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Thema: Max und Moritz-Publikumspreis – Runde 3

  1. #1
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Max und Moritz-Publikumspreis – Runde 3

    Die drei nominierten Titel des Publikums aus Runde 2 sowie die weiteren Nominierungen der Max und Moritz-Jury werden jetzt in der abschließenden dritten Runde als Komplettliste zur Abstimmung gestellt. Bis zum 19. Juni 2014 um 19 Uhr kann pro Person eine Stimme abgegeben werden.


    Zur Abstimmung geht es HIER


    Die 25 für den Max und Moritz-Preis 2014 nominierten Titel in alphabetischer Reihenfolge:

    Ardalén von Miguelanxo Prado. Übersetzung: Sybille Schellheimer. Ehapa Comic Collection

    Anyas Geist von Vera Brosgol. Übersetzung: Monja Reichert. Tokyopop

    Billy Bat von Naoki Urasawa, Ko-Szenarist: Takashi Nagasaki. Übersetzung: Yvonne Gerstheimer. Carlsen Manga

    Buddha von Osamu Tezuka. Übersetzung: John Schmitt-Weigand. Carlsen Verlag

    Das Erbe von Rutu Modan. Übersetzung: Gundula Schiffer. Carlsen Verlag

    Das versteckte Kind von Loïc Dauvillier, Marc Lizano und Greg Salsedo. Übersetzung: Monja Reichert. Panini Comics

    Der gigantische Bart, der böse war von Stephen Collins. Übersetzung: Tim Jung. Atrium Verlag

    Didi & Stulle von Fil. zitty

    Don Quijote von Flix. Carlsen Verlag

    Earth unplugged von Jennifer Daniel. Jaja Verlag

    Ein Leben in China von P. Ôtié und Li Kunwu. Übersetzung: Christoph Schuler. Edition Moderne

    Eva von Claude Jaermann und Felix Schaad. Tages-Anzeiger Zürich / Sewicky Verlag

    Flughunde von Ulli Lust nach dem Roman von Marcel Beyer. Suhrkamp Verlag

    Hilda und der Mitternachtsriese von Luke Pearson. Übersetzung: Matthias Wieland. Reprodukt

    Im Himmel ist Jahrmarkt von Birgit Weyhe. avant-verlag

    Jimmy Corrigan – Der klügste Junge der Welt von Chris Ware. Übersetzung: Tina Hohl und Heinrich Anders. Reprodukt

    Kiesgrubennacht von Volker Reiche. Suhrkamp Verlag

    Kililana Song von Benjamin Flao. Übersetzung: Resel Rebiersch. Verlag Schreiber & Leser

    Kinderland von Mawil. Reprodukt

    Quai d’Orsay – Hinter den Kulissen der Macht von Christophe Blain und Abel Lanzac. Übersetzung: Ulrich Pröfrock. Reprodukt

    Saga von Brian K. Vaughan und Fiona Staples. Übersetzung: Marc-Oliver Frisch. Cross Cult (nominiert durch das Publikum)

    Schisslaweng von Marvin Clifford. www.schisslaweng.net (nominiert durch das Publikum)

    TEN von Martina Peters. Cursed Verlag (nominiert durch das Publikum)

    Totes Meer von 18 Metzger. Jungle World / Ventil Verlag

    Unsichtbare Hände von Ville Tietäväinen. Übersetzung: Alexandra Stang. avant-verlag


    Leseproben der nominierten Titel sind unter www.mycomics.de/max-und-moritz-preis.html verfügbar.
    Geändert von Martin Jurgeit (13.05.2014 um 12:40 Uhr)

  2. #2
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Die Laudationes der nominierten Titel ...


    Ardalén von Miguelanxo Prado. Übersetzung: Sybille Schellheimer. Ehapa Comic Collection
    „Ardalén“ ist ein Roman, wie ihn nur die grafische Literatur erzählen kann. Denn nahezu magisch verweben sich hier Texte und Bilder. Bilder, die berichten, Atmosphäre erzeugen und Visionen visualisieren. Texte, die Informationen vermitteln, aber auch Charaktere umreißen und die immer wieder an die Grenze der Sprache führen. Denn wenn Sprache Erinnerung artikulieren soll, wird sie zum unsicheren Instrument. Doch mit der Unsicherheit spielt der nordspanische Künstler Miguelanxo Prado in seinem Buch sowieso. So hat er scheinbare Dokumente eingefügt, die tatsächlich Fakes sind. Eine junge Frau sucht in einem Pyrenäendorf nach den Spuren ihres Großvaters. Ein alter Seemann könnte ihn gekannt haben. Aber das weiß er nicht mehr. So wie das Gedächtnis des Seemanns verblasst ist, so wirken Prados Wachskreidezeichnungen wie mit Firnis überzogen. Die ganze Handlung scheint versunken zu sein. Prado fordert die Leser quasi auf, sie vom Meeresgrund zu heben. Dann könnten Wale und Delfine durch Pyrenäentäler schweben.
    http://www.egmont-graphic-novel.de/g...novel/ardalen/
    http://www.mycomics.de/comic/7238-ardalen.html


    Anyas Geist von Vera Brosgol. Übersetzung: Monja Reichert. Tokyopop
    „Trau keinem Geist“ könnte das Motto dieses Buches sein, aber bis mindestens zur Mitte des Debüt-Comics von Vera Brosgol, „Anyas Geist“, ist man als Leser sehr wohl geneigt, dem freundlichen Geistermädchen zu trauen, das sich der Teenagerin Anya angeschlossen hat und ihr in der Schule und außerhalb auf die Sprünge hilft. Auf den ersten Blick kommt „Anyas Geist“ wie eine nicht sonderlich auffällige amerikanische Geschichte daher, samt Schülerpartys, High School-Stress und Einwanderer-Herkunft. Dann jedoch kippt, was gut schien, in ein ziemlich unheimliches Böses, und die erzählerische Volte hält den Leser bis zur letzten Seite in Atem. Brosgol kommt aus dem Animationsfilm und arbeitete unter anderem an Skripts von Neil Gaiman. Schwarz-weiß-blau-graue Panels verflüssigen sich in dieser Graphic Novel für nicht ganz kleine Kinder zu einer wunderbar gruseligen Lektüre – die Art von Erzählung, in der auch ein Erwachsener für mindestens eine glückliche Stunde verschwinden kann.
    http://www.tokyopop.de/programm-wint...4/anyas-geist/
    http://www.mycomics.de/comic/7241-anyas-geist.html


    Billy Bat von Naoki Urasawa. Ko-Szenarist: Takashi Nagasaki. Übersetzung: Yvonne Gerstheimer. Carlsen Manga
    Noch ist die Serie „Billy Bat“ zwar nicht abgeschlossen, die erzählerische und grafische Kraft der ersten sieben Bände reicht jedoch vollkommen aus, um den Manga in die Nominierungsliste aufzunehmen. Mit einem vielschichtigen Plot und verblüffenden Stilwechseln arbeitet sich seine Story durch Zeiten und Kulturen, von den Samurais bis zum Kennedy-Mord, von japanischen Nachkriegsstädten bis zur Bürgerrechtsbewegung in den Südstaaten der USA. Den Ausgangspunkt und roten Faden gibt ein aus Japan stammender, amerikanischer Comic-Künstler, der feststellt, dass seine erfolgreiche Serienfigur Billy Bat, ein Fledermaus-Detektiv, möglicherweise unbewusst von einem Charakter aus einer viel älteren japanischen Geschichte inspiriert wurde. Nur: Wer ist dieser Billy Bat? Und was will er von den Künstlern, denen er seine Geschichte einflüstert? Ein Plot, der sich verzweigt, ohne sich zu verzetteln, mit einem sensationellen Arsenal von Figuren: Das Beste an diesem packend konstruierten Manga ist nicht zuletzt, dass er noch nicht abgeschlossen ist. Da kommt noch einiges. Freude!
    http://www.carlsen.de/taschenbuch/bi.../31233#Special


    Buddha von Osamu Tezuka. Übersetzung: John Schmitt-Weigand. Carlsen Verlag
    Mit „Buddha“ legte Osamu Tezuka (1928–1989), der bedeutendste japanische Mangaka aller Zeiten, eines seiner Hauptwerke vor. Zwischen 1972 und 1983 erzählte er auf knapp 3.000 Seiten, wie aus dem von der Welt abgeschirmt aufgewachsenen, kränklichen Königssohn Siddhartha Gautama Buddha wurde. Tezuka schildert Siddharthas Lehr- und Wanderjahre als ein süffiges Abenteuer, ein opulentes Epos mit Dutzenden von Schauplätzen und zahllosen Figuren. Dabei nahm sich Tezuka etliche Freiheiten und verknüpfte bekannte Fakten und Legenden aus der Vita Siddharthas mit eigenen Zutaten. Die Handlung aber dient immer dazu, das Entstehen und die zentralen Aussagen der buddhistischen Lehre zu vermitteln und sie auch in ihrem historischen Kontext zu zeigen. Wenn der Königssohn rebelliert, das unmenschliche Kastensystem Indiens in Frage stellt und sich während seiner Wanderjahre als Asket mit dem Alltag der mehrheitlich elend lebenden Bevölkerung auseinandersetzt, dann findet das immer vor dem Hintergrund politischer Unruhen statt, Kriege, Aufstände, Hungersnöte und Seuchen. „Buddha“, jetzt endlich auch auf Deutsch erhältlich, ist unbestreitbar ein Meisterwerk und für alle Altersgruppen geeignet.
    http://www.carlsen.de/serie/buddha/1...n-dieser-Serie
    http://www.mycomics.de/comic/7273-buddha.html


    Das Erbe von Rutu Modan. Übersetzung: Gundula Schiffer. Carlsen Verlag
    In „Das Erbe“ geht es vordergründig um eine Wohnung in Warschau, die eine alte Israelin und ihre Enkelin siebzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zurückfordern. Tatsächlich aber geht es auch um ein größeres, kollektives Erbe, um den Holocaust, auch wenn dieser kaum angesprochen wird, obschon seine bis in die Gegenwart reichende Wirkung in der Handlung allgegenwärtig ist. Rund um die beiden Jüdinnen und die Wohnung tritt ein halbes Dutzend weiterer, sehr glaubhaft gezeichneter Menschen mit Ecken und Macken mit- und gegeneinander an. Aus ihren kleinen Konflikten und Geheimnissen, aus ihrer Sturheit und ihren irrationalen Entschlüssen baut Modan eine kriminalistisch verschachtelte, tragisch grundierte Komödie, in der sich die große Geschichte nur beiläufig zu spiegeln scheint. Die raffinierte Verknüpfung von Humor und Tragödie, von Klarheit und Verdrängung, von Gegenwart und Vergangenheit macht aus „Das Erbe“ eine sehr vielschichtige überaus spannende und unterhaltsame, aber auch zutiefst bewegende Erzählung, deren Fäden sinnigerweise an Allerseelen, dem Tag der Toten, auf dem jüdischen Friedhof von Warschau zusammenlaufen.
    www.carlsen.de/hardcover/das-erbe/28217#Inhalt
    http://www.mycomics.de/comic/7242-das-erbe.html


    Das versteckte Kind von Loïc Dauvillier, Marc Lizano und Greg Salsedo. Übersetzung: Monja Reichert. Panini Comics
    „Weißt Du, wenn ich Albträume habe, erzähle ich sie Mama und danach geht’s viel besser“, sagt die kleine Elsa, die mitten in der Nacht auf dem Schoß ihrer schwermütigen Oma sitzt: „Willst du ihn mir erzählen? … Los! Erzähl in mir!“. Die Großmutter zögert, doch schließlich lösen sich die ersten Worte. „Es war vor langer Zeit“, beginnt sie. „Oma war noch ein kleines Mädchen, so alt wie du jetzt.“ Und dann tastet sich Dounia langsam vor bis zu dem Tag, als sie von der Schule nach Hause kam und ihr der Papa erzählt, sie seien jetzt eine „Sheriff-Familie“ und müssten deshalb nun alle einen gelben Stern tragen. Als eines Nachts die Eltern abgeholt werden – Elsas Oma entgeht der Deportation in ihrem Versteck im Schrank –, beginnt für Dounia eine traumatische Odyssee auf der Suche nach ihrer Familie. „Das versteckte Kind“ ist vor allem auch ein Comic über den Umgang mit der Erinnerung – eine bemerkenswert feinfühlige Erzählung, für die der französische Zeichner Marc Lizano wunderbare, tief bewegende und geradezu schwerelos wirkende Bilder gefunden hat.
    http://www.paninicomics.de/das-verst...nd-i10409.html
    http://www.mycomics.de/comic/7243-da...ckte-kind.html


    Der gigantische Bart, der böse war von Stephen Collins. Übersetzung: Tim Jung. Atrium Verlag
    Dave ist ein kleiner Angestellter, der niemandem ein Haar (!) krümmen könnte. Er wohnt in einem Land namens „Hier“. Alles ist ordentlich und geregelt, kein Gartenzaun schief, kein Mensch unfrisiert. Dave hat, seit er denken kann, nur ein einziges Haar am Körper. Jeden Tag macht er dasselbe: aufstehen, zur Arbeit gehen, nach Hause kommen, schlafen. Dazwischen zeichnet er gerne seine ordentliche Straße. Als er sich jedoch während einer Power-Point-Präsentation eines Tages die Sinnfrage stellt, beginnt ihm aus seinem einzigen Haar ein schwarzer Bart zu wachsen. Er wächst und wächst und wächst … selbst die geballte Kompetenz der vereinigten Friseure von Hier kann das Wachstum nicht bremsen, der Bart bedroht das Viertel, die Stadt und bald das ganze Land. Der britische Zeichner und Autor Stephen Collins hat mit „Der gigantische Bart, der böse war“ eine großartige Parabel über die Angst vor dem Fremden (seit Nine-Eleven im Westen auch durch schwarze Bärte symbolisiert) geschaffen und verneigt sich damit gleichzeitig vor George Orwell, Franz Kafka und Godzilla. Ein großformatiges, atemberaubendes Buch, für das der Begriff Comic-Kunst hätte erfunden werden müssen.
    www.atrium-verlag.com/index.php?id=178
    http://www.mycomics.de/comic/7244-de...boese-war.html


    Didi & Stulle von Fil. zitty
    „Warum greift Stulle nicht endlich mal ein“, heißt es am Ende einer unlängst erschienenen Folge, dort, wo bei anderen Comics „Fortsetzung folgt“ steht. „Wird Frauke jemals gebären und wird das Baby süß? Ihr müsst dranbleiben, tut mir leid.“ „Didi & Stulle“-Fans kennen diese burlesken Cliffhanger seit Jahren, seit 1997 erscheinen die haarsträubenden Abenteuer der beiden prolligen Schweinsköpfe aus dem Märkischen Viertel in Berlin regelmäßig alle 14 Tage ganzseitig im Berliner Stadtmagazin „zitty“. Ihr Schöpfer Fil, der eigentlich Philip Tägert heißt, zeichnet aber nicht nur Comics, sondern ist zudem Komiker, und so fehlt auch in kaum einer Folge der Hinweis auf seine nächsten Auftritte. In seiner surrealen Soap-Opera verschlägt es den blöd-prahlerischen Didi und den verklemmten Stulle (die eigentlich Dieter Kolenda und Andreas Stullkowski heißen) auch schon mal an Schauplätze wie den Nordpol und das Weltall oder fix im BVG-Bus zur Hochzeitsfeier der Hexe Hexena. Wem nach einer verpassten Folge ein „Was bisher geschah: Frauke sagte nein und ging. Didi folgt ihr.“ nicht ausreicht, um am Ball zu bleiben, für den liegen bereits über ein Dutzend Sammelbände bereit.
    www.fil-berlin.de
    http://www.mycomics.de/comic/7245-didi-stulle.html


    Don Quijote von Flix. Carlsen Verlag
    Flix’ höchst gelungene „Neuinszenierung“ von Cervantes’ Roman über einen Ritter von trauriger Gestalt erschien zunächst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und liegt nun als Buch vor, dessen Cover sich ans Design von Reclam-Heften anlehnt – die augenzwinkernde Behauptung vielleicht, die Geschichte könnte vom Zeitungs-Strip direkt in die Hochkultur springen. Gerechtfertigt wäre ein solcher Übertritt allein schon deswegen, weil sich Flix ganz vom Comic-Kanon aus an die Frage von „Rittern“ (und Monstern) herantastet: Der alte Don Alonso aus dem Dorf Tobosow hängt zwar am klassischen Ritter-Kodex aus dem höfischen Roman, sein Enkel Robin dagegen kennt nur den „schwarzen Ritter“ aus der Superheldenwelt. Die Unternehmungen, die die beiden einander näherbringen, sind ähnlich zum Scheitern verurteilt, wie diejenigen in der Originalvorlage, und die Geschichte, die die Demenz des alten Mannes immer offensichtlicher zutage treten lässt, verweigert sich nicht der tristeren Realität hinter den inspirierten Fluchtfantasien des Duos. Gegen allzu viel Schwermut arbeitet dann Flix’ zuverlässig freundlicher Strich, dessen Grundheiterkeit auch graue Bleistiftzwischentöne keinen Abbruch tun.
    http://www.carlsen.de/hardcover/don-...e/30552#Inhalt
    http://www.mycomics.de/comic/7246-don-quijote.html


    Earth unplugged von Jennifer Daniel. Jaja Verlag
    Was geschieht, wenn auf der Erde plötzlich der Strom ausfällt, die dunklen Städte zu Gefahrenzonen werden und die Menschen nur noch auf dem Land etwas zu essen finden? In Jennifer Daniels „Earth unplugged“ geht es um nichts Geringeres als das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Doch wer eine grimmige Apokalypse im epischen Format erwartet, wie man sie üblicherweise mit Endzeit-Szenarien verbindet, der wird angenehm überrascht: Erzählt wird die Story auf 40 kompakten Seiten, und illustriert ist sie mit warmen, siebdruckartigen Bildern, die über weite Strecken ohne Text auskommen. Das kleine Meisterwerk der 28-jährigen Illustratorin zeigt, welche magische Wirkung ein großes Thema auch in einer kleinen Bildererzählung entwickeln kann, wenn sie so sorgfältig komponiert und gestaltet ist wie diese. „Earth unplugged“ ist Jennifer Daniels zweiter Comic, entstanden ist er als Diplomarbeit. Herausgebracht hat ihn die Verlegerin Annette Köhn, die sich mit ihrem Jaja Verlag seit drei Jahren der Publikation „fein illustrierter Machwerke“ widmet. Und prämiert ist das Kleinod auch schon: Gleich nach der Veröffentlichung gab es eine „lobende Erwähnung“ vom Interessenverband Comic e. V.
    www.jajaverlag.com/earth-unplugged.html
    http://www.mycomics.de/comic/7247-earth-unplugged.html


    Ein Leben in China von P. Ôtié und Li Kunwu. Übersetzung: Christoph Schuler. Edition Moderne
    Zum ersten Problem im Leben des kleinen Li wird, dass er zwar früh schon „Papa“ sagen kann, der Name des Vorsitzenden Mao ihm jedoch noch nicht über die Lippen gehen will. Xiao Li – der „kleine Li“ – kommt Mitte der Fünfzigerjahre zur Welt und wächst in einem China des dramatischen Wandels auf. Die Gründung der Volksrepublik liegt erst wenige Jahre zurück, die Partei verordnet den radikalen Umbau von Landwirtschaft und Industrie, den „Großen Sprung nach vorn“ – der schon bald zur größten Hungerkatastrophe der Menschheit führen wird. Li Kunwu (geboren 1955), der seine Comic-Karriere als Propagandazeichner begann, schildert in seiner autobiografischen Trilogie Chinas harten Weg von der Kulturrevolution zur Wirtschaftsmacht und erzählt auf 700 brillant in Schwarz-Weiß inszenierten Seiten mit beeindruckender Lebendigkeit davon, wie die historischen Umwälzungen das Leben der Menschen tiefgreifend verändern. „Ein Leben in China“ ist in Zusammenarbeit mit dem Asien-Kenner Philippe Ôtié entstanden und zuerst in Frankreich erschienen, eine chinesische Ausgabe folgte erst im letzten Jahr.
    www.editionmoderne.ch/autoren.php?vi=68&va=132
    http://www.mycomics.de/comic/7248-ei...-in-china.html


    Eva von Claude Jaermann und Felix Schaad. Tages-Anzeiger Zürich / Sewicky Verlag
    Eva Grdjic ist die Kassiererin des Cosmos Supermarkts in unserer Nähe: Sie ist Ausländerin, unterbezahlt und den Launen ihrer Vorgesetzten und der Konjunktur ausgeliefert – und hat dabei den notwendigen Mutterwitz entwickelt, um auf den unteren Stufen der sozialen Leiter zu überleben. Seit 2001 schildern der Autor Claude Jaermann und der Zeichner Felix Schaad Tag für Tag im Zürcher Tages-Anzeiger die großen und kleinen Dramen aus Evas Leben, ob sie nun im Supermarkt ausgenutzt wird, sich zu Hause mit ihrer aufsässigen Tochter und ihrem Enkel herumschlägt oder sich gegen den rassistisch polternden Hauswart wehren muss. Dann und wann bricht Eva Grdjic auch zu großen Abenteuern auf, wird von somalischen Piraten entführt oder landet auf dem Mond. „Eva“ ist eine intelligente Satire des Lebens im Shopping-Center Schweiz, die vor keinem Thema zurückschreckt, gepaart mit bissigem Humor und absurder Komik.
    http://www.tagesanzeiger.ch/panorama....html?id=24883
    http://www.mycomics.de/comic/7262-eva.html


    Flughunde von Ulli Lust nach dem Roman von Marcel Beyer. Suhrkamp Verlag
    Nach ihrer international gefeierten Graphic Novel „Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Leben“ hat Ulli Lust nun Marcel Beyers in der NS-Zeit spielenden Roman „Flughunde“ als Comic adaptiert. Einerseits vertraut die aus Österreich stammende und in Berlin lebende Zeichnerin darin fest auf die Stärken des Romans, der 1995 erschien und von der Kritik wegen seiner sprachlichen Brillanz und seiner ungewöhnlichen Perspektiven auf den nationalsozialistischen Terror gefeiert wurde. So gibt sie den Worten Beyers viel Raum und übernimmt streckenweise ganze Absätze von ihm. Zugleich findet Lust aber ihre ganz eigenen Bilder und Formen, um Beyers kunstvoll montierte Parallel-Erzählung neu zu strukturieren und visuell eigenständig umzusetzen. Mit ihren auf das Wesentliche reduzierten, teilweise karikierenden Bildern vermittelt sie einen noch unmittelbareren Zugang zu den menschlichen Dramen als der Roman selbst. Zusätzlich zu den mit den Akteuren wechselnden Erzählstilen kontrastiert Lust die Weltsicht der Hauptfiguren durch unterschiedliche Zeichenstile und entsprechendes Lettering.
    http://www.suhrkamp.de/graphic-novel...unde_1017.html
    http://www.mycomics.de/comic/7249-flughunde.html


    Hilda und der Mitternachtsriese von Luke Pearson. Übersetzung: Matthias Wieland. Reprodukt
    Hilda, ein resolutes Mädchen mit blauem Haar, lebt mit ihrer Mutter in einer Berghütte, umgeben von Elfen, Trollen, Holzmännchen und anderen fantastischen Wesen wie dem Mitternachtsriesen, der seit Jahrhunderten auf der Suche nach seiner Geliebten durch die magische Bergwelt geistert. Manche sind niedlich, andere furchterregend, die meisten sind Hildas Freunde. Außer den unsichtbaren Elfen, die die Menschen mit nächtlichen Steinwürfen zu vertreiben versuchen. Hilda möchte aber bleiben und macht sich auf den langen Irrweg durch die elfische Bürokratie, um ihre Situation mit dem Elfenkönig zu klären. Die Geschichte ist nicht ohne einen gesellschaftlichen Subtext um Integration, Ausgrenzung und Toleranz, aber in erster Linie erzählt Pearson eine emotionale Geschichte. In „Hilda und der Mitternachtsriese“ durchdringen sich Wärme und Witz, Melancholie und Hoffnung, Realität und Fantasie zu einem bezaubernden Comic für alle „jungen Leser zwischen 7 und 77“.
    http://www.reprodukt.com/produkt/kin...ernachtsriese/
    http://www.mycomics.de/comic/7250-hi...chtsriese.html


    Im Himmel ist Jahrmarkt von Birgit Weyhe. avant-verlag
    Mit den Mitteln der Bilderzählung hat sich Birgit Weyhe auf die Suche nach den Spuren ihrer Vorfahren gemacht. Die Künstlerin ist 1969 in München geboren – was in diesem Fall wichtig ist. Denn die Recherche führt zurück an den Anfang des 20. Jahrhunderts, und Münchner Stimmungen und Schauplätze spielen eine große Rolle. Mit ihrer auf den ersten Blick vielleicht ein wenig spröde wirkenden SchwarzWeiß-Grafik sucht Weyhe Zeichen und setzt sie zugleich. Sie zitiert viele Dokumente und bringt sie mit kluger Semiologie zum Tanzen. So entdeckt sie Lebensläufe, die lange verschüttet waren. Krumme, gerade, gelingende und scheiternde Leben. „Im Himmel ist Jahrmarkt“ hat sie das Buch überschrieben, denn die eigene Genealogie wird mehr und mehr zu einem Fest voller Wirren, Einsichten, aber auch Schrecken. Die große Qualität des Bandes liegt darin, dass der Leser Birgit Weyhes Geschichtsforschung sehr schnell zu seiner eigenen Angelegenheit macht und ihren Entdeckungen mit dem Vergnügen eines Rätsellösers zu folgen bereit ist.
    http://www.avant-verlag.de/comic/im_..._ist_jahrmarkt
    http://www.mycomics.de/comic/7251-im...jahrmarkt.html


    Jimmy Corrigan – Der klügste Junge der Welt von Chris Ware. Übersetzung: Tina Hohl und Heinrich Anders. Reprodukt
    Wenn es einen Comic gibt, der sich mühelos an den Höhepunkten der nongrafischen Literaturmoderne messen kann, dann ist es „Jimmy Corrigan“ von Chris Ware. Dieses Buch ist in jeder Hinsicht so komplex konstruiert, dass es selbst den erfahrenen Comic-Leser herausfordert. Es enthält unangekündigte Zeitsprünge, es wechselt wie mit Filmschnitten von der Handlungsebene auf die Ebenen von (Tag-) Traum oder Assoziation. Der Komplexität der Handlungsführung entspricht die Komplexität der grafischen Präsentation. Ware hat eine eigenwillige Aufteilung der Seiten in (meist sehr viele kleine Panels) entwickelt. Er kann einen einzigen Blick in unendliche Blickwinkel zerlegen. Dazu gibt es einen Helden, dessen Einsamkeit beinahe physisch auf den Leser überspringt. Chris Ware hat das Hohe Lied der Depression angestimmt und damit das amerikanische Comic-Publikum verstört und zugleich begeistert. Da das Buch bis ins letzte typografische Detail vom Künstlerwillen entworfen wurde, sind Übertragungen in andere Sprachen große Herausforderungen. Die deutsche Übersetzung von Tina Hohl und Heinrich Anders schmiegt sich jedoch perfekt an Chris Wares Original an.
    http://bit.ly/1m5hiFl
    http://www.mycomics.de/comic/7252-ji...-der-welt.html


    Kiesgrubennacht von Volker Reiche. Suhrkamp Verlag
    Erstaunlich schnell ist die Graphic Novel zu einem Medium der Selbsterforschung geworden. Grafische Autobiografien nehmen in allen Nationalliteraturen rasch zu. Doch kaum eine ist so interessant wie Volker Reiches „Kiesgrubennacht“. Der vielseitige deutsche Künstler erzählt von seiner Kindheit und sucht die Auseinandersetzung mit dem autoritären und in Momenten gewalttätigen Vater. Die Masken des Rückblicks hat Reiche aus dem Fundus seines Zeitungs-Strips genommen. Reflektierende Zwischenkapitel zeigen den Zeichner im verfremdenden Diskurs mit den „Strizz“-Tieren. Es geht um Erinnerung und um die Zweifel daran. Es geht auch um die traumatisierenden Folgen von verdrängten Erinnerungsprozessen. Reiches Vater war Kriegsberichterstatter und hat einer Massenerschießung in einer Kiesgrube beigewohnt. Daher der Titel. Daher vielleicht der zementierte Charakter, dessen rauer Erziehung wohl noch die aktuellen Gemälde von Reiche in ihrem schmerzhaften Neoexpressionismus zu verdanken sind. Mit „Kiesgrubennacht“ liefert der Künstler einen Schlüssel.
    http://www.suhrkamp.de/graphic-novel...acht_1088.html
    http://www.mycomics.de/comic/7253-kiesgrubennacht.html


    Kililana Song von Benjamin Flao. Übersetzung: Resel Rebiersch. Verlag Schreiber & Leser
    Die zweibändige Graphic Novel „Kililana Song“ ist die erste Comic-Veröffentlichung des französischen Zeichners Benjamin Flao, für die er selbst auch das Szenario verfasst hat. Herausgekommen ist ein bildgewaltiges Abenteuer über den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, über ein von skurrilen Charakteren bevölkertes Paradies an der Küste Kenias, über das die globale Realität hereinzubrechen droht – was die alten Geister des Dorfes in Zorn versetzt. Dabei gelingt es Flao ganz erstaunlich, die jeweilige Atmosphäre seiner Schauplätze – hitzeflimmernde Strände und Savannen, moskitoverseuchte Flussläufe im Dschungel, vom Sturm gepeitschte Wellen oder sternenklare, eisige Nächte – auf den Leser überspringen zu lassen. Oft bedient er sich dabei einer beim Comic eher seltenen Technik und breitet immer wieder „stumme“ Bilder sogar über ganze Doppelseiten aus, um die Stimmung eines Ortes oder einer Situation präzise und geradezu zwingend nachfühlbar zu kommunizieren: „Kililana Song“ ist eine höchst eindrucksvolle Bilderzählung – grafische Literatur im allerbesten Wortsinn.
    http://bit.ly/1m5jcu1
    http://www.mycomics.de/comic/7254-kililana-song.html


    Kinderland von Mawil. Reprodukt
    „Kinderland“ ist die erste lange Comic-Erzählung des Berliner Autors und Zeichners Markus Witzel alias Mawil in den zurückliegenden zehn Jahren. Sie spielt kurz vor dem Fall der Mauer in Ostberlin, Hauptfigur ist der Siebtklässler Mirco. Der hat es anfangs nicht leicht, zum einen wegen seiner schüchternen, eigensinnigen Art, zum anderen, weil er als Messdiener und Kind regimekritischer Eltern eher quer zum System steht. Aber durch ein paar glückliche Zufälle und vor allem dank seiner Tischtennisbegabung emanzipiert sich der strebsame Brillenträger und zeigt auch den halbstarken Rabauken an seiner Schule, wo die Kelle hängt. Die mit dynamischen Bildfolgen, einem perfekten Gespür für Pointen und geschickt angelegten Charakteren erzählte Coming-of-Age-Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund des Endes der DDR. So wird die Selbstfindung der autobiografisch inspirierten Hauptfigur auch zur Metapher für die Befreiung der Ostdeutschen aus der SED-Vormundschaft. Vor allem aber ist es eine mitreißend erzählte, allgemeingültige und trotz ihres locker wirkenden Funny-Stils in die Tiefe gehende Geschichte darüber, wie verwirrend, aufregend und beglückend es sein kann, als junger Mensch seinen eigenen Weg zu finden.
    www.reprodukt.com/produkt/comics/kinderland/
    http://www.mycomics.de/comic/7255-kinderland.html


    Quai d’Orsay – Hinter den Kulissen der Macht von Christophe Blain und Abel Lanzac. Übersetzung: Ulrich Pröfrock. Reprodukt
    Eine Horrorgeschichte aus den Hinterzimmern der politischen Macht. Nicht einer fiktiven Macht, sondern aus dem sehr konkreten französischen Machtapparat. Es geht um das Pariser Außenministerium, den „Quai d’Orsay“. Dort rotiert das Teufelsrad, dort kocht der Hexenkessel. Zu eng getaktete Termine kollidieren miteinander. Fachleute und Redenschreiber verirren sich im Labyrinth der Fakten und Interessen, und der Außenminister ist in seiner Exzentrik kaum zu bremsen. Auch für den gibt es ein reales Vorbild: Dominique de Villepin. Der Autor Abel Lanzac (selbstverständlich ein Pseudonym) hat für ihn gearbeitet und seine Erfahrungen in ein Szenario der alltäglichen Groteske einfließen lassen. Der Zeichner Christophe Blain zieht alle Register, die die grafische Literatur zu bieten hat, und lässt durch dichte Bildfolgen, enge Schraffuren und schräge Typisierungen Politik als atemlose Achterbahn am Rande von Abgründen erscheinen. Nie waren Hände so sprechend wie in diesem bereits mit Preisen hoch dekorierten Buch. Nach der Lektüre wundert sich der Bürger, dass sein Gemeinwesen trotzdem zu funktionieren scheint.
    www.reprodukt.com/produkt/graphicnovels/433/
    http://www.mycomics.de/comic/7256-qu...der-macht.html


    Nominiert durch das Publikum:
    Saga von Brian K. Vaughan und Fiona Staples. Übersetzung: Marc-Oliver Frisch. Cross Cult
    „Liebe der Sterne“ so könnte man „Saga“ titulieren, das Science-Fiction-Epos nach Texten des Comic-Routiniers Brian K. Vaughan, umgesetzt in Zeichnungen der Newcomerin Fiona Staples. Denn im Gegensatz zum Großteil der Genre-Literatur, die regelmäßig von US-Verlagen zu uns herüberschwappt, geht es auf vielen Seiten von „Saga“ nicht um knallharte Action (auch wenn diese durchaus ihren Platz hat), sondern findet sich auch ein gehöriger Schuss Romantik. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Liebespaar Alana und Marko. Sie gehören unterschiedlichen Spezies an, die einen intergalaktischen Krieg führen. Trotzdem verlieben sich die beiden – mehr noch, sie bekommen ein Kind: ihre Tochter Hazel. Wie diese zunächst ziemlich berechenbar anmutende „Romeo und Julia“-Geschichte dann aber weitergesponnen wird, weiß immer wieder zu überraschen. Und es rührt wirklich an, wie Alana und Marko inmitten des Chaos’, das sie umgibt und immer wieder bedroht, ihren privaten Familienfrieden zu verteidigen bemüht sind.
    http://www.cross-cult.de/science-fic...ms/Saga-1.html
    http://www.mycomics.de/comic/7257-saga.html


    Nominiert durch das Publikum:
    Schisslaweng von Marvin Clifford. www.schisslaweng.net
    Web-Comics, in deren Mittelpunkt der Künstler selbst steht, sind im Internet längst Legion. Aber „Schisslaweng“ von Marvin Clifford sticht deutlich hervor. In den letzten zwei Jahren hat der Zeichner aus der deutschen Hauptstadt mit seinen Kurzepisoden zu Recht eine große Fangemeinde um sich geschart. Mit seinem eleganten, in der Computerspiel-Branche geschulten Strich, fängt er wöchentlich kleine Szenen ein, die er zwar humoristisch überspitzt darstellt, die so aber (fast) jedem von uns passiert sein könnten. Diesen Tücken des Alltags geht dann nicht selten genau jene Leichtigkeit ab, die ja eigentlich der der Berliner Mundart entlehnte Begriff „Schisslaweng“ suggeriert. Ganz besonders betrifft das natürlich die – nicht gerade wenigen – Episoden, in denen die Freundin auftritt. Schon mit kürzesten Kommentaren versteht sie es, auch noch die (vermeintlich) heroischsten Aktionen des Protagonisten der Lächerlichkeit preiszugeben. Alles wie im richtigen Leben!
    www.schisslaweng.net
    http://www.mycomics.de/comic/7258-schisslaweng.html


    Nominiert durch das Publikum:
    TEN von Martina Peters. Cursed Verlag
    Mit „TEN“ setzt die Düsseldorfer Germangaka Martina „Chiron-san“ Peters ein Web-Comic-Projekt fort, das ursprünglich unter dem Titel „KAE“ schon 2001 startete. Im Mittelpunkt stehen die Erlebnisse von Kae und Inori alias Ten, die sich auf der Flucht vor den Häschern eines „Center“ genannten Labors, das Experimente an Menschen ausführt, näherkommen. Wobei dieses „näherkommen“ durchaus auch wörtlich genommen werden kann – denn zunächst noch recht dezent, mit der Zeit aber durchaus konsequenter gibt sich der Manga als Vertreter des Shonen Ai- beziehungsweise Boys Love-Genres zu erkennen. Diese Stoffe, in denen oftmals androgyn gestaltete Männerfiguren romantische Liebesbeziehungen erleben, sind gerade in der deutschen Manga-Szene beim weiblichen Publikum sehr beliebt. Martin Peters gelingt es mit „TEN“ aber auch, einen packend umgesetzten Mystery-Thriller vorzulegen, der eine deutlich breitere Zielgruppe anzusprechen vermag. Zudem unterstreicht sie eindrucksvoll, dass ihr Artwork inzwischen zum Besten zählt, was die deutsche Manga-Szene zu bieten hat.
    http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/48047/
    http://www.mycomics.de/comic/7259-ten.html


    Totes Meer von 18 Metzger. Jungle World / Ventil Verlag
    Erstaunlich. Da erscheint der Comic-Strip „Totes Meer“ von einem Künstler-Kollektiv mit dem rätselhaften Namen „18 Metzger“ bereits seit 2003 in der Wochenzeitung „Jungle World“, aber erst die Buchausgabe des Ventil Verlags hat die Aufmerksamkeit der Max und Moritz-Jury endlich auf dieses wunderbare Kleinod gelenkt. Vielleicht liegt es daran, dass die Jungle World nicht zur regelmäßigen Lektüre der meisten Juroren gehört. Egal. Gerade das Durchblättern der Sammlung macht Lust auf mehr (das findet sich dann auf der Website der Metzger), ganz zu schweigen von Meer ... Aus dem toten Gewässer im Strip-Titel blühen Matrosenscherze in Farbstift-Strich, hin und wieder ergänzt durch fotografisch genaue Großschiff-Ansichten. Manchmal ist auch weit und breit kein Wasser zu sehen, dafür die Schweiz. Auf vier Panels, manchmal auch in einem einzigen, überlangen Panel, breiten 18 Metzger eine Weltsicht aus, die politisch und abstrus, humorig und scharfzüngig ist. Wie viele Metzger wirken nun tatsächlich an der Sache mit, zwei? Oder doch 18? Es kann einem schon vorkommen, als sei dieser Strip geradewegs einem dunklen Comic-Erdteil entstiegen. Wie schön, dass es ihn gibt!
    www.18metzger.de
    http://www.mycomics.de/comic/7260-totes-meer.html


    Unsichtbare Hände von Ville Tietäväinen. Übersetzung: Alexandra Stang. avant-verlag
    In dem akribisch recherchierten Flüchtlingsdrama „Unsichtbare Hände“ schildert der finnische Autor und Zeichner Ville Tietäväinen die qualvolle Odyssee eines nordafrikanischen Flüchtlings in die Europäische Union. Die fiktive, aber auf Fakten beruhende Geschichte des marokkanischen Familienvaters Rashid ist geprägt von weitgehend realistisch gezeichneten Bilderstrecken, die durch die Verbindung von Aquarell, Ölpastell und Computernachbearbeitung einen eigenen, düsteren Look haben. Das passt zu der dramatischen Handlung, die den Überlebenskampf der Flüchtlinge ausführlich ergründet. In bildgewaltigen Panels werden die Schrecken der nur knapp überlebten Reise übers Meer und vor allem das sich anschließende Leid in Südspanien geschildert. Denn statt im erhofften Paradies landet die Hauptfigur, wie zahllose andere Flüchtlinge, in einem neuen Leben, das von Gewalt und Ausbeutung geprägt ist. Das Buch wurde 2011 mit dem Finnish Cultural Foundation Award, dem bedeutendsten Kulturpreis Finnlands ausgezeichnet.
    www.avant-verlag.de/comic/unsichtbare_haende
    http://www.mycomics.de/comic/7261-un...re-haende.html
    Geändert von Martin Jurgeit (13.05.2014 um 12:54 Uhr)

  3. #3
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Ich bin ja ehrlicherweise etwas irritiert, dass sich hier schon Geschichten wiederfinden, die noch nicht einmal veröffentlicht wurden…

  4. #4
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Und dass "Schisslaweng" in die letzte Runde gepusht wird, hätte ich auch schon nach der ersten Runde und der dortigen multiplen Abstimmung sagen können.
    Geändert von Pegasau (29.04.2014 um 17:17 Uhr) Grund: Gelbe Kugel ergänzt
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Geier
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    Och, ich kenn nur zwei Titel aus der Liste, und Schisslaweng finde ich davon am Besten --> Vote!

  6. #6
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Zitat Zitat von tillfelix Beitrag anzeigen
    Ich bin ja ehrlicherweise etwas irritiert, dass sich hier schon Geschichten wiederfinden, die noch nicht einmal veröffentlicht wurden…
    Die gewinnen auch durchaus, siehe "Alpha Directions" von Jens Harder.
    Einer der Gründe, warum ich kein großer Freund vom Max & Moritz Preis bin.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Geier Beitrag anzeigen
    Och, ich kenn nur zwei Titel aus der Liste, und Schisslaweng finde ich davon am Besten --> Vote!
    Ganz sicher wird der Titel auch diesmal wieder ganz viele Stimmen bekommen, kein Zweifel.

    Zitat Zitat von Mervyn Beitrag anzeigen
    Die gewinnen auch durchaus, siehe "Alpha Directions" von Jens Harder.
    Einer der Gründe, warum ich kein großer Freund vom Max & Moritz Preis bin.
    Ja, nachvollziehbar.
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  8. #8
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von tillfelix Beitrag anzeigen
    Ich bin ja ehrlicherweise etwas irritiert, dass sich hier schon Geschichten wiederfinden, die noch nicht einmal veröffentlicht wurden…
    Das könnte aber allenfalls auf einen einzigen Comic zutreffen, nämlich "Kinderland" von Mawil. Hier erscheint die Buchausgabe tatsächlich erst in diesen Tagen, nachdem zuvor (erst) eine Previewabdruck in einem Magazin startete.

    Darüber hinaus war es eine wichtige Innovation beim Max und Moritz-Preis, dass jetzt auch solche Titel vorab als Ausdruck oder Digitalversion eingereicht werden können, die in den Wochen vor dem Comic-Salon erscheinen. Denn schließlich kommen gerade im Hinblick auf Erlangen besonders interessante Comics bei den Verlagen heraus, die in früheren Zeiten dann leider für die Preisvergabe unter den Tisch fielen.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Die drei nominierten Titel des Publikums aus Runde 2 sowie die weiteren Nominierungen der Max und Moritz-Jury
    warum dürfen wir vom comicpöbel hier überhaupt vorschläge machen, wenn die Grande Jury doch sowieso die besseren comics kennt?

  10. #10
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    warum dürfen wir vom comicpöbel hier überhaupt vorschläge machen, wenn die Grande Jury doch sowieso die besseren comics kennt?
    Da fragst du noch?
    Als Feigenblatt natürlich.
    Geändert von Pegasau (29.04.2014 um 22:09 Uhr)
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  11. #11
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    warum dürfen wir vom comicpöbel hier überhaupt vorschläge machen, wenn die Grande Jury doch sowieso die besseren comics kennt?
    Der "Comicpöbel" kann ja die Vorschläge der "Grande Jury" wieder wie vor zwei Jahren geflissentlich ignorieren und sich bei der finalen Abstimmung auf die eigenen Nominierten konzentrieren

  12. #12
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Der "Comicpöbel" kann ja die Vorschläge der "Grande Jury" wieder wie vor zwei Jahren geflissentlich ignorieren und sich bei der finalen Abstimmung auf die eigenen Nominierten konzentrieren
    Was der Bauer nicht kennt, fri... wählt er nicht!
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  13. #13
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Ich sehe den Max und Moritz-Preis auch eher kritisch. Von all den oben genannten, befindet siich nur eine "normale" Comic-Serie darunter (SAGA von CC). Gut "Billy Bat" und "Hilda ...", aber alles andere sind "nur" "Graphic Novels"... Es gibt so viele verdammt gute Serien, die sich hier genauso befinden müssten, aber die "Grand-Jury" wählt so schnöde "Mainstream"-Serien nicht. Für sie sind nur die "GN" von wert.

    Für mich wäre der Publikums-Preis ein Publikums-Preis, wenn nur die Leser über den Gewinner komplett entscheiden. So ist es nur ´n Knochen, den man uns Lesern hinwirft... Nix für ungut, aber wenn, dann: Ganz oder gar nicht!

    Ich habe trotzdem für Ardalén gestimmt...

    Wie sieht es denn aus, mal "normale" Leser in die Jury aufzunehmen? Fände ich fairer, wenn nicht nur Profi-Kritiker dabei wären. Vorallem wäre es für die Leser, für die die Abstimmung doch auch ein gewisser Richtwert ist, nachvollziehbarer...?!?!

    C_R
    Geändert von Comic_Republic (02.05.2014 um 11:06 Uhr)
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  14. #14
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Comic_Republic Beitrag anzeigen
    (...) Von all den oben genannten, befindet siich nur eine "normale" Comic-Serie darunter (...)
    Tja, das ist dann wohl eine Frage der Definition, was "normal" ist. Bei mir zählen da durchaus auch Comic-Strips, Web-Comics und Manga-Serien mit und dann komme ich auf rund ein Dutzend Comic-Serien ...

    Zitat Zitat von Comic_Republic Beitrag anzeigen
    (...) Für mich wäre der Publikums-Preis ein Publikums-Preis, wenn nur die Leser über den Gewinner komplett entscheiden (...)
    Niemand zwingt "die Leser" (auch Jury-Mitglieder sind natürlich "Leser") für die Jury-Titel zu stimmen. Das Publikum hat alles komplett in der Hand!

    Zitat Zitat von Comic_Republic Beitrag anzeigen
    Ich habe trotzdem für Ardalén gestimmt...
    Und das ist auch gut so! Denn genau das ist mit dem jetzigen Verfahren erhofft worden, dass sich nämlich sowohl das Publikum wie auch die Jury mit den Favoriten der "anderen Seite" auseinandersetzt. Und so wie du jetzt für einen Titel der Jury abstimmst, so sehen wir etwa auch, dass die Jury mit "Billy Bat" einen Comic auf die Liste gesetzt hat, der beim Publikum ebenfalls sehr weit vorne rangierte.

  15. #15
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Niemand zwingt "die Leser" (auch Jury-Mitglieder sind natürlich "Leser") für die Jury-Titel zu stimmen. Das Publikum hat alles komplett in der Hand!
    Nun ja, rein rechnerisch ist das nicht korrekt.
    Das Publikum durfte gerade mal drei Titel aus 25 bestimmen.
    Das ist nicht einmal ein Fünftel!
    Ergo hat das Publikum also lange nicht "alles komplett" in der Hand!
    Bei einer Fifty-fifty-Wahl (also Hälfte Publikumsauswahl, Hälfte Jury-Auswahl) wäre das schon weitaus fairer, aber in diesem vermutlich nie eintretenden Fall würde die Titelliste wesentlich anders aussehen, schätze ich.
    Ich habe übrigens für "Didi & Stulle" gestimmt.
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  16. #16
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Nun ja, rein rechnerisch ist das nicht korrekt (...)
    "Rein rechnerisch" kann man hier eh kaum argumetieren, da dies ja - zumindest in einem gewissen Maße - erwarten ließe, dass sich die Stimmen auf alle Titel "realtiv" gleichmäßig verteilen. Erfahrungsgemäß kann man aber davon ausgehen, dass die Publikumsfavoriten der ersten beiden Runden keineswegs von der "Übermacht" der Jury-Nominierungen einfach so platt gemacht werden - auch wenn du ebenfalls für einen Jury-Titel gestimmt hast

  17. #17
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    "Rein rechnerisch" kann man hier eh kaum argumetieren, da dies ja - zumindest in einem gewissen Maße - erwarten ließe, dass sich die Stimmen auf alle Titel "realtiv" gleichmäßig verteilen.
    Sehe ich nicht so.
    Wenn man sich die Liste der Jury und die Liste aus Runde 2 des Publikums betrachtet, gibt es schon Schnittmengen, aber wie viele sind es denn?
    Wieso sollten sich also die Stimmen auf alle Titel irgendwie gleichmäßig verteilen?

    Ich interpretiere die Titelliste so, dass das Publikum eigentlich beinahe etwas völlig anderes will als die Jury.
    Also hat das Publikum eigentlich nicht nur rein rechnerisch NICHT "alles komplett" in der Hand.

    Und dass ich für einen Jury-Titel gestimmt habe, heißt nicht, dass ich nicht andere Comics besser oder gleich gut finde - aber erstens darf ich ja nur für einen Titel abstimmen und zweitens stehen meine Favoriten nicht alle auf der Liste der Jury!

    Wie gesagt, Halbe-halbe-Auswahl wäre fairer, da auf diese Weise insgesamt NEUN oder ZEHN Titel des Publikums (je nachdem, wo man bei einer Zahl von 25 die "Hälfte" ansetzt) mehr als im Augenblick in die dritte Runde kommen könnten.
    (Überschneidungen mit der Jury-Auswahl nicht mitgerechnet.)
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  18. #18
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    @Pegasau:
    Das würde dann aber den gesamten Charakter der Max und Moritz-Preise verändern, die natürlich weiterhin in erster Linie ein Jury-Preis bleiben sollen. Was du willst, wäre im Grunde ein ganz anderer Preis!

    Dummerweise haben wir derzeit keinen großen Publikumspreis mehr, seit dem die (alten) Sondermann-Preise vor zwei Jahren zum letzten Mal verliehen wurden. Doch diese Lücke können die Max und Moritz-Preise wirklich nicht schließen.

  19. #19
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Das würde dann aber den gesamten Charakter der Max und Moritz-Preise verändern, die natürlich weiterhin in erster Linie ein Jury-Preis bleiben sollen.
    Dann hat sich die Sache mit der Publikumsbeteiligung allerdings absolut erledigt.

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Dummerweise haben wir derzeit keinen großen Publikumspreis mehr, seit dem die (alten) Sondermann-Preise vor zwei Jahren zum letzten Mal verliehen wurden. Doch diese Lücke können die Max und Moritz-Preise wirklich nicht schließen.
    Ja, das ist schade.
    Gibt's diesbezüglich irgendwo Licht am Horizont?
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  20. #20
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Für mich heißt "Publikums-Preis" eigentlich, dass das Publikum die letzten 25 Comics/Mangas/GN auswählen darf! Dann darf sich die Jury mit diesen Comic(-Serien)-s beschäftigen und den ihren auswählen. So durften wir nur 3 Titel (12%) auswählen.

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Tja, das ist dann wohl eine Frage der Definition, was "normal" ist. Bei mir zählen da durchaus auch Comic-Strips, Web-Comics und Manga-Serien mit und dann komme ich auf rund ein Dutzend Comic-Serien ...
    Schon richtig. Ich meinte, dass sich dort viele "Graphic Novel" befinden, die (und das ist meine persönliche Meinung, mit der ich niemanden angreifen will) man nicht mal mehr als Zeichnungen bezeichnen dürfte. Da kommt es alleine auf die Geschichte, den Verlag und den "Zeichner/in" an...
    Aber das wurde ja schon um die letzte Preisverleihung diskutiert ...

    Sehr einseitige Verleihung!
    Lasst auch normale Leser, die sich nicht beruflich mit Geschriebenem beschäftigen als Jury-Mitglied zu!

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Niemand zwingt "die Leser" (auch Jury-Mitglieder sind natürlich "Leser") für die Jury-Titel zu stimmen. Das Publikum hat alles komplett in der Hand!
    Bei nur 3 Titel von den "normalen" Lesern, ist das extrem schwer! Mein Favorit aus Runde 2 (Jackie Kottwitz) war leider nicht mehr dabei...

    Letztendlich muss ein Comic spaß machen. Bei Graphic Novels bin ich der Meinung, dass die Zeichnungen zu der Geschichte passen müssen (Ardalén ist ein wunderbares Beispiel). Aber was da manchmal abgeliefert wird ist echt unterirdisch! Da kann die Geschichte noch so gut sein!

    C_R
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  21. #21
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    @Martin Jurgeit:
    Zum Abschluss - Kennst du eigentlich schon den folgenden Artikel?
    Finde ich überaus interessant, den Text:
    http://comiksdebris.blogspot.de/2014...acht-doof.html
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  22. #22
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Wir drehen uns hier irgendwie im Kreis und wiederholen alle zwei Jahre dieselbe Diskussion. Die Max und Moritz-Preise werden nie "reine" Publikumspreise werden und wohl nicht einmal eine vom Publikum dominierte Preisverleihung.

    Trotzdem finde ich, dass der Publikumspreis schon äußerst wichtige Impulse in den letzten Jahren für den Max und Moritz-Preis geben konnte. So ist es diesem Preis zu verdanken, dass inzwischen Serien wie "The Walking Dead" oder "Saga" auf die Liste gekommen sind oder auch mehr Mangas (vor zwei Jahren hat dann auch der Manga-Favorit des Publikums gewonnen!) oder endlich auch ein "richtiger" Web-Comic. Das alles sollte man nicht gering schätzen.

  23. #23
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    (...) Kennst du eigentlich schon den folgenden Artikel? (...)
    Ja, den habe ich schon gelesen. "Der Boxer" ist übrigens nicht einmal nominiert - was er allerdings auch vor zwei Jahren hätte sein müssen, als er erschien

  24. #24
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von Comic_Republic Beitrag anzeigen
    Ich sehe den Max und Moritz-Preis auch eher kritisch. Von all den oben genannten, befindet siich nur eine "normale" Comic-Serie darunter (SAGA von CC). Gut "Billy Bat" und "Hilda ...", aber alles andere sind "nur" "Graphic Novels"... Es gibt so viele verdammt gute Serien, die sich hier genauso befinden müssten, aber die "Grand-Jury" wählt so schnöde "Mainstream"-Serien nicht. Für sie sind nur die "GN" von wert.

    Für mich wäre der Publikums-Preis ein Publikums-Preis, wenn nur die Leser über den Gewinner komplett entscheiden. So ist es nur ´n Knochen, den man uns Lesern hinwirft... Nix für ungut, aber wenn, dann: Ganz oder gar nicht!

    Ich habe trotzdem für Ardalén gestimmt...
    Nimm es mir nicht übel, CR, aber der Beitrag ist mal Käse; wann werden wir dieses Schubladendenken überwinden? Wie würdest du überhaupt definieren was eine GN ist?
    Du wirst sehen das ist nicht so leicht.
    Übrigens, ich habe auch für Ardalén gestimmt, der in Spanien ein Bestseller ist, also Mainstream...

    Nachtrag: es stimmt das viele sogenannte "GN" schlecht gezeicht sind, aber es gibt genauso viele Alben die dem im nichts nachstehen. Der Unterschied besteht in der Computerkolorierung. Stichwort Anatonie und Perspektive.
    Geändert von Schreibfaul (02.05.2014 um 19:12 Uhr)

  25. #25
    Mitglied Avatar von Suppenseppel
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    Jetzt warte ich die ganze Zeit darauf, dass diese Liste erscheint, weil ich auch mal abstimmen will, und dann das:

    Da ist ja nicht ein Album dabei, dass ich kenne, allenfalls vom Durchblättern im Comicladen. Komische Auswahl. Dabei kaufe ich auch jedes Jahr so einige aktuelle Alben. Und wenn ich die Diskussion dazu lese, dann kommt mir das ein bisschen wie eine Veranstaltung der Großkopferten vor, die ihre Existenzberechtigung unter Beweis stellen müssen. Wenn mit dem Prozedere so wenige zufrieden sind, weshalb ändert man es dann nicht? Oder ist das so in heiligen Stein gemeißelt, dass man da nicht dran rühren darf? Ich frage ja nur. Ich dachte, mit so einem Preis will man Menschen auszeichnen, die was geleistet haben, was andere Menschen zu schätzen wissen und von dem sie meinen, dass es gewürdigt werden sollte. Zu früheren Preisträgern habe ich auch meistens nur Kopfschütteln bei denen erlebt, die Comics lesen - außer bei denen, die "über Comics schreiben".

    Schade. Zähle mich auch nur zum Comicprekariat und habe natürlich keine Ahnung, was wirkliche Kunst ist …

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