Zitat von
Clint Barton
Nur sind die Kunde auf der anderen Seite auch keine Märtyrer, die ihr hart verdientes Geld zum Wohl des Verlages ausgeben sollen und dafür dann mit abgebrochenen Serien belohnt werden.
Die Misere der "Zack Edition" ist doch durch die Nicht-Kommunikation auch mitverschuldet. Der Verlag hat es ja in mindestens 4 Wochen nicht für nötig gehalten, sich wenigsten mal zu einem "Leider müssen wir unser Programm aus wirtschaftlichen Gründen zurückfahren. Genaue Planungen stehen noch nicht fest und folgen in den nächsten Wochen. Habt bitte noch etwas Geduld" durchzuringen (und DAS ist es ja, was den Ton hier immer schärfer gemacht hat, nicht unbedingt die drohende Einstellung - da hätten die meisten wohl sogar noch Verständnis für aufgebracht).
Stattdessen wurde dem Chefredakteuer offenbar ein Maulkorb verpasst (zumindest wirkt es so) und wie der hocherfolgreiche NonaArte Verlag hat man sich entschieden, den Kopf in den Sand zu stecken und die Sache auszusitzen. Ich dachte eigentlich, diese "Kauf' oder stirb!"-Mentalität, die man von ehemaligen Comicverlegern wie Condor oder Bastei gewohnt war, hätten wir hinter uns gelassen.
Hier hat der Verlag in ein paar Wochen VIEL Vertrauen verbrannt. Und ohne Vertrauen schrecken die Kunden zurück (gerade bei Fortsetzungsserien). Ehapa hat viele, viele Jahre gebraucht, um sich das Vertrauen der Kunden zurückzuholen und bei Splitter, Cross Cult etc. weiß man auch, daß man dieses auf keinen Fall verspielen darf und daher auch sehr zeitnah auf Kundenfragen reagiert.
Wie ein Sonnenkönig zu sitzen, mit der Einstellungen "Die Kunden werden's schon kaufen", ist mMn da die falsche Heransgehensweise.
Als Händler bin ich durch diese Nicht-Kommunikation auch mittlerweile dazu übergegangen, die ersten Kunden darauf vorzubereiten, daß sie bei Zack nicht mehr mit Fortsetzungen der Serien rechnen zu brauchen (hier gehe ich allerdings behutsamer vor als bei Serien, die beim Luftschloss Verlag erscheinen würden/könnten/sollten).
Eigentlich, um unseren Schaden möglichst gering zu halten, müssten wir die Zack Edition jetzt rausverkaufen und im Bestfall nur noch auf Kundenbestellung Sachen ordern. Werden wir natürlich nicht machen, gerade auch, weil bis auf Sachen wie "Havank" oder das grottenschlechte "Blue Space" eigentlich alle Serien gut oder wenigstens ordentlich bei uns liefen. Aber da sind wir wohl die Ausnahme.
Eckart hat ja auch eine ungebrochen optimistische Einstellung zu allem, was Comics betrifft (hat in der Regel auch eine sehr glückliche Hand bei der Auswahl seiner Projekte und erntet jetzt zudem, was er jahrelang gesät hat) und für Reprodukt ist der Fachhandel kaum relevant.
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