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Thema: Jean Michel Charlier - Kritisch betrachtet

  1. #151
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Dass Blueberry auf Panch Villa stossen sollte steht schon im Vor/Nachwort zur Ballade. Was Charlier nach Arizona Love noch vor hatte, steht da sicherlich auch irgendwo. Mindestens zwischen den Zeilen, denk ich.
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  2. #152
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Ziemlich gewagter Plan von Charlier. Wann spielt "Arizona Love"? Laut Album 1889, aber das kann unmöglich stimmen, zumal "Mister Blueberry" 1881 einsetzt und es einen langen Zeitsprung gegeben haben muss. Zum Zeitpunkt von "Arizona Love" war Pancho Villa (*1878) wohl noch nicht Mal geboren, politisch in Erscheinung trat er laut Wikipedia erst 1909.

    Bis dahin hätte Charlier mit den Blueberry-Szenarios nach "Arizona Love" also 35 Jahre oder mehr überbrücken müssen. Er brauchte 23 Alben und 26 Jahre, um von 1866 bis, sagen wir Mal, in die frühen 1870er Jahre und zu "Arizona Love" kommen. Wenn man das hochrechnet, scheint es mehr oder weniger unmöglich zu sein, dass er jemals im Jahr 1909 ankommen hätte können. Aber vielleicht hatte er ja große Zeitsprünge eingeplant...
    Geändert von BobCramer (23.06.2011 um 22:40 Uhr)

  3. #153
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    Charlier-Neuheiten nach den Gringos:
    "Spätprojekte" sind Michel Brazier mit Rahan-Zeichner Cheret (1979) und Chuck Dougherty, Privatdetektiv mit Tanguy- und 13 Gebote-Zeichner Al Coutelis (1985). Zwei albumlange One-shots. Zumindest Brazier war als Serie geplant, interessanterweise für unser gutes altes Koralle-ZACK, endete aber bei Dupuis (Spirou).

  4. #154
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    So richtig eingeschlagen haben diese geplanten neuen Serien (inklusive den "Gringos") wohl nicht. Das sind ja auch keine Zeichner, die mit Giraud, Jije oder Hubinon mithalten könnten.

    Konnte Charlier zu dieser Zeit keine besseren Zeichner zur Mitarbeit bewegen? Es fällt auf, dass ab den späten 70ern viel zu oft nur noch die zweite oder dritte Garnitur für ihn beschäftigt war, abgesehen von Giraud und Bergese. Coutelis, Serres, Wilson, Fuente, Lorg, Gaty, Pellerin - die Arbeit dieser Zeichner haut einen nicht gerade vom Hocker. Lag's an schlechter Bezahlung oder vielleicht daran, dass JMC zu dieser Zeit bereits als "Mann von gestern" galt und seine Serien nicht mehr hip waren? Man kann nur spekulieren.

  5. #155
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    Da muss ich Dir aber widersprechen: De La Fuentes erste Gringos-Alben und die zwei Korsar-Alben von Pellerin finde ich graphisch hervorragend. Coutelis ist auch nicht schlecht.

    Charlier hat aber immer auch mit der zweiten Garnitur gearbeitet, z.B. mit Poivet an Guy Lebleu oder mit Forton an Kim Devil.
    Die Storys sind mitunter sehr gut, die Zeichnungen - vor allem die von Poivet - stark gewöhnungsbedürftig.

  6. #156
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Pellerin 2 oder 3 Garnitur ? Welch ein Frevel !
    Selbst damals als Newcomer schon ein außergewöhnliches Talent.

    Charlier hat einst doch auch den jungen Giraud seine Chance und damit eben seinen Durchbruch ermöglicht, wen auch auf Vorschlag von Jijé. Später haben dann eben die nächste nachfolgende Generation Pellerin oder bsw. Wilson ebenfalls diese Möglichkeit erhalten.
    Geändert von Huckybear (24.06.2011 um 10:10 Uhr)

  7. #157
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    Pellerin 2 oder 3 Garnitur ? Welch ein Frevel !
    Selbst damals als Newcomer schon ein außergewöhnliches Talent.
    Sein Korsar-Artwork gefällt mir dennoch nicht. Aber die Geschmäcker sind offensichtlich verschieden.

  8. #158
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Da muss ich Dir aber widersprechen: De La Fuentes erste Gringos-Alben und die zwei Korsar-Alben von Pellerin finde ich graphisch hervorragend. Coutelis ist auch nicht schlecht.
    Gefällt mir überhaupt nicht, der Stil dieser Zeichner, kein Vergleich mit Hubinon, Uderzo, Jije. Aber wie gesagt, die Geschmäcker sind offenbar verschieden.

  9. #159
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    De La Fuentes detaillierter Stil in Los Gringos - vor allem im zweiten Band - finde ich hervorragend. Die Modernisierung des Zeichenstils beim Roten Korsar war allerdings schon ein krasser Sprung. Aber schon bei der Übergabe von Altmeister zu Altmeister hat's arg geruckelt. Der Stilbruch von Teil 17 auf 18 ist heftig. Obwohl ich eigentlich eher Jije-Fan bin, hat Hubinon mit Abstand den besseren Korsaren gezeichnet. Aber Jije hatte in der Phase glaube ich nicht so viel Interesse an Charliers Szenarios. (Hubinon muss aber ebenfalls mitunter etwas genervt gewesen sein, siehe Interview in der Reddition).

    Auch Mick Tanguy ist grafisch wieder besser geworden, nachden Jije von Serres assistiert worden ist. Nachden Serres mitgearbeitet hatte, ging es mit Tanguy grafisch wieder ordentlich aufwärts - auch wenn die Reddition das Gegenteil behauptet. Zumindest sind "Flug in die Freiheit" und "Tödliche Mission" grafisch ansprechender als "Abschied von der Mirage". Liegt aber auch an der Kolorierung.
    Geändert von Manx cat (24.06.2011 um 14:27 Uhr)

  10. #160
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    DObwohl ich eigentlich eher Jije-Fan bin, hat Hubinon mit Abstand den besseren Korsaren gezeichnet. Aber Jije hatte in der Phase glaube ich nicht so viel Interesse an Charliers Szenarios. (Hubinon muss aber ebenfalls mitunter etwas genervt gewesen sein, siehe Interview in der Reddition).

    Auch Mick Tanguy ist grafisch wieder besser geworden, nachden Jije von Serres assistiert worden ist. Nachden Serres mitgearbeitet hatte, ging es mit Tanguy grafisch wieder ordentlich aufwärts - auch wenn die Reddition das Gegenteil behauptet. Zumindest sind "Flug in die Freiheit" und "Tödliche Mission" grafisch ansprechender als "Abschied von der Mirage". Liegt aber auch an der Kolorierung.
    Die letzten Jijé-Alben waren vielleicht nicht mehr so dolle, das finde ich auch. Aber ich messe den Mann lieber nicht an seinen schwächeren Arbeiten, sondern an seinen wirklich guten - wie dem Mururoa- oder dem Sarrakat-Zweiteiler. Keiner seiner Nachfolger hat diese Prägnanz und Dynamik in der Darstellung erreicht. Monsieur Gillain hatte es nun Mal drauf, da beißt die Maus kein' Faden ab.

    Tja, so sind die Geschmäcker verschwieden: Serres' Zeichnungen gefallen mir überhaupt nicht. Wirkt alles so kantig und grob. Das scheint mir der - mißlungene - Versuch zu sein, Jijé nachzuahmen.

    Der Korsar ist für mich nur mit Hubinon wirklich überzeugend. Klar, der hat etwas formelhaft und schematisch gezeichnet, aber mit welcher Schönheit, Klarheit, Präzision. Außerdem war bei den Hubinon-Alben die Kolorierung immer phantastisch - wie in einem schönen alten Technicolor-Piratenfilm. Als die Zeichnungen realistischer wurden, sah das alles nicht mehr dolle aus. Durch die starken Charlier-Szenarios (Atztekenschatz etc.) blieb die Serie weiterhin attraktiv, aber Hubinons Tod war schon ein herber Verlust für die Serie. Was hat den Mann eigentlich mit gerade mal 54 Jahren dahingerafft? Herzinfarkt?

  11. #161
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Die letzten Jijé-Alben waren vielleicht nicht mehr so dolle, das finde ich auch. Aber ich messe den Mann lieber nicht an seinen schwächeren Arbeiten, sondern an seinen wirklich guten - wie dem Mururoa- oder dem Sarrakat-Zweiteiler.
    oder "Die Schwarzen Engel", oder "Vampire bei Nacht". So unterschiedlich sind unsere Geschmäcker gar nicht. Bei Hubinon und Jije sind wir uns jedenfalls einig.

  12. #162
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    oder "Die Schwarzen Engel", oder "Vampire bei Nacht". So unterschiedlich sind unsere Geschmäcker gar nicht. Bei Hubinon und Jije sind wir uns jedenfalls einig.
    Genau. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass es viele Leser gibt, die diese klassischen Zeichner für geringer schätzen als ihre Nachfolger. Es waren Leute wie Hubinon oder Jijè, die die Standards gesetzt und über Jahrzehnte hinweg das Medium geprägt haben.

    Heute scheint es niemanden mehr zu geben, der so zeichnet, aber die Zeiten ändern sich nun Mal. Allerdings sind es dann doch die alten klassischen Abenteuergeschichten, die mich in ihren Bann ziehen und deren Atmosphäre mich fasziniert - und nicht die neueren.

  13. #163
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Ich bin wohl mal wieder vom anderen Stern: Natürlich ist Der rote Korsar -wie auch Buck Danny- untrennbar mit Hubinon verbunden. Aber abgesehen vom 'Original-Bonus', kann Hubinon bei mir eigentlich kaum punkten. Der rote Korsar gefällt mir rein zeichnerisch von Marc Bourgne am besten (und bei Buck Danny ziehe ich die Zeichnungen von Bergese vor). Aber -Seitenblick auf die Thread-Überschrift- das ist ja hier eigentlich nicht das Thema...
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  14. #164
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    "Buck Danny" von Hubinon find ich auch eher schnarchig, aber beim Roten Korsar bringt er wirklich Mantel und Degen vom feinsten. Aber Pellerin hat mit seinen beiden Folgen (23 und 24) schon gezeigt, was noch so möglich ist.

    Und zur Frage, ob das zum Thema gehört:
    Dadurch, dass Charlier oft in immer wiederkehrenden Mustern erzählt, ist es doppelt wichtig, dass der Zeichner die Handlung durch individuellen Charakter oder gutes storytelling aufwertet. Je nachdem ist Charlier nämlich abgedroschen oder mitreißend.

    Und was Bergese betrifft: Der von ihm gezeichnete letzte Buck Danny-Zyklus ist mitreißend. Und wem die Zeichnungen von Bergese nicht gefallen, der hat vielleicht die falsche Ausgabe zum Vergleich. Der sollte nicht das unsäglich Carlsen-Album ansehen, sondern das um Längen besser gedruckte Ehapa Kiosk-Album.
    Geändert von Manx cat (25.06.2011 um 08:15 Uhr)

  15. #165
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    Weiss eigentlich jemand, -a propos storytelling des Zeichners- wie detailliert die Scenarios/Storyboards von Charlier waren? - Es gibt da ja durchaus Unterschiede, ob man nur grob den jeweiligen Bildinhalt beschreibt oder bis zu Perspektive, Einstellung, Bildausschnitt etc. ALLES vorgibt. Und auch Unterschiede, wie weit sich der jeweilige Zeichner an Vorgaben hält oder bis hin zu ganzen Szenen, die er frei, eigen, neu gestaltet oder interpretiert, davon abweicht. Soweit ich weiss, war Goscinny zB sehr ausfürhlich und Uderzo hat sich sehr genau dran gehalten und somit fast 'nur' ausgeführt, was Goscinny visioniert hat.

    Und ich vermute -wieder mal- dass Giraud mit zunehmender Zusammenarbeit sich auch zunehmend 'freigeschwommen' hat: Allein schon, dass die frühen Blueberrys (und eigentlich alle anderen Charliers) in klassischem Vier-Bildzeilen-pro-Seite-Layout sind, die späteren Blueberrys aber zunehmend freiere Seiten-Layouts aufweisen, lässt vermuten, dass das eher auf Giraud zurückgeht, als auf detailierte Layout-Vorgaben von Charlier.

    Also nochmal: Ist bekannt, wie Charliers Szenarios waren? Gibt es irgendwo in Netz oder Fachliteratur ne Beispielseite? - Ich selbst erinnere sowas nur für Asterix/Goscinny (zB im weiten Weg zu...), hab aber jetzt auch nicht alle Fachliteratur zu Goscinny genau im Kopf.
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  16. #166
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    Viktor Hubinon über Buck Danny 1977:
    "Ich mache mir einen Spaß daraus, Buck Danny in kleinen Geschichten von drei oder vier Seiten zu verarschen. Da reagier ich mich ab! Er ist zu schön, zu perfekt, einfach zu schön, ich weiß nicht, er ist eine Nervensäge. Sonny kommt jedes mal, wenn ich eine Parodie mache, mit Sahnetorten an. Das ist ein Grund für Streit zwischen Charlier und mir, denn wenn Charlier etwas Komisches machen möchte, ist es die Sahnetorte oder der Farbtopf auf dem Kopf. Also ich finde das ziemlich albern. Er antwortet mir jedes mal: Das bringt die Leute zum Lachen. Mich bringt das nicht zum Lachen, mich macht das traurig."

    Sind solche Parodien eigentlich mal veröffentlicht worden? Wäre doch was für die GA.

    Victor Hubinon muss ja sehr unter den Humoreinlagen von Charlier gelitten haben. Sie sind bei Buck Danny auch wirklich nie sonderlich lustig. Ganz anders aber war es bei Mick Tanguy. Die LAverdure-Einlagen in "Die Schadron der Störche" sind ja wohl wirklich pfiffig. Uderzo und Jije hatten schon ein ziemlich gutes Händchen für Klamauk.

    Ein netter Clown ist Laverdure indessen nicht. Frauen macht er reihenweise unglücklich und wenn der Ernstfall ausbricht schaltet er ganz schnell von Chaot auf Zupacker. Lässt darauf schließen, dass er sich in Friedenszeiten einfach nur langweilt.

  17. #167
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    (...) Sind solche Parodien eigentlich mal veröffentlicht worden? (...)
    In Comic Forum gabs mal sowas. Weiss aber grad nicht, in welcher/welchen Ausgaben...

  18. #168
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Und ich vermute -wieder mal- dass Giraud mit zunehmender Zusammenarbeit sich auch zunehmend 'freigeschwommen' hat: Allein schon, dass die frühen Blueberrys (und eigentlich alle anderen Charliers) in klassischem Vier-Bildzeilen-pro-Seite-Layout sind, die späteren Blueberrys aber zunehmend freiere Seiten-Layouts aufweisen, lässt vermuten, dass das eher auf Giraud zurückgeht, als auf detailierte Layout-Vorgaben von Charlier.
    Buck Danny bei Bergese hatte nur drei Bildzeilen pro Seite.

    Ist aber eine interessante Frage.

    Ich vermute aber, dass Charlier die Dialoge vorgegeben hat. Sonst würde nicht bei jedem englischen Wort eine Fußnote mit Übersetzung dabeistehen, denn nach dem zehnten Blueberry müsste eigentlich jedem klar sein, dass sucker ein Trottel ist. Und - auch anhand deiner Bildbelege im Zack-Forum: Für Giraud war Blueberry vor allem Brotwerwerb, nicht künstlerische Vision. ICh vermute, dass Charlier die Dialoge explizit vorgegeben hat, die visuelle Usetzung - sprich Perspektiven - aber denen überlassen hat, die das bessere grafische Gespür hatten. Auch beim Roten Korsar ist ja sonnenklar, das Hubinon die späten Episoden sicherlich anders gezeichnet hätte als Jije oder Gaty.

    Und was den zunehmenden Einfluss Girauds angeht:
    Gerade der Dollar-Zyklus strotzt doch nur so von Charlier-Klischees. Charlier ist der Meister im Kostruieren von verzwickten Situationen. In Chihuahua-Pearl rollt er ein wahnsinniges Panorama an Möglichkeiten aus, das er dann konsequent in aller Ruhe abarbeitet, mit allen Zutaten, die man in allen seinen Serien findet. Man vergleiche nur mal die albenlange Verfolgungsjagd in "Ballade" mit der "Urwald-Jagd" im Azteken-Zyklus beim Korsar. Sogar die belagerte Festung und der Einsatz einer Kanone kommt in beiden Geschichten vor. Im übrigen ist "Ballade für einen Sarg" mit vielen erläuternden Texten zwischen den Bildern. Das ist doch Charlier pur.

    Und noch einmal zurück zum Panorama. Ein so gelungenes Kostrukt wie bei "Chihuahua Pearl" ist auch Charlier nur selten gelungen. Trotzdem lohnt der Vergleich mit "Der Rote Korsar 19 - Die Insel der Verlorenen". Die Art und Weise, wie die verschiedenen Konflikte angelegt werden ist beinahe identisch. Das hat eindeutig die gleiche Handschrift - Charlier at his best. Die Auflösung mit endlosen Verfolgungsjagden, belagerten Festungen und immer wieder neuen Sprengfallen ist dann allerdings oft Charlier at his worst. Mit coolen Charakteren, z.B. Finlay, Kimball, und Vigo, gelingt das gut, oft ist es aber auch reine Ablaufbeschreibung, dann wird es irgendwann fad.
    Geändert von Manx cat (25.06.2011 um 12:33 Uhr)

  19. #169
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Buck Danny bei Bergese hatte nur drei Bildzeilen pro Seite. (...)
    Der spätere Blueberry teilweise auch (so um Der lange Marsch zB, wenn ich mich recht erinnere). Aber im Lauf des Eisenbahnzyklus wurde das Seitenlayout bereits variiert (selbst bei Beibehaltung der vier Zeilen, varierte dann die Grösse der Zeilen o.Ä.). Goldmine (wieder mal) bis Angel Face war dann 'gefühlt' sehr freies Seitenlayout, ab Nez Cassé dann wieder strenger werdendes, aber -eben durch die drei Bildzeilen- grosszügigeres Layout.
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  20. #170
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    Giraud war auch ein sehr launischer Künstler, der oft seine Arbeitsweise und seinen Stil änderte.

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    In Comic Forum gabs mal sowas. Weiss aber grad nicht, in welcher/welchen Ausgaben...
    Nummern wären gut. Alte Comicforum sind ja nicht so schwer zu kriegen.
    Geändert von Manx cat (25.06.2011 um 13:02 Uhr)

  21. #171
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    In der 20 gibt es die Story: "Buck Danny: Dieser Mann ist ein Held. Warum?" von Hubinon.
    Geändert von Hinnerk (25.06.2011 um 13:51 Uhr)

  22. #172
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    Dann empfehle ich, CF 44 und 67 zu besorgen. Die enthalten CF-Indexe*, die man dann durchforsten kann und sich ne Suchliste all der CF-Ausgaben zusammenzustellen, die für einen Interessantes enthalten...

    * Laut dem in CF 44 finden sich Buck Danny-Comics in CF 15, 17, 20, 22 und 38.
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  23. #173
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Danke.

  24. #174
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    Bitte.

  25. #175
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Ist bekannt, wie Charliers Szenarios waren? Gibt es irgendwo in Netz oder Fachliteratur ne Beispielseite?
    In "Ein Yankee namens Blueberry" gibt es auf S. 33 Charliers "Drehbuch" für die obere Hälfte der S. 45 des Albums "Der Mann mit dem Silberstern".

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