Natürlich hast Du Recht, wenn man von Comics allgemein spricht, gibt es alle Niveaus/Spielarten.

Das es immer mehr bildungsferne Bürger zum einen und Akademiker zum anderen gibt, belegen alle staatlichen Statistiken der letzten Jahrzehnte. Ich hoffe damit gehst Du auch mit.

Meine Meinung: je gebildeter, desto mehr wird im Schnitt überhaupt gelesen - und damit auch Comics. Hier im Forum wird es doch bestimmt Leute von Verlagen geben, die genaue Analysen ihrer Käuferschichten haben (Alter, durchschnittliches Einkommen, etc.).

Bei Alben im speziellen sieht der durchschnittliche Käufer doch sicherlich anders aus als im Gesamtmarkt (Alben sind im Schnitt teurer als z.B. Hefte oder Mangas). Es gibt nun mal eine große Korrelation zwischen Bildung und Einkommen. Je mehr ich als Budget habe, desto eher wird doch auch ein teureres Album gekauft, als ein Heft.

Um das genau zu belegen/analysieren müsste man sich die "Verteilung" von Lesestoff in der Bevölkerung anschauen. Zum einen nach Käufergruppen (differenziert nach Alter, Bildungsstand, Einkommen, Vermögen, Wohnort, Herkunft, Haushaltsgröße, etc.), zum zweiten nach Produktkategorie, Aufmachung, Zielalter und Genre (Zeitschrift, Buch, Comic; Heft, PB, SC, HC, Sonderedition; Kinder, Teenager, Erwachsene; Graphic Novel, Sci-Fi, Fantasy, etc.). Zum Dritten müsste noch der Distributionsweg und der Kaufgrund/Impuls untersucht werden (Buchhandlung, Kiosk, Internet; Spontankauf, Stöbern, Bestellung, Abo). Aus diesem multidimensionalem Datenraum müssten Cluster herauskristalisiert werden, welche idealisierten/verallgemeinerten Käuferschichten welchen Lesestoff wo und wann kaufen (z.B. Akadem. DINKS kauft GA eines Kindercomics beim Stöbern im Internet, wg Kindheitserinnerungen = 17,8% des Gesamtmarktes Comic-Album). Insbesondere die Käuferschichten und Distributionswege müssten noch einer Analyse unterzogen werden, welche zukünftigen Verschiebungen und Entwicklungen zu erwarten sind. Aus diesen Ergebnissen kannst Du dann eine Produkt- und Werbestrategie entwickeln, den Alben-Markt zu retten (oder aufzugeben). [Klingt vielleicht nach Verarsche, meine ich aber ernst.]

Da ich weder die Zeit, noch das Geld, noch den beruflichen Verlagshintergrund habe, bleiben alle Posts von mir leider nur Vermutung/Gefühl/Meinung.

Ich hoffe, die Verlage arbeiten so ernsthaft, zumindest die großen (mind. 500 T€ Kosten und 2 Jahre Arbeit, niedrig geschätzt). Die kleinen werden nach Erfahrung und Trial & Error vorgehen, oder?