Zitat von
zaktuell
Vielleicht mal anders:
Ich finde es gut, dass in unserem Rechtssystem die UnschuldsVERMUTUNG gilt. Heisst: Jeder hat das RECHT, solange als unschuldig zu gelten, bis seine Schuld zweifelsfrei erwiesen ist.
Analog dazu gilt für mich auch in anderen Bereichen: Ich VERMUTE, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, das, was er tut, so gut macht, wie er kann. Und aus dieser Grundhaltung UNTERSTELLE ich erstmal jedem -bis zum Beweis des Gegenteils-, dass er seine Gründe hat, etwas so und nicht anders zu machen.
Heisst in Bezug auf Mark: Ich unterstelle, dass er seine Gründe haben wird, einen (neuen) Titel X zu bringen und einen anderen Titel, auf den ich seit Jahren warte, eben immer noch nicht zu bringen. Ich unterstelle, dass Mark im Rahmen seiner Möglichkeiten, seinen Job so gut macht, wie er eben kann und seine Gründe hat, WARUM er etwas so und nicht anders macht.
Und solange ich keinen GENAUEN Einblick in seine Möglichkeiten und seine Beweggründe (und seine Bilanzen) habe, KANN ich mir kein Urteil darüber erlauben, OB er seinen Job so gut macht, wie möglich. Und solange ich diese tieferen Einblicke in seine Situation nicht habe, solange steht es mir auch nicht zu, seine daraus resultierenden Entscheidungen zu kommentieren oder gar zu kritisieren.
Und solange das so ist, bleibt es eben bei meiner UNTERSTELLUNG, dass er seine Gründe hat, es so und nicht anders zu machen. Dafür muss ich dann seine Gründe nicht kennen, es reicht, zu glauben, dass er seine Gründe hat. In jedem Fall habe ich diese Gründe SOLANGE ICH SIE NICHT KENNE weder zu be- noch zu verurteilen.
Und weil ich das so sehe, gilt diese Grundhaltung natürlich auch für alle anderen: Wer nicht wirklich WEISS, wie es verlagsintern aussieht, welche finanziellen Spielräume da sind, welche Titel sich wie gut verkaufen, welche Verträge geschlossen wurden, welche Klauseln dabei berücksichtigt werden müssen usw. usf., dem steht es mMn auch nicht zu, über all das zu spekulieren und sich aufgrund dieser Spekulationen ein Urteil anzumaßen.
Und ich denk eben nicht, dass ausser Mark und seinem Steuerberater und ggf. noch dem ein- oder anderen Involvierten, irgendjemand entsprechend tieferen Einblick in das Innenleben von Epsilon hat. Jedenfalls ziemlich sicher nicht die Horde an Forum-Kritikern, die hier regelmässig auf ihn eindreschen. Nach meiner Sicht der Dinge ohne legitimierende Grundlage.
Natürlich: Epsilon ist im Seriengeschäft. Und als Käufer einer Serie erzeugt es natürlich Mißmut und Enttäuschung, wenn ich jahrelang auf die Fortsetzung einer zu kaufen angefangenen Serie warten muss. Aber das ist erstens kein neues Problem (Finix lebt davon, frühere Problemfälle quer durch alle Verlage zu lösen) und zweitens steht für mich fest, dass Mark seine Kunden nicht DESHALB warten lässt, UM SIE ZU ÄRGERN. Sondern eben, weil er seine Gründe hat. Und diese Gründe vermutlich mit Möglichkeiten und Zwängen zusammenhängen, die er nicht ändern kann. Weil sonst würde er's ja tun. Wenn er nicht völlig mit dem Klammerbeutel gepudert ist, müsste er doch der erste sein, der unter jahrelanger Nichterfüllung von Kundenwünschen leidet. Also wird er das kaum zulassen, wenn er die Möglichkeit hätte, es zu ändern. Unschuldsvermutung. Hier wie in unserem Rechtssystem...
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