Hallo Zusammen!

Wie schon im Parallel-Thread Übersetzungen für Albenfans! angeklungen ist habe ich mir einige Gedanken zum Thema Alben, Fans + Sammler und abgebrochene Serien gemacht.

An dieser Stelle wollte ich mal alle meine bisherigen Gedankengänge dazu bündeln und sie hier zur öffentlichen Diskussion stellen.

Die Grundidee hinter allem ist folgende:

Wie kann man als Fan + Sammler deutscher Albenserien vermeiden, immer wieder eine Serie nicht zu Ende lesen zu können, weil sie vorzeitig vom Verlag gecancelt wird und kein anderer Verlag sich ihrer annimmt.
Dazu wurde vor längerer Zeit eine Liste hier ins Forum gestellt, die mittlerweile über 300 abgebrochene Serientitel aufweisen dürfte und zu der mir noch zahlreiche weitere vorliegen - sprich das Grauen kennt kein Ende.
Für alle die sich erstmals hier in den Thread zur Thematik einklinken - hier der Link: Unvollendete - eingestellte Albenserien/-Zyklen

Folgende Lösungen dürfte es für o.g. Problematik geben:

I. Der Verlag erbarmt sich und bringt doch noch das/die fehlende/n Album/Alben

II. Es findet sich wider Erwarten ein anderer Verlag der die Serie beendet

Diese beiden Möglichkeiten galten für die Vergangenheit - natürlich auch in Zukunft - beinhalten aber leider den unangenehmen Nebeneffekt, daß wir als Fans der Serie völlig dem Verlag ausgeliefert sind.
Leider mussten wir - gerade in letzter Zeit - immer wieder schöne, teilweise gar nicht mal so unerfolgreiche Serien zu Grabe tragen - siehe Link oben.



Nun zähle ich mal die mir bekannten Lösungen auf, die mir einfallen, bei denen ich selbst etwas verändern kann.

1. Ich kaufe mir das Original und lese es.
Die günstigste Variante - aber leider kann nicht jeder französich usw.

2. Man kauft das Original und lässt es sich übersetzen - Extra-Diskussion dazu siehe Link am Beginn dieses Threads.
Da kann ich nur sagen - das wird teuer

2a. Man tut sich zusammen und profitiert von einer gemeinsamen Übersetzung!
Das wird problematisch - bewegt sich sehr stark an Copyright-Verletzungen und ist somit strafbar - siehe ebenfalls dazu den Übersetzungs-Thread.

3. Ich verlege das Album selbst!
Jaja - das ist kein Witz - das geht alles - und ist erstens teuer und dazu noch riskant. Warum? - Dazu komme ich später


Genau an letzter Stelle (Punkt 3.) setzt aber meine Idee des Alben-Clubs an.

Nachdem ich mich mit Sponsoring neuer Titel beschäftigt habe und davon aus verschiedenen Gründen abgekommen bin - und ein Verlag in Eigen-Regie für mich völlig ausgeschlossen ist, überlegte ich wie man was Erreichen kann, ohne sich dabei in einen finanziellen Ruin zu stürzen und ohne grosse Vorkenntnisse vom Verlagswesen zu besitzen.

Die Lösung man bildet einen Verein, Club, Lesezirkel wie auch immer man das nennen mag!

Darin sollten sich Menschen gleichen Hobbys und gleichen Idealismus zusammenfinden, die etwas mehr tun wollen, um nur alleine zu Hause ihr Comic zu lesen und sich ab und an mal totärgern, wenn sie feststellen müssen, daß ihre gerade erworbene Serie ohne Ende bleiben wird.

Diese Menschen bringen erst dann eine Einlage - wenn das folgende Konzept ausgereift ist und realisierbar ist!
D.h. es besteht bis zu einem sehr genauen Zeitpunkt wo schon viel Bewegung in die Sache gekommen ist - keinerlei finanzielle Verpflichtung!

Das Konzept sieht im Groben wie folgt aus.

Der "Alben-Club" (ich bleibe mal bei diesem Namen) kanalisiert erstmal alle Möglichkeiten, die ihm aus eigener Kraft, sprich durch seine Mitglieder zur Verfügung stehen.
Hierbei wird ausgelotet, welche Kontakte zur Comicszene in In- und Ausland bestehen. (wer kennt welchen Verleger vielleicht persönlich, wer kann vielleicht selbst übersetzen, Lettern usw.)

Hat sich daraus ein harter Kern herauskristallisiert, die auch gewillt sind den nötigen Schritt weiterzugehen, kommen wir zum eigentlichen Punkt des Interesses!

Wir veröffentlichen unseren Wunschtitel selbst!


Dazu sollten wir eine feste Partnerschaft mit einem vertrauenswürdigen Verleger wählen, da dieser durch seine Kontakte zu Druckerei und Vertrieb, eventuell auch zu Werbung sehr behilfreich sein wird.

Sollten wir diesen gefunden haben, entsteht eine Arbeitsaufteilung beider Parteien.

Der Alben-Club sollte sich um die Lizenz des betreffenden Comics, desweiteren sich um die Übersetzung und die Druckkosten
kümmern und was wohl am wichtigsten ist - dafür finanziell in Vorlage treten!

Der Verleger übernimmt dann die Aufgabe des Lettering (eventuell unterstützt er bei Lizenzverhandlungen - wenn dies ein grosses Problem darstellen sollte), erledigt die Abwicklung (nicht die finanzielle Seite) mit der Druckerei und bringt das fertige Produkt über seinen Vertriebsweg auf den Markt.

Aufgrund der gleichberechtigten Partnerschaft werden dann die Fixkosten nach Abverkauf des Albums zuerst gedeckt - und sollte sich es als "Gewinnbringend" erweisen - der restliche Erlös 50:50 geteilt.

Von Seite des Alben-Clubs sollte die Veröffentlichung im Vordergrund stehen - der Verleger würde natürlich gerne auch noch etwas für seine Arbeit verdienen.

An dieser Stelle will ich aber nochmal ausdrücklich betonen, daß ich hier von abgebrochenen Serien spreche. Meistens wurden sie eingestellt, weil sie sich nicht toll verkaufen liessen - also ist davon auszugehen, daß auch das eine Album nicht gerade der Hit werden dürfte.
Also keine falschen Illusionen - hier geht es rein um die Sache - nicht um den Profit. Sollte dennoch etwas hängenbleiben, wird diese Summe reinvestiert in neue Projekte!

Um mal eine Summe X zu nennen, die nicht gesicherten Beträgen entspricht - aber dennoch nicht allzuweit von der Realität entfernt liegen dürfte - nur das wir uns in etwa vorstellen können um was es hier geht - OK

Die Lizenz eines einzelnen Albums (wenn man diese dann wirklich bekommen könnte), inkl. Übersetzung (wo ich gerade aktiv am verhandeln bin) und den Druckkosten - vielleicht sogar schon inkl. dem Lettering (hier kenne ich noch keine Preise), sollten bei normaler Comicaustattung und einer Auflage von 1500-2000 Stück um die 5000 Euro liegen.

Wenn dieser Betrag in etwa hinhaut - und auf dieser Basis rechne ich nun einfach mal weiter - benötigt der Club eine solide Anzahl von ca. 50 Mitglieder.
Diese würden dann mit einer Einlage von 100 Euro pro Person, bei einer Veröffentlichung in Vorlage treten.

Über weitere Summen möchte ich an dieser Stelle erstmal schweigen - das sind ja oftmals Verlagsinternas - da würde ich lieber dann im Ernstfall den betreffenden Verleger entscheiden lassen, ob er die Preise dem Club verrät.
Die sollten dann aber vielleicht auch besser hinter verschlossenen Türen bleiben - sprich nicht hier im Forum diskutiert werden.

Das ganze ist jetzt ein fürchterlich vereinfachter, grober Abriss.
Ich habe noch viele kleine Nuancen wie ein Club gestaltet werden könnte und wüsste noch einiges mehr, was man auf die Beine stellen könnte - wenn die Leute es nur selbst wollten.

Ich möchte es an dieser Stelle erstmal dabei belassen und Euer Echo abwarten - auch an alle Verleger die hier nicht abgeneigt wären, bitte ein Statement ob so etwas durchführbar wäre!

Einzelheiten bespreche ich erst dann, wenn wirklich was ins Rollen kommt.

Sollten wider Erwarten einige sogar mehr Geld in die Hand nehmen wollen, weil sie sich schon immer so etwas gewünscht haben - dann nur zu - meine Schmerzgrenze ist bei 100 Euro noch lange nicht ausgereizt.

Es wäre halt klasse, wenn der finanzielle Teil möglichst risikolos wäre und wenn eine entsprechende grosse Anzahl Fans wirklich ernsthaft an so etwas Interesse zeigten.


Puh - das war wieder mal eine sehr lange Ansprache (aber das bin ich meinen Kritikern schuldig )

Jetzt seid Ihr an der Reihe!

Gruß!

Marc