Ups ... dann bleibt gegenüber dem ZACK-Grafiker lediglich der Vorwurf, etwas besser nicht zu Vergrößerndes vergrößert zu haben. Scheußliches Teil.Zitat von zaktuell:
??? Dieser Andy ist von Hermann!
Muss mal suchen, wo das Originalpanel zu finden ist.
Naja, das ist aber jetzt arg hergeholt. Türlich gibt's so etwas wie Fähigkeiten. Genauso wie nicht jeder die 100 m unter 10,0 laufen kann, zeichnet nicht jeder auf dem gleichen Niveau. Aber das hat sich mit zaktuells Info ja nun erübrigt. Nicht mal den "schlecht gezeichneten Andy" von ZACK 47/1972 kann man einen ZACK-Grafiker in die Schuhe schieben, allenfalls der schlechten Form eines Spitzenzeichners (in seiner Anfangsphase), was wohl heißt: Spitzenzeichner haben auch mal schlechte Form ... was zu beweisen war ... (ich weiß, diese Argumentationskette ist unfair, da sie das schwache Glied der "hundertfachen" Vergrößerung eines Panels übersieht, aber ich konnte nicht widerstehen ...)Zitat von horst:
Aber leider gibt es nicht "die Fähigkeit"! Es gibt sie
zumindest nicht in dem Zusammenhang, dass man
deswegen immer gleichwertige Ergebnisse erwarten darf.
Genauso wie Spitzenzeichner Formschwankungen haben, haben dies auch weniger gute Reinzeichner. Aber eigentlich doch immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Insofern ist ich mein Argument wohl statthaft.Zitat von horst:
Ich hatte auch dies schon vorher mal aufgegriffen.
Die persönliche Fähigkeit, die Art der Anweisung, die
zur Verfügung stehende Zeit, das zur Verfügung stehende
Geld, die zur Verfügung stehenden Vorlagen, der
abgerufene Zeichenstil .. all das sind massig Gründe,
warum es nur logisch ist, dass am Schluss unterschiedliche
Qualitäten rauskommen. Sicher logischer, als dass man
immer gleiche Qualitäten erwarten würde.
Ein "guter" Bob De Moor konnte Cover mit der gleichen "klaren Linie" zeichnen wie Hergé (weswegen er auch in dessen Studio arbeitete), ein mittelmäßiger Reinzeichner wäre nicht dazu in der Lage, selbst an einem guten Tag.
Naja, wenn ich eine finden würde, würdest Du ja wieder schreiben, dass sie nicht von Giraud ist, selbst wenn sie signiert wäre . Wir würden uns nur im Kreise drehen.Zitat von horst:
Stelle dir bitte mal selbst die Frage und am besten auch
gleich die Aufgabe, ob du rund um das Jahr 1973 irgendeine
Blueberry-Giraud-Zeichnung findest, die ebenso
untypisch und schlecht gezeichnet ist? Und dies sogar mit der
Absicht, als Cover-Zeichnung zu fungieren!?
Entsprechend meiner Theorie ist das aber auch nicht nötig. Wenn Giraud die Vorzeichnung angefertigt und ein Reinzeichner das ganze vollendet hat, würde dies den "schlechten Gir" zur Genüge erklären. Ein Jack Kirby, den Joe Sinnott inkt sieht halt schon etwas anders aus als einer, der von Vince Colletta verschandelt wurde ... und dennoch ist auch letzteres ein Kirby.
Du übersiehst, dass wir uns eine Erklärung basteln müssen, da wir die Fakten nicht kennen. Du übersiehst zudem, dass man auch jemanden, der sich 100%-ig sicher über die Nicht-Urheberschaft Girauds zu sein scheinst, nicht unbedingt folgen muss. Ich bin deswegen nicht voreingenommen (und definitiv nicht "getrieben"). Schau Dir mal meinen ersten Post (Nr. 6) an. Klingt nicht nach ner vorgefassten Meinung, oder? Mich interessiert die Antwort auf die Frage, auf emotionaler Ebene berührt sie mich überhaupt nicht. Vielmehr versuche ich abzuwägen, was die wahrscheinlichste Antwort ist und habe dabei eine Theorie entwickelt, die, das räume ich ein, nicht stimmen muss.Zitat von horst:
Du "baust" eine Konstruktion, wie es hätte sein können.
Lies mal deine eigene Erklärung! Sie ist nicht im Einklang
mit dem, was wir von Giraud wissen. ... Getrieben z. B.
durch die Suche nach einer Erklärung für das Gestrichel.
Das ist der Motor für (d)eine (imho) Fehlinterpretation.
Dabei wäge ich Deine aus Deiner Erfahrung gewonnenen Argumente ab, gewichte sie nur anders.
Auch dem Experten ist Irrtum nicht ganz fremd, wie man z.B. hier sehen kann, um mal ein drolliges Beispiel zu erwähnen: http://www.faz.net/aktuell/feuilleto...h-1117191.html (auch wenn in diesem Beispiel keine Maler verwechselt wurden, es waren Experten, die sich getäuscht haben; von Kunstfälschern, deren Werken von Experten Authentizität zugesprochen wurde, muss ich sicher gar nicht erst anfangen)
Du verabsolutierst.Zitat von horst:
Ich weiß "leider "auch nicht, ob ich mich hier
"annähern" könnte, denn das würde bedeuten, dass ich
wissentliche Dinge über Bord werfen würde, nur um
eher allgemeineren Theorien zu folgen. Denn auch die
Scripple/Inker/Theorie ist "nicht Giraud"!
Nur, weil man Dinge normalerweise nicht tut, heißt das nicht, dass man sie nie macht. Was Du weißt ... denn mein Argument, dass Koralle Signaturen eher retuschiert als belassen hat und dies doch dafür spreche, dass die Gir-Signatur nicht in das Box 4-Cover hineinmanipuliert wurde, kannst Du nur abwehren, wenn Du die die Ausnahme von der Regel zulässt (oder gilt das nur für Koralle, aber nie für Giraud).
Zudem:
Du hast selbst bemerkt, dass sich Giraud in dieser Zeit mental von Blueberry zu verabschieden begann. Warum soll es ihm dann - wenn man meiner Theorie folgt - schlicht nicht mehr so wichtig gewesen sein, was man aus einer Vorzeichnung/einem Layout/einer Skizze macht, die er der Redaktion als Geschenk oder tatsächlich als Vorzeichnung/Skizze/Layout zur Verfügung gestellt hat? Warum sollte er dem Wichtigkeit beimessen? Meinst Du, ihn hat gestört, dass man an seiner zum Cover von ZACK 3/1973 verhunzten Ankündigungszeichnung herumgedoktort hat?
Hm ... ich denke, wir haben jetzt einen Punkt erreicht, wo wir keine wahnsinnig neuen Argumente mehr vorbringen können. Daher (und weil ich ein Internet-loses Wochenende haben werde) setze ich an dieser Stelle einfach mal ein Stoppzeichen für mich ... zumindest bis neue Aspekte auftauchen.
Vielleicht könnte Schock Heiko Gliesche-Neumann noch mal fragen, ob der sich noch irgendwie an den Herstellungsprozess des ominösen Kalenderblatts 1978 erinnert ...
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