ok hast gewonnen hab im falschen stapel geschaut
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Im frankophonen Raum hat man ja bekanntlich ein weniger beschränktes Bild von Kinder- und Jugendcomics als hierzulande. Da wurde "Allein 1" 2007 in Angouleme mit dem Jugendpreis der Altersgruppe 9-12 ausgezeichnet, Band 2 gewann den Grand prix du journal de Mickey . Dennoch würde mich mal interessieren, ob der ja eher konservative belgische Verlag Dupuis auch ähnlich formulierte Vorbehalte von besorgten Eltern bezüglich "Allein" erhielt, als er die Serie in seiner Wochenzeitschrift Spirou veröffentlichte. Und wenn ja, wie er er damit umging...
Wenn das so ist, könnte man kulturell folgendes daraus folgern:
Dass frankophone Eltern der seelischen Gesundheit ihrer Kinder gleichgültiger gegenüberstehen als deutschsprachige Eltern.
Dass die belgische Spirou-Redaktion herzlich wenig Verantwortungsgefühl oder Problembewusstsein gegenüber ihren jüngsten Lesern besitzt.
Oder dass westeuropäische Kinder generell reifer und (seh-) erfahrener sind und deshalb seelisch nicht so leicht zu schädigen sind.
Man weiß es nicht...
Ich bin jedenfalls gespannt, was die Tigerpress-Redaktion alternativ aus dem Hut zaubert... )
...oder tausende anderer Schlussfolgerungen...
z.B. daß die Eltern in unseren westlichen Nachbarländern mehr mit ihren Kindern kommunizieren...
...sich mit ihnen über die Comicinhalte austauschen, da sie in der Regel durch die Bank Comicerfahrung haben dürften, ganz im Gegensatz zu den durchschnittlichen Eltern in unserem schönen Lande
A propos seelische Schädigung:
Wenn ich mir da so deinen mit pädagogischem Instrumentarium gewappneten Avatar ansehe
Gruß Derma
Die, die mir als erstes einfallen würde, ist, dass die Spirou-Leserschaft einfach älter, erfahrener, reifer, gefestigter ist, als die FF-Leser. Und 'Kinder-Serien', mit 'sexuellen Anzüglichkeiten' wie Der kleine Spirou -mittlerweile wohl beliebter als der Original-Spirou- find ich in FF auch unvorstellbar. Ich weiss nicht, was aktuell so in Spirou läuft, aber traditionell gabs da auch Jerry Spring oder XIII im Vorabdruck und auch das würd ich für FF-Leser eher unpassend finden... - Kurzum: Spirou ist eher ein Heft für Jugendliche/Erwachsene, FF eher für Kinder.
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Das wöchentliche Spirou-Heft versteht sich nach wie vor als DAS generationenübergreifende Kinder- und Jugendheft für Leser von 7 bis 77 und hat - trotz aller Vielfalt für die ganze Familie einen deutlichen Funny-Schwerpunkt. Aus dem breitgefächerten Spirou-Spektrum hat sich das alte FF seit den frühen 60ern großzügig bedient. Andere französische Comichefte spannen den Bogen heute freilich nicht mehr so weit, wie das Journal de Mickey (wo z.B. auch Nävis als Gastserie lief), Tcho! (Titeuf und Co) oder Pif Gadget, und die erscheinen auch nur monatlich.
Zudem gehts hier nicht um FF als Funny-Serie oder um das, was man sich vorstellen kann, welche Leser heute FF als Comic-Magazintitel bedienen darf und womit (Siehe Selbstdarstellung Mediadaten 2009), sondern vielmehr darum, ob man "Allein" als Kindercomic in Belgien möglicherweise als gefährlich für die seelische Gesundheit von Kindern einstuft. Nimmt das Spirou-Magazin möglicherweise sittlich verrohte oder traumatisierte Kinder billigend in Kauf?
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Vielleicht reden wir auch schlicht aneinander vorbei. Wie auch immer, "Allein" ist eh raus aus FF, die Meinungen sind verschieden, warum sich noch darüber ärgern...
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Keine Ahnung, was der Pabel-Verlag damals für Lizenzbeschaffung und Übersetzung aufwandte, für Tigerpress wird's heute in erster Linie 'ne Kostenfrage sein. Ob eine so ne Art Kinder-"Zack" wohl mehr Abonnenten hätte als FF? Mir ist völlig schleierhaft, wie Dupuis es heute noch schafft, sein Spirou-Heft jeden Mittwoch mit hauptsächlich selbstproduzierten frischen Comics zu füllen und am Kiosk für schlappe 2 Euro 30 anzubieten... (Der kinomäßige "Allein"-Trailer kommt übrigens ziemlich gut )
Dass in "Allein" eben allein gelassene Kinder sich im Verlauf der Handlung mit großkalibrigen Waffen einer feindlichen Umwelt erwehren, finde ich alles andere als vorbildlich.
Im Rückblick auf Winnenden, Emsdetten und Erfurt finde ich es daher durchaus verständlich, dass man von einer Fortsetzung der "Allein"-Serie absieht.
Geändert von Horatio (27.04.2009 um 11:42 Uhr)
Horatio
Dass (echte) Waffen definitiv KEIN Kinderspielzeug sind, ich finde, das vergisst man in "Allein 2" in keiner Sekunde, im Gegenteil. Der Umgang mit Waffen wird ziemlich kritisch dargestellt, er erscheint jedenfalls in keinem positiven Licht, und Gnadenlosigkeit oder kaltblütige Selbstjustiz - aus welchem Grund auch immer - wird definitiv abgelehnt. Auch wenn es in einigen Situationen ziemlich ernst und nervenaufreibend zur Sache geht, zum Anheizen jugendlicher Allmachts- und Rachefantasien taugt die Lektüre herzlich wenig. Sicherlich finden das einige nicht "didaktisch" genug verpackt, manche werden die Inszenierung der Actionsituationen zu wenig "pädagogisch" finden. Ich denke aber, dass gerade im Hinblick auf die mögliche unkritische Darstellung von Waffengewalt so mancher Karl-May-Western oder Tatort viel problematischer wäre.
Edit: Am bemerkenswerten finde ich die Figur des Dodji. Ausgerechnet er, der als Einziger in der Gruppe nicht aus behüteten Familienverhältnissen stammt, entwickelt sich zum moralischen Kompass der Kinder, indem er sein ausgeprägtes Gespür für Gefahren, für richtig und falsch mit einbringt.
Geändert von telemax (27.04.2009 um 17:10 Uhr)
"Kauka Promedia" gibt es nicht (mehr), sondern genaugesagt gibt es die "Promedia Inc."
Das mit dem Archiv mag zwar vielleicht bei dieser einen Geschichte stimmen, aber Lutz Mathesdorf arbeitet doch immer wieder für Tigerpress. Es liegt also auf der Hand auch "sein" Material ins Heft zu nehmen, zumal seinerzeit "Wocha" im FF gut ankam. Sollte die neue Gastserie gut ankommen, wird es bestimmt nicht bei einem "es lag halt was im Archiv rum" bleiben. Also nach dem Argument - wenn man es böse verstehen will - könnte man auch endlos "Tom & Biber" nachdrucken. Das genau das nicht passiert, zeigt vielmehr dass die Redaktion das Heft vielseitiger machen möchte und moderne Gastserien sucht. Es müssen ja nicht immer Franko-Belgier sein - auch wenn zusätzlich noch ein Onepager oder eine weitere Gastserie auch denkbar wären.
Inhaltlich kann ich leider (noch) nichts zu der neuen Serie sagen, weil ich das Heft erstmal lesen muß
Häh?! Kapier ich nicht. Ich hab nur darauf hingewiesen, dass Kauka Promedia sich damals gegen "Rodriguez und Dip" im Heft gesperrt hat, und dass es aktuell niemanden mehr gibt, der das Heft vorher abnimmt. Oder willst du damit behaupten, dass das etwa Frau Kauka (!) jetzt selbst in die Hand nimmt? Mit Comics führt die Dame ja so ziemlich gar nichts im Sinn.
Mag sein. Inhaltlich war das Thema "Fußball" damals hochaktuell und der Comic hatte einen Promi-Bonus, da er launig Kindheitserlebnisse bekannter Fußballstars erfand. Der Zeichenstil mag ja auch nicht allein dafür verantwortlich sein, ob ein Comic gut ankommt oder nicht. Mir zum Beispiel sagen Rodriguez und Dip vom Visuellen und Zeichentechnischen gar nicht zu. Da gefielen mir sein Leichenwäscher Karl und der Schumi, wo Mathesdorf auch mit Zeichnerkollegen kooperierte, schon wesentlich besser. Möglicherweise hätte so eine Kooperation Rodriguez & Dip auch gut zu Gesicht gestanden.Das mit dem Archiv mag zwar vielleicht bei dieser einen Geschichte stimmen, aber Lutz Mathesdorf arbeitet doch immer wieder für Tigerpress. Es liegt also auf der Hand auch "sein" Material ins Heft zu nehmen, zumal seinerzeit "Wocha" im FF gut ankam.
Klar, die FF-Nachdrucke allein reißen's nicht, noch weniger Nachdrucke anderer Kaukaserien von Anno dazumal...Um ein inhaltlich vielseitiges Comicheft zu machen, müssten schon wesentlich mehr als nur zwei Serien im Heft vertreten sein.[...] zeigt vielmehr dass die Redaktion das Heft vielseitiger machen möchte und moderne Gastserien sucht. Es müssen ja nicht immer Franko-Belgier sein - auch wenn zusätzlich noch ein Onepager oder eine weitere Gastserie auch denkbar wären.
Geändert von telemax (20.05.2009 um 20:32 Uhr)
...was gibts da nicht zu verstehen? Ich habe nur darauf hingewisen, dass die "Kauka Promedia" eine Marke der nicht mehr existierenden Firma Andromeda war und es heute konkret nur eine "Promedia Inc." gibt die von Alexandra Kauka verwaltet wird. Was sie tut und läßt steht derzeit nicht zur Diskussion weil es dazu schlicht noch keine offizielle Äußerung gibt.
Auch wenn es nach "ewig-Gestrigem" klingt, man sollte sich auf Serien beziehen, die in Qualität und Aussage zwar altbacken sind, aber trotzdem ein Potential beinhalten welches Kinder von heute durchaus begeistern kann. Im Fundus von DUPUIS ist u. a. die Serie SANDY.
Diese Reihe besticht durch ihr
- exotisches Ambiente
- spannende Geschichte
- liebenswerte Charaktere
- konventioneller Aufbau der Erzählweise
kurz: ein Klassiker.
Bei Dupuis schlummern noch etliche Stories, die besser sind als alles Moderne, was zur Zeit abrufbereit ist.
Herzliche Grüße
nc
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