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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Comicladen-Report: Was den Handel bewegt



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Fr4nk
05.12.2011, 06:58
Mal davon abgesehen, dass ich die Vorschläge nicht ganz teile,


Sag ich doch: Antiquariat. Darauf laufen fast alle deine Vorschläge hinaus: der Handel soll mit alter Ware weniger Umsatz machen.

wie kommst Du auf das schmale Brett, dass man mit alter Ware weniger Umsatz macht? Und selbst wenn es so wäre, nicht der Umsatz zählt, sondern die Zahl unterm Strich. Die Situation ist heute (und nicht nur bei mir) so, dass bei der Neuware aufgrund der Überproduktion ein guter Teil der Marge von liegen gebliebenen Titeln aufgefressen wird. Eine Mischung alt/neu hat sich da bewährt.

Kai Schwarz
05.12.2011, 07:49
Ich glaube, L.N. bezieht sich dabei auf den Vorschlag, vergünstigte Bundles mit antiquarischem Material zu machen...

idur14
05.12.2011, 07:55
Auch ich teile nicht alles, aber wenigstens mal wer, der Ideen liefert und nicht nein zu allem sagt.

Was die Bundles angeht:
Ist das so gedacht wie bei den Micky Maus Wundertüten? 3€ für 2 alte Hefte?

Mick Baxter
05.12.2011, 09:25
Nein, natürlich ein SPLITTER-Album mit drei alten FELIX-Heften für 20 Euro.

Kai Schwarz
05.12.2011, 12:51
Ah, du meinst FELITTER-Packs von SPLITTIX?

Vielleicht sollten wir dazu gleich gemischte Pakete mit Carlsen- & Nelson-Titeln anbieten (die sog. "Carnelson"-Tüten...)
:)

Mervyn
05.12.2011, 15:13
Also bei meinem Konsum könnten wir als Special-Edition Comics mit Kaffeeflecken anbieten...

:steine:

fulbecomics
05.12.2011, 21:16
Auch ich teile nicht alles, aber wenigstens mal wer, der Ideen liefert und nicht nein zu allem sagt.

Was die Bundles angeht:
Ist das so gedacht wie bei den Micky Maus Wundertüten? 3€ für 2 alte Hefte?

Ich dachte mehr so an Bundels aus Neu + Alt (z.b. 2 Neue + 1 Alt + 1 Merch.)
Da dürfte die Preisbindung etwas löchrig werden.

Man könnte auch spezielle Fam. Packs basteln (Jung+Alt+...)

L.N. Muhr
06.12.2011, 10:52
Immerhin lerne ich ein neues Wort: Bundel.

fulbecomics
06.12.2011, 12:10
liegengebliebene Alben lassen sich irgendwann so noch verwerten
Oder Sie wandern in die gemütliche Lese-Ecke bei einer Tasse Kaffee:D

P.S. : Auf der Suche nach dem Mehrwert.

L.N. Muhr
19.12.2011, 13:15
Einfacher Ausweg: man muss nur gleichzeitig Inhaber eines Comicshops und eines Kaffees sein.

http://www.bleedingcool.com/2011/12/18/comic-shop-that-merged-coffee-shop/

Wie viele Händler im deutschen Sprachraum betrifft das?

Zyklotrop
19.12.2011, 16:48
Einfacher Ausweg: man muss nur gleichzeitig Inhaber eines Comicshops und eines Kaffees sein.

http://www.bleedingcool.com/2011/12/18/comic-shop-that-merged-coffee-shop/

Wie viele Händler im deutschen Sprachraum betrifft das?

Den überwiegenden Großteil... lediglich Inhaber eines Comicshops und eines Cafés dürften selten sein. :p

Mervyn
02.01.2012, 11:33
Heute gab es in der Frankfurter Rundschau einen interesanten Artikel von Brigitte Helbing über Comicläden:
http://www.fr-online.de/kultur/comic-handel--die-nachbarn-kommen-jetzt-auch-rein,1472786,11375452.html

fulbecomics
02.01.2012, 12:21
Früher gab es zum Glück noch richtige Kiosks und natürlich Zeitschriftenläden, ansonsten wäre ich auch nur auf das angewiesen gewesen, was Erwachsene mir besorgt hätten, als da wären Prinz Eisenherz, Vampirella, Mecki und Lurchi . Ob es gereicht hätte, m.a.W. nachhaltig genug gewesen wäre ?

Mark O. Fischer
02.01.2012, 12:22
Heute gab es in der Frankfurter Rundschau einen interesanten Artikel von Brigitte Helbing über Comicläden:
http://www.fr-online.de/kultur/comic-handel--die-nachbarn-kommen-jetzt-auch-rein,1472786,11375452.html
„Wenn Kinder reinkommen“, erzählt Torsten Alisch, einer der drei Mitinhaber von Grober Unfug, „dann sind sie in Begleitung comicbegeisterter Erwachsener"…

Und wo sind die Teenager?

Mervyn
02.01.2012, 12:35
Und wo sind die Teenager?

Na, wie immer in der Mangaabteilung ;)

Comic_Republic
03.01.2012, 06:56
Und wo sind die Teenager?
Wolltest du nicht eher fragen: Wo ist der gezähmte Dachs???:D:D:D

Sie zu betreten war eine Mutprobe, den Besitzer in ein Gespräch zu verwickeln oft so komplex wie das Vorhaben, den Dachs im Garten zu zähmen.auf den Besitzer von meinem Bilderheftchenumverteilerfachladen trifft das aber fast zu...:hammer:

C_R:zeitung:

hipgnosis
03.01.2012, 08:46
Was ich mal interessant fände wäre folgende Frage:

Macht einer dieser im Artikel erwähnten "neuen, gut geführten, hellen Läden mit vorselektierter Ware" auch mehr Umsatz wie einer dieser "alten Schmuddel-Ecken" ?


Im Ernst - wer wünscht sich nicht optisch schöne Comic-Fachhandlungen mit viel Auswahl, schöner Auslage, toller Schaufenster-Optik usw...

Aber wie ist das in der Realität - sind das dann wirklich die "besseren" Läden?
Und arbeiten dort auch wirklich die "freundlicheren" Händler?

Letzteres gehört übrigens bei mir zur Grundbedingung jedes Händlers - ist er kurrig, unfreundlich oder was auch immer, hat er mich als Kunde das letzte Mal gesehen.

idur14
03.01.2012, 08:58
Vor allem was heisst schon freundlich: Nehmt als Beispiel die Sammlerecke: Ist das jetzt besser oder schlechter?

Zudem hängt es wohl auch davon ab, was man hauptsächlich verkauft. Braucht man Merchandising, wird es schon etwas schwieriger. Das freundliche zu Comics in diesem Artikel bezieht sich vor allem auf GN's und Alben, die oft als Artbook präsentiert werden.
Mangas hingegen stehen meist in einem Bücherregal und Superhelden auf Stapeln oder in Boxen.

Natürlich kann man das alles auch ordentlich oder unordentlich machen, oft begrenzt aber der Raum einfach die Möglichkeiten. Die absoluten Verdiesntmöglichkeiten rechtfertigen aber wohl eher bei GN's, Alben und manchen SH Trades mehr Präsentation, während der Rest Beiwerk ist. Die Manga Kiddies brauchen sowas eher gar nicht, die SH Hefte werden auch oft als Grabbel-Hefte gesehen.

Mag drastisch klingen, aber der Artikel bezieht sich aus meiner Sicht nur auf einen Teil der Comiclandschaft und lässt vor allem auch den wachsenden Internethandel er alten shops selbst aussen vor.

hipgnosis
03.01.2012, 09:42
Freundlich ist für mich, wenn ich irgendwo reinkomme und dann zunächst mal höflich-herzlich begrüsst werde (je nach Bekanntheitsgrad)

Was gar nicht geht, ist "Maul halten" und noch nicht mal ein Hallo oder Guten Tag - betrifft natürlich auch die Kunden, da gibt es Leute mit unterirdischem Benimm.

Dann erwarte ich von einem Händler auch eine Beratung und die darf nicht "nur" nach dessen eigenen Kriterien erfolgen.
Insofern finde ich die im Artikel beschrieben Fachhandlungen die vorab sehr selektieren zwar im gewissen Maße nachvollziehbar, sehe das Ganze aber auch etwas skeptischer.

Heisst - nicht nur weil ein Laden etwas "chaotischer" ist, muss er schlechter sein - auch traditionellere Buchhandlungen haben ihren Charme.

Es kommt wirklich sehr auf den Händler an und wie er/sie in seinen/ihren Möglichkeiten präsentiert und berät.

FilthyAssistant
03.01.2012, 09:54
Im Ernst - wer wünscht sich nicht optisch schöne Comic-Fachhandlungen mit viel Auswahl, schöner Auslage, toller Schaufenster-Optik usw...

ich :D

im ernst, gerade bei dem im artikel genannten groben unfug: ich mochte den alten, ein wenig gerammelt wirkenden laden in der weinmeisterstraße. nicht wirklich chaotisch, keineswegs rumpelig oder zu klein, aber eben ein wenig mit subkulturellem charme, street credibility oder was auch immer. der neue laden in der torstraße ist mir persönlich zu clean, außerdem nicht nur größer, sondern mit gefühlt weniger regalraum auch irgendwie leerer...

hipgnosis
03.01.2012, 10:17
...der neue laden in der torstraße ist mir persönlich zu clean, außerdem nicht nur größer, sondern mit gefühlt weniger regalraum auch irgendwie leerer...

Das verstehe ich dann auch unter "fehlendem Charme" :D

idur14
03.01.2012, 10:22
jaja, die Freundlichkeit, da stimme ich zu, das hat wirklich oft mit der Art des Ladens nichts zu tun. Das kannst du hier und dort haben. Und die feinsten Läden schauen dich schief an, wenn du mit kleinen Kindern reingehst (ala die könnten ja was kaputt machen). Da ist das eher gegenteilig.

Was die Art des sauberen Ladens angeht nunja als Österreicher, war ich in der erwähnten Bilderbox und das ist mir zu steril. Dagegen sind mir manche Läden zu vollgestopft (Runch, Hutterer 2x in Wien,ja auch die Comic Galerie), da darfst du dich nicht schnell umdrehen sonst fliegt irgendwas runter. Aber das geht ob des begrenzten Raumes wohl einfach nicht anders oder man darf eben nicht alles vorrätig haben.
Eine gute Mischung bildet der Comictreff, da gibt sogar sowas ähnliches wie die angedachte Kaffeeecke.

(für alle die mal in Wien sind undeine Comirundfahrt machen, hier wurden nur einige wenige shops genannt)

fulbecomics
03.01.2012, 10:34
Mich würd mal interessieren wie die in Belgien den Jommeke 1 Million mal im Jahr an den Mann bringen, wie geht sowas ?

hipgnosis
03.01.2012, 10:36
Mich würd mal interessieren wie die in Belgien den Jommeke 1 Million mal im Jahr an den Mann bringen, wie geht sowas ?

Ist die Verkaufszahl auch so gesichert?

Ich weiss zwar das die Serie in Holland/Belgien eine grosse Tradition hat und Millionen-Seller ist, aber ob ein einziger Band schon eine Million abverkäuft und dann auch noch alleine in Belgien halte ich ein bisschen hoch gegriffen.

idur14
03.01.2012, 10:51
Meine Vermutung:
Na sicher nicht im Fachhandel. Kiosk sollte da trumpf sein.
Und ich tippe mal, dort gibts nicht soviel Gimmick Heftchen wie bei uns. Manchmal sieht man bei uns den Wald vor lauter Bäumen nicht.

fulbecomics
03.01.2012, 10:56
Das mit dem Kiosk vermute ich auch.

Der Comic Guide schreibt: "Jedes Jahr werden über eine Million Alben alleine in flämischer Sprache verkauft"

hipgnosis
03.01.2012, 16:02
Das mit dem Kiosk vermute ich auch.

Der Comic Guide schreibt: "Jedes Jahr werden über eine Million Alben alleine in flämischer Sprache verkauft"

Das kommt dann ja auch schon eher hin :D

Zunächst mal ist das dann eben Belgien und Holland und dann wird da sicherlich die komplette Serie gemeint sein und nicht generell jedes einzelne Album.

Aber ist ja auch wurscht - die Serie hat in diesem Sprachraum ein Riesen-Standing, das trifft vermutlich für Deutschland noch nicht mal zu einem Bruchteil zu.
Ist doch ähnlich bei Suske en Wiske - dort TOP - hier Flop, bzw. gar nicht vergleichbar.

L.N. Muhr
03.01.2012, 17:03
ich :D

im ernst, gerade bei dem im artikel genannten groben unfug: ich mochte den alten, ein wenig gerammelt wirkenden laden in der weinmeisterstraße. nicht wirklich chaotisch, keineswegs rumpelig oder zu klein, aber eben ein wenig mit subkulturellem charme, street credibility oder was auch immer. der neue laden in der torstraße ist mir persönlich zu clean, außerdem nicht nur größer, sondern mit gefühlt weniger regalraum auch irgendwie leerer...

Zumal die Unfug-Mitarbeiter, die ich kennengelernt habe, nicht wirklich den ersten Platz in Sachen Freundlichkeit belegen. Das ist mehr so dieser ruppige Berliner-Busfahrer-Charme, der da herrscht. ("Urig", würde ein Reiseführer dazu sagen. ;) )

ELDORADO
03.01.2012, 21:37
Neulich waren wir in Hamburg in unserm Lieblingsladen Comic Cave, ein Geschäft nach alter Manier mit voll gestelltem Interieur. Der Laden führt ausschließlich englischsprachige Ware. Vor dem Eingang bildete eine ganze Batterie von Blumenkübeln mit gepflegten Pflanzen einen merkwürdigen Kontrast zu den Gruselfiguren und Comic-Covern im Fenster. Die habe er selsbt hingestellt, sagte Armin Strömmer, der langhaarige tätowierte Besitzer, um den alten Menschen in der Nachbarschaft eine Freude zu bereiten. „Dann kaufen sie bei mir vielleicht mal einen Comic für ihre Enkel.“

Kaum gesagt, ging schon die Tür auf und ein Rentnerpaar trat ein, passende beige Windjacken, das Abenteuer ins Gesicht geschrieben, arbeitete sich an den Drehregalen vorbei zum Tresen, wo Strömmer auch gleich den Comic bereithielt, den er für sie besorgt hatte, für den Enkel. Mit freundlichen Grüßen von ihrem Quartiers-Comic-Händler.

Wow, da reichen also ein paar Blumenkübel und ein Comic-Laden "alter Schule", mit ausschließlich englischsprachiger Ware und einem tätowierten Inhaber wird nicht nur zum Liebling der Nachbarschaft sondern es taucht auch genau im richtigen Moment zur Bestätigung der These ein freundliches Rentnerehepaar auf und kauft einen (offensichtlich englischen) Comic für den Enkel.

Eine Geschichte so hübsch und perfekt, man hätte sie sich nicht besser ausdenken oder inszenieren können. - Äh, Moment mal... :floet:



Zumal die Comic-Cave (ich kenne sie) ja ansonsten in allem den kompletten Widerspruch zu den weiter oben beschriebenen "modernen" Comic-Läden darstellt und damit eigentlich die aufgestellte These ad absurdum führt.

Ich bin auch keinesfalls sicher, ob abgesehen von der Graphic-Novel und Cartoonband - Schiene diese hellen, weitläufigen, klinisch-reinen Geschäfte das große Paradies für die Superhelden, Alben- oder Mangaleser darstellen und die haben ja nunmal für den Fachhandel meist immer noch die größte Bedeutung.
So ein Insider-Laden für Nerds, der ja vielleicht trotzdem liebevoll eingerichtet und gestaltet ist, hat eben auch seinen Reiz oder wie oben beschrieben einen gewissen "Charme".
Bei mir fühlen sich die Manga-Fans jedenfalls sauwohl und treffen sich gerne mit Gleichgesinnten, während die im Cosplay - Kostüm hinterm Tresen sitzenden Girls natürlich den sich zufällig in den Laden verirrenden Normalo eher verstören - aber wir leben doch weniger von denjenigen die 1-2 mal im Jahr ein Geschenk für den comic-verrückten Bekannten suchen sondern von den "Eingeweihten", die ihre monatliche Dosis davon benötigen.

Und ganz ehrlich: Mir ist ein etwas eigenwilliger, mitunter grummeliger Typ in so einem Laden allemal lieber, als auch dort auf die gesichtslosen Grins-Roboter nach immer mehr um sich greifenden amerikanischem Vorbild zu treffen, die einem mit Zahnpastalächeln ihr "was kann ich für Sie tun? ...Vielen Dank und schönen Tag noch" aufnötigen.

Wie, ich sage das nur, weil ich selbst so ein Soziopath bin? - Das tut hier nix zur Sache... :cool:

comic-galerie-wien
03.01.2012, 22:12
Wie, ich sage das nur, weil ich selbst so ein Soziopath bin? - Das tut hier nix zur Sache... :cool:

:p:p:p:p:p


bleibt für mich nur die frage:
was spielt sich bei dir hinter tresen ab?

:go::kaocat::kaoschw::kaovic::schaf:

cobiag
05.01.2012, 17:02
Wolltest du nicht eher fragen: Wo ist der gezähmte Dachs???:D:D:D
auf den Besitzer von meinem Bilderheftchenumverteilerfachladen trifft das aber fast zu...:hammer:

C_R:zeitung:

damned nur fast, das soll mir doch ein ansporn sein... :hallo: :p

Fr4nk
06.01.2012, 07:12
Und ganz ehrlich: Mir ist ein etwas eigenwilliger, mitunter grummeliger Typ in so einem Laden allemal lieber, als auch dort auf die gesichtslosen Grins-Roboter nach immer mehr um sich greifenden amerikanischem Vorbild zu treffen, die einem mit Zahnpastalächeln ihr "was kann ich für Sie tun? ...Vielen Dank und schönen Tag noch" aufnötigen.




Man muß ja nicht von einem Extrem ins andere fallen. Aufgesetzte Kommerz-Freundlichkeit ist nie schön, aber - das mag jetzt unglaublich klingen- manche Leute sind wirklich freundlich. Wenn ich z.B. in Berlin zu Black Dog gehe, ist das immer extrem nett und entspannend. Ich geh ja nicht in einen Laden um mich belästigen oder belehren zu lassen.

Btw, ich würde mich freuen, wenn ein investigativer Journalist mal rausfinden würde, dass Berlins Comickultur nicht aus einem Laden besteht (nichts für ungut @Grober Unfug, ick freu ma für Euch), wir haben nämlich 12 Comicläden,von denen würde ich sagen die Hälfte auch kundenorientiert arbeitet, die andere Hälfte kenne ich nicht. Leider wird das nie reflektiert, denn seit gefühlten 100 Jahren wird in jedem Zeitungsartikel immer nur ein einziger Laden genannt. Letztens gabs sogar einen Film namens "Comickultur in Berlin", der die ganze Zeit in dem einem Laden gespielt hat ^^ Eine journalistische Meisterleistung. Das hat hier mitunter was sehr Kleinstädtisches.

Einzige Ausnahme war mal ein Artikel im Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/kultur/comics/service-berliner-comiclaeden-wo-die-bunten-kerle-wohnen/1424456.html))

Comic Report Süd
06.01.2012, 08:12
Ich finde auch, dass es die gute alte "gesunde Mischung" macht. Es hat sich schon einiges zum positiven verändert, aber so mancher Comicladenbesitzer ist kein ausgebildeter Buchhändler. Was er aber auch nicht sein muss, und wahrscheinlich gibt es genug Enthusiasten, die mehr auf dem Kasten haben als einer, der das Fach von der Pieke auf gelernt hat.

Was ich als sehr angenehm empfunden habe aus Sicht des COMIC REPORTs ist, dass sich fast alle Händler, die wir bislang wegen unserer Umfragen zu bestimmten Themen angesprochen haben, immer sehr offen waren und alles beantworten haben. Selbst im Weihnachtsstress war das zu bemerken, auch wenn der eine oder andere meine, er hätte zwar keine Zeit, aber ... Dass sich einer gar nicht zurückgemeldet hat, war echt selten.

Wir starten ja gerde die große Verlagsumfrage für den COMIC REPORT 2012, welche dieses Mal wieder ergänzt wird durch eine Umfrage im Fachhandel. Sie wird diesmal deutlich ausgeweitet und man kann sehr gespannt sein, wie die Antworten ausfallen. Das wird sehr interessant.

Was den Service betrifft und den von Mervyn verlinkten Artikel: Es ist wirklich so, dass solch ein Text zwar eine nette Momentaufnahme ist, aber sicher nicht repräsentativ. Was Berlin und seine mehr als zehn Läden betrifft (oder auch Hamburg), so bietet sich die Stadt für eine spezielle Aktion an, die ich mal etwas effektheischend als "CRMST" (Comic Report Mystery Shopper Tour) hier versteckt ankündigen will. Was sich dahinter verbirgt, kann man sich vielleicht denken. Das Ergebnis gibt es aber frühstens 2013 - also am besten schnell wieder vergessen ... :D

hipgnosis
06.01.2012, 08:14
Btw, ich würde mich freuen, wenn ein investigativer Journalist mal rausfinden würde, dass Berlins Comickultur nicht aus einem Laden besteht ...
Eine journalistische Meisterleistung. Das hat hier mitunter was sehr Kleinstädtisches.



Dem sehr nachvollziehbaren Wunsch füge ich gerne noch an, daß ich mir diesen Wunsch auch übergreifend für die journalistische Begleitung der gesamten deutschen Comicszene wünsche und nicht wie aktuell zu beobachten, der Markt aufgeteilt wird und einzelne Segmente extrem herausgehoben werden. ;)

Denn wenn wir uns eine allgemein grössere Comiclandschaft wünschen - und ich glaube das müsste ja im Interesse aller anwesenden Händler/Verleger/Fans sein - muss auch über alle Genres hinweg eine Berichterstattung stattfinden.

Comic Report Süd
06.01.2012, 09:28
Dem sehr nachvollziehbaren Wunsch füge ich gerne noch an, daß ich mir diesen Wunsch auch übergreifend für die journalistische Begleitung der gesamten deutschen Comicszene wünsche und nicht wie aktuell zu beobachten, der Markt aufgeteilt wird und einzelne Segmente extrem herausgehoben werden. ;)


Was genau beobachtest Du da aktuell an der journalistischen Begleitung? Eine Segmentierung und das punktuelle Betrachten einzelner Strömungen gab es doch schon immer.

Mervyn
06.01.2012, 11:57
Das Positive an dem Artikel ist aber, das überhaupt eine halbe Seite im Feuilleton über Comicläden berichtet wird.
Der Platz wäre früher für "wichtigere" Dinge reserviert worden.

Ansonsten weiss ich jetzt, was mir zu einem guten Comichändler noch fehlt: ein Tattoo :D

hipgnosis
06.01.2012, 12:37
Was genau beobachtest Du da aktuell an der journalistischen Begleitung? Eine Segmentierung und das punktuelle Betrachten einzelner Strömungen gab es doch schon immer.

Ich lese im Jahr sicherlich um die 100 Artikel in diversen Zeitschriften. Viele werden ja auch online angeboten.

Oftmals wird da über die Grossen wie Micky Mouse, oder ein neuer Asterix berichtet oder beispielsweise auch über die Aktionen der Süddeutschen und der Bild (als Beispiel).

Und ansonsten liegt genremässig ganz deutlich der Schwerpunkt auf "Graphic Novel" - natürlich auch im Zuge der Buchautoren oder der Bücherverlage die hier mittlerweile aufgesprungen sind.


Das Ganze ist auch OK so - aber mir fehlen die Betrachtungen aller anderer Bereiche - und die gibt es ja nunmal und die machen auch alle grosse Umsätze.
Das heisst es fehlen m.E. für den Betrachter auch Reportagen über Comics, die heute die Mehrheit der Leser kauft - und das ist grundsätzlich kein schöner Ansatz.


Also wie gesagt - ich bin nicht gegen die stattfindende Berichterstattung, sondern ich wünschte dem Handel, oder besser dem Markt, eine deutlich umfangreichere und auch übergreifendere Berichterstattung.

Lola65
06.01.2012, 17:06
Ich lese im Jahr sicherlich um die 100 Artikel in diversen Zeitschriften. Viele werden ja auch online angeboten.

Oftmals wird da über die Grossen wie Micky Mouse, oder ein neuer Asterix berichtet oder beispielsweise auch über die Aktionen der Süddeutschen und der Bild (als Beispiel).

Und ansonsten liegt genremässig ganz deutlich der Schwerpunkt auf "Graphic Novel" - natürlich auch im Zuge der Buchautoren oder der Bücherverlage die hier mittlerweile aufgesprungen sind.



stimme ich Dir vollkommen zu - aber an wem liegt das? Nur an den Journalisten oder auch an den Verlagen (die deren Comics nicht berücksichtigt werden)?

Soll der Journalist von alleine drauf kommen, das es auch ganz viele Alben gibt, die einen Bericht wert sind? Oder sollten die Verlage da etwas anschieben?

kann jetzt ne falsche Vorstellung sein - wenn die GN Verlage wie Reprodukt diese Journalisten regelmäßig mit ihren Comics versorgen, die Albenverlage nicht, dann darf man sich über das Ergebnis der Berichterstattung nicht wundern

idur14
06.01.2012, 17:16
MAl eine Frage an die Händler: Hat sich eigentlich die SZ GN Edition bei euch gut verkauft (oder ging das eher über den Buchhandel). Und wenn ja, kamen da oft Leute rein, die noch nie da waren ?

Clint Barton
06.01.2012, 18:45
"Gut verkauft" ist relativ. Mittlerweile geht's, aber die lief SEEEEHR langsam an, was sicherlich mit dem Unterlaufen der Buchpreisbindung Seitens des Verlages (!) und dem grottenhässlichen Design ("Kulturbibel der Sozialistischen Partei Deutschlands") zu tun hat. Immerhin hatte das den angenehmen Nebeneffekt, daß die Leute, die an den Titeln interessiert waren, dann doch lieber die optisch schöneren "richtigen" Ausgaben gekauft haben.

Fr4nk
06.01.2012, 22:14
Besonders toll lief die nicht. Hier haben sich auch oft Leute für das jeweils teurere Original entschieden. Seltsames Design, hastig editiert (siehe Vorwort zum Eisner mit dem falschen Umbrüchen, da hat einfach keiner nochmal drauf geschaut), keine besonders wagemutige Auswahl - nur sowieso schon erfolgreiche und durch die Presse getriebene Titel, die Bücher hatten die Comicleser dann eben auch oft schon. Das ist eher was für den Buchhandel oder Directsale an den SD-Leser.

Lola65
06.01.2012, 22:18
die Bücher hatten die Comicleser dann eben auch oft schon.

ist ja auch nicht für die Stamm-Comicleser gedacht

Mick Baxter
07.01.2012, 00:27
Oftmals wird da über die Grossen wie Micky Mouse, oder ein neuer Asterix berichtet
Meist ja über Mickey Maus. Aber du hast recht: Richtig geschrieben wird das selten.

Kai Schwarz
07.01.2012, 12:28
Wenn schon, denn schon: ich dachte, die heißt hier MICKY MAUS? :D

hipgnosis
07.01.2012, 14:02
kann jetzt ne falsche Vorstellung sein

Da hast du vollkommen Recht - eine völlig falsche Vorstellung ;)



- wenn die GN Verlage wie Reprodukt diese Journalisten regelmäßig mit ihren Comics versorgen, die Albenverlage nicht, dann darf man sich über das Ergebnis der Berichterstattung nicht wundern

Ich wundere mich nicht nur über die geringe Berichterstattung bei Alben, sondern auch bei Heften, Paperbacks und Mangas - von Piccolos mal ganz zu Schweigen. :D

Es geht mir lediglich um den Wunsch nach ausgeglichener Berichterstattung - nur diese würde auch dem Comicmarkt im Gesamten helfen.

Lola65
07.01.2012, 14:21
und deshalb müssen sich die betreffenden Verlage drum kümmern und nicht die Hände in den Schoß legen und drauf warten das die Journaille von alleine darüber berichtet.

Was macht ihr von Finix denn? Verschickt ihr Infos an die Zeitungen? Schickt Ihr Eure Comics an bekannte Journalisten, die regelmäßig GN-Artikel schreiben?

hipgnosis
07.01.2012, 14:43
Was macht ihr von Finix denn? Verschickt ihr Infos an die Zeitungen? Schickt Ihr Eure Comics an bekannte Journalisten, die regelmäßig GN-Artikel schreiben?

Der Grossverlag Finix Comics, sendet selbstverständlich auch Rezi-Leseexemplare an diverse Fachjournalisten. ;)

Weiterhin haben wir immerhin 1x am GCT teilnehmen können/dürfen - wo wir uns das noch leisten konnten und veröffentlichen 2x jährlich recht ordentliche Flyer für den Fachhandel - wo wir unsere Hauptkundschaft erwarten.
Kleine Anzeigen nach Lage der "Kriegskasse" finden allerdings nicht den Weg in "grössere" Zeitschreiften, denn "wer soll das bezahlen - wer hat soviel Geld"


Aber mal im Ernst - deine Frage kann ja auch nur humorvoll zu verstehen sein, sonst wäre sie nicht konstruktiv ;)



Ich rede hier nicht von uns, sondern vom Comicmarkt - da gibt es andere Verlage, die das zigfache im Jahr an Werbebudget aufwenden, auch weit mehr als dein Beispiel Reprodukt - und dennoch viel weniger Aufmerksamkeit im Journalismus finden.

Das liegt auch m.E. nicht nur am finanziellen Aufwand - sondern an der Vorliebe für ausgewählte Themen.
Und da wäre mir eine Ausgewogenheit allemal lieber - denn es geht natürlich um den Markt - also das Business.

Und ich glaube das Thema hier heisst nach wie vor: Was den Handel bewegt

Und Präsentation in diversen Medien Film/Fernsehen/Zeitschriften ist da sehr hilfreich, damit sich auch im Handel etwas bewegt! :D

Mick Baxter
07.01.2012, 23:35
Oftmals wird da über die Grossen wie Micky Mouse, oder ein neuer Asterix berichtet

Meist ja über Mickey Maus. Aber du hast recht: Richtig geschrieben wird das selten.

Wenn schon, denn schon: ich dachte, die heißt hier MICKY MAUS? :D
"Mickey Maus" ist die gebräuchlichere Falschschreibung (http://www.google.de/search?hl=de&gl=de&tbm=nws&btnmeta_news_search=1&q=%22mickey+maus%22&oq=%22mickey+maus%22&aq=f&aqi=d1d-o1&aql=&gs_sm=e&gs_upl=2253l6173l0l6829l13l13l0l2l0l0l324l1402l1.5 .1.1l8l0). In sechzig Jahren hat Ehapa mit seinem großen Werbeetat das der Presse nicht abgewöhnen können.

Clint Barton
08.01.2012, 08:44
Er kann sich ja mit seinem Kumpel Spiderman mal zusammensetzen und beraten, was man dagegen tun kann.

Susumu
08.01.2012, 11:28
"Mickey Maus" ist die gebräuchlichere Falschschreibung (http://www.google.de/search?hl=de&gl=de&tbm=nws&btnmeta_news_search=1&q=%22mickey+maus%22&oq=%22mickey+maus%22&aq=f&aqi=d1d-o1&aql=&gs_sm=e&gs_upl=2253l6173l0l6829l13l13l0l2l0l0l324l1402l1.5 .1.1l8l0). In sechzig Jahren hat Ehapa mit seinem großen Werbeetat das der Presse nicht abgewöhnen können.
17 Hits zu "Mickey Maus" gegenüber 23 zu "Micky Mouse" - zumindest das von dir verwendete Google scheint mir da nicht gerade geeignet zur Belegung dieser These.

Asher
08.01.2012, 12:10
er kann sich ja mit seinem kumpel spiderman mal zusammensetzen und beraten, was man dagegen tun kann.
:top: :dance2:

Lola65
08.01.2012, 12:23
2460 google ergebnisse für Micki Maus

469.000 für Micky Maus

:)

Comic Report Süd
09.01.2012, 21:00
Kumpel Spiderman

Apropos Spinne ... (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=242&cntnt01returnid=15)

felix da cat
10.01.2012, 09:03
Zitat aus der Verlinkung:
Da außerdem in diesem Jahr der 60. Geburtstag des alten Netzschwingers ansteht, ...
Kleine Korrektur: Wir müssen uns erst seit 50 Jahren vor radioaktiv verseuchten Spinnen (http://www.spielgeschenke.de/2009/bullyland/43453.jpg) in Acht nehmen.

Hinnerk
10.01.2012, 10:55
Kleine Korrektur: Wir müssen uns seit 70 Jahren vor radioaktiv verseuchten Spinnen in Acht nehmen: http://de.wikipedia.org/wiki/Chicago_Pile

Daß mit Peter Parker erst 20 Jahre später ein Opfer zu beklagen ist, tut doch gar nichts zur Sache! :D

Comic Report Süd
10.01.2012, 11:43
Kleine Korrektur: Wir müssen uns erst seit 50 Jahren vor radioaktiv verseuchten Spinnen (http://www.spielgeschenke.de/2009/bullyland/43453.jpg) in Acht nehmen.

Vielen Dank für den Hinweis. Hab's korrigiert. Ich habe Spidey mit „Rex the Wonder Dog“ verwechselt, der wird dieses Jahr 60.

Hey, Max, das wäre doch mal etwas für eine deutsche Gesamtausgabe? :D

felix da cat
10.01.2012, 12:47
Zitat von Hinnerk:
Kleine Korrektur: Wir müssen uns seit 70 Jahren vor radioaktiv verseuchten Spinnen in Acht nehmen:
Wenn Du's so siehst, eher seit Madame Curie oder noch viel, viel länger (http://de.wikipedia.org/wiki/Radon#Vorkommen).

Erinnere mich noch, damals, alte ZACK-Zeiten: Gibt da so 'ne Dan Cooper-Story mit natürlicher Radioaktivität ...


Zitat von Hinnerk:
Daß mit Peter Parker erst 20 Jahre später ein Opfer zu beklagen ist, tut doch gar nichts zur Sache! :D

Das Phänomen, durch eine radioaktiv verseuchte Spinne "Spinnenkräfte" zu erlangen, ist nun mal erst 50 Jahre alt. Oder kannst Du einen älteren Fall belegen? :D
Bevor die Professoren Lee und Ditko von diesem außergewöhnlichen Fall berichteten, mussten wir dessen Auftreten meines Erachtens nicht wirklich fürchten. Aber was heißt schon "fürchten" und "in Acht nehmen"? Soll ja Leute geben, die gerne abhängen und es sich im Netz bequem machen.



Comic Report Süd:
Spidey mit Rex verwechselt? Uh ... Rex hat doch ein Cape!!!

Comic Report Süd
10.01.2012, 18:33
Comic Report Süd:
Spidey mit Rex verwechselt? Uh ... Rex hat doch ein Cape!!!

Spaß beiseite (temporärer Nerd-Modus an):

Seit wann hat denn Rex der Wunderhund ein Cape?

Ich glaube, Du verwechselst Rex mit Krypto. Und Krypto ist noch keine 60 Jahre alt. :spin:

eis
10.01.2012, 23:09
Ich mag die Spinne auch ohne Bindestrich: http://entrecomics.com/wp-content/uploads/2009/04/spiderman_cover.jpg
oder den: http://www.covershut.com/covers/Spiderman-The-Animated-Series-2009-Editable-Episode-Guide--Front-Cover-26085.jpg

Mick Baxter
11.01.2012, 00:57
Ist der zweite ein SPIDER MAN, oder ist nur das Kerning schlecht?

hipgnosis
11.01.2012, 08:45
Jetzt weiss ich wenigstens was den Handel bewegt.

Braucht mein Hund ein Cape und geht Spidey auf den Strich?

Ganz unter dem Motto:

CRON! Ich habe auch eine Meinung?

:D:D:D

felix da cat
11.01.2012, 10:35
Zitat von Comic Report Süd:
Seit wann hat denn Rex der Wunderhund ein Cape?

Ich glaube, Du verwechselst Rex mit Krypto. Und Krypto ist noch keine 60 Jahre alt. :spin:
Stimmt, Rex ist der Nudist mit Fell.

felix da cat
11.01.2012, 10:50
Hm ... in diesem Zusammenhang, bitte niemals vergessen: Wenn Ihr beabsichtigt gemeinsam mit Eurem Haustier das Böse zu bekämpfen, wahrt auch dessen Geheimidentität!
Mit dem Halsband immer gleich die Maske anlegen (http://bp0.blogger.com/_6xoH967aC00/SD0-lBNp-fI/AAAAAAAAIFA/gMLhYezXfEM/s1600-h/ab3-1.jpg)! Wie zuhause bei den S/M-Spielchen.

G.Nem.
11.01.2012, 16:11
Ich finde dieser Thread sollte umbenannt werden.

Mein Vorschlag – Was den Comic-Hundl bewegt!

Schreibfaul
12.01.2012, 09:45
Ich finde dieser Thread sollte umbenannt werden.

Mein Vorschlag – Was den Comic-Hundl bewegt!

Das dazugehörige Video gibt es schon:

http://www.youtube.com/watch?v=TkxzzM1EcYU

:D

Torsten Alisch
01.02.2012, 00:27
im ernst, gerade bei dem im artikel genannten groben unfug: ich mochte den alten, ein wenig gerammelt wirkenden laden in der weinmeisterstraße. nicht wirklich chaotisch, keineswegs rumpelig oder zu klein, aber eben ein wenig mit subkulturellem charme, street credibility oder was auch immer. der neue laden in der torstraße ist mir persönlich zu clean, außerdem nicht nur größer, sondern mit gefühlt weniger regalraum auch irgendwie leerer...


Zumal die Unfug-Mitarbeiter, die ich kennengelernt habe, nicht wirklich den ersten Platz in Sachen Freundlichkeit belegen. Das ist mehr so dieser ruppige Berliner-Busfahrer-Charme, der da herrscht. ("Urig", würde ein Reiseführer dazu sagen.)


…ich würde mich freuen, wenn ein investigativer Journalist mal rausfinden würde, dass Berlins Comickultur nicht aus einem Laden besteht (nichts für ungut @Grober Unfug, ick freu ma für Euch), wir haben nämlich 12 Comicläden,von denen würde ich sagen die Hälfte auch kundenorientiert arbeitet, die andere Hälfte kenne ich nicht. Leider wird das nie reflektiert, denn seit gefühlten 100 Jahren wird in jedem Zeitungsartikel immer nur ein einziger Laden genannt. Letztens gabs sogar einen Film namens "Comickultur in Berlin", der die ganze Zeit in dem einem Laden gespielt hat ^^ Eine journalistische Meisterleistung. Das hat hier mitunter was sehr Kleinstädtisches.

Liebe Freunde, hier ein neuer Beitrag aus dem Berliner Presse-“Dorf” - dürft’ ihr euch aber nicht zu sehr drüber ärgern, schließlich habt ihr ja die letzten Wochen fleißig hier im ComicForum mit GCT-Beschimpfe für genug Furore gesorgt… klasse!

“Einmal durch den Comicladen” http://yaycomics.net/podcast/1

L.N. Muhr
01.02.2012, 09:00
"Urig", sa'ick ja. :D

Torsten Alisch
02.02.2012, 20:30
ach, Ellen Moore... aba det is so richtich urich: "Danke, Tagesspiegel! Die WATCHMEN sind zurück (http://www.tagesspiegel.de/kultur/comics/superhelden-comics-die-watchmen-sind-zurueck/6144082.html)" (Weltnachrichten aus dem Berliner Presse-"Dorf"). Oder is det jetzt schon PoS-Marketing?

Clint Barton
02.02.2012, 21:12
Wer kam eigentlich auf die glorreiche mit dem "PoS"? Ich muss da immer an "Piece of Shit" denken. :D

Fr4nk
02.02.2012, 22:36
Weltnachrichten aus dem Berliner Presse-"Dorf"

Ich würde sagen: Nachrichten aus dem DC Dorf. (http://dcu.blog.dccomics.com/2012/02/01/dc-entertainment-officially-announces-%E2%80%9Cbefore-watchmen%E2%80%9D/)

Mr. Brown
16.04.2012, 11:48
Dieses Thema (Comicladen Report) scheint nun endgültig auf Eurer HP "eingeschlafen" zu sein, da seid November 2011 die Folge 3 immer noch aussteht. Schade... (oder gab's hier eine Beendigung dieses Themas, die ich verpaßt habe?)

So als Anregung: Was bringen mir immer wieder neue (Fortführungs-) Themen & Blogs auf Eurer HP, wenn die alten, bereits angefangenen Sachen nicht konsequent weitergeführt werden...

Comic Report Süd
18.04.2012, 16:39
Dieses Thema (Comicladen Report) scheint nun endgültig auf Eurer HP "eingeschlafen" zu sein, da seid November 2011 die Folge 3 immer noch aussteht. Schade... (oder gab's hier eine Beendigung dieses Themas, die ich verpaßt habe?)

So als Anregung: Was bringen mir immer wieder neue (Fortführungs-) Themen & Blogs auf Eurer HP, wenn die alten, bereits angefangenen Sachen nicht konsequent weitergeführt werden...

Die Kolumne "Comicladen-Report" ist nicht eingestellt. Die beiden Autoren hatten sehr viel um die Ohren, aber die Zeichen mehren sich, dass demnächst eine neue Folge kommt.

Die einzelnen Kolumnen haben nichts miteinander zu tun. Wir können und wollen auch keinen zu einer bestimmten Regelmäßigkeit verdonnern.

Prinzipiell hast Du aber Recht, dass eine gewisse Regelmäßigkeit schön wäre. Ich warte selbst schon sehnsüchtig auf die neue Folge des Comicladen-Reports. Gut Ding will eben Weile haben.

Wir bemühen uns, dass regelmäßig neuer Content auf die Homepage kommt. Zur Zeit geht wieder sehr viel ab im Hintergrund ... das muss wohl mit Erlangen zusammenhängen ... ;)

Clint Barton
18.04.2012, 21:06
Die Kolumne ist in der Tat nicht tot.

Warum es gerade hängt, hat mehrere Faktoren.
Angefangen hat's mit dem Weihnachtsgeschäft, welches stressiger als gedacht war. Dazu kommen noch so Sachen wie Urlaub (nicht bei mir, ich hatte schon seit 10 Jahren oder so keinen mehr, wenn man von Erlangen alle 2 Jahre absieht). Ekki hat viel mit der Planung für den GCT und zahlreichen Signierstunden um die Ohren, bei mir sind/waren es immer noch das Studium und ausserdem vier grössere Artikel-Projekte (davon 3 immerhin bezahlt, die haben natürlich Vorrang).

Dann fehlt uns momentan so ein bißchen der Aufhänger für DAS Thema. Da haben wir zwar ein paar Ideen, aber noch nichts spruchreifes (und wie gesagt: Für knackige Vorschläge sind wir offen). Zudem denken wir über eine Konzeptänderung nach (weniger umfangreiche Texte, dafür häufigere Erscheinungsweise) etc.

Und zu guter Letzt hat es etwas auf die Motivation gedrückt, daß die Diskussion um die letzte Kolumne so schnell von völlig anderen Themen gehijackt wurde, die aber nur das schon x-mal Vorgetragene neu aufbereitet, jedoch keine neue Erkenntnisse geliefert haben.

Insofern: es kommt sicherlich bald wieder was, aber halt frei nach dem kölschen Motto "Et kütt wie et kütt!".

Comic Report Süd
09.05.2012, 22:07
So - heute geht's weiter.

Der Gratis-Comic-Tag steht an ... CRON beschäftigt sich natürlich auch mit diesem wichtigen Event. In der neusten Folge des Comicladenreports geht's diesmal um das Postermotiv, welches offenbar nicht nur Ladenbesitzer nervt.

Gibt's dieses Jahr eigentlich einen Posterwettbewerb?

Folge 3: http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comicladenreport/354-comicladen-report-folge-3

Aslak
10.05.2012, 08:02
Schön das es (endlich) weitergeht !! :top:

Gruß,
Nils

Mervyn
10.05.2012, 22:19
Danke, Nils!

Wir haben halt einfach ein Zeitproblem, im Comicladen zu arbeiten ist einfach nicht ohne. Und oft mag man nach Feierabend sich mit dem Thema auch mal nicht zu befassen.
(Wenn man nicht gerade sinnlos in Foren postet ;-)

Die entfallene Mangafolge ist übrigens jetzt, in einer überarbeiteten Version, in der Comixene erschienen.
Björn hatte einen wunderbaren Rückblick auf 30 Jahre Manga in Deutschland geschrieben, leider hatte er die Handelsperspektive komplett ausser Acht gelassen. An dem Text habe ich mir die Zähne ausgebissen, es wollte mir einfach nicht gelingen, ihn zu einer Comicreportkolumne umzufunktionieren.
Manchmal klappt es halt nicht, gerade wenn man zu zweit arbeitet.

Aber dieser Fehlschlag ist glücklicherweise nicht im Papierkorb gelandet, sondern in der Comixene 113 - ein feiner Rückblick auf 30 Jahre Manga.

Sanchez
11.05.2012, 00:13
Die Idee mit den Mohamed Karikaturen finde ich irgendwie gut. Ich mein, wenn die Plakate Aufmerksamkeit erregen sollen, dann gibt es doch nichts besseres. Spätestens wenn aufgebrachte Demonstranten Molotowcocktails werfen kommt die Presse und berichtet.

Comic Report Süd
03.10.2012, 18:47
Björn & Ekki are back! Unsere Facebook-Freunde und die Twitter-Follower wissen schon Bescheid ... :D ... jetzt wird's auch im Forum gepostet.

Mit einer fulminanten neuen Folge des beliebten Comicladen-Reports melden sich die menschlichen Stimmungsbarometer mit einem Bericht von der Ladenfront zurück. Wie lief der Sommer? Hier steht's zu lesen:

Folge 4: Der Comicsommer 2012 – ein Stimmungsbarometer (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comicladenreport/446-comicladen-report-folge-4)

Fr4nk
04.10.2012, 21:59
Es macht wirklich Spaß, mal so einen positiven Bericht zu lesen, besten Dank dafür!

Inhaltlich ist es bei uns mal wieder völlig anders, aber dafür gibt es ja den Comic-Report als Plattform mit Subraumkanälen und Wurmlöchern, die die Paralleluniversen und unterschiedlichen Quadranten miteinander verbindet und zum Austausch der Kulturen beiträgt. Praktisch das "Deep Space 9" der Comicszene. :)
Zumindest kann ich auch von hier (Berlin, nahe des polnischen Quadranten) bestätigen, dass es kein Sommerloch gab, ganz im Gegenteil gibt es stetigen Anstieg des Interesses/der Umsätze. Interessanterweise sind hier nicht die DC New 52 und GNs Gegenstand des Interesses, sondern es verteilt sich schön über die Breite. Wobei man bei den GNs unterscheiden kann in einige wenige, die richtig gut laufen, und ganz ganz vielen, die überhaupt nicht laufen, und damit meine ich 0 Nada Zero verkaufte Exemplare. Da frage ich mich schon wie das eigentlich für die Verlage funktioniert, aber das ist wohl ein anderes Thema.

Mervyn
04.10.2012, 22:31
Danke Frank!

Es hat auch tatsächlich mal Spaß gemacht, nicht zu meckern - aber wir werden das nicht einreissen lassen ;)
Das mit dem Paralleluniversum kennen wir, auch wenn viele Verkaufstendenzen in Bonn und Frankfurt nahezu identisch sind, gibt es auch großartige Differenzen: "Wie, das verkauft Ihr? Steht bei uns wie Blei."
Manche Tendenzen sind halt einfach lokal.

P.S.: Die Grundsatzdiskussio zum Thema oder auch nicht findet übrigens hier statt:
http://www.comicforum.de/showthread.php?99022-Verlagspolitik-und-ihre-Auswirkung-auf-den-Kunden/page6

Comic Report Süd
23.11.2012, 18:21
Heute geht es weiter mit einer neuen Folge der beliebten Kolmne Comicladen-Report von Björn und Ekki.

Diesmal geht's um limitierte Ausgaben und Variantcover und den Sinn und Unsinn dieser Auswüchse, die Comichändler auch schon mal zur Verzweiflung treiben können (und die Sammler natürlich auch).

http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comicladenreport/477-comicladen-report-folge-5

Was ist Eure Meinung dazu?

David Boller
23.11.2012, 18:38
Tolle Kolumne wie immer und lehrreich! Ich wusste nicht, dass es diese Avengers vs. X-Men Kampagne gibt. Also so was beknacktes habe ich noch nie gehört. Gut, dass ihr euch da beklagt und hoffentlich kann das wieder gut gemacht werden (hoffen wir doch).

Comic_Republic
23.11.2012, 19:53
Wiedermal ein sehr informativer Bericht. Ja, das mit den ganzen VZA´s, Variants und Luxusausgaben nervt schon extrem. Wie im Bericht geschrieben, lasse ich mir das zu besonderen Anlässen gefallen. Aber dann nur EINE besondere Ausgabe!

Ich fände jetzt ne Stellungnahme von Panini noch sehr interessant!

C_R:zeitung:

ELDORADO
23.11.2012, 22:51
So ganz sehe ich das Problem bei den Variant-Ausgaben nicht.


Wir sind keine Spekulanten, sondern wollen einfach nur gute Geschichten verkaufen. Wenn wir das Interesse eines Lesers geweckt haben, dann kommt dieser auch in den Laden zurück

Das können wir doch mit den Normalausgaben problemlos tun.
Und dieser geschilderte Typ "neu interessierter Leser" wird kaum nach den Varianten fragen oder gar darauf bestehen.

Die Leute, die wirklich alle unterschiedlichen Cover eines Heftes haben wollen (wie beim Extrembeispiel mit den rund 70 verschiedenen Laden-Motiven von Spider-Man 100) besitzen eh den Sammel- und Jagdtrieb und haben meist sogar Spaß daran, dann andere Läden oder das Netz abzugrasen.

Panini ist mit seinen diversen Aktionen sehr rührig und motiviert und bereichert meiner Meinung nach damit die Szene.
Gut, die Sache mit dem "sich entscheiden müssen" für X-Menschen oder Rächer war vielleicht nicht 100%ig durchdacht, aber auch da hat man dann ja noch nachgebessert und die Bedingungen etwas aufgeweicht.
Die Präsentation und Vermarktung des DC-Neustarts fand ich dagegen wirklich vorbildlich,
das hat alles sehr gut funktioniert und auch neue Leser gebracht.

Zyklotrop
24.11.2012, 06:37
Ganz meiner Meinung - der Text geht ziemlich an der Realität vorbei, das aufgebauschte "Problem" ist auch meines Erachtens überhaupt keines. Wann kommt schon ein Kunde vorbei und verlangt von seinem Händler ein Komplettpaket aller 77 Variant-Varianten [sic!] von ein und demselben Titel? Die sammeln doch nur einige Extrem-Freaks, und die haben ja Freude an einer Schnitzeljagd durch die Läden/Messen. Was wäre der Jägerstolz wert, wenn man die Beute so einfach erlegt hätte? Panini hat die Superhelden nach dem Dino-Desaster wieder in Deutschland etabliert, und hat es wirklich nicht verdient wegen der offensichtlich erfolgreichen PR-Maßnahmen so in die Mangel genommen zu werden. Und nur der eintretende oder ausbleibende Erfolg kann der Maßstab für die Bewertung von derlei Aktionen sein.

Auch die tendenziöse Stelle mit Bezug auf Winnetou mißfällt mir ("künstliche Verknappung des Bandes, weil man noch 200 Exemplare für den Comicsalon Erlangen reserviert hatte"). Jeder Nichtinformierte muß daraus folgern, Comicplus hätte aus Gier so gehandelt, um den Preis künstlich in die Höhe zu treiben, was an Rufschädigung grenzt. Nicht dabei steht, daß man Helmut Nickel eingeladen hatte und andernfalls nichts zum Signieren gehabt hätte, wodurch die Einladung sinnlos gewesen wäre.

Clint Barton
24.11.2012, 08:02
Spielst du wieder Drama-Queen?
Fakt bleibt doch, daß 200 Exemplare auf dem freien Markt gefehlt haben. Bei einem Titel, bei dem die Leute durchgedreht sind. Das hat natürlich das ganze noch mehr angestachelt.

Ausserdem: Welches Dino-Desaster?


Die Leute, die wirklich alle unterschiedlichen Cover eines Heftes haben wollen (wie beim Extrembeispiel mit den rund 70 verschiedenen Laden-Motiven von Spider-Man 100) besitzen eh den Sammel- und Jagdtrieb und haben meist sogar Spaß daran, dann andere Läden oder das Netz abzugrasen.

"Spider-Man 100" findet ja im Text nicht mal Erwähnung. Das war ja auch eine einmalige Aktion zum Jubiläums und war schon klasse (sonst hätten wir ja nicht mitgemacht).
Aber hier kriegt ja z.B. auch Marvel USA den Hals nicht voll und macht so eine Aktion jetzt alle paar Monate und nimmt der Sache dann wieder das Besondere.

Und zumindest ich bin nicht Contra-Variantcover per se, aber ich fände es schön, wenn sich sowas auf Erst- und Jubiläumsausgaben beschränken würde. Oder wenn der Kunde wenigstens sein Cover, das er haben will, selbst wählen kann.

Denn was den Spaß betrifft, kommt halt irgendwann der Moment, an dem der Frust überwiegt. Ein Beispiel (das ursprünglich im Text war, dann aber rausgeflogen ist):
Einer unserer treuesten US-Stammkunden (praktisch Marvel- UND DC-Komplettsammler) wollte jedes, aber auch wirklich JEDES Marvel-Heft in jeder Variante habe, seit die mit "House of M" damit wieder angefangen haben.
Bei vielen Titeln können wir die Auflagen nicht erfüllen (manche haben ja eine 1-in-200-Zuteilung) und er durfte dann mehrfach im Monat auf Jagd bei eBay gehen (oftmals in den USA, was die Sache dann mit dem Porto noch mal verteuert hat). Bei 1-2 Ausgaben kann das hier und da noch Spaß machen, bei ca. 15-20 Heften pro Monat macht es dann keinen Spaß mehr. Die Folge: Er wollte dann irgendwann garkeine Variantcover mehr haben, weil es ihm zu viel wurde, und hat mittlerweile DC bis auf die "Legion" komplett rausgeworfen und Marvel auf die Themen "X-Men" und "Avengers" beschränkt. Weil er den Spaß dran verloren hat.

Diese Woche hatte ich z.B. ein Problem mit "Batman #6" Variant. Drei bekommen, aber vier Interessenten.

Bei "Masters of the Universe" #1" haben wir 16x das 1-in-25-Cover bekommen, aber weit über 30 Anfragen gehabt. Wir mussten letztendlich die Option verlosen, wer das Cover kaufen "darf".
Nächste Woche bei "My Little Pony" #1 werden wir 11x das 1-in-10-Variant bekommen (sofern die Packer bei Diamond nicht wieder Mist gebaut haben), aber auch hier liegen ungefähr 30 Anfragen vor von Leuten, die das Cover haben wollen.

Sowas finde ich dann ätzend, da wir denen die gewünschten Sachen einfach nicht beschaffen können.


Die Präsentation und Vermarktung des DC-Neustarts fand ich dagegen wirklich vorbildlich,
das hat alles sehr gut funktioniert und auch neue Leser gebracht.

Das wurde von uns ja auch in der letzten Kolumne auch ausgiebig gelobt. Aber offenbar hat die ja niemand gelesen.

Zyklotrop
24.11.2012, 08:12
Spielst du wieder Drama-Queen?

Sorgen mache ich mir erst, wenn ich zur Drag Queen werde.


Ausserdem: Welches Dino-Desaster?

Der Einfachheit halber verweise ich auf die Wikipedia, wo man den Lauf der Dinge grob zusammengefasst nachlesen kann (http://de.wikipedia.org/wiki/Dino-Verlag).

Manfred G
24.11.2012, 08:39
Hallo!
Sehr schöner Artikel,vielen Dank!
Ich kaufe mir schon seit Jahren keine Variant oder Sonderausgaben da dies für mich einfach "Geldmacherei" ist. Für mich ist es nur "Ärgerlich" wenn ich eine Ausgabe mit Extra-Seiten verpasst habe die ich gerne gehabt hätte . Zum Glück habe ich einen Händler der mir z.B. das Planetary 4 für Köln mitbrachte.Den Abschluss einer Serie in einer 333er Auflage finde ich schon ärgerlich...
Gruß
Manfred

Zyklotrop
24.11.2012, 08:59
Den Vorwurf der "Geldmacherei" finde ich schon ulkig. Ein Verlag will natürlich Geld machen und ist im Normalfall keine karitative Vereinigung.

Ich persönlich finde die Varianterei auch dämlich und kaufe immer nur ein Exemplar des jeweiligen Heftes - wenn mir das Variantcover so gut gefällt, daß ich dieses wähle, dann kaufe ich dafür die Normalausgabe nicht. Mit der Sigurd-Kioskausgabe von Hethke (4 Titelbildvarianten bei jedem Heft) habe ich es auch so gemacht. Es wird doch keiner gezwungen, alle zu nehmen.

Aus Verlagssicht macht es besonders in den USA schon Sinn, wo die Superheldenleserschaft praktisch auf den harten Kern der "Big Bang Theory"-Nerds zusammengeschrumpft ist. Wenn man an diese Typen jedes Heft mehrfach verkaufen kann, weil die sonst das Gefühl haben zu kurz zu kommen, dann ist das ja wirtschaftlich traumhaft.

Clint Barton
24.11.2012, 09:07
Der Einfachheit halber verweise ich auf die Wikipedia, wo man den Lauf der Dinge grob zusammengefasst nachlesen kann (http://de.wikipedia.org/wiki/Dino-Verlag).

Erklärt nicht wirklich, was du dem "Dino-Desaster" meinst. Das Zusammenbrechen des Heftchenmarktes? Das war nicht unbedingt Dinos Schuld, sondenr wiel plötzlich jeder Hinz und Kunz auf den Zug aufgesprungen ist (wie dann auch bei Manga und erneut bei den Alben).
Oder meinst du, wie unwürdig der Verlag dank er Aktionäre zugrunde ging?


Den Abschluss einer Serie in einer 333er Auflage finde ich schon ärgerlich...

Für dieses Essen-Special verdient Panini eher ein grosses Lob, schliesslich haben die hier eine mieserabel laufende (!) Serie eines anderen Verlages (!!) zuende geführt, die auch schon 2004 bzw. 2005 (!!!) eingestellt wurde.
Da waren 333 Exemplare vermutlich sogar fast schon zu hoch gegriffen.

[daß so eine tolle Serie wie "Planetary" hierzulande mal eine würdige Neuausgabe verdienen würde, steht ja auf einem anderen Blatt]


Wenn man an diese Typen jedes Heft mehrfach verkaufen kann, weil die sonst das Gefühl haben zu kurz zu kommen, dann ist das ja wirtschaftlich traumhaft.

Das Problem dabei ist halt, daß das unglaublich kurzfristiges Denkenn ist. Denn wenn man von jeder Ausgabe 2-8 Varianten kaufen muss, verliert man irgendwann das Interesse, mal abgesehen davon, daß man stattdessen 2-8 andere Comics kaufen könnte.

Zyklotrop
24.11.2012, 09:29
Das Problem dabei ist halt, daß das unglaublich kurzfristiges Denkenn ist. Denn wenn man von jeder Ausgabe 2-8 Varianten kaufen muss, verliert man irgendwann das Interesse, mal abgesehen davon, daß man stattdessen 2-8 andere Comics kaufen könnte.

Sollte man meinen! Aber die Varianterei gibt's in den USA und bei uns nun seit vielen, vielen Jahren und ein Ende ist nicht abzusehen. Und eine auf den ersten Blick dämliche, aber im Endeffekt verkaufsträchtige Werbe- und Verkaufsstrategie kann man nur als genial bezeichnen.

Bei der Winnetou-Limitierung verhält es sich wiederum anders: der hysterische Hype und die stark erhöhte Nachfrage entstanden ja überhaupt erst durch das unwürdige Spekulanten-Spektakel (für das der Verlag nicht das Geringste kann). Hätte Band 1 eine Auflage von sagen wir 3000 Stück gehabt, würden jetzt wahrscheinlich 2500 davon noch bei den Händlern rumliegen. Die "erhöhte Nachfrage" entstand ja erst durch den Umstand der geringen Auflage. Bei höherer Auflage hätte es im Gegenzug nicht diese erhöhte Nachfrage gegeben. So beißt sich die Katz in den Schwanz.

Manfred G
24.11.2012, 09:40
Den Vorwurf der "Geldmacherei" finde ich schon ulkig. Ein Verlag will natürlich Geld machen und ist im Normalfall keine karitative Vereinigung.
@Zyklotrop : Da hast Du mich jetzt vielleicht falsch Verstanden,für mich ist dies "nur" "Geldmacherei" .Da es anscheinend genügend Abnehmer für soche Comics gibt ist dies sehr gut für die Verlage (ich bin nicht naiv,Verlage müssen Geld machen,im Idealfall haben sie an ihrer Arbeit und dem Produkt Spaß):
@ Clint Barton: Klar hast Du mit Planetary Recht, ich hatte da allerdings Glück das ich seit Jahren den gleichen Händler habe (als er mir im Mai den Band in Köln gab meinte er lächelnd: Falls Du den Planetary doch nicht haben möchtest,kein Problem,ich hätte den schon 3x teurer verkaufen können... ). Vielleicht hätte Panini da eine etwas höhere Auflage machen können,aber mit der Auflage ist es halt nicht sooo leicht den Markt richtig einzuschätzen.

ELDORADO
24.11.2012, 16:17
Klar hatte ich auch die vorherigen Kolumnen gelesen, deren exakten Inhalt aber nicht durchgehend präsent.
Und wirkt halt schon etwas so, als hätte das "Lob" für die DC-Vermarktung in diese aktuelle Folge nicht gut reingepasst, da es deren Kernaussage dann etwas widersprochen hätte .
Finde ich sogar legitim, wenn man seinen Standpunkt deutlich machen möchte,
es ist dann halt die Aufgabe der Leser die eventuellen Schwachpunkte zu finden. :)

Euer "wollte erst alles haben und nun das Meiste gar nicht mehr" - Kunde ist aber dann schon ein Extrembeispiel,
von solchen Typen haben wohl selbst größere Läden höchstens einen oder zwei.
Die wiegen meiner Meinung nach die Extraeinnahmen, die man mit dem Segment "Variants" ja durchaus erzielen kann, nicht auf.

Wobei ich da aus meiner Sicht wirklich nur über den deutschen Markt und dabei in erster Linie Panini spreche,
denn neue US-Comics biete ich nicht an und habe die entsprechenden Probleme daher nicht.

(aber sehe ich das dann richtig, dass Ihr mehr als 100 Exemplare von "My little Pony" bestellt und vermutlich auch verkauft? Hut ab! :surprise:

Mervyn
24.11.2012, 17:35
Zum amerikanischen Markt kann ich nur die wunderbare Kolumne "Tilting at windmills" von Brian Hibbs empfehlen.

Unter dem Titel "Don't shit where you eat" nahm er im September die Variantmanie auseinander.

http://www.comicbookresources.com/?page=article&id=41000

Hier eine kleine Kostprobe:

"...Variants are a disease.
What was once kinda cool as a curiosity has become a raging plague upon the body of the Direct Market, encouraging retailers to buy more "normal" product than they actually can sell in the hope of a "big" (or at least even) payout on the variant. This distorts the sales charts, this sends false messages about what people want to buy and how, and that distorts the very products that are actually produced because the metrics are all wrong. This is all the "retailer's fault."... "

Comic Report Süd
25.11.2012, 13:20
Da Eckhart Sackmann im Comcforum nichts mehr selbst posten kann, hat er mir gestern einen Kommentar per eMail geschickt, damit ich ihn hiermit für ihn poste:


"Wer sollte das besser wissen als comicplus+-Verleger Eckart Sackmann, dessen schön aufgemachte Neuedition von Helmut Nickels "Winnetou" sich zu einem regelrechten PR-Desaster entwickelte."

Was für ein Unsinn. Da ich im anderen Forum nicht reagieren kann, ohne mich wieder anzumelden, kurz hier: Was kann sich ein Verleger für eine bessere PR wünschen als die, die innerhalb weniger Tage zum Ausverkauf seiner Bücher führt? Wir sind rundum glücklich.

eck:auslach:rt

Kai Schwarz
25.11.2012, 14:57
Spitzenfolge der Kolumne wieder. Hab nun erstmals auch die oben verlinkte Diskussion im FINIX-Forum gesehen und gelesen - danke. ;)

fulbecomics
25.11.2012, 16:08
...Bei der Winnetou-Limitierung verhält es sich wiederum anders: der hysterische Hype und die stark erhöhte Nachfrage entstanden ja überhaupt erst durch das unwürdige Spekulanten-Spektakel (für das der Verlag nicht das Geringste kann). Hätte Band 1 eine Auflage von sagen wir 3000 Stück gehabt, würden jetzt wahrscheinlich 2500 davon noch bei den Händlern rumliegen. Die "erhöhte Nachfrage" entstand ja erst durch den Umstand der geringen Auflage. Bei höherer Auflage hätte es im Gegenzug nicht diese erhöhte Nachfrage gegeben. So beißt sich die Katz in den Schwanz.

Die 3000 müssen ja nicht sofort weggehen, dies hätte auch den Vorteil gehabt das der ursprüngliche Preis (€39,-) geblieben wäre.
Der Verlag hätte sich im Karl-May Jahr sanieren können. Die richtige Werbung am richtigen Platz und es hätten 10000 abgesetzt werden können.

Zyklotrop
25.11.2012, 16:52
Halte ich für extremstens unwahrscheinlich. Den einzigen "zusätzlichen Bedarf" über die übliche Lehning-Klientel hinaus sehe ich bei den Karl May-Komplettsammlern die alles kaufen, was den berühmten grün-goldenen Umschlag hat (davon dürfte es einige geben, wie die komplett überflüssigen Sammelbände mit diversen Buchauszügen in dieser Ausstattung wie "Mein Hengst Rih" zeigen), 3000 wäre eine realistische Auflage gewesen, hätte der Band einige Zeit verfügbar sein sollen. 5000 wäre meines Erachtens schon mehr als kühn gewesen bei einem 40 bzw. 50 Euro-Buch.

"PR-Desaster" ist wirklich ein Unsinn, denn für die zweifelhafte Handlungsweise der Spekulanten-Hamsterkäufer kann der Verlag weniger als nichts. Auch wenn der Hype letztlich nur durch Käufer zustandekam, die der Inhalt überhaupt nicht interessiert und denen es nur um einen schnellen Gewinn geht, jede Werbung ist gute Werbung. Trotz allem ist Helmut Nickel jetzt deutlich bekannter als vorher.

Sillage
26.11.2012, 05:34
Ich kann dem Artikel zu 100% zustimmen.

calohn
26.11.2012, 07:26
Meiner Ansicht nach ein wichtiger und auch durchaus richtiger Artikel aus der Sicht der Händler. Auf die Reaktion von Panini bin ich auch mal gespannt, aber ich glaub, dort müsste man den Artikel mal in deren Forum zur Diskussion stellen. Hatte ich mir auch schon überlegt, dass zu machen, geht aber nicht, da ich weite Teile des Artikels rüberkopieren müsste, was ich wegen der rechtlichen Situation wieder nicht darf. Aber für die Urheber wäre es natürlich eine leichte Übung.

Zurück zum Artikel selber. Das Thema ist natürlich weitaus komplexer, als es in dem Report angeschnitten wird, auch wenn deswegen der Report nicht weniger sinnvoll oder wichtig ist.

Es spielt sich da in meinen Augen viel zwischen Normalos (Gelegenheitslesern), Fans (Sammler der Stories), "Nerds" (Sammler der Hefte/Ausgaben), Einsteigern und Spekulanten ab.

Besonders für Einsteiger ist diese Variantenschlacht ein einziges Ärgernis. Vor allem deswegen, weil man die Mechanismen des Marktes meistens so nicht kennt. Wer blickt denn schon durch, wenn man grad (idealerweise als Kind oder Teenager) bei einer Serie einsteigt, was wichtig ist, welche Ausgabe wie wo welches Cover hat. Und meistens möchte man dann auch das vollständig haben. Nicht nur den Inhalt, sondern auch die Variants. Hier wird in meinen Augen die Übersicht und damit die Kundenfreundlichkeit und damit wiederum einhergehend die Kundenzufriedenheit auf's Empfindlichste gestört. Das führt sicherlich dazu, dass man sich ganz schnell einem einfacheren Hobby zuwendet. Denn so nett der Relaunch des DC Universums auch war, einsteigerfreundlich ist er nicht in allen Punkten. Und dann die unterschiedlichen Veröffentlichungen haben zur Übersichtlichkeit auch nicht beigetragen. Da musste schon ein wenig genauer geschaut werden.

Für die Normalos stellen diese Varianten, limitierten, erweiterten oder sonstwie gearteten Sonderausgaben in der Regel kein Hindernis dar. Aber wie viele gibt es von denen als Kunde? Ich würde mich jetzt nicht zwingend dazu zählen. Aber auch für mich steht der Inhalt eindeutig über die Form der Veröffentlichung.

Die "Nerds" (sorry, liebe Comicleser, aber mir fällt kein besseres Wort zu dieser Gruppe ein!) sammeln alles. Die wollen neben der Story alles haben. Soll heißen ... sämtliche Cover (was bei DC/USA jetzt schon Mal 52 Hefte einer Ausgabe der "Justice League of America" #1 sein können), sowie weitere Auflagen im Softcover, Hardcover, ultimativen oder sonstigen Ausgaben. Hier wird natürlich mit solchen Käufern gerechnet. Und wenn ich von Verlagsseite davon als feste Größe ausgehe und damit kalkuliere dasselbe inhatliche Produkt mehrfach feilzubieten und dann vielleicht noch ohne wesentliche inhaltliche Änderungen oder Erweiterungen, sprich ohne erkennbaren Mehrwert (in der Regel bei allen Veröffentlichungen der Variantcover) nur um auch den letzten Tropfen Milch aus dem Euter zu melken, dann muss sich ein Verlag es auch mal gefallen lassen, dass hier von Geldgier gesprochen wird.

Die Spekulanten ... Kommt Jungs. Mit dem YPS Heft haben diese Leute (und dazu gehören auch die Comic-Shops) doch den Vogel abgeschossen. Hier wird knallhart kalkuliert und der Markt so abgegrast, dass die noch so wohlwollenste Veröffentlichung und Auflage des Verlages kaputt gemacht wird. Da möchte Ehapa oder bspw. auch Panini (in letzter Zeit konnte ich das bei den HC Ausgaben der DC Premium Reihe und ähnlichen Veröffentlichungen feststellen) den Fans etwas Gutes tun und bietet neben der Volksausgabe eine (ich sage mal) Vorzugsausgabe an oder relauncht ein Heft aus seeligen Kindertagen und dann werden von Geschäftsleuten Hamsterkäufe vorgenommen, nur um Stunden oder Tage später in den Regalen oder im Netz zu total überteuerten Preisen wieder aufzutauchen. Das ist nicht die Schuld der Verlage, sondern geldgeiler Händler und Sammlern, die aus einem persönlichen Antrieb heraus (den ich nicht immer nachvollziehen kann), die das Geld dafür hinlegen. Ich weiß ... mit Comics wird man als Händler auch nicht grad Millionär. Aber an der Stelle wird das System schon pervertiert. Hier kann im Endeffekt nur der Kunde den Markt regulieren und einfach den Kauf verweigern. Auch eine Auflage von 400 kann viel sein, wenn keiner sie nachfragt.

Spezielle Themen sind sicher noch die Verlage an sich, die Messen (und ich kann einen Verlag gut verstehen, dass er Exemplare für eine Messe zurückhält - die wurde ja auch vorher kalkuliert und die Restexemplare, die nicht verkauft wurden, werden in den offenen Markt gebracht) und sicherlich weiteren Faktoren. Zu einer Messe gehören bspw. nunmal auch Besonderheiten, um Besucher zu locken.

Es ist also ein sehr ambivalentes Thema. Aber ich finde es toll, dass der Artikel dieses Thema anstößt und hoffentlich für eine Diskussion sorgt.

Wohin ein ausuferndes Verhalten in dieser Hinsicht führt, hat der amerikanische Markt Ende der 90er gezeigt. Dazu sollten sich die Verleger die Werke von Scott McCloud mal zu Herzen nehmen. Comics sind Geschichten und Erzählungen für andere Menschen. Der Inhalt sollte zwar in einer angemessen Form erscheinen, aber immer noch über ihr stehen. Comics sind keine Aktien und keine Altersvorsorge. Wer so etwas haben möchte, sollte einen Sparvertrag anlegen oder ein Haus bauen. In dem können dann auch in aller Ruhe, im Warmen und Trockenen die Comics GELESEN werden.

Zyklotrop
26.11.2012, 08:43
Ich hingegen halte das "Problem" ebenso wie die Aussage "schädlich für die Branche" für maßlos aufgebauscht und übertrieben.

Die selteneren Variantcover sind eben Sammelobjekte, vergleichbar mit Tradingcards, die nur in jeder zehnten, hundertsten oder tausendsten Tüte zu finden sind. Daher sind sie bei Liebhabern dieses Sammelgebiets ja auch so begehrt. Wären sie bei jedem Händler problemlos zu haben, wäre ja der ganze Reiz des Jagd- und Sammeltriebs dahin. Diese Sache erinnert mich an das Hühnergegacker der Händler, wenn sie nicht die für Direktabonnenten bestimmten Aboprämien erhalten.


Die "Nerds" (sorry, liebe Comicleser, aber mir fällt kein besseres Wort zu dieser Gruppe ein!) sammeln alles.

Eben. Und solange das so ist, wird es auch die entsprechenden Produkte geben, die diesen Bedarf abdecken. Warum sollten die Verlage auf diesen zusätzlichen Verdienst verzichten? Auch limitierte Vorzugsausgaben erfüllen oft den wichtigen Zweck der Querfinanzierung.

calohn
26.11.2012, 09:55
Eben. Und solange das so ist, wird es auch die entsprechenden Produkte geben, die diesen Bedarf abdecken. Warum sollten die Verlage auf diesen zusätzlichen Verdienst verzichten? Auch limitierte Vorzugsausgaben erfüllen oft den wichtigen Zweck der Querfinanzierung.

Der Artikel wendet sich ja auch nicht grundsätzlich gegen limitierte Vorzugsausgaben. Aber er stellt die Frage nach dem Sinn des Umfangs und der Art und Weise.

Natürlich werden Comics auch veröffentlicht, um damit Geld zu verdienen, wozu selbstverständlich auch die Querfinanzierung gehört. Und im Idealfall verdient man damit massig Geld. Aber als Mitspieler darf man auch durchaus mal kritisch seinen Blick über den Markt schweifen lassen. Denn aber welchem Punkt ist so ein Vorgehen noch sinnvoll oder beginnt sich negativ auf die Nachhaltigkeit auszuwirken?

Zyklotrop
26.11.2012, 10:01
Naja, wie ich schon weiter oben bemerkt habe: sinnvoll ist es solange, wie jemand das Zeug kauft. Und mit der Nachhaltigkeit hapert's auch nicht, weil die Varianterei ja gut und gerne seit mindestens 15 Jahren läuft und von diesbezüglichem Kunden- oder Nachfrageschwund offenbar keine Rede sein kann. Die Verleger sind ja nicht blöd und produzieren etwas, was keiner kauft.

calohn
26.11.2012, 10:49
Es ist grad mal ca. 11 Jahre her, da stoppte der Dino Verlag sein komplettes DC Programm, weil der Markt regelrecht implodierte. Auch die Verlagsstrategie vom alten Splitter Verlag war alles andere als ruhmreich. Da ging schon relativ viel den Bach runter. Diese Vorgehensweise sollte man sich, so gern ich auch die Avengers oder Green Lantern mal mit aus dem Supermarkt mitnehme, berücksichtigt werden. Denn das Ganze läuft nicht seit mind. 15 Jahren, sondern in dieser Form erst wieder seit ca. 5 Jahren. Tendenz steigend.

Zyklotrop
26.11.2012, 11:01
Das stimmt natürlich, aber ähnlich verlief es Anfang der 90er auch mit den frankobelgischen Alben, und da gab's null Variantcover und wenige limitierte Vorzugsausgaben. Das ist einfach ein komplett anderes Thema, das der Marktübersättigung wegen zu vieler Mitbewerber. Bei den Superhelden in Deutschland ist das ja mittlerweile nicht mehr der Fall.

Ein Schaden für den Handel dürfte eher sein, daß Comichändler-Darstellungen wie der Comic Book Guy bei den Simpsons oder Stuart bei der Big Bang Theory so ziemlich der Realität entsprechen. Wenn ein Händler über die vertrottelten Verleger lamentiert, die zu blöd zum verlegen sind und die vertrottelten Kunden, die zu blöd zum kaufen sind, so fehlt mir da irgendwo auch die Selbstreflexion. Wenn ich einem Laden den Rücken kehre, dann eigentlich nie weil ich durch zu viele Variantcover verwirrt bin, sondern weil mich ein arroganter Händler nervt.

calohn
26.11.2012, 11:24
Daher auch meine Anmerkung, dass es ein sehr ambivalentes Thema ist. Die "Schuld" liegt nicht beim Verlag allein. Die Faktoren am Markt spielen da zusammen. Nur ist es halt auch wichtig, dass ein gesundes Maß gehalten wird. Einfach nur Rumstehen und Jammern hilft natürlich auch nicht. Aber sich darüber intelligent Gedanken zu machen sollte schon drin sein.

Persönlich seh ich bspw. diese Zwickmühle im Bereich Mangas jetzt gar nicht mal. Da gibt es zwar auch immer Sammlerausgaben, aber der Bereich scheint schon wieder ganz andere Maßstäbe zu haben.

Auch die im Artikel angesprochenen Ausgaben vom Splitter Verlag waren absolut legitim.

Die Frage ist natürlich wie man als Marktteilnehmer (Verlag, Händler, Kunde) darauf hin wirken kann, dass der Markt gesund bleibt und wir noch lange Freude an unserem Hobby haben.

Mervin Pumpkinhead
26.11.2012, 12:26
Wenn ein Händler über die vertrottelten Verleger lamentiert, die zu blöd zum verlegen sind und die vertrottelten Kunden, die zu blöd zum kaufen sind, so fehlt mir da irgendwo auch die Selbstreflexion. Wenn ich einem Laden den Rücken kehre, dann eigentlich nie weil ich durch zu viele Variantcover verwirrt bin, sondern weil mich ein arroganter Händler nervt.

Aber das scheint doch genau das Problem zu sein, welches die beiden Autoren des Artikels schildern: Der Kunde sieht nur, dass das von ihm gewünschte Heft nicht bei seinem Händler "vorrätig" ist. Woran das liegt, ist ihm letztendlich erstmal egal, er bekommt das Heft nicht vom Comic Book Guy seines Vertrauens und muss es sich woanders besorgen. Das passiert einmal, vielleicht auch zweimal, spätestens dann sucht er sich eine "zuverlässigere" Quelle. Provoziert wird das, so weit der Artikel, aber dadurch, dass beim Händler keine oder nicht genügend Hefte ankommen, weder für den Ottonormalleser noch für den Nerd. Oder eben zu viele, die der Händler nicht los wird. Das ist doch die andere Seite der Medallie. Hauptkritik ist letztendlich, dass Quantität im Moment mal wieder vor Qualität geht und somit den restlichen Umsatz mitgefährdet. Ich kann das aus Händlersicht schon verstehen, dass beide Angst haben, dass dies zu Lasten ihres Umsatzes geht, wenn man die Erfahrungen der letzten geplatzten Blasen noch im Kopf hat. Deswegen sag ich mal danke als Konsument, dass sie mir mit ihrem Artikel diese Sicht näher gebracht haben.

Zyklotrop
26.11.2012, 12:49
Das passiert einmal, vielleicht auch zweimal, spätestens dann sucht er sich eine "zuverlässigere" Quelle.

Und das glaube ich nicht, denn Fälle wie der Comicplus-Winnetou wo Angebot und Nachfrage doch zu stark voneinander abwichen sind eine extreme Ausnahme. Genau wie Kunden, die von ihrem Händler erwarten, daß er ihnen ein Variantcover auftreibt, das mit einer Auflage von 25 Stück auf der Comicmesse in South Hollow verkauft wurde. Das sind einfach vernachlässigenswerte Mini-Problemchen. Wer oder wo sollte denn die "zuverlässigere Quelle" sein? Wenn es sich um superlimitierte Spezialausgaben handelt, hat der nächste Händler auch nicht mehr davon, oder nur durch vereinzelte glückliche Zufälle. Bei der Textstelle "Wir als Händler sind also gezwungen, unsere Kunden entweder an die Kollegen (aka. die Konkurrenz) oder gleich zu eBay & Co. zu vermitteln. Das sorgt für Frust bei uns..." musste ich schmunzeln, denn mein Händler in Wien gab mir auch schon Tips, wo ich gerade ncht vorrätige Titel noch bekomme, wie z.B. der Sammlerecke (auch wenn ich da selbst drauf gekommen wäre). Das nenne ich Fairness und Kundenservice, da kommt man gerne wieder wenn man so gut und selbstlos beraten wird. Und so etwas (daß man als Händler auf die Konkurrenz verweisen muß) kommt ja doch wirklich nur in wenigen Einzelfällen bei ganz seltenen oder überraschend vergriffenen Titeln vor. Das Riesenproblem sehe ich immer noch nicht.

Mervyn
26.11.2012, 17:20
Schön, dass hier so eifrig diskutiert wird.
Da wird es an der Zeit mal ein paar Klarheiten zu beseitigen ;)

Der Untertitel der Kolumne lautet ganz bewusst "Streitschrift".
Wir vertreten hier explizit die Meinung zweier Comicläden, die den derzeitigen Variant- & Limitierungswahn für kontraproduktiv für den ansonsten sehr positiven Markt (New 52, Graphic Novels) halten.


"PR-Desaster" ist wirklich ein Unsinn, denn für die zweifelhafte Handlungsweise der Spekulanten-Hamsterkäufer kann der Verlag weniger als nichts. Auch wenn der Hype letztlich nur durch Käufer zustandekam, die der Inhalt überhaupt nicht interessiert und denen es nur um einen schnellen Gewinn geht, jede Werbung ist gute Werbung. Trotz allem ist Helmut Nickel jetzt deutlich bekannter als vorher.

Da haben wir uns vielleicht unglücklich ausgedrückt, mit PR-Desaster meinten wir definitiv den Auftritt von Eckart Sackmann während der Diskussionen im Comicforum und den anschliessenden Austritt von ihm aus dem Forum. Das fanden wir wenig souverän, um es mal nett zu formulieren.

Nickel mag jetzt unter Spekulanten bekannter sein, aber gelesen wird er wahrscheinlich erst durch die Volksausgabe.


Die "erhöhte Nachfrage" entstand ja erst durch den Umstand der geringen Auflage. Bei höherer Auflage hätte es im Gegenzug nicht diese erhöhte Nachfrage gegeben. So beißt sich die Katz in den Schwanz.

Genau deshalb sprechen wir uns ja gegen solche Exklusivausgaben und Limitierungen aus :p

Zyklotrop
26.11.2012, 20:14
Da haben wir uns vielleicht unglücklich ausgedrückt, mit PR-Desaster meinten wir definitiv den Auftritt von Eckart Sackmann während der Diskussionen im Comicforum und den anschliessenden Austritt von ihm aus dem Forum. Das fanden wir wenig souverän, um es mal nett zu formulieren.

Davon steht im Text nichts, obwohl ich andere Gründe als angegeben vermutet habe. Da lese ich hingegen ausdrücklich "comicplus+-Verleger Eckart Sackmann, dessen schön aufgemachte Neuedition von Helmut Nickels Winnetou sich zu einem regelrechten PR-Desaster entwickelte", weiters wird ihm absichtliche "künstliche Verknappung" vorgeworfen. Ist ein Austritt aus diesem Forum wirklich so schlimm, daß man derart nachtreten muß? Ein Forum ist doch nicht Scientology. Gerade Dinge wie diese geben ihm recht. Und ein PR-Desaster sehe ich auch da nicht, den allermeisten Lesern ist es schnurzpiepegal ob ein Verlag in diesem oder jenem oder keinem Forum zugange ist.


Genau deshalb sprechen wir uns ja gegen solche Exklusivausgaben und Limitierungen aus :p

Genau deshalb? Wegen der erhöhten Nachfrage? Da soll einem Verlag nichts Schlimmeres passieren als mit einem Erfolgstitel ausverkauft zu sein.


Nickel mag jetzt unter Spekulanten bekannter sein, aber gelesen wird er wahrscheinlich erst durch die Volksausgabe..

...die es ohne den Hype höchstwahrscheinlich nie gegeben hätte.


Schön, dass hier so eifrig diskutiert wird. [...] Der Untertitel der Kolumne lautet ganz bewusst "Streitschrift".

Finde ich auch gut, endlich wieder mal eine richtig spannende Diskussion. Prinzipiell habe ich ja absolut nichts gegen Polemik um kurz und knackig eine Message rüberzubringen -ganz im Gegenteil- mich stört nur wenn die Message Quatsch ist. :p

Manfred G
26.11.2012, 21:57
Nickel mag jetzt unter Spekulanten bekannter sein, aber gelesen wird er wahrscheinlich erst durch die Volksausgabe.
Hallo!
Die Aussage glaube ich nicht,Nickel wird durch Spekulanten sowieso nicht gelesen (die machen die Bücher gar nicht auf,so wie auch einige Sammler) und eine Volksausgabe nur mit den Comics wird man für 49 € nicht kaufen wenn Nickel nicht schon vorher gelesen wurde.Zumal diese Winnetou Comics schon mehrfach nachgedruckt wurden.

Clint Barton
26.11.2012, 22:18
Und wirkt halt schon etwas so, als hätte das "Lob" für die DC-Vermarktung in diese aktuelle Folge nicht gut reingepasst, da es deren Kernaussage dann etwas widersprochen hätte .

Eigentlich wollten wir vorallem eine Wiederholung vermeiden.


Die wiegen meiner Meinung nach die Extraeinnahmen, die man mit dem Segment "Variants" ja durchaus erzielen kann, nicht auf.

Für mich schon, da das Geld, daß man für Variants ausgibt, halt nicht nicht andere Comics investiert. Damit schaden sich die Verlage mMn auch selbst. Denn wenn man 19 Cover von "Uncanny Avengers #1" kauft, kann man halt nicht 19 andere Serie kaufen. Serien die dadurch dann vielleicht eingestellt werden und der Verlag sich dann fragt, woran das liegt.


(aber sehe ich das dann richtig, dass Ihr mehr als 100 Exemplare von "My little Pony" bestellt und vermutlich auch verkauft? Hut ab! :surprise:

Ach, das geht ganz schnell - die Hälfte der Bronies will halt alle 8 Cover oder wenigstens 2 haben (die Ironie, die Ironie, ich weiss).
Und im Vergleich zu He-Man sind das eh Peanuts (es fehlt aber auch die Fanseite im Rücken).


Meiner Ansicht nach ein wichtiger und auch durchaus richtiger Artikel aus der Sicht der Händler. Auf die Reaktion von Panini bin ich auch mal gespannt, aber ich glaub, dort müsste man den Artikel mal in deren Forum zur Diskussion stellen. Hatte ich mir auch schon überlegt, dass zu machen, geht aber nicht, da ich weite Teile des Artikels rüberkopieren müsste, was ich wegen der rechtlichen Situation wieder nicht darf.

Also ich hab nichts dagegen und Ekki auch nicht. Solange du nicht den Text in seiner gesamten Länge da rein stellst und nur mit ein, bis zwei Sätzen kommentierst. Auch eine Quellenangabe (Link auf die Seite bei CR) sollte nicht fehlen, sonst steigen dir Matthias und Volker wohl auf's Dach. :D


Aber für die Urheber wäre es natürlich eine leichte Übung.

Also ich bin seit knapp einem Jahr nun nicht mehr im PF aktiv und immer, wenn ich nach einem Hinweis mal wieder ein Thema querlese, muss ich nach kurzer Zeit aufhören. weil das doch teilweise sehr... bizarr da zugeht.


Die selteneren Variantcover sind eben Sammelobjekte, vergleichbar mit Tradingcards, die nur in jeder zehnten, hundertsten oder tausendsten Tüte zu finden sind. Daher sind sie bei Liebhabern dieses Sammelgebiets ja auch so begehrt. Wären sie bei jedem Händler problemlos zu haben, wäre ja der ganze Reiz des Jagd- und Sammeltriebs dahin.

Die seltenen Variantcover sind eben KEINE Jagdobjekte, sondern hier möchte der Kunde einfach in den Laden kommen, einen höheren Preis bezahlen - und fertig. Diese Jagdzeiten sind mMn in weiten Teilen vorbei. Heute muss alles mundgerecht sein. Geht mir ja auch so. Ich warte mittlerweile lieber auf eine GA als mir die alten Alben mühselig zusammenzusuchen.


Diese Sache erinnert mich an das Hühnergegacker der Händler, wenn sie nicht die für Direktabonnenten bestimmten Aboprämien erhalten.

Und das ist gerechtfertigt, weil das bei aller Liebe einen starken finanziellen Nachteil nach sich ziehen kann. Ich meine jetzt nicht den Kram, der der "Sprechblase" beiliegt, sondern z.B. den Ramsch, den Ehapa der "Carl Barks Collection" beigelegt hat.
Wir hatten 2 oder 3 Kunden, die ihre Schuber zurückgebracht haben bzw. die weiteren Schuber lieber direkt bezogen haben, nachdem sie erfahren hatten, daß es für Direktbezieher einen "tollen" Glückszehner und irgendwelche Drucke dazugab.
Das waren dann mal locker 300-450€ weniger Umsatz pro Schuber. Definitiv nichts, was unter Peanuts fällt.



Wer oder wo sollte denn die "zuverlässigere Quelle" sein?

Ebay.


denn mein Händler in Wien gab mir auch schon Tips, wo ich gerade ncht vorrätige Titel noch bekomme, wie z.B. der Sammlerecke (auch wenn ich da selbst drauf gekommen wäre). Das nenne ich Fairness und Kundenservice, da kommt man gerne wieder wenn man so gut und selbstlos beraten wird.

Sieh das mal aus Kundensicht. Bei uns z.B. ist der nächste Laden erst wieder in Köln. Eine nicht unerhebliche Strecke/unerheblicher Aufwand (vorallem für ein Variant). Nicht jeder Comicladen ist in Berlin oder Hamburg, wo es fast schon so viele Comicläden wie Apotheken gibt.
Ansonsten verweise ich interessierte Kunden regelmässig an Mitbewerber - vor Ort im Merchandisebereich ist das der grosse Spielwarenladen (die auch regelmässig Kunden zu uns schicken) und bei den Comics verweise ich z.B. wegen US-Backlist gerne auf Blackdog oder gleich Lone Star Comics in Texas. Auch die Sammlerecke oder Hummel lege ich Kunden nahe, die bestimmte antiquarische deutsche Comics (bei uns nur ein Nebengeschäft) suchen. Von befreundeten Läden wie dem T3, der Comic Combo, Pin-Up, Comics & Graphics oder Comix Hannover mal ganz abgesehen. :)


Davon steht im Text nichts, obwohl ich andere Gründe als angegeben vermutet habe. Da lese ich hingegen ausdrücklich "comicplus+-Verleger Eckart Sackmann, dessen schön aufgemachte Neuedition von Helmut Nickels Winnetou sich zu einem regelrechten PR-Desaster entwickelte",

Das ist es ja auch. Ja, er hat den "Winnetou" super verkauft, aber langfristig könnte er womöglich seinem Verlag geschadet haben, aus diversen Gründen. Auch wenn ich Aussagen hier aus dem Forum wie "Comics von Comicplus kommen mir nicht mehr ins Haus!" natürlich für weit übertrieben und vorallem überreagiert halte.


weiters wird ihm absichtliche "künstliche Verknappung" vorgeworfen.

Auch das ist ein Fakt. Es wurden 200 Exemplare zurückgehalten. Die Gründe dafür sind dabei erstmal nebensächlich (so nachvollziehbar sie auch sind).


Ist ein Austritt aus diesem Forum wirklich so schlimm, daß man derart nachtreten muß?

Was reimst du dir denn jetzt bitteschön zusammen?
Mir ist der Austritt hier sowas von egal, ich kann ihn ja auch komplett verstehen (wenn mir die Leute stündlich einen Haufen Gülle vor die Füsse werfen würden, würde ich mitunter auch irgendwann genug haben).
Schade finde ich es trotzdem.

ELDORADO
27.11.2012, 01:13
Die Spekulanten ... Kommt Jungs. Mit dem YPS Heft haben diese Leute (und dazu gehören auch die Comic-Shops) doch den Vogel abgeschossen.

Damit haben die Comic-Shops aber wirklich ziemlich wenig zu tun.
YPS war und ist doch ein reiner Kioskartikel und dürfte schon deshalb von kaum einem Comicladen überhaupt bestellt worden sein, weil das auch eine ganz andere Vertriebsschiene ist.



...da das Geld, daß man für Variants ausgibt, halt nicht nicht andere Comics investiert. Damit schaden sich die Verlage mMn auch selbst.

Da gibt es aber halt unterschiedliche Kundentypen. Wenn ich welche habe, die grundsätzlich nur, aber dafür alles von Marvel kaufen, dann geben die für die Marvel-Variants doch zusätzliches Geld bei mir aus, dass sie sonst eben nicht in Comics investieren würden.



Nicht jeder Comicladen ist in Berlin oder Hamburg, wo es fast schon so viele Comicläden wie Apotheken gibt.

Kann das mal bitte jemand Mark O. Fischer mitteilen? Dessen ständige Forderung nach "mehr Comicläden" wäre damit ja wohl obsolet. :p

calohn
27.11.2012, 08:42
Damit haben die Comic-Shops aber wirklich ziemlich wenig zu tun.
YPS war und ist doch ein reiner Kioskartikel und dürfte schon deshalb von kaum einem Comicladen überhaupt bestellt worden sein, weil das auch eine ganz andere Vertriebsschiene ist.


Da darf ich aus eigener Erfahrung Einspruch erheben. Ich hab ja dazu geschrieben "dazu gehören auch die Comic-Shops". Ich hab ja nie behauptet, dass das die Hauptgruppe war. Aber es erwiesen sich halt auch die Händler als Spekulanten.

Naja. Berlin soviel Comicläden wie Apotheken??? Da komm ich hier aber wesentlich eher an Kopfschmerztabletten als an "Maus Komplett". Berlin ist auch nicht grad das Walhalla der Comic Leser. Und es ist immerhin ein ganzes Bundesland und keine Stadt. Da ist man auch schon Mal eine Stunde oder länger unterwegs, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sein Ziel zu erreichen.

Zyklotrop
27.11.2012, 09:13
Auch das ist ein Fakt. Es wurden 200 Exemplare zurückgehalten. Die Gründe dafür sind dabei erstmal nebensächlich (so nachvollziehbar sie auch sind).

Es wäre zumindest nett gewesen, diese Gründe anzuführen - eben weil es so für Nichteingeweihte mißverständlich ist. Außerdem stellt sich eher die Frage: wie viele Winnetou-Exemplare wurden und werden von Händlern zurückgehalten, um sie später viel teurer zu verkaufen? Die künstliche Verknappung sehe ich eher da. Einige haben nicht einmal gewartet sondern sofort bei Auslieferung viel teurer verkauft. Solche schwarzen Schafe schaden der Branche viel mehr als es ein Variantcover je könnte.


Und das ist gerechtfertigt, weil das bei aller Liebe einen starken finanziellen Nachteil nach sich ziehen kann. Ich meine jetzt nicht den Kram, der der "Sprechblase" beiliegt, sondern z.B. den Ramsch, den Ehapa der "Carl Barks Collection" beigelegt hat.

*lol* Der "Kram, der der Sprechblase beiliegt" ist als Abonnentengimmick zur Zeit ein Titel von Helmut Nickel - gibt es dieser Tage etwas Begehrteres? Ist wahrscheinlich bald Millionen wert. :p Aber Scherz beiseite, die Direktabonnenten sind für ein Magazin eine Existenzgrundlage und exklusive Abonnentengimmicks dieser Art weltweit bei den allermeisten Magazinen üblich und wichtig. Bei den Ehapa-Schubern verhält es sich vielleicht anders, ob ein solcher Konzern es wirklich nötig hat bei derlei Publikationen den Händlern das Wasser abzugraben ist eine andere Frage - die gut in den Artikel gepasst hätte.

Mervin Pumpkinhead
27.11.2012, 11:21
Außerdem stellt sich eher die Frage: wie viele Winnetou-Exemplare wurden und werden von Händlern zurückgehalten, um sie später viel teurer zu verkaufen? Die künstliche Verknappung sehe ich eher da. Einige haben nicht einmal gewartet sondern sofort bei Auslieferung viel teurer verkauft. Solche schwarzen Schafe schaden der Branche viel mehr als es ein Variantcover je könnte.
Hier nochmal der Einwurf mit der Buchpreisbindung. Gilt oder galt die nicht? Und wenn sie weiter gilt, dann ist das kein Händler meines Vertrauens, wenn er Mondpreise für diese Ausgabe verlangt. Ist das nicht sogar strafbar? Selber schuld, wer sich so über den Tisch ziehen lässt. :(

ELDORADO
27.11.2012, 13:05
Ähem, mit Verlaub: Der Verlag hat in diesem Fall die Preisbindung aufgehoben und zwar exakt zum 10.6. 2012.
Und den Band dann selbst in Erlangen für 100,- Euro angeboten und auch verkauft.

Mervin Pumpkinhead
27.11.2012, 13:33
Dann hat sich meine Frage ja erledigt. Danke.:)

Zyklotrop
27.11.2012, 14:29
Erledigt? Nicht wirklich. Für Band 2 wurde die Preisbindung nicht aufgehoben (auch bei Band 1 geschah dies erst Monate nach Verkaufsstart) und trotzdem bei einigen Händlern sofort bei Auslieferung viel teurer verkauft. Die Frage wieviele Händlerexemplare bei Auslieferung erst gar nicht zum Originalpreis angeboten wurden sondern zurückgehalten beantwortet das allerdings auch nicht, das wird sich wohl auch nicht eruieren lassen.

DER LETZTE APACHE
27.11.2012, 15:29
Momentchen mal,

wir sollten mal rekapitulieren.

Hauptgrund:

comicplus verkündet stolz, der Band 1 ist nun verlagsvergriffen*...
Das kann man sehen, wie man will. Es erfolgte lediglich eine Umverteilung an die jeweiligen Händler.
Meines Wissen konnten Privatleute nicht über die Webseite von comicplus den Band ordern.
Eckart verwies an die Händler.

* Damit wurden die Händler "hellhörig" und das Übel nahm seinen Lauf... Alles andere ist ja bekannt ( und wohl schon Geschichte )

frank1960
27.11.2012, 15:57
Aber das war doch nicht ausschließlich eine reine Umverteilung an die Händler.
Ich habe Band 1 und 2 vor einem Jahr bei der Sammlerecke vorbestellt und dann nach
Erscheinen geliefert bekommen. Das haben bestimmt ne Menge Sammler so gemacht.

Clint Barton
27.11.2012, 16:16
Damit haben die Comic-Shops aber wirklich ziemlich wenig zu tun.
YPS war und ist doch ein reiner Kioskartikel und dürfte schon deshalb von kaum einem Comicladen überhaupt bestellt worden sein, weil das auch eine ganz andere Vertriebsschiene ist.

Korrekt.


Es wäre zumindest nett gewesen, diese Gründe anzuführen - eben weil es so für Nichteingeweihte mißverständlich ist.

Ja, wäre es. Ist uns durchgerutsch und es steht keine böse Absicht dahinter.


Solche schwarzen Schafe schaden der Branche viel mehr als es ein Variantcover je könnte.

Mit der Einstellung rennst du bei mir offene Türen ein (mag ja zwei Händler besonders "gerne").


*lol* Der "Kram, der der Sprechblase beiliegt" ist als Abonnentengimmick zur Zeit ein Titel von Helmut Nickel - gibt es dieser Tage etwas Begehrteres? Ist wahrscheinlich bald Millionen wert. :p Aber Scherz beiseite, die Direktabonnenten sind für ein Magazin eine Existenzgrundlage und exklusive Abonnentengimmicks dieser Art weltweit bei den allermeisten Magazinen üblich und wichtig.

Schon klar und war halt gemeint als "Die Sprechblase ist ein Magazin, da werden sich sicherlich weniger Leute über ein fehlendes Comic-Gimmick ärgern, wenn es ihnen um die Sachartikel geht.


Bei den Ehapa-Schubern verhält es sich vielleicht anders, ob ein solcher Konzern es wirklich nötig hat bei derlei Publikationen den Händlern das Wasser abzugraben ist eine andere Frage - die gut in den Artikel gepasst hätte.

Nicht wirklich, weil es ja um Luxusausgaben und Variantcover ging und nicht um beigelegten Schnickschnack.
Wenn, dann wäre es ein Thema für eine eigene Kolumne.
Und ansonsten war der Horizont Verlag ja schon immer zumindest primär ein Subskriptionsverlag gewesen, wenn mich nicht alles täuscht. Das überhaupt der reguläre Exemplare bekommen hat, lag wohl sehr am Inhalt (Carl Barks), da der Handel sonst wohl zurecht auf die Barrikaden gegangen wäre.


Ähem, mit Verlaub: Der Verlag hat in diesem Fall die Preisbindung aufgehoben und zwar exakt zum 10.6. 2012.
Und den Band dann selbst in Erlangen für 100,- Euro angeboten und auch verkauft.

Ich bin da anders informiert: Die Buchpreisbindung wurde nicht aufgehoben, sondern der offizielle Ladenpreis auf 100,- € angehoben.

Lola65
27.11.2012, 16:23
widerspricht das nicht der Buchpreisbindung?

Jano
27.11.2012, 16:46
widerspricht das nicht der Buchpreisbindung?

Nein, der Preis kann vom Verlag beliebig erhöht oder gesenkt werden. Lediglich die Aufhebung ist erst nach 18 Monaten möglich:


2. Wann können Verlage Preise ändern oder sogar aufheben?
Das BuchPrG zwingt alle Verlage zur Preisbindung von Neuerscheinungen, belässt ihnen aber im Übrigen genügend Flexibilität. So können feste Ladenpreise auch in Zukunft gesenkt oder erhöht werden, wenn die Marktverhältnisse dies erfordern. Wie bisher können Verlage den festen Ladenpreis für ein Buch aufheben und über den Buchhandel oder darauf spezialisierte Vertriebsfirmen „verramschen“. Dies darf allerdings nicht vor Ablauf von 18 Monaten nach Erscheinen des Titels geschehen. Einschlägige Vorschrift dafür ist der § 8. Danach kann die Preisbindung für ein Buch beendet werden, das zu einer vor mindestens 18 Monate hergestellten Druckauflage gehört. In bestimmten Ausnahmefällen, z.B. bei periodisch erscheinenden Büchern, bei schnell veraltenden Publikationen oder bestimmten Ereignisbüchern, kann die Preisbindung sogar vor Ablauf von 18 Monaten beendet werden.

http://www.boersenverein-sasathue.de/de/323753

Comic Report Süd
27.11.2012, 17:35
Zwischendurch möchte ich die Aufmerksamkeit auf das frisch veröffentlichte Interview mit Alex Bubenheimer von Panini lenken.
Dort geht es in einer Frage auch um die Kritik an der Variantcover-Inflation.

http://www.comic-report.de/index.php/verlage/panini/479-panini-programmvorschau-2013

fulbecomics
27.11.2012, 18:47
Ähem, mit Verlaub: Der Verlag hat in diesem Fall die Preisbindung aufgehoben und zwar exakt zum 10.6. 2012.
Und den Band dann selbst in Erlangen für 100,- Euro angeboten und auch verkauft.

...ähem, spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte der Verlag aufwachen müssen. Bis heute ist dies aber nicht geschehen! Im Gegenteil Mahner/Kritiker werden zu blöckenden Schafen abgestempelt (hahahahahha)

ELDORADO
28.11.2012, 00:36
Die Buchpreisbindung wurde nicht aufgehoben, sondern der offizielle Ladenpreis auf 100,- € angehoben.

Korrekt.

Fr4nk
28.11.2012, 08:21
Ich frage mich nur, wie man die im Artikel angesprochene Vermarktung der Superheldecomics über den Inhalt in der Praxis umsetzen soll. Weils so schön paßt, lest Euch mal die Kommentare zu dem SpiegelOnline-Artikel über den Marvelrestart (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/revolution-bei-marvel-comics-die-macht-der-nummer-eins-a-866134.html#spCommentsBoxPager) durch. Die decken sich größtenteils mit meiner eigenen Meinung und der Meinung vieler Leute, die ich kenne und die aus Marvel/DC lange ausgestiegen sind. Blut und Wut - das ist halt kein Konzept. Step One wäre da, erstmal inhaltlich überhaupt was für neue Leser zu bieten, und die Kritik muß nicht an Panini sondern an Marvel und DC gehen. Anderenfalls bleibt halt nur Sammlerreize zu setzen oder sich an Filme ranzuhängen. Aber bei Panini scheint man ja durchaus zufrieden mit den Verkäufen...


Zudem ist Leser über Inhalte zu begeistern schwerer, als man sich das denken könnte. Auch daran zu erkennnen, das inhaltlich überdurchschnittlich gute Serien hierzulande schlecht laufen. Dazu braucht man Ideen...

Zyklotrop
28.11.2012, 10:05
Wobei ein interessanter Inhalt und schöne Variantcover kein Widerspruch sind oder sein müssen. In Anbetracht der Tatsache, daß die Variants den Umsatz der Verlage ankurbeln (bei den Amis natürlich weit mehr als bei uns), ist es einfach komplett realitätsfern dagegen zu wettern, weil es schlicht und ergreifend sinnlos ist. Die Verlage wollen Produkte verkaufen, keine erhöhte Volksbildung durch Hulk-Graphic Novels erreichen.

Auch das doch eher erschreckende Beispiel Winnetou zeigt, daß gerade durch die knappe Limitierung die Nachfrage eklatant gestiegen ist (das Konzept also -wenn auch eher zufällig und überraschend- ein voller Erfolg war), ich fürchte das ist an den anderen Verlagen nicht unbemerkt vorübergegangen. In Zukunft wird es eher mehr als weniger limitierte Ausgaben bei uns geben, weil man sich ebenfalls einen solchen Hype erhofft. Bei Capitan Terror gibt's schon zusätzlich zur limitierten Ausgabe eine superlimitierte limitierte Ausgabe.

ELDORADO
28.11.2012, 10:11
Der "Capitan Terror" (allein dieser Name) ist ja aber auch von äußerst limitierter Qualität, da macht das schon Sinn (und dürfte nun wirklich nur einen ganz, ganz harten Kern interessieren).

Zyklotrop
28.11.2012, 10:17
Solche gehässigen Kommentare sind mehr als entbehrlich, ich finde die Serie toll und internationale Top-Künstler wie Esteban Maroto sprechen ja für sich. Warum wetterst Du andauernd gegen Wiechmann-Comics? Nimm es einfach mit Humor, daß er dich und zaktuell damals als mit der Keule um sich schlagende Steinzeitmenschen karikiert hat. Wenn Dir seine Sachen nicht zusagen, lies sie ganz einfach nicht.

Der "harte Kern"" dürfte so kernig gar nicht sein, wie viele Künstler können auf derart viele schöne Hardcover-Gesamtausgaben im Buchhandel verweisen? Hombre, Thomas, der Trommler, Andrax, Dietrich von Bern und nun Capitan Terror... und wie viele deutsche Autoren??? Erst einmal nachmachen!

Manfred G
28.11.2012, 15:54
Wenn Dir seine Sachen nicht zusagen, lies sie ganz einfach nicht.

Hallo!
Genau so ist das und da auch für mich Wiechmann-Comics nicht lesbar sind werde ich die Comics nicht kaufen (ich habe es mit Andrax versucht,aber schon dieses kleine Format von Crosscult war für mich falsch,die Story gab mir den Rest...)!
Ich war heute übrigens in Köln in der Bahnhofsbuchhandlung Ludwig und hätte mir Winnetou 2 original verschweißt zum normalen Preis kaufen können,da mich allerdings Winnetou auch nicht interessiert habe ich das nicht gemacht!

Zyklotrop
28.11.2012, 16:57
Ja, in den Buchhandlungen, die keine Comicfachläden sind kann man vielleicht noch Glück haben... weil die keine Ahnung vom angeblichen "Wert" des Bandes haben. Der österreichische Geheimtip Morawa in Wien/Wollzeile ist mittlerweile allerdings ausverkauft, was Winnetou 2 angeht.

Um auf die Variants zurückzukommen: ich mag sie eigentlich auch, auch wenn ich in den seltensten Fällen mehr als ein Heft desselben Inhalts kaufe. Aber ein besonders schönes Motiv auszusuchen macht mir einfach Spaß.

Und die Variants erfüllen zumindest in den USA bei den kleineren Verlagen den wichtigen Zweck der Querfinanzierung. Wenn die Nerds von ein und denselbem Heft mehrere Exemplare kaufen, ist das für eine kleinauflagigere Serie unter Umständen existenzsichernd. Die Händler freut's weniger, weil die selteneren Variants an Mindestabnahmemengen der Normalausgabe gekoppelt sind, was öfters dazu führt, daß die Händler auf etlichen nichtverkauften Exemplaren sitzenbleiben, die sie ja -da "direct sales"- nicht zurückschicken können. Das Verkaufsrisiko wird also von den Verlagen auf die Händler abgewälzt. Bei dem System sind naturgemäß größere Läden oder gar Ladenketten im Vorteil, weil die sowieso mehr Exemplare benötigen. Für die kleineren Händler ist das schon ein Bedrohungsszenario. Wenn die Variants andererseits dazu beitragen, daß Serien für die Verlage profitabler sind, dann gleicht sich das vermutlich wieder aus. An eingestellten Serien verdienen die Händler auch nichts. Es gibt eben Licht und Schatten. Aber ich denke, in unseren Breiten ist das Problem minimal, bei den Amis hingegen gibt's ja praktisch nur den Heftchenkram.

Wie sieht's eigentlich bei Panini mit dem "Variant-Verteilungsschlüssel" aus? Ich erinnere mich dumpf, daß früher die Marvel-Exklusiv-Hardcover ebenfalls an Mindestbestellmengen der Softcover gekoppelt waren.

Clint Barton
28.11.2012, 17:08
"Hombre" wahr sogar erstaunlicherweise lesbar. Alles andere... erm. Ja, nee.


Blut und Wut - das ist halt kein Konzept.

Was bei Marvel und DC seit Jahren schief läuft, darüber könnte man ganze Kolumnen füllen. Allerdings habe ich da so garkeinen Bock drauf. Ausserdem wäre das ganz, ganz schnell ein Rant, weil ich da wenig objektiv bleiben könnte.

Wer aber drauf steht, sich vom Spider-Man-Redakteuer beleidigen zu lassen: Bei Bleeding Cool" schaut der in jeden "Spider-Man"-Thread und fängt an, rumzutrollen (bei Comic Book Resources macht er das auch und da sind die Moderatoren so tief im Hintern von Marvel, daß sie jeden sperren, der ihm Widerworte gibt).


Step One wäre da, erstmal inhaltlich überhaupt was für neue Leser zu bieten, und die Kritik muß nicht an Panini sondern an Marvel und DC gehen. Anderenfalls bleibt halt nur Sammlerreize zu setzen oder sich an Filme ranzuhängen.

Bei den Superhelden ist es doch so, daß es nur noch "Alter Wein in neuen Schläuchen" ist. Das liegt ja mMn zum sehr grossen Teil da dran, daß weder Marvel (noch DC) ihre Autoren an den erschaffenen Figuren beteiligen (von Auslandslizenzen oder gar Filmrechten mal ganz zu schweigen).

Und in den Zeiten von "Bone" oder "The Walking Dead" möchte halt niemand mehr den nächsten "Wolverine" oder "Deadpool" erfinden, für den dann nur Marvel das Geld einstreicht.


Aber bei Panini scheint man ja durchaus zufrieden mit den Verkäufen...

Und das Zurecht (zumindets im DC-Bereich). Vor dem Neustart haben wir von Batman keine 30 Exemplare mehr verkauft bekommen. Bis jetzt haben wir rund 180 Hefte alleine von der #1 unter die Leute gebracht - und die Leute steigen immer noch ein und kaufen nach.


Zudem ist Leser über Inhalte zu begeistern schwerer, als man sich das denken könnte. Auch daran zu erkennnen, das inhaltlich überdurchschnittlich gute Serien hierzulande schlecht laufen. Dazu braucht man Ideen...

Eigentlich reicht auch eine begleitende TV-Serie oder Spielzeug.
Das war doch schon früher so. "Spider-Man" habe ich gekauft, weil auf RTL "Spider-Man 5000" lief, die Turtles ebenso und "Masters of the Universe" von Ehzapa habe ich wegen den Figuren gekauft (und sen Covern von Esteban Maroto).


Der "Capitan Terror" (allein dieser Name) ist ja aber auch von äußerst limitierter Qualität

:lol2:

Clint Barton
28.11.2012, 17:19
Aber ein besonders schönes Motiv auszusuchen macht mir einfach Spaß.

Sicher. Geht mir ja genauso. Ich bin zumindest froh, wenn ich mal eine Serie von Dynamite lese, ich ein Cover rausfischen kann, das nicht von Alex Ross stammt.
Denn gerade bei diesem Verlag, aber auch Avatar oder Boom! ist die Frage ja nicht "Welches Cover ist das schönste?", sondern "Welches Cover sieht am wenigsten scheisse aus?".

Das Ärgerliche ist ja, daß man diese Cover oftmals nicht direkt bestellen kann. Obwohl auch hier manche Verlage umgedacht haben (bei "Buffy" z.B. weil keiner das seltene Variant haben wollte und es wohl zahlreiche Beschwerden gab).
Momentan wollen alle bei den "Marvel NO!"-Sachen die äusserst goldigen Baby-Variants von Skottie Young haben. Die gab's aber nur mit einem unnötig komplizierten Bestellschlüssel (bestelle mehr Ausgaben von AB #1 als von XY#5 und du darfst welche haben).
Ähnliches jetzt bei dem "Young Avengers"-Cover von Bryan Lee O'Malley, das sicherlich alle haben wollen, die "Scott Pilgrim" mögen.


Wie sieht's eigentlich bei Panini mit dem "Variant-Verteilungsschlüssel" aus? Ich erinnere mich dumpf, daß früher die Marvel-Exklusiv-Hardcover ebenfalls an Mindestbestellmengen der Softcover gekoppelt waren.

Das wechselt.
Einige Sachen (besonders Sonderbände) gibt es in der Erstzuteilung 1:1, danach kann das jeweilige Cover einzeln bestellt werden, sofern noch welche da sind.
Bei den "seltenen" Variants ist es meistens 10-zu-1.
Bei den derzeitigen 99er Variants muss der Händler von jeder der fünf Heft-Serien eine bestimmte Menge nehmen, um 1 Exemplar zu kriegen. Bei "Batman" ist das kein Problem, bei "Superman" schon eher.
Dazu gibt es noch Kaufvariants, die einen festen VK haben (z.B. "Brightest Day" mit jeweils 29,- €). Die stehen dann auch entsprechend ausgepreist in der Panini Vorschau.

Zyklotrop
28.11.2012, 17:20
und "Masters of the Universe" von Ehapa habe ich wegen den Figuren gekauft (und den Covern von Esteban Maroto).

Ich wegen dem Autor! :p

Clint Barton
28.11.2012, 17:22
Das ist aber bestimmt nicht der gleiche Michael Mann, der auch die Filme und TV-Serien gemacht hat. :D

Zyklotrop
28.11.2012, 17:30
Den meinte ich gar nicht...

Danke für die ausführliche Schilderung des Panini-Verteilungsschlüssels. Zumindest in meinen (Nicht-Händler-)Augen klingt das ziemlich transparent und fair im Vergleich zu den Ami-Zuständen.

Kleines Off Topic: die aktuellen Masters-Titel von DC finde ich ziemlich gut!

Clint Barton
28.11.2012, 17:44
Den meinte ich gar nicht...

Sondern?


Danke für die ausführliche Schilderung des Panini-Verteilungsschlüssels. Zumindest in meinen (Nicht-Händler-)Augen klingt das ziemlich transparent und fair im Vergleich zu den Ami-Zuständen.

Naja - wie gesagt: Drei Batman #6 haben wir bekommen, vier hätte ich gebraucht.

Und dann ist da ja noch "AvX"", aber das krieg ich nicht mehr so wirklich zusammen.


Kleines Off Topic: die aktuellen Masters-Titel von DC finde ich ziemlich gut!

Ich nicht. Gut, nachdem Mattel dafür gesorgt hat, daß James Robinson durch Keith Giffen ersetzt wurde, ist es etwas besser, aber irgendwie fände ich es nach vier Heften ja schon toll, wenn He-Man wenigstens mal auftauchen würde. Als ongoing wäre das ein nettes Set-Up, aber 6teilige Miniserie eher verheerend.
Die 7 Digital-Comics sind allerdings überwiegend gut bis brillant (vorallem Heft #6 mit den MotUs als "Calvin & Hobbes" oder "Spongebob Squarepants").

Da war die 3teilige Miniserie von Dark Horse aus diesem Jahr doch um einiges besser. Auch wenn Tim Seeley da doch arg viel Handlung auf 3x 8 Seiten quetschen musste.

Mervyn
28.11.2012, 18:16
Panini macht das mit der Verteilung der Variantcover schon wesentlich fairer als es in den Staaten abläuft.

Aber merken kann man sich die verschiedenen Verteilungsschlüssel nicht wirklich, und die Orientierung ist bei der derzeitigen Menge gerade für die Kunden sehr schwierig. Wer da nicht rechtzeitig vorbestellt, geht meistens leer aus. Und das führt durchaus zu Verdruss.

Ich versuche mal die Variants zur Avengers vs. X-Men - Aktion zusammenzukriegen:

Bei Avengers vs. X-Men gab es zur Nr.1 mindestens drei Variants (ich glaube ein viertes und möglicherweise fünftes kommt noch):
- das Essen-Variant (wahrscheinlich 333 Expl. zum Festpreis von 7.- oder 9.- Euro, mit verminderten Rabatt)
- das Avengers-Variant (1:1 zum normalen Heft ausgeliefert, auch mit gleichem Preis wie das normale, regulärer Rabatt)
nur in "Rächer"-Läden lieferbar!
- das X-Men-Variant (1:1 zum normalen Heft ausgeliefert, auch mit gleichem Preis wie das normale, regulärer Rabatt)
nur in "X-Men"-Läden lieferbar!
- das Supervariant wahrscheinlich in zwei Versionen, sowohl Avengers als auch X-Men
kostenlos pro 20 bestellte Exemplare (nur Erstbestellung) und Einsendung eines Fotos vom Schaufenster

Okay, wir sind also ein "Rächer"-Shop und kriegen daher auch nur die "Rächer"-Cover.
Was schon mal blöd ist, wenn man zwei Marvel-Komplettkunden hat.
Wir haben uns mit Kollegen eines anderen Ladens darauf geeinigt, dass wir bei den 1:1 Covern eine kleine Tauschaktion machen.
Aber bei den streng limitierten Sachen geht das leider nicht. Da braucht jeder Laden die Minimenge selber.

Auch die Variantcover zur regulären X-Men-Serie während des Crossovers werden wir nicht kriegen, da wir ein Rächershop sind. Da haben schon, neben unseren Komplettsammlern, zwei Kunden nachgefragt, weil es ihnen einfach besser gefiel.
Und das ist halt wirklich ärgerlich.

Mervyn
28.11.2012, 18:18
Wenn ich mir das so durchlese, was ich gerade geschrieben habe - man muss schon studiert haben, um die Feinheiten der Variants zu durchschauen :D

Zyklotrop
28.11.2012, 19:52
Eins scheint mir nach diesen Ausführungen klar zu sein: Panini geht davon aus daß man als Händler viiiiiiiel Zeit für all das hat. :D

@Clint
Oooch... du siehst das viel zu streng. Bei Masters of the Universe erwarte ich ohnehin keine tiefschürfende Story. Gerade der ungewöhnliche und vorläufig He-Man-freie Plot ist irgendwie erfrischend... anders. Origin von Skeletor ist auch nett.
Die Digitalcomix kenne ich gar nicht (bin kein Freund von Digitalkram), klingt aber interessant. Dem Umstand des Nichtkennens werde ich wohl Abhilfe schaffen müssen. Man dankt für den Tip!

Clint Barton
28.11.2012, 20:01
Eins scheint mir nach diesen Ausführungen klar zu sein: Panini geht davon aus daß man als Händler viiiiiiiel Zeit für all das hat. :D

:nod:


Gerade der ungewöhnliche und vorläufig He-Man-freie Plot ist irgendwie erfrischend... anders.

Nicht, wenn man Ausgabe 12 und 13 der damaligen Marvel-Serie kennt. :D


Die Digitalcomix kenne ich gar nicht (bin kein Freund von Digitalkram), klingt aber interessant. Dem Umstand des Nichtkennens werde ich wohl Abhilfe schaffen müssen. Man dankt für den Tip!

:chinese:
Über kurz oder lang gehe ich aber auch davon aus, daß die in Druckform erscheinen.
Die erste Ausgabe davon (The Lost Knight) ist zudem im San Diego Comic Con Special mit enthalten (enthält sonst noch die reguläre Ausgabe #1).

idur14
28.11.2012, 20:20
reininhaltlich gesehen finde ich das panini ding auch schwierig. bei messen ist es ja ok,aber wenn bei avx alleine inhalt und titel dazu drängen 2 cover zuzukaufen,hört sich das zwar gut an,scheint mir aber trotzdem mühsam und auch nicht so schlau,weil einfach viel mehr verkauft hätte werden können.

ansonsten fallen mir der sehr kritische und teilweise negative ton auf ,der mich nicht anspricht. dass bei der auflistung der vzas verlegerlieblinge wieder mal ausgelassen werden(ja auch salleck produziert die) und dass die tendenziöse berichterstattung zu winnetou aus meiner sicht etwas zu weit gegriffen ist und auch auf persönlichen animositäten beruht (man erinnert sich). ich stimme zyklotropskritik daran (aus service für messebesucher wird nun plötzlich künstliche verknappung) voll zu.

Mervyn
28.11.2012, 21:45
.
ansonsten fallen mir der sehr kritische und teilweise negative ton auf ,der mich nicht anspricht. dass bei der auflistung der vzas verlegerlieblinge wieder mal ausgelassen werden(ja auch salleck produziert die)

Idur14, mein lieber Kuschelbär, für dich hatten wir doch extra diese Kolumne geschrieben:
http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comicladenreport/446-comicladen-report-folge-4 ;)

Aber diesen Ton konnten wir nicht durchhalten, wir sind gelernte Einzelhändler, da wird man im Meckern geschult :D

Stimmt, Salleck produziert auch Luxusausgaben. Aber durch den hohen Preis ist die Nachfrage da gering, meist kann man die Titel auch noch nach einem Jahr nachbestellen und der Spekulationsfaktor geht gegen null. Deswegen haben wir die Salleck-Luxusausgaben definitiv vergessen. Aber das war keine Absicht.
Schott ist auch nicht mein Verlegerliebling, dazu ist mir sein Programm viel zu chaotisch, was ich ihm auch letztens wieder persönlich gesagt habe. Aber das juckt ihn auch nicht, er macht halt, was er macht ;)

Mervyn
28.11.2012, 22:19
Man darf auch wirklich nicht vergessen, dass wir die Kolumne zu zweit schreiben. Die geht so lange hin und her, bis beide zufrieden sind. Das hat diesmal ziemlich lange gedauert.
Auf den Winnetou als Startpunkt hatten wir uns geeinigt, weil diese Ausgabe dieses Jahr nun mal das Spekulationsobjekt im Internet ist. Und das ist nun mal ein zentraler Punkt dieser Kolumne, dass limitierte Ausgaben immer auch die Gier der Spekulanten hervorruft (und darunter sind natürlich auch Händler).

Wahrscheinlich habe ich Björn die Winnetou-Passage zu stark gekürzt, weil es einfach nur das Intro sein sollte.
Dennoch fand ich Sackmanns Auftreten im Comicforum wenig souverän, die Anhebung des Preises auf 49.- und 100.- Euro wirklich einmalig in der Geschichte der letzten 25 Jahre. Gefallen hat mir das alles nicht.

Aber da Sackmann jetzt mit den Verkäufen von Winnetou zufrieden ist, hat es dem Verlag zumindest nicht finanziell geschadet. Eine Zeitlang sah es ja aus, als würden nur die Spekulanten den Rahm abschöpfen.
Und die Spekulanten bleiben natürlich ein Ärgernis.

Übrigens haben wir ohne Probleme von Band 2 ein Exemplar mehr erhalten als von Band 1, es wurden ja 200 Exemplare mehr für den Handel frei, wir haben den zusätzlichen Band für 49.- Euro an einen guten Stammkunden verkauft.

Und as ist mein letztes Wort zu Winnetou, der Käse ist jetzt einfach gegessen - auch wenn wir uns bei Band 3 noch mal ärgern werden.

Hugh, ich habe gesprochen.

ELDORADO
28.11.2012, 22:53
Solche gehässigen Kommentare sind mehr als entbehrlich!

Na, Clint fands ja immerhin lustig.

Ich schmeiße nicht alle Wiechmann-Comics in einen Topf, "Hombre" und "Thomas der Trommler" haben sicher eine etwas höhere Qualität.
Serien wie Andrax, Capitan Terror oder Tex & Mex (noch so'n sprechender Name) die sich in erster Linie übers Artwork definieren und wo dieses dann hauptsächlich aus rassigen Weibern und wilden, harten Kerlen besteht sind aber halt purer Trash.
Kann mann machen, darf man auch mögen, aber muss man das dann ja nicht unbedingt knapp 40 Jahre später alles zu hoher Kunst verklären.

Und wenn der Capitan jetzt in einer Sammlerauflage von ein paar Hundert Exemplaren rauskommt, dann spricht das eben, wie von mir beschrieben, nur einen ganz kleinen, daran interessierten Kern (auch im Vergleich zur damaligen Leserschaft) an. Und das gilt für jede der 3 geplanten Varianten (um dann wieder den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen).

Zu Deiner Frage nach den "Marvel-Exklusiv" (oder auch deren Äquivalent DC-Premium) :
Da gilt die 1 : 10 Zuteilung mittlerweile nicht mehr und man kann im Prinzip die Hardcover-Varianten frei bestellen.
Bei besonders gefragten Titeln (wie z.B. Neal Adams neuen Batman) wird dann aber eventuell zugeteilt und nach wie vor ist bei einigen Titeln dieser Reihe eine schnelle Preissteigerung zu beobachten.

idur14
29.11.2012, 06:45
@Mervyn
Also das mit der Erhöhung von 49 auf 100€ fand ich am letzten Tag auch komisch, aber die Dinger sind dann auch nicht weggegangen . Und auch die Endreaktionen des Verlegers im Forum wobei man wieder mal sagen muss, das das über einen langen Zeitraum von den üblichen VEredächtigen ziemlich provoziert wurde und diese vehemente Provokation kommt im Artikel nicht zum AUsdruck. Aber gut auch das ist halt nur eine andere Meinung von mir.

Nur das mit der künstlichen Verknappung verstehe ich einfach nicht. Der Verleger hat doch deutlich vorher kommuniziert, dass er diese 200 Stück in Erlangen verkaufen würde, das ist keine künstliche Verknappung sondern einfach ein anderer VErtriebsweg. Und nicht mal das, weil ja alle Endkunden aber auch alle Händler die Chance hatten, dort die Teile zu erwerben (es wurde einfach MSW ausgeschaltet). Und das haben auch vorwiegend die Insider gemacht (inkl. mehrerer Händler), da diese anderes als das gemeine Volk bereits vor offizieller Öffnung in den Saal durften. Wer sich dann nicht anstellt, sondern woanders im Saal herumschleicht, sollte sich dann auch nicht beschweren.

WO da die Verknappung von 200 Stück ist, kann ich einfach nicht sehen, ist ja nichts anderes als Batman, der die Sonderausgaben von der Messe mitbringt, die bei Nichtausverkauf dann noch in den normalen Handel gehen. Ganz im Gegenteil, jeder Händler konnte das noch als Bonus beim Kunden für sich verkaufen, quasi als positiven Werbeeffekt. DAs erachte ich daher nicht als andere Meinung, sondern als faktisch einfach falsch. Sorry!

PS: Ich habe auch nichts gegen Salleck, ganz im Gegenteil, nur fällt mir halt auf, dass manche immer vehement kritisiert und manche vollkommen ausgespart werden. Das hat wahrscheinlich mit der positiven PErson Schott und den teilweise schwierigen anderen Charaktären zu tun. Aber auch deren Charakter sollte man akzeptieren.
Ja, ich bin halt wirklich ein Kuschelbär und nicht nur anderen Kuschelbären gegenüber, nein ich bin auch für Grizzlies da.

Mick Baxter
29.11.2012, 06:59
...ähem, spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte der Verlag aufwachen müssen.
Was soll "aufwachen" da konkret heißen? Der Band ist ausverkauft, Comicplus+ hat seine Kosten reinbekommen, alles paletti. Damit ist das Thema eigentlich für einen Verlag durch. Wenn er auf die hirnrissigen Vorschläge einiger verbohrter Fans eingeht, kann er den Laden bald dichtmachen.

Mervin Pumpkinhead
29.11.2012, 07:13
Ich schmeiße nicht alle Wiechmann-Comics in einen Topf, "Hombre" und "Thomas der Trommler" haben sicher eine etwas höhere Qualität.
Serien wie Andrax, Capitan Terror oder Tex & Mex (noch so'n sprechender Name) die sich in erster Linie übers Artwork definieren und wo dieses dann hauptsächlich aus rassigen Weibern und wilden, harten Kerlen besteht sind aber halt purer Trash.
Kann mann machen, darf man auch mögen, aber muss man das dann ja nicht unbedingt knapp 40 Jahre später alles zu hoher Kunst verklären.

Und wenn der Capitan jetzt in einer Sammlerauflage von ein paar Hundert Exemplaren rauskommt, dann spricht das eben, wie von mir beschrieben, nur einen ganz kleinen, daran interessierten Kern (auch im Vergleich zur damaligen Leserschaft) an. Und das gilt für jede der 3 geplanten Varianten (um dann wieder den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen).
Wenn ich die Diskussion hier so verfolge dann hat Herr Wiechmann (bewusst oder unbewusst, will ihm ja nix unterstellen, kenne ihn ja nicht) doch alles richtig gemacht: Man nehme einen oder mehrere Comics, die nur noch von einigen Supernerds aus (Prä-)Ypszeiten nachgefragt werden und werfe sie in einer ansprechenden, aber erstmal teuren Ausgabe auf den Markt. Nicht unklever, denn in einer günstigeren Aufmachung könnte man zwar mehr davon auf den Markt bringen, aber die Nachfrage würde sich über die Supernerds hinaus nicht erstrecken und letztendlich blieben Verlag und Handel auf schwer verkäuflichen Restposten sitzen. Weiter: Man weckt das Interesse über die Fachpostille wie die Sprechblase und verknappt das Angebot so, dass die angefixten Spekulanten die Nachfrage und das Interesse künstlich hochtreiben. Ab geht die Lutzi, Angebot und Nachfrage decken sich nicht, die Preise gehen durch die Decke. Und als Sahnehäubchen setzt der Verlag den Preis ebenfalls rauf. Das Ergebnis ist, dass ein eigentlich kaum verkäufliches Produkt plötzlich der heisse Sch... des Jahres ist. Wenn das geplant war, dann aber hallo. Wenn nicht hat es sich zumindest für ein paar Leute gelohnt und Comics, die sonst nie auf den Markt kommen würden, wären auf dem selbigen gelandet und umgesetzt worden. Habe ich das jetzt richtig verstanden?:floet:

Mick Baxter
29.11.2012, 08:13
Übrigens, heißer Tip für Spekulanten: die "Ray Clark"-Gesamtausgabe ist auf 111 numerierte Exemplare limitiert (und mit 18 € für 272 Seiten HC fast noch erschwinglich)!

Zyklotrop
29.11.2012, 11:21
die sich in erster Linie übers Artwork definieren und wo dieses dann hauptsächlich aus rassigen Weibern und wilden, harten Kerlen besteht sind aber halt purer Trash.

Erwartest Du dicke Weiber und weinerliche, tuckige Kerle? In den Geschichten geht's um Piraten, nicht um eine Comicmesse.


Also das mit der Erhöhung von 49 auf 100€ fand ich am letzten Tag auch komisch,

Nicht wirklich, es war eben der Versuch die sicherlich horrenden Kosten den Zeichner aus den USA einfliegen zu lassen zumindest teilweise wieder reinzukriegen. Und in Anbetracht der Tatsache daß ja quasi eine Originalzeichnung Nickels im verdoppelten Letzttagspreis inkludiert war, relativiert sich das alles doch sehr deutlich.

Mervin Pumpkinhead
29.11.2012, 12:25
Sorry, wenn ich mich als Konsument hier nochmal einklinke. Selbst bei allem nötigen Respekt für die Herstellungskosten, aber 100,- sind verdammt viel Geld für ein Comic, egal in welcher Aufmachung. Verlieren wir da nicht langsam das Maß? In Relation gesetzt bekomm ich dafür fast die gesamte neu aufgelegte hervorragend gemachte Roter Falke Serie bei den Finixen :waving:. Ich weiss, das hinkt bestimmt irgendwie, aber ich will nur verdeutlichen, dass das verdammt viel Geld ist.

Zyklotrop
29.11.2012, 12:33
In Relation dazu kriegst du sogar 40 Micky Maus-Hefte, und da sind auch noch 40 Spielzeuge dabei. Aber Scherz beiseite: jede Originalzeichnung ist ein Unikat. Da ist der Aufpreis nachvollziehbar. Und teuer sind leider so ziemlich alle Comics.

Clint Barton
29.11.2012, 20:11
dass bei der auflistung der vzas verlegerlieblinge wieder mal ausgelassen werden(ja auch salleck produziert die)

Wie Ekki schon erwähnte: Die Bände sind sehr, sehr, sehr selten ein Spekulationsobjekt und meistens auch Jahre nach Erscheinen noch erhältlich.
Ich glaube, die derzeit einzigen gesuchten Titel sind drei "Minimenschen" (23, 24 und 37 IIRC), "Tatiana K." 1 (wegen Komplettierung bei Finix) und "Der letzte Flug" (wobei hier ja eine NA im HC kommen soll. Aber keine VZA ist eine gesuchte Rarität.

Und mit Verlegerlieblinge hat das wenig zu tun. Auch wenn ich genug Titel von Salleck hier im Regal stehen habe und mich immer nur verneigen kann, vor dem, was Eckart alles für die Comicszene tut und daß er das Herz am rechten Fleck hat.

Eher ist es ja noch so, daß ich die Leute von Panini mag und schätze und es gut finde, daß sie so viele verschiedene Sachen bringen. Dennoch kann man da auch Kritik anbringen, entweder jetzt mal in der Kolumne oder auch regelmässig am Telefon (das rangiert dann von "Ihr bringt zu viele Variants" bis hin zu einem halb im Scherz gemeinten "Ihr könntet die Hälfte eures Programms problemlos einstellen und kein Mensch würde irgendwas vermissen", wenn mal wieder 30 Neuheiten in einer Woche erschienen sind und ich 2 Stunden damit zugebracht habe, die anständig in die Regale zu räumen). ;)


auf persönlichen animositäten beruht (man erinnert sich)

An was? Ich kann aus meiner Warte nur sagen, daß es hier keinerlei "persönliche Animositäten" gibt. Warum auch?
Und ob du mir das jetzt glaubst oder nicht, ist mir in dem Fall dann irgendwie egal.


Also das mit der Erhöhung von 49 auf 100€ fand ich am letzten Tag auch komisch,

Ich auch, aber verstehen kann ich es voll und ganz. Nicht nur wegen den Kosten für Nickels Besuch, sondern mich als Verleger würde es tierisch wurmen, wenn der Band, den man mit Liebe, Enthusiamus und viel Fleiss zu einem wirklichen Prachtband gemacht hat, halt als Spekulationsobjekt (als das er nicht gedacht war) gehandelt wird und "alle" ausser dem Verleger da mit dran verdienen.


und diese vehemente Provokation kommt im Artikel nicht zum AUsdruck.

Die hat da auch nix drin zu suchen, da sie ja die Kolumen arg off-topic geführt hätte. Daher hatte ich aber die Passage mit der teils berechtigten, teils unberechtigten Kritik eingebaut, um natürlich nicht Herrn Sackman den schwarzen Peter zuzuschieben.
Nochmal zum monierten Satz mit der "künstlichen Verknappung": Herr Sackman hat 200 Exemplare zurückgehalten.
Meine/unsere Intention in diesem Satz ist lediglich die neutrale Schilderung, daß eben 200 Exemplare am Markt gefehlt haben, was zu einer Verschärfung der Situation geführt hat. Dazu wird noch geschrieben, daß diese für Erlangen gedacht waren.
Ihr interpretiert dort hinein, daß wir Herrn Sackmann Gier unterstellen (was wir nicht tun!). Ich hingegen ging davon aus, daß es für jeden Leser klar war, daß 200 Exemplare für Erlangen zurückgehalten wurde, damit man diesen erst kurz vorher erschienenen Band (!) natürlich dort auch noch zur Verfügung (zum präsentieren) hatte (mit oder ohne Nickel). Wäre ja auch schön blöd gewesen, wenn man dauernd am Stand hätte sagen müssen "Sorry, ausverkauft!".


Und nicht mal das, weil ja alle Endkunden aber auch alle Händler die Chance hatten, dort die Teile zu erwerben

Nö, eben nur die, die dort waren. Und selbst so mancher Endkunde musste auf befreundete Leute zurückgreifen, die - z.B. als Zeichner - vor Einlass in die Halle kamen, um ein Exemplar zu kriegen, weil die anwesenden Händler ja gleich alles abgeräumt haben und quasi 1 Minute nach Einlass das Kontingent von jeweils 25 Exemplaren weg war.


WO da die Verknappung von 200 Stück ist, kann ich einfach nicht sehen, ist ja nichts anderes als Batman, der die Sonderausgaben von der Messe mitbringt, die bei Nichtausverkauf dann noch in den normalen Handel gehen.

Die Sonderausgaben haben aber weder vor noch nach der Messe die Nachfrage, die "Winnetou 1" erhalten hat.
Mit ganz wenigen Ausnahmen (irgendwelche Variants von "Star Wars" z.B.) kommt jeder Händler problemlos an seine Mengen (manchmal wird dann ein bißchen gekürzt), wenn er vorbestellt und abholt (oder abholen lässt).
Panini hat da aber mittlerweile durch jahrelange Übung auch sehr, sehr gut ihre geplanten Messe-Auflagen im Griff. Lediglich bei dem ein oder anderen Batman-Titel verschätzt man sich gelegentlich mal.
Und irgendwie ist das, was Stefan da als Service macht, nicht so wirklich das Gleiche.


PS: Ich habe auch nichts gegen Salleck, ganz im Gegenteil, nur fällt mir halt auf, dass manche immer vehement kritisiert und manche vollkommen ausgespart werden. Das hat wahrscheinlich mit der positiven PErson Schott und den teilweise schwierigen anderen Charaktären zu tun. Aber auch deren Charakter sollte man akzeptieren.

Momentan wüsste ich garnicht nicht, was ich an Eckart Schott überhaupt kritisieren könnte. Der ist in den letzten Jahren sehr zuverlässig geworden, kommuniziert viele Sachen frühzeitig und zieht selbst schlecht laufende Sachen durch, auch wenn er sie immer und immer wieder verschiebt (auch auch dazu Erklärungen abliefert). Wenn "Jimmy Wynberg" 4 irgendwann mal kommt, dann kommt er halt und ansonsten eben nicht.
Und ansonsten komme ich zumindest auch ohne Probleme mit "schwierigen Charakteren" (was auch immer da die Definition genau ist) klar, sofern das nicht auf die persönliche Ebene rutscht.


Wenn er auf die hirnrissigen Vorschläge einiger verbohrter Fans eingeht, kann er den Laden bald dichtmachen.

Wort.

ELDORADO
29.11.2012, 20:22
Wenn ich die Diskussion hier so verfolge dann hat Herr Wiechmann doch alles richtig gemacht:

Manchmal macht man alles richtig, manchmal nicht:

http://www.comic-report.de/index.php/verlage/sonstigeverlage3/182-wiechmann-beendet-primo-projekt

Zyklotrop
29.11.2012, 20:30
Eben! Es kann nicht alles glücken, keinem Menschen. Jeder fällt mal, aber nur ein Verlierer bleibt liegen. Ein richtiger Mann (auch "wilder, harter Kerl" genannt) gibt niemals auf. Statt der dreibändigen Titanen-Trilogie kommt nun sogar die sechsbändige Capitan Terror-Gesamtausgabe. Und ich glaube fest daran, daß auch die anderen für die Titanen-Trilogie vorgesehenen Helden früher oder später folgen werden. Auch diese kleine Gehässigkeit geht also komplett ins Leere.

ELDORADO
29.11.2012, 22:05
War ja auch nur eine ganz kleine...und bestand zudem aus: Fakten, Fakten, Fakten. ;)

Zyklotrop
29.11.2012, 22:16
Yep. Aber ich denke, es war keineswegs falsch, Crowdfunding mal zu versuchen, ganz im Gegenteil. Ob's klappt oder nicht weiß man immer erst hinterher - es war den Versuch auf jeden Fall wert. Das sind ja gerade diese Macherqualitäten, die ich an ihm so bewundere. Wenn man Angst vor dem Scheitern oder vor dem Spott irgendwelcher Leute hat, bleibt einem zwangsläufig nur das absolute Nichtstun.

idur14
30.11.2012, 08:12
@Clint: Na OK, will ja auch nichts anstacheln. Irgendwie habe es aber nicht nur ich als etwas negativ empfunden, sonst hätten es ja nicht auch andere leicht negativ kommentiert (inkl. des weitergeleiteten Kommentars des Verlegers). Sichtweisen sind halt unterschiedlich.

Clint Barton
30.11.2012, 08:51
Wir sagen ja auch nicht, daß wir perfekt sind. Von daher ist Feedback nunmal sehr wichtig. Beim nächsten Mal werden wir euren Input sicherlich beherzigen, damit es zu weniger Missverständnissen kommt. :)

idur14
30.11.2012, 12:01
Vor allem bei Panini stimme ich ja zu. Sicher gut gemeint dort, aber ob sowas bei dem kleinen Markt und den anderen Ansprüchen nicht eher Unfrieden stiftet als Verkaufsförderung und positive Stimmung, bleibt abzuwarten.

Bei Vorzugsausgaben und Sonderausgaben, ist im Regelfall der hohe Preis das Korrektiv um Spreu vom Weizen zu trennen. Im nachhinein betrachtet macht es für solch limitierte Titel wohl eher Sinn den Preis von vornherein sehr hoch anzusetzen (auch bei Winnetou), weil die Käufer dieser Ausgaben sowieso fast alles zahlen. Die generelle Limitierung würde ich aber beibehalten,weil es dadurch erst zu einem knappen Gut wird, aber auch dazu gibts ja bereits ordentlich Postings mit anderer Ansicht hier im Forum.

Zyklotrop
30.11.2012, 22:00
Eine faire Lösung wäre: eine Runde "Reise nach Jerusalem" mit 3 Stühlen.

Mervyn
30.11.2012, 22:41
So viel Platz haben die Bonn gar nicht. Steht ja alles mit Comics voll ;)

Clint Barton
30.11.2012, 23:02
Und Merchandise! :lehrer:


Aus Interesse: wie löst man eine solch missliche Situation?

Schauen, wer zuerst bestellt/gefragt/reserviert hat und/oder, wer zu den treuesten Stammkunden gehört und wer nicht.

Mervyn
30.11.2012, 23:17
Der frühe Vogel fängt dem Wurm, oder eben der alte, treue ;)

Zyklotrop
30.11.2012, 23:28
Meine Methode wäre demokratischer gewesen... oder die Kunden sollen sich's wie bei Stuart eben unter sich ausmachen.

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=9240

Hierbei dürfte es sich um das etwas verstörende All Star Batman and Robin #8-Variant handeln...

Mervyn
01.12.2012, 15:32
Und Merchandise! :lehrer:


Alles voller Plüschponies :D

Susumu
01.12.2012, 19:35
Butterblumen?

calohn
02.12.2012, 09:27
Butterblumen? (@susumu: Ich nehme deinen Beitrag mal als ironische Spitze - beziehe mich aber im Folgenden auf den gesamten vorherigen Verlauf.)

Kann es sein, dass sich die Diskussion, weil man nur noch auf einzelnen Beispielen rumreitet, zwar verselbständigt, sich aber auch von ihrem Kern wegbewegt hat. Man kann natürlich diverse Pro- und Contra Argumente anbringen, denn Sonderpublikationen und Variants sind natürlich auch für den Comicsammler etwas Schönes. Die Frage jedoch ist aber die: "Ab welchem Punkt ist der Schaden größer als der Nutzen?"

Das ist nicht nur eine Frage der Verlage, sondern aller Marktteilnehmer und deren Kommunikation untereinander. Hier sollte der Dialog gefunden werden. Und das hat noch nie durch Spitzfindigkeiten oder (vereinzelten) Schuldzuweisungen geklappt.

ELDORADO
02.12.2012, 18:01
@calohn: nix ironische Spitze.
Merchandise = Plüschpony= Butterblume aus Sarh Burrinis "Das Leben ist kein Ponyhof"
(ein zur Zeit recht populäres Produkt)

http://www.kwimbi.de/Kuenstler/Sarah-Burrini/Das-offizielle-Butterblume-Plueschpony-zweite-Auflage.html

Mervyn
02.12.2012, 19:00
Aufmerksame Leser sollten aber gemerkt haben, dass sich die Plüschponies auf den Verkaufsschlager im Bonner Comic Laden beziehen, und das ist nun mal "My little Pony".

Zyklotrop
02.12.2012, 19:29
Aha, so ist das. Ich hatte auch keinen Plan worum es geht, wenn "Butterblume" ein Name ist, dann wirkt der Plural irritierend. Man sagt ja auch nicht die Elfrieden oder die Gertruden. Süß ist das Ding ja, ich will auch eins! Aber... 58 Euro?!

"Hier die zweite Auflage der Plüsch-Butti-Figur; die erste, limitierte Auflage war innerhalb von drei Wochen ausverkauft."

Auf jeden Fall hat man offenbar eine originelle Auffassung des Begriffs "limitiert".

Susumu
04.12.2012, 21:10
Aufmerksame Leser sollten aber gemerkt haben, dass sich die Plüschponies auf den Verkaufsschlager im Bonner Comic Laden beziehen, und das ist nun mal "My little Pony".
Das wusste ich doch auch schon. ;) War keine ernst gemeinte Frage. Und ja: insofern hat calohn schon recht, wenn er dass als ironische Spitze aufgefasst hat, ob er jetzt den Zusammenhang zum Ponyhof (http://sarahburrini.com/wordpress/) gesehen hat oder nicht.

Julius-Henry
14.01.2013, 00:09
"Hier die zweite Auflage der Plüsch-Butti-Figur; die erste, limitierte Auflage war innerhalb von drei Wochen ausverkauft."

Auf jeden Fall hat man offenbar eine originelle Auffassung des Begriffs "limitiert".

Zur Erklärung: Die erste Auflage war auf 50 Stück limitiert und nur diese 50 Stück hatten als Bonus einen exklusiven, von Sarah Burrini signierten, extra hierfür produzierten Comicstrip beiliegen. Die zweite Auflage der, übrigens in Deutschland handgemachten Plüsch-Figuren, hat diesen Strip NICHT beiliegen.

Julius-Henry
14.01.2013, 00:18
Und zum Preis kann ich nur sagen: Die Figuren sind handgemacht, und keine in Fernost in Zehntausender-Auflage hergestellten Kirmes-Plüschfiguren. Der VK-Preis ist insofern sehr fair.

Huckybear
10.01.2020, 11:04
Der Thread ist ja nun schon 8 - 9 Jahre alt und her , wäre mal interessant zu hören wie die selben Diskutanten , Verleger wie Händler heute darüber denken ?
Die enorm harte Fallhöhe und der erwartete Aufprall von Splitter , wie von Comicplus Verleger prophezeit ist (noch) nicht eingetreten, dafür sind andere Verleger wie Epsilon verschwunden, Ehapa hat sich verändert , GN ist weitesgehend wieder verschwunden, die Läden noch da .... die Zukunft wird vermutlich weiter genauso kritisch, prekär und schlecht dunkel-düster wie immer immer in Vergangenheit und Zukunft beschrieben ;) werden ,aber "lebbe" , Comics und Mangamarkt geht weiter ...

Mervyn
10.01.2020, 20:08
Huckybear

Danke fürs Ausgraben - was für eine herrliche Zeitreise :)

amicus
03.07.2020, 10:15
Ich gebe einmal mein Senf als Kunde dazu. Wenn unerwünscht, einfach löschen.;)

Grundsätzlich bin ich so eingestellt, dass ich den stationären Handel eigentlich unterstützen möchte. Nur mache ich zunehmend immer stärker die Erfahrung, dass mir das eben nicht gerade leicht gemacht wird. Wenn ich zum Händler fahre, dann möchte ich nicht „nur“ ein Titel einpacken. Ich habe in der Regel präzise Vorstellungen, was ich genau haben möchte. Die Erfahrung zeigt, dass nur ein Bruchteil der Titel, wenn überhaupt, vorgehalten wird. Nun wird der Einwand kommen, die nicht vorgehaltenen Titel könnte man ja bestellen. Ja, könnte man, aber ich unterstütze lieber Händler, die die Comics vorhalten, die ich gerade erwerben möchte. Außerdem müsste ich hierzu ein weiteres Mal losfahren und stundenlang ein Parkplatz suchen.
Auch würde ich mir von einem stationären Händler wünschen, dass dieser nicht mehr mit Hammer und Meißel arbeitet, sondern mit einen zeitgemäßen Warenwirtschaftssystem. Dieses würde es ihm u.a. ermöglichen Stammkunden zielgerichtet zu beraten. Leider ist das in den von mir frequentierten Geschäften nicht der Fall, was ich unheimlich schade finde. Überhaupt fehlt das persönliche Element, wie Fragen nach, wie gefiel der dieser oder jener Comic oder kann ich dir was empfehlen.

Auch würde ich erwarten, dass Neuheiten selbstverständlich am Lager sind. Und wenn ich mal Comics für mehrere Hundert Euro abschleppe, dann würde ich auch erwarten, dass mir der Händler ein Beutel zum Eintüten der Comics anbietet.
Und wenn ich eine Reklamation habe, beispielsweise zerkratztes Blueberry Titelbild, dann erwarte ich auch, das anstandslos umgetauscht wird. Pustekuchen.

Konsequenz: Derzeit kaufe ich also zu 90% online. Das ist stressfreier. Und ich bin sicher damit nicht alleine.

Meister Yupa
03.07.2020, 11:56
Wozu braucht man ein Warenwirtschaftssystem, um Stammkunden zu beraten?

Das was du beschrieben hast, macht mein Händler alles. OK, bei älteren Titeln kann es tatsächlich sein, dass er sie nicht auf Vorrat hat. Aber wegen dem Wert der Alben und dem Platz kann man auch von keinem Buchhändler verlangen, alles vorrätig zu haben,

Schreibfaul
03.07.2020, 12:37
Ich gebe einmal mein Senf als Kunde dazu. Wenn unerwünscht, einfach löschen.;)

Grundsätzlich bin ich so eingestellt, dass ich den stationären Handel eigentlich unterstützen möchte. Nur mache ich zunehmend immer stärker die Erfahrung, dass mir das eben nicht gerade leicht gemacht wird. Wenn ich zum Händler fahre, dann möchte ich nicht „nur“ ein Titel einpacken. Ich habe in der Regel präzise Vorstellungen, was ich genau haben möchte. Die Erfahrung zeigt, dass nur ein Bruchteil der Titel, wenn überhaupt, vorgehalten wird. Nun wird der Einwand kommen, die nicht vorgehaltenen Titel könnte man ja bestellen. Ja, könnte man, aber ich unterstütze lieber Händler, die die Comics vorhalten, die ich gerade erwerben möchte. Außerdem müsste ich hierzu ein weiteres Mal losfahren und stundenlang ein Parkplatz suchen.
Auch würde ich mir von einem stationären Händler wünschen, dass dieser nicht mehr mit Hammer und Meißel arbeitet, sondern mit einen zeitgemäßen Warenwirtschaftssystem. Dieses würde es ihm u.a. ermöglichen Stammkunden zielgerichtet zu beraten. Leider ist das in den von mir frequentierten Geschäften nicht der Fall, was ich unheimlich schade finde. Überhaupt fehlt das persönliche Element, wie Fragen nach, wie gefiel der dieser oder jener Comic oder kann ich dir was empfehlen.

Auch würde ich erwarten, dass Neuheiten selbstverständlich am Lager sind. Und wenn ich mal Comics für mehrere Hundert Euro abschleppe, dann würde ich auch erwarten, dass mir der Händler ein Beutel zum Eintüten der Comics anbietet.
Und wenn ich eine Reklamation habe, beispielsweise zerkratztes Blueberry Titelbild, dann erwarte ich auch, das anstandslos umgetauscht wird. Pustekuchen.

Konsequenz: Derzeit kaufe ich also zu 90% online. Das ist stressfreier. Und ich bin sicher damit nicht alleine.

Aufgrund mehrerer Umzüge, war ich auch Stammkunde in mehreren Läden bzw. kenne unterschiedliche Läden aufgrund von Reisen (Frankfurt, Mainz, Nürnberg, München, Kassel, Hamburg). Nichts davon was du beschreibst habe ich je erlebt. Von der Kundenberatung bis hin zum Umtausch, alles kein Problem.
Und wenn online, dann Online Comicfachhändler, wie der hervorragende Bonner Comicladen.

Was gar nicht geht ist Amazon.

amicus
03.07.2020, 12:54
Aufgrund mehrerer Umzüge, war ich auch Stammkunde in mehreren Läden bzw. kenne unterschiedliche Läden aufgrund von Reisen (Frankfurt, Mainz, Nürnberg, München, Kassel, Hamburg). Nichts davon was du beschreibst habe ich je erlebt. Von der Kundenberatung bis hin zum Umtausch, alles kein Problem.
Und wenn online, dann Online Comicfachhändler, wie der hervorragende Bonner Comicladen.

Was gar nicht geht ist Amazon.

Aus den Fingern habe ich mir es jedenfalls nicht gesaugt. Und es waren nicht einmal die schlimmsten Vorfälle.

Hinsichtlich amazon stimme ich dir zu.

Lola65
03.07.2020, 13:10
Ich gebe einmal mein Senf als Kunde dazu. Wenn unerwünscht, einfach löschen.;)

Grundsätzlich bin ich so eingestellt, dass ich den stationären Handel eigentlich unterstützen möchte. Nur mache ich zunehmend immer stärker die Erfahrung, dass mir das eben nicht gerade leicht gemacht wird. Wenn ich zum Händler fahre, dann möchte ich nicht „nur“ ein Titel einpacken. Ich habe in der Regel präzise Vorstellungen, was ich genau haben möchte. Die Erfahrung zeigt, dass nur ein Bruchteil der Titel, wenn überhaupt, vorgehalten wird. Nun wird der Einwand kommen, die nicht vorgehaltenen Titel könnte man ja bestellen. Ja, könnte man, aber ich unterstütze lieber Händler, die die Comics vorhalten, die ich gerade erwerben möchte. Außerdem müsste ich hierzu ein weiteres Mal losfahren und stundenlang ein Parkplatz suchen.
Auch würde ich mir von einem stationären Händler wünschen, dass dieser nicht mehr mit Hammer und Meißel arbeitet, sondern mit einen zeitgemäßen Warenwirtschaftssystem. Dieses würde es ihm u.a. ermöglichen Stammkunden zielgerichtet zu beraten. Leider ist das in den von mir frequentierten Geschäften nicht der Fall, was ich unheimlich schade finde. Überhaupt fehlt das persönliche Element, wie Fragen nach, wie gefiel der dieser oder jener Comic oder kann ich dir was empfehlen.

Auch würde ich erwarten, dass Neuheiten selbstverständlich am Lager sind. Und wenn ich mal Comics für mehrere Hundert Euro abschleppe, dann würde ich auch erwarten, dass mir der Händler ein Beutel zum Eintüten der Comics anbietet.
Und wenn ich eine Reklamation habe, beispielsweise zerkratztes Blueberry Titelbild, dann erwarte ich auch, das anstandslos umgetauscht wird. Pustekuchen.

Konsequenz: Derzeit kaufe ich also zu 90% online. Das ist stressfreier. Und ich bin sicher damit nicht alleine.


welche Läden hast du hier in HH besucht?

amicus
03.07.2020, 13:12
Wozu braucht man ein Warenwirtschaftssystem, um Stammkunden zu beraten?

Das was du beschrieben hast, macht mein Händler alles. OK, bei älteren Titeln kann es tatsächlich sein, dass er sie nicht auf Vorrat hat. Aber wegen dem Wert der Alben und dem Platz kann man auch von keinem Buchhändler verlangen, alles vorrätig zu haben,

Nun ja, dann weiß der Händler was ich erworben habe und kann so entsprechend Tipps geben. Die Händler die ich kenne, notieren entweder mit Zettel und Schreiber, was verkauft worden ist, aber nicht den Erwerber oder sie schreiben gar nichts auf und überlassen das den Kollegen Zufall, bis auffält das dies oder jenes nicht oder fast nicht mehr im Sortiment vorhanden ist.

Alles kann sicher nicht vorrätig gehalten werden. Aber gängige Titel wie beispielsweise Prometheus oder Carthago schon.

amicus
03.07.2020, 13:30
welche Läden hast du hier in HH besucht?

Mundsburger Damm beispielsweise. Die schreiben sich alles auf Zettel. Sortiment ist groß. Eine zeitlang habe ich dort sehr viel gekauft, aber die Dame dort interessiert sich überhaupt nicht. Die schafft es nicht einmal zu grüßen, wenn man zum Laden hereinkommt. Initiativ auf dem Kunden zugehen und ansprechen, wie oben beschrieben, völlige Fehlanzeige. Hatte dort insgesamt für viel Geld eingekauft. Glaube nicht, das mir ein Beutel angeboten worden ist. Kein freundliches hallo, kein gar nichts.

Hummel: Dort war man gar nicht begeistert, das ich mal am Samstag Morgen das Geschäft betrat. Die Herren fühlten sich erkennbar gestört. Und sauer wurde man, als ich dann darum gebeten habe, mein OnLine Bestellung mitzunehmen, die schon 10 Tage alt war. Hier gab es übriges ein Warenwirtschsftssystem. Beratung fand trotzdem nicht statt.

Comic Total: Sehr nette Truppe, aber relativ kleines, zu klein, Sortiment. Auch mit den Neuheiten klappt es nicht so gut.

Comic Room. Tolle Truppe. Nur leider ebenfalls ein sehr kleines FB Sortiment. Schwerpunkt sind dort die US Comis.

Racing Rainer: Der einzige, den ich noch heute und künftig aufsuchen werde. Allerdings auch sehr altmodisch. Aber ich dort das Gefühl, das man sich um mich als Kunde bemüht.

P&B: Selbst bei diesem Laden hat man Probleme gängige Sachen zu bekommen, obwohl die eine relative große Fläche, für Hamburger Vehältnisse, haben.

Lola65
03.07.2020, 13:48
kein gutes Zeugnis für Hamburg

amicus
03.07.2020, 14:09
Ja, leider.

Lola65
03.07.2020, 14:13
Ich wollte zu Beginn von Corona bei denen online bestellen. Ist anscheinend nur über Ebay möglich. Wie so auch immer. Das wollte ich nicht. Hab dann per Whats App bei Heymann bestellt und bekommen. Könnte so einfach sein. Per Whats app beim Comicladen.

Borusse
03.07.2020, 16:26
WWS: Mein Job ist es ja Buchhändler zu beraten. Und da sind wir mittlerweile bei ca. 90 %, die ein WWS nutzen (wie, ist eine andere Frage). Schwierig ist es für Händler, die nicht nur Bücher führen - da muss zwangsläufig sehr hoher manueller Aufwand betrieben werden. Das ist auch die Situation im Comichandel - du musst halt den ganzen Tinnef, wie Importtitel, Figuren, Spiele usw. aufnehmen. Ich halte das aber durchaus für sinnvoll, gerade weil Comics so stark novitätengetrieben sind, da auf eine Lösung zu setzen.
Betr. übrigens auch den online-Shop. Anders als andere Branchen ist der Buchhandel recht ordentlich durch den Lockdown gekommen, auch weil fast jeder Händler einen Shop hat und dieser funktionierte.

All das ist meiner Meinung nach aber völlig entkoppelt von "guter Beratung", einer netten Begrüßung usw. Ich fahre einmal im Monat bei meinem Händler vorbei. Der ist sehr lieferfähig, die Novis sind fast alle vorrätig (natürlich kann da mal was weggeschnappt sein). Zusätzlich bekommt er von mir aber auch Infos, was ich brauche, per Mail und ich lasse auch eine Liste mit kommenden "Must have-Titeln" da. Und dann denkt der eigenständig, weil der schon weiß wie ich ticke. Und das ist nicht immer Mainstream (ich war allerdings überrascht, dass ich in einer Groß- und Unistadt der einzige Käufer des Comics über Alexandria Ocasio-Cortez war).

Da ich mitbekomme wie viel du, amicus, liest und vermutlich auch kaufst, sollte es dir gelingen einen Händler zu finden, der deine Wünsche bedient und sich auch mit dir unterhält - denn das ist der Mehrwert, warum ich auch dahin gehe, sonst könnte ich im Internet bestellen.

Dekaranger
03.07.2020, 20:18
Ich erwarte gar nicht, dass der Comic Shop alles vorrätig hat. Ich nutze es aus, dass viele von denen eine Art Abo Service haben. Ich gebe da meine Wunschlisten laufend ab und der Laden kümmert sich darum die Ware in einem 1a Zustand ranzuschaffen und ich kann alles ohne weiteren Stress einsacken und brauche nicht ständig die Termine im Überblick behalten. Der Händler macht dafür einen sicheren Umsatz. Eine Win win Situation. :cowboy:

Als Laufkunde stelle ich mir einen Comic Shop auch nur bedingt hilfreich vor, da es unmöglich ist alles was rauskommt auch vorrätig zu haben. Das müsste ja ein gigantischer Laden sein. :ugly:

Kohlenwolle
04.07.2020, 09:44
Mundsburger Damm beispielsweise. Die schreiben sich alles auf Zettel. Sortiment ist groß. Eine zeitlang habe ich dort sehr viel gekauft, aber die Dame dort interessiert sich überhaupt nicht. Die schafft es nicht einmal zu grüßen, wenn man zum Laden hereinkommt. Initiativ auf dem Kunden zugehen und ansprechen, wie oben beschrieben, völlige Fehlanzeige. Hatte dort insgesamt für viel Geld eingekauft. Glaube nicht, das mir ein Beutel angeboten worden ist. Kein freundliches hallo, kein gar nichts.

Hummel: Dort war man gar nicht begeistert, das ich mal am Samstag Morgen das Geschäft betrat. Die Herren fühlten sich erkennbar gestört. Und sauer wurde man, als ich dann darum gebeten habe, mein OnLine Bestellung mitzunehmen, die schon 10 Tage alt war. Hier gab es übriges ein Warenwirtschsftssystem. Beratung fand trotzdem nicht statt.

Comic Total: Sehr nette Truppe, aber relativ kleines, zu klein, Sortiment. Auch mit den Neuheiten klappt es nicht so gut.

Comic Room. Tolle Truppe. Nur leider ebenfalls ein sehr kleines FB Sortiment. Schwerpunkt sind dort die US Comis.

Racing Rainer: Der einzige, den ich noch heute und künftig aufsuchen werde. Allerdings auch sehr altmodisch. Aber ich dort das Gefühl, das man sich um mich als Kunde bemüht.

P&B: Selbst bei diesem Laden hat man Probleme gängige Sachen zu bekommen, obwohl die eine relative große Fläche, für Hamburger Vehältnisse, haben.

Das ist ja wirklich traurig bei euch in Hamburg. Die Ausnahme Raicing Rainer kenne ich aufgrund meiner häufigen Messebesuche auch schon seit faßt 20 Jahren persönlich und habe in als sehr kompetenten, fairen und umgänglichen Händler kennen gelernt.
Bei uns im Ruhrgebiet ist das völlig anders, Ich könnte keinen einzigen Laden nennen, der nicht auf seine Kunden eingeht. Nicht alle Neuerscheinungen sind vorrätig, aber Abo-Service, kurzfristige oder telefonische Bestellungen sind selbstverständlich.
Meinen Stammladen in Oberhausen besuche ich seit ca. 25 Jahren regelmäßig und werde dort nicht wie ein Kunde, sondern mehr als Freund behandelt. Deswegen bestelle ich grundsätzlich nichts über's Internet.

Ich hoffe das du eventuell in Hamburg mal was ähnliches findest.

Huckybear
04.07.2020, 10:03
Vielleicht auch ein generelles Mentalitätsproblem im Norden ?
Ich habe im Norden, wenn auch nicht ganz so hoch , ähnliche Erfahrungen gemacht
In meinen ehemaligen Comicläden ín Braunschweig habe ich seit über 12 Jahren kein Fuss mehr hineingesetzt.
Was ich dort nicht nur selbst erlebt hatte, spottete jeder Beschreibung.
Lieber kaufe ich online oder bin ich im normalen Buchnadel unterwegs als mir das alles was ich dort erlebt habe noch mal anzutun.
Bei einem nicht mehr existierenden Vorgänger fand ich es zwar anders , aber ähnlich, dort allerdings eher genervt ,dauerangepisst und unfreundlich schlimm.
Das es auch anders im Norden geht sieht man in Hannover bei Comix , wobei die diversen Vorgänger dort auch nicht so pralle waren.
Aber das ist eine der wenigen Ausnahmen und Insel im Norden
Denke im Ruhrgebiet sind die Neuen Läden jetzt so ähnlich relativ "entstaubt" Kartonfrei und trotzdem modern Kundenfreundlich Orientiert drauf statt Nerdiger düsterer "Spielekaschemme" in eigener Sache

amicus
04.07.2020, 11:27
Vielleicht auch ein generelles Mentalitätsproblem im Norden ?

Gut möglich.


Das es auch anders im Norden geht sieht man in Hannover bei Comix , wobei die diversen Vorgänger dort auch nicht so pralle waren.

Der Laden steht auf meiner Liste; ich werde dort mal hinfahren.



Das ist ja wirklich traurig bei euch in Hamburg. Die Ausnahme Raicing Rainer kenne ich aufgrund meiner häufigen Messebesuche auch schon seit faßt 20 Jahren persönlich und habe in als sehr kompetenten, fairen und umgänglichen Händler kennen gelernt.
Bei uns im Ruhrgebiet ist das völlig anders, Ich könnte keinen einzigen Laden nennen, der nicht auf seine Kunden eingeht. Nicht alle Neuerscheinungen sind vorrätig, aber Abo-Service, kurzfristige oder telefonische Bestellungen sind selbstverständlich.
Meinen Stammladen in Oberhausen besuche ich seit ca. 25 Jahren regelmäßig und werde dort nicht wie ein Kunde, sondern mehr als Freund behandelt. Deswegen bestelle ich grundsätzlich nichts über's Internet.

Deine Zeilen zu Rainer kann ich nur bestätigen.

Und die schönen Erfahrungen, die du im Ruhrgebiet machst, hoffe ich irgendwann auch einmal hier in der Region zu machen.

Simulacrum
04.07.2020, 12:17
Das Comix kann man auch schön fußläufig vom Bahnhof aus erreichen.

Meister Yupa
04.07.2020, 19:21
Das Comic Cafe in Bremen hat eine recht gute Backlist an Mangas und der Inhaber kennt sich gut mit Comics und auch Mangas aus.

Mick Baxter
04.07.2020, 20:02
Mundsburger Damm beispielsweise. Die schreiben sich alles auf Zettel. Sortiment ist groß. Eine zeitlang habe ich dort sehr viel gekauft, aber die Dame dort interessiert sich überhaupt nicht. Die schafft es nicht einmal zu grüßen, wenn man zum Laden hereinkommt. Initiativ auf dem Kunden zugehen und ansprechen, wie oben beschrieben, völlige Fehlanzeige.
Wo sind denn Ingo Kappler und Manfred Tittel geblieben?

amicus
04.07.2020, 20:56
Wo sind denn Ingo Kappler und Manfred Tittel geblieben?

Ich weiß es nicht. Mir sind die Herren bei meinem Besuchen jedenfalls dort nicht begegnet. Dort war immer nur die von mir beschriebene Dame.

JRN
04.07.2020, 23:25
Wo sind denn Ingo Kappler und Manfred Tittel geblieben?


Frag Google ... und Du erhältst sinnlose Antworten:

30103


Mit 1000 Grüßen,
JRN

Borusse
05.07.2020, 08:25
Mal zum Inhalt: Der Mangareport inkl. Corona-Report ist sehr interessant.

Bezüglich Corona würde mich interessieren, ob ihr offen nach den Erfahrungen gefragt habt - was ich vermute -oder Detailfragen gestellt. Mir fällt nämlich auf, dass es eine ganz ordentliche Bandbreite zwischen dem "alles ganz gut gelaufen" des Marktführers und den doch dann punktuell kritischen Anmerkungen anderer gibt: Zahlungsmoral, insbesondere eines Filialisten - die Frage von möglichen Zahlungsausfällen infolge von Insolvenzen wurde anscheinend nicht angefragt, dürfte aber in den Verlagen durchaus Thema sein - oder dass Synergien durch eine Markteinführung wegfielen (offen und ehrlich angesprochen von Manga Cult).

Womit ich beim nächsten Punkt bin: Mir ist da immer ein bisschen zu viel Euphorie dabei, wenn ich den Verlagen zuhöre, besonders den großen. aufgrund meiner Wahrnehmung, die auf quasi täglichen Besuchen in Buchhandlungen beruht, würde ich mal sagen, dass mittlerweile Mangas abseits von den Filialisten und dem Fachhandel im stationären Bereich keine große Rolle spielen. Auch hier im Forum kann ich mich nicht erinnern schon mal gelesen zu haben, dass jemand etwas in seiner örtlichen Buchhandlung kauft. Da werden Thalia, Hugendubel und Osiander genannt. Diese Abhängigkeit von wenigen ist ein Problem, welches man nicht einfach so ausblenden sollte - auch wenn mir selbst da keine Lösung einfällt.

Simulacrum
05.07.2020, 09:02
Gut, damit es wenigstens 1x im Forum steht, ich habe schon Mangas von Taniguchi, Shigeru Mizuki und den 1. Lovecraft von Tanabe über die Buchhandlung vor Ort bezogen ;) Aber natürlich vorab informiert bestellt.

Hate
05.07.2020, 09:23
Habe im Buchhandel ein paar Comics bestellt, um mich endlich wieder zum Comiclesen zu bewegen.

Aber einige Comics sind im regulären Buchhandel nicht lieferbar:

- Cubitus Classic 3: Ohne Fleiß kein Preis (https://www.ppm-vertrieb.de/Cubitus-Classic-3::4862.html) (Piredda 2010)

- The Spirit - Femmes Fatales (https://www.ppm-vertrieb.de/The-Spirit-Femmes-Fatales::6513.html) (Salleck 2013)

Simulacrum
05.07.2020, 09:29
Meine Buchhandlung würde es dann aber auch woanders versuchen zu bestellen. Die sind sehr rührig.

Stefan
05.07.2020, 09:47
(...)Auch hier im Forum kann ich mich nicht erinnern schon mal gelesen zu haben, dass jemand etwas in seiner örtlichen Buchhandlung kauft. Da werden Thalia, Hugendubel und Osiander genannt. Diese Abhängigkeit von wenigen ist ein Problem, welches man nicht einfach so ausblenden sollte - auch wenn mir selbst da keine Lösung einfällt.(...)
Mit den drei genannten hast du allerdings auch schon schätzungweise 60 % der noch existierenden stationären Buchhandlungen abgedeckt. Noch mehr, wenn du die semikommerziell arbeitenden Buchcafés abziehst. Ich wohne hier in Osiander central, und es gibt zwar weitere Buchhandlungen, aber dort nach Comics zu suchen ist sinnlos. Ein Spieleladen hat noch ein paar und der Bahnhofsbuchhändler. So sieht die Präsenz in der Provinz nun einmal aus. Da ist der Zug schon weitgehend abgefahren, und der Onlinehandel (Und das ist bekanntermaßen nicht nur amazon) ist da kaum noch zu schlagen.

amicus
05.07.2020, 10:49
Im neuem ALFONZ drückt Kai Schwarz von Carlsen sein Respekt für die Händler aus und verbeugt sich vor Ihnen, dass das Publikum während des Shutdowns mit Lesestoff versorgt worden ist. Dem kann man nur zustimmen.

Was leider nicht zum Ausdruck gekommen ist, das die Fans, die trotz teilweise erheblicher finanzieller Einbußen, Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit oder oder oder.....................dem Comic und Manga die Stange gehalten haben und zwar so, das jetzt nach dem Shutdown, die Branche sich hoffentlich schnell wieder erholen kann.

amicus
05.07.2020, 10:50
Habe im Buchhandel ein paar Comics bestellt, um mich endlich wieder zum Comiclesen zu bewegen.

Aber einige Comics sind im regulären Buchhandel nicht lieferbar:

- Cubitus Classic 3: Ohne Fleiß kein Preis (https://www.ppm-vertrieb.de/Cubitus-Classic-3::4862.html) (Piredda 2010)

- The Spirit - Femmes Fatales (https://www.ppm-vertrieb.de/The-Spirit-Femmes-Fatales::6513.html) (Salleck 2013)


Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, mit welchen Großhändlern deine Buchhandlung zusammenarbeitet.

Hate
05.07.2020, 11:02
Gibt ja nur noch zwei in Deutschland, nachdem der dritte pleitegegangen ist.

In meinem Fall ist es der nördlichere von beiden.

Lola65
05.07.2020, 13:27
Wo sind denn Ingo Kappler und Manfred Tittel geblieben?

Rente

Borusse
05.07.2020, 13:54
Gibt ja nur noch zwei in Deutschland, nachdem der dritte pleitegegangen ist.

In meinem Fall ist es der nördlichere von beiden.

Falsch. Es gibt Libri, KNV Zeitfracht und Umbreit.

Borusse
05.07.2020, 13:57
Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, mit welchen Großhändlern deine Buchhandlung zusammenarbeitet.

Bei derart alten Comictiteln ist de Wahrscheinlichkeit einer Auslistung im Großhandel immens.

Hate
05.07.2020, 13:59
Falsch. Es gibt Libri, KNV Zeitfracht und Umbreit.
Gut zu hören, dass es mit KNV weitergegangen ist.

amicus
05.07.2020, 14:10
Gut zu hören, dass es mit KNV weitergegangen ist.

Bloß das KNV jetzt dem Logistiker Zeitfracht gehört, die KNV letztes Jahr erworben haben. Auch wäre mal interessant zu erfahren, ob die Verlage noch Geld bekommen haben oder ob alles in der Insolvenzmasse untergegangen ist.

Borusse
05.07.2020, 16:12
Bloß das KNV jetzt dem Logistiker Zeitfracht gehört, die KNV letztes Jahr erworben haben. Auch wäre mal interessant zu erfahren, ob die Verlage noch Geld bekommen haben oder ob alles in der Insolvenzmasse untergegangen ist.

Das kannst du doch auch nachlesen. Das Insolvenzverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Die Erstattung dürfte sich im üblichen Rahmen bewegen (Vermutung). Und es gibt einen Notfall-Fond, den Zeitfracht initiiert und eingezahlt hat.

Bad Company
05.07.2020, 16:33
Was leider nicht zum Ausdruck gekommen ist, das die Fans, die trotz teilweise erheblicher finanzieller Einbußen, Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit oder oder oder.....................dem Comic und Manga die Stange gehalten haben und zwar so, das jetzt nach dem Shutdown, die Branche sich hoffentlich schnell wieder erholen kann.

Ich befürchte, dass betreff Arbeitslosigkeit sich im Laufe des Jahres noch so manch Negatives entwickelt. Eventuell sogar bis in 2021. Aber hoffen wir mal das Beste...

amicus
05.07.2020, 17:51
Ich befürchte, dass betreff Arbeitslosigkeit sich im Laufe des Jahres noch so manch Negatives entwickelt. Eventuell sogar bis in 2021. Aber hoffen wir mal das Beste...


Ich denke es kommt noch zu erheblichen Umwälzungen; vor allem im Handel und die werden Arbeitsplätze kosten.

Derzeit ist es so, das Zahl der offenen Stellen sinkt und die Anzahl der Arbeitslosen steigt.

Eines jedenfalls steht fest: Die Rechnung wird uns 2021/2022 in Form höherer Steuern präsentiert werden. Niedrige Löhne und noch höherer Steuern, das ist Gift für die Konjunktur und dann haben die Leute definitiv weniger Geld zum Ausgeben, beispielsweise für Comics, in der Tasche.

Lola65
05.07.2020, 18:18
so sieht es aus, stimme Dir da zu.


wie wir so die Wirtschaft retten sollen, bleibt mir ein Rätsel.

FilthyAssistant
05.07.2020, 18:37
Niedrige Löhne und noch höherer Steuern, das ist Gift für die Konjunktur und dann haben die Leute definitiv weniger Geld zum Ausgeben, beispielsweise für Comics, in der Tasche.

Das stimmt - aber Politiker sind ja nicht blöd und wissen sowas doch auch. Noch steht der Bundeshaushalt dank mehrerer Jahre des Spardiktats (aka "Schwarz Null") halbwegs gut da, also besteht die Chance, erstmal von Steuererhöhungen verschont zu bleiben.

Apropos Steuern: Wie wirkt sich eigentlich die Mehrwertsteuersenkung auf die Comics aus? Derzeit sowieso noch nicht, weil die Preise ja normalerweise aufgedruckt sind und nicht spontan gesenkt werden können. Ergo haben die Comicläden derzeit Mehreinnahmen (wenn auch nicht signifikant). Aber auch später vermute ich nicht, dass die Preise deutlich gesenkt werden - und selbst wenn, hält sich die Ersparnis beim Kunden in Grenzen; die Senkung der Mehrwertsteuer wird also keinen Einfluss auf das Kaufverhalten haben...

Lola65
05.07.2020, 18:57
gar nicht, Buchpreisbindung meine ich irgendwo gelesen zu haben

Borusse
05.07.2020, 19:07
Buchpreisbindung heißt nicht, dass man nicht de Preise senken könnte. aber es gibt gute Gründe es nicht zu tun. Hier ein sehr guter Artikel zu dem Thema:

In dem folgenden Link kann man eine, wie ich finde, gelungene Darstellung lesen, warum aus Sicht eines Verlages die Preissenkung keinen Sinn macht.



https://www.carpathia-verlag.de/blog/2020/06/09/mehrwertsteuersenkung-warum-unsere-buecher-trotzdem-nicht-billiger-werden/

Kai Schwarz
15.07.2020, 20:20
amicus: Merci für den Hinweis - den Dank an die Fans hätte ich in meiner ALFONZ-Antwort unterbringen können, ja - hole ich ein bisschen im Vorwort der nächsten MANGA PREVIEW nach.
Es steht sehr zu hoffen, dass Publikum und Handel möglichst gut durch die kritischen Zeiten hindurchkommen.