Ich sehe allerdings ein, dass der spontane Entschluss, aus zwei Filmen drei zu machen, berechtigte Skepsis weckt. Dennoch habe ich vollstes Vertrauen in Jackson und finde ebenfalls, dass Mittelerde genug Stoff hergibt, um den Hobbit in drei Filme zu verpacken. Ich erhoffe mir, ähnlich wie bei HdR, ein paar Geschenke für die Fans, die vielleicht auf Kosten der Vorlagentreue gehen, aber dennoch schön anzusehen sein werden. Ich möchte zum Beispiel Liv Tyler in HdR nicht missen müssen. So wie ich auch die Extended Fassungen immer als zusätzliches Geschenk betrachtet habe, wo immerhin Dinge zu sehen waren, die sie mir zur einzig "echten" Fassung gemacht haben. Ich bin ja sonst auch eher kritisch bei Literaturverfilmungen, aber inzwischen doch aufgeschlossen Veränderungen gegenüber. Nehmen wir doch mal den Blade Runner. Es ist ein völlig anderes Thema als im Buch, aber wer will den Film ernsthaft missen? Wer gute Stories mag, braucht definitiv Buch UND Film im Regal. Ähnlich bei HdR. Ich will in Buch 1 nicht Tom Bombadil missen und auch nicht die Trolle danach, aber im Film bin ich froh, wenn die Hobbits so früh wie möglich in Bree ankommen. HdR (Film) ist eben voller Auslassungen, Vereinfachungen, aber eben auch Ergänzungen und ist damit ein unvergleichlich episches Spektakel geworden. Mir fällt gerade kein bildgewaltigeres, ausufernderes Filmerlebnis ein. Und damit erfüllt er in vollem Umfang den Anspruch des Buches. Auch hier fällt mir kaum ein vergleichbar üppiges Werk ein. Dankbarerweise ersetzt der Film eben nicht das Buch, und das ist doch gut. Ich sehe da sehr hoffnungsfroh in die Zukunft. Dank Jackson. Bei Spielberg oder Lucas wäre ich deutlich skeptischer.
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