Original geschrieben von Theoretiker:So verquer sind seine Gedanken gar nicht.
Bei BotI handelt es sich schließlich um einen Anti-Samurai-Comic. D.h. das Grundthema der Geschichte ist die Darstellung der Samuraikultur in ihrem Wesen als Anachronismus während der Edo-Zeit. Die samurai als eine Kriegerkaste, die sich in ein riesiges System aus Pflichten, Ehrenkodexen, Traditionen, Privilegien und Kampfkünsten eingesponnen haben, nur um zu verdrängen, daß sie ein überflüssiger Kriegerstand sind. Akagi formuliert es sehr treffend: "Genkei war ein altmodischer Mann. Gefangen im Schatten seines berühmten Vaters... Ein Narr, der glaubte, man könnte in einer Welt, die seit dem Shinabara-Aufstand vor 150 Jahren in Frieden lebt, mit dem Schwert zu Ruhm und Ansehen gelangen."
Genkei hat den Dojo seines Vaters geerbt, seine Aufgabe und Pflicht besteht darin, dem Namen seines Vaters Ehre zu erweisen, indem er diesen Dojo und die Schwertkunst seines Vaters fortführt. Dazu muß er einen Sohn zeugen und großziehen, der ebenfalls dieser Aufgabe gewachsen ist. Er sah es deshalb als seine Pflicht an, seine Kinder zu töten, sobald sich erwieß, daß sie ihrer Bestimmung nicht gewachsen sein werden, und so seine Söhne, sich selbst und seinen Vater vor Schande und Entehrung zu bewahren.
Ähnliches lasen wir bei der Geschichte um Makie.
Bzw. lohnt es sich "Lone Wolf & cub" zu lesen, das sehr ausführlich in dieses Ehrensystem der Samurai einführt.
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