Zitat von
Mark O. Fischer
Auch ein Verlag braucht Planungssicherheit. Ich sage ja nicht, dass ein zuverlässiges Programm nicht besser wäre, aber ich vermisse die Gegenleistung. Ich beobachte im Gegenteil eine Entwicklung, dass immer mehr gefordert und weniger geboten wird. Händler bestellen nicht immer mehr, schneller und langfristiger, sondern selber nur von der Hand in den Mund immer kurzfristiger. Das liegt nicht an meiner finanziellen Situation, sondern an einem wachsenden Angebot in einem nicht wachsenden Markt und betrifft Klein- wie Großverlage gleichermaßen. Wenn in dieser Situation nicht über die Verbesserungsnotwendigkeit des Marktes diskutiert werden darf und immer nur auf Verlagen, in diesem Fall mir, herumgehackt wird, mehr bieten zu sollen, so ist das eine sehr einseitige Diskussion, die die Realität ausblendet.
Solange kleine Verlage mit zuverlässigeren Terminen nicht erfolgreicher sind, bleibt das eine theoretische Größe. Die Größe des Programms ist viel entscheidender, um wahrgenommen zu werden. 10 Titel im Monat ohne Termin würden besser laufen als 1 Titel im Monat mit Termin. Wenn unbestritten nicht alles sofort gekauft wird, was erscheint, kann man die Neuerscheinungen genauso gut kurzfristig bewerben, ohne sich auf langfristige Termine in gedruckten Katalogen festnageln zu müssen. Ohnehin werden Ankündigungen überschätzt. Denn zum Werbetermin sind die angekündigten Titel noch gar nicht kaufbar und zum Erscheinungstermin ist die Werbung längst Schnee von gestern. Nicht alles, was immer schon so gemacht wird, ist damit automatisch und unterm Strich professionell.
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