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Umfrageergebnis anzeigen: Kennt ihr n Trick, die GEMA-Sperre bei youtube zu umgehen?

Teilnehmer
43. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Nein. Ich verzichte dann.

    7 16,28%
  • Nein, ich verwende dann (oder sowieso) andere Video-Plattformen.

    5 11,63%
  • Ja, aber ich wende den Trick nicht an.

    7 16,28%
  • Ja und ich nutz ihn auch.

    20 46,51%
  • Wer oder was sind GEMA und youtube?

    4 9,30%
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Ergebnis 176 bis 200 von 664

Thema: Wir haben da jetzt dieses Internet ... / Aktuelles GEMA-Urteil

  1. #176
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Ist das so schwer zu verstehen, ich bin dagegen, dass Rechte Dritte verletzt werden? Wenn YT das nicht geregelt bekommt, dann muss es von Netz gehen. Pech gehabt.
    Ja, das ist sehr schwer zu verstehen, denn du forderst
    etwas ein, das so nicht passieren wird.

    Es gibt hunderte ... nein, abertausende von Youtubes-Seiten
    (im Sinne der Umgehung des Urheberrechtes). Wir reden hier
    halt nicht von Glück oder Pech "eines Portals", sondern von
    der weltverändernden technischen und somit gesellschaftlichen
    Entwicklung.

    Bildlich gesprochen wird es dir auch nicht gelingen,
    den Wert deines jahrzehntelang gesparten Goldbarrens
    zu verteidigen, wenn es plötzlich tagelang Goldbarren
    vom Himmel regnet.

    Es geschieht also etwas, dass es vorher so nicht gab ...
    ... und die Änderung - bzw. Wirkungsweise dessen - ist nicht
    aufzuhalten.


    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Wenn man mehr bieten muss, dann muss YT die Künstler bezahlen. Wenn das jetzige Angebot ausreicht, dann bleibt man dabei.
    Übrigens fließen ja schon jetzt Gemagebühren von Youtube, da hat man ja längst eine Regelung gefunden. Wenn man sich nicht einigen kann, dann muss man es von der Plattform löschen.

    Wer entscheidet, was mit einem Videostück, Kunstwerk passiert: der Urheber selbst. Er kann es verschenken, einen Preis dafür verlangen, die Rechte verkaufen.
    Oder eben auf Youtube sperren lassen - dafür bin ich ja auch!

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Bald wird es technisch easy sein, in jemandes Konto zu gehen und Geld abzubuchen. Soll das erlaubt werden? Oder dürfen sich die Bankkunden dagegen schützen? Oder soll der Staat auch untätig dabei zu sehen, wie das passiert, weil es technisch einfach ist. Und man soll sich ja nicht so haben. Ist ja nur virtuelles Geld? Wenn es Scheine wären, dann wäre es etwas anderes, aber es ist ja nur virtuelles Geld. Man soll sich nicht so haben.
    Lustiger Vergleich, aber wenn mir jemand alles Geld
    von meinem Konto klaut - "ohne das mein Kontostand
    dabei sinkt" - sehe ich keinerlei Grund mich darüber
    aufzuregen. Im Gegenteil, ich sehe, dass sich in der
    Welt etwas verändert und schaue, dass ich mich darauf
    einrichte.

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Schon mal gefragt, warum es so wenige deutsche Comics gibt? Der Kampf scheint sich nicht zu lohnen, weil er sich anscheinend nicht rechnet. Hin und wieder versucht es mal jemand, aber das bleibt dann aber auch nur ein flaues Lüftchen, aber nichts, was sich wirklich dauerhaft durchsetzt, vielleicht auch weil die Qualität nicht gut ist. Aber vielleicht würde es junge Comicschaffende motivieren, wenn sie die Aussicht hätten, nach einer langen Phase geringen Einkommens, die es braucht, um wirklich gut zu werden, dann auch Millionär werden zu können.
    Wenn es sich nicht mehr lohnt, dann hört man auf. Ganz rational!
    Ich weiß ziemlich genau, warum es so wenige deutsche Comics
    gibt. Dafür gibt es ein lange Reihe an nachvollziehbaren Gründen,
    die mir da einfallen. Die Existenz von Youtube ist mir aber dabei
    - ehrlich gesagt - noch nicht in den Sinn gekommen.

    Und ich weiß, um wieviel schwieriger es damals war, als man noch
    kein Internet kannte!

  2. #177
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    Youtube schiebe ich nicht die Schuld am deutschen Comic in die Schuhe. Ich glaube, das Problem wird es sein, dass es sich nicht lohnt, Comics zu machen, weil man langfristig keine Perspektive hat. Die Gründe liegen woanders. Ich glaube, mir ging es eher darum, was passieren wird, wenn der Urheberschutz weiter mit Füssen getrampelt wird. Niemand wird etwas machen, was über niedliche Hundewelpen hinausgeht.

    Vielleicht regnet es nur Katzengold vom Himmel. Gute Ideen brillant ausgearbeitet sind immer noch selten.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  3. #178
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Youtube schiebe ich nicht die Schuld am deutschen Comic in die Schuhe. Ich glaube, das Problem wird es sein, dass es sich nicht lohnt, Comics zu machen, weil man langfristig keine Perspektive hat. Die Gründe liegen woanders. Ich glaube, mir ging es eher darum, was passieren wird, wenn der Urheberschutz weiter mit Füssen getrampelt wird. Niemand wird etwas machen, was über niedliche Hundewelpen hinausgeht.
    Ganze unabhängig von irgendeinem Urheberrecht
    müssen wir uns zukünftig sowieso damit abfinden,
    dass schnelle Snippets im Comic zunehmen werden
    während das handwerklich aufwändige eher
    zurückgeht. Ob sich das Handwerk Comic dann
    noch lohnt kann auch von der verwendeten Technik
    abhängen.

    Und die eigentliche Perspektive ist "natürlich" schlechter,
    denn es gibt ein immer breiteres multimediales
    Freizeitangebot "und" Neues (egal woher) wechselt ja
    nicht mit dem Alten, sondern kommt - schlicht und
    einfach - hinzu!

  4. #179
    Mitglied Avatar von Knarz
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    Hi, Hi... 51 Tatort-Autoren schreiben einen offenen Brief gegen das GEMA & Rechte Verwerter Mobbing im Netz. Offener Brief, und 51 Mitglieder des CCC schreiben eine offene Antwort auf den offenen Brief.

  5. #180
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    Offenbar haben sich die Tatortautoren so über das Wort "Lebenslüge" gefreut, dass sie es gleich fünf Mal in ihrem Text untergebracht haben.

  6. #181
    Mitglied Avatar von Knarz
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    Gelernt ist gelernt! Die kennen sich aus mit Wiederholungen.

  7. #182
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
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    Zitat Zitat von Knarz Beitrag anzeigen
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  8. #183
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    Zitat Zitat von Knarz Beitrag anzeigen
    Hi, Hi... 51 Tatort-Autoren schreiben einen offenen Brief gegen das GEMA & Rechte Verwerter Mobbing im Netz. Offener Brief, und 51 Mitglieder des CCC schreiben eine offene Antwort auf den offenen Brief.
    Man muss ja deren Arbeit nicht mögen, aber sie sprechen für viele andere Künstler.
    Und auch Tatortschreiben ist Arbeit.
    Manche sind nebenbei nicht nur Tatortschreiber, sondern veröffentlichen Bücher.
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  9. #184
    Mitglied Avatar von Knarz
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    Also ich bin da neutral in Sachen Tatort. Krimis sind nicht mein Ding (mit Ausnahme der alten Colombo Folgen). Aber ich finde das der CCC ein paar gute Argumente anführen. Das unbehagen richtet sich doch auch erstmal gegen die Maßlosgkeit der Content Industrie. Ich kann da beide Seiten irgendwie verstehen.

  10. #185
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    Darf man nicht Gegenmaßnahmen treffen, wenn man merkt, dass der Gesamtmarkt aus diesem Grund sinkt, weil manche Rechte Dritter illegal schädigen? Die Leute hören ja heute nicht weniger Musik, schauen ja nicht weniger Filme. Ich finde, die Künstler sind immer noch zu leise. Ich fand den Wutausbruch von Regener richtig, hätten andere auch schon mal machen müssen.

    Vieles an den Ansichten der Piraten ist schlichtweg Blödsinn, nicht richtig und zeigt von Ahnungslosigkeit. Natürlich sollte die Gema überlegen, ob Künstler für ihre eigenen Werke auf ihrer Homepage Geld bezahlen sollen, aber das lässt sich anders regeln. Andere Musikrechtevereine agieren etwas lockerer. Aber deswegen bleibt es auch richtig, dass sich Musiker zu solchen Vereinen zusammenschließen dürfen, um ihre Rechte durchzusetzen.
    Geändert von Pats Reiseabenteuer (02.04.2012 um 13:15 Uhr)
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  11. #186
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Darf man nicht Gegenmaßnahmen treffen, wenn man merkt, dass der Gesamtmarkt aus diesem Grund sinkt, weil manche Rechte Dritter illegal schädigen?
    Ob man sie mag oder nicht, so ist doch die Antwort
    des CCC näher an den Realitäten dran. Was soll denn
    geschehen, wenn in 20 Jahren 99,9999% der
    angesehenen Bilder, der gehörten Musiken etc. etc.
    einfach nicht mehr bezahlt werden? Sollen wir 99,9999%
    der Bevölkerung kriminialisieren oder 99,9999% des
    Kontents tagtäglich irgendwo irgendwie löschen und
    99,9999% des Traffics bis in's Wohnzimmer überwachen?

    Nein, da ist es besser, sich heute schon mal Gedanken
    darüber zu machen, dass die Zukunft nicht mit den Mitteln
    der Vergangenheit zu meistern ist. Und ich selbst bin mir
    absolut sicher, das wir ein "freie Gesellschaft" nur dann
    behalten werden, wenn das Internet eben nicht in den
    Rechten der realen Welt gleichgestellt wird. Wir ihm "möglichst
    wenig an Geldmacht" geben.

    Denn die Forderung dem Internet noch mehr Geld zu
    geben*, bedeutet nichts anderes, als den Mächtigen noch
    mehr Macht zuzuschluesen und dem Volke diese Macht und
    den Zugriff im Internet (zumindest in Teilen) zu nehmen.



    ----------------------------------------------------------

    *denn wer aus dem Internet Geld heraussaugen möchte,
    nimmt nicht, sondern gibt letztendlich dem Internet Geld,
    da diese Plattform dann noch stärker zum Wirtschafts-
    faktor wird. ... Übrigens mit sehr großen Riskien -
    siehe aktuelleLage in der Finanzwelt - Stichwort: virtual
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    Geändert von horst (02.04.2012 um 13:54 Uhr) Grund: schreibfehler

  12. #187
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Die Zeiten ändern sich, die Möglichkeiten ändern sich. Der CCC hat mMn besser verstanden als die Tatort-Autoren, dass man den neuen Gegebenheiten nicht mit alten Instrumenten beikommen kann, sondern es zB neue (Organisations-)Strukturen und (Verwertungs-)Modelle braucht.

    Ich versteh auch nach wie vor nicht, warum sich Künstler so für ihre eigenen 'Ausbeuter' ins Zeug legen...
    Das Urheberrecht ist nicht übertragbar. Auch nicht gegen Geld. Geld verdient man, wenn überhaupt, nur mit den Verwertungs- und Nutzungsrechten. In der bisherigen Praxis ist es oft genug so, dass die Künstler ihr Urheberrecht haben (für das sie sich nichts kaufen können) und ihre daraus folgenden Nutzungs- und Verwertungsrechte so vollumfänglich abgegeben haben, dass sie selbst quasi kein Recht mehr an ihren eigenen Werken haben. Nun ändert sich was an den Zeiten und Möglichkeiten, das eine Neuregelung erforderlich macht, was die Chance bietet, bei diesen Neuregelungen wieder mehr Rechte (und mehr Verdienst) am eigenen Werk zu haben...

    "Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um es loszuwerden." J.W. Goethe, Die Leiden des jungen Werther
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  13. #188
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ob man sie mag oder nicht, so ist doch die Antwort
    des CCC näher an den Realitäten dran. Was soll denn
    geschehen, wenn in 20 Jahren 99,9999% der
    angesehenen Bilder, der gehörten Musiken etc. etc.
    einfach nicht mehr bezahlt werden? Sollen wir 99,9999%
    der Bevölkerung kriminialisieren oder 99,9999% des
    Kontents tagtäglich irgendwo irgendwie löschen und
    99,9999% des Traffics bis in's Wohnzimmer überwachen?

    Nein, da ist es besser, sich heute schon mal Gedanken
    darüber zu machen, dass die Zukunft nicht mit den Mitteln
    der Vergangenheit zu meistern ist. Und ich selbst bin mir
    absolut sicher, das wir ein "freie Gesellschaft" nur dann
    behalten werden, wenn das Internet eben nicht in den
    Rechten der realen Welt gleichgestellt wird. Wir ihm "möglichst
    wenig an Geldmacht" geben.

    Denn die Forderung dem Internet noch mehr Geld zu
    geben*, bedeutet nichts anderes, als den Mächtigen noch
    mehr Macht zuzuschluesen und dem Volke diese Macht und
    den Zugriff im Internet (zumindest in Teilen) zu nehmen.



    ----------------------------------------------------------

    *denn wer aus dem Internet Geld heraussaugen möchte,
    nimmt nicht, sondern gibt letztendlich dem Internet Geld,
    da diese Plattform dann noch stärker zum Wirtschafts-
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    Dann gibt es nur noch Familien im Brennpunkt, Mitten im Leben, alles andere gibt es dann nicht mehr. Vielleicht noch ein paar niedliche Hundewelpenbilder, dazu dröhnt dann die Werbung. Dann werden die Leute wieder einsehen, dass, wenn sie andere Sachen sehen wollen, Geld abdrücken müssen.
    Das Internet ist ja keine einheitliche Masse. Ja, ich kann mir auch vorstellen, dass eventuell große Konzerne wie Google zerschlagen werden, um neue Konkurrenz zu erzeugen. Wenn die Welt sich aufs Internet verlagert, muss auch da das Geld gehen.
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  14. #189
    Mitglied Avatar von Knarz
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    Durch das Internet haben sich meine Hörgewohnheiten komplett verändert. Ich bin nun nicht der "Obersammler" aber meine geschätzte Sammlung von ca.500 gekauften Tonträgern wird nun schon seid Jahren nicht mehr erweitert. Wenn ich heute neue Musik hören will dann rippe ich legal 1 Woche ein paar Alternative Radio Stationen, schaue in dem Ordner in dem dann die automatisch geschnittenen Tracks mit Künstlername und Titel liegen und schmeiß alles raus was mir nicht gefällt. Und das gleiche gilt fürs Fernsehen.

    Anstatt also gezielt zu kaufen, lasse ich mich heute lieber überraschen. Warum eigentlich noch eine zusätzliche Kulturflat? Wir haben doch schon 2 und die nennen sich GEMA und GEZ.
    Gold ist deswegen so teuer weil es selten ist. Doch kulturell finde ich leben wir in einem Überangebot. 80 digitale TV Sender tausende Radiostationen die rund um die Uhr nichts machen als eines: senden. Man wird sogar ungefragt im Supermarkt beschallt. Tja, und wenn das Gold auf der Straße läge wie Steine dann hätte es auch den selben Wert. Also machen die Menschen das was am nächsten liegt: Sie hebens auf.

    Die Technik muss sich nicht zurückbilden, oder einschränken weil ein altes Modell nicht mehr funktioniert. Das Modell hat sich der Technik anzupassen. Und wenn das Modell schon so weit zurückliegt das es mit der Technik nicht mehr Schritt hält dann stellt sich die Frage ob es nicht komplett obsolet ist. Dann müssen wir ein neues Modell finden mit dem möglichst alle Parteien zufrieden sind. Die schwarzen ,dir roten die grünen und die Piraten!
    Das Netz hat viele neue Möglichkeiten und Vereinfacherungen für Künstler geschaffen sich zu professionalisieren. Und diese Möglichkeiten und das wollte der CCC vermutlich mal zum Ausdruck bringen, wurde mit Software von Leuten geschaffen die das ganze Tohuwabohu um Verwertungsrechte nur allzu gut kennen.

  15. #190
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    Um gemeinsam eine Lösung zu suchen, müssen erst mal alle anerkennen, dass die anderen auch berechtigte Forderungen haben, und dass der eigene Standpunkt eben nur das ist - ein Standpunkt, den man teilen kann, aber nicht muss. Schwierig, wenn die eine Seite die andere als Verbrecher sieht und die andere die eine als Nazis.

    Wenn man sich's genau anguckt, scheint der ganze Streit sich gar nicht um die Bezahlung Kreativer zu drehen - da sind sich alle einig, dass das gut wäre - sondern um die Gültigkeit von Systemen des Zugangs zur Kultur und der Verwertung. Institutionen wie die GEMA und auch die GEZ wollen Institutionen bleiben und weiter so machen wie bisher. Läuft ja auch nach wie vor prima für sie - an einem Abmahnverfahren veridienen sie selbst nach Abzug der Kosten mehr als an einer verkauften CD.

    Daneben gibt es aber ein anderes System, das sich um den unbedarften Austausch von Dateien gebildet hat - eine Remix-, Verfügbarkeits- und Weiternutzungskultur. Da spielt auch eine Mitnahmementalität eine Rolle, aber die haben die großen Labels erstens auch und zweitens ist das Hauptding die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit und Mitmachen: Ein Video im Netz finden und einfach mal auf Facebook posten, ohne vorher einen Anwalt zu konsultieren. Auch die Tauschbörsen funktionieren nach diesem System, auch wenn's da mehr ums Nehmen als ums Geben geht und das Geben nicht immer im Sinner der Urheber ist. Unbedarft, ja, illegal, auch, und es bleibt das Problem der Vergütung. Aber ein Verbrechen ist es nur aus der Perspektive des alten Marktes, der dafür eben keine Begriffe hat und deshalb die alten anwendet. Und die alten Begriffe für alles, was nicht Verkauf oder Gebührenzahlen ist, sind nun mal nicht sehr schmeichelhaft.

    Was sich aus der neuen Mitmachkultur wirklich ergibt, sind eine ganze Menge Fragen an den Umgang mit kreativer Arbeit und Rechten: Wie soll die Zukunft des Umgangs mit Kultur aussehen? Was muss sich ändern, damit die Vielfalt und die Kretivität dieser neuen Szenen nicht von Vornherein kriminalisiert wird, sondern vielmehr gefördert und zugleich kanalisiert in einer Weise, die allen zugute kommt, auch den Urhebern der zugrundeliegenden Werke? Wie ändert sich die Perspektive auf das Musikgeschäft, wenn wir alles, auch das Posten auf YouTube, als kreativen Akt im Sinn der Remixkultur begreifen statt wie jetzt alles, einschließlich der Remixe, als Verstoß gegen die Regeln der Verwertungskultur? Wo muss man die Grenze ziehen zwischen "einfach nur kopiert" und "was neues geschaffen", und muss man überhaupt? Wie kann man das finanziell lohnend machen, ohne alles hinter Bezahlbarrieren zu versenken?

    Das sind alles kreative, nach vorne gerichtete Fragen. Darüber nachzudenken, macht viel mehr Sinn (und Spaß) als rückwärtsgerichtete Fragen wie die nach neuen Möglichkeiten, das Netz in den alten Markt zu pressen.

    Und immer wieder die wchtigste Frage: Was wollen wir bewahren? Die Kultur als Perspektive für Kulturschaffende? Oder die Verwertungsgesellschaften in ihrer derzeitigen Form? Das eine ist ein gesellschaftlicher Wert, das andere nur ein Geschäftsmodell.

  16. #191
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    Oh, und hier noch ein kleiner Denkanstoß von Lawrence Lessig, für alle, denen das eben zu viel Text war (sorry dafür):

    TED Talk: Larry Lessig on laws that choke creativity

  17. #192
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Ich denke auch, in erster Linie ist es ein Bewusstseinsprozess, den es zu machen gilt:

    Der 'normale' User, der fremden Kontent nutzt, sollte sich bewusst werden, dass es fremder Kontent ist, dem er einen gewissen Respekt schuldet. Dazu gehört eine gewisse Sorgfaltspflicht* und ne deutliche Quellenangabe.

    Und die Kreativen müssen sich bewusst sein, dass ALLES, auch analog veröffentlichtes, digitalisierbar ist und es KEINEN wirksamen, sicheren Schutz gegen Kopieren im digitalen Zeitalter mehr gibt (ausser: man veröffentlicht sein Zeug gar nicht mehr). Das ist natürlich ein Problem in Bezug auf illegale Verwendung und Verbreitung. Aber es ist auch ne Chance, seine Sachen direkter selbst zu vermarkten, näher am Endkunden zu sein, schneller, aktueller zu arbeiten, sich zusammen zu jammen, zu vernetzen, gegenseitig zu inspirieren etc. Unterm Strich ne Chance, Kultur wieder näher ans/ins Volk zu bringen, statt es in den Händen der Geschäftsleute zu lassen.

    *Wie oft schon wurden bei Cover-Versionen andere Interpreten genannt, als die, die tatsächlich zu hören waren?
    Geändert von ZAQ (02.04.2012 um 15:50 Uhr)
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  18. #193
    Mitglied Avatar von Knarz
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    @ Jähling Genau diesen Vortrag wollte ich mal Twittern. Hier gibt es noch eine leicht zensier.. ähh.. gekürzte, deutsche Version : http://www.youtube.com/watch?v=7Q25-S7jzgs

  19. #194
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Dann gibt es nur noch Familien im Brennpunkt, Mitten im Leben, alles andere gibt es dann nicht mehr. Vielleicht noch ein paar niedliche Hundewelpenbilder, dazu dröhnt dann die Werbung. Dann werden die Leute wieder einsehen, dass, wenn sie andere Sachen sehen wollen, Geld abdrücken müssen.
    Ich glaube, du mußt erst einmal deinen Frieden mit dem
    Internet machen (und dessen Vorteile annehmen), denn
    dein Problem ist - obwohl tatsächlich vorhanden - mitnichten
    ein Problem des Internets und schon gar nicht "so einfach"
    (mit Gebühren) behebbar.

    Wenn du auf die Entwicklung hin zu "Billigformaten" schaust,
    dann wirst du erkennen, dass es sie auch schon vor dem
    Internet bzw. Youtube gab. Bei der Ausweitung von (am Anfang)
    drei, dann fünf, dann irgendwann 15 und heute sicher 50 und
    mehr Sendekanälen war von Anfang an klar, dass sich der
    Kuchen aufteilen wird und die Einschaltquoten (Einnahmen)
    des einzelnen Senders zurückgehen werden.

    Das was klar - alle wussten das - und "verhindert" hat das
    niemand. Und so ist es klar, dass das Internet mit hundertausenden
    von "Kanälen" diesen Effekt nicht nur aufgreifen, sondern auch
    verstärkt fortführen wird. Wenn also unser Geld der 90er und 00er-
    Jahre nicht ausreichte diesen Effekt zu verhindern, wie sollte
    dann deine Forderung nach "Geld abdrücken" so zukünftig
    funktionieren?

    Im Gegenteil:
    irgendwann rückt sogar der erste Sendekanal (egal ob TV oder Netz)
    auf den Plan, der explizit damit wirbt keinerlei Tandiemen zu
    bezahlen. Und dort werden abertausende ihre Beiträge einschicken,
    wiel sie gar nicht erst auf die Idee kommen, dafür Geld zu verlangen.
    Wie willst du denn so etwas verhindern - falls es dir vorher tatsächlich
    gelänge Youtube "platt zu machen"? Du kannst doch nicht verbieten,
    dass Menschen etwas gratis machen? ... und ganz ehrlich ... ich
    wünsche mir das auch nicht! ... Es muss auch die "Freiheit" geben
    kostenlos etwas der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen!

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Das Internet ist ja keine einheitliche Masse. Ja, ich kann mir auch vorstellen, dass eventuell große Konzerne wie Google zerschlagen werden, um neue Konkurrenz zu erzeugen. Wenn die Welt sich aufs Internet verlagert, muss auch da das Geld gehen.
    Wie ich eben zuvor sagte: zerschlage Google (ist mir eigentlich egal),
    aber denke nicht, dass so etwas an dem von mir aufgezeigten Problem
    ändern würde. ... So gesehen haben die damaligen militärischen
    Macher des Internets genau das erreicht, was sie wollten.

  20. #195
    Moderator Comicwerk Forum
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    Nein, ich bezweifle, dass wir in einer Mitmachkultur leben, sondern in einer Konsumkultur, die meisten wollen konsumieren, nicht machen. Konsum! Konsum!

    Ich habe nichts gegen das Internet. Ich habe auch schon mal Sachen für umsonstins Netz stellen lassen, weil es dafür noch kein Markt gab, aber um irgendwann möchte man wechseln, um das Projekt zu Ende zu erzählen, zu intensivieren.
    Wahrscheinlich wird es diesen Sender geben, die keine Tantiemen zahlt, aber er wird entweder auf niedliche Hundewelpen spezialisieren, weil das kein großer Aufwand ist, aber Projekte, die etwas gehobener sind, also gutes Licht, gute Kamera haben, werden in Sand verlaufen. Vielleicht gibt es mal schöne zehn Minuten, aber danach ist dann Schluss, weil das Geld nicht mehr reicht.

    Warum muss ich ein Video auf meiner Webseite oder bei Datenkrake Facebook posten, warum reicht es nicht aus, ein Link dahin zu setzen? Warum kann man nicht freundlich fragen, ob man es haben darf? Vielleicht darf man es sogar.

    Mit dem Eigentum fremder, auch wenn es nur geistiges ist, darf man eben nicht machen, was man will. Wenn man etwas selbst produziert hat, darf man es teilen, wie man lustig ist, aber nicht, wenn es Rechte fremder tangiert. Ob etwas technisch möglich ist, heißt noch lange nicht, dass es erlaubt werden sollte. Man kann jederzeit jemand mit einem Messer erstechen, dennoch steht es unter Strafe. Technische Möglichkeit bedeutet es nicht, dass man es rechtlich erlauben darf.

    Ich habe gerade eine Biografie über Dickens gelesen. Der hat sich maßlos darüber aufgeregt, dass seine Werke von fiesen Verlagen in den USA illegal nachgedruckt wird, weil es damals in den USA kein Urherheberschutz gab. Nachdrucken war ja technisch möglich, warum denn nicht. Die Argumente waren die gleichen, die die Piraten heute verwenden. Dennoch hat die USA heute das Urheberschutz, eben weil es modern und weil es die Rechte der Macher geschützt. Ich möchte fast behaupten, den kulturellen Siegeszug begann die USA erst mit dem Urheberschutz, erst dann wurden die großen Werke von Faulkner und Co geschrieben. Zufall? Nein, Qualität benötigt Geld, benötigt Einnahmen.

    Noch leben wir in einer medialen Überflussgesellschaft, scheinbar. Es gibt 40 Kanäle, aber motzen wir auch über die sinkende Qualität und darüber, dass es zu viel Schrott gibt. Motzen wir nicht auch über die miese Chartsmusik? Immer nur die Bohlen und die Castingshowopfer. Das ist die Umsonstkultur. Mehr gibt es nicht.

    Ich glaube, Jähling wäre der erste, der die Chance nutzen würde, wenn es die Möglichkeit gäbe, nur noch Conny van Ehlsing zu zeichnen. Dazu muss sich so etwas für den Verleger lohnen, er muss sehen, dass man da nicht nur Geld reinsteckt, sondern auch Geld damit verdienen kann. Auch für Jähling muss es sich irgendwie lohnen. Dann gäbe es wohl wahrscheinlich mehr Conny, weil Jähling auf die Arbeit stürzen kann, ohne etwas anderes machen zu können. Dazu braucht man das Urheberschutz, damit niemand die Gewinne absaugen kann.
    Geändert von Pats Reiseabenteuer (02.04.2012 um 16:35 Uhr)
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  21. #196
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Nein, ich bezweifle, dass wir in einer Mitmachkultur leben, sondern in einer Konsumkultur, die meisten wollen konsumieren, nicht machen. Konsum! Konsum!
    Genau das dreht sich jetzt! Während meine Generation
    noch zu 90% der Freizeitbeschäftigung mit dem Fernseher
    (gemeint ist hier die Freizeit im Haus) verbrachte, so
    verbringen z. B. mein Sohn und seine Freunde 90%
    in "aktiven Gruppen", wo sie Chatten, Events abhalten,
    Games entwickeln und testen, private Filme aufnehmen
    und schneiden und und und ... mir fällt im Moment nur
    der Stefan Raab ein, den er sich im TV anschaut. Ansonsten
    ist das für ihn eine tote, langweilige Kiste - eben weil man
    da nichts selbst machen kann!

    Und diese Jungs und Mädels (ca. 15 Stck.) sind alle
    genauso drauf. Ich war am Anfang selbst überrascht...
    ... aber hier wächst wirklich eine ganz neue Generation
    heran.

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Ich habe nichts gegen das Internet. Ich habe auch schon mal Sachen für umsonstins Netz stellen lassen, weil es dafür noch kein Markt gab, aber um irgendwann möchte man wechseln, um das Projekt zu Ende zu erzählen, zu intensivieren.
    Wahrscheinlich wird es diesen Sender geben, die keine Tantiemen zahlt, aber er wird entweder auf niedliche Hundewelpen spezialisieren, weil das kein großer Aufwand ist, aber Projekte, die etwas gehobener sind, also gutes Licht, gute Kamera haben, werden in Sand verlaufen. Vielleicht gibt es mal schöne zehn Minuten, aber danach ist dann Schluss, weil das Geld nicht mehr reicht.
    Das ist halt auch die Krux bei der "schnellen technischen
    Entwicklung". Du glaubst nicht, wie geil so ein einfaches
    "Full-HD-Video" aussieht, dass mein Sohn und seine
    Kumpels letzte Woche mit der Action-Cam beim
    Snowboarden drehten. ... "Gutes Licht, gute Kamera" ...

    ... vergiß es - Full HD mit Geschrei den Berghang hinunter.
    Das rockt wirklich!

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Mit dem Eigentum fremder, auch wenn es nur geistiges ist, darf man eben nicht machen, was man will. Wenn man etwas selbst produziert hat, darf man es teilen, wie man lustig ist, aber nicht, wenn es Rechte fremder tangiert. Ob etwas technisch möglich ist, heißt noch lange nicht, dass es erlaubt werden sollte. Man kann jederzeit jemand mit einem Messer erstechen, dennoch steht es unter Strafe. Technische Möglichkeit bedeutet es nicht, dass man es rechtlich erlauben darf.
    Hast du dir den Vortrag unter
    http://www.ted.com/talks/larry_lessi...reativity.html
    reingezogen? Das erklärt schon recht eindrucksvoll,
    wie sich der "Umgang mit Kontent" radikal ändert
    (im positiven, weil kreativen Sinne).

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Ich habe gerade eine Biografie über Dickens gelesen. Der hat sich maßlos darüber aufgeregt, dass seine Werke von fiesen Verlagen in den USA illegal nachgedruckt wird, weil es damals in den USA kein Urherheberschutz gab. Nachdrucken war ja technisch möglich, warum denn nicht. Die Argumente waren die gleichen, die die Piraten heute verwenden. Dennoch hat die USA heute das Urheberschutz, eben weil es modern und weil es die Rechte der Macher geschützt. Ich möchte fast behaupten, den kulturellen Siegeszug begann die USA erst mit dem Urheberschutz, erst dann wurden die großen Werke von Faulkner und Co geschrieben. Zufall? Nein, Qualität benötigt Geld, benötigt Einnahmen.
    Falls dieser Beitrag noch mir galt (denn er klingt
    irgendwie nach: jetzt noch einmal alles von vorne):
    nein, "nachdrucken" (real) und digitales konsumieren
    (virtuell, was auch "technisch automatisch" eine Kopie
    bedeutet) sind nicht das gleiche. Schau den oben
    gelinkten Beitrag an. Es gibt keinen Verteiler im
    Internet ohne Kopie - selbst bei Streaming-Angeboten
    werden von den angezapften Dateien (die sicher
    allesamt schon keine Originale sind) Kopien
    erstellt.

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Noch leben wir in einer medialen Überflussgesellschaft, scheinbar. Es gibt 40 Kanäle, aber motzen wir auch über die sinkende Qualität und darüber, dass es zu viel Schrott gibt. Motzen wir nicht auch über die miese Chartsmusik? Immer nur die Bohlen und die Castingshowopfer. Das ist die Umsonstkultur. Mehr gibt es nicht.
    Naja, tatsächlich sind viele der quäkenden Stimmchen,
    die sich heute Stars nennen, sehr hoch bezahlt.

    Also Geld ist Qualität kann stimmen... stimmt heutzutage
    aber sicher weniger, denn je zuvor.

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Ich glaube, Jähling wäre der erste, der die Chance nutzen würde, wenn es die Möglichkeit gäbe, nur noch Conny van Ehlsing zu zeichnen. Dazu muss sich so etwas für den Verleger lohnen, er muss sehen, dass man da nicht nur Geld reinsteckt, sondern auch Geld damit verdienen kann. Auch für Jähling muss es sich irgendwie lohnen. Dann gäbe es wohl wahrscheinlich mehr Conny, weil Jähling auf die Arbeit stürzen kann, ohne etwas anderes machen zu können. Dazu braucht man das Urheberschutz, damit niemand die Gewinne absaugen kann.
    Du vermischst da etwas. Natürlich ist das digitale in
    direkter Konkurrenz zum analogen. Aber das digitale
    mit Gebühren auszubremsen gibt den analogen
    bestimmt nicht die Käufer zurück. Die wenden sich
    dann noch umso mehr den digitalen "kostenlosen"
    Inhalten zu (den legalen und den illegalen).

  22. #197
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    @Pats Reiseabenteuer: hehe, könnte ja jetzt beleidigt sein, hier in einem Post mit Dieter Bohlen als Beispiel zu dienen, mit dem ich eigentlich nur gemeinsam habe, dass er illegale Kopien auch nicht für den Untergang des Abendlandes halte (das kriegt er auch so hin). Hier aber nur ein paar kleine Anmerkungen zu deinen Anmerkungen:

    - Stimmt, wir leben nciht in einer Mitmachkultur. Schön wär's. Aber was sich zur Zeit, vermittelt durch die sozialen Medien entwickelt, ist eine. Fernsehen ist in dem Sinn ein Dinosaurier. Konsum ist die Methode des alten Marktes. Aber auch Konsum hat im sozialen Netz eine neue Qualität: man guckt nicht mehr einfach ein Video. Man stellt es ins Facebook-Profil.

    - Der von dir herbeizitierte Dieter Bohlen ist in den Achtzigern völlig ohne Internet groß geworden und hat da schon seine schrecklichsten Produktionen auf uns losgelassen. Überhaupt würde ich allen, die behaupten, durch die neue Sharing-Kultur würde die allgemeine Qualität von Musik abnehmen, nahelegen, die gesammelten Werke von Bohlen und co. druchzuhören. Zweimal. Danach reden wir weiter.
    Ehrlich, so schlimm wie in den Achtzigern ist der musikalische Mainstream nie wieder gewesen. Ist heute noch genauso seelenlos wie damals, vielleicht sogar mehr so, aber heute sind wenigstens die Produktionen besser.

    - Klar, wenn ich von Conny Van Ehlsing leben könnte, würde ich es tun. Du wirst aber nicht erleben, dass ich, wenn nicht, irgendwelchen Leuten im Internet die Schuld gebe. Also, außer das eine Mal, aber das war ironisch gemeint.

  23. #198
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    Wenn jemand alles selbst macht, gibst ja auch keine Probleme mit dem Urheberrecht. Dagegen hat doch niemand etwas. Und wenn man es privat zeigt, kann man sogar alles nutzen, was einem passt. Erst wenn man es öffentlich zeigen will, gibt es Probleme, selbst bei YT oder anderen Videoplattformen.

    Übrigens zahlt YT seine Videoblogger schon 1 Euro pro Kiloklick. Bei einer täglichen Format von 5 Minuten und 300 000 Klicker, doch schon ein guter Lohn, dafür das man etwas in die Kamera plappert. Irgendwann wird es so sein, dass die Videowebseiten sich mit solchen Preise überbieten, um jemand exklusiv zu haben. Da ist es gut, dass man den Urheberschutz hat. Warum muss jeder Musiker auf jedem Musikportal sein, warum reicht es nicht, wenn der eine bei Clickfish und der andere bei Myvideo.de.

    Für Mash-up und so etwas muss man sich halt in der Urhebersache einigen. Manchmal haben ja Mash-ups einen Mehrwert. Vielleicht kann man, um so etwas einfacher zu machen, auch eine Pflicht zu Freigabe bei entsprechender Bezahlung erzwingen, wenn daraus ein kultureller Mehrwert wird.

    Und Ausnahmen bestätigen die Regel, gerade pubertierende Gymniasasten sind so eine Ausnahme, ich glaube, für die meisten geht es nur um Konsum, ob nun bei Film, Fernsehen oder Spiel. Und ein Video bei der Datenkrake Facebook reinstellen, ist so viel mehr als Konsum nicht.(Ich finde, statt der Datenkrake Facebook mehr Information in den Rachen zu schieben, sollte man auf Basis von Rundfunkgebühren ein eigenes soziales Netzwerk zur Seite und noch eines, wo man sich unter Pseudonym anmelden kann und ohne Fotos und Altersangabe.) Meinetwegen kann auch jeder einen Kommentar zu dem Geschehenen abgeben, aber das tun auch die wenigsten.
    Horst, du wirst ja in deiner Freizeit auch gezeichnet haben und nicht nur stumm vor der Glotze gehockt haben. Warum wundert es sich bei deinem Sohn, dass er genauso aktiv ist wie du.

    Bei Musik kommt es nicht nur auf die Stimme an, ein Star braucht auch Persönlichkeit und er muss Song interpretieren können. Und zum Teil steckt die Qualität. Doch es stimmt, wenn Geld in den Markt ist, nimmt auch proportional die Qualität zu, was nicht heißt, dass alles qualitativ wertvoll ist, aber dann haben auch die Sachen Chancen, die nicht ganz den Kommerz entsprechen, die dann zum großen Trend sich entwickeln und den Mainstream übernehmen. Beatles waren ja kommerziell erfolgreich und eine der kreativsten Band. Abba hat ja auch viel Zeit in ihre Musik gesteckt, das gleiche gilt für Queen.
    Geändert von Pats Reiseabenteuer (03.04.2012 um 12:36 Uhr)
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  24. #199
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Jähling Beitrag anzeigen
    (...)
    Ehrlich, so schlimm wie in den Achtzigern ist der musikalische Mainstream nie wieder gewesen. Ist heute noch genauso seelenlos wie damals, (...)
    Bitte!?!?!? In den 80ern haben viele Leute ihre besten Alben vorgelegt: Brian Adams, Bruce Springsteen, Huey Lewis,... Die gesamte NDW war in den 80ern. Und brachte mit Ideal, Spliff, BAP,... auch jede Menge gute Leute mit in die Erfolgsschiene. Rio Reiser und Herwig Mitteregger haben Meilensteine in den 80ern gemacht. Westernhagen und Grönemeyer. Michael Jackson, Stevie Wonder, Paul MacCartney, Stones, Bowie, Tina Turner, Die Ärzte, U2, Simple Minds, R.E.M., TalkTalk,...

    Die 80er waren wohl so ziemlich das beste Musik-Jahrzehnt überhaupt, wenn man zusätzlich zur Qualität noch das 'Vielfältigkeits-Kriterium' mit einbezieht...
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  25. #200
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    Damit dürftest Du sie auch so ziemlich alle haben. Und Stevie Wonder hatte seine große Zeit in den Siebzigernn, ebenso Westernhagen und Springsteen (musikalisch jetzt, nicht kommerziell). Adams wurde ab '84 immer öder, Michael Jackson immer weißer, Cocker immer vorhersehbarer, und alle immer seichter.

    Nein, im Ernst: Verwechsel niemals deine Erinnerungen an eine Zeit mit der Zeit. Mir ging das auf, als vor einigen Jahren die Musikladen-Sendungen meiner frühen Jugend wiederholt wurden*. Meine Güte, was für eine Grütze! Klar, gute Sachen waren / sind immer dazwischen, aber das sind die Speerspitzen.

    Zudem sollte ich klarstellen, dass für mich die Jahrzehnte, also das, was die Jahrzehnte las "Mem" prägt, immer erst mit ca. zwei Jahren Verspätung anfangen. Die 60er waren erst richtig 60er mit den Beatles (erfolgreich ab '62), die Neunziger so etwa ab dem Grunge-Hype, und die Achtziger mit Giorgio Moroder, Schlagzeugen, die mehr wie leise Fürze klangen, und Balkencodes auf den LP-Hüllen (okay, das war '84). Davor gab's New Wave und ... naja, New Wave halt, danach hätte ich mir eine Produktion wie Britney Spears' schlimmste Alben geradezu gewünscht.

    Äh.. Off-topic?

    *) ETA: Die DISCO-Wiederholungen habe ich auch gesehen. Die Siebziger waren, aus Chart-Perspektive, auch nicht viel besser. Erinnerungen sind halt gnädig, man erinnert sch immer mehr an die Blondies als an die Samantha Foxes...
    Geändert von Jähling (03.04.2012 um 20:08 Uhr)

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