Finix Comics - Das Warten hat ein Ende

User Tag List

Seite 9 von 13 ErsteErste 12345678910111213 LetzteLetzte
Ergebnis 201 bis 225 von 311

Thema: Verlagspolitik und ihre Auswirkung auf den Kunden

  1. #201
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Erkäre doch mal - passend zu deinem "Plädoyer" - einem Händler
    wie er mit weniger Titeln sein Geschäft betreiben soll!?

    Wenn er also diese wenigen Titel ganz lange im Regal liegen hat
    und dem einzelnen Kunden diese immer wieder von Monat zu
    Monat aufschwätzen soll!? ... Oder wie stellst du dir das vor?

    Erkläre das mal!

    Mir sagen die Händler (wahrscheinlich zu Recht): wenn
    etwas nicht geht, dann geht es nicht und dann muss was
    neues her. - Wie gesagt - schnellere Zeit! Auch der
    Kunde ändert sich!
    Geht nicht gibt's nicht. Es ist alles nur eine Frage von Tempo, also wann oder wie schnell etwas gekauft wird. Denn kein Kunde kann sich alles sofort kaufen, wenn es erscheint. Sonst gäbe es gar keinen Backlist-Verkauf, sondern nur Umsatz mit Neuerscheinungen. Je mehr Neuerscheinungen es gibt, desto mehr muss jeder Kunde selektieren, wann er was kauft, und es rücken Titel, die ihn eigentlich auch interessieren, in der Prioritätenliste immer weiter nach hinten. Weniger Neuerscheinungen könnten also helfen, den Verkauf von bereits erschienenen Titeln zu beschleunigen.
    Das heißt nicht, dass jetzt jedem Kunden alles aufgeschwatzt werden soll. Schließlich gibt es auch unterschiedliche Geschmäcker und das ist auch gut so. Das heißt aber auch nicht, dass alles, was nicht sofort läuft, nicht angeboten werden sollte.
    Du argumentierst praktisch so und vielleicht tun das sogar Händler selbst, als sollten jetzt alle Fachhändler wie Zeitschriftenhändler agieren: rein-raus-weg. Dabei zeigt doch die Erfahrung, dass gerade Titel, die dauerhaft angeboten werden, erst zu Bestsellern werden.

    Aber um nicht missverstanden zu werten: Ich plädiere nicht für weniger Titel. Ich plädiere für mehr Platz für mehr Titel. Selbst wenn mehr Titel ein Weg für mehr Umsatz sind, so muss auch eine Aussicht auf mehr Platz folgen. Sonst gehen die immer mehr Titel auf immer dem gleichen Platz irgendwann nach hinten los, weil der Platz im Verhältnis zu den immer mehr Titeln schrumpft. Verlage und Handel müssen zusammen wachsen, sonst wird es für die Verlage immer enger.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Faktisch ist (bezogen auf das Thema hier) eine Lizenz etwas
    ganz anderes, wie eine Eigenproduktion. Mal betonst du den
    großen Unterschied - jetzt ist aber "kein" Unterschied. ???
    In der Produktion ist es ein Unterschied, aber nicht im Verkauf, zumindest nicht national.
    Wenn du betonst, Lizenztitel sollten kleinere Auflagen haben und Eigenproduktionen größere, dann sehe ich nicht, wo die größere Nachfrage für Eigenproduktionen herkommen soll, nur weil es Eigenproduktionen sind. Kunden entscheiden nicht nach Herkunft. Da geht es eher um Fortsetzung oder neu, womit wir wieder bei OneShots wären, die es schwerer haben als lange Serien, deren Fortsetzungen die Nachfrage immer wieder anregen.
    Geändert von Mark O. Fischer (04.10.2012 um 22:51 Uhr)
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  2. #202
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
    Marks Allheilmittel "große Verkaufsfläche" scheint selbst den Granden wie den Thalia-Buchhandlungen oder Media/Saturn zur Zeit aber im Wettbewerb mit dem Onlinehandel nicht viel zu nutzen.
    Wir haben es bei Comics mit einem grafischen Medium zu tun, wo es viel zu sehen und zu stöbern gibt. Der Comicladen-Report bestätigt, was da geht, und wenn man das weiter denkt, geht da noch viel mehr. Dass das bei Buchstaben- oder digitalen Medien nicht funktioniert, wundert mich überhaupt nicht.

    Zitat Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
    Mein kleiner Laden hat in den letzten 2 Jahren seinen Umsatz um rund 50 % gesteigert - völlig ohne Flächenvergrößerung.
    Und praktisch völlig ohne Epsilon natürlich, dessen Verleger offensichtlich als einer der Wenigen an diesem ̶a̶̶u̶̶f̶̶s̶̶c̶̶h̶̶w̶̶u̶̶n̶̶g̶̶ ̶ positiven Entwicklung nicht so richtig partizipiert
    und weiterhin die total unbefriedigende Gesamtsituation beklagt.
    Umsatzsteigerung mit mehr Titeln habe ich auch. Das ist keine große Kunst. Die Kunst besteht darin Gewinn zu machen, wovon überhaupt niemand redet. Für einen Händler ist das einfach, weil er nur einkaufen braucht, was er verkauft. Für ihn kann eine größere Auswahl an Titeln nur positiv sein, weil er damit zielgenau seine Kundschaft bedienen kann.
    Wenn die Konsequenz aber selbst für Großverlage so ist, dass Bestellmengen pro Titel sinken bzw. sich verlangsamen, dann kann ein Verlag sich dem Bestellverhalten nur begrenzt anpassen. Je kleiner die Auflage, desto höher die Stückkosten in der Produktion. Auflagen senken bedeutet Preise erhöhen und dreistellige Auflagen zu produzieren wäre wirtschaftlich Unsinn. Wenn also ein Verlag vierstellige Auflagen produzieren muss und sich der Zeitraum, bis er auch vierstellig verkauft, verlängert, kann mir keiner geringere Auflagen als positiv verkaufen.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  3. #203
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Nothing Gulch
    Beiträge
    22.950
    Mentioned
    123 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    11
    Zitat Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
    (...) Mein kleiner Laden hat in den letzten 2 Jahren seinen Umsatz um rund 50 % gesteigert - völlig ohne Flächenvergrößerung. (...)
    Eine beachtliche Aussage, da sie völlig gegen den Trend zum Internet/Online-Verkauf steht. Da Comics ein 'haptisches' und optisches Erlebnis sind, ist das sogar einigermassen verständlich (Lebensmitteln hab ich zB auch noch nie ne 'Online-Zukunft' zugetraut, aber bei Büchern, Musik-Konserven*, DVDs*, Computer-Spielen u.Ä. geh ich mittel- bis langfristig davon aus, dass das nur noch online verkauft werden wird. Comics hätte ich da jetzt eher in die letztere, statt in die 'Lebensmittel-Kathegorie' gepackt...)

    Ich bin aber tatsächlich im Zweifel, ob durch sich ständig verbessernde Performance im Internet (Leseproben), nicht zukünftig auch der Comic-Verkauf eher dort als im Fachhandels-Laden stattfinden wird.

    * Augenfällig ist ja auch, dass hier parallel zum 'Konserven-Markt-online-Wachstum', besonders im Musik-Bereich, das 'Erlebnis' (Konzert, Kino) wieder an Bedeutung zunimmt.

    ---

    In der Tat ist ja auch für viele der Internet-Ankauf schlicht einfacher, bequemer und zT billiger als n Schritt vor die Tür zu machen. Das seh ich an mir selber. Da ich aber ja 'den örtlichen Kleingewerbe-Treibenden' aus ideologischen Gründen gefördert wissen will (siehe Sig.), ist meine Konsequenz aus beidem mittlerweile tatsächlich häufig die, dass ich mich im Internet informiere, anschliessenden Kauf-Entscheid dann auch online bewerkstellige (Mail an den jeweiligen örtlichen Händler/Laden) und 'nur noch' zum Abholen und Bezahlen des per Mail georderten in den Laden gehe (der mir dann per Mail mitteilt, ab wann das abholbar ist).
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
    - Bitte beachten Sie auch den Hinweis zu Rechtsthemen -
    Support your local dealer.
    -Unterstütz Deinen örtlichen Kleingewerbetreibenden-
    - © 2000-2024 by: Oliver Manstein [Disclaimer] -

  4. #204
    Mitglied Avatar von idur14
    Registriert seit
    07.2003
    Ort
    Linz, Österreich
    Beiträge
    3.707
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @hip
    Ich weiss gar nicht, wo du da Kritik bei mir rausliest. Es ist nur eine Beobachtung, die weder Splitter Neu, Salleck oder die ECC schlecht macht, noch die alten Verlage gut redet. Noch habe ich eine Verbidnung von Splitter alt zu Splitter neu gezogen. Nur dass sich das GEschäft intern umverlagert, was dafür spricht, dass insgesamt viel umgeschichtet und wiederverkauft wurde (vom Tredn klassischer Gesamtausgaben will ich da jetzt gar nicht anfangen).

    Gerade die Aufzählung unterschiedlicher Gründe ist doch ein Plädoyer dafür, nicht alles über einen Kamm zu scheren und alle gelich zu sehen. Wie gesagt einigen geht es gut und anderen nicht so gut. Wenn es nur einer wäre, wäre es für mich eine Einzelmeinung, es gibt aber eben meherer auf beiden Seiten.
    Geändert von idur14 (05.10.2012 um 08:48 Uhr)

  5. #205
    Mitglied Avatar von TheDuck
    Registriert seit
    01.2009
    Beiträge
    2.457
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Eine beachtliche Aussage, da sie völlig gegen den Trend zum Internet/Online-Verkauf steht. Da Comics ein 'haptisches' und optisches Erlebnis sind, ist das sogar einigermassen verständlich (Lebensmitteln hab ich zB auch noch nie ne 'Online-Zukunft' zugetraut, aber bei Büchern, Musik-Konserven*, DVDs*, Computer-Spielen u.Ä. geh ich mittel- bis langfristig davon aus, dass das nur noch online verkauft werden wird. Comics hätte ich da jetzt eher in die letztere, statt in die 'Lebensmittel-Kathegorie' gepackt...)

    Ich bin aber tatsächlich im Zweifel, ob durch sich ständig verbessernde Performance im Internet (Leseproben), nicht zukünftig auch der Comic-Verkauf eher dort als im Fachhandels-Laden stattfinden wird.

    * Augenfällig ist ja auch, dass hier parallel zum 'Konserven-Markt-online-Wachstum', besonders im Musik-Bereich, das 'Erlebnis' (Konzert, Kino) wieder an Bedeutung zunimmt.

    ---

    In der Tat ist ja auch für viele der Internet-Ankauf schlicht einfacher, bequemer und zT billiger als n Schritt vor die Tür zu machen. Das seh ich an mir selber. Da ich aber ja 'den örtlichen Kleingewerbe-Treibenden' aus ideologischen Gründen gefördert wissen will (siehe Sig.), ist meine Konsequenz aus beidem mittlerweile tatsächlich häufig die, dass ich mich im Internet informiere, anschliessenden Kauf-Entscheid dann auch online bewerkstellige (Mail an den jeweiligen örtlichen Händler/Laden) und 'nur noch' zum Abholen und Bezahlen des per Mail georderten in den Laden gehe (der mir dann per Mail mitteilt, ab wann das abholbar ist).
    Ich glaub das neue ist das inzwischen wieder mehr Leute zum Comic greifen wie früher - was ja auch der aktuelle Ladenbericht zeigt. Selbiges beobachte ich auch in meinem Freundeskreis. Einige davon lesen inzwischen Graphic Novels (das Label funktioniert tatsächlich, ob man mag oder nicht ;-) und einer ist von einem "mal guggen" zu einem regelmäßigen "was kannst du diesen Monat empfehlen" aufgestiegen ^^. Also das mehr Leute mehr Comics lesen (quer durch die Genres) kann ich direkt in meinem Umfeld bestätigen. Und so ziemlich alle gehen dafür in den lokalen Comicladen um sich beraten zu lassen. Comics sind halt wesentlich mehr optisch veranlagt als ein reines Buch mit seinem schwarzen Buchstaben auf weißen Hintergrund ;-)

    Was ich interessant finde: Auch von diesen "Laien" ;-) die ganz frisch drinnen sind oder nur ab und an sich was kaufen - hab ich schon gehört das sie bei den Comics generell nachfragen ob dies nun eine Reihe ist und wenn ja auf wieviele die ausgelegt ist etc. Wenn nun der Comicverkäufer (leider) sagen muss das dies zwar eine längere Reihe ist und der Verlag, nun ja sagen wirs mal so, nicht ganz zuverlässig in der Veröffentlichungspolitik ist, dann wird auch ganz klar der Band nicht gekauft. Zitat:" Es gibt soviel interessante Hefte, warum sollte ich meine Zeit mit einem Band verschwenden von dem ich nicht weiß ob ich je erfahren werde wies ausgeht? Ne - Danke!" Ich hab auch schon erlebt das ein Bekannter sich einen Comic gekauft hatte - es war "Zombies" von Splitter und dabei zu mir meinte, das er sich anfangs nicht sicher war ob er sich den kaufen solle, weil ja noch Bände erscheinen und er keine Lust hat da immer wieder nachzufragen oder im Internet nachzuschauen ob und wann da der nächste erscheint. Der Comicverkäufer hat ihm dann den Splitter Katalog in die Hand gedrückt und als er gesehen hat das in diesem ganz klar aufgelistet ist a) wie groß die Reihe ist und b) wann der nächste Band erscheint hat er zugegriffen. Ich kann also aus meinem direktem Umfeld ein Comicwachstum beobachten das einerseits auf One-Shots wie die GNs liegt und auf der anderen Seite auf Comicreihen fundiert bei denen eine ganz klare Veröffentlichungspolitik vorliegt. Und es wird dabei zumeist direkt der Fachhandel aufgesucht um akkurate Informationen zu erhalten.

  6. #206
    Mitglied Avatar von idur14
    Registriert seit
    07.2003
    Ort
    Linz, Österreich
    Beiträge
    3.707
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @horst
    Ich weiss auch nicht, dass ich gesagt hätte Hobbyverleger=unprofessionell. Ich habe nur die unterschwellige Andeutung der Unprofessionalität peinlich gefunden. FÜr mich macht jeder es so gut wie er kann oder will. Da gibt unterschiedliche Voraussetzungen und Entwicklungen. Großverlage die Gehälter zahlen haben ganz andere Grundlagen als Einzelverleger bzw. mehrere die sich zusammenschlöießen bwz. Vereine. Und unter den Einzelverlagern gibts auch wieder große Unterschiede. Wieder mein Plädoyer hinsichtlich des Nicht über einen Kamm Scherens.

    Was den Gesamtmarkt betrifft so würde es mich sehr freuen wenn der nachhaltig im Wachsen wäre. ES ist aber nicht so, dass an unetrschiedlichen Stellen hier im Forum schon mehrfach darüber diskutiert wurde und es eben unterschiedliche Meinungen gibt. Aktuell befinden wir uns in ein einer eher positiven Phase und das hat viele Gründe.
    Für mich selbst gibt es da noch eine weitere Dimension, nämlich ob ich das Wachstum auch als gesund erachte. Das betrifft so Voraussetzungen wie:
    Viele Marktteilnehmer vs. wenige Marktteilnehmer
    Stück Erträge vs. Umsätze
    Steigende vs. sinkende Skalenerträge
    Unbezahlte Mehrarbeit vs. Arbeitsrecht
    Frei Wirtschaftende vs. Angestellte
    etc..
    Das ist auch kein Phänomen des Comicmaktes allein, sondern generell beobachtbar. Die Schere ist doch überall beobachtbar. Man kann den Hut vor jenen ziehen, die den Sprung von den Kleinen in die Mitte (bzw. zu den Großen) geschaft haben, aber das heisst nicht dass das für alle geht bzw. dass das nicht für andere kontraproduktive Auswirkungen hat (vgl. Wirtschaft Deutschland/Griechenland, die Entwicklung bei den Pensionen jung vs. alt, kurzfristige Geiwnne vs. nachhaltiges wachstum usw...)

  7. #207
    Mitglied Avatar von idur14
    Registriert seit
    07.2003
    Ort
    Linz, Österreich
    Beiträge
    3.707
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @theDuck
    Deine Beobachtungen habe ich in meinem Bekanntenkreis auch gemacht, wobei die allein auf die Themen losgegangen sind. Auch da hat Graphic Novel super funktioniert. In zweiter aber etwas nachgelagerter Ebene, ging es dann um die Zeichnungen. Und was auch immer geht sind Funny's.
    Das mit den Serien hatte ich allerdings nicht so. Die unkundigen Leute wollen eher abgeschlossene Einzelbände.

  8. #208
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Ich bin aber tatsächlich im Zweifel, ob durch sich ständig verbessernde Performance im Internet (Leseproben), nicht zukünftig auch der Comic-Verkauf eher dort als im Fachhandels-Laden stattfinden wird.
    Ich sehe da eine Wechselwirkung, die sich gegenseitig befruchtet. Auch ein Besteller bei Amazon wurde zunächst im Buchhandel entdeckt und Leseproben fördern auch die gezielte Nachfrage im Einzelhandel.

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    In der Tat ist ja auch für viele der Internet-Ankauf schlicht einfacher, bequemer und zT billiger als n Schritt vor die Tür zu machen. Das seh ich an mir selber.
    Ich sehe bei Stammkunden einen natürlich Wanderweg vom Zeitschriften- zum Buch- zum Fachhandel zum Internet. Wenn man aber die ersten Schritte für Neukunden ausschließt, wird auch die Nachfrage im Internet schrumpfen.
    "Einfacher" ist relativ in Abhängigkeit von Arbeitszeit und -ort. Man kann zwar alles im Internet schnell bestellen, muss die Ware dann aber auch erst mal bekommen, was länger dauert als im Laden. Alles bequem nach Hause bekommen setzt voraus, dass man zu Hause ist. Sonst muss man es doch irgendwo abholen, sei es bei der Post, einer Packstation oder eben im Laden.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  9. #209
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Weniger Neuerscheinungen könnten also helfen, den Verkauf von bereits erschienenen Titeln zu beschleunigen.
    Bei dann logischerweise gleichzeitig zurückgehendem
    Gesamtumsatz der Branche.

    Wem willst du das schmackhaft machen?

  10. #210
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen

    Wenn du betonst, Lizenztitel sollten kleinere Auflagen haben und Eigenproduktionen größere, dann sehe ich nicht, wo die größere Nachfrage für Eigenproduktionen herkommen soll, nur weil es Eigenproduktionen sind.
    Eigenproduktionen sollte man (von Verlagsseite aus) mehr
    Aufmerksamkeit schenken und den Werbe-/Aktionsetat
    größer anlegen, damit sie sich besser verkaufen. Das ist
    nur fair für die Künstler und den Lizenzen schadet es nur
    "unerheblich", da diese sowieso meistens ohne den
    deutschen Markt durchkalkuliert sind.

  11. #211
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Umsatzsteigerung mit mehr Titeln habe ich auch. Das ist keine große Kunst. Die Kunst besteht darin Gewinn zu machen, wovon überhaupt niemand redet.
    Ja natürlich besteht die Kunst darin, auch Gewinn zu machen,
    aber welcher Verlag (mit vielen Titeln) versenkt denn
    deiner Meinung nach "bewusst" extra viel Geld? Splitter
    jedenfalls ist finanziell dazu gar nicht mal in der Lage
    ... selbst wenn wir wollten!

    Zehn Titel bringen halt mehr Geld rein, als deren z. B. drei!
    So, wie ein Bäcker auch so viele Brötchen backt, wie er
    "zum leben" braucht. Wenn er sie nicht verkaufen kann,
    dann stellt er sein Geschäft ein. In keinem Fall wird er so
    viele (bzw. wenige) Brötchen backen, dass das Geschäft
    nur Verluste machen kann und er trotzdem jede Nacht
    arbeiten muss.

  12. #212
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von idur14 Beitrag anzeigen
    @hip
    Wie gesagt einigen geht es gut und anderen nicht so gut.
    Worin liegt denn - deiner Meinung nach - "innerhalb" der kleinen
    und der Hobby-Verleage das Problem - also was "brauchen" diese
    Verlage zur Problemlösung - und wie stellst du dir diese Lösung
    dann vor?

    Gedankengang:
    Wenn z. B ein kleiner Verleger (mit wenigen Titeln) einen langsamen
    Abverkauf hat, soll dann der große Verlag (mit vielen Titeln) deswegen
    seinen Abverkauf wirklich künstlich bremsen? Und wo wäre dann der
    Vorteil, wenn anstatt weniger Titel, die nur langsam erscheinen plötzlich
    auch die vielen Titel der Großen langsamer erscheinen!?

    Das riecht doch nach Umsatzeinbrüchen in der Branche und
    viel mehr unzufriedenen Kunden, als heutzutage schon.

    Was schwebt dir da vor? Versuche das mal zu erläutern!

  13. #213
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Bei dann logischerweise gleichzeitig zurückgehendem
    Gesamtumsatz der Branche.
    Der Gesamtumsatz würde nur sinken, wenn die Nachfrage größer wäre als das Angebot. Im Moment sehe ich das eher umgekehrt. Weniger Breite für mehr Tiefe könnte den Gesamtumsatz auch steigern.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wem willst du das schmackhaft machen?
    Niemandem. Ich will nicht weniger Comics, ich will mehr, aber nicht auf Kosten sinkender Auflagen.
    Wenn ich gegen das große Splitter-Programm argumentiere, dann ist das nur der pure Neid.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  14. #214
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von idur14 Beitrag anzeigen
    FÜr mich macht jeder es so gut wie er kann oder will. Da gibt unterschiedliche Voraussetzungen und Entwicklungen. Großverlage die Gehälter zahlen haben ganz andere Grundlagen als Einzelverleger bzw. mehrere die sich zusammenschlöießen bwz. Vereine. Und unter den Einzelverlagern gibts auch wieder große Unterschiede. Wieder mein Plädoyer hinsichtlich des Nicht über einen Kamm Scherens.
    Ja, aber ein Verlag, der nun einmal" groß" ist und Gehälter bezahlt
    hat es in dem Sinne eben nicht einfacher, sondern schwerer, denn
    er muss - gegenüber dem Hobby-/Kleinverleger - ja für die Gehälter
    "monatlich" garantieren, also auch tagtäglich für den Umsatz sorgen.

    Der Kleinverleger kann - in der Regel - auch problemlos auf den
    schnellen Abverkauf verzichten.


    Zitat Zitat von idur14 Beitrag anzeigen
    Viele Marktteilnehmer vs. wenige Marktteilnehmer
    Stück Erträge vs. Umsätze
    Steigende vs. sinkende Skalenerträge
    Unbezahlte Mehrarbeit vs. Arbeitsrecht
    Frei Wirtschaftende vs. Angestellte
    etc..
    Das ist auch kein Phänomen des Comicmaktes allein, sondern generell beobachtbar. Die Schere ist doch überall beobachtbar. Man kann den Hut vor jenen ziehen, die den Sprung von den Kleinen in die Mitte (bzw. zu den Großen) geschaft haben, aber das heisst nicht dass das für alle geht bzw. dass das nicht für andere kontraproduktive Auswirkungen hat (vgl. Wirtschaft Deutschland/Griechenland, die Entwicklung bei den Pensionen jung vs. alt, kurzfristige Geiwnne vs. nachhaltiges wachstum usw...)

    Wow ... ultragroße Themenspanne.

    Wobei ich gleich mal bei "der Schere" widersprechen möchte/muss.
    Nimm das einfach mal aus deinem Kopf heraus! Ich selbst verlege seit
    über 30 Jahren und für die Kleinen war es noch nie so einfach wie Heute ...
    ... und der "Abstand" zu den Großen ist auch "geschrumpft"!
    (bezogen auf den Comicbereich)

    Zum Rest - was soll man dazu sagen.
    Splitter macht viele Titel und Mark z. B. weniger.
    Trotzdem sind beide "Frei Wirtschaffende",
    "Selbstausbeuter" und haben wahrscheinlich auch
    "sehr ähnliche Erträge" pro Stückzahl".

    Die Unterschiede - die du ansprichst - haben imho
    mit "vielen oder wenigen" Titel nur sehr wenig zu tun.

    Wenn überhaupt ein wirksame Schere auf uns zukommt,
    dann diejenige, dass große Belletristik-Verlage den
    Comic bzw. die GN entdecken und mit Marktmacht
    (den Medien auf ihrer Seite und viel Geld) ganz neue
    Comicbuchmarkt-Gesetze auf den Asphalt brennen!

    Meinst du diese Entwicklung!?

  15. #215
    Verstorben Avatar von hipgnosis
    Registriert seit
    03.2001
    Beiträge
    12.932
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Ich will nicht weniger Comics, ich will mehr, aber nicht auf Kosten sinkender Auflagen.

    Warum?

    Ist es nicht aktuell besser "angepasste" Auflagen zu fahren, die auch verkauft werden, als wie in der Vergangenheit üblich zu hoch angesetzte Auflagen, die selbst nach Jahren nicht abverkauft werden konnten - wodurch der Ramschmarkt der vergangen Tage regen Zuwachs erhielt?

    Heute ist es doch viel geschickter zunächst mal eine z.b. 2.000er Auflage zu fahren und bei Bedarf 1.000 nachzudrucken - als gleich 3.000, die nicht verkauft werden können.

    Das gleiche natürlich auch in höheren Regionen.
    Ist es nicht viel sinnvoller und letztendlich viel billiger eine Auflagenstaffelung z.b. Erstauflage = 4.000, Zweitauflage = 2.000, Drittauflage=1.000 zu drucken, als Erstauflage 7.000 und dann bei 4.000 Abverkauften Comics festzustellen - das war´s ?

    Das Problem der 80-90er Jahre war doch der oftmals viel zu hoch angesetzte Auflagen-Output - das hat viel in der Wahrnehmung vernebelt.
    So glauben alle immer das in den letzten 20 Jahren generell immer viel mehr z.b. Alben eines Titels verkauft wurden - ist dem wirklich so???

    Ich glaube eher nicht - sondern nur der Ramschmarkt wurde erheblich angeheizt. So gibt es teilweise von Splitter/Alt Titel im Markt, bei denen eine kleinere Menge der Auflage im Handel abverkauft wurde, als später in den Ramsch gelangten.
    Bei Hethke war das ja noch grasser - da hat ja die Unterschreitung des Verkaufspreis schon bei der Erstauslieferung begonnen.

    Das ist doch heute viel "ehrlicher" geworden - und ob die Auflagen immer nur nach unten gingen, darf bei den Verkaufserfolgen der letzten Jahre auch stark bezweifelt werden!

  16. #216
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Heute ist es doch viel geschickter zunächst mal eine z.b. 2.000er Auflage zu fahren und bei Bedarf 1.000 nachzudrucken - als gleich 3.000, die nicht verkauft werden können.
    Ich hatte mit 3.000er Auflagen angefangen. Das hat sich auch bewährt, weil ich sonst schon viel zu viele Titel hätte nachdrucken müssen. Irgendwann bin ich auf 2.000 runter, weil der Abverkauf von 3.000 zu lange dauert. Manche Bestseller durfte ich auch schon wieder auf 3.000 setzen.
    Aber über vierstellige Auflagen brauchen wir nicht zu diskutieren. Wenn die Auslieferungsmengen vieler Neuerscheinungen nur noch dreistellig sind, dann ist keine Luft mehr nach unten zum Anpassen. Es geht nicht um Druckauflagen, die kann jeder kalkulieren, wie er will, sondern um Verkaufsauflagen.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  17. #217
    Mitglied
    Registriert seit
    08.2011
    Beiträge
    295
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Es gibt nicht nur die Verlage und nicht nur den stationären Comicfachhandel und die vielen großen und kleinen, spezialisierten und generalistischen Anbieter im Internet.

    Wenn Mark schreibt: "Ich will nicht weniger Comics, ich will mehr, aber nicht auf Kosten sinkender Auflagen." denkt er damit m.E. nicht an aus Frankreich eingekaufte Serien, sondern an die von ihm betreuten Autoren aus Deutschland, die von ihren Comics wahrscheinlich nicht leben können. Und von denen hat der Epsilon Verlag prozentual nun mal mehr als der Splitter Verlag, obwohl erste Ansätze ja auch dort gemacht wurden. Aber dieser massiver Ausstoß/Anstoß deutscher Produktionen war auf ein einziges Halbjahrsprogramm beschränkt.

    Belehrt mich eines Besseren, aber kein deutscher Autor/Zeichner/Studio frankobelgischen Stils dürfte von seiner Arbeit leben können.

    Host schreibt: "Wenn überhaupt ein wirksame Schere auf uns zukommt, dann diejenige, dass große Belletristik-Verlage den Comic bzw. die GN entdecken und mit Marktmacht (den Medien auf ihrer Seite und viel Geld) ganz neue Comicbuchmarkt-Gesetze auf den Asphalt brennen!"
    Wenn damit F.A.Z. und Flix gemeint sein sollte, sehe ich eher Fortschritte in der deutschen Comiclandschaft.
    Verlagshaus Jacoby & Stuart, Knesebeck und Brockhaus erweitern doch eher das Spektrum der Veröffentlichungen, sie wildern weniger als sie in der Lage sind Neukunden/Bildromanleser zu generieren. Oder sehe ich das falsch?

  18. #218
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Franz-Xaver Gabler Beitrag anzeigen
    Wenn Mark schreibt: "Ich will nicht weniger Comics, ich will mehr, aber nicht auf Kosten sinkender Auflagen." denkt er damit m.E. nicht an aus Frankreich eingekaufte Serien, sondern an die von ihm betreuten Autoren aus Deutschland, die von ihren Comics wahrscheinlich nicht leben können. Und von denen hat der Epsilon Verlag prozentual nun mal mehr als der Splitter Verlag, obwohl erste Ansätze ja auch dort gemacht wurden.
    Ich möchte nicht Konzept gegen Konzept stellen, aber
    wir leiten Gelder aus den Verkäufen der Lizenzcomics
    direkt rüber zu den deutschen Projekten. Unsere
    Künstler profitieren also von den "vielen" Lizenzen!


    Zitat Zitat von Franz-Xaver Gabler Beitrag anzeigen
    Horst schreibt: "Wenn überhaupt ein wirksame Schere auf uns zukommt, dann diejenige, dass große Belletristik-Verlage den Comic bzw. die GN entdecken und mit Marktmacht (den Medien auf ihrer Seite und viel Geld) ganz neue Comicbuchmarkt-Gesetze auf den Asphalt brennen!"
    Wenn damit F.A.Z. und Flix gemeint sein sollte, sehe ich eher Fortschritte in der deutschen Comiclandschaft.
    Verlagshaus Jacoby & Stuart, Knesebeck und Brockhaus erweitern doch eher das Spektrum der Veröffentlichungen, sie wildern weniger als sie in der Lage sind Neukunden/Bildromanleser zu generieren. Oder sehe ich das falsch?
    Nein, "den" meinte ich nicht!

    Es ging mir um die besagte "Schere" die sich
    auftut.

    Als ich letzten Sommer mit meiner Frau in
    einem großen Müncher Buchladen vor der
    Comicwand stand, fragte ich meine Frau,
    ob ihr etwas besonderes auffalle. Naja, sie
    sah halt, dass es eine GN Aktion gab und das
    wohl viele Bücher von einem Verlag stärker
    präsent waren.

    Ich sagte daraufhin: "Ich wollte eigentlich
    mehr wissen, was du "nicht" siehst, und nicht
    das, was jeder problemlos sehen kann."
    (die Wand hatte ungefähr 3qm an Comic-
    Ausstellfläche). Sie wusste nicht weiter.

    Draufhin zeigte ich auf den einen Quadratmeter
    "rechts unten" und sagte: "...dieser eine Quadratmeter
    ist die Präsentationsfläche alle mir bekannten
    Comicverlage und mit all ihren Comicbüchern,
    die mir aus den letzten 30 Jahren bekannt sind.
    Und diese zwei Quadratmeter "links oben" sind
    exakt 10 Bücher (GNs), die ein Verlag heraus-
    bringt der sich in den letzten 30 Jahren nur
    ganz selten um die Comics verdient machte..."

    Diser ein Verlag hatte mit seinen 10 GNs
    mehr Verkaufsfläche, als ca. 50 Verlage, die
    aktuell zusammen sicher mehr als 5.000 Comics
    im Angebot haben und die in den letzten 30 Jahren
    sicher mit 30.000 Comictiteln den eigentlichen
    deutschen Comicmarkt repräsentieren.

    Das war eine der größten Scheren, die ich
    in meinem Leben bisher gesehen hatte.




    (die hohen Zahlenangaben sind nur
    geschätzte Annahmen)

  19. #219
    Premium-Benutzer
    Registriert seit
    05.2000
    Beiträge
    16.757
    Mentioned
    32 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    8
    das zeigt doch im Grunde, das man mit GNs schafft, was mit den frankobelgischen Alben nicht geschafft wird.

    nicht nur in Buchhandlungen Einzug zu finden, sondern auch noch Käufer zu finden, die außerhalb der Comicszene zu finden sind.


    dazu ne Frage

    beim Gratis Tag werden etliche der Alben in kleinerer Form veröffentlicht. Wie ist dieses kleinere Format angekommen?

    speziell: Wolkenvolk - welches Format kommt besser an? Book oder Alben

    sprich:

    welche frankobelgischen Stoffe würden sich anbieten zusätzlich oder alleine in Buchform (analog die Largo Winch, Jessica Blandy Sammelbände bei S+L) zu veröffentlichen um so auch ihre Käufer außerhalb der Szene wahrgenommen und verkauft zu werden?
    Geändert von Lola65 (05.10.2012 um 21:53 Uhr)

  20. #220
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    das zeigt doch im Grunde, das man mit GNs schafft, was mit den frankobelgischen Alben nicht geschafft wird.

    nicht nur in Buchhandlungen Einzug zu finden, sondern auch noch Käufer zu finden, die außerhalb der Comicszene zu finden sind.
    Falsch ... vielleicht habe ich es nicht ausführlich genug
    beschrieben. Die Alben, Cartoons und Mangas, die
    zuvor an dieser Stelle waren "sind rausgeflogen"! Sie
    hatten es also zuvor "auch" geschafft, dort präsent
    zu sein und wurden dem "kopferten" Trend geopfert!

    Aber ich will keine Grundsatzdiskussion daraus machen,
    sondern wollte nur mal auf diese immense "Schere"
    hinweisen. Das wäre vergleichbar, wie wenn das
    Mass Bier und die Weißwurst fast komplett vom
    Oktoberfest verbannt worden wäre.


    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    speziell: Wolkenvolk - welches Format kommt besser an? Book oder Alben
    1: 1 mit ein bisschen Vorteil für die Alben (die aber auch früher herauskommen).

  21. #221
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von KTobi Beitrag anzeigen
    Das funktioniert nur, wenn man annimmt, dass ein Comic für den Konsumenten genauso gut ist wie jeder andere.
    Dass jeder alles toll findet, habe ich nie behauptet. Dass aber jeder alles kauft, was er toll findet, glaube ich auch nicht. Weniger Neuerscheinungen könnten sich also positiv auf den Abverkauf einzelner Titel auswirken. Die Wirkung auf den Gesamtumsatz ist dann wieder eine andere Frage. Es kann durchaus sein, dass das Wachstum auf der einen Seite zum Verlust auf der anderen Seite führt. Da muss man immer abwägen, was unterm Strich größer ist, sei es bei Werbung oder mehr oder weniger Produktion.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Die Alben, Cartoons und Mangas, die
    zuvor an dieser Stelle waren "sind rausgeflogen"!
    Willkommen im Verdrängungswettbewerb! Das ist keine Frage von Graphic Novels oder anderen Comics. Auf begrenztem Platz kann eben nicht alles angeboten werden. Da hilft auch nicht mehr Produktion. Wenn mehr Produktion Wachstum bringt, dann nur über die Nachfrage, die durch nicht wachsendes Angebot im Handel gebremst wird.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Gedankengang:
    Wenn z. B ein kleiner Verleger (mit wenigen Titeln) einen langsamen
    Abverkauf hat, soll dann der große Verlag (mit vielen Titeln) deswegen
    seinen Abverkauf wirklich künstlich bremsen? Und wo wäre dann der
    Vorteil, wenn anstatt weniger Titel, die nur langsam erscheinen plötzlich
    auch die vielen Titel der Großen langsamer erscheinen!?
    Ich nehme diesen Gedankengang mal auf. Niemand will, dass Serien langsamer fortgesetzt werden, und kein Kleinverlag wird einen Großverlag überzeugen können, weniger zu produzieren, damit er mehr Platz im Handel bekommt. Die entscheidende Frage ist nicht, was passieren würde, wenn man die Anzahl der Neuerscheinungen reduziert, sondern was passiert, wenn man sie weiter steigert!

    Denn der These folgend, dass ein Verlag ein großes Programm braucht, um davon leben zu können, müssten das ja alle tun. Wenn ein Verlag davon profitiert, dass er 20 Titel pro Monat produziert, dann ja nur deshalb, weil andere das nicht tun. Sobald dem Vorbild andere folgen, wird es auch für das Vorbild eng. Denn der Verlag braucht ja nur deshalb ein großes Programm, weil die Auflagen pro Titel so niedrig sind, und zwar in einem Bereich, wo es keinen Spielraum mehr nach unten gibt.

    Was passiert, wenn Verlage versuchen sich gegenseitig zu überbieten, haben die großen schon vorgemacht. Hinterher zu sagen, nicht die sinkenden Verkaufsauflagen waren das Problem, sondern die zu hohen Druckauflagen, verdreht schon etwas Ursache und Wirkung. Damals gab es ein flächendeckendes Angebot im Buchhandel, für das Auflagen von 5.000 Exemplaren schon angemessen waren, um die zur Verfügung stehenden Verkaufsflächen zu bestücken. Erst durch die sinkende Nachfrage gepaart mit steigenden Preisen und daraus resultierendem Abbau von Angebotsflächen blieb man auf zu hohen Druckauflagen sitzen.

    Heute sind die Auflagen niedriger, die Preise höher und die Hardcover beanspruchen doppelt so viel Platz. Das Wachstum in der Breite führt nur bei wenigen Serien zu nachhaltigem Wachstum in der Tiefe. Der einzige Vorteil im Vergleich zu früher ist die unbegrenzte Wachstumsmöglichkeit im Internet. Inwieweit das ohne wachsende Präsentationsmöglichkeiten im Einzelhandel nutzbar ist, bleibt auszuprobieren. Denn irgendwo muss die Nachfrage ja herkommen. Es wird Zeit für eine neue Buchmesse!
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  22. #222
    Moderator Weildarum Forum Avatar von Fr4nk
    Registriert seit
    03.2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    1.942
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Horst: Na - da hat der Laden ja 1m2 mehr Comics als so manch anderer.

    GN ist halt auch ein Stückweit Kapitulation vor den Vorurteilen gegen Comics, oder sogar eine Bestätigung dieser Vorurteile. Dafür spricht ja auch, das in GN-Kampagnen oft den Vorurteilen noch zugesprochen wird, und im zweiten Satz dann gesagt wird "aber guck mal, wir haben hier was ganz anderes, besseres".

    Dazu kommt, dass die Buchhändler mal irgendwann gemwerkt haben, dass sie mit Stoffen für Männer nur wenig Umsatz machen, und 70% der Kunden Frauen sind. Das führt dann beim Kosten-Controller dazu, dass der auch gleich mal das entsprechenden Segment weiter ausbaut. Storm paßt da eher nicht ins Konzept. Man bedenke auch, das zB. Thalia eine Tocherterfirma von Douglas ist.

    Der dritte Punkt für die starke Präsenz der GNs im Buchhandel ist sicherlich das große Interesse des Feuilletons an den Sachen.

    Titel unter 20 EUR sollen beim Kostencontroller ja auch nicht so beliebt sein...

    Und last but not least ist es natürlich auch eine anzuerkennende Marketingleistung der GN-Verlage, die natürlich für Ihre Produkte arbeiten und nicht für andere.

    Für den Fachhandel ist die Unterpräsenz im Buchhandel ja als eigene Nische sogar ganz gut, aber ich verstehe natürlich dass das für die Verlage eher unbefriedigend ist.

    Am deprimierendsten ist halt die Tristesse, wenn in allen Buchläden genau die selben Sachen stehen, mit einem kleinen Fach Lokalkolorit. Aber das betriftf ja auch andere Branchen.

    Aber es gibt natürlich auch tolle Buchläden.
    Geändert von Fr4nk (06.10.2012 um 12:19 Uhr)
    Formerly known as bluetoons.


    Comics & Graphics - Blog



  23. #223
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.072
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    ... Weniger Neuerscheinungen könnten sich also positiv auf den Abverkauf einzelner Titel auswirken. Die Wirkung auf den Gesamtumsatz ist dann wieder eine andere Frage.
    Eben ... jetzt sagst du es ja selbst. Der Gesamtumsatz
    ist nun einmal in "Gefahr"! Du "erhoffst dir", dass er nicht
    einbrechen würde ... tatsächlich sprechen alle
    Erfahrungen (Garantien dafür gibt es natürlich nicht)
    für einen Einbruch.

    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Es kann durchaus sein, dass das Wachstum auf der einen Seite zum Verlust auf der anderen Seite führt. Da muss man immer abwägen, was unterm Strich größer ist, sei es bei Werbung oder mehr oder weniger Produktion.
    Wenn du für den Einzelnen sprichst, dann ist das
    sicher so. Ein Verlag mit mehr Programm und mehr
    Auffälligkeit hat schon immer mehr Stückzahlen
    verkauft, als ein kleiner und unauffälliger.
    Aber wir diskutieren hier doch über "das große Ganze"
    und wie es dem gut geht!? Oder nicht?

    Wenn z. B. bei dieser Abwägung eine Verlag feststellt,
    dass es ihm mit 3 Titeln im Monat besser gehen würde,
    als mit einem, dann sollte er das Programm auf 3 Titel
    ausweiten. Das sich aber seine Probleme dadurch lösen
    lassen, dass die Konkurrenten ihr Programm so umstellen,
    dass er sich selbst besser stellt - darauf sollte er nicht
    hoffen.

    Und trotzdem ist es ganz sicher auch nicht so, das z. B. wir
    deswegen viele Titel bringen, damit andere Probleme bekommen.
    Nein, uns selbst geht es so besser und unsere Kunden fragen
    nach diesen Titeln. Tatsächlich haben wir mehr Mails, die
    eine noch schneller die Abarbeitung unserer Serien erhoffen
    (manchmal sogar fordern) als umgekehrt.

    Viele Leser hätten alle Serien gerne - wenn möglich - monatlich.
    Das z. B. macht uns Stress - aber die Leser (und Läden)
    wollen das so - wir stehen da im Dienst des Marktes.

    Und der Takt wird - zumindest im Lizenzgeschäft - auch
    immer mehr aus dem frankobelgischen Raum bestimmt.
    Es gab auch eine Umstellung in Frankreich.
    Viele dort laufende Serien werden zum Start als Triple geplant
    und von uns auch so lizenziert. Und dann sind sie halt erfolgreich
    und werden zu langlaufenden Serien. Wir werden unsere
    Leser da nicht schlechter stellen, als die Leser bei den
    Original-Verlagen.

    Aber wir sind hier im FINIX-Forum. Schau mal, dass sich auch
    hier die Kunden und Händler jetzt schon die erste große Finix-Serie
    HAUTEVILLE HOUSE "schneller" wünschen.
    Geändert von horst (06.10.2012 um 11:56 Uhr)

  24. #224
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Aber wir diskutieren hier doch über "das große Ganze"
    und wie es dem gut geht!? Oder nicht?
    Das sollte eigentlich kein Gegensatz sein. Nur wenn es allen Lesern, Zeichnern, Verlagen und Händlern gut geht, stimmt "das große Ganze". Wenn etwas z.B. für den Handel gut ist (mehr Titel), was sich für Verlage negativ auswirkt (sinkende Auflagen), stimmt das Verhältnis nicht mehr.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Viele Leser hätten alle Serien gerne - wenn möglich - monatlich.
    Das z. B. macht uns Stress - aber die Leser (und Läden)
    wollen das so - wir stehen da im Dienst des Marktes.
    Wenn ihr schon Stress mit monatlich habt, wollt ihr sicher nicht in meiner Haut stecken.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wir werden unsere
    Leser da nicht schlechter stellen, als die Leser bei den
    Original-Verlagen.
    Das wohl nicht, aber je mehr man zu den Original-Verlagen aufholt, desto langsamer wird das Tempo, wenn der Vorrat an Fortsetzungen aufgebraucht ist und man zwei Jahre warten muss, bis die nächste Fortsetzung gezeichnet ist. Dann wird die Strategie der Beschleunigung zwangsläufig irgendwann nicht mehr aufgehen, was man den verwöhnten Kunden dann erst mal wieder erklären muss, die über den Original-Markt nicht so auf dem Laufenden sind.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  25. #225
    Verstorben Avatar von hipgnosis
    Registriert seit
    03.2001
    Beiträge
    12.932
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Aber wir sind hier im FINIX-Forum. Schau mal, dass sich auch
    hier die Kunden und Händler jetzt schon die erste große Finix-Serie
    HAUTEVILLE HOUSE "schneller" wünschen.
    Das stimmt - und so ganz glücklich bin ich darüber nicht.
    Natürlich freut mich die Nachfrage - das bestätigt ja die Qualität des Titels
    Allerdings finde ich, dass diese monatliche Forderung (s. auch meinen Beitrag im Hauteville House Forum) die Verlage mehr und mehr unter Druck bringt.
    Uns natürlich mehr als grosse Verlage, da wir nicht jeden Monat zig freie Programmsolts haben und wir auch alle noch arbeiten gehen.

    Aber es stimmt schon, daß sich das Kaufverhalten unserer Käufer scheinbar in den letzten Jahren enorm geändert hat, davor darf man dann natürlich nicht die Augen verschliessen

    Daher kann ich schon nachvollziehen warum Splitter oder auch manch' anderer die Schlagzahl hochhält - alles andere ist doch nicht mehr marktgerecht.
    Klar - jeder soll machen wie er will - keine Frage - aber der Erfolg spricht doch Bände.

    Finix Comics ist da zum Glück in der schönen Lage ein bisschen Druck rausnehmen zu können, aber den Marktgesetzen müssen wir uns natürlich auch unterwerfen, wollen wir vernünftig im Handel partizipieren.

Seite 9 von 13 ErsteErste 12345678910111213 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •