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Comic Report Süd
24.08.2011, 05:25
Sieht der deutsche Comichändler so aus wie der »Comic-Typ« aus den Simpsons? Für viele ist der moderne Comicfachverkäufer ein unbekanntes Wesen. Die Freuden, die Sorgen und Nöte dieser Gruppe kommen im Diskurs oft zu kurz und nur pauschalisiert zum Zuge. Heute startet eine neue Kolumne, die fortan in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht wird.

Im »Comicladen-Report« schreiben die beiden Comicfachhändler Ekki Helbig und Björn Steckmeier für CRON über den Comicmarkt aus Sicht des Händlers. Wir haben sie gebeten, als Auftakt ihr tägliches Arbeitsfeld etwas vorzustellen, damit sich die Leser ein besseres Bild davon machen können. Jeder stellt in der nullten Folge den Laden des anderen vor.

Jede Kolumne wird mit unserem Forum verlinkt, damit ein hoffentlich reger Meinungsaustausch stattfinden kann. Dort kann man auch Themen vorschlagen, welche die Autoren in zukünftigen Kolumnen behandeln könnten. Gast-Kolumnen von anderen Händlern sind ebenfalls willkommen.

Folge 0: Wer sind wir? (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=138&cntnt01returnid=15)

Starocotes
24.08.2011, 09:17
Super Idee auch mal diejenigen zu Wort kommen lassen die sehr direkt von dem betroffen sind was in der Branch so vor sich geht und zwar ohne das es auf ein Verlag konzentriert wäre.

Freue mich natürlich das "MEIN" T3 auch dabei ist!

Mark O. Fischer
24.08.2011, 09:22
Da zeigt sich schon das erste Problem:

Im Erdgeschoss findet man eine sehr große Auswahl an Comics und Manga, Fantasy- und SF-Bücher in sowohl deutscher als auch englischer Sprache. Außerdem DVDs, T-Shirts, Sammelfiguren, Poster und sonstiges Merchandise.
Im ersten Stock findet sich die Rollenspielabteilung, auch die Card-Games haben hier ihren Platz. Es gibt außerdem einen Bereich zum Spielen. Dort finden gelegentlich Zocker-Events statt.

Auf 120 m², verteilt auf zwei Stockwerken, findet der Comic-Liebhaber so ziemlich alles, was das Sammlerherz begehrt – seien es deutsche und amerikanische Novitäten, Actionfiguren, Merchandise, Rollenspiele und DVDs (Anime). Auch wenn man sich auf den Import amerikanischer Comics spezialisiert hat und über ein großes Angebot antiquarischer Comics verfügt, findet man natürlich auch als Deutschleser alle gängigen Produkte aus dem Alben-, Manga- und Superheldensektor, sowie eine Vielzahl von Comictiteln kleinerer Verlage und natürlich eine große Auswahl an Graphic Novels u.a. der Verlage Reprodukt, avant und Edition Moderne. Die Rollenspielabteilung, erst seit 2010 existent, ist zudem in kürzester Zeit zu einem weiteren wichtigen Standbein geworden.
Das mag betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, ist für die Verlage aber schlecht, konkurrieren sie doch auf dem begrenzten Platz (Kann man auf 200 bzw. 120 m² überhaupt noch alle Comics unterbringen?) nicht nur mit ihresgleichen, sondern auch noch mit allem möglichen anderen Zeugs, dass da eigentlich nicht hingehört. Das wirkt wie eine Kaufhaus-Mentalität, die schon Karstadt obsolet machte. Kunden, die lieber einen Überblick als eine Auswahl haben wollen, wandern ins Internet ab, was der Möglichkeit einer Expansion des Fachhandels, die zur umfassenden physischen Präsentation neuer Produkte nötig wäre, zusätzlich das Wasser abgräbt.

efwe
24.08.2011, 09:27
wieso problem? genau das hilft dem comicladen zu überleben und überhaupt comics anbieten zu können. als spezialitätenshop für ein spartenprodukt, das eine minderheit kauft, müsste er sich verkleinern und aufs dorf ziehen, um die miete zahlen zu können.
leider leben wir in der realität und nicht im wunschland.


efwe

Starocotes
24.08.2011, 09:28
Da zeigt sich schon das erste Problem:


Das mag betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, ist für die Verlage aber schlecht, konkurrieren sie doch auf dem begrenzten Platz (Kann man auf 200 bzw. 120 m² überhaupt noch alle Comics unterbringen?) nicht nur mit ihresgleichen, sondern auch noch mit allem möglichen anderen Zeugs, dass da eigentlich nicht hingehört. Das wirkt wie eine Kaufhaus-Mentalität, die schon Karstadt obsolet machte. Kunden, die lieber einen Überblick als eine Auswahl haben wollen, wandern ins Internet ab, was der Möglichkeit einer Expansion des Fachhandels, die zur umfassenden physischen Präsentation neuer Produkte nötig wäre, zusätzlich das Wasser abgräbt.
Ich kann nur vom T3 sprechen und das ist zwar nicht geräumig, aber übersichtlich und vor allem ansprechend. Die Auswahl insbesondere an Deutschen Comics ist groß aber trotzdem übersichtlich. Der "andere Kram" sorgt nochmal für mehr (Lauf-)Kundschaft.

Mark O. Fischer
24.08.2011, 09:44
wieso problem? genau das hilft dem comicladen zu überleben und überhaupt comics anbieten zu können. als spezialitätenshop für ein spartenprodukt, das eine minderheit kauft, müsste er sich verkleinern und aufs dorf ziehen, um die miete zahlen zu können.
Das größte Problem ist, wenn manche Comics im Laden gar nicht mehr angeboten werden, weil der Platz fehlt. Verkleinern wäre natürlich eine Verschlechterung des jetzigen Zustands. Wenn vergrößern nicht geht, wäre eine Spezialisierung angebracht, die auch neue Marktlücken für neue Läden/Filialen eröffnet. In Paris gibt es nebeneinander spezialisierte Läden für Superhelden, Mangas oder Alben. Drei ähnliche Läden nebeneinander mit jeweils einer Auswahl von allem könnten nicht existieren.

Die Minderheit ist keine feststehende, sondern eine beeinflussbare Größe und ich stelle in Frage, ob das mit dem Auswahl-Modell funktioniert.

Kai Schwarz
24.08.2011, 10:00
@Mark O. Fischer:

Wow, da bin ich baff. Dann haben die Shops ja offenbar nur Glück gehabt, dass sie mit ihrer komischen Kaufhausmentalität so lange überlebt haben, statt einfach nur Comics anzubieten...? Warum machst du nicht um die Ecke vom T3 einen Laden auf, der mal so richtig alle lieferbaren Comics auf einmal präsentiert? Vielleicht da, wo früher COMICA stand, und sich die Miete inzwischen verfünffacht haben dürfte?

Ich meine, sprich doch mal mit den Leuten, warum sie das (bunte Mischung mit angrenzenden / ergänzenden Warengruppen) machen - irgendeinen triftigen Grund müssten sie eigentlich dafür haben.

Und: wann warst du zuletzt in einem Comicladen in Frankreich? Die haben auch jede Menge Merchandise & Co., wie Comic-Shops in Deutschland seit schlappen 20 Jahren.

idur14
24.08.2011, 10:05
Ich wollte auch gerade sagen, dass es da ja unterschiedliche Modelle gibt. Die größeren Läden werden wahrscheinlich viel anbieten (wie man hier sieht) und die kleineren werden sich spezialisieren (vielleicht sogar nicht mal auf nur comics, sondern eher auf spielarten von comics wie mangas oder GN's oder Alben).
Und ich würde auch sagen, dass es nicht davon abhängt ob ein shop erfolgreich ist, sondern jeder muss für sich und sein umfeld das richtige konzept finden. Was die verlage wollen ist dann wieder ein ganz anderes thema!

Mark O. Fischer
24.08.2011, 11:09
Wow, da bin ich baff. Dann haben die Shops ja offenbar nur Glück gehabt, dass sie mit ihrer komischen Kaufhausmentalität so lange überlebt haben, statt einfach nur Comics anzubieten...? Warum machst du nicht um die Ecke vom T3 einen Laden auf, der mal so richtig alle lieferbaren Comics auf einmal präsentiert? Vielleicht da, wo früher COMICA stand, und sich die Miete inzwischen verfünffacht haben dürfte?
Überleben ist eine Sache, Wachstum eine andere. Das sollte eigentlich kein Gegensatz sein, ich stelle nur mal in Frage, ob sich da nicht unterschiedliche Strategien gegenseitig im Wege stehen. Überleben ist natürlich Grundvoraussetzung, aber was dann? Es ist doch wohl unstreitig, dass es zu wenig Comic-Shops in Deutschland gibt. Ein Markt, in dem von vielen Comics nur noch dreistellige Mengen in den Handel erstausgeliefert werden, ist nicht gesund. Das Totschlagargument "Minderheit" ist mir zu einfach.

Dass Wachstum nicht so einfach zu realisieren ist, ist mir schon klar. Als Verlag habe ich leicht reden, was Händler alles tun sollten, genauso wie Händler leicht reden haben, was Verlage alles tun sollten. Würde ich selbst einen Laden eröffnen können, müsste ich schon siebenstellig investieren, wenn ich alles richtig machen will, und Ladenmiete ist der größte Feind.
Doch was ist die Alternative? Alles so lassen, wie es ist? Mit einem Gratis Comic Tag im Jahr ist alles wieder gut? Ich fürchte, dass diese Einstellung eher nach hinten los geht und der Einzelhandel so immer mehr Marktanteile ans Internet verliert, was zur Gewinnung von Laufkundschaft schlecht wäre.

efwe
24.08.2011, 11:18
aus der sicht der händler sieht es aber doch so aus, dass sie das komplette risiko tragen sollen. würde es nach den verlagen gehen, sollten die händler jedes programm - ob verkäuflich oder nicht - komplett in hoher stückzahl abnehmen, und bitte auf gar keinen fall remmittieren. ach ja, werben wäre auch nicht schlecht, und zwar groß und breitflächig, damit neue kunden angelockt werden.
aber so wird es eben nicht funktionieren. jeder gute händler nimmt das ins sortiment, was er in seinem gebiet gut verkaufen kann, und zwar zu den besten konditionen. blöderweise macht es ihm die buchpreisbindung auch noch schwer, mit angeboten oder ähnlichem zu locken, was jeder media markt, saturn oder discounter tun kann.
wäre doch toll, wenn man comics nach gewicht verkaufen könnte. oder nimm 3, zahl 2. aber leider hat der händler diese möglichkeit der angebote ja nicht, weil die verlage die endpreise diktieren wollen.
ist also alles nicht so einfach.
es bringt also nichts, immer wieder zu lamentieren, dass es in anderen bereichen doch auch funktioniert. dummerweise sind dort die prämissen ein wenig anders.

efwe

Mervyn
24.08.2011, 11:55
Danke Georg ;)

Ich werfe hier mal ein älteres Statement zur Neuheitenflut von Uli Pröfrock in die Debatte:


Bei geschätzten 150 Neuheiten pro Monat, über alle Sparten hinweg gerechnet, wären eigentlich monatlich zwei neue Regalmeter fällig, um auch nur je ein Exemplar dauerhaft vorrätig zu halten. Sollte eine Buchhandlung in der glücklichen Lage sein, das leisten zu können, bliebe immer noch das Problem, einen derart umfangreichen und ständig zunehmenden Lagerbestand zu finanzieren. Da wir mittlerweile von einem durchschnittlichen Preis von beinahe 15 Euro pro Titel ausgehen können, wäre derzeit von einem “ruhenden” Kapital von ca. 15.000 Euro auszugehen, das jährlich zusätzlich benötigt würde. Wie sollte das wohl zu realisieren sein?

Quelle: http://www.graphic-novel.info/?tag=uli-profrock

Kai Schwarz
24.08.2011, 12:13
@Mark: Glaubst du, Comicläden wollen einfach nur überleben, und nicht im Ertrag wachsen? Auf manche mag das ja zutreffen, aber gerade die beiden o.g. haben ja - wie andere Läden auch - bewiesen, dass sie auch über Langstrecke durchhalten können. Ich meine, in der ganzen Zeit, in der sie bereits existieren, sind anderswo ja ganze Imperien auf- und niedergegangen. Ich fänd's auch toll, wenn's mehr Comicläden gäbe, vor allem solche. :D

Was die dreistelligen Erstmengen angeht: es kommt natürlich auf die Titel an - die Mengen sind vielleicht für die Verlage, die sie produzieren, nicht gesund - für die Shops können sie es aber schon sein, ob es uns Verlagsmenschen nun gefällt oder nicht. Um's mal platt zu formulieren, unverkäufliches Zeug läuft nicht zwingend besser, nur weil man's statt 1-2 mal im Shop zu verstecken im Stapel hinlegt... Und zu dem Markt könnte dann m.E. eher die Aussage zutreffen, dass er vielleicht für bestimmte Titel (zurzeit) zu klein ist. Wie wir aber alle wissen, gibt es auch Titel, die als Erstmenge dreistellig aus den Verlagslagern in den Handel kriechen, jedoch über Mittel- und Langstrecke den Long Distance Runner markieren. In anderen Comic-Segmenten sind die Erstauslieferungsmengen aktuell teilweise fünfstellig, also hängt nicht gleich der ganze Markt in der Kuhle.

Zur Alternative: ich hab ja nirgends gesagt, dass man "alles so lassen soll wie's ist". Aber um Amazon & Co. die Stirn bieten und neue Laufkunden gewinnen zu können, sprich: für Neulinge eine interessante Anlaufstelle zu werden, braucht es eben den lokalen Spezialitätenfaktor - ob Personality hinterm Tresen und/oder Dinge zum Anfassen, Gutfinden und Koofen im Laden, die man eben nicht überall sonst auch haben kann.

Mark O. Fischer
24.08.2011, 13:39
Ich werfe hier mal ein älteres Statement zur Neuheitenflut von Uli Pröfrock in die Debatte:

Bei geschätzten 150 Neuheiten pro Monat, über alle Sparten hinweg gerechnet, wären eigentlich monatlich zwei neue Regalmeter fällig, um auch nur je ein Exemplar dauerhaft vorrätig zu halten. Sollte eine Buchhandlung in der glücklichen Lage sein, das leisten zu können, bliebe immer noch das Problem, einen derart umfangreichen und ständig zunehmenden Lagerbestand zu finanzieren. Da wir mittlerweile von einem durchschnittlichen Preis von beinahe 15 Euro pro Titel ausgehen können, wäre derzeit von einem “ruhenden” Kapital von ca. 15.000 Euro auszugehen, das jährlich zusätzlich benötigt würde. Wie sollte das wohl zu realisieren sein?
Das Platzproblem ist offensichtlich. Bei der Finanzierung wird die Argumentation heikel. Verlage müssen zunächst mal eine komplette Auflage finanzieren, egal wie schnell die verkauft wird, sollen die dann auch noch nachdrucken und das alles lieferbar halten, also lagern. Das "ruhende" Kapital der Verlage ist um ein Vielfaches höher als das, was hier erwähnt im Handel nicht gehen soll. Wenn dann noch Lagermiete für zu wenig bestellte Titel fällig wird, wird die Kalkulation angesichts der hohen Rabatte abenteuerlich.
Daraus entstehen dann Verschiebungen, Einstellungen und Verramschungen, die dem Markt allesamt nicht gut bekommen sind.

Wenn Händler nur kurzfristig kalkulieren können, gleichzeitig aber von Verlagen verlangen langfristig kalkulieren zu müssen, erscheint mir das als Fehler im System.

efwe
24.08.2011, 13:58
was ist das denn für eine argumantation? so wie keiner gezwungen wird comichändler zu werden, gibt es auch keinen zwang, verleger zu werden? jeder trägt sein eigenes risiko. und was interessiert's den händler, wie hoch das "ruhende kapital" der verlage ist. ist ja umgekehrt genauso, oder?
ich denke, je geschickter ein comichändler sein sortiment zusammenstellt und je kundenorientierter er seine titelauswahl tätigt, desto besser ist es für die ganze branche.
nicht jeder händler hat die gleiche kundschaft. das liegt um umfeld des standortes, der sozio-demografischen struktur etc. immer wieder zu argumentieren, dass man nur alles vorrätig haben muss, dann wird es auch schon kunden geben, die das zeug kaufen, zieht einfach ncht.

ewe

Martin Jurgeit
24.08.2011, 14:10
Wie schon an anderer Stelle hier im Forum von mir ausgeführt, dürfte die Zusammenstellung des Sortiments der Comic-Läden hierzulande sicher nicht unser (der Verlage) Hauptproblem sein. Vielmehr ist es die viel zu geringe Zahl dieser Geschäfte, die teilweise sogar um Halbmillionen-Städte einen Bogen machen. Hätten wir auch nur die doppelte oder dreifache Zahl dieser Geschäfte, für die es in weiten Landstrichen locker noch Platz gäbe, würden sich viele Probleme der Verlage, die vor allem über den Fachhandel ihre Publikationen verkaufen (müssen), sehr schnell relativieren.

Wie wenig stichhaltig das Sortiment-Argument ist, zeigt auch die Tatsache, dass mancherorts Fantasy-Shops, Spieleläden etc. die besten "Comic-Läden" sind - gerade auch bei dir in der Nähe, Mark ;)

Mark O. Fischer
24.08.2011, 14:59
jeder trägt sein eigenes risiko. und was interessiert's den händler, wie hoch das "ruhende kapital" der verlage ist. ist ja umgekehrt genauso, oder?Wenn Händler mit "ruhendem Kapital" argumentieren, ist eine Relativierung zu Verlagen angebracht.
"Jeder ist sich selbst der nächste" ist natürlich auch eine Argumentation. Ich finde Zusammenhänge interessanter.


nicht jeder händler hat die gleiche kundschaft. das liegt um umfeld des standortes, der sozio-demografischen struktur etc. immer wieder zu argumentieren, dass man nur alles vorrätig haben muss, dann wird es auch schon kunden geben, die das zeug kaufen, zieht einfach ncht.Da die meisten Comicläden in Großstädten sind, sehe ich keine spezifische Einschränkung von Kundschaft. Selbst in Kleinstädten sind alle Arten von Charakteren vorhanden. Dass ein Laden für bestimmte Titel keine Kundschaft hat, heißt noch lange nicht, dass es solche nicht vor Ort gibt. Wie man die in den Laden lockt, ist eine Herausforderung, setzt aber natürlich Angebot voraus.


Vielmehr ist es die viel zu geringe Zahl dieser Geschäfte, die teilweise sogar um Halbmillionen-Städte einen Bogen machen. Hätten wir auch nur die doppelte oder dreifache Zahl dieser Geschäfte, für die es in weiten Landstrichen locker noch Platz gäbe, würden sich viele Probleme der Verlage, die vor allem über den Fachhandel ihre Publikationen verkaufen (müssen), sehr schnell relativieren.Genau. Es fehlt nur an Leuten, die diese Marktlücke füllen wollen.

idur14
24.08.2011, 15:09
Da sind wir wieder bei meinem Vorschlag des Mischladens, der andernorts heftig kritisiert wurde!

Beinahe alle Comicläden sind jetzt schon im Merchandising, Karten und Figuren Segment tätig. hat man das früher auch so geglaubt?
Überlegt euch mal, was ein solcher Laden noch verkaufen könnte, damit er
1)neue Kundengruppen dazukriegt (unabhängig von Comics)
2)evtl. bei manchen auch noch Synergieeffekte hat (ein Assassins Creed Spieler wird doch nicht das Comic oder eine Figur kaufen?)
3)die Gesamtgröße so steigern kann, dass die Pauschalkosten entsprechend sinken.

Würden der Bonner Laden oder das T3 auch so gut laufen, wenn sie Merchandising, Karten und Figuren nicht hätten?
Wären diese Läden ohne die zusatzprodukte kleiner oder knapper bei Kasse?
Da läge das Potenzial zum von Mark gewünschten nochmaligen Wachstum der Ladengröße!

Das ist aber wie gesagt nur eine Möglichkeit. Es gibt unzählige solcher, die wie efwe auch schreibt, vom Umfeld abhängen. Woanders

Mark O. Fischer
24.08.2011, 15:20
Da sind wir wieder bei meinem Vorschlag des Mischladens, der andernorts heftig kritisiert wurde!
Im Prinzip ist dagegen nichts einzuwenden. Ich finde es nur bedenklich, wenn das auf Kosten der Comics geht, deren Vielfalt dadurch eingeschränkt wird.

Starocotes
24.08.2011, 15:33
Im Prinzip ist dagegen nichts einzuwenden. Ich finde es nur bedenklich, wenn das auf Kosten der Comics geht, deren Vielfalt dadurch eingeschränkt wird.

Also ein Mischladen NUR mit Comics?

Mark O. Fischer
24.08.2011, 15:45
Also ein Mischladen NUR mit Comics?
Mein "Wunschland" hat erst mal alle Comics und dann mal sehen, wofür noch Platz ist. :D

Da gab es doch mal eine Diskussion, ob Comics am Kiosk Gimmicks brauchen. Mittlerweile scheinen Comicläden diese auch zu brauchen. :o

Kai Schwarz
24.08.2011, 16:18
"Mittlerweile?" Nee, noch gar nicht so lange - erst so seit 20+ Jahren... :D

*DRRRRRIIING!*
»Taxi!!!«

Mark O. Fischer
24.08.2011, 16:42
"Mittlerweile?" Nee, noch gar nicht so lange - erst so seit 20+ Jahren... :D
Womit der Comic selbst zum Merchandising-Produkt für Film, Literatur und Spielzeug wird. Als originäres Medium hatte die gezeichnete Geschichte schon immer einen schweren Stand. Auch das ist ein Fehler im System, der nicht im Medium selbst begründet liegt.

efwe
24.08.2011, 16:52
nö, sondern in der kundschaft. wenn man junge kunden will - und die sollte man wollen, sonst kann bald dicht machen -, muss man sich auch nach ihren bedürfnissen richten. und damit sind wir wieder bei dem einen thema: der inhalt. nur wenige jugendliche sind wirklich interessiert an "bob morane", "luc orient", "valerian & veronique", "michel vaillant" etc. die habtik eines comicalbums läuft völlig konträr zu dem, was jugendliche gewöhnt sind. und und und
es ist ein hehres unterfangen zu glauben, dass man in den mittelalten deutschen plötzlich die lust auf comics erwecken kann. mit gesamtausgaben und dem immer wieder neuen aufkochen von serien aus den 1980er und 1990er jahren wird man schwerlich so viele neue kunden erreichen, dass plötzlich der comicmarkt zum massenmarkt wird.
bei den jugendlichen muss die sozialisation mit comics genauso ablaufen wie bei den altvorderen hier - über ein medium, das für sie cool ist. früher waren das die heftchen oder kiosokalben und die "neuen" inhalte, die man so noch gar nicht kannte. alten wein in neuen schläuchen wird man kaum an den (jungen) mann bringen.

efwe

Mark O. Fischer
24.08.2011, 17:09
wenn man junge kunden will - und die sollte man wollen, sonst kann bald dicht machen -, muss man sich auch nach ihren bedürfnissen richten. und damit sind wir wieder bei dem einen thema: der inhalt. nur wenige jugendliche sind wirklich interessiert an "bob morane", "luc orient", "valerian & veronique", "michel vaillant" etc. die habtik eines comicalbums läuft völlig konträr zu dem, was jugendliche gewöhnt sind. und und und
es ist ein hehres unterfangen zu glauben, dass man in den mittelalten deutschen plötzlich die lust auf comics erwecken kann. mit gesamtausgaben und dem immer wieder neuen aufkochen von serien aus den 1980er und 1990er jahren wird man schwerlich so viele neue kunden erreichen, dass plötzlich der comicmarkt zum massenmarkt wird.
bei den jugendlichen muss die sozialisation mit comics genauso ablaufen wie bei den altvorderen hier - über ein medium, das für sie cool ist. früher waren das die heftchen oder kiosokalben und die "neuen" inhalte, die man so noch gar nicht kannte. alten wein in neuen schläuchen wird man kaum an den (jungen) mann bringen.
Das kann ich so unterschreiben. Dazu wäre jetzt die Sicht der Händler interessant.

Lola65
24.08.2011, 17:55
nö, sondern in der kundschaft. wenn man junge kunden will - und die sollte man wollen, sonst kann bald dicht machen -, muss man sich auch nach ihren bedürfnissen richten. und damit sind wir wieder bei dem einen thema: der inhalt. nur wenige jugendliche sind wirklich interessiert an "bob morane", "luc orient", "valerian & veronique", "michel vaillant" etc.

efwe

dann muß man Kinder/Jugendliche fragen was sie wollen und dementsprechend Comics herausbringen

Clint Barton
24.08.2011, 18:22
Das mag betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, ist für die Verlage aber schlecht, konkurrieren sie doch auf dem begrenzten Platz (Kann man auf 200 bzw. 120 m² überhaupt noch alle Comics unterbringen?) nicht nur mit ihresgleichen, sondern auch noch mit allem möglichen anderen Zeugs, dass da eigentlich nicht hingehört. Das wirkt wie eine Kaufhaus-Mentalität, die schon Karstadt obsolet machte. Kunden, die lieber einen Überblick als eine Auswahl haben wollen, wandern ins Internet ab, was der Möglichkeit einer Expansion des Fachhandels, die zur umfassenden physischen Präsentation neuer Produkte nötig wäre, zusätzlich das Wasser abgräbt.

Ach Mark. Manchmal machst du einem aber wirklich etwas zu leicht.

Okay, blenden wir mal aus, daß wir in Bonn uns mehr als eine "spezialisierte Buchhandlung" sehen, denn einen Comicshop im klassischen Sinn, der Assoziationen zum Comic Book Guy der Simpsons wecken könnte.

Momentan gelingt es uns sehr gut, die aktuellen Novis aus dem FB-Bereich (Splitter, Carlsen, Ehapa, Piredda, Mosaik, Comicplus+ etc.), das komplette Panini-Comicprogramm (nebst der für unsere Klientel interessanten Romane), das Programm von CrossCult, sämtliche lieferbaren Manga-Novitäten (C, EMA, TP etc.) grossflächig anzubieten. Zusätzlich gibt es im Eingangsbereich noch einen grossen Tisch mit jenen Comicprodukten, die landläufig als "Graphic Novel" angeboten werden (und da gibt es bei uns nicht nur die üblichen Verdächtigen von Reprodukt, avant und Edition Moderne, sondern auch solche kleinerer Verlage oder die Produkte von Buchverlagen wie Knesebeck, Jacoby & Stuart etc.). Das betrifft NUR die Novitäten.
DAZU haben wir ein - und ich lobe uns wirklich nicht gerne über den Klee - nahezu jeden lieferbaren BACKLIST-Titel aus den oben genannten Bereichen vorrätig und das in den seltensten Fällen versteckt, sondern durchaus ansprechend präsentiert. Natürlich kann man die Backlist nicht perfekt anbieten (das ginge aber auch mit 500qm², die nur mit Comics gefüllt sind, nicht), sondern manche Serien teilen sich ein Fach (ausser bei den Manga, da die anders präsentiert werden, als die restlichen Comics im Laden), da sie z.B. thematisch (Steampunk, SciFi u.ä. und dort die Serie mit dem aktuellsten Band jeweils als Frontalpräsentation), nach Autor-/Zeichner (Jodorowski, Moebius), nach erschienener Menge (Einzelbände) oder ganz klar nach Verkaufserfolg zusammengefasst werden.
Denn gerade was das Backlist-"Problem" aus deiner Sicht betrifft, liegst du bei uns falsch. Uns ist die Backlist wichtig und die Kunden wissen das zu schätzen. Natürlich kann man nicht dauernd wirklich jeden Titel vorrätig haben (Titel sind durch Nachbestellung gerade im Zulauf oder gerade Einzelbände, bevorzugt die eines Zeichners/Autoren, der sonst noch nichts veröffentlicht hat, fallen bei der Menge an Novitäten auch schon mal einfach aus dem Fokus).

Zudem scheint dir auch noch nicht der Gedanke gekommen zu sein, daß sich diese Themengebiete gegenseitig "befruchten" können - ein Leser der Romane von Alan Dean Foster liest z.B. vielleicht auch ganz gerne "Aldebaran" und "Antares". Ein Kiddie, der ein Poster von Star Wars kauft, nimmt mitunter auch die Comics von Panini mit. Ein Kunde, der wegen unseres Angebots an deutschen und englischen Romanen reinschaut, entdeckt vielleicht auch den ein oder anderen Comic, der ihn anspricht.
Mal abgesehen davon, daß Comics natürlich immer noch die grösste Priorität geniessen, was den Platz bei uns im Ladengeschäft betrifft.

Warum nennst du das Kind eigentlich auch nicht beim Namen, sondern versteckst dich hinter "die Verlage", schliesslich geht es letztendlich nur um dich und deinen Verlag, da du offenbar permanent befürchtest, unterrepräsentiert zu sein und dabei dem Handel gerne mal die Schuld in die Schuhe schiebst.
Auch hier bellst du gerade bei uns den falschen Baum an. Nenne mir doch bitte noch mal ein paar Läden (gerne auch per PN), die 30+ Exemplare der "Aldebaran"-Gesamtausgabe verkauft haben oder die 15 Exemplare von "deae" als Startmenge bestellt haben, weil sie an den Titel glauben? Du kannst auch gerne bei PPM die entsprechenden Daten anfordern, was unsere Bestellmengen deiner Produkte betrifft.
Auch jeden DEINER Titel nehmen wir ins Programm auf (auch wenn wir uns bei Titeln wie "SpaceCraft" oder "Damien und Alexander" bisweilen drüber ärgern, weil wir bis heute mit gut Glück vielleicht 1 Exemplar verkauft haben) und auch deine Titel finden sich nahezu alle in unserer Backlist (und die Titel, bei denen du dich immer beschwerst, daß zu wenig umgesetzt wird, liefen bei uns z.B. gut bis sehr gut ("Bob Morane"-GA, "LieblingsSünden"). Aber es ist ja immer der Handel schuld. Leg doch bitte einfach mal eine andere Schallplatte auf. ;)

Du kannst übrigens auch gerne mal bei uns im Laden vorbeischauen und dich vom Wahrheitsgehalt meiner Worte überzeugen. :)

Vielleicht kann man dann ja auch ein Konzept ausarbeiten, bei dem du die Differenz der jetzigen Miete zu neuen Miete bezahlst und wir fragen mal beim örtlichen Karstadt an, ob die nicht zumachen wollen, damit wir in das Gebäude können, wo es dann natürlich auch eine eigene Epsilon-Ecke geben würde. ;)

eis
24.08.2011, 18:25
dann muß man Kinder/Jugendliche fragen was sie wollen und dementsprechend Comics herausbringen

Das wird ja bei ehapa sehr genau untersucht, und die bringen Gesamtausgaben alter Serien.

efwe
24.08.2011, 18:51
na ja, ehapa ist nicht gleich egmont köln.

efwe

Clint Barton
24.08.2011, 18:56
und Ladenmiete ist der größte Feind.

Ich würde mal behaupten ein fehlendes oder falsches Konzept ist der grösste Feind.
Ich hab schon genug Comicläden gesehen, die mit dem Konzept "Springen wir mal auf den Treden X (Superhelden/Heftchen/Manga) auf" an den Start gingen und es mit viel Glück zu einem 2jährigen Bestehen gebracht. Entweder gingen die sonst unter oder wurden zu Läden, die Card Games verkaufen (und teilweise auch nur noch die).


blöderweise macht es ihm die buchpreisbindung auch noch schwer, mit angeboten oder ähnlichem zu locken, was jeder media markt, saturn oder discounter tun kann.

Der Fairness halber muss man allerdings auch sagen, daß es ohne Buchpreisbindung vielleicht noch eine Handvoll Comicläden gäbe. Denn wenn die geneigten Leser ihre Alben, Graphic Novels und Manga zu einem erheblich günstigeren Preis bei der Amazone erwerben könnten, blieben uns bei einem gleichbleibenden Markt nur noch die Hefte und die Alben von Panini, die nicht über den Buchhandel vertrieben werden (Marvel Exklusiv, 100%, MAX, FF, Hulk etc.) als Vorteil gegenüber den preisdrückenden Ketten wie Thalia oder halt Amazon. Beim Rest wäre man auch zum einem Teil von der Treue der Kunden abhängig. Das kann funktionieren, muss aber nicht.

Und werben kann man auch mit Produkten (hier natürlich auf weit kleinerem Niveau als Saturn & Co.), die nicht der BPB unterliegen. Es ist schon erstaunlich, welches Entgegenkommen man bisweilen kriegt, wenn über die Jahre hinweg ein gutes Verhältnis zu Vertrieben und Herstellern entstanden ist und mal mal ein Konzept ausbaldowert, bei dem vielleicht beide Seiten profitieren.


Das kann ich so unterschreiben. Dazu wäre jetzt die Sicht der Händler interessant.

Die Kurzfassung: Junges Publikum = Manga (und wenige, aber wirklich ganz wenige Ausnahmen) und mit ein paar Abstrichen diverse aus Film- und Fernsehen bekannte Comics (Yakari, Spider-Man, Star Wars, Simpsons etc.). Aber das solltest du ja bereits alles wissen (weil schon x-mal erwähnt), aber es ist ja auch nicht die Antwort, die du gerne hättest.
Die Antwort "Junges Publikum = 48 seitige HC-Alben mit Fadenbindung ab €13 aufwärts" wirst du allerdings höchstens mal in einer Paralleldimension kriegen.

Mark O. Fischer
24.08.2011, 22:32
Momentan gelingt es uns sehr gut, die aktuellen Novis aus dem FB-Bereich (Splitter, Carlsen, Ehapa, Piredda, Mosaik, Comicplus+ etc.), das komplette Panini-Comicprogramm (nebst der für unsere Klientel interessanten Romane), das Programm von CrossCult, sämtliche lieferbaren Manga-Novitäten (C, EMA, TP etc.) grossflächig anzubieten...
DAZU haben wir ein - und ich lobe uns wirklich nicht gerne über den Klee - nahezu jeden lieferbaren BACKLIST-Titel aus den oben genannten Bereichen vorrätig und das in den seltensten Fällen versteckt, sondern durchaus ansprechend präsentiert...
Zudem scheint dir auch noch nicht der Gedanke gekommen zu sein, daß sich diese Themengebiete gegenseitig "befruchten" können - ein Leser der Romane von Alan Dean Foster liest z.B. vielleicht auch ganz gerne "Aldebaran" und "Antares"...
Mal abgesehen davon, daß Comics natürlich immer noch die grösste Priorität geniessen, was den Platz bei uns im Ladengeschäft betrifft...
Nenne mir doch bitte noch mal ein paar Läden (gerne auch per PN), die 30+ Exemplare der "Aldebaran"-Gesamtausgabe verkauft haben oder die 15 Exemplare von "deae" als Startmenge bestellt haben, weil sie an den Titel glauben? ...
Auch jeden DEINER Titel nehmen wir ins Programm auf ... und auch deine Titel finden sich nahezu alle in unserer Backlist (und die Titel, bei denen du dich immer beschwerst, daß zu wenig umgesetzt wird, liefen bei uns z.B. gut bis sehr gut ("Bob Morane"-GA, "LieblingsSünden").
Okay, wenn das so ist, zog ich voreilige Schlüsse mangels differenzierter Einblicke und nehme alles zurück. Das ist vorbildlich, da bleibt mir nur noch :anbet:


Warum nennst du das Kind eigentlich auch nicht beim Namen, sondern versteckst dich hinter "die Verlage", schliesslich geht es letztendlich nur um dich und deinen Verlag, da du offenbar permanent befürchtest, unterrepräsentiert zu sein und dabei dem Handel gerne mal die Schuld in die Schuhe schiebst.
Nein, ich blicke schon über meinen Horizont hinaus und sehe, dass das wachsende Angebot aller Verlage vom Handel nicht mehr aufgenommen werden kann und insgesamt automatisch zu sinkenden Auflagen führt, wenn der Handel nicht mitwächst oder neue Handelswege erschlossen werden. Comicläden gibt es zu wenige, von denen nicht alle vorbildlich sind, Buchhandlungen haben zu wenig Platz und Zeitschriftenhandel vernichtet zu viel. Das führt zum nächsten Punkt:


Die Kurzfassung: Junges Publikum = Manga (und wenige, aber wirklich ganz wenige Ausnahmen) und mit ein paar Abstrichen diverse aus Film- und Fernsehen bekannte Comics (Yakari, Spider-Man, Star Wars, Simpsons etc.). Aber das solltest du ja bereits alles wissen (weil schon x-mal erwähnt), aber es ist ja auch nicht die Antwort, die du gerne hättest.
Die Antwort "Junges Publikum = 48 seitige HC-Alben mit Fadenbindung ab €13 aufwärts" wirst du allerdings höchstens mal in einer Paralleldimension kriegen.
Die Antwort "Junges Publikum = 48 seitige SC-Alben um 5 Euro" hätte ich gerne. Inhaltlich und stilistisch jugendaffine Stoffe gäbe es zuhauf. Nur fehlt der Handel, der die dafür erforderlichen Absatzmengen anbieten wollen würde. Günstige Manga im Fachhandel gibt es nur, weil es sie auch im Buchhandel gibt. Dort günstige Alben zu positionieren, wo diese Form bereits verbrannte Erde ist und der Trend zum teuren Hardcover geht, scheint utopisch.

idur14
25.08.2011, 07:27
Also was den Wachstum das Comicmarktes im Fachhandel angeht, glaub ich so wie efwe, dass dieser sich neben den Stammkunden eher um den Nachwuchs kümmern muss. Die Neueinsteiger über GN's gehen wohl eher in eine Buchhandlung.

Desalb wäre es interessant, ob irgendwo ein Comicshop besteht, der sich dieses Konzept vorgenommen hat. ich kenne jetzt die Alles Anbieter (siehe zB die beiden im Bericht), die verrauchten Ramschladen und teilweise die Läden, die sich auf Alben und GN's spezialisieren.

Kann irgendjemand einen Laden nennen, der ein eher "junges Konzept"-was auch immer das ist- verfolgt?

Fr4nk
26.08.2011, 13:04
Ah ein Selbstdarstellerthread - prima!

Junges Konzept, keine Ahnung, aber ich verkaufe sehr viele Comics für, aber nicht an Kinder. Unsere Kunden sind meisten Eltern, die sehr genau hinschauen, was sie für ihre Kinder kaufen. Das ist dann eher Yoku Tsuno als Dragonball.

Vor ein paar Wochen gabs ein Händlertreffen in Berlin, da meinte jemand, dass man ihm als Comichändler ja seitens der Eltern garnicht die Kompetenz zutrauen würde, Bücher für Kinder zu empfehlen oder zu verkaufen. Das kommt ev. auch auf den Laden und dessen Ausrichtung an, bei uns läuft das mal richtig super. Dauerbrenner sind natürlich die FB Klassiker T+S,A,LL,Yak, aber auch Sachen wie die Enthologien, Bone, die Kinderbücher von Frau Kreitz oder Sfar etc.. Aber ich bin auch so ein Laden, der (fast) kein Merch verkauft. Merchfrei und Spaß dabei.

Kinder selbst kaufen sich meistens eher die niedrigpreisigen Titel, Simpsons, Naruto etc., ich hab aber auch zwei junge Kundinnnen, die sich die YokoTsuno GA's ersparen und kaufen.

Vollsortimentslagerhaltung - führe ich ein, sobald es generelles Remissionsrecht gibt, oder wenn die Verlage aufhören, C-Ware in den Markt zu pumpen. Solange wird selektiert. Der zufällige Laufkunde ist eh. mit 100 Comics schon überfordert, für den braucht man das nicht. Und Stammkunden bestellen auch mal einen Titel.

Und zum Thema "nimm 3, bezahl 2", da herrscht wohl Unkenntnis über die Handelsmarge. Das können sich ev. andere Einzelhandlesparten leisten, die 130% Marge haben. bei Büchern ist "3 für 2" eine Nullrunde.

Schönen Gruß aus dem Paralleluniversum!

efwe
27.08.2011, 07:00
Die Handelsmargen dürfte ich wahrscheinlich besser als viele andere hier kennen. ;) Aber auch die Dumpingangebote bei grossen Märkten sind Nullnummern, um Kunden anzulocken, in der Hoffnung, dass diese dann auch normalpreisige Produkte kaufen.

Efwe

Fr4nk
27.08.2011, 09:31
Ach Du warst das! :D
Naja ich wollte es nur noichmal klarstellen, damit nicht alle Mitleser jetzt in den Comicläden nach 30% Rabatt fragen :)

idur14
27.08.2011, 16:05
Ah ein Selbstdarstellerthread - prima!

Junges Konzept, keine Ahnung, aber ich verkaufe sehr viele Comics für, aber nicht an Kinder. Unsere Kunden sind meisten Eltern, die sehr genau hinschauen, was sie für ihre Kinder kaufen.

Kinder selbst kaufen sich meistens eher die niedrigpreisigen Titel,

Schönen Gruß aus dem Paralleluniversum!

da scheint der hund begraben. denn die kiddies kaufen sich sehr wohl anderes zeugs selbst (siehe comp spiele) und das nicht zu günstig

eck@rt
28.08.2011, 20:49
Ist ja offensichtlich ein Haifischbecken hier, das lockt geradezu, sich darin zu tummeln.

Zwei Probleme sehe ich:

1) Comicläden (so es denn noch welche gibt), müssen überleben können. Für Verlage, die nicht nur zu Amazon beten, ist das wohl selbstverständlich. Jeder Comicladen wird entsprechend seiner Erfahrung versuchen, gut über die Runden zu kommen, jeder hat sein eigenes Rezept.

2) Verlage brauchen nicht nur Verkaufsstellen, sondern in diesen Läden auch eine Präsentation, um wahrgenommen zu werden. Durch den Ausstoß von Splitter und Panini haben die Händler weder den Platz noch die Finanzen, kleine Verlage wie Epsilon oder auch uns (comicplus+) angemessen (d. h. über einen Zeitraum, der mehr als zwei Tage umfasst und in einer Stückzahl, die größer als 1 pro Titel ist) zu präsentieren.

Um zurechtzukommen, stützen (nicht stürzen) sich die Händler auf die Umsatzbringer. Völlig okay, aber katastrophal zum einen für Kleinverlage und zum anderen für die Zukunft, denn es könnte dazu führen, dass Kleinverlage in absehbarer Zeit über die Klinge springen (weil Amazon allein eben nicht reicht), dass aber auch der gesamte Markt wegbricht, wenn einer der Großen in die Knie geht (man hat schon Pferde kotzen sehen, und das wünsche ich keinem Pferd).

Wir haben zur Zeit im Comicbereich einen Scheinmarkt. Keiner gesteht ein, dass es eine Überproduktion gibt, weil jeder hofft, dass die Überproduktion neue Aufmerksamkeit (Graphic Novels) und neue Absatzmärkte (Buchhandlungen) schafft. Rechnet wirklich einer damit, dass sich die derzeit produzierten Mengen gegen die Konkurrenz anderer Geldabzocker (Freizeitangebote) behaupten? Ich komme gerade aus Italien zurück und habe mit Bestürzung festgestellt, dass Comics (selbst Manga) dort kaum noch präsent sind. Wenn es bei uns so weiterläuft wie in letzter Zeit, werden sich Splitter und Panini selbst Konkurrenz machen und unrentabel werden. Die kleinen Verlage werden nur überleben, wen sie rechtzeitig trainieren, die Luft anzuhalten. Ich falle lieber aus einer Höhe von comicplus+ runter als aus einer von Splitter.

eck:)rt

Lola65
28.08.2011, 21:00
und wie sieht die Lösung aus?

eck@rt
28.08.2011, 21:03
Die kommt schon von alleine. Nicht immer so neugierig sein.

eck:prt

Hi Jack
29.08.2011, 08:26
Meiner Meinung nach ist das Problem:
a. Die Comics fast nicht mehr am Kiosk bzw. Trafik präsent sind! (Bei uns in Ösiland heißt der Kiosk Trafik, nur so zur Info)

b. Die Comicpreise schon so überzogen sind das man extrem selektieren muß, damit man sich noch ein neues Comic kaufen kann. Was kostet ein Micky Maus? 3 Euro ? Hättet ihr damals 6 Mark oder 40 Schilling für ein Heft gezahlt? Mit Sicherheit nicht! Oder ein Asterix 5,50 Euro sind 11 Mark oder 75 Schilling, das müßt ihr euch mal auf der Zunge zergehen lassen! Das haben wir damals fast im Comicladen für ein Rick Master von Carlsen bezahlt! Um wie viel sind die Löhne gestiegen?

c. Das Interesse der Kids nur mehr auf Computerspiele(Siehe die letzte Spiele Messe wo die Massen Schlange gestanden sind) und Fernsehen ausgelegt ist! Sie nicht mal mehr für Sport, geschweige denn für Comics zu begeistern sind. Was hatten wir in unserer Jugend? Schwarz weiß Fernsehen war sicher keine alternative und Gameboy hatten wir auch nicht, da waren die Comics schon eine super Abwechslung.

Der Comicmarkt wird so für ca.10 Jahre noch präsent sein, dann wir es schön langsam und generell aus werden und Comicsammler werden Exoten (sind wir ja teilweise jetzt schon!) :D

Amigo
29.08.2011, 08:59
Durch den Ausstoß von Splitter und Panini haben die Händler weder den Platz noch die Finanzen, kleine Verlage wie Epsilon oder auch uns (comicplus+) angemessen (d. h. über einen Zeitraum, der mehr als zwei Tage umfasst und in einer Stückzahl, die größer als 1 pro Titel ist) zu präsentieren.

Wie sähe der Markt denn derzeit ohne Panini und Splitter aus? Es gäbe nur eine sehr dünne Auswahl an US-Comic-Novitäten und eine ebenso sehr überschaubare Anzahl an FB-Novitäten. Und ohne ein recht großes Angebot an interessanten Neuerscheinungen kann kein Comicshop überleben, geschweige denn neue Kunden für das Medium erreichen.

Klar, der Ausstoß von Panini und Splitter ist schon erstaunlich groß und man macht sich dann und wann Sorgen um die beiden ... ;) Aber für die Shops und die Leser und die Szene als Ganzes ist das schon positiv zu betrachten. Auch früher gab's ja die US- & FB-"quasi Monopolisten" Ehapa und Carlsen, heute sind eben andere Verlage in die Bresche gesprungen.

Auch wenn der große Ausstoß von Panini uns zu schaffen macht und euch der von Splitter: Das Medium Comic braucht "starke" Verlage, damit es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht verschwindet, damit es in den Buchhandlungen und am Kiosk präsent bleibt. Kleinverlage können das nur bedingt leisten.

eck@rt
29.08.2011, 09:06
Das Medium Comic braucht "starke" Verlage, damit es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht verschwindet, damit es in den Buchhandlungen und am Kiosk präsent bleibt. Kleinverlage können das nur bedingt leisten.

Das ist richtig, ändert aber nichts an dem Umstand, dass Überproduktion gefährlich ist (siehe Carlsen und Feest in den 90ern). Wir haben eben keinen "Comic-Boom", sondern immer mehr Titel und einen Kuchen, der hoffentlich kein Soufflé ist.

eck:cool:rt

Mark O. Fischer
29.08.2011, 10:15
Wir haben zur Zeit im Comicbereich einen Scheinmarkt. Keiner gesteht ein, dass es eine Überproduktion gibt, weil jeder hofft, dass die Überproduktion neue Aufmerksamkeit (Graphic Novels) und neue Absatzmärkte (Buchhandlungen) schafft.Die Überproduktion von Literatur, Film und Musik ist viel größer und die Märkte auch. Gäbe es in jedem Ort, wo es eine Buchhandlung und ein Kino gibt, auch einen Comicladen, hätten wir keine Überproduktion.


Der Comicmarkt wird so für ca.10 Jahre noch präsent sein, dann wir es schön langsam und generell aus werden und Comicsammler werden Exoten (sind wir ja teilweise jetzt schon!) :DIst die Literatur ausgestorben, als das Kino erfunden wurde? Ist das Kino ausgestorben, als das Fernsehen erfunden wurde? Ist das Fernsehen ausgestorben, als das Internet erfunden wurde?
Es wird immer genug Verrückte geben, die Comics aus Liebhaberei auch dann produzieren, wenn sie sich nicht rechnen.


Wie sähe der Markt denn derzeit ohne Panini und Splitter aus? Es gäbe nur eine sehr dünne Auswahl an US-Comic-Novitäten und eine ebenso sehr überschaubare Anzahl an FB-Novitäten. Und ohne ein recht großes Angebot an interessanten Neuerscheinungen kann kein Comicshop überleben, geschweige denn neue Kunden für das Medium erreichen.Dann gäbe es nur noch 90 statt 150 Neuerscheinungen im Monat. Das wäre immer noch ein großes Angebot und die Auflagen könnten sogar steigen. "Überschaubar" wäre eher ein Vorteil.

Die Gefahr bei einer Überproduktion liegt in den sinkenden Auflagen pro Titel. Das mussten schon Carlsen und Ehapa schmerzlich erfahren. Das Beispiel zeigt aber auch, dass das erfolgende Gesundschrumpfen nicht funktioniert. Denn daraus entstanden angesichts unvermeidlicher Einstellungen mehr unzufriedene Stammkunden als neue Kunden und letztlich auch die vielen Kleinverlage. So haben die Großverlage sich ihre Konkurrenz praktisch selber geschaffen. Wenn also jemand versucht Überproduktion abzubauen, entsteht nur eine Marktlücke, die automatisch von anderen wieder gefüllt wird.


Wenn es bei uns so weiterläuft wie in letzter Zeit, werden sich Splitter und Panini selbst Konkurrenz machen und unrentabel werden.Das ist also ein klassisches Dilemma, aus dem es kein Entkommen gibt. Ich möchte nicht in deren Haut stecken, in meiner aber auch nicht.

Starocotes
29.08.2011, 10:41
Die Überproduktion von Literatur, Film und Musik ist viel größer und die Märkte auch. Gäbe es in jedem Ort, wo es eine Buchhandlung und ein Kino gibt, auch einen Comicladen, hätten wir keine Überproduktion.
Ist es wirklich so einfach? Ich würde mir ja wünschen das es bei uns im Ort ein Comicladen gibt aber das lohnt sich einfach nicht.

Für lange Zeit war der nächster Comicladen für mich das Corola in Siegen, aber die haben auch dicht gemacht. Man kann nicht einfach Bedarf schaffen in dem man ein Angebot schafft, beides bedingt sich gegenseitig.

Mick Baxter
29.08.2011, 10:55
Die Comicpreise schon so überzogen sind das man extrem selektieren muß, damit man sich noch ein neues Comic kaufen kann. Was kostet ein Micky Maus? 3 Euro ? Hättet ihr damals 6 Mark oder 40 Schilling für ein Heft gezahlt? Mit Sicherheit nicht! Oder ein Asterix 5,50 Euro sind 11 Mark oder 75 Schilling, das müßt ihr euch mal auf der Zunge zergehen lassen! Das haben wir damals fast im Comicladen für ein Rick Master von Carlsen bezahlt! Um wie viel sind die Löhne gestiegen?
wenn ich daran denke, wie stark das Taschengeld seit meiner Kindheit gestiegen ist, dürfte das nicht das Problem sein.

Amigo
29.08.2011, 11:21
Comics sind aber normalerweise schon erheblich teurer als DVDs, Games oder "normale Bücher". Besonders, wenn man Nutzzeit und Kaufpreis in Relation setzt. Das macht es nicht einfacher. Lässt sich aber wohl auch nicht großartig ändern, denn unsere Comics sind auch recht teuer, aber wenn wir sie billiger anbieten würden, würde gar nichts mehr beim Verlag hängen bleiben. Das ist halt die Crux der recht kleinen Szene und Leserschaft und damit kleinen Auflagen. Deshalb sind die Preise hoch - und wegen der hohen Preise fehlt der Nachwuchs. Man kann jetzt aber auch nicht "mit Gewalt" alle Preise halbieren und auf höhere Verkaufszahlen hoffen, weil man dann als Verlag spätestens nach einem halben Jahr "tot" ist.

L.N. Muhr
29.08.2011, 12:56
Es ist ja nicht nötig, die Preise sämtlicher Comics zu halbieren. Was es immer geben muss - und ja auch gibt - sind Hinführungsangebote, also preiswerte Einsteigercomics. Da mach ich mir aber eigentlich keine Sorgen, die sehe ich doch (nicht oft genug aber) relativ regelmäßig.

Hi Jack
29.08.2011, 13:47
wenn ich daran denke, wie stark das Taschengeld seit meiner Kindheit gestiegen ist, dürfte das nicht das Problem sein.

Tja leider hat nicht jeder das Glück als Beruf Sohn zu sein. Es gibt auch Leute die Arbeiten müssen und eine Familie erhalten. :rolleyes:

idur14
29.08.2011, 13:56
Sehr drastisch ausgedrückt.;)

Aber dass es in der letzten Dekade einen Kaufkraftverlust gab, ist statistisch bewiesen. Die Teuerungsrate der Güter übersteigt den Nettolohnzuwachs deutlich. kann mir nicht vorstellen, dass die Kids da noch ne höhere Steigerungsrate haben.

Kai Schwarz
29.08.2011, 14:39
Kaufkraftverlust hin, Teuerungsrate her: Natürlich wirken sich diese (ebenso wie Geburtenraten etc.) auch auf die Comic-Verkäufe aus, aber eben nicht auf alle Arten von Comics. Es kommt nicht zuletzt auf die konkreten Inhalte (zu denen ich die Gimmicks bei Presseobjekten mal absichtlich mitzähle) an, die Format-/Preisgestaltung, und v.a. ob die konkret existente bzw. angepeilte Zielgruppe den Comic/Manga/Whatever für interessant bzw. kaufenswert erachtet. Man kauft ja nicht einfach irgendwelche Comics, weil es Comics sind, sondern ganz bestimmte, weil man die Figuren und Geschichten gut findet (oder, beim Erstkauf, sie einem zum Antesten interessant erscheinen).

Ende der 90er waren es bei uns ja z.B. die Comichefte (Superhelden, SIMPSONS & Co.), die den Markt neu belebt und viele neue Comicleser "geschaffen" haben, und ein paar Jahre später - bis heute - die Manga. Um's mal platt zu sagen, damals ist ja niemand von CORTO MALTESE auf SPAWN gewechselt, sondern SPAWN hat neue Leser in den Markt gezogen, die vorher entweder gar nicht da waren oder die zuvor nicht mit adäquaten Stoffen versorgt wurden.

In bestimmten Teilsegmenten des Comic- & Manga-Marktes gibt es meiner Meinung nach z.B. schon eine Überproduktion, die Kannibalisierungseffekte erzeugt (zuviele ähnliche Titel für eine ähnliche Leser-/Käuferschaft) - aber deswegen pauschal über alle Comics hinweg zu sagen, es gäbe halt zuviele Titel, deswegen gingen alle Comic-Auflagen runter: das zumindest stimmt so ja nicht.

Zumindest in diesem Thread möchte ich also für Differenzierung werben... :)

idur14
29.08.2011, 15:10
Wobei ich das mit den Einführungsangeboten ja auch immer vertreten habe. Eine gewisse Schicht an Kundenpotezial lebt nunmal von niedrigen Preisen. Die muss man auch beliefern. Nur so wandern sie vielleicht mal ins höherpreisige Segment.
Gerade die Mangas haben ja gezeigt, dass es Poetnzial gibt. Oder halt Superhelden Hefte als es damals den Weschwel zu Dino gab. Die hätten damals schon breiter streuen müssen, so wie es unter dem label Panini derzeit geschieht. Bei Mangas läuft ja auch das Experiment mit edlerer Verarbeitung, HC, etc.. Mal sehen wie das funktioniert.

Bei GN's ist das wieder was anderes. Die leben vom Motto" ich will ein Buch mit bildern sein". Da findet sich eher die Buchleserschaft bis hin zur Künstlerebene und wohl auch zu größeren Teilen im Buchhandel.

Naja und schließlich bleibt der Albenmarkt. Ja, die Tendenzen zur Überproduktion sehe ich da auch und es wird ein Gesundschrumpfen geben, Fragt sich nur zu wessen Lasten. Die Albenleibhaber können gar nicht mehr alles kaufen.

in dem Sinne könnte man sich auch fragen, wie kann sich ein Comicladen vomAngebot zum Buch- und Internethandel unterscheiden?
Hefte und das Billigsegment, Merchandising, Backlist, alte Hefte im Sonderangebot etc...

Manfred G
29.08.2011, 16:03
Comics sind aber normalerweise schon erheblich teurer als DVDs, Games oder "normale Bücher". Besonders, wenn man Nutzzeit und Kaufpreis in Relation setzt.
Hallo!
Das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem.Jack the King Kirby hat auch das richtige geschrieben (das die Comicpreise total überzogen sind, besonders die Preise für Alben......)Ich lese und kaufe Comics seit ca.1974 und auch ich kaufe mir manchmal lieber eine DVD(Serie) für 15 Euro als ein Comic-Album für diesen Preis (das Album habe ich nach ca.30 Minuten gelesen). Die Jugendlichen haben erheblich mehr Möglichkeiten das Geld anderweitig auszugeben und da hilft es auch nicht das diese zum Teil mehr Taschengeld haben als wir seinerzeit.Falls im normalen Zeitschriften-Sektor mit Comics für einen normalen Preis nichts passiert wird dieses Medium Probleme haben zu Überleben. Wo sollen Jugendliche am Kiosk einsteigen nach der Micky Maus,bei Spiderman?Batman oder all den anderen Serien bei denen man zich hunderte gelesen haben sollte? Ich bin gespannt was der DC-Neustart in Amerika bringt....

Amigo
29.08.2011, 16:44
Es gibt ja recht günstige Comicmagazine (Simpsons, Star Wars) und Alben (Yakari, Asterix), aber die werden halt am Comicfachhandel "vorbei" vor allem im Bahnhofsbuchhandel, an Tankstellen und in Supermärkten verkauft. Nur wenige Leser informieren sich dann, was es sonst noch gibt, weil die meisten anderen Comics eh ihr Taschengeldbudget weit überschreiten. Kids "verirren" sich wohl oft nur in Comicshops, wenn diese auch Sammelkarten und solche Sachen anbieten.

efwe
29.08.2011, 17:32
Die Preise für Comics haben sich ja nur den kleinen verkauften Auflagen angepasst. So hat sich z. B. der Verkauf der "Blueberry"-Alben in den letzten 15 Jahren halbiert. Erstauflagen generell sind zum Grösstenteil mittlerweile in einer Größe, bei der vor 10 Jahren Serien eingestellt wurden.

Efwe

beatleswerner
29.08.2011, 18:13
Ich denke das die Verlage die Kioske und Zeitschriftenläden zurückerobern müssen um langfristig überleben zu können. Wo soll der Nachwuchs sonst herkommen. Es gab einst eine Zeit da bekam der Käufer an diesen Stellen ein riesengroßes Angebot an Comics - allerdings zu einer Zeit als es Comics noch nicht in Spezialläden und im Buchhandel gab.

Mervyn
29.08.2011, 22:18
Hallo!!!
1960 und 1970 sind vorbei, wir leben im 21.Jahrhundert!
Kiosk war damals, Kiosk war Zack und vieles andere.
Aber das war unsere Jugend, das ist ein Konzept aus der Vergangenheit.
Heute stellen sich uns doch ganz andere Herausforderungen.
Wir haben eine komplett andere Medienlandschaft und Kindheit & Jugend verlaufen doch auch völlig anders als zu unserer Zeit.
Den kids von heute kann man keinen Karl May mehr andrehen, aber auch keinen Michel Vaillant.
Das ist vorbei!!!

Und wir Comicläden haben durchaus Kinder als Kunden, Clint hat es ja schon beschrieben.
Aber diese Kinder und Jugendliche kaufen halt Yu-Gi-Oh-Karten und Mangas. Das ist ihre Welt und das ist cool!
Und das tun sie schon seit Jahren.

Mangas sind keine Modeerscheinung, das sollten endlich alle mal begreifen.
Und zum Glück bemühen sich gerade Carlsen und TokyoPop ja auch hier Themen für ältere Semester auf den Markt zu bringen.
Das ist für die Zukunft des allgemeinen Comicgeschehens sicher wichtiger als noch eine weitere Werkausgabe eines francobelgischen Klassikers.

Ein kleiner Teil der Kinder und Jugendlichen kauft Star Wars (bei uns aber eher die Figuren als die Comics), Simpsons, Spider-Man, da sind die anderen Themen - kennen sie alles aus Kino, Fernseh & PC-Spielen.

Die francobelgischen Kindercomics kaufen die Eltern, deshalb geht der derzeitige Schlümpfeboom (dank des Kinofilms) am Fachhandel eher vorbei und findet im Buchhandel statt. Und das freut mich für Splitter.
Und das kann sich natürlich, wie bei den Graphic Novels, für die gesamte Branche positiv auswirken. Und kann natürlich auch schnell vorbei sein. ;)

Und wenn wir jetzt mal den ewigen Ruf nach Kiosk und dem Nachwuchs durch ebook ersetzen, können wir vielleicht wirklich mal eine Diskussion über die Zukunft in Gang setzen :cool:

idur14
30.08.2011, 07:13
Wobei man nicht eine Lösung allein vorschlagen sollte. Es ist wohl ein Zusammenspiel aus vielen Ansätzen.ebook wird das sicher auc ne Rolle spielen. Nur: Wozu brauche ich dann noch einen Comicladen?

BTW: Der Kiosk wird sehr stark bevölkert, aber halt von Gimmick Heften. Ob da daneben die klassischen comic hefte nicht untergehen würden? Und ich betrachte die Gimmick Hefte halt als möglichen Einstieg in die Comicwelt!

Fr4nk
30.08.2011, 07:41
ebook wird das sicher auc ne Rolle spielen. Nur: Wozu brauche ich dann noch einen Comicladen?

Wenn ebook wirklich mal das Papier ablösen sollte - garnicht mehr. Lokaler Handel ist dann überflüssig, übrig bleiben dann drei grosse Player, und ev. werden noch ein paar Indie-Portale vor sich hin gummeln. Konzepte wie zB. von Apple, die die Käufer eines Geräts auch gleich an den eigenen Laden binden zeigen ja die Richtung. Aber zum Glück gibts zu jedem Trend auch eine gegenläufige Bewegung, so dass das hoffentlich nicht eintreten wird.

Martin Jurgeit
30.08.2011, 07:41
(...) BTW: Der Kiosk wird sehr stark bevölkert, aber halt von Gimmick Heften. Ob da daneben die klassischen comic hefte nicht untergehen würden? (...)
Aber diese gibt es doch auch:

• Es gibt Disney-Comics OHNE EXTRAS in Unmengen ("Donald Duck Sonderheft", LTB, LTB-Nebenreihen - allein ACHT solche Titel haben wir im CX-Newsletter für diesen Monat gelistet!),
• wir haben inzwischen wieder VIER Alben-Serien von Ehapa am Kiosk (teilweise im monatlichen oder zweimonatlichen Rhythmus mit Novitäten + Sonderalben wie gerade die MM-Jubiläumsalben).
• wir haben monatlich ca. SECHS Heftserien von Panini aus Action-Segment (Superhelden, Star Wars etc.),
• wir haben monatlich ca. DREI Hefte aus dem Simpsons-Universum + regelmäßig Sonderausgaben und Paperbacks am Kiosk

und und und ... von den kleineren Verlagen fange ich erst gar nicht an. Und das alles bekomme ich bei uns auf dem Dorf im Supermarkt! Klar, das riesige Angebot macht heute alles ziemlich unübersichtlich. Das bedeutet doch aber nicht, dass es die Sachen nicht gäbe!
Lediglich zwei Comic-Gattungen sind derzeit am Kiosk praktisch nicht mehr vertreten: das realistische, franko-belgische Abenteuer-Album und der Manga. Genau betrachtet waren beide Gattungen aber auch nur ganz kurzzeitig mal dort anzutreffen. Beide Gattungen waren bei diesem Vertriebsweg nicht dauerhaft zu etablieren. Das passiert halt ...

Starocotes
30.08.2011, 07:45
Und wenn wir jetzt mal den ewigen Ruf nach Kiosk und dem Nachwuchs durch ebook ersetzen, können wir vielleicht wirklich mal eine Diskussion über die Zukunft in Gang setzen :cool:
Lass das mal nicht Deinen Chef hören, der schimpft doch immer so über ecomics.

Gerade hier sehe ich viel Potential und viel Bauchweh.

Hi Jack
30.08.2011, 08:03
@Manfred G und beatleswerner, ihr habt vollkommen recht! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

@Amigo, die von dir aufgezählten Comics habe ich eine Seite früher ja schon als nicht mehr günstig angesprochen. Das ist jetzt irgendwie ein Wiederspruch oder?

@efwe, das mit Blueberry wundert mich auch nicht, die Storys werden immer schwächer, dann nützt es auch nichts mehr wenn die Zeichnungen gut sind.

@Mervyn , Mangas sind nicht cool sondern Schrott. Hab schon mal in einen anderen Thread angesprochen das sie nicht in unsere Kultur passen und außerdem wirre Geschichten sind. So wie die Schlümpfe jetzt beworben werden oder Yakari das ist o.k. und die richtigen Comics für die Kids.


Ebook wird sich glaube ich nicht durchsetzen. 1 Stunde vor den Pc ist schon anstrengend, wobei 1 Stunde Comics lesen entspannt. :p

Starocotes
30.08.2011, 08:05
Ebook wird sich glaube ich nicht durchsetzen. 1 Stunde vor den Pc ist schon anstrengend, wobei 1 Stunde Comics lesen entspannt. :p

Du sollst das ja nicht am PC machen sondern an einem Tablet oder ebook reader. Das funktioniert ganz gut und bei Büchern ist das fast schon etabliert...zumindest wenn wir in die USA schauen.

Manfred G
30.08.2011, 09:16
Mangas sind nicht cool sondern Schrott. Hab schon mal in einen anderen Thread angesprochen das sie nicht in unsere Kultur passen und außerdem wirre Geschichten sind.[/SIZE]
Hallo!
Ich finde Mangas auch nicht lesbar und schlecht,aber :Es ist mit Sicherheit die heutige Zeit weshalb diese so erfolgreich sind.Wir haben heute eine schnelllebige Gesellschaft und da passen diese Mangas gut rein. Ich habe einem 14jährigen mal erklärt das ich in seinem Alter Geld gespart habe um mir eine Doppel-LP (Deep Purple :Made in Japan 29DM) zu kaufen. So etwas ist heutzutage nicht mehr nachvollziebar, im Zweifel zieht man sich die Musik aus dem Netz.

Fr4nk
30.08.2011, 09:20
Mangas sind nicht cool sondern Schrott. Hab schon mal in einen anderen Thread angesprochen das sie nicht in unsere Kultur passen und außerdem wirre Geschichten sind.


Ring frei!

Hinnerk
30.08.2011, 09:28
Hab schon mal in einen anderen Thread angesprochen das sie nicht in unsere Kultur passen und außerdem wirre Geschichten sind.

"Unsere Kultur" scheint Orthographie und Grammatik aufgegeben zu haben, da können Mangas eigentlich nicht viel schlimmer sein. :p

eis
30.08.2011, 10:00
Ring frei!

Krieg der Trolle.

L.N. Muhr
30.08.2011, 10:06
Ring frei!

Ach iwo. Der hat sich nur verlaufen. Der wollte eigentlich ins Comicguide-Forum. Kann ihm jemand mal schnell den Weg weisen?

:D

idur14
30.08.2011, 10:08
Wenn ebook wirklich mal das Papier ablösen sollte - garnicht mehr. Lokaler Handel ist dann überflüssig, übrig bleiben dann drei grosse Player, und ev. werden noch ein paar Indie-Portale vor sich hin gummeln. Konzepte wie zB. von Apple, die die Käufer eines Geräts auch gleich an den eigenen Laden binden zeigen ja die Richtung. Aber zum Glück gibts zu jedem Trend auch eine gegenläufige Bewegung, so dass das hoffentlich nicht eintreten wird.

Naja, ein passender Vergleich wäre als mit Aufkommen der CD damals die Plattenläden verschwunden sind. Am Anfang gabs dann fast gar keine Platten mehr, dann gabs wieder mehr Spezialläden und jetzt wieder CD's und ne kleine Plattenabteilung nebenher (so verfolge ich das zumindest).
Dennoch gibts deutlich weniger Platten als noch anfang der 80iger.

idur14
30.08.2011, 10:13
Aber diese gibt es doch auch:

• Es gibt Disney-Comics OHNE EXTRAS in Unmengen ("Donald Duck Sonderheft", LTB, LTB-Nebenreihen - allein ACHT solche Titel haben wir im CX-Newsletter für diesen Monat gelistet!),
• wir haben inzwischen wieder VIER Alben-Serien von Ehapa am Kiosk (teilweise im monatlichen oder zweimonatlichen Rhythmus mit Novitäten + Sonderalben wie gerade die MM-Jubiläumsalben).
• wir haben monatlich ca. SECHS Heftserien von Panini aus Action-Segment (Superhelden, Star Wars etc.),
• wir haben monatlich ca. DREI Hefte aus dem Simpsons-Universum + regelmäßig Sonderausgaben und Paperbacks am Kiosk

und und und ... von den kleineren Verlagen fange ich erst gar nicht an. Und das alles bekomme ich bei uns auf dem Dorf im Supermarkt! Klar, das riesige Angebot macht heute alles ziemlich unübersichtlich. Das bedeutet doch aber nicht, dass es die Sachen nicht gäbe!
Lediglich zwei Comic-Gattungen sind derzeit am Kiosk praktisch nicht mehr vertreten: das realistische, franko-belgische Abenteuer-Album und der Manga. Genau betrachtet waren beide Gattungen aber auch nur ganz kurzzeitig mal dort anzutreffen. Beide Gattungen waren bei diesem Vertriebsweg nicht dauerhaft zu etablieren. Das passiert halt ...

Dass kommt aber auch drauf an. Ich beobachte das so, dass manche (kleine?) Kioske/Trafiken und Supermärkte fast nur die Gimmick Hefte führen. Größere Kioske bzw. Bahnhofsabteilungen und Zeitschriftenabteilungen in Buchläden führen hingegen auch andere Titel.
Vor allem die Disneys(und hier das LTB) und LL/Asterix werden verstärkt wahrgenommen, der Rest geht unter oder ist nicht vorhanden(vor allem Superhelden treffe ich nur selten an). Kann aber auch daran liegen, dass ich in Österreich und dort auch nicht in Wien wohne.

Mark O. Fischer
30.08.2011, 11:15
Die Preise für Comics haben sich ja nur den kleinen verkauften Auflagen angepasst.Die Comics mit den zehn- bis hundertfachen Auflagen in Frankreich sind aber auch nicht billiger.


Den kids von heute kann man keinen Karl May mehr andrehen, aber auch keinen Michel Vaillant.Wer hat denn das behauptet? Antiquiert ist nur das Argument Album/Magazin = antiquierter Inhalt.


Aber diese Kinder und Jugendliche kaufen halt Yu-Gi-Oh-Karten und Mangas. Das ist ihre Welt und das ist cool!Aber auch diese Welt ist nur eine kleine, wenn auch größere Nische. Das sind längst nicht alle Jugendlichen! Die größte gedruckte Auflage hat immer noch die BRAVO.


Der Kiosk wird sehr stark bevölkert, aber halt von Gimmick Heften.Die entscheidende Frage ist, wie stark der Kiosk heute noch von Kunden bevölkert wird, welchen Stellenwert als Tor zur Welt der Kiosk bei Jugendlichen noch hat!


Wenn ebook wirklich mal das Papier ablösen sollte - garnicht mehr.ebook kann aber auch eine Chance sein, die die Nachfrage nach schönen gedruckten Büchern/Alben beliebter Werke fürs Regal anregt, ähnlich wie bei TV für DVD/Blu-ray Disc (abgekürzt BD). Das kann den Comics mehr nutzen als der Literatur ohne Bilder.

Martin Jurgeit
30.08.2011, 11:29
(...) Kann aber auch daran liegen, dass ich in Österreich und dort auch nicht in Wien wohne.
Die Vertriebssituation in Österreich ist tatsächlich eine sehr kritische. Wir versuchen seit einiger Zeit mit unseren über Freibeuter vertriebenen Sachen endlich auch in Österreich in größeren Presseverkaufsstellen Fuß zu fassen. Leider ist die Belieferung dort aber sehr schwierig und im Prinzip nur über einen (landesweiten!) Monopolisten möglich, der quasi zwingend dazwischen geschaltet werden müsste. Aber das sind wirklich spezielle österreichische Probleme, die wohl auch auf das Vertriebsangebot - gerade kleinerer Verlage - Auswirkungen haben.

fulbecomics
30.08.2011, 12:01
Du sollst das ja nicht am PC machen sondern an einem Tablet oder ebook reader. Das funktioniert ganz gut und bei Büchern ist das fast schon etabliert...zumindest wenn wir in die USA schauen.

ist trotzdem nicht das gleiche ....

fulbecomics
30.08.2011, 12:05
Die Comics mit den zehn- bis hundertfachen Auflagen in Frankreich sind aber auch nicht billiger..

Das treibt mich auch seit einiger Zeit um. Entweder die Franzosen machen gigantische Gewinne oder aber haben sehr hohe Produktionskosten.
Ich glaube eher zweiteres ....

idur14
30.08.2011, 12:32
Die entscheidende Frage ist, wie stark der Kiosk heute noch von Kunden bevölkert wird, welchen Stellenwert als Tor zur Welt der Kiosk bei Jugendlichen noch hat!



Also was ich so sehe nicht der klassische Kiosk, sehr wohl aber die Zeitschriftenabteilungen in Shops und Einkaufstempeln. Da tummeln sich die Kiddies rund um die Gimmick Hefte.

Ich gehe aber kaum in den klassischen kiosk, da dessen erste Funktion wohl der Verkauf von Rauchwaren und die zweite die von Tageszeitungen ist und da bin ich halt bei beidem nicht betroffen.

Hi Jack
30.08.2011, 12:49
"Unsere Kultur" scheint Orthographie und Grammatik aufgegeben zu haben, da können Mangas eigentlich nicht viel schlimmer sein. :p

Ja stimmt hast auch wieder recht! (lache) :p

@Starocotes wenn du stundenlang in Künstliches Licht starrst, glaubst du das es gesund für die Augen ist? :cool: Außerdem geht uns Sammlern der Jagd und Sammelinstinkt verloren, dann kannst das Hobby gleich aufgeben.

@idur14 hat leider recht, bei uns in Neandertal äääääh ....Österreich meinte ich, sind wir mit Comics nicht wirklich gesegnet. Wenn wir Wien nicht hätten dann würde es noch dramatischer aussehen.:o

Mein Kompliment an alle Beteiligten, dieses mal geht es wirklich interessant und Sachlich zur Sache, macht richtig spaß zu diskutieren (auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind!).:D

Starocotes
30.08.2011, 13:55
@Starocotes wenn du stundenlang in Künstliches Licht starrst, glaubst du das es gesund für die Augen ist? :cool: Außerdem geht uns Sammlern der Jagd und Sammelinstinkt verloren, dann kannst das Hobby gleich aufgeben.


Ein richtiger ebook reader arbeitet ohne künstliches Licht, eink funktioniert eher wie echte Tinte.

Allerdings ist auch das Lesen auf einem iPad kein Problem (*), da die Displays speziell auf sowas ausgelegt sind. Es gibt dazu auch entsprechende Studien das gerade moderne LED Bildschirme KEINE Augenschäden oder Reizungen hervorrufen.

* Wenn man mal von der Tatsache absieht das man die spiegelnde Oberfläche beim Einsatz berücksichtigen muss.


Das mit dem Sammeln ist natürlich so ne Sache, aber das gilt nicht für Leute die sich Comics kaufen um sie zu lesen und nicht um sie einzuschweissen und in eine Box zu verfrachten :D

Hi Jack
30.08.2011, 14:21
Das ist ja das Schöne an den Comics, sie einzuschweißen und zu archivieren. Sollen ja für die Nachwelt erhalten bleiben.:D
Nein im ernst wie oft liest du ein Comic? 1x... vielleicht ein zweites mal dann wird es beiseitegelegt.

Ich habe noch nie länger als eine halbe Stunde auf eine iPad gelesen, also kann ich dir weder beipflichten noch wiedersprechen. Aber mein Pc Schirm ist Led und ich hab mich bis heute nicht wirklich damit angefreundet. Papier in der Hand ist was anderes....vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch.:rolleyes:

Starocotes
30.08.2011, 14:32
Das ist ja das Schöne an den Comics, sie einzuschweißen und zu archivieren. Sollen ja für die Nachwelt erhalten bleiben.:D
Nein im ernst wie oft liest du ein Comic? 1x... vielleicht ein zweites mal dann wird es beiseitegelegt.
Ich bin ein schlechtes Beispiel ;)

Ich lese Comics zum Teil 3-4 mal zum Teil habe ich aber auch welche die ich noch nicht gelesen habe.


Ich habe noch nie länger als eine halbe Stunde auf eine iPad gelesen, also kann ich dir weder beipflichten noch wiedersprechen. Aber mein Pc Schirm ist Led und ich hab mich bis heute nicht wirklich damit angefreundet. Papier in der Hand ist was anderes....vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch.:rolleyes:

Vielleicht bist Du einfach nicht Neumodisch ;)
Ich bevorzuge ebenfalls Papier, aus vielerlei Gründen, das ändert nichts an der Tatsache das digitale Comics durchaus ihren Reiz haben und es hier sicher in Zukunft einen Zuwachs geben wird.

Es geht ja gar nicht drum das Leute die aktuell Comics lieber in Papierform lesen jetzt auf digital umsteigen sollen sondern darum ob der digitale Markt nicht wieder Neuleser anziehen kann, Neuleser die sowieso den ganzen Tag auf irgendwelche Displays starren.

Fr4nk
30.08.2011, 22:27
ebook kann aber auch eine Chance sein, die die Nachfrage nach schönen gedruckten Büchern/Alben beliebter Werke fürs Regal anregt, ähnlich wie bei TV für DVD/Blu-ray Disc (abgekürzt BD). Das kann den Comics mehr nutzen als der Literatur ohne Bilder.

Ev. wird das erstmal so sein, langfristig glaube ich da für den Nachwuchs aber nicht dran.
Es wächst jetzt eine Generation heran, die sich für den Besitz von "Hardcopies" überhaupt nicht interessiert. Die Kids sind voll vernetzt, die einzige Hardware für die die sich interessieren ist das Interface zum Netzwerk und ev. noch die Terrabyte-zweitfestplatte. Musik und Filme sind einfach nur noch Daten, der Besitz von irgenwelchen Scheiben wie CDs oder DVDs ist denen völlig egal. Warum sollte das bei Büchern anders sein. Das z.B. Schallplatten in Zeiten von MP3 und Ogg Vorbis ein kleines Revival erleben, liegt ja nicht am Nachwuchs. Diese Käufer sind alle über 35...Im Comicbereich sind das die Leute, die jetzt eh schon Comics kaufen.

Und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass sich Comics, die es "in Print" nicht geschafft haben, als Ebook plötzlich die Bestseller werden. Da gibts ev. ein paar Ausnahmen.

underduck
30.08.2011, 22:43
Ach iwo. Der hat sich nur verlaufen. Der wollte eigentlich ins Comicguide-Forum. Kann ihm jemand mal schnell den Weg weisen?

:DWenn das wirklich sein muss, Ellen.

:da: ... www.comicguide.net

Hi Jack
31.08.2011, 07:18
Genau so wie es bluetoons beschrieben hat, ist es in der Realität! Die jungen heutzutage sehen das alles nur aus Gebrauchsgegenstand so wie ein Auto oder Kleidung. Die kennen keinen Mangel wie wir ihn damals in den 60iger und 70iger Jahre hatten (Gott sein dank)! Wir müssen den Mangel noch ausgleichen ,wir waren arm (deshalb sammeln wir wie die Eichhörnchen) . :D#

Wozu sollten die jungen Comics Sammeln, morgen ist wieder ganz was anderes in. Deshalb gibt es so gut wie keinen Nachwuchs.

Starocotes
31.08.2011, 08:27
Wozu sollten die jungen Comics Sammeln, morgen ist wieder ganz was anderes in. Deshalb gibt es so gut wie keinen Nachwuchs.
Wenn man den "Jungen" weiter erklärt das Comics was zum Sammeln sind, Kunstwerke die man "schätzen" soll gebe ich Dir recht.
Erklärt man denen aber das Comics Unterhaltung sind, Spass und Abenteuer bekommt man sie vielleicht doch dazu mehr zu lesen.

efwe
31.08.2011, 09:02
dieses manga-bashing ist mal wieder typisch.
hat eigentlich wirklich noch keiner kapiert, dass es eine lange zeit nur möglich war, fb-comics zu veröffentlichen, weil sie von den manga querfinanziert wurden.
ich kann mich gut daran erinnern, dass es ende der 1990er/anfang 2000er eine zeit gab, wo sich egmont und bonnier ihre fb-abteilungen wechselseitig angeboten haben. letztendlich scheiterte es immer daran, das der jeweilige anbietende natürlich die rosinen ("asterix", "tim & struppi" etc) behalten wollte.

und es stimmt, das jugendliche wenig interesse haben, physisch etwas zu sammeln. alles wird elektronisch in irgendeiner "cloud" abgespeichert. und wer die bestrebungen der unterhaltungsindustrie ein wenig verfolgt, wird bemerken, das die tendenz ganz gewaltig in diese richtung läuft. da sind comic-alben bzw. -hefte bald ein ziemlicher anachronismus.

efwe

L.N. Muhr
31.08.2011, 09:11
Wenn das wirklich sein muss, Ellen.

Ich helf halt gerne.

Und Comics sind in den allermeisten Fällen Gebrauchsgegenstände. Da muss ich mich auch nicht hinter einem ominösen "wir, die Sammler" verstecken (das so schlicht nicht existiert). Comics dienen einem Zweck, nämlich gelesen zu werden.

Kai Schwarz
31.08.2011, 10:18
Danke @ Georg - ich würde sogar noch weiter gehen: man muss Manga ja nicht mögen, aber ohne sie wären von den Comicläden und -Abteilungen im Buchhandel zwischendrin noch weniger übrig geblieben, und nie so viele Leserinnen als Publikum herangewachsen. In den letzten 10 Jahren waren - mit Schwankungen - rund 60-70% der Comic-Umsätze im Buchhandel Manga-Umsätze. Und das sind sie auch heute noch.
Und ich wiederhole es gerne nochmal, in 2011 ist der deutschsprachige Buch-Gesamtmarkt gesunken, der Manga-Umsatz in den buchhändlerischen Märkten (media control) verlagsübergreifend jedoch um rund 10% (zehn Prozent) nach oben gegangen. Das liegt sicher nicht an der Generation "50plus", dass das so ist... :D

Manga-Taschenbücher werden seit über 10 Jahren von zumeist jungen (und jung gebliebenen) Leuten gelesen und gesammelt. Ich würde sogar vermuten, es gibt heute bei uns vielleicht mehr "Manga-Sammler" als Comicsammler... Und zumindest die Alterskohorte, die in den letzten 15 Jahren Manga kennen, lesen und mögen gelernt hat, wird auch in Zukunft zum großen Teil dem Printprodukt treu bleiben, wenn wir alle unsere Hausaufgaben gut machen. ;)

Mervyn
31.08.2011, 10:28
Dito Kai und Georg!


Die jungen heutzutage sehen das alles nur aus Gebrauchsgegenstand so wie ein Auto oder Kleidung. Die kennen keinen Mangel wie wir ihn damals in den 60iger und 70iger Jahre hatten (Gott sein dank)! Wir müssen den Mangel noch ausgleichen ,wir waren arm (deshalb sammeln wir wie die Eichhörnchen) . :D#

Wozu sollten die jungen Comics Sammeln, morgen ist wieder ganz was anderes in. Deshalb gibt es so gut wie keinen Nachwuchs.

Hier sind wir nah dran am Altherrengeschwätz, wenn nicht sogar drüber ;)
Und das konnte ich schon in meiner Jugend nicht ertragen.

Bei 10% meiner Narutokunden weiss ich defintiv, dass sie die Geschichten online auf illegalen Scanlationsseiten verfolgen, und sich auch manchmal bei mir beschweren, das Carlsen viel zu langsam veröffentlicht.
Sie kaufen trotzdem jeden Band. Weil sie die Geschichte geil finden und sich deshalb zuhause ins Regal stellen.
Manche Mangakunden brauchen ziemlich lange sich ihr Exemplar aus dem Neuheitenstapel auszusuchen - sie wollen nämlich das Schönste! Das ist teilweise schlimmer als bei den Francobelgiern ;)
Bei den jungen Mangakunden gibt es wirklich extreme Sammlernerds.

fulbecomics
31.08.2011, 11:47
Wozu sollten die jungen Comics Sammeln, morgen ist wieder ganz was anderes in. Deshalb gibt es so gut wie keinen Nachwuchs.

Es geht ja garnicht ums Sammeln, sondern ums Lesen . Junge Leute lesen sehr schnell, benötigen deshalb viel Stoff, der billig und leicht zu haben ist. Wenn sie dann langsam älter werden, rückt irgendwann die Kohle an (hope:D)

Yellowsam
31.08.2011, 12:52
Wir haben über 30% Umsatzzuwachs im Vergleich zum vergangen Zeitraum 2010 zu verzeichnen. (natürlich auch wegen des gewachsenen Programms bei Splitter + toonfish) Der zum größten Teil sicherlich dem Fachhandel zugute kommt. Ich gehe davon aus, dass unsere Leser älter sind als der durchschnittliche Manga Leser, aber wo steht, dass ältere Leser die schlechteren sind? ;) Aber auch wir haben Leser, die mit 15 oder 16 einsteigen.
Mit den Schlümpfen haben wir jetzt ein All Age Produkt (können wir allerdings nur anhand der Mails von lesern hochrechnen)
Das Magazin gibts für kleines Geld am Kiosk und soll in erster Linie Neuleser generieren. Wie Martin Jurgeit schon geschrieben hat, ist die Auswahl am Kiosk generell erfreulich hoch.
Für mich ein bisschen unverständlich, dass im Forum (aber hauptsächlich wohl nur da) so schlechte Laune herrscht.
Wir bekommen sehr viel Feedback aus dem Fachhandel. Und das allermeiste ist ein sehr positives. Übergreifend auf alle Genres (FB, Ami, Manga).

Auch die meisten Leserstimmen, die uns per Mail erreichen haben den Tenor: So eine breite und gute Auswahl an Comics/ Mangas wie im Moment gabs noch nie.
Alles fein in Comic-Deutschland.

Dirk

idur14
31.08.2011, 13:02
Wobei es hier ja eher um die Comicläden und nicht um die Verlage geht! Dass es im FB größeres Angebot als noch vor wenigen jahren gibt ist ja wohl unbestritten!

Drum wäre zu fragen, geht es denen gut? Florieren die oder müssen sie zusperren (wie jener in meiner Heimatstadt?). Ein mehr an Umsatz in einem Bereich bedeutet nicht zwingend ein Mehr in allen bereichen und Umsatz ist nicht gleich Deckungsbeitrag.

Da gibts wohl eine breite Streuung, wobei sich wohl auch hier abzeichnet, dass eher die größeren Läden überleben können! oder seh ich das falsch?

BobCramer
31.08.2011, 13:09
und es stimmt, das jugendliche wenig interesse haben, physisch etwas zu sammeln. alles wird elektronisch in irgendeiner "cloud" abgespeichert. und wer die bestrebungen der unterhaltungsindustrie ein wenig verfolgt, wird bemerken, das die tendenz ganz gewaltig in diese richtung läuft. da sind comic-alben bzw. -hefte bald ein ziemlicher anachronismus.

Dieser Trend ist in der Tat unumkehrbar. Es wird der Tag kommen, an dem sämtliche digitalisierbaren künstlerischen Hervorbringungen, die es gibt und je gab, binnen kürzester Zeit aus einer gigantischen globalen Cloud abgerufen werden können - per Stream oder Download, legal oder illegal. Filme, Bücher, Musik, Comics - alles steht dann immer überall zur Verfügung.

Wer heute aufwächst, für den ist die multimediale Totalvernetzung selbstverständlich, und ich vermute, dass spätestens die Folgegeneration auf physische Medien verzichten wird. Zeitungen, Bücher, BluRays, Comics werden obsolet sein. Vermutlich wird man dann mit hochentwickelten Tablets per High-Speed-Internetverbindung auf das gigantische globale Datenreservoir zugreifen. Für das schöne alte Comicalbum und den Comichandel sehe ich längerfristig eher schwarz.

Hi Jack
31.08.2011, 13:28
Freut mich wie sich hier alles entwickelt und bewegt. In Prinzip hat jeder auf irgend eine Art und Weise recht. Aber wie idur14 richtig bemerkt hat, wie wird sich das auf die Comicläden auswirken?

In Wien sind nur mehr die big player übrig geblieben und die sind teilweise schon etwas ältere Herrn (nicht böse sein!). :D Auf kurz oder lang wird nur der Günther übrig bleiben was dann? Gibt’s dann nur mehr ebay?

Kai Schwarz
31.08.2011, 13:34
Ich gehe davon aus, dass unsere Leser älter sind als der durchschnittliche Manga Leser, aber wo steht, dass ältere Leser die schlechteren sind? ;)

Hei Dirk,
falls du dich damit auf mein Posting beziehen solltest: Das steht nirgendwo, und war auch nicht implizit so gemeint. :) Mein Posting ist eine Replik auf die "Jack Attack" ;), dass es angeblich keinen / kaum comiclesenden Nachwuchs gäbe...
Es gibt jede Menge Comicleser aller Altersstufen, und die Generationen "40 plus", "50 plus" usw. gehören natürlich zu unseren Kunden - nicht nur bei klassischen Comics, sondern inzwischen sicher auch bei einigen Manga, z.B. den Graphic Novels von Jiro Taniguchi & Co.
Das Fernziel sollte für uns Verlage doch sein: "Comics für alle!"

Je länger die Diskussion hier andauert, umso gespannter bin ich auf die ersten "richtigen" Handels-Kolumnen. Kann's kaum erwarten...

idur14
31.08.2011, 13:37
Also Wien ist nicht der optimale Vergleich. Da fallen mir ad hoc noch 5 andere ein, die auch nicht gerade vor der Pension stehen.

Das problem ist eher, dass zB im Rest von Österreich fast gar nichts ist.
Und in Deutschland gibts große Städte ab 400TSD EW, die max. eines oder gar kein Comicgeschäft haben.

Die Leute werden nicht dauernd 100km wohin fahren. Natürlich können sie so wie ich ihre Lieferung auch vom Laden beziehen sofern dieser Versand anbietet. Wenn er es aber nicht tut, müssen sie halt woanders hingehen (ebay, amazon etc..).
Darum gehört der Versandhandel sicherlich zum basisgeschäft eines jeden Ladens. Je kleiner er ist, desto schwieriger wird das aber (wegen der Personalbindung).

Kai Schwarz
31.08.2011, 14:11
Übrigens - auch der für Kinder und Jugendliche gedachte Lesestoff (ja, Kinder- & Jugendbücher) legt trotz digitaler Konkurrenz aktuell am Markt zu: +1,6% in dieser Warengruppe, während im Buchhandel gesamt ein Minus von -4% zu Buche schlägt:
http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/08/31/licht-im-trueben-umfeld.htm

Fr4nk
31.08.2011, 15:06
Naja 1,6 %... ich habe einen guten Kunden, wenn der einen Monat nicht kommt verschiebt sich mein Umsatz um größere Prozentzahlen... :)

Was heißt das schon. Ein Händlerkollege hat mir letztens erzählt, dass er Ende der Neunziger das 10-fache (!) an Umsatz gemacht hat.

Also ich beschwer mich nicht und hab auch gute Laune, aber Jubelekstasen hebe ich mir auch für später auf ;)

Mark O. Fischer
31.08.2011, 15:33
Wir haben über 30% Umsatzzuwachs im Vergleich zum vergangen Zeitraum 2010 zu verzeichnen.
Schön gerechnet. So gesehen habe ich einen Umsatzzuwachs von 87 %. Mit mehr Titeln mehr Umsatz zu machen, ist keine große Kunst. Insofern immer her mit der Überproduktion!

Da ein Titelzuwachs aber auch einen Kostenzuwachs verursacht, sagt ein Umsatzzuwachs erst mal nichts aus. Und wenn immer mehr Titel immer weniger Umsatz pro Titel verursachen oder den auch nur verlangsamen, ist irgendwann Schluss mit lustig. Insofern ist Vorsicht besser als Nachsicht und langsam, aber sicher, besser als alles oder nichts. Sonst können wir uns gleich die Finanzminister aller Staaten zum Vorbild nehmen, die uns immer weiter verschuldet haben in der Hoffnung auf unbegrenzten Wachstum, um jetzt langsam, aber zu spät zu erkennen, dass es den nicht gibt.

Mehr Vielfalt? Mehr Comics? Ja gerne, aber wohin? Die entscheidende Frage ist: Wächst der Einzelhandel? Wenn ja, wo und wie? Wenn nein, wohin dann mit den Comics?

Kai Schwarz
31.08.2011, 16:48
@bluetoons: Naja, um Jubelstürme o.ä. ging's mir zumindest nicht - wohl aber darum, konkret vorhandene Infos zur Situationsbeschreibung zu erwähnen/verlinken. Das von dir genannte Händlerkollegen-Beispiel (das ja für den Kollegen 90% Umsatzminus in rund zehn Jahren bedeutet) trifft glücklicherweise nicht auf alle zu.

Der stationäre Buchhandel insgesamt hat natürlich mit der allgemeinen Marktsituation (2011 z.B. Gesamtminus im Markt, wachsender Anteil von Filialisten sowie Online-Handel, weniger Publikumsverkehr auch in den großen Einkaufsstraßen) schon zu kämpfen. Das trifft sicher auch auf den einen oder anderen Comichändler zu. Interessant ist doch zu schauen, an welchen Stellen oder in welchen Teil-Segmenten des Marktes geht es aufwärts.

Ich würde sehr begrüßen, wenn man im Forum - gerade hier, bei Comic-Report-Threads - mehr Konkretes erfährt, Genaueres zu Tendenzen im Markt, im Handel usw. (Schade, dass es keine Gesamtmarktzahlen zum Comicfachhandel gibt, übrigens). ;)

Hoffentlich kommt bald Folge 1 der Kolumne... :)

Comic Report Süd
31.08.2011, 18:14
Ich würde sehr begrüßen, wenn man im Forum - gerade hier, bei Comic-Report-Threads - mehr Konkretes erfährt, Genaueres zu Tendenzen im Markt, im Handel usw. (Schade, dass es keine Gesamtmarktzahlen zum Comicfachhandel gibt, übrigens). ;)

Hoffentlich kommt bald Folge 1 der Kolumne... :)

Ich kann an dieser Stelle, auch wenn das noch absurd weit weg erscheint, auf den nächsten gedruckten COMIC REPORT 2012 verweisen. Wir versuchen langfristig (über den Zeitraum von drei bis vier Jahren) hier die Quadratur des Kreises bezüglich des Comicfachhandels.

Momentan sind wir erst in der "Honeymoon"-Phase, d.h. es wird noch viel diskutiert. Vielleicht wird das Bild langsam etwas klarer. Dies als frühreifer Teaser.

Die erste Folge der Kolumne liegt bereits vor. Sie kommt nächste Woche. Da wird es aber erst einmal um den GCT gehen. Das war lange geplant. Ich kann aber ankündigen, dass einige interessante Themen vorgesehen sind. Man sollte auch seinem Stammhändler davon erzählen. Vielleicht hat der ja ganz andere Ansichten oder noch seine Anekdoten beizutragen.

Susumu
31.08.2011, 19:32
dieses manga-bashing ist mal wieder typisch.
hat eigentlich wirklich noch keiner kapiert, dass es eine lange zeit nur möglich war, fb-comics zu veröffentlichen, weil sie von den manga querfinanziert wurden.
Also typisch würde ich das jetzt nicht grade nennen. Im Gegenteil: das heute noch jemand mit stolz geschwollener Brust herausschreit: "ich bin ein absolut bornierter Idiot", wie hier in Post #60 von gestern, 9:03 geschehen find ich doch etwas aus der Norm.

und es stimmt, das jugendliche wenig interesse haben, physisch etwas zu sammeln. alles wird elektronisch in irgendeiner "cloud" abgespeichert. und wer die bestrebungen der unterhaltungsindustrie ein wenig verfolgt, wird bemerken, das die tendenz ganz gewaltig in diese richtung läuft. da sind comic-alben bzw. -hefte bald ein ziemlicher anachronismus.

efwe
Und dennoch, Death Note Black Edition hat's vorgemacht, mittlerweile sind die Luxusausgaben bereits erschienener, erfolgreicher Mangaserien auch im kommen. Angel Sanctuary?

Zur Shop-Situation in Wien: ich denke, wir sind da Rekordhalter im deutschsprachigen Raum. Und das mit einigen sehr beständigen Läden, aber auch immer wieder neu dazu kommenden. Aber das hilft leider dem Rest von Österreich nur sehr wenig.

efwe
31.08.2011, 20:06
Und dennoch, Death Note Black Edition hat's vorgemacht, mittlerweile sind die Luxusausgaben bereits erschienener, erfolgreicher Mangaserien auch im kommen. Angel Sanctuary?

und die paar exemplare gelten als beweis für eine ganze generation?
das ist aber ziemlich zu kurz gesprungen.
die leute hat man ja schon als käufer. es geht doch um die "nicht-käufer".

efwe

Susumu
31.08.2011, 20:23
Nicht als Beweis. Aber wenn das jetzt schon zum Greifen kommt, kann sich das mit der Zeit doch zum Trend entwickeln. Ich hätte ja vor einem Jahr noch gedacht, dass die "Angel-Sanctuary-Tussis" so ziemlich die letzten wären, die man mit einer HC-Spotlack-GA zu einem teureren Preis als die Einzelbände hinterm Ofen hervor locken könnte. Aber offenbar funktioniert das sehr gut, selbst als Zweitkauf nach der regulären Ausgabe gerade mal 9 Jahre nach der Erstveröffentlichung.

Susumu
31.08.2011, 20:25
es geht doch um die "nicht-käufer".
Okay, da hatte ich dich missverstanden.

fulbecomics
31.08.2011, 21:19
Naja 1,6 %... ich habe einen guten Kunden, wenn der einen Monat nicht kommt verschiebt sich mein Umsatz um größere Prozentzahlen... :)

Was heißt das schon. Ein Händlerkollege hat mir letztens erzählt, dass er Ende der Neunziger das 10-fache (!) an Umsatz gemacht hat.



Vor allem mit Mangas , oder ?

fulbecomics
31.08.2011, 21:23
Dieser Trend ist in der Tat unumkehrbar. Es wird der Tag kommen, an dem sämtliche digitalisierbaren künstlerischen Hervorbringungen, die es gibt und je gab, binnen kürzester Zeit aus einer gigantischen globalen Cloud abgerufen werden können - per Stream oder Download, legal oder illegal. Filme, Bücher, Musik, Comics - alles steht dann immer überall zur Verfügung.

Wer heute aufwächst, für den ist die multimediale Totalvernetzung selbstverständlich, und ich vermute, dass spätestens die Folgegeneration auf physische Medien verzichten wird. Zeitungen, Bücher, BluRays, Comics werden obsolet sein. Vermutlich wird man dann mit hochentwickelten Tablets per High-Speed-Internetverbindung auf das gigantische globale Datenreservoir zugreifen. Für das schöne alte Comicalbum und den Comichandel sehe ich längerfristig eher schwarz.

Ihr mit Eurer "Cloud" !?

Wie ging nochmal der Sketch von Bülent ?

"facespuck" , WIIILLLLSST DUUUU MEEIIINNNN FREEEEEEEEUUUUND SEIN:p

Susumu
31.08.2011, 22:03
Vor allem mit Mangas , oder ?
Wenn's ein(e) EMA-Carlsen-Tokyopop-PM-Komplettkäufer(in) ist (und die gibt es tatsächlich - zumindest laut meinem Stammdealer), könnte das schon hinkommen.

Ihr mit Eurer "Cloud" !?

Wie ging nochmal der Sketch von Bülent ?
Kenne ich nicht, aber diesen Strip (http://sarahburrini.com/wordpress/?p=1555) find ich ja klasse.

Hi Jack
01.09.2011, 08:12
Also typisch würde ich das jetzt nicht grade nennen. Im Gegenteil: das heute noch jemand mit stolz geschwollener Brust herausschreit: "ich bin ein absolut bornierter Idiot", wie hier in Post #60 von gestern, 9:03 geschehen find ich doch etwas aus der Norm.


Wenn du willst kann ich es dir auch ins Gesicht sagen, das Mangas einfach der größte Schrott sind!
Mal sehen ob du dann noch immer so eine große Klappe hast du Hirni. Hinter dem Pc sind immer alle Stark. :spinner:

Anscheinend sind bluetoons und Mark O. die einzigen die nicht die Realität verweigern. In den 90iger hatte ich ernsthaft mal den Gedanken einen Comicladen zu eröffnen. Heute bin ich froh das ich es nicht getan habe. Wenn ich mir die Umsätze in den Comicläden ansehe, frag ich mich oft wie die überleben können. Andererseits ist auch viel hausgemacht , warum die Umsätze zurückgegangen sind. Trotzdem die goldenen 90iger sind vorbei, da gibt es nichts zu beschönigen! :(

@ Idur 14 die 5 anderen die du ansprichst sind kleine Fische die jedes Jahr um s überleben kämpfen.
Zweitens, warum hat der Virt Franz mit Mangas aufgehört ? Weil sie sich so angeblich so gut verkaufen??? :p

BobCramer
01.09.2011, 08:26
Ihr mit Eurer "Cloud" !?

Wie ging nochmal der Sketch von Bülent ?

"facespuck" , WIIILLLLSST DUUUU MEEIIINNNN FREEEEEEEEUUUUND SEIN:p

Das alles hat ja nichts mit Facebook zu tun. Es geht hier um Dateien mit Medieninhalten, die irgendwo auf dieser Welt auf Servern bereitstehen und von jedem überall abgerufen werden können.

idur14
01.09.2011, 08:26
[FONT=Arial][SIZE=3]@ Idur 14 die 5 anderen die du ansprichst sind kleine Fische die jedes Jahr um s überleben kämpfen.
Zweitens, warum hat der Virt Franz mit Mangas aufgehört ? Weil sie sich so angeblich so gut verkaufen??? :p

Weil sie nicht zu ihm passen? Er zu wenig Marge kriegt? Es bei vielen Titeln zu mehr Personalaufwand kommt als bei wenigen GN's oder Alben?
Kann es dir nicht sagen. Frag ihn mal!

Ansonsten kann ich susumu nur zustimmen. Wer da in Wien ums Überleben kämpft. kann ich nicht sagen, weisst du das? Aber aktuell gibts genug shops

Leider sind Voruteile immer wieder verbreitet. Versuch mal zB Vertraute Fremde von Taniguchi, wenn du da einen Unterschied zu deutschen GN's siehst, dann nenne diese bitte!
Wenn du das noch nicht gelesen hast, dann kannst du eigentlich ein solches Pauschalurteil nicht abgeben.
Oder wie sagt man bei uns: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!

Hi Jack
01.09.2011, 08:41
Ich kenne die Wiener Scene sehr gut und alle big player auch. Habe mit dem Franz schon gesprochen, weil sich der Aufwand für die paar Comics nicht lohnt! Die Anderen werden sicher mehr verkaufen keine frage, aber bei ihm hat es sich nicht gelohnt.
Ich habe das schon mal in einen anderen Thread geschrieben das ich schon etliche Mangas ausprobiert habe und immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen bin. Wie sagt man bei uns : Der Pfarrer predigt auch nicht 2x ! :D

fulbecomics
01.09.2011, 09:34
Das alles hat ja nichts mit Facebook zu tun. Es geht hier um Dateien mit Medieninhalten, die irgendwo auf dieser Welt auf Servern bereitstehen und von jedem überall abgerufen werden können.

Dann eben ein anderer "großer Bruder" !

Wollt Ihr wirklich "den anderern Künstler" ?

Manfred G
01.09.2011, 09:35
...Mangas ausprobiert habe und immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen bin.:D
Hallo!
Abschließend von mir nochmal: Was ich über Mangas geschrieben habe war kein Manga-Bashing,es ist meine Meinung zu dieser Art von Comics und ich bin zum gleichen Ergebnis gekommen wie Jack the King Kirby.Ich habe einige gelesen (am Anfang gleich die Akira-Bände in Farbe von Carlsen) und mir gefielen alle nicht.Mir ist für diese Art von Comics mein Geld zu schade,es gibt zumindest zur Zeit noch genügend andere Comics bei denen ich den kauf anschließend nicht bereue! Falls es in 10 Jahren oder so nur noch Mangas geben sollte habe ich da auch kein Problem mit,dann kaufe ich keine Comics mehr...;)
Gruß
Manfred

Starocotes
01.09.2011, 10:16
Dann eben ein anderer "großer Bruder" !

Wollt Ihr wirklich "den anderern Künstler" ?
Augen zu und alles ablehnen ist ebenso falsch wie Augen zu und alles mitnehmen.

Die Speicherung vieler Daten in der Cloud (was erstmal nix mit einer Firma zu tun hat) ist die Zukunft, damit sollte man sich aktiv beschäftigen wenn man unter 50 ist und selbst abwägen was und wie man nutzen möchte bevor diese Entscheidungen FÜR einen getroffen werden.

Zum Thema Manga:

Geht es hier um persönliche Vorlieben oder auf die Auswirkungen auf den Markt? Ich mag auch Manga nur sehr bedingt (fand Akira großartig aber das wars dann fast auch schon), sehe aber durchaus das hier ein großes Potential für junge und vor allem weibliche Leser liegt.

Hi Jack
01.09.2011, 10:27
Hallo!
Falls es in 10 Jahren oder so nur noch Mangas geben sollte habe ich da auch kein Problem mit,dann kaufe ich keine Comics mehr...;)
Gruß
Manfred

Vielen Dank Manfred ich hätte es nicht besser schreiben können. :D ;)

Mark O. Fischer
01.09.2011, 10:47
Andererseits ist auch viel hausgemacht , warum die Umsätze zurückgegangen sind. Trotzdem die goldenen 90iger sind vorbei, da gibt es nichts zu beschönigen!
Vergleicht man Manga-Verkäufe heute mit Alben-Verkäufen damals, ist eigentlich alles beim Alten, nur die Art des Angebots hat sich geändert. Ich sehe darin aber keinen inhaltlichen Trend, sondern ein hausgemachtes Problem. Überproduktion führte zu sinkenden Auflagen führte zu steigenden Preisen führte zu sinkenden Auflagen führte steigenden Preisen… Der Trend läuft immer noch, mit dreistelligen Auslieferungsmengen pro Neuerscheinung und Preisen in Richtung 15 Euro pro Album.

Heute wird behauptet, Jugendliche wollen keine Alben, sondern Manga, aus inhaltlichen und formalen Gründen. Ich bezweifle das. Das mag für Manga-Sammler gelten, aber sicher nicht für alle Jugendlichen. Manga sind erst gelaufen, als die Preise gesunken sind, und der Alben-Markt im Buchhandel brach erst zusammen, als die Preise immer weiter gestiegen sind. Heute sind Alben auf einem Preisniveau, das für Jugendliche indiskutabel ist, und die Zielgruppe Erwachsene, die Jugendlichen von damals, die der Preis nicht stört und formale Aufwertung begeistert.

Die Auswertung des Gratis Comic Tages zeigt, dass das Potential der Interessenten durchaus auf französischem Niveau liegt, das Preisniveau aber zu hoch ist, um dieses ausschöpfen zu können. Der Zug für günstige Alben ist nur leider abgefahren. Dafür gibt es zu wenig Fachhändler, die selbst vom Absatzmarkt Buchhandel abhängig sind, ohne den es auch im Fachhandel keine günstigen Manga gäbe. Im Buchhandel ist der Platz für Comics von Manga, Graphic Novels und Hardcovern besetzt und der Zeitschriftenhandel mit seinen Streuverlusten und Vernichtungsremission ruinös. Um die Jugend von heute auf auch für sie interessante Albenstoffe aufmerksam zu machen, muss man wohl oder übel andere Wege suchen.

fulbecomics
01.09.2011, 11:35
In Frankreich hat Antares ne Auflage von ca. 100000 Exemplaren.
Was würde etwa der lizensierte Antares in Deutschland kosten, bei gleicher Auflage ?

Mark O. Fischer
01.09.2011, 12:17
In Frankreich hat Antares ne Auflage von ca. 100000 Exemplaren.und kostet inzwischen 11,55 €.


Was würde etwa der lizensierte Antares in Deutschland kosten, bei gleicher Auflage ?weniger als 10 € für Hardcover auch dann wohl kaum. Der Preis für holländische Softcover liegt inzwischen bei 6,50 €, wo Hardcover inzwischen 16,95 € kosten.
Die Druckpreise für so ein Auflage kenne ich noch nicht und frage ich jetzt auch noch nicht an. Die Kalkulation ist noch zu theoretisch und hängt auch vom Vertriebsweg ab, wo man so eine hohe Auflage verkaufen kann. Im Zeitschriftenhandel würde ich nicht über 5 € gehen.
Querfinanzierungen spielen auch eine Rolle, also auch die Auflagen anderer Titel, um das Preisniveau für alle gleich zu halten.

Kai Schwarz
01.09.2011, 13:44
Vergleicht man Manga-Verkäufe heute mit Alben-Verkäufen damals, ist eigentlich alles beim Alten, nur die Art des Angebots hat sich geändert. Ich sehe darin aber keinen inhaltlichen Trend, sondern ein hausgemachtes Problem.

Ist das nicht eher einfach das Austendieren von Angebot und Nachfrage, wie überall im Kapitalismus?



Heute wird behauptet, Jugendliche wollen keine Alben, sondern Manga, aus inhaltlichen und formalen Gründen. Ich bezweifle das. Das mag für Manga-Sammler gelten, aber sicher nicht für alle Jugendlichen. Manga sind erst gelaufen, als die Preise gesunken sind, und der Alben-Markt im Buchhandel brach erst zusammen, als die Preise immer weiter gestiegen sind. Heute sind Alben auf einem Preisniveau, das für Jugendliche indiskutabel ist, und die Zielgruppe Erwachsene, die Jugendlichen von damals, die der Preis nicht stört und formale Aufwertung begeistert.

Dass nicht alle Jugendlichen Manga mögen, würde ich sofort unterschreiben. Günstige Preise sind aber nicht alleine ausschlaggebend - der Inhalt muss auch interessant genug sein. Und erst wenn dann auch noch Preis & Leistung stimmen und die Dinger relativ leicht erhältlich sind, kann's klappen. ;)



Um die Jugend von heute auf auch für sie interessante Albenstoffe aufmerksam zu machen, muss man wohl oder übel andere Wege suchen.

Das würde ich auch so unterschreiben. Allerdings sind die Wände im Buchhandel flexible Größen - erst als die Kids damals massiv den Buchhandel nach DRAGON BALL und SAILOR MOON bestürmt haben, hat dieser Manga (oft zähneknirschend) wieder ins Programm genommen. Die Nachfrage war also zuerst da und hat den Buchhandel überzeugt, es damit zu versuchen.

efwe
01.09.2011, 13:49
@starcotes
echt? man muss unter 50 sein, wenn man sich mit der "cloud" beschäftigt. sch...e, hätte ich das gewusst, hätte ich die finger davon gelassen. ;)

efwe

Starocotes
01.09.2011, 14:01
@starcotes
echt? man muss unter 50 sein, wenn man sich mit der "cloud" beschäftigt. sch...e, hätte ich das gewusst, hätte ich die finger davon gelassen. ;)

efwe

ARGL!

Wenn man unter 50 ist sollte man sich dringend mit diesen Themen beschäftigen (zumindest wenn man noch vor hat die 30 Jahre am öffentlichen Leben teil zu nehmen)

Wenn man üver 50 ist darf man sich auch gerne damit beschäftigen nur ist die Wahrscheinlichkeit das man den Löffel abgibt bevor die Cloud (kann man hier noch so ne ominöse Zitterschrift einführen) Plicht wird doch recht hoch :D

Mark O. Fischer
01.09.2011, 14:24
Ist das nicht eher einfach das Austendieren von Angebot und Nachfrage, wie überall im Kapitalismus?
Steigende Nachfrage führt zu steigendem Angebot. Wenn man das übertreibt und das Angebot schneller steigt als die Nachfrage oder die Kaufkraft, kippt das Ganze und man merkt plötzlich, dass die Nachfrage sinkt, was leicht als nachlassendes Interesse interpretiert wird.

Das Gefährliche am Wettbewerb ist, dass die Verlage mit dem größten Angebot die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Damit kommen die Verlage in einen Wettbewerb sich gegenseitig überbieten zu müssen, um wahrgenommen zu werden, wovon erst mal die Stärksten profitieren, bis der Markt so überfrachtet ist, dass alle nur noch am Jammern sind.


Günstige Preise sind aber nicht alleine ausschlaggebend - der Inhalt muss auch interessant genug sein. Und erst wenn dann auch noch Preis & Leistung stimmen und die Dinger relativ leicht erhältlich sind, kann's klappen. ;)Das würde ich auch so unterschreiben. :cool:


Die Nachfrage war also zuerst da und hat den Buchhandel überzeugt, es damit zu versuchen.
Das ist der beste Weg. Erst Nachfrage erzeugen und dann produzieren, wenn die Nachfrage groß genug ist. Damit quäle ich meine Kunden regelmäßig. :floet:
In der Musikbranche ist es mittlerweile so, dass die Downloads darüber entscheiden, ob und wann eine CD produziert wird. Darauf könnte es bei Comics auch hinauslaufen.

Kai Schwarz
01.09.2011, 14:34
Das Gefährliche am Wettbewerb ist, dass die Verlage mit dem größten Angebot die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Damit kommen die Verlage in einen Wettbewerb sich gegenseitig überbieten zu müssen, um wahrgenommen zu werden, wovon erst mal die Stärksten profitieren, bis der Markt so überfrachtet ist, dass alle nur noch am Jammern sind.

Hm, das seh ich etwas anders, "Konkurrenz belebt das Geschäft", heißt es ja so schön. "Größte Aufmerksamkeit" und "Überbieten" geht ja nicht nur quantitativ, sondern auch mit anderen / neuen Konzepten, also im Comic z.B. inhaltlich, zielgruppen-technisch, kontakt-technisch, produktionstechnisch, werbetechnisch, personality-technisch etc. pp.

Grob vereinfacht gesagt und auf die hiesige Comic-Verlagslandschaft bezogen, wenn das so wäre wie du oben schreibst, dann hätten Verlage wie Reprodukt, Avant, Cross Cult, Edition Moderne, Splitter oder BoCoLa etc. ja längst die Segel streichen müssen. Aber nein, ups, sie haben über die Jahre beständig ein plausibles Angebot für ihre Zielgruppen/Kunden entwickelt, und sie haben ein (meiner Meinung nach) wahrnehmbares Profil entwickelt und sind fröhlich dabei es zu schärfen, *tsching, tsching*. (OK, Splitter fällt da inzwischen ob der höheren Titelzahl, verglichen mit den anderen, vielleicht etwas aus dem Rahmen.)

Der Bruttoregistertonnen-Regalflächen-Verdrängungswettbewerb mag in bestimmten Marktsegmenten (Kiosk, Presseregale im Bahnhofsbuchhandel) ein gutes Stück weit funktionieren, weil feste Regale regelmäßig mit Zeug zutapeziert werden. Im Buch- und Comichandel ist es aber durchaus möglich, mit einem oder zwei "richtigen" Titeln ordentliche Verkäufe zu erzielen, selbst wenn man dort sonst kaum mit anderen Titeln präsent war. Ein paar Beispiele: NICHTLUSTIG, mit dem Carlsen erstmals in die Cartoonregale vorstieß (das war gar nicht leicht, anfangs) - PERSEPOLIS bei Edition Moderne / dann Ueberreuter - SIN CITY bei Cross Cult, BABY'S IN BLACK bei Reprodukt. Anderes Beispiel: wären es Ende der 90er zunächst nicht "nur" DRAGON BALL und SAILOR MOON gewesen, die das dicke Brett zum Buchhandel irgendwann durchbohrt hatten - also wäre man gleich mit einer ganzen Palette von 20 Serien auf einmal angekommen - hätte des vielleicht gar nicht funktioniert. Manchmal muss eben erstmal ein verrückter Pilot durch den Tunnel durch sein, bis seine Brüder und Schwestern hinterherfliegen dürfen.

Klar wird's bei Titeln und Verlagen mit wenig Vertriebspower (z.B. im Buchhandel) oder ohne jede pressetechnische oder mediale Begleitung (Kinofilm, TV-Serie, Game, whatever) immer schwierig sein, aus dem Stand "irgendwelche" Comics in hohen Stückzahlen zu platzieren. Aber das ist nun mal so, auch für alle anderen Anbieter. That's life, that's capitalism. Selbst eine Adaption eines medial bekannten Themas in Comic-Form im Carlsen-Katalog z.B. ist noch lange keine Garantie dafür, dass der Handel die auch freudig in passablen Stückzahlen vormerkt.

Ich bin vermutlich der letzte, der dir Tipps geben kann und sollte - aber, vergiss mal kurz den allgemeinen Markt, Handel usw.bla für eine Minute - mal als konkretes Beispiel Epsilon, Licht aus, Spot an: frag dich, was ist Epsilons USP, was sind die Stärken und Schwächen, womit kannst du punkten im Wettbewerb mit den anderen Verlagen. (Mit Kohle nicht, im Zweifelsfall können dich Carlsen, Ehapa u.a. überbieten. Mit viel Masse auf einmal auch nicht, Splitter steht schon im Albenregal. Mit Independent-Coolness auch nicht, da stehen schon Dirk Rehm, David Basler und die fröhliche Avant-Truppe. Alben-Ausstattung? Schwer, Splitter-horst hat gerade im Hyperraum eine neue 4D-Frequenzmodulier-Rippung entwickelt und als erster auf die Bücher gekriegt, die Fans stehen drauf. Usw. usf.)

Wer sind deine Kunden, wer nicht. Was kannst du (besser), was die anderen nicht / schlechter können, welche Titel haben sie übersehen, wo kannst du über Kontakte, Schnelligkeit, Chuzpe besser punkten als andere... und versuche dem zu folgen. Du wirst selbst am besten sehen können, was dein Programm, deinen Verlag (in welcher Art auch immer) voranbringt und was nicht.

idur14
01.09.2011, 14:56
Mark beschreibt den klassischen Neoliberalismus. Der führt immer zu Übertreibungen und zu Survival of the Fittest (oder nach ihm the loudest). Wir leben in einer Welt in der nichts mehr normal abläuft, alles schwankt stark und jedem Hype folgt eine Kontraktion.

Bezogen auf den Comicmarkt berifft es den Markt insgesamt nur gerimgfügig, aber viel mehr die einzelnen Strömungen (Superhelden, Alben, Mangas, GN etc..). Der Gesamtmarkt scheint mir aber ein Fanbasis zu haben,die aktuell noch ziemlich stabil ist. Fraglich ist nur die Durchdringung zwischen den unterschiedlichen Strömungen.

Wieviel Manga-Leser steigen auf Superhelden und dann FB Alben oder GN um?
Und wieviele Persepolis Leser kaufen sich auch Antares, Dark Tower, Camelot 3000 oder Allstar Superman?

Mark O. Fischer
01.09.2011, 16:14
Du wirst selbst am besten sehen können, was dein Programm, deinen Verlag (in welcher Art auch immer) voranbringt und was nicht.Ich kenne schon meine Stärken und Schwächen und auch meine Zugpferde und sehe nicht nur Grenzen, sondern auch Chancen, aber das Thema ist eigentlich der Handel. Kein Verlag kann nur vom Fachhandel leben. Der Fachhandel selbst könnte ohne Comics im Buchhandel gar nicht leben. Ratschläge bräuchten eher solche Leute:

In den 90iger hatte ich ernsthaft mal den Gedanken einen Comicladen zu eröffnen. Heute bin ich froh das ich es nicht getan habe. Wenn ich mir die Umsätze in den Comicläden ansehe, frag ich mich oft wie die überleben können.
Wir brauchen mehr Leute, die so was wagen und auch überleben können. Mit mehr Comicläden wäre der Wettbewerb für alle angenehmer.
Es gäbe natürlich noch einen anderen Weg:

Und ich wiederhole es gerne nochmal, in 2011 ist der deutschsprachige Buch-Gesamtmarkt gesunken, der Manga-Umsatz in den buchhändlerischen Märkten (media control) verlagsübergreifend jedoch um rund 10% (zehn Prozent) nach oben gegangen.
Wir verdrängen die Literatur aus den Buchhandlungen und machen daraus Comicläden. :D

eck@rt
01.09.2011, 16:48
In Frankreich hat Antares ne Auflage von ca. 100000 Exemplaren. Was würde etwa der lizensierte Antares in Deutschland kosten, bei gleicher Auflage ?

Eine völlig inadäquate Frage, denn natürlich würden von den 100.000 in unseren wenigen Comicläden auch nur 300-400 präsentiert. Wenn diese 400 Läden dann (ausnahmsweise) nachbestellen (weil der Titel merkwürdigerweise nicht neben den Splitter-Titeln untergeht), kann man vielleicht mit einem Verkauf von 1500 der 100.000 rechnen. Das "rechnet" sich natürlich überhaupt nicht.

eck:prt

eck@rt
01.09.2011, 16:53
Grob vereinfacht gesagt und auf die hiesige Comic-Verlagslandschaft bezogen, wenn das so wäre wie du oben schreibst, dann hätten Verlage wie Reprodukt, Avant, Cross Cult, Edition Moderne, Splitter oder BoCoLa etc. ja längst die Segel streichen müssen.

Ich glaube nicht, dass Carlsen und Ehapa so viel besser fahren als Splitter – Manga und Graphic Novels ausgenommen –, und das bei weit höheren Grundkosten. Im Albenbereich seid ihr längst nicht mehr die Messlatte. Und die Auflagen bei Splitter sind (laut Comic Report) moderat. Da werden keine Goldnuggets verdient. Bei genauerem Hinsehen hätten im Albenbereich wohl auch Carlsen und Ehapa längst die Segel streichen müssen, oder?

eck:rolleyes:rt

Kai Schwarz
01.09.2011, 17:05
Jein - es kommt natürlich auf den Titel an. Gemeint war lediglich, wenn wir (oder Ehapa) sehr an einen Titel glauben, können wir im Idealfall deutlich mehr Exemplare verkaufen als kleinere Verlage und theoretisch leichter mehr Garantie auf den Tisch legen. (Ob's dem Lizenzgeber allein darum geht, ist eine andere Frage.)
Dass Splitter inzwischen mehr Expl. als kleinere Verlage schaffen kann, dürfte klar sein. Was unsere Alben betrifft, sind wir m.W. ganz zufrieden. Von 1.500 Stück könnten wir allerdings nicht existieren, das stimmt. ;)

fulbecomics
01.09.2011, 17:36
Eine völlig inadäquate Frage, denn natürlich würden von den 100.000 in unseren wenigen Comicläden auch nur 300-400 präsentiert. Wenn diese 400 Läden dann (ausnahmsweise) nachbestellen (weil der Titel merkwürdigerweise nicht neben den Splitter-Titeln untergeht), kann man vielleicht mit einem Verkauf von 1500 der 100.000 rechnen. Das "rechnet" sich natürlich überhaupt nicht.

eck:prt

Klar, weiß ich ja auch :) Mich wundert ja nur das sehr unterschiedliche Auflagen/Preis - Verhältniss zwischen den beiden Ländern

Mark O. Fischer
01.09.2011, 17:56
Eine völlig inadäquate Frage, denn natürlich würden in unseren wenigen Comicläden auch nur 300-400 präsentiert. Wenn diese Läden dann (ausnahmsweise) nachbestellen (weil der Titel merkwürdigerweise nicht neben den Splitter-Titeln untergeht), kann man vielleicht mit einem Verkauf von 1500 rechnen.Die Zahlen kannst du locker verdoppeln. Das rechnet (kleckert) sich schon (zusammen), aber 100.000 drucken lohnt natürlich nicht, noch nicht.


Gemeint war lediglich, wenn wir (oder Ehapa) sehr an einen Titel glauben, können wir im Idealfall deutlich mehr Exemplare verkaufen als kleinere Verlage…
Dass Splitter inzwischen mehr Expl. als kleinere Verlage schaffen kann, dürfte klar sein.Jein - es kommt natürlich auf den Titel an. ;)
Denn:

Die Nachfrage war also zuerst da und hat den Buchhandel überzeugt, es damit zu versuchen.

Kai Schwarz
01.09.2011, 18:20
Jein - es kommt natürlich auf den Titel an. ;)


Guter Return, aber - deshalb schrub ich ja: "kann".
;)

@fulbecomics: Das verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Buchhandels-Rabatte im deutschsprachigen Raum durchschnittlich klar höher sind als in Frankreich.

Kai Schwarz
06.09.2011, 23:10
Die von Matthias angesprochene "nächste Woche" müsste bald rum sein - wann kommt denn die nächste Folge? :)

Clint Barton
07.09.2011, 09:16
Wüsste ich auch gerne. Den Text hat er jedenfalls seit letzter Woche vorliegen.

Comic Report Süd
07.09.2011, 12:05
Die neue Folge ist jetzt online.

Folge 1: Die Gratis Comic Tage 2010 und 2011 im Vergleich (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=152&cntnt01returnid=15)

Wir haben jetzt erst Mittwoch, also die Woche ist noch lange nicht vorbei. Die Folge war gestern eingeplant, musste aber kurzfristig dem Jommeke-Beitrag (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=151&cntnt01returnid=15) weichen. Dieser war auch einen Tag später dran als geplant, weil wir noch auf Fotos vom Release-Samstag gewartet hatten.

Die nächsten Tage sind im Prinzip auch schon voll mit neuen Beiträgen ... aber jetzt geht's hier erstmal weiter mit dem Fachhandel ...

Mick Baxter
07.09.2011, 15:16
Ebenso fraglich ist die Teilnahme von Institutionen wie ICOM. So gut gemacht das Heft auch war, der Gratiskunde hat es weitgehend ignoriert, weil ihm der Begriff ICOM nichts sagt. Das war halt nur was für Insider, und die sind eigentlich nicht das Ziel des Gratis-Comic-Tages.
Nach dieser Logik dürften nur Panini, Carlsen und Ehapa mitmachen. Alle anderen Verlage sagen dem "Gratiskunden" auch nichts. Und natürlich werden die meisten Titel weitgehend ignoriert. Wer fünf Titel mitnehmen darf, ignoriert 25 (oder in diesem Jahr 39) andere.

der Alex
07.09.2011, 22:45
Ich denke es ist mehr ne Frage wie man diese Hefte, wie eben das vom ICOM, generell angeht.

Ich hab beim GCT dieses Jahr leider keinen Laden besuchen können, daher weiß ich nun nicht wie es im Detail angegangen wird.

Generell kann ich die Problematik aber verstehen wenn einzelne Organisationen oder Veranstaltungen selbst noch Material für den GCT beisteuern. Da aber, wie im Text ja auch schön angemerkt wird, der logistische Aufwand und die Kapazitäten nicht unerheblich sind, kann man so etwas sicher nicht uneingeschränkt machen.

Hier wäre eine Gemeinschaftsproduktion sinnig bei denen mehrere Institutionen zusammen ein Heft mit einer breit-ansprechenden Aufmachung gestalten, aber ich schätze das scheitert in der Praxis an zu verschiedenen Vorstellungen wie sowas aussehen soll.

Soweit ich weiß ist das Münchner Comic-Fest allerdings abgesehen von der Buchmesse und Erlangen aber das einzig größere Ereignis zum Thema Comics in Deutschland. Sofern ich mich da nicht irre halte ich da also eine Erwähnung für alles andere als verkehrt und ein eigenes Heft, nun an sich warum nicht?

Unter möglichen Neu-Comic-Lesern befinden sich ja auch sicher jene Jahrgänge die an eben solchen Veranstaltungen auch durchaus interessiert wären, und die daher eine Fahrt nach München in Erwägung ziehen würden.

Denke aber mal generell wäre bei den Nicht-Comics für den GCT eine Regulierung ganz sinnig damit es nicht ausufert.

efwe
08.09.2011, 00:09
Die ersten haben ihre Teilnahme am nächsten GCT abgesagt.

Efwe

FilthyAssistant
08.09.2011, 08:48
händler oder verlage?


:asthanos:

efwe
08.09.2011, 09:44
Verlag.

Efwe

soad
08.09.2011, 09:59
Darf man fragen, welcher?

MarthaWashington
08.09.2011, 10:09
Ich vermutete mal stark, dass das auf der CRON-Webseite bekanntgeben wird, wenn's spruchreif ist.
Wird einer der Kleinverlage sein, die gegen die neue Regelung sind oder sich das nicht mehr leisten können.

Als Händler abzuspringen wäre ja wie ein Schuß ins eigene Bein.

Mick Baxter
08.09.2011, 16:41
Auch die größeren Verlage (außer Panini) reduzieren ihre Titelzahl. Das wird die Händler freuen.

ELDORADO
15.09.2011, 01:14
Bei Carlsen und Ehapa freut mich das nicht unbedingt.

hipgnosis
17.09.2011, 12:02
Bei Carlsen und Ehapa freut mich das nicht unbedingt.

Dann hast du ja jetzt auch die "versteckte Ironie" vernommen, auf die Mick Baxter hindeuten wollte. ;)

Es wird eben "wie gewollt" deutlich weniger Gratis Hefte geben - und es sind bei weitem nicht nur Kleinverlage die weniger bis gar nix veröffentlichen werden.

Und wenn es so kommt wie ich befürchte, werden dann trotz allem auch nicht alle publizierten Titel dem Handel gerecht werden oder vom Handel befürwortet werden.

ELDORADO
17.09.2011, 23:15
Och, ich bin da was sowohl die Anzahl als auch die Attraktivität (welche nicht mit "Qualität" gleichzusetzen ist) der Hefte betrifft,
doch recht optimistisch und habe Vertrauen in die Entscheidungen der Hauptverantwortlichen. ;)

cobiag
12.10.2011, 09:50
ein blick über´s grosse wasser wenn ich das hier linken darf...
http://www.comicsalliance.com/2011/10/11/local-comic-shops-retailers/

Comic Report Süd
28.11.2011, 08:01
Es hat etwas gedauert, nun geht's mit der nächsten Folge weiter:

Folge 2: Der Handel als Partner der Verlaqe? (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=210&cntnt01returnid=15)

idur14
28.11.2011, 09:13
Scheint mir "zusammengefasstes Rumgeheule" zu sein. Ihr habt noch vergessen, den Verlag, der nie was brachte und jetzt schon, den der immer nur gut über sich redet (frecherweise auch in seinen eigenen Newslettern),den der reihenweise Serien einstellt usw...
Wenn jetzt noch die Verlage ankommen und sich (genauso einseitig) über die teilweise unfreundlichen Comicverkäufer in ihren miefigen Kabuffs und ohne jeglichen Sinn für Marketing äußern, haben wir wieder mal wirklich gute Stimmung.;)

Ne Spaß beiseite, das ganze ist doch schon sehr tendenziös, nimm alles negative raus und komm am Schluss mit einer guten Aktion, der alles andere entschuldigen soll. Sorry, sowas finde ich nicht gut. Ausgeglichenes Pro und Kontra wäre da deutlich besser gewesen und hätte nicht so polarisiert.

Marc-Oliver Frisch
28.11.2011, 09:41
Ausgeglichenes Pro und Kontra wäre da deutlich besser gewesen und hätte nicht so polarisiert.

Ausgeglichenes Pro und Kontra hat in einer Kolumne nichts verloren. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Realität selten ausgeglichen ist.

idur14
28.11.2011, 09:55
Was für ein Blödsinn. natürlich kann man das so machen!
Kolumnen müssen nicht einseitig sein!

idur14
28.11.2011, 10:10
Aja zum inhalt:

1)Titel zuerst an Privatkunden und dann minimal verögert an den Fachhandel: ist für mich OK.

2)Titel bei Messen zuerest und mit Verzögerung in den Handel: Mehrfach OK, weil damit vielleicht mehr Leute zuden Messen kommen

3)Titel zuerst im Internetshop des Verlages und dann erst an Fachhandel: Da kann man diskutieren.

4)Kataloge zu spät: Naja, so weit ich das sehe, sollten sich die Händler sowieso immer rechtzeitig informieren und können sowas auch mündlich den Kunden weitergeben. Nicht alles muss mundgerecht präsentiert werden.

5)Fortführung bei Serien unter Miteinbeziehung des Handels: Für mich vollkommen sinnlos, Unternehmen funktionieren nicht über Basisdemokratie, die Entscheidung wurde getroffen, Nachfragen bei den Händlern hätte nichts gebracht. Und so wie ich viele Händler schon über Verlage schimpfen habe hören, frage ich mich ob die das nicht teilweise schüren.

6)Beworbener Titel ist nicht mehr lieferbar: Sowas ist blöd, aber eher doch auch für den Verlag und nicht für de Handel (wurde im Artikel auch so gesagt), der kann sowieso alles mögliche verkaufen, zudem wurde das Gratisheft ja nicht bei Erscheinen am GCT bestimmt.

Witzig find ich dan folgenden Satz: Den schwarzen Peter von einem zum anderen zu schieben, hilft uns allen nicht weiter.
Genau das macht der Report. Sorry ich sags nochmals, zu tendenziös.

Mark O. Fischer
28.11.2011, 10:56
Ich finde die Folge sehr gut. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal so viel konstruktive und diplomatische Kritik gelesen zu haben.

Was dann davon umsetzbar ist, muss man sehen. Denn gerade beim Beispiel der gelungenen Verkaufsaktion wird deutlich, dass letztlich nicht Verlage oder Händler über den Erfolg entscheiden, sondern Journalisten, was uns zurück zum Zeitschriftenhandel führt, wo die Feuilletons erscheinen.

Marc-Oliver Frisch
28.11.2011, 11:17
natürlich kann man das so machen!

Man kann sich auch ein Loch ins Knie bohren.

idur14
28.11.2011, 13:27
Man kann sich auch ein Loch ins Knie bohren.

Oder was falsches behaupten:hat in einer Kolumne nichts verloren

Ansonsten fängt Weihnachten halt dieses Jahr mit Kritik, Kritik, Kritik an.
Auch eine Möglichkeit in die Besinnliche Zeit zu starten.;)

Meine inhaltliche Meinung zu den Punkten hab ich ja schon gegeben.

idur14
28.11.2011, 13:30
Denn gerade beim Beispiel der gelungenen Verkaufsaktion wird deutlich, dass letztlich nicht Verlage oder Händler über den Erfolg entscheiden, sondern Journalisten, was uns zurück zum Zeitschriftenhandel führt, wo die Feuilletons erscheinen.

Das betrifft aber auch nur den GN Bereich, nicht jedoch den FB Albenbereich, sofern dieser nicht an literarische Vorlagen geknüpft ist, und schon gar nicht Mangas oder Superhelden.

L.N. Muhr
28.11.2011, 14:31
Wieso sollte das NICHT den Albenbereich betreffen? Oder Mangas oder Superhelden?

Wobei anzumerken ist, dass die Idee, Feuilleton sei an den Zeitschriftenhandel geknüpft, natürlich auch falsch ist. Die ZEIT dürfte mehr Online- als Printleser haben, die FAZ hat seit dem Relaunch gute Chancen dazu und von SPON ganz zu schweigen.

Schreibfaul
28.11.2011, 14:33
Hey Leute, hier gibt´s eine Schlägerei! :boxen2:Wartet auf mich..! :D

Ne, mal im ernst:

Das die Titel zuerst auf Messen erscheinen finde ich auch O.k., eben um diese attraktiver zu machen.

Was den Rest der Aussagen betrift, muss ich den beiden Autoren Recht geben; insbesondere hinsichtlich der Miteinbeziehung des Handels.
Es geht nicht darum das die Leser entscheiden soll was und wie veröffentlicht wird; aber es ist sicherlich von Vorteil, dass die Verlage die Kundenwünsche kennen und da wäre/ist der Handel ein hervorragender Katalysator; eher als das Internet wo eh immer die gleichen "Pappenheimer" sind.

Was mich betrifft, ich kaufen nie online, schon gar nicht bei Amazon (zumindest Comics oder Bücher). :none:
Ohne den Handel gäbe es nicht so tolle Aktionen wie bei Habibi oder andere Signieraktionen (auch wenn ich es letztendlich nie schaffe daran teilzunehmen :()

Amigo
28.11.2011, 14:42
Ich finde den zweiten Comicladen-Report wieder sehr gelungen - wobei die Habibi-Aktion wirklich seeehr speziell ist, weil der Künstler wirklich ein ganz besonderer Liebling der Feuilleton-Journalisten ist. Derlei Aktionen inkl. doch recht aufwändiger "Comichändler-Konferenz" hätten in diesem Herbst höchstens noch bei "Asterios Polyp" funktioniert. Nichts desto trotz eine gute Arbeit der Kollegen von Reprodukt.

Was uns betrifft: Wir versuchen die Privatkunden möglichst zeitgleich mit dem Buch- und Fachhandel zu beliefern. Bis unsere Titel bei Amazon & Co. lieferbar sind, dauert es meist eine Extrawoche, wegen des Umwegs über die Barsortimente. Dass wir Amazon nicht direkt beliefern ist also ein Zeitvorteil für den Fachhandel. Und unsere Romantitel kommen dann ja auch noch in den Bahnhofsbuchhandel. Aber auch das dauert, weil wieder eine andere Auslieferung zwischengeschaltet ist.

Lola65
28.11.2011, 17:35
sondern Journalisten, was uns zurück zum Zeitschriftenhandel führt, wo die Feuilletons erscheinen.

dann müssen die Albenverlage diese Journalisten eben dazu bringen auch über ihre Alben zu schreiben.

Martin Jurgeit
28.11.2011, 17:39
(...) wobei die Habibi-Aktion wirklich seeehr speziell ist, weil der Künstler wirklich ein ganz besonderer Liebling der Feuilleton-Journalisten ist. Derlei Aktionen inkl. doch recht aufwändiger "Comichändler-Konferenz" hätten in diesem Herbst höchstens noch bei "Asterios Polyp" funktioniert (...)
@Amigo:
Wobei die beschriebenen Aktionen ja gerade nicht auf den "normalen Buchhandel" ausgerichtet waren, der in erster Linie das Feuilleton-Lesepublikum versorgt und der natürlich auch weiterhin den Großteil der "Habibi"-Auflage verkauft. Sondern hier wurde (erfolgreich) versucht, auch den Comic-Fachhandel mit "seiner" Kundschaft wieder verstärkt mitzunehmen.
Und das bietet dann wirklich interessante Anhaltspunkte auch für ganz andere Comic-Gattungen und -Genre bei Verlagen in ähnlicher Situation wie Reprodukt. Und Ludwigsburg dürfte sogar für viele Comic-Händler deutlich leichter zu erreichen sein als Berlin - von euren schmucken Räumlichkeiten ganz zu schweigen. Die drängen sich geradezu für so eine Seminar-Aktion auf ;)

Fr4nk
28.11.2011, 18:56
Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob man das in einem öffentlichen Forum diskutieren sollte. Die Meinung einiger Verlage zu dem Thema würde mich aber auch interessieren.

Wenn ich mal kurz einwerfen darf: das Habibi-Bundle mit den Kunstdrucken hat nicht den Fachhandel gestärkt, sondern 10 oder 20 einzelne Fachgeschäfte. Die Teilnahmebedingungen waren viel zu hoch angesetzt. Selbst große Läden haben sich zusammengeschlossen, um die Abnahmemengen zu erfüllen. Pech, wenn man nicht dabei war. Ich freue mich für die beiden Kollegen - für uns ist die Sache mal so richtig nach hinten losgegangen, obwohl Graphic Novels seit 4 Jahren (als sich manche Leute noch drüber lustig gemacht haben) einer unser beiden Eckpfeiler im Sortiment sind. Ich hoffe, dass die Teilnahmebedingungen nicht Schule machen. Ich hoffe auch, das im Zuge des weiteren GN-Marketings Comics nicht weiter diskreditiert werden, das muss aufhören.

Ansonsten finde ich den Beitrag recht sachlich und konstruktiv, viele der von den Kollegen aufgeführten Punkte ließen sich mit ein wenig guten Willen ganz leicht abstellen bzw. umsetzen. Warum das 'rumgeheule' ist, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Zumal das Topic lautet "was den Handel bewegt".

Kai Schwarz
28.11.2011, 22:26
Ich finde die neue Folge prima, für Kritik und Anregungen sollten die angesprochenen Verlage immer ein offenes Ohr haben. Die Kolumne könnte ruhig öfter erscheinen.

Was ich ergänzend zu Martin noch sagen wollte: es soll aber auch Feuilleton-Leser(innen) geben, die nicht nur im Buchhandel, sondern auch in Comicläden einkaufen. :)

Kai Schwarz
28.11.2011, 22:32
Für diesen Thread vielleicht zu weit gefragt, aber:


Ich hoffe auch, das im Zuge des weiteren GN-Marketings Comics nicht weiter diskreditiert werden, das muss aufhören.

Inwiefern diskreditiert, bzw. von welcher Seite: Verlage oder Presse?

Mick Baxter
29.11.2011, 00:30
Zumindest in der Presse fühlen sich zunehmend Leute, die keine Ahnung aber eine schlechte Meinung von Comics haben, dazu bemüßigt, zweite in Berichte über Graphic Novels einfließen zu lasse. So findet man nun mehr Berichterstattung über, aber auch mehr Verunglimpfung der Literaturform "Comic". Wie er das gegeneinander aufrechnet, bleibt nun jedem einzelnen überlassen.

Fr4nk
29.11.2011, 07:01
Inwiefern diskreditiert, bzw. von welcher Seite: Verlage oder Presse?

Das passiert recht subtil, und von verschiedenen Seiten. Das fängt damit an, das GNs im Gegensatz zu Comics als "anspruchsvoll" und "für Erwachsene" bezeichnet werden. Comics sind ja immer lustig, GNs sind was ganz neues. Damit werden Vorurteile nicht ausgeräumt sondern bedient. Das hat sich nun schon bis in die Köpfe der Buchhändler eingebrannt, die genau das nachplappern.

Art Spiegelman hat sich selbst von dem Begriff GN distanziert:


“I’m called the father of the modern graphic novel. If that’s true, I want a blood test,” he said. “’Graphic novel’ sounds more respectable, but I prefer ‘comics’ because it credits the medium. [‘Comics’] is a dumb word, but that’s what they are.”

http://moreintelligentlife.com/story/art-spiegelman-wants-blood-test

Lusterigeweise ziert sein Cover den Graphic Novel Flyer.

Um den Bogen zurück zu 'was den Handel bewegt' zu spannen: wenn man immer zwischen den Zeilen vermittelt, Comics sind dumme Kinderkacke, ist das auch schlecht für den Comicfachhandel.

Martin Jurgeit
29.11.2011, 07:46
(...) Was ich ergänzend zu Martin noch sagen wollte: es soll aber auch Feuilleton-Leser(innen) geben, die nicht nur im Buchhandel, sondern auch in Comicläden einkaufen. :)
... genau deshalb hatte ich ja auch die einschränkende Formulierung ...


(...) der in erster Linie das Feuilleton-Lesepublikum versorgt (...)
... gewählt ;)

Amigo
29.11.2011, 08:28
Um den Bogen zurück zu 'was den Handel bewegt' zu spannen: wenn man immer zwischen den Zeilen vermittelt, Comics sind dumme Kinderkacke, ist das auch schlecht für den Comicfachhandel.

Dann nenn' Dich doch in Zukunft "Fachhändler für Graphic Novels - mit Comic-Ecke für Jungs und Manga-Ecke für Mädchen". ;)

@Martin: Ja, die Räumlichkeiten für so ein Seminar hätten wir hier schon - aber ich bezweifle, dass sich viele Fachhändler nur wegen unseres Programms auf den Weg machen würden ... Wir können aber vielleicht mal überlegen, so was zusammen mit den Kollegen von Panini zu veranstalten. Könnte mir gut vorstellen, dass die solche Handels-Infoveranstaltungen bereits veranstalten?

idur14
29.11.2011, 08:49
Na gut, dann kein Rumgeheule sondern nur eine Ansammlung von Verbessserungsvorschlägen, deshalb meine Meinung auch mit Bobachtungen und Erinnerungen hier aus dem Forum unterlegt:

Das mit Habibi hat wirkich nur deswegen funktioniert, weil es so ein spezieller Titel war. Schaut euch doch mal an was sonst noch so aufgegriffen wurde: Proust, Asterios Polyp, ein bissi Manuele Fior, Mahler und teilweise Nazi Themen. anderes fand ich zumindestens nirgendwo (vielleicht mit Ausnahme der Schlümpfe). Klar kann es auch mit anderen COmics funktionieren, in der Praxis tut es das aber nicht, weil sie nicht als künstlerisch hochstehend angesehen werden. Das werden nur manche GN's.

FÜr die Zusammenarbeit zwischen Verlagen und Läden: passiert die denn nicht? Gerade die am Beispiel festgemachten Carlsen sagen doch immer, dass sie nachfragen! Ich bin natürlich auch dafür, nur das angegebene Beispiel halte ich für verfehlt:
Speziell auf den Vorschlag zum Vogel gemünzt: Wie im Carlsen Thread dargelegt, war die Entscheidung, das HC nicht mehr zu bringen wohl überlegt und basiert anhand von Daten der Nachbezüge . Da jetzt nochmal den Vorschlag zu bringen, da nachzufragen, weil ja von einem der größeren Laden 5 HC abgenommen würden, scheint mir mathematisch unzureichend.
Man sollte auch mal akzeptieren, dass ein Unternehmen ohne immer nachzufragen, was entscheiden kann. Und die Schmährufe richten sich doch eher gegen den Verlag als gegen den Händler, der diesen auch noch als Entschuldigung hat.
Ich kann mich umgekehrt ja auch noch zur Genüge an Aussagen erinnern, wo Händler von bestimmten Verlagen abgeraten haben. Sowas meine ich mit einseitig und tendenziös, eben nicht das ganze Bild aufzeigend.

Und ich stelle mir jetzt nur mal wieder umgekehrt) vor ,wie ja auch schon mal in einem anderen thread diskutiert, dass die Verlage den Läden Verbesserungsvorschläge geben, wie kein Merchandising mehr, die Auslagen gefälligst anders gestalten, die Regale ordentlich zu halten, immer frische Luft, ordentliche Kleidung usw...
Mir ist schon klar dass die beiden Läden, aus denen die Autoren stammen zur größeren Zunft und auch zu den besser geführten gehören, aber es gibt eben auch andere, wie bei meinen Besuchen in Wien, Passau und Hamburg zur Genüge erforscht. Das sollte man schon auch bringen, um das gesamte Bild zu sehen.

Mervyn
29.11.2011, 11:30
Idur, was du so komplett an der Kolumne missverstanden hast, ist:
es geht uns um sachliche und konstruktive Kritik.

Natürlich ist die parteiisch aus Handelssicht geschrieben, aber deswegen kann man doch auch wunderbar drüber diskutieren ;)

Und die Resonanz, gerade ausserhalb des Forums, ist beachtlich.
Die Anrufe und mails der Verlage halten uns derzeit ordentlich von der Tagesarbeit ab :D

Aber das zeigt eindeutig, dass wir ein paar Denkanstösse geliefert haben.

L.N. Muhr
29.11.2011, 12:23
Na gut, dann kein Rumgeheule sondern nur eine Ansammlung von Verbessserungsvorschlägen, deshalb meine Meinung auch mit Bobachtungen und Erinnerungen hier aus dem Forum unterlegt:

Das mit Habibi hat wirkich nur deswegen funktioniert, weil es so ein spezieller Titel war. Schaut euch doch mal an was sonst noch so aufgegriffen wurde: Proust, Asterios Polyp, ein bissi Manuele Fior, Mahler und teilweise Nazi Themen. anderes fand ich zumindestens nirgendwo (vielleicht mit Ausnahme der Schlümpfe).

Das liegt aber nun an dir. Ich kontere mit Pluto, Invincible, Crumb, nur mal kurz aus dem Gedächtnis.

"LOCAL" wurde in der FR und im FAZ-Comicblog besprochen.

Ansonsten sollte man sich mal überlegen, warum manche Themen für die Presse relevanter sind als andere?

Fr4nk
29.11.2011, 12:37
Dann nenn' Dich doch in Zukunft "Fachhändler für Graphic Novels - mit Comic-Ecke für Jungs und Manga-Ecke für Mädchen". ;)


:D

Laßt uns eine neues Label finden. Fil hat im letzten D&S ganz gute Vorschläge gemacht:
"Paperusing Tale-Tellery"
oder
"Graphictionary Storyism"

Marc-Oliver Frisch
29.11.2011, 12:48
Das liegt aber nun an dir. Ich kontere mit Pluto, Invincible, Crumb, nur mal kurz aus dem Gedächtnis.

Man könnte auch SUPREME nennen:
http://www.titel-magazin.de/artikel/35/10070/moore--bennet--veitch-uva-supreme---the-story-of-the-year.html

Oder CHEW:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,742827,00.html

Kai Schwarz
29.11.2011, 14:38
Es gibt ja auch mehr Beiträge in der "Presse" (im weitesten Sinne) als z.B. im Comicgate-Forum im entsprechenden Thread erwähnt wird, klasse Magazine wie DEADLINE etwa besprechen jedesmal (in festen Rubriken!) Titel von Panini, Cross Cult, Splitter & Co. Das ändert natürlich nichts dran, dass manchen m.E. "passenden" Magazinen eine regelmäßigere Behandlung unseres Lieblingsmediums leider fehlt oder redaktionell nicht auf dem Schirm ist, wie z.B. INTRO oder SPEX (in denen allerdings leider auch kaum noch Bücher besprochen oder coole Buchautoren interviewt werden)...

L.N. Muhr
29.11.2011, 14:56
Es ist halt schwer, in der SPEX was zu lancieren, weil da die Meßlatte sehr hoch ist. Und das INTRO, habe ich das Gefühl, schottet sich stark ab. (Hatte denen LOCAL geschickt, weil das eigentlich der perfekte INTRO-Comic ist... aber je nun...)

Aber die Anfrage für den Manga-Artikel von mir ging VON der SPEX aus, das heisst, sie sind offen für diese Themen. Ich denke aber auch, die Zahl der passenden Autoren hierfür ist sehr gering und die meisten arbeiten bei der FAZ...

idur14
29.11.2011, 15:21
Puh jetzt hab ich viel geschrieben und es ist abgestürzt:naja dann in Kurzform:

1)Ja es sind auch andere Titel erschienen, aber doch nicht in der Breite wie die von mir genannten. Schön wäre auch eine Analyse, ob und welche Titel wegen des Erscheinens in der Presse gekauft wurden. Ich tippe, dass die von mir genannten deswegen mehr gekauft wurden (eben vor allem Habibi, das ja als Beispiel weiter oben für die Aktion genannt wurde)..

2)ich hab die Kritik schon sachlich verstanden, nur sind es für mich inhaltlich Kinkerlitzchen (vielleicht mit Ausnahme der Vertriebskonkurrenz Direkt, indirekt, internet, Buchhandel).

3)Ich würde mich als unternehmer eher auf zukunftsthemen und größere Probleme stürzen wie das Überangebot an Titeln und die entstehenden Lagerkapazitäten, E-Comics und wie man die nutzen kann und den GCT, der ja die positive Seite der Partnerschaft zwischen Handel und Verlagen darstellt. Das scheint mir wichtiger (und nicht so bedeutungslos) als das meiste genannte.

Sorry, ist halt meine Meinung. man muss ja nicht damit übereinstimmen.

Marc-Oliver Frisch
29.11.2011, 16:32
Schön wäre auch eine Analyse, ob und welche Titel wegen des Erscheinens in der Presse gekauft wurden.

Feuilleton und Presse im weiteren Sinn befassen sich vor allem dann mit Comics, wenn es einen Anlass dazu gibt. Bei sehr wenigen Comicmachern (Spiegelman, Thompson, Satrapi, etc.) ist das bare Erscheinen eines neuen Werks größeren Umfangs mittlerweile Anlass genug, bei den meisten müssen aktuelle Anlässe dienen oder ggfs. Zusammenhänge konstruiert werden, um sie den Zeitungen und Magazinen schmackhaft zu machen.

Letzteres war z.B. bei CHEW so. Der Comic wurde und wird von Massenmedien noch immer fleißig beackert. SPIEGEL, STERN, TAZ, FRANKFURTER RUNDSCHAU waren schon dran, 3sat und ZDF Kultur, ebenso wie die Hausblätter von Ver.di und der Deutschen Bahn. Das liegt schlicht und einfach daran, dass Layman und Guillory mit ihrem Thema den Nerv der Zeit treffen und just nach Erscheinen in Deutschland bei den ersten beiden Bänden je eine Lebensmittelkrise in den Medien war. (Der dritte Band kommt im Dezember, also toi, toi, toi.)

Bei THE WALKING DEAD wiederum gibt's eine erfolgreiche Fernsehserie, was natürlich auch nicht schlecht ist als Anlass.

Alle Comics, die keine solchen Anlässe bieten, haben's erst einmal schwer. Da ist dann der einzelne Schreiber gefragt, einen interessanten neuen Trend zu erfinden, pardon: entdecken, über den es sich für die Redaktionen in diesem Lande zu schreiben lohnt.

Wohltuende Ausnahmen sind der TAGESSPIEGEL oder das TITEL-MAGAZIN, die sich mittlerweile wirklich regelmäßig und aus Prinzip mit Comics beschäftigen. Inwieweit das dort zur Philosophie gehört oder "nur" auf Betreiben einziger, comicaffiner Redakteure zurückgeht, muss sich natürlich langfristig noch zeigen.

andrax
29.11.2011, 17:36
Da wir in dem Beitrag ja konkret angesprochen worden sind, möchte ich hier zur Klarstellung einen Auszug aus einer email, die ich gestern an die beiden Verfasser gesendet habe, wiedergeben:

"Die Bücher für die Vorbesteller sind von hier am 02.11. als Büchersendung verschickt worden. Die ersten Rückmeldungen, dass die Bücher bei den Kunden angekommen waren, gab es am 05.11. und später. (siehe auch unser Forum)

Obwohl die Bücher bereits einige Wochen hier im Lager waren, haben wir sie, um Irritationen im Handel zu vermeiden (hat wohl leider nicht geklappt), erst am 02.11. verschickt, so daß sie am Montag den 07.11. zum offiziellen EVT im Handel bei den Kunden eintreffen sollten. Dazu haben wir alle Vorbesteller extra nochmal angeschrieben und um Verständnis für das Zurückhalten der Bücher gebeten.

Das der ein oder andere Kunde das Buch bereits am Samstag den 05.11. in der Post hatte, finde ich jetzt nicht wirklich dramatisch."

Mark O. Fischer
29.11.2011, 17:51
Bei THE WALKING DEAD wiederum gibt's eine erfolgreiche Fernsehserie, was natürlich auch nicht schlecht ist als Anlass.
Wieso ist eine Fernsehserie (die nicht mal im Free-TV läuft) ein Anlass und eine Comicserie nicht?

Mervyn
29.11.2011, 18:00
Weil mehr Leute fern schauen, als Comics lesen - nur so als Idee ;)

Mervyn
29.11.2011, 18:04
@andrax - du kriegst auch noch eine Antwort - wir kommen ja gar nicht mehr hinterher.
So dramatisch fanden wir es übrigens auch nicht, aber wir haben halt Argusaugen und da bot sich der Allverlag wunderbar als Einstieg in die Kolumne an. Und wir stellen ja auch fest, dass die Alben zeitnah in den Handel gelangten.
Also, so dramatisch ist das auch nicht ;)

andrax
29.11.2011, 18:22
@andrax - du kriegst auch noch eine Antwort - wir kommen ja gar nicht mehr hinterher.
So dramatisch fanden wir es übrigens auch nicht, aber wir haben halt Argusaugen und da bot sich der Allverlag wunderbar als Einstieg in die Kolumne an. Und wir stellen ja auch fest, dass die Alben zeitnah in den Handel gelangten.
Also, so dramatisch ist das auch nicht ;)

OK!
Durch den Coverabdruck war es ja auch irgendwie Werbung.:thx: Und davon können wir gar nicht genug haben.

Comic Report Süd
29.11.2011, 18:38
Durch den Coverabdruck war es ja auch irgendwie Werbung.:thx: Und davon können wir gar nicht genug haben.


Das kannst du aber laut sagen. Das war Product Placement "zur besten Sendezeit". :D

Generell sollte man nichts überdramatisieren. Letztlich sollen diese Kolumnen Meinungen präsentieren, mit denen man übereinstimmen kann, aber nicht muss. Mir ist es lieber, es werden ein paar Beispiele genannt, statt allgemein geschlaumeiert.

Übrigens sind alle deutschen Comichändler gerne eingladen, auch mal einen Gast-Beitrag innerhalb dieser Reihe beizutragen. Wenn einem mal etwas auf der Seele brennt und es mehr als nur zwei,drei Leute, interessieren könnte, dann ist das kein Problem. Den einen oder anderen würde es schon reizen, aber jetzt schliddern ja gerade alle ins Weihnachtsgeschäft, was hoffentlich für alle gut ausfällt. Im COMIC REPORT 2012 wird man dann drüber lesen können.

Mark O. Fischer
29.11.2011, 18:49
Weil mehr Leute fern schauen, als Comics lesen - nur so als Idee ;)
und warum tun sie das? weil mehr darüber berichtet wird? nur so als Idee ;)

L.N. Muhr
29.11.2011, 18:57
Meinst du die Frage ernst?

Mark O. Fischer
29.11.2011, 20:01
Meinst du die Frage ernst?
natürlich. Es gibt objektiv keinen Grund, warum automatisch überall über Filme berichtet wird, über Comics aber erst, wenn es Filme dazu gibt. Würde man die Berichterstattung über Filme auf Comic-Niveau zurechtstutzen, wäre die Filmindustrie in kürzester Zeit pleite, weil das Interesse schnell unter Rentabilitätsniveau sinken würde. Konsum ist immer eine Mischung aus Gewohnheit und Werbung. Stellt man die Werbung ein, und nichts anderes sind Rezensionen, sinken die Anlässe, überhaupt Filme zu konsumieren.

Auch Fernsehen ist bei zunehmender Medienvielfalt längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Das ist eine reine Annahme, wird aber nicht gemessen. Wenn Castingshows groß rumtönen, dass "ganz Deutschland" sie guckt, ist das nur noch peinlich.

Mervyn
29.11.2011, 20:29
Und das hilft dem Comichandel jetzt wie weiter, Mark?

Mark O. Fischer
29.11.2011, 23:30
Und das hilft dem Comichandel jetzt wie weiter, Mark?Mehr selbstverständliche Berichterstattung über Comics, die anderen Medien ebenbürtig ist, bringt auch mehr selbstverständlichen Comickonsum und mehr selbstverständliche Comichandelskunden. Im Umkehrschluss heißt das, würde man die Berichterstattung über Comics auf Film-Niveau aufwerten, wäre der Besuch in einem Comicladen so selbstverständlich wie ein Gang ins Kino.

Wenn Comics tatsächlich immer noch einen äußeren Anlass brauchen, damit überhaupt darüber berichtet wird, und dieser Anlass sogar erst in der Umsetzung in einem anderen Medium besteht, über dessen Neuerscheinung selbstverständlich berichtet wird, nur weil es neu ist, dann ist das immer noch eine gewaltige Diskriminierung, die die Ursache für den Nischenmarkt ist.

Mr.Hyde
30.11.2011, 03:46
Mark, was du "Berichterstattung" nennst ist bei Filmen Marketing und Werbung. Schon mal das Budget eines Blockbusters dafür angeschaut?

idur14
30.11.2011, 07:42
Also bei The Walking Dead brauchts noch nicht mal Free TV. Da machen es alleine schon die Ankündigungen in der großen Serienseherschar. Das Thema TV-Serien hat sich ja in letzter Zeit zu einem Renner entwickelt (wobei es die Spitze wohl schon überschritten hat), das macht Werbung genug. Und sehr viele verfolgen da auch den US-Markt.
Dazu gibt es ja anscheined genug Leute die Pay TV haben, um die Serie zu verfolgen. Früher gabs da ja nur premiere, heute werden die Seriensender auch in andere Pay Programme gespeist.

Chew als solches hab ich nicht so mitgekriegt, vor allem wäre es interessant wenn CC zB mal was zum Erfolg der beiden Serien sagt. TWD rennt ja vermutlich ziemlich gut, bei Chew wäre ich gespannt.

Den immensen Einsatz vieler Journalisten auch in breiten Medien lobend (da sei auch mal speziell LN genannt) bin ich mir dennoch nicht so sicher, ob und wie viele Themen aufgenommen werden. Journalistische Betreuung scheint mir Voraussetzung zu sein, dass ein Titel überhaupt von der breiten Masse aufgenommen wird, die Erfolgsaussichten sehe ich aber auch da eher gering, eben mit Ausnahme der GN's.
Sowas ist halt harte wiederkehrende und nicht zu unterschätzdende Arbeit. Da ist Zusammenarbeit zwischen Verlagen und Journalisten sicher sehr sinnvoll.

Mark O. Fischer
30.11.2011, 09:21
Mark, was du "Berichterstattung" nennst ist bei Filmen Marketing und Werbung. Schon mal das Budget eines Blockbusters dafür angeschaut?Mir ist schon klar, dass man "Berichterstattung" kaufen kann. Würde jemand das Budget eines Blockbusters in Comics investieren, würde der Markt ganz anders aussehen.

Man schaue sich nur mal die ganzen Talkshows im TV an, alles voller Schauspieler und Schriftsteller, meistens sogar wiederkehrend immer dieselben Leute. Comic-Zeichner und -Autoren sieht man da eher selten.


Das Thema TV-Serien hat sich ja in letzter Zeit zu einem Renner entwickelt
Ach ja? Mittlerweile gibt es wohl mehr Serien, die mit einem Cliffhanger abgebrochen werden, als solche, die richtig beendet werden. Im Verhältnis dazu wird das Misstrauen über die Zuverlässigkeit von Comic-Verlagen nur noch peinlich.

idur14
30.11.2011, 10:29
@Mark, du musst meinen Satz schon vollständig zitieren. Da steht auch dass es wohl die Spitze schon überschritten hat. Würde mal sagen so vor 2-3 Jahren. Davor wurde doch vieles zufriedenstellend beendet, wenn auch nicht alles (Carnivale anyone?).

Und ja, die offenen Serienenden sind manchmal wirklich ein Witz. Der Erfolgs/Quotendruck wird immer extremer. ist nichts anderes als wenn ein Verlag eine Ausgabe nicht mehr macht, weil sie zu wenig bringt (da sind wir wieder beim Vogel HC).

Martin Jurgeit
30.11.2011, 10:43
Mir ist schon klar, dass man "Berichterstattung" kaufen kann. Würde jemand das Budget eines Blockbusters in Comics investieren, würde der Markt ganz anders aussehen (...)
Man müsste ja nicht unbedingt die absoluten Zahlen zum Maßstab nehmen. Es würde ja schon genügen, wenn man relativ zu den Verhältnissen bei anderer Unterhaltungsmedien (oder auch nur zu anderen Bereichen des Buchmarktes) auch Gelder für das Marketing mal in der Comic-Branche in breiter Front flüssig machen würde.

Und noch kurz zu "The Walking Dead": Die bisherige Breitenwirkung der TV-Serie in Pay-TV und auf DVD ist noch sehr, sehr gering (weit von sechstelligen Zahlen entfernt). Derzeit passiert da noch viel aus dem Comic selbst heraus. Wenn dann aber im Frühjahr die Free-TV-Auswertung startet, sollten sich Fachhandel und Cross Cult warm anziehen :)

Mark O. Fischer
30.11.2011, 11:00
Davor wurde doch vieles zufriedenstellend beendet.Nun ja, beendet, aber selten zufriedenstellend, wenn ich nur an das unsägliche LOST denke, dass über Jahre Spannung aufbaut und den Zuschauer am Ende mit mehr Fragen als Antworten zurücklässt.

Ich sehe aber auch einen positiven Trend, dass zunehmend Serien als Comic fortgesetzt werden, was gut für die Serien-Fans ist und den Comic aufwertet. Allerdings gibt es auch in dieser Richtung leider mehr Romane als Comics.


Wenn dann aber im Frühjahr die Free-TV-Auswertung startet, sollten sich Fachhandel und Cross Cult warm anziehen :)nur wenn die Serie nicht auch im Nachtprogramm verschwindet oder nach drei Folgen wieder abgesetzt wird.

Schreibfaul
30.11.2011, 11:21
Nun ja, beendet, aber selten zufriedenstellend, wenn ich nur an das unsägliche LOST denke, dass über Jahre Spannung aufbaut und den Zuschauer am Ende mit mehr Fragen als Antworten zurücklässt.


Das Ziel ist nicht wichtig, der Weg, ist den man genießen soll... :D

L.N. Muhr
30.11.2011, 12:16
Mir ist schon klar, dass man "Berichterstattung" kaufen kann.

Es artet hier in Verschwörungstheorien aus.

Martin Jurgeit
30.11.2011, 12:16
(...) nur wenn die Serie nicht auch im Nachtprogramm verschwindet oder nach drei Folgen wieder abgesetzt wird.
Keine Gefahr. Auch wenn es sich hierbei um eine Serie aus dem Umfeld von HBO/AMC handelt (was normalerweise hierzulande Quotengift ist), so ist doch hier eine sehr breitenkompatible Highbrow/Action-Mischung rausgekommen. Nur der Jugendschutz könnte noch Schwierigkeiten machen.

Comic Report Süd
30.11.2011, 12:18
Für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Die Walking Dead kommt nächstes Frühjahr bei RTL2 (http://www.serienjunkies.de/news/walking-dead-rtl-35868.html).

Da ist also noch viel Luft nach oben und da wird Cross Cult nächstes Jahr sicher nachdrucken müssen. Allerdings hat die Serie einen Haken: sie ist recht heftig. Es kommt darauf an, zu welchem Zeitpunkt sie gesendet wird und wie stark sie zensiert wird.

L.N. Muhr
30.11.2011, 13:01
Geschnitten, wenn schon. Lang lebe der Sprachschluder. (Btw., können sich die Autoren mal den Begriff "zeitnah" abgewöhnen - oder mir zumindest erklären, was demnach die notwendigen Komparativa "raumnah" und "zeitfern" bedeuten? ;) )

Darüber hinaus: da die Serie in Komplettfassung auf DVD vorliegt (und zum genannten Zeitpunkt wohl für unter zehn Euro erhältlich sein wird), sollten die Schnitte inesgesamt weniger für Aufregung sorgen. Und noch weiter gedacht, es ist in der Regel nur eine Minderheit, die sich über Schnitte aufregt. Hier sollte man sich hüten, Spezi-Internetforen irgendwie als repräsentativ anzunehmen.

Mark O. Fischer
30.11.2011, 13:21
Das Ziel ist nicht wichtig, der Weg, ist den man genießen soll... :D
Ja, ich weiß, der Weg ist das Ziel. Wenn der Weg aber nur aus Drama besteht, frage ich mich schon, wozu die Mühe?! Die meisten Filme und Serien bieten viel Lärm um nichts. Bei Comics habe ich das so noch nicht festgestellt.


Da ist also noch viel Luft nach oben und da wird Cross Cult nächstes Jahr sicher nachdrucken müssen. Allerdings hat die Serie einen Haken: sie ist recht heftig. Es kommt darauf an, zu welchem Zeitpunkt sie gesendet wird und wie stark sie zensiert wird.
"Im Free-TV bedeutet das maximal eine Ausstrahlung nach 23 Uhr, dort ist aber kaum Quote zu machen."

L.N. Muhr
30.11.2011, 13:29
Ja, ich weiß, der Weg ist das Ziel. Wenn der Weg aber nur aus Drama besteht, frage ich mich schon, wozu die Mühe?! Die meisten Filme und Serien bieten viel Lärm um nichts. Bei Comics habe ich das so noch nicht festgestellt.

Fast alle aktuellen frankobelgischen Comics empfinde ich als im Innern hohl. Oder so in narrativen Mustern festgefahren, dass sie nur jene Leser befriedigen, die "mehr vom Gleichen" wollen.

Aber wir wissen: 90% von allem ist Crap. Nur sind die übrigen zehn (nicht ein) Prozent der Grund, dabeizubleiben.

Stefan (der grade raumnah seinem Computer ist, aber zeitfern seiner Deadline :D )

Mervyn
30.11.2011, 13:36
Btw., können sich die Autoren mal den Begriff "zeitnah" abgewöhnen - oder mir zumindest erklären, was demnach die notwendigen Komparativa "raumnah" und "zeitfern" bedeuten? ;)


Muhr, du alter Zwiebelfischer ;)

Aus dem Zusammenhang wird doch klar, dass wir mit "zeitfern" 2 Wochen und mehr meinen.
Und da die "Raumferne" zwischen Björn und mir recht gross ist, gehen so ein paar Details doch immer unter. :cool:

L.N. Muhr
30.11.2011, 13:50
Ich halte es da mit Wiglaf Droste:

http://www.herrenzimmer.de/2007/05/30/salat-ist-sinnlos-knackt-aber/

"“Zeitnah” werden Entscheidungen getroffen und ganze “Zeitfenster” aufgetan. Würfe man einen Pflasterstein in so ein Zeitfenster hinein, und es klirrte nicht – wäre das Zeitfenster dann geöffnet? Oder ist es schlichtweg nicht existent? Sondern eine Erfindung aus dem Hause Wichtig? Zeitnahe Zeitfenster haben und ergeben keinen Sinn, aber das müssen sie auch nicht, denn sie sollen, im Gegenteil, “Sinn machen”.

(...)

Wer solchen Radebrech kultiviert, “verschriftet” auch seine Beiträge in “Meetings”, vergrößert seine “Relevanz”, schreibt ein “Impulspapier” und will sich “optimieren”, wenigstens “ein Stück weit”, jedenfalls so lange, bis er dann “Sinn macht”.

(...)

Wenn man den fußläufigen, zeitnahen, eck- und knackpunktenden, fassfrischen Sinnmachern so genau zuhört, wie die sich das niemals wünschen dürften, möchte hinterher ein altes Lied anstimmen: Die Gedanken sind Brei, wer kann sie erahnen…?"

Amigo
30.11.2011, 14:10
Chew als solches hab ich nicht so mitgekriegt, vor allem wäre es interessant wenn CC zB mal was zum Erfolg der beiden Serien sagt. TWD rennt ja vermutlich ziemlich gut, bei Chew wäre ich gespannt.

Ist zwar ziemlich "off Topic", aber gut ...

CHEW läuft wegen der vielen Presseberichte (auch "großer" Medien) erstaunlich gut. Band 1 wurde jetzt nachgedruckt. Ist aber kein Topseller. Wir bauen da stark auf die geplante TV-Serie von Showtime:
http://screenrant.com/chew-tv-series-showtime-yman-107681/

TWD ist derzeit in Szene-Kreisen ein vielbeachtetes Thema. Was man auch an den vielen "Klicks" sieht, die das Thema bei unseren GoogleAds generiert. Da verdient Google derzeit richtig Geld mit uns ... hoffentlich bringt das uns als Verlag am Ende auch etwas. Noch ist der bestverkaufte, erste TWD-Band allerdings weit von den Verkaufszahlen unseres Top-Comics SIN CITY 1 entfernt. Da fehlt noch Einiges. Zudem ist es sehr aufwändig und teuer alle 14 Bände konstant lieferbar zu halten. Da hat man das Gefühl, dass man mehr Geld in Nachdrucke und Lizenzkosten steckt, als derzeit reinkommt. Abgerechnet wird aber, bekanntermaßen, zum Schluß. Also in 1-2 Jahren, wenn die Serie im TV "durch" ist. Wir lassen uns überraschen, was der Kassensturz dann ergibt.

Was unsere Themen angeht, wird dann TWD hoffentlich als Verkaufserfolg wieder von STAR TREK abgelöst, wenn im Sommer 2013 der nächste JJ Abrams Blockbuster startet.

Man könnte zusammenfassend sagen: Leider sind, jedenfalls was unsere Themen angeht, erfolgreiche TV-Serien oder Kinofilme ein "Muss", damit man mehr als 3.000 oder 4.000 Exemplare verkaufen kann. Wohl ähnlich wie bei Panini oder vielen Manga-Serien. Das ist schade und ernüchternd. So ist es aber nunmal. Bei "Graphic Novels" mag das anders aussehen. Da zählt mehr das Werk selbst bzw. der Künstler und weniger der Hype. Da wir aber mehr auf gute Unterhaltung setzen, als auf hohen Anspruch, müssen wir eben damit Leben.

idur14
30.11.2011, 15:07
Ja, ich weiß, der Weg ist das Ziel. Wenn der Weg aber nur aus Drama besteht, frage ich mich schon, wozu die Mühe?! Die meisten Filme und Serien bieten viel Lärm um nichts. Bei Comics habe ich das so noch nicht festgestellt.


"Im Free-TV bedeutet das maximal eine Ausstrahlung nach 23 Uhr, dort ist aber kaum Quote zu machen."

Den letzten Satz sehe ich auch so, halte das für sehr schwierig. Könnte so enden wie The Event, Haven, Vampire Diaries etc....

Bei Lost bin ich aber anderer Meinung (mir gefiel alles), aber das Ende hat halt polarisiert.

idur14
30.11.2011, 15:12
@Amigo: Freut mich dass Chew gut läuft (hatte da so meine Zweifel). TWD auch, da Sin City ja wirklich nicht der Maßstab sein sollte.
Höre da heraus, dass die Presse den Titeln schon Schub gibt, dass der wirkliche Schub aber erst mit TV, Filmen ussw.. kommt. Eben viele Bausteine für den Erfolg.

Bad Company
30.11.2011, 16:16
ist nichts anderes als wenn ein Verlag eine Ausgabe nicht mehr macht, weil sie zu wenig bringt (da sind wir wieder beim Vogel HC).

Amüsanter Versuch, aber mMn "gescheitert". Wenn z.B.nach einer Staffel mit Cliffhanger nichts mehr kommt, kommt nichts mehr. Hier (Vogel HC) kam zumindest die Fortsetzung in abgespeckter Form.;)

Clint Barton
30.11.2011, 16:28
Muss dieser x-te Aufguss der Diskussion über die Wirkung von Kinofilmen und TV-Serien auf die Verkaufszahlen von Comics eigentlich schon wieder sein und vorallem hier? :confused:

L.N. Muhr
30.11.2011, 16:28
Amüsanter Versuch, aber auch falsch. ;) Beim "Vogel" kam die reguläre Form, nur die aufgebrezelte nicht mehr. ;)

Lola65
30.11.2011, 18:09
Und noch kurz zu "The Walking Dead": Die bisherige Breitenwirkung der TV-Serie in Pay-TV und auf DVD ist noch sehr, sehr gering (weit von sechstelligen Zahlen entfernt). Derzeit passiert da noch viel aus dem Comic selbst heraus. Wenn dann aber im Frühjahr die Free-TV-Auswertung startet, sollten sich Fachhandel und Cross Cult warm anziehen :)

eher der Buch- bzw. Bahnhofsbuchhandel, denn da wird doch zuerst nachgefragt, bis die Unwissenden mitbekommen, das es für Comics Comicläden gibt

Mervyn
30.11.2011, 18:27
Sag das nicht, Martin!
In FFM haben wir jedenfalls dieses Jahr schon 40 Exemplare von Walking Dead 1 verkauft.
Ich wünschte, viele Neuheiten gingen so gut ;)

Wir haben allerdings auch immer irgendwas von TWD im Schaufenster.

Lola65
30.11.2011, 18:38
prima :) ich hoffefür Euch es geht dann so weiter bei der RTL 2 Ausstrahlung

Mervyn
30.11.2011, 19:00
Und die Kollegen in der Berliner Str. hatten Charlie Adlard zum signieren, die haben sicher auch ordentlich verkauft.
Also Frankfurt ist fest in Zombiehand (nicht nur der Banken wegen, sondern auch dank des Fachhandels).

Die Basis dafür ist allerdings dass CC alle Titel lieferbar hält und im Laden sollte man sich schon 2-3 Exemplare pro Band hinlegen, plus eine Schaufensterecke einrichten.
Dann funktioniert das auch im Fachhandel.

... und somit kommen wir so ganz langsam wieder zum Thema der Kolumne zurück ;)

Lola65
30.11.2011, 19:02
wenn dann Euer Schaufenster noch so groß ist, das Ihr alle Neuerscheinungen dort mindestens einmal auslegen könnt :)

FilthyAssistant
30.11.2011, 20:11
ich finds ja irgendwie erschreckend frustrierend, wenn ein titel mit 40 stück pro jahr schon ein bestseller ist :eek: bei büchern wäre das ein monatsabverkauf und dennoch wahrscheinlich nur lowlevel?!


:asthanos:

Kai Schwarz
30.11.2011, 20:19
Ähm, die 40 Exemplare Backlist wurden nicht vom Verlag insgesamt, sondern alleine in EINEM Laden verkauft (wenngleich das ein guter und größerer ist). ;)

Mervyn
30.11.2011, 21:02
Puh, ich glaube ich gebe es auf, noch mal zum Thema der Kolumne zurück zu kommen...

idur14
01.12.2011, 08:06
Ich bin halt generell amüsant.:)

Aber um jetzt wirklich ein Thema der Kolumne aufzugreifen.
Warum machen eigentlich Verlage einen Eigenvertrieb (ich rede nicht von Messen, wo man sich präsentieren kann und auch nicht von wenigen befreundeten Privatkunden, sondern von Bewerbung über die Homepage), wenn dies monetär soweiso nichts bringt! Oder tut es das doch?

Zahlt sich dieser Vertriebsweg überhaupt aus? Denn wenn man ihn nicht macht, fällt zumindestens ein Kritikpunkt aus der Kolumne weg.

BTW: Wie oft hab ich im Panini Forum gelesen, dass sich dort beschwert wird, dass der Versand der Abos erst deutlich nach dem Erscheinen in den Läden erfolgt. Also umgekehrt gehts also auch!;)

s.dinter
01.12.2011, 09:07
onlineshops werden von einigen (und nicht unbedingt wenigen) lesern sehr nachdrücklich gefordert. kann sein, dass sie keinen comicladen in der nähe haben, nicht bei amazon einkaufen wollen, nicht zu messen kommen können aber messespecials haben wollen… gründe gibt es jede menge. ob sich diese shops lohnen, kommt auf die größe des verlages und seine vertriebsstruktur an.

Fr4nk
01.12.2011, 10:20
onlineshops werden von einigen (und nicht unbedingt wenigen) lesern sehr nachdrücklich gefordert.

Was heißt nachdrücklich?

Mervyn
01.12.2011, 21:07
Die spannendere Frage wäre, was heisst "nicht unbedingt wenige"...
10, 50, 100 ?

Mervyn
01.12.2011, 22:22
Fast alle aktuellen frankobelgischen Comics empfinde ich als im Innern hohl. Oder so in narrativen Mustern festgefahren, dass sie nur jene Leser befriedigen, die "mehr vom Gleichen" wollen.

Aber wir wissen: 90% von allem ist Crap. Nur sind die übrigen zehn (nicht ein) Prozent der Grund, dabeizubleiben.


Danke für diesen wirklich konstruktiven Beitrag!

Das hilft allen, den Verlagen, den Läden, den Lesern.

Wir reduzieren einfach alles um 90% - die Produktion, den Ausstoss, die Werbung, den Einkauf, die Kunden, die Läden etc. und dann sind wir alle bei den essentiellen glücklichmachenden 10% - und bestimmt wir retten die Welt damit!

Und dann fühlen wir uns alle klasse :p

Und hey, da brauchen wir noch nicht mal ein Seminar dafür :cool:

Wow, dieser thread ist echt bewusstseinserweiternd...

s.dinter
01.12.2011, 22:28
"sehr nachdrücklich" heisst bei mir: rufen mich an. weil ich so gerne telefoniere. und einen versandhandel habe. (tipp: habe ich nicht, tue ich nicht)

Fr4nk
02.12.2011, 07:19
Ok, OffTtopic. Aber dazu muß man wohl noch sagen,


Fast alle aktuellen frankobelgischen Comics empfinde ich als im Innern hohl. Oder so in narrativen Mustern festgefahren, dass sie nur jene Leser befriedigen, die "mehr vom Gleichen" wollen.

Aber wir wissen: 90% von allem ist Crap. Nur sind die übrigen zehn (nicht ein) Prozent der Grund, dabeizubleiben.



dass
1. dies nicht nur für frankobelgisches Material gilt
2. dies nicht nur für Comics sondern alle Medien gilt
3. man auch sagen könnte, 10% der Titel sind besonders gut (statt: alles Mist außer 10%). Herausstellen des Positiven statt alles schlecht machen.
4. nun nicht alles so grandios sein kann wie Modern Tales Titel ^^

idur14
02.12.2011, 08:48
Wobei der gewünschte Internet- oder Onlineversandhandel (die starke Nachfrage würde ich auch annehmen) ja nicht unbedingt vom Verlag erledigt werden muss. Beinahe alle größeren Comicläden bieten das doch inzwischen an oder?

Es ging ja eher darum, dass der Produzent bzw. der Verlag sebst die Comics anbietet und durch Einsparen des Zwischenhandels und des Endhandels mind 50% an weitergegebenen Kosten spart, die er teilweise oder zur Gänze aber natürlich woanders aufwenden muss.
Wenn ihm doch was übrig bleibt und er dann noch ungleiche Bedingungen (Zeitvorteile) schaffen würde, käme man auf den einen Kritikpunkt im Artikel!

Wenn ihm nicts übrig bleibt, frag ich mich warum der Verlag es macht: Kundenbindung, Servicevorteile, Bildung von Kundedateien (facebook light;) )

Mark O. Fischer
02.12.2011, 09:03
Ausgeglichenes Pro und Kontra wäre da deutlich besser gewesen und hätte nicht so polarisiert.

Wenn ihm nicts übrig bleibt, frag ich mich warum der Verlag es macht:
Wir brauchen dann wohl eine Kolumne "Was den Verlag bewegt".

L.N. Muhr
02.12.2011, 09:54
3. man auch sagen könnte, 10% der Titel sind besonders gut (statt: alles Mist außer 10%). Herausstellen des Positiven statt alles schlecht machen.

Nein, das kann man nicht sagen, weil sich Comics nicht nur in "sehr gut" und "sehr schlecht" aufteilen lassen.

Darüber hinaus: wenn es für alle Comics gilt, gilt das auch für frankobelgische, und um explizit die ging es ja, weshalb ich mich nur auf die bezogen habe.

@Mervyn: eidalon geht mit gutem Beispiel voran. :p

Fr4nk
02.12.2011, 10:39
@Mervyn: eidalon geht mit gutem Beispiel voran. :p

Auweia Ellen. Ich glaube, das wars jetzt mit der Bodenhaftung.

Was halt garnicht geht: wenn der Pressesprecher eines Verlages gleichzeitig noch Comicjournalist ist und gerne mal vergleichbare Publikatioen anderer Verlage öffentlich für Mist erklärt. Geht garnicht, Ellen. Sind Dir da schonmal ein Begriffe wie Interessenkonflikt und Glaubwürdigkeit in den Sinn gekommen?

L.N. Muhr
02.12.2011, 10:46
Auweia Ellen. Ich glaube, das wars jetzt mit der Bodenhaftung.

Reduzierter kann unser Neu-Programm kaum noch sein.

"Pressesprecher" schint mir für die zwei Pressemitteilungen im Jahr auch etwas hochgegriffen. Guck, da schwimmt ein Haar in der Suppe - hinterher! Alle druff!

Probleme mit meiner Arbeit und mir lassen sich in meinem Blog oder anderswo abladen, aber nicht hier, denke ich.

Raumferne Grüße!

idur14
02.12.2011, 11:17
Also den Konflikt seh ich so auch nicht, wäre vielleicht so, wenn Eidalon eine sehr wichtige Rolle am Comicmarkt einnehmen würde, aber so? Und noch dazu wurde kein Verlag oder Comic direkt angesprochen! Das hatten wir anders auch schon!

Und nein, ich stimme LN in seiner pointierten Aussage nicht zu. 90% sind nicht Crap! Das wäre nämlich genau diese schwarzweisse "Sehr Schlecht" Beurteilung, die er ein paar Posts später schon wieder aufhebt.
Lest euch doch mal seine Rezensionen durch, da ist das selten nur schwarz und vor allem nicht in 90% der Fälle. Das ist halt das übliche Poltern.

Fr4nk
02.12.2011, 11:41
Probleme mit meiner Arbeit und mir lassen sich in meinem Blog oder anderswo abladen, aber nicht hier, denke ich.



Einverstanden. Dann lade bitte Deine pauschalen Verrisse auch da ab.

Mervyn
02.12.2011, 11:56
Exzellenter Vorschlag, toons!

L.N. Muhr
02.12.2011, 12:04
Einen Interessenskonflikt sähe ich, wenn ich die Bücher "meines" Verlages als Journalist hochloben würde. Oder die, die ich übersetzt habe.

Das läuft aber alles sauber getrennt ab.

Davon abgesehen, dass eidalon, wie gesagt, sein Printprogramm sehr heruntergefahren hat. Wenn Ecki seinen Vorschlag mit der Programmreduzierung ernst meinte, sehe ich da für uns kein Problem. :D Aber ich glaube, die Antwort war einfach nicht erwünscht. :D

Man könnte auch einen Interessenskonflikt sehen, wenn Händler, die vom Verkauf ihrer Titel leben, sich gelegentlich über Extremsammler lustig machen, die ja Teile ihrer Kundschaft sind. Mal so als hypothetisches Beispiel.

David Boller
02.12.2011, 14:23
Wenn Ecki seinen Vorschlag mit der Programmreduzierung ernst meinte...

Ecki wie in Mecki? :lol3:

Der gute Mann heisst EKKI!

Schreibfaul
02.12.2011, 15:46
Aber wir wissen: 90% von allem ist Crap. Nur sind die übrigen zehn (nicht ein) Prozent der Grund, dabeizubleiben.


Jetzt wirst du un bestimmt aufklären welche von den 10% gut sind; dann sparen wir alle eine Menge Geld und können dann auf ein Eigenheim ansparen... :D

Mark O. Fischer
02.12.2011, 16:04
Aber wir wissen: 90% von allem ist Crap. Nur sind die übrigen zehn (nicht ein) Prozent der Grund, dabeizubleiben.
Jeder Comic ist spannender als jede Party. Wenn sich das rumsprechen würde, würde uns nur noch bewegen, wie wir den großen Ansturm an Nachfrage bewältigen könnten.

cobiag
02.12.2011, 17:15
Nur mal so als interlude: da 90% von allem immer Mist sind, kommt tante ellen rein rechnerisch auf 23554 (als kfm hab ich gerundet) Beiträge puren Mist. Gibt es da keine Forenobergrenze die irgendwann überschritten ist?

Schreibfaul
02.12.2011, 19:24
Nur mal so als interlude: da 90% von allem immer Mist sind, kommt tante ellen rein rechnerisch auf 23554 (als kfm hab ich gerundet) Beiträge puren Mist. Gibt es da keine Forenobergrenze die irgendwann überschritten ist?

:lol2:

Mick Baxter
02.12.2011, 21:47
Daß 90 % von allem Mist hat ja nicht Ellen erfunden, ist also nur ein Zitat. Hier jetzt dagegen den Aufstand zu proben ist ähnlich dämlich, als würden die Italiener zum Boykott von Asterix aufrufen.

Kermeur
02.12.2011, 22:23
Nur mal so als interlude: da 90% von allem immer Mist sind, kommt tante ellen rein rechnerisch auf 23554 (als kfm hab ich gerundet) Beiträge puren Mist. Gibt es da keine Forenobergrenze die irgendwann überschritten ist?

:)

Kai Schwarz
02.12.2011, 23:01
Na, nu kricht Euch mal wieder ein hier... :schlafen:

ELDORADO
02.12.2011, 23:11
Man könnte auch einen Interessenskonflikt sehen, wenn Händler, die vom Verkauf ihrer Titel leben, sich gelegentlich über Extremsammler lustig machen, die ja Teile ihrer Kundschaft sind.

Wohl nur diejenigen, die der irrigen Annahme unterliegen, dass das was wir hier in diesem Forum so von uns geben tatsächlich von größerer Bedeutung für das tägliche Geschäft wäre. Es ist aber im Gegenteil ziemlich wurscht...
;)

L.N. Muhr
03.12.2011, 15:06
Jetzt wirst du un bestimmt aufklären welche von den 10% gut sind; dann sparen wir alle eine Menge Geld und können dann auf ein Eigenheim ansparen... :D

Dazu würde ich dir angesichts der Zukunftsaussichten sowieso raten.

Stefan,
der Partys mag und schon sehr gute erlebt hat

Themistokles
03.12.2011, 16:02
Daß 90 % von allem Mist hat ja nicht Ellen erfunden, ist also nur ein Zitat. Hier jetzt dagegen den Aufstand zu proben ist ähnlich dämlich, als würden die Italiener zum Boykott von Asterix aufrufen.

"Viva la France" - Ein Volk, eine Sprache!

fulbecomics
04.12.2011, 14:49
Zurück zum Thema :

Vorschläge für das Überleben der Comic-Fachgeschäfte:

- Marketing-Aktionen wie Lesungen, spezielle Künstler-Wochen
- Das Schnüren spezieller Comic-Packs zu Vozugspreisen
- Antiquariat zum Stöbern
- Tauschbörse
- gemütliche Cafe-Ecke
- Intensivierung von Beratung

Hinnerk
04.12.2011, 15:26
- gemütliche Cafe-Ecke


5 qm mit einem einstelligen Tagesumsatz?

L.N. Muhr
04.12.2011, 17:50
- gemütliche Cafe-Ecke

"Gastronomiebetriebe unterliegen den Vorschriften des Lebensmittelrechts und der Lebensmittelhygiene bei der Behandlung von Lebensmitteln, der Zubereitung von Speisen und dem Ausschank von Getränken. Sachkundige Personen der Lebensmittelüberwachung, in Deutschland in der Regel Lebensmittelkontrolleure, suchen die Betriebe regelmäßig und unangemeldet auf. Sie verlangen von dem Betreiber die Beseitigung von Mängeln und können in schweren Fällen den Betrieb bis zur Beseitigung der Mängel schließen.

Die Bediensteten im Bereich der Zubereitung und Darreichung von unverpackten Lebensmitteln mussten bis 2001 über ein regelmäßig zu erneuerndes Gesundheitszeugnis verfügen. Seit 2001 benötigen Angestellte im Lebensmittelgewerbe eine Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz. Diese wird beim ersten Mal durch das Gesundheitsamt durchgeführt und muss ab dann von den Vorgesetzten jährlich wiederholt werden."

http://de.wikipedia.org/wiki/Gastronomie


- Das Schnürren spezieller Comic-Packs zu Vozugspreisen

Buchpreisbindung?

Oder ist dein Vorschlag insgesamt einfach nur, Comicshops in Ramschantiquariate mit Gastro zu verwandeln?

fulbecomics
04.12.2011, 18:20
Wieso ? In der Bücherei oder beim Friseur krieg ich doch auch ein Kaffee.
Und was ich bundele, kann ich doch selbst bestimmen! Muß es denn ein neuer Comic sein ?

fulbecomics
04.12.2011, 18:23
5 qm mit einem einstelligen Tagesumsatz?

enstellig?! stöhn....

L.N. Muhr
04.12.2011, 18:56
Und was ich bundele, kann ich doch selbst bestimmen! Muß es denn ein neuer Comic sein ?

Sag ich doch: Antiquariat. Darauf laufen fast alle deine Vorschläge hinaus: der Handel soll mit alter Ware weniger Umsatz machen.

Schreibfaul
04.12.2011, 19:32
- gemütliche Cafe-Ecke


Das wäre doch mal was! ;)

Zumindestens eine Sitzgelegenheit für die Frau/Freundin, so wie in den Klamottenläden; da gibt es immer gemütliche Sitze für die Kerle, damit wir die Frauen nicht drängeln und diese weiterhin ruhig einkaufen können.... :D

Schreibfaul
04.12.2011, 19:35
Das wäre doch mal was! ;)

Zumindestens eine Sitzgelegenheit für die Frau/Freundin, so wie in den Klamottenläden; da gibt es immer gemütliche Sitze für die Kerle, damit wir die Frauen nicht drängeln und diese weiterhin ruhig einkaufen können.... :D

Ach ja, dann auch bitte die entsprechenden Frauenzeitschriften auslegen (Vorschlag meiner Frau) :rolleyes:

fulbecomics
04.12.2011, 19:44
Richtig, so kriegen wir endlich die Läden voll ;)

Ich denke übrigends an gemischte Bundles (Magazine, Alben, Hefte, Merchandising's, Tasse Kaffee, Was Süsses, ....)

Kai Schwarz
04.12.2011, 22:24
...und alles zusammen in einer Tüte? ;)