Es geht hier nicht um Zensur.
Es geht um einen kindischen blinden Aktionismus, der immer stärker um sich zu greifen scheint und sich wirklich für keine Aktion zu blöd ist. Gespeist wird dieses geistige Gehampel vom Wunsch, aller Welt die eigenen Ideale auf Teufel komm raus aufs Auge zu drücken.

Für die Erziehung sollten die Eltern und - wenn die’s nicht wuppen - Kindergarten und Schule zuständig sein. Im schlimmsten Fall Sozialarbeiter und Psychologe. Obwohl … aber das ist eine andere Geschichte.
Scheint aber nicht zu reichen. Jetzt sollen wir von allen Seiten mit den richtigen Losungen und Motti beschallt werden.
Und das auch noch auf Wunsch einiger verdrehter Social Justice Warriors, die ohnehin noch nie die hellsten Kerzen auf der Torte waren.

Wenn wir schon für Vom Winde verweht einen Faktenchecker zum Vormund gestellt bekommen, dann sollten wir aber bitte auch einmal unsere Büchereien durchforsten. So gut wie jeder klassische Roman ist nach unseren heutigen Maßstäben anstößig.
"Negerkönig"? Mein Gott, das ist nicht einmal annährend, was Euch da erwartet! Dieses Herausgepicke von diesem oder jenem vergleichsweise harmlosen Werk zeigt, dass die Kritiker nicht einmal ahnen, welchen vermeintlichen Sumpf sie da trockenlegen wollen.
Vielleicht, weil sie nicht besonders viel lesen.

Erinnert sich noch jemand an Winston Smith?
Dessen Job bestand darin, im Namen der Partei Geschichtsklitterung zu betreiben, unbequeme historische Wahrheiten für die Öffentlichkeit zu verfälschen. Er saß im Ministerium für Wahrheit.

So was bräuchten wir.
Einige Behörden versuchen es ja bereits mit Gendern, einer Variante des Newspeak, einer Sprache, die gezielt zur Veränderung des Bewusstseins führen soll (ich empfehle dazu den Anhang zu Orwells 1984 zu lesen, die Parallelen hinsichtlich der Absichten sind erschreckend).

Ein Begriff des Neusprech ist übrigens Gutdenker. Erinnert mich an was.

Smith tut das alles auf Anordnung der Ingsoc, das sind die englischen Sozialisten. Orwell war selbst Sozialist, aber er kannte seine Pappenheimer und wusste von welcher Seite ein solcher Schwachsinn zuerst zu erwarten sei.*

*= von Orwell stammt auch der Spruch, dass intellektuelle Sozialisten nicht die Armen lieben, sondern die Reichen hassen. Der Mann hatte einfach den Durchblick!

Zurück zum bösen Film: warum ausgerechnet Vom Winde verweht?
Soweit mir bekannt, gibt es derzeit keine Bewegung, die die Wiedereinführung der Sklaverei fordert. Die wird beim IS und in einigen weniger kultivierten Ländern zwar durchaus praktiziert, aber in diesen Kreisen wird Vom Winde verweht vermutlich eher selten gesehen.

Hingegen gab es in letzter Zeit viel Jugendgewalt und einige Tote bei illegalen Autorennen.
Mir scheint daher, es gibt wahrlich gefährlichere popkulturelle Phänomene als einen Film, den sich kaum ein Jugendlicher ansieht und wenn, dann ein cineastisch Interessierter, der das Teil im Zweifelsfall besser einordnen kann als als seine Möchtegern-Erzieher.

Warum kümmert sich also z.B. niemand um die geistigen Ergüsse des deutschen oder internationalen Gangsta-Raps?
Deren Hörer kriegen die Ohren aber so richtig vollgepumpt mit Frauen- wie allgemeiner Menschenverachtung und ich mutmaße mal stark, dass diesem meist Jugendliche im formbaren Alter zuhören.
Wenn irgendwelche popkulturellen Erzeugnisse gefährlich sind, dann doch Soundtracks zu denen man Menschen totschlagen kann.

Was ist mit Kinoreihen wie The Fast and the Furious?
Verführen die einige Testosteron-gesteuerte junge Leute nicht auch dazu, wie die Irren durch die Stadt zu brettern und sich und andere Menschen zu gefährden?

Und vergessen wir nicht: dann sind da ja auch noch die Ego-Shooter.
Die Spieler meinen ja, dass die völlig ungefährlich sind.
Ich meine, wenn man jahrelang täglich Stunden damit verbringt, fiktive Menschen auf der Mattscheibe abzuknallen und das keine Spuren im Hirn hinterlässt, kann ein Schauspiel wie Vom Winde verweht wohl kaum gefährlich sein.