2014 lief leider nicht so wie geplant. Nach der Erlangen-Offensive sollten vier neue Titel pro Monat kommen. Dann musste ich aber eine Koproduktion für eine Gesamtausgabe jetzt oder nie vorziehen, die vom Arbeitsaufwand vier Alben entspricht. Als die fertig war, hat mein Computer mich fünf Wochen in Zwangsurlaub geschickt und dann kamen auch noch zwei Wochen ohne Internet hinzu. In der Zeit ohne Neuerscheinungen sinkt dann der Umsatz, so dass es bei 14 Neuerscheinungen 2014 blieb und ich letztlich auf das jetzt gut laufende Weihnachtsgeschäft warten musste, um 2015 neu durchstarten zu können. Ob das dann 15 oder 50 Titel werden, werden wir sehen.
Bei aller Liebe zu allen Comics, die ich am liebsten schon gestern hätte produzieren sollen, kann ich aber alleine die aktuelle Marktlage, in der immer mehr Comics in immer kleineren Auflagen zu immer höheren Preisen für immer weniger Verkaufsstellen und Leser produziert werden, auch nicht einfach wegplanen.
Comic, quo vadis? wäre ein interessantes Diskussionsthema. Der Comic-Markt wächst nicht, er schrumpft und das seit Jahrzehnten, weil die Branche sich selbst mit falschen Strategien "gesundschrumpft" statt langfristig in nachwachsende Kundschaft zu investieren. Comics sind ein hausgemachtes Nischenmedium, das man nur findet, wenn man danach sucht, während man Werbung für andere Medien kaum ausweichen kann. Ich selbst bin leider ein Gefangener dieses Nischenmarktes, dem ich mich mit flexiblen Erscheinungsterminen anpassen muss und aus dem ich ohne den Jackpot, den jetzt ein Handwerker kassiert hat, auch nicht so einfach rauskomme. Bei allen Wünschen, Plänen und Perspektiven steht nur eins fest: Der Verlag bin ich und das soll auch so bleiben.
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