Mit anderen Worten: Wenn Coutelis die ihm seit 20 Jahren zustehende Kohle bekommt, mit 'Verzugszinsen' und einem reuigen Hofknicks mit der Bitte um Entschuldigung, dann kann derjenige, der ihm dies zukommen lässt auch die Rechte an der Story haben!? - Na los, Ehapa, denn zückt doch mal euer Scheckheft
Im Ernst jetzt: Ich hab die Sache nicht mehr genau im Kopf, aber soweit ich das erinnere: Charlier wurde Ende der 70er von Koralle als Quasi-Chefredakteur der frz. ZACK-Ausgabe gewonnen, für die Charlier 'seine' Serien mitbrachte, neu belebte und neue erfand. Das frz. ZACK-Ding firmierte, wenn ich mich recht erinnere, aber nicht unter 'Koralle', sondern 'Fleurus'. Aus Fleurus wurde nach der 'Liquidation' des frz. ZACKs Novedi, die die Alben-Verwertung der 'vakanten' Serien (die auch als Alben fortgesetzt wurden) übernahm. Wenn meine Französisch-Kenntnisse ausreichen, um 'zwischen den Zeilen zu lesen', mein ich aus obigem Zitat herauszulesen, dass er, Coutelis, es Charlier übelnimmt, sein Geld nicht bekommen zu haben, weil er, Charlier, (als Quasi-Chef-Red) eben auch mehr oder weniger zu der 'Chefetage' gehörte und deshalb nicht möchte, dass 'sein' (Coutelis') Album zusammen mit den anderen Bänden erscheint, an denen Charlier das Recht hat, solange Charlier ihn nicht 'für damals' bezahlt. Bzw. dessen Erben, denn Charlier selbst ist ja 1989 gestorben.
WENN ich das also so alles richtig erinnere und ungefähr richtig verstehe und richtig 'zwischen den Zeilen lese, DANN (und nur dann, also alles ohne Gewähr),
• klingt das nach gekränkter Eitelkeit, persönlicher Enttäschung, Verletzung auf Seiten des Zeichners. Somit ein 'Ratgeber', der nicht unbedingt zu rationalen Entscheidungen führt.
• könnte es theoretisch sein, dass Coutelis sein Okay für eine Veröffentlichgung ausserhalb der sonstigen Serie gibt, weil er ja 'nur' nicht mit den 'Charlier-Sachen' in einem Topf sein will, solang die 'alte Rechnung' noch offen ist.
• Könnte eine solche 'Abseitige Ausgabe' im Gegenzug dann von den Charlier-Rechte-Inhabern boykottiert werden, denn Charlier war ja Autor des Albums, hatte demnach vermutlich dieselben Rechte wie der Zeichner und könnte hier dann die Chance zum 'Revanchefoul' ergreifen.
• Schussendlich hängts wieder mal zuerst am Geld und in der Folge an persönlicher Kränkung wegen Ausbleiben des Geldes. KÖNNTE also mit Geld behebbar sein. Wäre ne Frage der Höhe des Betrages.
Mal kühl nachgedacht: Wem schadet solches 'Kindergartentheater'? Den Verlegern, Charlier-Erben? Kaum. Ein Album mehr oder weniger juckt die wohl eher weniger. Für den Zeichner mag das schon eher was ausmachen, denn Coutelis hat mit Sicherheit wesentlich weniger Alben gezeichnet als Charlier getextet oder irgendein Verlag veröffentlicht hat. Insofern schneidet er sich mit seinem 'Njet' ins eigene Fleisch. Aber gut, muss er selbst wissen, ist ja seine Sache.
Am Meisten aber schadet er mit seiner Weigerung den Fans der Serie. Stellt damit 'Eigenwohl' über 'Allgemeinwohl', sprich hier: Sein 'Einzel-Interesse' höher als das 'Massen-Interesse' der Fans. Sowas nennt man dann wohl Egoismus...
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