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Thema: Carlsen

  1. #51
    Mitglied Avatar von JRN
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    Das erste Tardi-Album in deutscher Sprache war Polonius ... 1981 beim Volksverlag.
    Der Wechsel Tardis von Carlsen zur Edition Moderne hat 1984 stattgefunden. Das ist jetzt 38 Jahre her.
    Die Titel, in denen sich Tardi ausschließlich mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt hat, sind in deutscher Sprache weder bei Carlsen noch bei der Edition Moderne erstveröffentlicht worden, sondern bei der Edition Alfons und bei B & L.
    Seit 2021 erscheinen die Abenteuer um Adele Blanc-Sec bei Schreiber und Leser.

    Mit anderen Worten: Es muss bei Carlsen Personen gegeben haben, die den hier in Rede stehenden Band unbedingt bringen wollten, obwohl das Haus seit den Zeiten von Andreas C. Knigge, Uta Schmid-Burgk und Viktor Niemann keinerlei Beziehung zu Tardi mehr hat.
    Schon mal daran gedacht, dass das Problem nicht darin bestehen könnte, dass „Carlsen“ nicht genug Rückgrat hat ... sondern viele Leute in dem Haus zuviel davon?
    Und wenn diese Personen dann auch noch in unterschiedliche Richtungen streben, dann wird die Sache kompliziert ...
    Will sagen: „Rückgrat“ scheint mir hier eher nicht das Problem zu sein ... dann schon eher eine von außen notwendigerweise undurchschaubar bleiben müssende interne Diskussionskultur.

    Auch das auffällig unprofessionell scheinende Verhalten der für externe Kommunikation zuständigen Personen könnte unter solchen Bedingungen ebenfalls ein Ausdruck von Rückgrat-Zeigen sein.
    Und der Ruf nach einem „klaren Verlagsprofil“ wäre dann das Äquivalent zum Wunsch nach dem starken Mann [oder der starken Frau] an der Verlagsspitze.
    Den [oder die] will hoffentlich niemand hier, oder?

    Fazit: Irgendjemand im Verlag wollte den Titel nicht so bringen, wie irgendjemand anders ihn gern gebracht hätte.
    Vielleicht ist es aber auch gar nicht um den Titel gegangen. Vielleicht wollte jemand im Verlag Tardi nicht zurück. Vielleicht waren an dem Konflikt auch noch weitere Parteien beteiligt? Lizenzgeber zum Beispiel, die Bedingungen gestellt haben?
    Wir wissen es nicht.

    Aber auf Grundlage dieses Nichtwissens einzelnen Carlsen-Mitarbeiterinnen oder -Mitarbeitern oder gleich der ganzen Belegschaft mangelndes Rückgrat zu unterstellen, halte ich für gefährlich ... in mehr als einer Hinsicht.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (27.01.2023 um 15:55 Uhr)

  2. #52
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    Wenn ich das richtig sehe, hätte man einfach das Nachwort weglassen können. Ob mit Kommentierung ("hätte hier stehen können, aber...") oder ohne, sei's drum.

    Dass in D das Thema BDS noch mal einen anderen Stellenwert hat, können die Franzosen verstehen oder nicht. Der Umgang mit Antisemitismus (den ich nicht mit einer israelkritischen Einstellung gleichsetzen will) ist dort ohnehin eher lax.

  3. #53
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    (...) Aber auf Grundlage dieses Nichtwissens einzelnen Carlsen-Mitarbeiterinnen oder -Mitarbeitern oder gleich der ganzen Belegschaft mangelndes Rückgrat zu unterstellen, halte ich für gefährlich ... in mehr als einer Hinsicht. (...)
    Gefährlich? Und gleich in mehrfacher Hinsicht? - Versteh ich nicht. Im Übrigen habe ich das 'mangelnde Rückgrat' auch nicht 'einzelnen Mitarbeiter-hicks-innen' unterstellt, sondern 'dem Verlag'. Ich bezog mich dabei darauf, dass in einem vorherigen Beitrag stand, dass eben dieser Verlag 'keine Stellung beziehen' wolle.
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  4. #54
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    Den Beitrag von JRN verstehe ich nicht. Wie kann man zuviel Rückgrat haben und warum sollte jemand bei Carlsen das haben? Weil er einen Comic von einer israelkritischen Künstlerin veröffentlichen wollte? Und wenn die PR-Mitarbeiter dazu schweigen, könnte das ein Zeichen für Rückgrat sein? I don't get it.

  5. #55
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Beim als Beispiel aufgeführten Tageschau Link zu einem Kommentar steht ganz unten darunter :

    Kommentare geben grundsätzlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder und nicht die der Redaktion.

    Gleiches könnte nun ein anderer Verlag als Carlsen bzw. doch problemlos im Buch machen wenn jetzt die Lizenzrechte für den Band wieder frei ist
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  6. #56
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    Alteeeeer… was is'n das hier für 'ne Diskussion?


    Da erscheint jetzt 1 (ein!) angekündigter Titel mal nicht (von ca. 2-300 Neuerscheinungen in JEDEM Monat) - und wahrscheinlich findet sich da in diesem Jahr eh eine (zur Not andere Verlags-?)Lösung…


    (und klar: ihr werdet jetzt wg. gehorteter Hermann-Comics von der CancelCulture-GESTAPO hinter Gitter gebracht… au weia, watt für'n peinliches, weinerliches Selbstverständnis).


    Ich war ja selbst mal verlegerisch tätig - und wir haben das immer nach gesellschaftspolitisch- oder uns wichtigen Positionen entschieden = Veröffentlichungen sind IMMER ein Statement! Wer antisemitische Stimmungen anheizt hat als Verlag in Deutschland verloren. gut so!


    Und überhaupt: Warum bringt kein deutscher Verlach Johnny Ryan??? Oder die neuen Bände von Simon Hanselmann??? Also auch scheiß deutsche Independant-Underground-Artist-CancelCulture!!!!!!!!!!!!!!!!!! (? really?)


    Oder muss man einfach mal akzeptieren, dass auch der (früher) sicherlich geniale Jacques Tardi jetzt einfach auch von diesem reaktionären Alter-Weißer-Mann-Syndrom infiziert ist? Oder zumindest mit dem Antisemitismus seiner MitautorInnen keine Probleme hat?

  7. #57
    Moderator Anime- und Mangaforum Avatar von Meister Yupa
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  8. #58
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    Antisemitismus und Kritik gegenüber der israelischen Politik sind nicht dasselbe.
    Wer einen Diskurs abwürgt mit dem ‚reaktionären alten weißen Mann’ Vorwurf ist kein Deut besser als eben dieser.

  9. #59
    Mitglied Avatar von Anasor
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    Zitat Zitat von Torsten Alisch Beitrag anzeigen
    (...)(und klar: ihr werdet jetzt wg. gehorteter Hermann-Comics von der CancelCulture-GESTAPO hinter Gitter gebracht… au weia, watt für'n peinliches, weinerliches Selbstverständnis). (...)
    Komisch, warum liegt mir der Begriff "Grober Unfug" auf der Zunge?

  10. #60
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    @Meister Yupa: Danke für den Link:

    Wichtig im Tagesspiegel Artikel finde ich folgendes:

    [I]Wegen der intransparenten Kommunikation des Vorgangs hat inzwischen auch der deutsche Übersetzer Ulrich Pröfrock seine Zusammenarbeit mit dem Carlsen-Verlag aufgekündigt. Pröfrock, der einer der renommiertesten Comic-Übersetzer Deutschlands ist, warf dem Carlsen-Verlag vor, nicht zu seiner eigenen Entscheidung zu stehen und zu lange auf den „Deckmantel des Schweigens“ gesetzt zu haben. „Den Glauben, sich dadurch einer öffentlichen Diskussion entziehen zu können, halte ich für verfehlt“, zitiert ihn der BR. „Wenn man eine Haltung hat, sollte man sie vertreten.“

    Das ist der Punkt: Das nicht einfach abzudrucken ist völlig i.O., da konnte Carlsen nicht anders. Aber die Kommunikation ist verlogen und man hat Zweifel, dass man sich z.B. Gedanken gemacht hat, wie man das Werk doch abdrucken kann. Und Gespräche darüber hat man augenscheinlich auch nicht mit dem Lizenzgeber geführt. Ich fürchte langsam, diejenigen die unken, der Abschied Carlsens vom CF ist nur Ausdruck von etwas Größerem (s. Thema Inhaltsangaben) könnten recht haben. Ich hoffe die Verantwortlichen finden noch den weg zum Kaffeeautomaten, denn eine gewisse Orientierungslosigkeit scheint sich breit zu machen?

  11. #61
    Mitglied Avatar von MickySpoon
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    Ich lass mir jetzt jede freie Stelle an meinem Körper mit undefinierbarem Krickelkrackel zutätowieren, rede nur noch türkdeutsch, trage AH-Gedächtsfrise mit Undercut, höre frauenverachtenden und gewaltverherrlichenden Rap, trage Huddie und Snickers (Bounty wäre mir lieber) und interessiere mich nicht die Spur für irgendwelches Politikgeschwafel (he, Bre, null Ahnung, was Arpathait is, gib mir lieber mal nen Bubatz rüber), nur damit ich mich nicht auch noch mit diesem bösen reaktionären Alter-Weißer-Mann-Syndrom infiziere. Corona hat mir schon gereicht. Junger-Weißer-Mann-Syndrome sind doch sooo viel besser.

  12. #62
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    Zitat Zitat von Borusse Beitrag anzeigen
    Wenn ich das richtig sehe, hätte man einfach das Nachwort weglassen können. Ob mit Kommentierung ("hätte hier stehen können, aber...") oder ohne, sei's drum.

    Dass in D das Thema BDS noch mal einen anderen Stellenwert hat, können die Franzosen verstehen oder nicht. Der Umgang mit Antisemitismus (den ich nicht mit einer israelkritischen Einstellung gleichsetzen will) ist dort ohnehin eher lax.
    Das mit dem Weglassen ist bisweilen nicht so einfach. Ich kenne mich in der Comicbranche nicht gut genug aus, aber in der Buchbranche. Und dort ist es in den Lizenzverträgen oft so, dass jedwede Kürzung entweder strikt untersagt wird oder zumindest mit dem Lizenzgeber abgesprochen werden und von ihm genehmigt werden muss.

    Im Artikel des Tagesspiegels steht:
    "Noch im Dezember hatte der Carlsen-Verlag die Absage des Titels mit vorgeschobenen Argumenten begründet. So wurde sie auch dem Tagesspiegel gegenüber mit „lizenztechnischen Gründen“ erklärt."

    Womöglich war also das Argument keineswegs "vorgeschoben". Vielleicht wollte Carlsen das Nachwort streichen oder zumindest kürzen, und der Lizenzgeber hat es untersagt.

  13. #63
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    @Spishak: Da hast du recht, an die Möglichkeit hatte ich auch gedacht. Aber ein Nebensatz hätte das erklären können.

  14. #64
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Und wo hätte der Nebensatz stehen?
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  15. #65
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Zitat Zitat von Borusse Beitrag anzeigen
    Ich fürchte langsam, diejenigen die unken, der Abschied Carlsens vom CF ist nur Ausdruck von etwas Größerem (s. Thema Inhaltsangaben) könnten recht haben.

    Was meinst Du denn mit "Thema Inhaltsangaben"?

  16. #66
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und wo hätte der Nebensatz stehen?
    Genau da, wo man die lizenztechnischen Gründe genannt hat.

  17. #67
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    Zitat Zitat von berlepsch Beitrag anzeigen
    Was meinst Du denn mit "Thema Inhaltsangaben"?
    Ich habe keine Lust zu suchen, vermutlich in diesem Thread wurden Qualitätsmängel angesprochen zu denen anscheinend auch nicht stimmige Backcovertexte gehörten.

  18. #68
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    Zitat von Huckybear:
    Am 16. Januar sollte die deutschsprachige Ausgabe von Élise and the Nouveaux Partisans von Dominique Grange und Tardi in den Handel kommen.
    Der Verlag Carlsen hatte diesen Termin seit mehreren Monaten auf seiner Website angekündigt.
    Ohne Benachrichtigung der Autoren oder der Éditions Delcourt wurde diese Veröffentlichung jedoch in letzter Minute abgesagt.
    Alles daran ist schön.
    Wunderbar ironisch.
    Wunderbare poetische Gerechtigkeit.

    Zitat von Huckybear:
    Éditions Delcourt schließt sich den Autoren an und verurteilt diese absurde und unwürdige Zensur,
    Der Zensurvorwurf ist natürlich Quatsch und wenn das weder Autoren noch Verlag wissen, ist das ziemlich peinlich.
    Ein Verlag kann sich immer noch selbst aussuchen, was er veröffentlicht.
    Soweit ich mich erinnern kann, hatte sich Zweitausendeins auch mal entschieden, Crumb nicht weiter zu verlegen, weil der Verlag nicht mehr hinter dessen Comics stand. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
    Und die taz wird wohl auch nie einen Scott Adams abdrucken.
    Warum sollte ein Verlag auch gezwungen werden, ein Werk zu veröffentlichen, das er - aus welchen Gründen auch immer - nicht mag?
    Gibt es hier einen, der das tun würde?

    Es handelt sich hier auch nicht um Cancel Culture, da Carlsen weder durch öffentlichen Druck dazu gedrängt wurde, den Comic nicht zu veröffentlichen, noch im vorauseilenden Gehorsam gegenüber einem zu erwartenden Druck gehandelt hat.
    Wahrscheinlich hätte niemand ein Wort über diesen Comic verloren, wäre er veröffentlicht worden.

    Das ganze wird dadurch so schön, dass die Autorin Anhängerin des BDS ist, einer Organisation, die wie kaum eine zweite Cancel Culture betreibt, versucht, israelischen Künstlern jegliche Plattform zu nehmen.
    Das "B" steht nun mal für Boykott und das heißt, dass Frau Grange Deplatforming mindestens unterstützt, in Anbetracht der in ihrem schwülstigen Nachwort gewählten Formulierung wohl auch aktiv dafür eintritt.
    Hier ist jemand, der anderen Künstlern die Bühne nehmen will und sich beschwert, wenn ihr das selbst widerfährt.

    Wirklich alles daran ist schön.


    Noch ein paar Sätze zum Nachwort.
    Zitat von Huckybear:
    "Ich werde daher weiterhin mit meiner Stimme und meinen Liedern alle Formen des Widerstands gegen Liberalismus, Imperialismus und die Tyrannei diktatorischer Regime unterstützen...
    ..und immer meine Solidarität mit dem beispielhaften Widerstand des palästinensischen Volkes seit 70 Jahren gegen die israelische Besatzung und Apartheid zu bekräftigen."
    O.k., literarisch keine Glanzleistung.
    Man kann die Dame förmlich sehen, wie sie beim Rezitieren die Faust erhebt und danach die Internationale anstimmt.
    Typisch linksromantische Selbstsicht. Hält sich für Robin Hood in feminin.
    Kommt nur bei ähnlich politisch Bewegten an.
    Alan Moore, bekennender Anarchist, hätte sich nie gewagt, so eine prätentiöse Sülze zu formulieren.

    Inhaltlich:
    Hm ... Widerstand gegen Liberalismus. Nicht mal Neoliberalismus, sondern Liberalismus. Spoken like a true communist. Immerhin wissen wir, dass ihr Kampf gegen Tyrannei nicht universell ist, sondern da aufhört wo die Tyrannei von Links kommt.
    Meinetwegen. Zumindest ist sie ehrlich und sagt jedem, was ihn erwartet, wenn sich Ihre Träume erfüllen.

    Und - weil es noch keiner bemerkt hat (hoffe, ich hab nichts überlesen) - der Rest geht weit über bloße "Israel-Kritik" hinaus.
    Wie heißt es dort: "beispielhaften Widerstand des palästinensischen Volkes"
    Also pazifistisch ist dieser Widerstand ja nicht gerade.
    Also findet sie nun, dass Büsse voller Menschen oder Jugendliche vor einer Disco in die Luft sprengen, "beispielhaft" ist?
    Oder am Holocaust-Gedenktag sieben Menschen vor einer Synagoge abknallen?
    Und dann noch feiern als wär's Sylvester?
    Für den "Widerstand" der Palästnenser fallen mir ne Menge Begriffe ein, aber ganz sicher nicht beispielhaft.

    Nun, ich bin mir sicher, es wird sich ein anderer Verlag finden, der weniger Probleme mit politischem Extremismus hat.
    Ist die ganze Aufregung also mal wieder umsonst.

  19. #69
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Alles gut und schön - und viel Wahres. Geht aber mMn an der Sache haarscharf vorbei: Zum israelisch-palästinensischen Konflikt usw. kann man ja stehen, wie man will. Und zum Tardi-Band und darin enthaltenen Nachwort auch. Und auch 'verlegen oder nicht' war hier, soweit ich es begriffen hab, nicht die Frage.

    Zumindest nach meinem Verständnis ging es einzig darum, dass Carlsen erst 'verlegen' ankündigt, sich dann für 'nicht-verlegen' entscheidet - selbst das noch ihm unbenommen - aber die Kommunikation zu diesem 'Sinneswandel' dann eher so unter 'suboptimal' zu verbuchen ist.
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  20. #70
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    In den Posts hier hatte der eine dies, der andere das in den Fokus gestellt. Daher habe ich das ausführlich kommentiert.

    Zum Punkt "Verlegen ankündigen, dann aber doch nicht":
    Ist doch klar, woran das gelegen hat. Die, die sich bei Carlsen gegen die Veröffentlichung entschieden haben, kannten das Album oder zumindest das Nachwort nicht.
    Geh mal nicht davon aus, dass jeder Comic vor Lizenzeinkauf von jedem Entscheidungsträger von hinten bis vorne gelesen wird.

    Für die suboptimale Carlsen-Kommunikation lassen sich leicht Gründe finden (auch wenn mir natürlich der Einblick in Carlsen-Interna fehlt und meine Theorie daher völlig falsch sein kann).
    Interne Gründe wie:
    Carlsen ist ja keine One-Man-Show wie Salleck oder All. Da wird es mehrere Entscheider geben. Die könnten natürlich unterschiedlicher Ansicht zur Veröffentlichung des fraglichen Albums gewesen sein.
    Nun hat die "Nicht-Veröffentlichen"-Fraktion obsiegt und steht im Angesicht der "Veröffentlichen-Fraktion" vor dem Problem, das nach außen zu kommunizieren.
    Wenn sie sagen würde: "Wir sind zu dem Ergebnis gekommen ..." verärgern sie vielleicht die "Veröffentlichen-Fraktion", weil die meint, hier würde nicht für sie gesprochen.
    Also kommuniziert man als würde man auf Eiern tanzen.

    Oder externe Gründe wie:
    Man hatte Angst vor den Franzosen. Dass Tardi oder Delcourt überreagieren und Carlsen künftig bei Vergabe attraktiver Lizenzen übergangen wird.
    Dass nun von einigen "Zensur" geschrien wird, war ja nun wirklich voraussehbar.

  21. #71
    Mitglied Avatar von tarzan
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    Weiss jemand wo die US ausgäbe erscheinen soll?*

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    Geändert von tarzan (01.02.2023 um 12:03 Uhr)

  22. #72
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    Zitat Zitat von tarzan Beitrag anzeigen
    Weiss jemand wo die US ausgäbe erscheinen soll?*

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  23. #73
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Am 28.02. erscheint bei uns Spirou 54 (Nummer 56 in Belgien). Bin gespannt.

  24. #74
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Korrigiere, Spirou 54 ist schon raus, 6 Tage früher als von Carlsen angekündigt.

  25. #75
    Moderator Anime- und Mangaforum Avatar von Meister Yupa
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    Wie die Verlage immer sagen: Ihr Ankündigungsdatum ist das Datum, an dem alle Läden die Comics haben sollen. Weil es beim Verpacken und Verschicken zu Verzögerungen kommen kann, verschicken sie ihre Comics immer ein paar Tage früher.

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