Bei der Sache mit den Dreadlocks ist es -mMn- wie bei der Frage nach dem Kopftuch oder, ob der Hund im Bett schläft:
Die Frage ist, wer entscheidet es?

Der Hund im Bett ist in Ordnung, wenn die Entscheidung Herrchen oder Frauchen trifft und nicht der Hund selbst.
Bei Kopftuch und Dreadlocks geht es auch darum, wer die Entscheidung trifft, nur dass dabei die Träger eben NICHT 'Herrchen oder Frauchen' haben, sondern selbst entscheiden (können sollten).
Es geht also nicht darum, Kopftuch tragen oder nicht, sondern trag ich es, weil ich es will, oder weil es mir vorgeschrieben wird. Wenn Letzteres, dann hat der/die TrägerIn ein wie auch immer geartetes 'Herrchen oder Frauchen', was er/sie eben nicht haben sollte, weil in solchen Dingen jeder Mensch sein eigener Herr sein sollte und entsprechend selbstbestimmt.
Dito für Dreadlocks: Wer will das Tragen von Dreadlocks wem verbieten und welche Legitimation hat dieser 'Verbieter' und wenn, von wem? Eben.

Und ja: Dies alles entspricht dem Kantschen Imperativ und lässt sich auf jede Menge andere Fall-Konstellationen übertragen. Grundprinzip: Leben und leben lassen und wer nicht leben lässt, wer hat ihn dazu legitimiert?