Finix Comics - Das Warten hat ein Ende

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Thema: Verlagspolitik und ihre Auswirkung auf den Kunden

  1. #226
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    wenn ein Verlag 10 Alben pro Monat plus minus X herausbringt ist es für den Einzelnen ja noch zu wuppen, wenn ich mir aber vorstelle, da kommen noch 3 - 4 Verlage dazu - was bringt das für den Einzelnen?

    Bekommt er dann von seinem Chef aufgrunddessen eine Gehaltserhöhung?

    Also wird doch selektiert werden, entweder wird einiges gestrichen oder auf Monate verschoben, bzw. noch weiter nach hinten (wenn man schon aufteilt) verteilt. Bleibt dann hochgerechnet für die Verlage am Ende nicht das Gleiche? Zumindestens wenn die Käuferzahl gleich bleibt.

  2. #227
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    wenn ein Verlag 10 Alben pro Monat plus minus X herausbringt ist es für den Einzelnen ja noch zu wuppen, wenn ich mir aber vorstelle, da kommen noch 3 - 4 Verlage dazu - was bringt das für den Einzelnen?

    Bekommt er dann von seinem Chef aufgrunddessen eine Gehaltserhöhung?
    Genau diese Aussage ist die eines Nerds - das meine ich nicht böse

    Warum sollten sich die Verlage denn nach dem "ALLESKÄUFER" ausrichten - die gibt es doch ohnehin nur ganz begrenzt.

  3. #228
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    bin ich nich

    keine ahnung wieviele alleskäufer es gibt. aber doch auch die nichtalleskäufer müssen doch bei immer mehr Comics (je nach Spezialisierung) ihr verhalten irgendwann ändern


    ihr habt doch vom Umsatz gesprochen - es kann gut sein, das ihr mehr verkauft, je mehr ihr herausbringt, genauso gut kann es aber auch in die Hose gehen, wenn z.b. nicht mehr käufer dazukommen und die bisherigen käufer nicht mehr ausgeben als vorher.
    Geändert von Lola65 (06.10.2012 um 15:03 Uhr)

  4. #229
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Ich kann ja für uns nur im kleinen Maßstab sprechen - aber es ist schon erkennbar, dass wir mehr Umsatz machen, wenn wir Monate haben die mehr als einen Titel aufweisen.
    Und dabei sinkt bei uns jedenfalls nicht die Menge des einzelnen Albums was in diesen Monaten verkauft wurde.
    Bei unseren Fortsetzungen ist das natürlich sehr abhängig davon, wie angesagt die Serien früher waren und wieviel Leser wir heute noch erreichen.

    Aber z.b. in den Doppelmonaten des roten Falken oder den jeweiligen 3er Auslieferungen zu Erlangen, hat sich jeder der Titel durch den anderen mehr als addiert, da ist überhaupt nix weniger gewesen.

    Ich meine, Splitter wird ja nicht ohne Grund einen solchen Ausstoss mittlerweile initieren - denn Arbeit und Stress sind sicherlich gewachsen - da muss es ja einen logischen Grund für geben und der ist sicherlich nicht im schlechteren Abverkauf der jeweiligen Titel zu finden.
    Bei Panini ist das alles ja noch viel extremer - schaut man mal deren Output an. Momentan haben die gerade nen Riesenlauf, wenn ich mervyn's/Clint Barton's Kolumne lese.

    Natürlich profitieren auch wir ein bisschen vom Backlist-Verkauf, aber vor allem Titel die durch Neuauflagen ständig lieferbar gehalten werden, werden insgesamt besser wegkommen - auch wenn es immer ein Kraftakt für den Verlag ist.

    Die am Markt erfolgreichen Verlage sind jeweils nicht diejenigen, die den geringsten Output haben, davon kann man mal getrost ausgehen

    Und eine Übereizung des Marktes kann ich so auch noch nicht erkennen - jedenfalls nicht solange die Qualität der Comics stimmt!
    Geändert von hipgnosis (06.10.2012 um 16:13 Uhr)

  5. #230
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    Panini hat zwar einen Riesenausstoß, aber sie haben auch fast ein Monopol in ihrem Bereich (abgesehen von CrossCult).

    Man stelle sich vor, alle frankobelgischen Comicalben würden von einem einzigen deutschen Verlag herausgebracht ...

  6. #231
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    I

    Ich meine, Splitter wird ja nicht ohne Grund einen solchen Ausstoss mittlerweile initieren - denn Arbeit und Stress sind sicherlich gewachsen - da muss es ja einen logischen Grund für geben und der ist sicherlich nicht im schlechteren Abverkauf der jeweiligen Titel zu finden.
    !
    schon klar aber wie gesagt, wie siehts dann bei den anderen Verlagen aus? wenn ich und andere mein Geld zu Splitter tragen, bekommen andere Verlage weniger

  7. #232
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    Zitat Zitat von Hate Beitrag anzeigen
    Panini hat zwar einen Riesenausstoß, aber sie haben auch fast ein Monopol in ihrem Bereich (abgesehen von CrossCult).

    Man stelle sich vor, alle frankobelgischen Comicalben würden von einem einzigen deutschen Verlag herausgebracht ...
    Im Grunde genommen haben sie ein Monopol, wenn man die beiden Großverlage des US-Comics hernimmt. Von DC oder Marvel und deren Inprints wird nur in ganz seltenen Ausnahmefällen was bei einem anderen deutschen Verlag erscheinen. Davon abgesehen haben die US-Comics aber freilich zwei große Handicaps: sie sind im Original wesentlich billiger und die Sprache ist so verbreitet, dass die meisten Leser sie auch auf Englisch leicht verstehen. Andererseits haben zumindest Batman, Spiderman und ein paar andere der Superhelden eine Popularität und Verbreitung, von der die meisten FB-Serien nur träumen können. Und von Cross-Media-Events wie die Superhelden-Blockbusterfilme oder Walking-Dead-TV-Serie profitieren die Verlage sicherlich auch mehr als bei "niederrangigeren Verfilmungen", die nicht aus Hollywood stammen. (Wozu Tim & Struppi freilich auch zu rechnen ist. Von schon vorneweg super-populären Titeln wie Asterix vielleicht mal abgesehen, denke ich nicht, dass z.B. Largo Winch oder Death Note durch die Verfilmungen am deutschen Markt nennenswert gewonnen haben auch wenn sie als Comics in Deutschland durchaus vergleichsweise erfolgreich sind.

  8. #233
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Wenn ich einfach mal von mir ausgehe: Ich KANN gar nicht alles kaufen, was ich gerne hätte (zT aus finanziellen Gründen, zT, weil mir der Platz fehlt, das alles unterzubringen). Also MUSS ich auswählen. Dank des grossen Angebots kann ich auch auswählen und finde das auch gut so. Handel und Verlage scheinen dabei auch ihren Schnitt zu machen.

    ABER:

    Wenn das Angebot kleiner wäre, würde ich eben anderes kaufen. Und wenn es nicht mehr genug Neuerscheinungen gäbe, die mich interessieren würden, dann würde ich mehr aus dem Backlist-Angebot kaufen. Mal krass gesagt: Wenn alle Verlage ihre Neuheiten-Produktion einstellen würden, dann würde ich mir nach und nach jeweils komplette Serien kaufen, die schon längst auf dem Markt sind, bei mir aber bislang eben immer durch den Rost gefallen sind. Wenn ich nun repräsentativ wäre (was ich sicherlich NICHT bin), dann könnten also getrost die Verlage ihr Programm reduzieren, würden weiterhin ungebrochen von mir Geld kriegen, das sich dann aber eben eher auf Backlist verteilen würde. Würde dann zu 'mehr Tiefe', sprich höheren Verkaufsauflagen der bisherigen Serien/Bände führen.


    ABER: Erstens bin ich nicht repräsentativ. Und zweitens lässt sich daraus ja auch keine 'Verlagsstrategie' ableiten. Denn wenn ein Verlag jetzt seine Neuheiten runterfährt, um mehr Backlist zu verkaufen, dann käm ja ein anderer Verlag in die Bresche und würde seinen Neuheiten-Ausstoss erhöhen. Ergo: Jeder Verlag muss sehen, wie er auf seine Kosten kommt: Wer gut im Geschäft ist, wird solange weiterwachsen, wie der Markt es zulässt. Wer seine Neuheiten ständig steigert, wird irgendwann an nen Punkt kommen, wo die Auflagen je Titel nicht mehr rentabel sind. Und dann wird sich die Spreu vom Weizen trennen, es wird bestimmte Neustarts nicht mehr geben... Letztlich reguliert die Kaufkraft den Titelausstoss im Gesamtmarkt.

    Die letztlich entscheidende Frage ist daher eigentlich nicht, wie es dem Gesamtmarkt geht, wie gut die Gesamtsituation ist, sondern wie sich der Kuchen auf die einzelnen Verlage verteilt. Und welcher Verlag seine Anteile am Gesamtmarkt erhöht, und für wen aufgrund dessen dann nur noch ein so kleines Stück übrig bleibt, dass er seinen Laden mittelfristig dicht machen muss.
    Geändert von ZAQ (06.10.2012 um 17:16 Uhr)
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  9. #234
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    wenn ein Verlag 10 Alben pro Monat plus minus X herausbringt ist es für den Einzelnen ja noch zu wuppen, wenn ich mir aber vorstelle, da kommen noch 3 - 4 Verlage dazu - was bringt das für den Einzelnen?

    Bekommt er dann von seinem Chef aufgrunddessen eine Gehaltserhöhung?

    Also wird doch selektiert werden, entweder wird einiges gestrichen oder auf Monate verschoben, bzw. noch weiter nach hinten (wenn man schon aufteilt) verteilt. Bleibt dann hochgerechnet für die Verlage am Ende nicht das Gleiche? Zumindestens wenn die Käuferzahl gleich bleibt.
    Du beschreibst eine bestimmte Art von Kunden, die wahrscheinlich
    schon ihr ganzes Leben lang viele Comics kaufen und einfach
    gewohnt sind (eben wegen ihrer großen Leidenschaft) ihr Geld,
    ihren Platz und ihre Zeit, die sie für Comics ausgeben "einplanen"
    zu müssen.

    Und wenn jemand schon jahrelang einen "festen Etat" hat, dann
    wird dieser sich natürlich nicht verändern, nur weil das Angebot
    sich ändert. ... Das sind als Kunde quasi "wir"!

    Aber jeder zweite Kunde, der mit Splitter Kontakt aufnimmt
    erzählt folgende Geschichte: ... ich habe jahrelang gar keine
    Comics gekauft oder nur diejenigen, die wirklich als
    unverzichtbar gelten. Aber wenn das Angebot stimmt
    dann kaufe verstärkt..."

    Dabei gibt es Kunden die noch vor 3 Jahren vielleicht
    einen Comci im Monat gekauft haben - letztes Jahr dann 5
    und aktuell "problemlos" auch mal 10 -bis 20 Alben.
    Sie haben ja auch den Platz dafür!

    Es gibt sogar Kunden die kaufen bei uns "an einem Tag" für
    über 1.000 Euro quer durch die Backlist ein! Die kommen dann
    natürlich eine Zeit lang nicht mehr. Aber all diese Kunden
    "verwalten" keinen klassichen (Sammler-)Etat. Diese Kunden
    haben einfach wieder "Geschmack" gefunden und da sie in
    der Regel erwachsen sind auch nicht unbedingt wirklich jung,
    haben sie auch entsprechende Kaufkraft.

    Egal wie - sie kamen zusätzlich und "nur wegen" dem
    gesteigerten und besseren Angebot.

    Und auch hier liegt ihnen völlig fern, das Geld nur einem Verlag
    oder nur den großen Verlage zu gönnen, denn diese Kunden
    erzählen genauso freimütig, dass sie (weil sie ja auch "aufholen)
    die "neue volle Breite" des Marktes genießen, und bei

  10. #235
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    schon klar aber wie gesagt, wie siehts dann bei den anderen Verlagen aus? wenn ich und andere mein Geld zu Splitter tragen, bekommen andere Verlage weniger
    Siehe meine vorherige Antwort. Die Gelder werden
    eher gestreut eingesetzt. Die meisten Verlage haben
    Umsatzzuwächse.

  11. #236
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    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Das sollte eigentlich kein Gegensatz sein. Nur wenn es allen Lesern, Zeichnern, Verlagen und Händlern gut geht, stimmt "das große Ganze".
    Was ist denn das für eine Träumerei?
    Wie willst du denn einen Markt konstruieren,
    wo es "allen gleich gut" geht?

    Das schafft ja noch nicht einmal die
    Planwirtschaft!

    Außerdem: soll auch dem "gut gehen",
    der keine gute oder weniger Arbeit leistet?

  12. #237
    Mitglied Avatar von satyricon
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Siehe meine vorherige Antwort. Die Gelder werden
    eher gestreut eingesetzt. Die meisten Verlage haben
    Umsatzzuwächse.
    Hallo,

    das kann ich jetzt mal so unterschreiben. Wenn ich bei mir ins Regal schaue sehe ich erstmal Splitter, Crosscult und Panini. Habe aber natürlich auch Carlsen, Ehapa, FINIX, Reprodukt, Epsilon, Alles Gute!, Bunte Dimension und Toonfish.

    ABER das beste Programm für mich (also mein persönlicher Lesegeschmack) machen aktuell einfach Splitter und CrossCult. Was bei den anderen Verlagen gefällt wird
    mitgenommen. Der Hauptaugenmerk was die Veröffentlichungen angeht liegt daher aber nun mal bei diesen Verlagen.

    @horst: Ich möchte immer noch den Gipsy Schuber

    Gruß Satyricon

  13. #238
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wie willst du denn einen Markt konstruieren,
    wo es "allen gleich gut" geht?
    Leser, Zeichner, Verlage und Händler sind doch eine Kette, die von einander abhängt. Geht es einem davon schlecht, bekommen auch die anderen Probleme. Insofern halte ich es für selbstverständlich, mein Handeln darauf auszurichten, dass es niemandem in der Kette schadet oder besser noch nutzt.
    Damit konstruiere ich natürlich keinen ganzen Markt, trage aber meinen Teil dazu bei, dass es allen gut geht. Denn wenn es anderen gut geht, geht es auch mir gut.
    Das ist nicht comicspezifisch, sondern eine ethische Grundeinstellung. Wenn jeder so handeln würde, gäbe es auf der Welt viel weniger Probleme. Wenn die Mehrheit der Märkte Ausbeutung zum Grundprinzip macht, werden alle Märkte, die alle miteinander verknüpft sind, irgendwann daran zu Grunde gehen.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Außerdem: soll auch dem "gut gehen",
    der keine gute oder weniger Arbeit leistet?
    Wenn du jetzt vom Wettbewerb unter den Verlagen sprichst, so sehe ich nicht, wer damit gemeint sein soll. Der Comic-Markt besteht doch zum größten Teil aus Enthusiasten, die mit ihrem Einsatz bis zur Selbstausbeutung den Markt am Leben halten, egal wer welche Art von Comics produziert. Die Qualität ist doch insgesamt in allen Bereichen deutlich gestiegen.
    Natürlich kann ein Verlag mit 1 Titel pro Monat nicht den selben Umsatz beanspruchen wie einer mit 10 pro Monat, aber relativ schon. Jeder hat seine Existenzberechtigung, die man ihm auch zugestehen sollte.
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    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  14. #239
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    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Leser, Zeichner, Verlage und Händler sind doch eine Kette, die von einander abhängt. Geht es einem davon schlecht, bekommen auch die anderen Probleme. Insofern halte ich es für selbstverständlich, mein Handeln darauf auszurichten, dass es niemandem in der Kette schadet oder besser noch nutzt.
    Damit konstruiere ich natürlich keinen ganzen Markt, trage aber meinen Teil dazu bei, dass es allen gut geht. Denn wenn es anderen gut geht, geht es auch mir gut.
    Das ist nicht comicspezifisch, sondern eine ethische Grundeinstellung. Wenn jeder so handeln würde, gäbe es auf der Welt viel weniger Probleme. Wenn die Mehrheit der Märkte Ausbeutung zum Grundprinzip macht, werden alle Märkte, die alle miteinander verknüpft sind, irgendwann daran zu Grunde gehen. .
    Puuh, bitte nicht in eine ethische Diskussion abdriften.
    Und schon gar nicht mit der Idee, dass wir hier beim
    Verkaufsflächenthema am Kern angekomemn wären!
    Ich handle ganz sicher auch so, wie ich denke,
    dass es der "ganzen Kette" gut tut und wir bekommen
    das auch bestätigt.

    Ich persönlich verkaufe ja auch nicht "mehr Alben je Arbeits-
    stunde", die ich für die Comics "opfere". Es sind halt eben
    nur mehr Stunden und Geld, die in die Unterstützung der Titel
    fließen und "deswegen" kommt hinten mehr raus!

    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Wenn du jetzt vom Wettbewerb unter den Verlagen sprichst, so sehe ich nicht, wer damit gemeint sein soll. Der Comic-Markt besteht doch zum größten Teil aus Enthusiasten, die mit ihrem Einsatz bis zur Selbstausbeutung den Markt am Leben halten, egal wer welche Art von Comics produziert. Die Qualität ist doch insgesamt in allen Bereichen deutlich gestiegen.
    Natürlich kann ein Verlag mit 1 Titel pro Monat nicht den selben Umsatz beanspruchen wie einer mit 10 pro Monat, aber relativ schon. Jeder hat seine Existenzberechtigung, die man ihm auch zugestehen sollte.
    Siehe meine vorherige Antwort. Es ist nur natürlich,
    wenn "z. B." ein Hobby-Verleger ein Buch druckt und
    es beim Abverkauf dem Markt überlässt, dass er nicht
    auf dieselben Stückzahlen kommt, wie derjenige, der
    diese Produkte mind 6 Tage die Woche je 12 Stunden
    bewirbt, anbietet, verwaltet und markttechnisch damit
    handelt.

    Und dies ist "kein Absprechen der Existenzberechtigung",
    sondern nur die schlichte Erklärung, dass die
    Verkaufszahlen gar nicht gleich sein können!

  15. #240
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Wenn die Mehrheit der Märkte Ausbeutung zum Grundprinzip macht, werden alle Märkte, die alle miteinander verknüpft sind, irgendwann daran zu Grunde gehen.

    Kann man etwas detaillierter auch bei Marx nachlesen.

  16. #241
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    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Natürlich kann ein Verlag mit 1 Titel pro Monat nicht den selben Umsatz beanspruchen wie einer mit 10 pro Monat, aber relativ schon.
    Da muss ich dir leider wiedersprechen. Ein Verlag mit 10 Alben pro Monat erhält automatisch mehr Aufmerksamkeit und spricht eine breitere Kundschaft an als ein Verlag mit nur einem Album pro Monat. Durch die höhere Aufmerksamkeit und breitere Kundschaft lässt es sich wesentlich leichter ausgleichen, wenn man mit dem einem Album nicht den Geschmack einzelner Kunden trifft. Als Verlag mit 1 Album ist das nicht so ohne weiteres möglich.
    Daher kannst du nicht davon ausgehen das du mit 1 Album relativ den gleichen Umsatz (und Gewinn pro Album) beanspruchen kannst wie ein Verlag mit 10 Alben.

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Mal krass gesagt: Wenn alle Verlage ihre Neuheiten-Produktion einstellen würden, dann würde ich mir nach und nach jeweils komplette Serien kaufen, die schon längst auf dem Markt sind, bei mir aber bislang eben immer durch den Rost gefallen sind. Wenn ich nun repräsentativ wäre (was ich sicherlich NICHT bin), dann könnten also getrost die Verlage ihr Programm reduzieren, würden weiterhin ungebrochen von mir Geld kriegen, das sich dann aber eben eher auf Backlist verteilen würde. Würde dann zu 'mehr Tiefe', sprich höheren Verkaufsauflagen der bisherigen Serien/Bände führen.
    Und nach 6 Monaten währe die Blacklist durchgekauft und es gäbe für dich nichts neues mehr, was du noch kaufen könntest. Irgendwann wäre der Markt schlicht und einfach tot.

  17. #242
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Llyd Beitrag anzeigen
    (...) Und nach 6 Monaten währe die Blacklist durchgekauft und es gäbe für dich nichts neues mehr, was du noch kaufen könntest. (...)
    Beileibe nicht. Allein was Splitter (neu) in den letzten Jahren produziert hat, reicht bei mir nachholtechnisch auf Jahre hinaus... Und die sind beileibe nicht die einzigen, die ich bislang eher 'vernachlässigt' habe... Aber egal. Das war ja eh nur ein Gedankenspiel und keine Option für tatsächliche, reale Verlagspolitik. Ausserdem bin ich ja auch nur Repräsentant EINES Käufer-Typs. Wie horst vorher erläutert hat, gibt es ja durchaus weitere, auch 'neue' Käufertypen, so dass es so aussieht, als ob es nicht nur um die Anteile am Kuchen ginge, sondern sich der Kuchen selbst auch vergrössert hat. Sprich: Ich geh schon davon aus, dass das Geld, was Splitter in letzter Zeit generiert hat, Kaufkraft abschöpft, die den Kunden für die Produkte anderer Verlage fehlt. Aber wenn Splitter NUR daher sein Geld bekäme, wären alle anderen wohl mittlerweile pleite. Das ist offensichtlich nicht der Fall, so dass es durchaus nachvollziehbar ist, dass Splitter auch Neukunden (wieder)gewonnen hat. Und ich denke, dass die dann auch nicht nur Splitter kaufen, sondern dann auch bei den anderen Verlagen fündig werden, so dass letztlich auch die davon AUCH profitieren.
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  18. #243
    Mitglied Avatar von Feivy_Browne
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    Eben, es gibt viele Käufertypen.
    Der "Komplettsammler"-Käufertyp, der beim aktuellen Angebot nicht mehr mitkommt, ist meiner Meinung nach ein Auslaufmodell.
    Ich kenne ca. 40 Comicleser/-sammler. Alle haben sich in den letzten 10 Jahren immer weiter weg entwickelt vom Kompletsammlertyp hin zum selektiven Käufer.
    Ich selbst habe diese Entwicklung auch durchlebt.
    Ist ja auch logisch: Comics gefallen mir. vor 10/15 Jahren hab ich praktisch alles "mitgenommen" was comicmäßig erschien. Der Markt der Neuerscheinungen war ja nicht so üppig. Da durfte man nicht so wählerisch/zimperlich sein.

    Heute ist das gottseidank anders: ICH als Comicfan + kunde habe die AUSWAHL. So sollte es schon immer sein.
    Und ICH kaufe, was mir wirklich gefällt. EGAL, wieviel im Monat erscheint.
    Denn die Kaufkraft ist bei mir inzwischen da. .....

    ABER eines ist auch klar:
    Von den ca. 40 Comicfreunde in meinem Umfeld hat nur ca. die Hälfte diese Kaufkraft frei. Die anderen müssen auch Alben weglassen, die sie gerne kaufen würden.

    Und daher haben alle Beteiligten der Diskussion (mal wieder) "teilweise" recht. Jeder beleuchtet eine -mehr oder weniger große- Facette des Marktes.

    Blöd ist nur, das niemand von uns verläßliche Datenquellen/Kundenprofile/Geschäftsfeldanalysen etc. hat. Wir sind daher immer wieder auf unsere eigenen -subjektiven- Kenntnisse angewiesen. (OK. Die Verleger unter uns haben wenigstens ihre Verkaufsstatistiken, wodurch Sie uns Nerds schon mal meilenweit voraus sind, was die Datenlage betrifft.)

    Unterm Strich bedeutet das also: Jeder Comicverleger muß weiterhin unternehmerisch denken+handeln, abwägen, kalkulieren und versuchen möglichst viele richtige Entscheidungen zu treffen.

    Das "wir" als Comicfans dank des Internets hier jetzt ein Einblick in die Komplexität der Materie erhalten, gefällt mir gut.
    Hätte ich eine allgemeingültige Formel, was jetzt das Beste wäre, würde ich ne einigen Comicverlag gründen und den Laden übernehmen
    Da ich aber nur ein kleiner Comicnerd bin, trau ich mich nicht..
    Geändert von Feivy_Browne (07.10.2012 um 09:28 Uhr)

  19. #244
    Mitglied Avatar von ChrisK
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    Zitat Zitat von Feivy_Browne Beitrag anzeigen


    Heute ist das gottseidank anders: ICH als Comicfan + kunde habe die AUSWAHL. So sollte es schon immer sein.
    Und ICH kaufe, was mir wirklich gefällt. EGAL, wieviel im Monat erscheint.


    ABER eines ist auch klar:
    Von den ca. 40 Comicfreunde in meinem Umfeld hat nur ca. die Hälfte diese Kaufkraft frei. Die anderen müssen auch Alben weglassen, die sie gerne kaufen würden.

    I







    Ja die Argumente beider Seiten sind nachvollziehbar.
    Persönlich bin ich wie Feivy in der glücklichen Lage mir übers Jahr alle FB kaufen zukönnen die mich interessieren.
    Titelreduktion bei einen Verlag würde daher nichr mehr Geld für andere Verlage bedeuten sondern schlichtweg
    weniger Geld für FB Alben und eventuell mehr Ausgaben für zB US-Comics.
    (Wenn ich keinen Platz mehr für Comics habe, werde ich mir keine neuen Titel kaufen können,unabhängig davon
    wie viele Titel pro Monat angeboten werden)

    Ich halte es auch für illusorisch einen Geschäftsplan als Wunschzettel zu fassen (Mein Geschäft würde besser gehen wenn es mehr Verkaufsfilialen und Kunden gibt. No na)
    Geändert von ChrisK (07.10.2012 um 11:00 Uhr)

  20. #245
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Es ist nur natürlich,
    wenn "z. B." ein Hobby-Verleger ein Buch druckt und
    es beim Abverkauf dem Markt überlässt, dass er nicht
    auf dieselben Stückzahlen kommt, wie derjenige, der
    diese Produkte mind 6 Tage die Woche je 12 Stunden
    bewirbt, anbietet, verwaltet und markttechnisch damit
    handelt.
    Einverstanden, auch wenn Verdienst nicht grundsätzlich in Arbeitsstunden gemessen wird. Sonst würde es der Putzfrau des Managers besser gehen. Letztlich geht es um Effizienz. Eine übersichtliche aktuelle Homepage kann mehr bringen als ein aufwendig gestalteter teurer Katalog. Was wen mehr beeindruckt, wo wer was überhaupt wahrnimmt, entscheiden die umworbenen Kunden.

    Zitat Zitat von Llyd Beitrag anzeigen
    Ein Verlag mit 10 Alben pro Monat erhält automatisch mehr Aufmerksamkeit und spricht eine breitere Kundschaft an als ein Verlag mit nur einem Album pro Monat.
    Nicht unbedingt. 10 Neuerscheinungen können sich auch gegenseitig im Weg stehen, ein Titel gezielter beworben werden, gerade wenn es um die Presse geht. Filmproduzenten produzieren keine Programme, sondern investieren viel Geld in Produktion und Marketing für ein Werk. Und man stelle sich mal ein Kino mit 150 neuen Filmen im Monat vor.

    Im übrigen gäbe es ja noch die Möglichkeit, das Verlage ihre Programme gemeinsam bewerben, z.B. mit einem Vertriebskatalog oder mit Vertriebsvertretern, wie es sie in Frankreich gibt.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

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    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  21. #246
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Und man stelle sich mal ein Kino mit 150 neuen Filmen im Monat vor.
    Ich würde es Paradies nennen, mich über die Auswahl freuen und dort jeden Abend sitzen.

  22. #247
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    Ich würde es die Hölle nennen, die Auswahl negieren und einen weiten Bogen darum schlagen. Aber aktuelle Kinofilme sind ja auch keine Comics. :-)

  23. #248
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    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Einverstanden, auch wenn Verdienst nicht grundsätzlich in Arbeitsstunden gemessen wird.
    Du spielst auf "Gehälter", als "Gehälter" eines Bankers Managers
    etc. an...

    ... aber wenn wir von den verkauften Stückzahlen einer
    Albenreihe sprechen, dann doch definitiv von einem
    Verdienst der auf den Arbeitsstunden fußt, die man dafür
    Werbung macht, bei denen man verkauft, bei denen man
    Kunden/Leser umwirbt ...

    Nimm einfach mal eine Verkaufsmesse... es kann sich
    doch nicht derjenige darüber beschweren, der keinen
    Messeverkauf macht, dass der derjenige, der den ganzen
    Tag da steht, arbeitet, verkauft und damit mehr Umsätze
    mit seinen Serien generiert.

    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Was wen mehr beeindruckt, wo wer was überhaupt wahrnimmt, entscheiden die umworbenen Kunden.
    Klar... aber auch das gilt vorrangig für eine Homepage
    die wirklich umfassend und regelmäßig gepflegt wird -
    und ist nicht umsonst.

    Auch hier kann man sich nicht darüber beschweren,
    wenn ein Shop, der monatlich 1.000 Euro reine
    Pflege kostet mehr Umsatz generiert, als ein
    Standard-ungepflegter-Homepage-Baukasten für
    vielleicht 7,99 Euro im Monat (ich übertreibe hier
    extra mal).

    Tatsächlich spielt die moderne Plattform Internet
    im Sinne der Repräsentation der Verlage den kleinen
    und kleinsten Verlagen direkt in die Hände. Dies
    ist auch ein Grund, warum die Schere eigentlich eher
    kleiner wurde!

  24. #249
    Mitglied Avatar von Westerncomicfan
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    Nachdem ich die Diskussion komplett durchgelesen habe, definiert sich für mich das Bild des "heutigen Durchschnittscomickunden" wie folgt: gekauft werden von ihm in der Vielfalt des Angebots Geschichten, die ihn inhaltlich wirklich interessieren und nicht nur, weil sie in Comicform erscheinen. Die Geschichten sollen möglichst abgeschlossen oder bei Aufteilung in mehrere Bände/Alben in kurzer, überschaubarer Zeit abgeschlossen sein. Die Geschichte soll auch optisch und haptisch schön verpackt und mit dem besonderen Extra versehen und gerne durch gute Beratung empfohlen worden sein. Das es sich bei diesem Käufer um Max Mustermann handelt und nicht um eine echte Person, ist klar, aber die Tendenz des Kaufverhaltens kommt in dieser Diskussion für mich ziemlich deutlich heraus. Dieser Max Mustermann ist kein "nerd" und kein Sammler, mit den neuen elektronischen Medien vertraut, grundsätzlich kaufkräftig und erst seit zwei bis fünf Jahren (wieder) in Kontakt mit Comics gekommen. Und so sehr Max Mustermann lediglich eine Schablone ist, so sehr spiegelt er in unterschiedlich starker Ausprägung der Einzelaskpete bei den realen Käufern das durchschnittliche Käuferverhalten und damit die "Realität" wieder.

    Und die Realität ist das, was den heutigen Comicmarkt ausmacht, ganz egal, wie es "früher", meinetwegen sogar bis vor fünf Jahren war. Und an diese Realität muss sich jeder in der Comicbranche anpassen - und nicht denken, er könne die Realität zu seinen Gunsten beeinflussen und müßte nur lange genug warten, bis sich die Realität in seine erträumte Richtung hin entwickelt, um dann den großen Erfolg zu haben.

    Wenn einige neugegründete Verlage an bereits jahrelang existierenden Verlagen Umsatzmäßig oder im Titelausstoss vorbeiziehen, dann sind sie nicht gleich oben eingestiegen sondern haben klein (z. B. mit zwei oder drei Titeln im Monat) angefangen, aber mit diesen Titeln die Realität, sprich den heutigen Max Mustermann bedient. Und das Wort "bedient" ist hier wörtlich zu nehmen. Der Service am Kunden beeinflußt dessen Kaufverhalten sehr starkt mit. Wenn sich der Kunde kleine Extras in den Alben wünscht, werden sie ihm gegen. Wenn er eine zügige Veröffentlichung wünscht, wird sie ihm gewährt usw.

    Mark hat das in einem in der Diskussion leider nicht weiter beachteten Nebensatz sehr richtig formuliert:

    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Umsatzsteigerung mit mehr Titeln habe ich auch. Das ist keine große Kunst. Die Kunst besteht darin Gewinn zu machen, wovon überhaupt niemand redet. Für einen Händler ist das einfach, weil er nur einkaufen braucht, was er verkauft. Für ihn kann eine größere Auswahl an Titeln nur positiv sein, weil er damit zielgenau seine Kundschaft bedienen kann.
    (fett und unterstrichen von mir)

    Genau so soll es sein, denn die Reihenfolge hat sich im Comicmarkt geändert. Der Comickäufer, wie ich ihn oben beschrieben habe, gibt die Auswahl der Genres und das Tempo der Veröffentlichung vor und danach hat sich der wirtschaftliche denken müssende Händler zu richten und erst recht der ebenfalls wirtschaftlich denken müssende Comics veröffentlichende Verlag. Und wenn der Verlag und der Händler sich danach richten, bedürfnisgerecht zu handeln, haben alle Beteiligten etwas davon: Der Käufer den Comic und der Händler und der Verleger den Umsatz und den Gewinn. Das gilt nicht nur für Comics, sondern für alle Luxusgüter (im Sinne von nicht lebensnotwendigen Gütern wie Lebensmittel, Kleidung usw.), aber eben auch für Comics.
    Geändert von Westerncomicfan (08.10.2012 um 07:10 Uhr)

  25. #250
    Mitglied Avatar von idur14
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    Kann mich der Aussage der neu hinzugekommenen (vor allem Feivy) anschließen.
    Es gibt halt für alles unterschiedliche Motive und so agieren Konsumenten, Produzenten und Handel unterschiedlich. ich würde sowas gar nicht so am Erfolg wettmachen bzw. abfällig bewerten, sondern einfach akzeptieren, dass es so ist. Sollte das System dann ergeben, dass manche aus dem Markt fallen, dann ist das halt auch so (auch wenn es mir nicht gefallen würde).

    @horst
    ich kann gar keine Lösung bieten, ich beobachte nur und sage was ich gut finde und was nicht. Nicht gut fände ich zB , wenn es nur einen oder wenige Verlage gäbe oder wenn es nur einen Händler gäbe (Amazon) usw.., gut finde ich wenn es ausreichend Angebot gibt.
    Diese subjektive Sichtweise hat aber nicts mit der Bewertung des Gesamtmarktes (sowohl im Comicbereich als auch in anderen Bereichen) und der Gesellschaft zu tun.
    Was die Schere betrifft so ist das eben nicht allein auf den Comicmarkt bezogen. Frag mal einen Hartz Empfänger wie ihm die Bonusse der Banker gefallen oder einen Griechen, ob sich Deutschland (und auch Österreich)nicht auf kosten der Griechen (und des niedrigen Euros) einen hohen Lebensstandard leisten kann. Diese gesellschaftliche Schere zieht sich durch alle Bereiche und wird immer stärker, wenn man nicht gegensteuert. Und damit ist nicht gemeint, dass man Marx 1:1 umsetzen soll, sondern nur dass nicht Erfolg oder Gewinne das allein vorherrschende sein sollen.
    Auch finde ich nicht so gut wenn wirklich nur Produkte hergestellt werden würden, die in hohen mengen nachgefragt werden und dadurch die breite Masse allein bestimmt, was hergestellt wird. Wie sooft beobachtbar ist die breite Masse leicht beeinflussbar. Es muss auch Systeme ausserhalb des reinen Gewinnstrebens bzw. sogar der Kostendeckung geben. Sonst gäbe es viele Kultureinrichtungen nicht.

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