Wenn die Buchpreisbindung wegfallen sollte, wird es mit ziemlicher Sicherheit kurz darauf vielleicht noch 5 Comicshops in Deutschland geben. Ichs ehe es doch jetzt schon bei unseren wenigen Anime-DVDs, die wir im Sortiment haben - einige Titel verkauft Amazon zu unseren Einkaufspreisen und bei den anderen sind wir trotz knapper Kalkulation meistens dennoch 3-5 Euro teurer. Gewinn machen wir in dem Sektor schon seit Jahren nicht mehr und lassen ihn nur noch unter "Kundenservice" laufen.
Die Situation brauche ich im Printbereich sicherlich nicht.
Dann sieh dich im Saturn und/oder Media Markt doch beim nächsten Mal nach DVD-Filmen kleinerer Labels um.
Genauso ist doch derzeit auch der Trend von Amazon, die Artikel zwar anzubieten, aber von Fremdanbietern verschicken zu lassen. Spart ja halt auch Lagerkosten.
Ja, nur wäre ohne die Buchpreisbindung dieser Kampf schon vor Jahren zugunsten von Amazon & Co. ausgegangen.Hier findet zur Zeit ein Verdrängungswettbewerb untereinander und vor allem gegen die kleinen Händler vor Ort statt.
Sieht man doch ebenfalls im CD- und FilmSektor. Wieviele kleine, unabhängige Geschäfte gibt es noch? Nahezu keine mehr. Das ist alles Saturn, Mediamarkt, Promarkt. Oder Amazon.
Leider bin ich ja mittlerweile "gezwungen", meine CDs und DVDs dort zu kaufen - weil es keine Konkurrenz mehr gibt.
Da würden dir beritische und vorallem amerikanische Buchhändler aber sicher was ganz anderes sagen.
Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
|| [comicbookdb.com] || Meine ebay-Angebote || [ comicshop.de ] ||
Ohne die Comicläden wären allerdings 80 % der Comicverlage sofort am Arsch. Das fördert nicht die Vielfalt.
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Natürlich. Aber Veränderungen ist nicht gleich Verbesserung. Wie weiter oben beschrieben: Ich kann die Entwicklung nicht verhindern. Aber ich kann versuchen, sie zu verzögern, wenn ich der Auffassung bin, dass die Veränderung eine zum Schlechteren ist.
Aber ob besser oder schlechter ist natürlich immer auch eine Frage der Perspektive: Der Amazon-Aktionär wird das naturgemäss anders bewerten als der Buchhändler um die Ecke.
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"Die Großen" müssen kurzfristig doch gar nicht erst "ohne draufzuzahlen" kalkulieren. Die geben eine Zeitlang gewisse Produkte auch mal mit Verlust ab, das halten die schon aus. Wenn dann die kleine Konkurrenz daran krepiert, kann man die Preise wieder ordentlich erhöhen. In Österreich gibt es im Lebensmittelhandel kaum mehr Konkurrenz, fast nur noch "Große", entsprechend teuer sind mittlerweile die Lebensmittelpreise im EU-Vergleich. Manche Produkte, vor allem Milch und Fleisch sind aber immer noch eigentlich viel zu billig. Weil das "Lockwarengruppen" sind, mit denen Kunden angezogen werden.
Ein Erfahrungswert zum Thema:
Auch ich besuche wahnsinnig gerne die richtigen "Comic-Shops" wenn ich mal bei einem vorbeikomme, kann mich aber nicht zurückhalten im Internet Sonderangebote zu kaufen. Wenn ich z.B. rund hundert Euro für Comics ausgebe, ist es halt schon ein Unterschied ob ich mir 8 oder 10 Alben dafür leisten kann.
Bis vor einem Jahr hatte thalia immer zu Weihnachten und Ostern 5-Euro-Geschenkgutscheine ausgegeben. Die waren ausschliesslich für den online-Handel bestimmt und jeweils bis 31.12. oder 31.03. des Jahres gültig ab einem Einkaufswert von 25 Euro.
Ich muss zugeben, dass ich mich da ganz gezielt selbst beschenkt habe, indem ich mir z.B. zwei Splitteralben (zu 12,80) statt für 25,60 eben für 20,60 bestellt habe.
So habe ich mir mit einem halben Dutzend Bestellungen den Weihnachtsgabentisch üppig gefüllt.
Vor gut einem Jahr ist das irgendwie aufgeflogen, denn thalia musste kurz nach Start der Aktion zu Weihnachten 2011 sämtliche Gutscheine vom Markt nehmen. Wegen Umgehens der Buchpreisbindung hatten die offensichtlich eine dicke Beschwerde der Konkurrenz am Hals.
Das wirft zumindest einen Blick darauf wie umkämpft der Buchmarkt ist.
Ob es ohne Preisbindung ähnlich wäre wie bei DVDs? Hier beobachte ich doch, daß jede Neuerscheinung zu 15-20 Euro spätestens nach einem halben Jahr höchstens noch 9,90 kostet, dann 7,90; 5,90.... bei einem online-DVD-Verleih wird mir schon angeboten, daß ich z.B. die DVD "The Green Hornet" für 99 Cent behalten kann.
Wäre für den Comicmarkt glaube ich, nicht gut!!!!
Früher hatte ich alle 600 Gesellschaftsspiele zum Verkauf bereit, heute evt. noch 50, davon 30 Kartenspiele... Die großen Ketten verkaufen mittlerweile Spiele zu einem Preis, der unter meinem Händlereinkaufspreis liegt. Allerdings haben sie meist nur die großen Spieleverlage im Angebot. Die kleinen Verlage gehen unter, der örtliche Spielwarenhandel hat ne gute Auswahl, muss aber wenigstens die UVP nehmen, ansonsten gibt es nur noch das Massenangebot, was man überallbekommt. Da bei mir fast niemand mehr zum Normalpreis kaufen möchte, verkaufe ich hält nichts mehr. Wenn jemand am Samstagabend 22 Uhr den Preis per Handy checkt, und mir sagt, dass er das Spiel 10 Euro billiger bekommt, dann Verweise ich ihn an diesen Händler. Ist mir auch egal, dass er dann rumjammert, dass er dass Spiel genau jetzt braucht, ohhhh. Er bekommt es nicht, selbst wenn es da wäre.
Ist nur Zusatzeinnahme, aber ich sehe es nicht ein, Dumping zu machen, damit irgendwann die Vielfaltverloren geht.
Das Gejammer wegen Dumpings ist nicht nachvollziehbar. Wenn ihr der Meinung seid ein Mitbewerber betreibe Dumping, dann zeigt ihn an. Das Kartellamt versteht da keinen Spaß. Fakt ist es gibt kein Dumping, sondern nur Händler die nicht rechnen können.
Okay, ich bin offensichtlich völlig falsch informiert. Ich habe gelernt, dass Dumping nicht grundsätzlich illegal ist, außerdem üblich, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Das Bundeskartellamt schreitet nur bei besonders krassen Fällen ein. Ist aber auch schon ein paar Semester her...
Sicher, dass Du das nicht mit Preisabsprachen verwechselst? Da sind die gnadenlos.
Der Buchgroßhandel in England und den USA ist im Vergleich zu dem in Deutschland eine wahre Katastrophe. Noch schlimmere Berichte -- keine persönlichen Erfahrungen -- kenne ich aus Spanien und anderen Ländern. So viel dazu, wie toll das andernorts ohne Buchpreisbindung alles ist.
Als der sechste Harry Potter in England rauskam, wurde der fast überall zum Einkaufspreis verkauft. Das bedeutet, dass lediglich Autorin, Verlag und die Post bzw. das Lieferunternehmen daran etwas verdient haben, dass ein Buch ein paar Millionen mal über den Ladentisch geht. Das ist, wie wenn Milch billiger verkauft wird, als wenn sie produziert wird. Ich weiß nicht, wie Du Dein Geld verdienst, aber ich frage mich wirklich, wie ein System geil finden kann, wo Leute (in diesem Fall Händler und ihre angestellten) an ihrer Arbeit nichts verdienen?
Dasselbe Beispiel in Grün: Die Preise bei Amazon für englischsprachige Bücher. Die liegen oft unter dem Einkaufspreis (als Buchhändler kenne ich die Einkaufspreise). Und jetzt frage ich mich wirklich, wie man darin kein Problem sehen kann? Jeder Mensch, der selbst rechnen kann und Geld verdient, muss darin doch eine gewisse Krux erkennen.
Was jetzt nicht heißen soll, dass es automatisch moralisch verwerflich ist, bei solchen Angeboten zuzugreifen. Wie zacktuell schon sagte, es kann sich ja nicht jeder leisten, nicht bei Aldi einzukaufen. Aber die Probleme wegzureden, finde ich, nun ja, fast schon ein bisschen verantwortungslos.
Was genau kennst du denn aus Spanien, dort gibt es auch eine Buchpreisbindung nach meinen Informationen. Wahre Katastrophe ist nur ne Worthülse, aus USA kommen genug interessante Bücher abseits des Mainstreams und die verhungern auch nicht. Das Internet eröffnet für Autoren eine wahre Goldgrube, wenn sie sich selbst aktiv vermarkten. Nein ich brauche keinen Verlag mit selbsternannten Richtern die entscheiden was der Pöbel zu lesen bekommt. Viele Autoren sind da noch nicht so geistig flexibel wie Musiker und bleiben in ihrem alten Trott hängen.
Und ich frage mich wie man ein Sytem geil finden kann, welches kundenfeindlich ist und nicht wettbewerbsfähige Strukturen künstlich am Leben erhält. Das fängt bei Mondpreisen von 30€ für Massenware wie Ken Follet an und hört bei ebooks die nur 2€ billiger sind nicht auf.
Als deutscher Kunde kommt man sich verarscht und abgezockt vor!
http://www.gesetze-im-internet.de/gwb/index.html
Ein Problem ist sicherlich, dass manche großen Onlinehändler keine/kaum Steuern zahlen und dadurch Vorteile haben, da sind aber auch Branchenverbände gefragt auf die Politkasper Druck auszuüben. Nur rumheulen bringt nichts.
Der Markt reguliert sich selbst anhand Angebot und Nachfrage !!!
Fällt die Buchpreisbindung werden Verlage und Händler nur anders kalkulieren.
Dann wird ein Album nicht mehr 13,80 kosten sondern 19,80 und es wird mit 30% Rabatt verkauft.
In einigen Branchen wird jetzt schon mit den tollsten Rabatten geworben weil die Hersteller die Neupreise irrational hoch setzen.
zaktuell, Beringar und Borusse haben es im Prinzip ja schon erklärt:
Es ist genau umgekehrt, die Buchpreisbindung hilft den kleineren Läden ungemein, da sie sonst mit den "Kampfpreisen" der Großen nicht mithalten könnten und aus dem Markt gedrängt werden würden.
So ist es z.B. in der Musikbranche mit den vielen kleinen CD- Läden geschehen, die auch aus den Großstädten fast völlig verschwunden sind
(so sie sich nicht an eine sehr spezielle Sammlerklientel wenden oder sich wieder auf Vinyl konzentrieren).
Wenn ein Comic oder Manga-Band eh überall das Gleiche kostet, dann gehen die Leute eher noch zum netten kleinen Laden um die Ecke,
wo die Mitarbeiter Ahnung von der Materie haben und sie oft individuell behandelt und beraten werden.
Wenn es die Produkte aber bei der großen Buchhandelskette vielleicht 30-40 Prozent günstiger geben würde,
dann wird die Treue zum Händler vor Ort schon auf eine harte Probe gestellt.
Ich schließe als Comichändler jedenfalls den Erhalt der Buchpreisbindung bestimmt nicht ohne Grund jeden Tag in mein Nachtgebet mit ein...
Klar gibt es Gesetzte, aber die Strafen, wenn mal die Razzia ein Kartell auffliegen lässt oder wenn ein anderes unlauteres Mittel aufgedeckt wird, sind viel zu gering, als dass es sich nicht rentiert, sie dennoch zu brechen. Kommt ja auch immer wieder mal vor. (Siehe das Thalia-Beispiel ein paar Posts weiter oben.) Genauso wie mit den Seelenverkäufern, die Rohöl über die Weltmeere schippern. Da kalkuliert man auch lieber einen Megaumfall von Zeit zu Zeit, als die vorschriftsmäßig zu warten oder auszumustern und nimmt noch Abkürzungen durch seichte Gewässer, die ebenso illegal sind.
Haben wir nicht? Sind wir aber auf dem besten Weg zu... Die vermeintliche Konkurenz MediaMarkt/Saturn ist eine vorgetäuschte: Die gehören beide der Media-Saturn-Holding. (Clevere Strategie das, übrigens, aber das würde hier zu weit führen...) Was gehört heute alles zu Nestlè, was früher eigen war? Warum heisst Kraft-Jacobs-Suchard genau so und ist nicht mehr Kraft, Jacobs und Suchard? Warum gibt es immer noch Tschibo, aber nicht mehr Eduscho? - Oder, um bei den Comics zu bleiben: Dupuis, Dargaud, Lombard - längst sind diese drei traditionsreichen, legendären, massgeblichen, einflussreichen Verlage in EINER Hand: Media Participation.
Kurz: Wohin man schaut, wird fusioniert, geschluckt oder verdrängt. DAS sind die Folgen, des globalen, unkontrollierten, 'freien' Marktes, den sich hier eigentlich nur all jene als 'kundenfreundlich' wünschen können, die das System nicht durchschauen - oder nicht weit genug weiter denken können.
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Es gibt keinen freien unkontrollierten Markt in Europa, schon gar nicht in Deutschland oder gar Frankreich. Die Staatsquote ist höher als in dem angeblich kommunistischen China. Mehr Regeln und Eingriffe durch den Staat in den Markt als in Europa wird man nicht finden. Aber du hast "das System" durchschaut.
Das ist doch wohl völlig an den Haaren herbeigezogen. Es besteht ein großer Unterschied zwischen der EU-Wirtschaftspolitik und der fast vollkommenen staatlichen Lenkung der Wirtschaft in einigen Ländern dieser Erde. Und eine hohe Staatsquote bedeutet nicht zwangsläufig, dass die freie Wirtschaft behindert wird.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass freie Märkte oder die Globalisierung generell zu verteufeln sind. Aber in Bereichen wie z.B. Kultur denke ich schon, dass ein gewisser Schutz des Staates nötig ist, um das Überleben der Vielfalt zu sichern. Und über die Buchpreisbindung klappt das meiner Meinung nach hervorragend. Sicher würden bei einem Wegfall der Preisbindung nicht alle kleineren Verlage und Comicshops von heute auf morgen verschwinden, aber sie sähen harten wirtschaftlichen Zeiten entgegen und die Verkaufspreise der meisten Comics würden stark ansteigen.
Werden die Verlage geschädigt?
Ich behaupte ja, und zwar vor allem indirekt, weil eben evtl. viele Fachläden zusperren würden und diese gerade für den FB Albenmarkt (aber auch für Superhelden) ein erheblicher Absatzmarkt sind. Bei Mangas und GN's wäre der Effekt wohl nicht so hoch.
Natürlich könnte man sagen die Sammler holen sich ihren Stoff dann halt anderswo, ich glaube aber, dass da auch viele rausfallen würden, weil der Besuch im Comicladen schon ein eigenes Erlebnis ist.
Beim Thema Buchpreisbindung gehe ich konform mit der vorherrschenden Meinung. nicht jeder Wettbewerb muss über den Preis gelöst werden. Im Regelfall senkt das die Qualität der Dienstleistung und führt zu Instabilität.
Bei der Frage mit dem schlechten Gewissen, bin ich unentschieden. Sofern es möglich ist, würde ich die kleine Einheit also den Laden unterstützen. Wenn das mit erheblichem Mehraufwand oder Mehrkosten (Anfahrt) verbunden ist, sollte man aber nicht deswegen auf Comics verzichten, sondern schon auch im inmternet zuschlagen.
BTW: Die meisten bzw. viele große Händler liefern ja auch. Rein von dieser Dienstleistung her ist da kaum Unterschied zu den reinen Internethändlern. Damit wären wir wieder beim Unterscheidungsmerkmal Preis und der Buchpreisbindung.
Warum steht eigentlich in fast jedem deiner Beiträge,
wie gefährdet der Albenmarkt ist und wie wenig die
GNs davon betroffen sind?
Du solltest dich mal fragen, womit manche Verlage ihr
größeres Engagement im GN-Berich bezahlen! ... Richtig!
Aus den Einnahmen der klassischen Alben!
Und selbst die GN-Verlage, die das Segment quasi erfunden
haben sagen selbst aus, dass sie bis zu einem Jahrzehnt
nicht davon leben konnten.
Die GN ist also "mindestens" genauso gefährdet.
Ohne Buchpreisbindung steigen also die Verkaufspreise. In welchem Land ohne Buchpreisbindung ist das geschehen? Erklär mal wie du darauf kommst. Die Verlage müssen ihr Marketing optimieren. Splitter zeigt wie man es macht. Schon allein die Katalogpräsentation ist einzigartig in Deutschland. Die Schweiz hatte auch ohne Buchpreisbindung einen gesunden Markt, die Verlage können das privatwirtschaftlich besser regeln als der Staat. Comicshops werden so oder so verschwinden, genauso wie Buchläden.
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