Doug Moench war auch richtig gut, kann ic mich erinnern
Zu vielen der Zeichnerbezogenen Bände findet Ihr Rezis von mir, wenn Ihr auf den Link in meiner Signatur klickt, die sind da dann verlinkt. Die Liste ist nicht ganz aktuell, ich bin aber dran die bislang von mir gelesenen Sachen zu ergänzen. Da kommen jetzt in Kürze Rezitechnisch noch einige Klassiker und dann Niemandsland was Batman angeht (hab ich schon durch aber aufgrund der Renovierungsarbeiten keine Zeit zum Schreiben gehabt). Später im Jahr will ich mich dann mal an einen Morrison-Batman-Run wagen.
Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!
Jack of Fables 2 – Viva Las Vegas
Um die Spannung vor dem offenbar anstehenden, ersten großen Finale der Hauptreihe nochmal ordentlich anzuheizen und die Zeit bis zur Schlacht der Welten noch ein wenig hinauszuzögern mache ich jetzt, wie in der Lesereihenfolge empfohlen, erstmal einen etwas längeren, weil dreibändigen Abstecher zum guten Jack. Hab ich gut gesagt? Sorry, mein Fehler…
Der Titel des Bandes ist ein weinig irreführend, denn statt in die Wüste Nevadas (will ich auch irgendwann mal hin!) landen wir erstmal in der eisigen Bergwelt von Wyoming, wo sich eine kleine Truppe der aus Golden Boughs geflüchteten Fables darüber wundert, weshalb Jack der Einzige von ihnen ist, der sich nicht den Allerwertesten abfriert. So kommt es, dass Jack uns von seiner Zeit als Jack Frost erzählt. In dem äußerst amüsanten Zweiteiler darf Jack mal wieder die Arschlochseite nach außen kehren, beweisen dass er ein selbstsüchtiger Taugenichts ist und vor allem sind wir live dabei, wie die wunderschöne, herzallerliebste Schneekönigin zu der verbitterten, bösen Furie wird, als die wir sie später kennengelernt haben. Dreimal dürft Ihr raten, wer daran die Schuld trägt…
Im Anschluss geht es aus den eisigen Gefilden schnurstracks aufs heiße Pflaster von Vegas, wo Jack etwas widerfährt, was wohl schon so manchem Besucher passiert ist. Er wacht morgens mit bösem Kater und einem Ehering am Finger auf. Dass er mit der durchaus ansehnlichen Holly Wagner nicht gerade den absoluten Glücksgriff gemacht hat wird klar, als sich die Erinnerungen an die letzten 24 Stunden so nach und nach wieder in seinen Gehirnwindungen manifestieren. Angefangen beim unverhofften Widersehen mit Pathetic Fellacy (Gary) und Schwierigkeiten mit Casino-Sicherheitspersonal, die äußerst blutig enden. Noch blutiger wird es, als eine äußerst skrupellose Lady mit einem unstillbaren Hunger nach Gehirnen auf den Plan tritt, doch erst als die Nerds in Vegas eintreffen wird es richtig witzig und der geflügelte Begriff „Das Glück ist ein mieser Verräter“ nimmt spannende, fast schon greifbare Formen an.
Ich weiß gar nicht was alle immer gegen Jack of Fables haben, ich wurde von dem Band prächtig unterhalten. Jack ist ein richtig arschlochmäßiger, selbstverliebter, schamloser Narzisst, arrogant bis zum Abwinken und reißt alle um sich herum mit in die Scheiße. Was für ein Spaß! Also wenn man solche Charaktere nicht mag, am besten die Finger davon lassen, ansonsten: Zugreifen! Das Artwork ist leider nur 08/15, aber der Band ist erzählerisch wirklich mit ein paar schönen Ideen bestückt. Doch, hat Spaß gemacht.
7,5/10
VG, God_W.
Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!
Monster - Band 2 (Naoki Urasawa)
Viel Zeit konnte ich nach der Lektüre des ersten Bandes nicht verstreichen lassen, denn die Geschichte hat mich dermaßen gefesselt, dass ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Nachdem Band eins mit Dr. Tenmas Intensivtraining und der wundervollen kleinen Nebengeschichte über seinen Ausbilder und dessen Findelkind so faszinierend und rührend war.
Genauso großartig was Nebencharaktere angeht und Kino-Like in Sachen Erzählstruktur geht es weiter, als Tenma im Laufe seiner Ermittlungen auf den Kleinkriminellen Heckel trifft. Der hat zwar sicher eine schwarze Seele, ist aber nicht frei von Gewissensbissen. Dennoch zwingt er den Doktor dazu für seinen Boss als Mafia-Arzt zu arbeiten, lässt sich aber durch hohe Schulden wenig später dazu bringen sowohl seinen Chef, als auch Tenma ans Messer zu liefern. Letzterer findet schließlich Zuflucht in einem abgelegenen Dörfchen, wo er als „Engel in der Not“ tätig sein kann, wieder ein ganz wunderbarer Abschnitt, wenn auch etwas stereotyp.
Doch Ruhe und Frieden kommt für Tenma natürlich in der aktuellen Situation nicht in Frage, schließlich muss er dringend Nina Fortner, Johanns Schwester ausfindig machen. Als die von Nazis entführt wird, die eine Mischung aus Messias und Hitler 2 emporbringen wollen wird die Sache ein wenig abgedreht, wenn auch nicht minder spannend, und das Finale bietet schlussendlich noch einen bösen, psychologischen Cliffhanger, der die Theorie des äußerst speziellen Kommissar Runge vielleicht bestätigt, allerdings auf eine fatal andere Weise, als dieser denkt!
Hach, es ist zum Mäuse melken wie Naoki Urasawa nach dem erzählerisch wundervollen und streckenweise beinahe friedlichen Mittelteil das Tempo und die Spannung zum Ende hin wieder dermaßen anzieht, dass es beinahe unmöglich erscheint nicht direkt Band drei aus dem Regal zu ziehen!
8,5/10
Ach, und beinahe hätte ich schon wieder vergessen zu erwähnen, wie gut mir die Aufmachung der Bände gefällt. Angefangen bei der Klappenbroschur in (für Manga) Überformat, über die wunderbar eingestreuten Farbseiten und die transparente Eingangsseite, die irgendwie einen richtig edlen Eindruck vermittelt. Da hat Carlsen ganze Arbeit geleistet.
VG, God_W.
Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!
Ich verstehe immer nicht den Unterschied zwischen Taschenbuch und Broschur...
Na Broschur hat eben so ein umgeklapptes Cover. Verstehe ich jedenfalls so.
Exakt so sehe ich das auch. Hatten früher auch die Paperbacks von Panini, haben sie heute nicht mehr.
Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!
Beispiel für Klappenbroschur:Zitat von berlepsch;[URL="tel:5728350"
"Broschur" ist nicht automatisch das Ding mit Klappen.
Buchwissenschaftliche Erläuterung, nach der keiner gefragt hat:
Der korrekte Begriff für "Broschur" ist eigentlich Kartonage. Als "Broschur" wurde eigentlich nur ein für den Transport in dünnes Papier eingebundener Buchblock verstanden, der dadurch zusammengehalten wurde, bis der letztliche Besitzer das endgültige Einbinden vorgenommen hat. (Früher wurden Druckwerke komplett ungebunden verkauft und erst der Besitzer hat die sich dann nach Wunsch einbinden lassen. Diese "Verlagsbroschur" als Interimseinband kam erst später als Übergangsform hinzu.)
Was heute in der Regel als "Broschur" bezeichnet wird, ist ein in einen festen Karton eingeleimter Buchblock ohne Vorsatz, man spricht dabei auch von "Paperback".
Ein Taschenbuch ist einfach ein/e Kartonage/Broschur/Paperback im Taschenformat. (Ursprünglich wurden darin bestimmte Wissensgebiete in sehr kompakter Form abgehandelt, das heute bekannte belletristische Taschenbuch hat sich in der Form erst in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts entwickelt.)
Oder um es als "too long, didn't read" zusammenzufassen:
TLDR: Ein Taschenbuch ist eine Broschur/Kartonage im Kleinformat. Jedes Taschenbuch ist also eine B/K, aber nicht jede B/K auch ein Taschenbuch.
Geändert von Jano (28.08.2021 um 10:10 Uhr)
Uh….nur 8,5….ist ja nur Mittelmaß bei Dir. Nach ner glatten 10 für Band 1 hatte ich überlegt da einzusteigen, gerade weil Heidelberg quasi meine „Party-Stadt“ war. Aber so bin ich jetzt doch am zweifeln…
Jano, aber Dino, God und ich meinen dasselbe. Carlsens Monster hat Klappenbroschur, Reprodukt Ariol dito.
Hab ich auch angenommen. Aber da ich nicht wusste, ob berlepschs Frage generell gemeint war, hab ich die Info trotzdem mal aus der Erinnerung rausgekramt. Amazon schmeißt das auch ständig durcheinander. Meine Comics werden da seit längerer Zeit alle als "Taschenbuch" geführt, obwohl die in keine Tasche passen würde. Früher stand da noch "broschiert", was noch eher korrekt war.
Danke für die Erläuterungen.
Für die Praxis ist Broschuer/Taschenbuch also mehr oder weniger das selbe und die Klappenbroschur hat halt noch zusätzlich den umgeklappten Pappdeckel...
Und die Monster scheint es auch nicht als Hardcover zu geben...
Conan der Cimmerier, Aus den Katakomben
Ich mag die Conan Reihe von Splitter, da war bislang kein Rohrkrepierer dabei und auch dieser Band war lässig zu lesen. Die Originalstory des genialen Robert E Howard wird sauber dargestellt und die BackgroundInfos sind wie immer eine feine Sache. Einzig der Zeichenstil trifft dieses mal nicht meinen Geschmack, das ganze wirkt zu wenig präzise, zu unsauber. Irgendwie dilettantisch.
Das ist schade, denn gerade diese Story gehört ja, zu Howards besten Geschichten.
Noch was off Topic:
Habe auch gerade den Roman „Der Austronaut“ gelesen. Den kann ich jedem SiFi Fan empfehlen
Year Zero
Schade das es dazu bei CC keinen Thread gibt, hätten mich Meinungen dazu sehr interessiert.
Hab den Band vor ein paar Tagen gelesen bzw. eher verschlungen! Benjamin Percy ist ein ganz grosser Könner und die Grafik ist genau Meines bei Titeln wie diesem.
5 Zeitgleiche Ezählungsstränge meisterhaft spannend erzählt, jeder von sich hätte ein Band verdient und funktioniert mit den Wechseln sensationell gut.
Brutal die Geschichte über die Frauen in Kabul, es läuft einem eiskalt den Rücken runter mit der im Moment aktuellen Situation vor Ort.
10 von 10 sehr starken 10 Punkten mit Sternchen *
Sollte man nicht verpassen und gelesen haben. Dialoge und Zitate saustark. Wieder eine sehr starke Einschätzung über Religion und Glauben anbei.
Zur Zeit hatte ich grosses Glück mit meiner Auswahl, kein Flop dabei.
Falls Österreich jemals Raumfahrer ins All schicken sollte, wäre Austronauten für die auf jeden Falls eine witzige Bezeichnung.
Wir hatten schon einen Mann im All :-)
es gibt also zumindest einen Austronauten!
Der Mann der vorbeizieht
Grandioses Cover, vielversprechende Leseprobe, was soll da schief gehen?
Leider so ziemlich alles...
Der Comic hätte den passenderen Titel: Der Comic der vorbeizieht verdient. Eine belanglose Erzählung über einen oberflächlichen Mann und seine Frauengeschichten. Die Zeichnungen wechseln von grandios (vor allem die Landschaften) zu "naja" (gerade wenn es um Proportionen geht). Das alles ist ziemlich langweilig und man ahnt recht früh, wohin der Hase läuft. Das Ende ist OK und rettet dem Werk dann noch
2 von 5 stürmischen Inseln.
Geändert von PhoneBone (29.08.2021 um 10:51 Uhr)
Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges
- Splashbooks
- Splashcomics
- Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte Comicsalon Erlangen Lustige Taschenbücher |
Lesezeichen