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Thema: Studie in Smaragdgrün (Neil Gaiman & Rafael Albuquerque)

  1. #1
    Mitglied Avatar von JRN
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    Studie in Smaragdgrün (Neil Gaiman & Rafael Albuquerque)

    Endlich, endlich ist der Band raus ... und hat gleich einen neuen Dantes-Erstverkaufstagsabverkaufsrekord aufgestellt [was nicht wirklich überraschend ist].
    Es müssten also eine Menge Exemplare in Umlauf sein ... lasst hören, ob und - wenn "ja": warum ihr zufrieden seid.

    Mit 1000 Grüßen,
    der Übersetzer

  2. #2
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    Ich werde mir mein Exemplar heute nachmittag abholen. Ich bin gespannt.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Alex73
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    Wurde denn der Band an die Shop Besteller schon verschickt?

  4. #4
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    Nein, dieser Band wurde noch nicht an die Shopbesteller verschickt, da das Paket vom Vertrieb erst heute angekommen ist. Ich muß mal mit dem Vertrieb reden, daß wir die Bücher gerne erhalten würden, bevor selbige im Handel erhältlich sind. Leider haben wir in den letzten Monaten die Bücher immer erst erhalten, nachdem sie schon einige Tage im Handel waren. Dafür ein großes Sorry an alle Vorbesteller und Abonnenten! Wir geloben Besserung!

  5. #5
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    Zitat Zitat von j-dantes Beitrag anzeigen
    Nein, dieser Band wurde noch nicht an die Shopbesteller verschickt, da das Paket vom Vertrieb erst heute angekommen ist. Ich muß mal mit dem Vertrieb reden, daß wir die Bücher gerne erhalten würden, bevor selbige im Handel erhältlich sind. Leider haben wir in den letzten Monaten die Bücher immer erst erhalten, nachdem sie schon einige Tage im Handel waren. Dafür ein großes Sorry an alle Vorbesteller und Abonnenten! Wir geloben Besserung!
    Wurden die mittlerweile verschickt? Oder ist Josch momentan voll mit seinem eigentlichen Job als Krankenpfleger ausgelastet (wofür ich vollstes Verständnis hätte)?

    Edit: Hat sich erledigt. Der Band (und auch Usagi Yojimbo - Yokai) kam gerade bei mir an.
    Geändert von Poch (26.03.2020 um 14:04 Uhr)

  6. #6
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Meine Kurzrezi zum Band:

    Eine Studie in Smaragdgrün

    Das Programm vom Dantes Verlag wächst fleißig weiter, scheinbar ohne jeden Qualitätsverlust. Mit Neil Gaiman und Rafael Albuquerque trumpft man nun gleich mit zwei ganz großen Namen auf. Aber werden Sie ihrem Ruf auch gerecht? Eindeutig ja.


    Erzählt wird eine Sherlock-Holmes-Geschichte in einer Alternativwelt, in welcher "die großen Alten" an der Spitze der Gesellschaft stehen und die Menschheit beherrschen. Damit verbinden Gaiman/Albuquerque also die Werke von zwei der beliebtesten Autoren überhaupt: Arthur Conan Doyle und H.P. Lovecraft. Was im ersten Moment ein wenig seltsam anmutet, funktioniert im Ergebnis ganz hervorragend. Mehr sollte man über die Geschichte auch gar nicht sagen, die wirklich mit einer ganz tollen und unerwarteten Wendung aufwartet. Das Ganze ist jedenfalls spannend geschrieben und genial bebildert.

    Der Band steckt voller Anspielungen zu allen möglichen Arbeiten anderer Autoren, was einem als Leser mal mehr, mal weniger offensichtlich klar wird. Der Kommentar von Anne M. Pillsworth sowie der Glossar des Übersetzers helfen selbst ungebildeten Menschen wie mir dabei, möglichst viele davon zu erkennen. Präsentiert wird alles in einem schicken Hardcover, das im extra großen Format (wie zum Beispiel auch die Spawn Origins Collection von Panini) daherkommt.

    Im Grunde habe ich nur einen einzigen Kritikpunkt: Der Ausflug in diese besondere Welt ist leider viel zu schnell wieder vorbei. Und eine Fortsetzung scheint es nicht zu geben. "Studie" ist offenbar eher als kurzer Blick in eine Alternativwelt gedacht, nicht als Beginn eines großen Epos.

    Vielleicht könnte der Verlag dann wenigstens das andere Material von Neil Gaiman nach Deutschland holen, das bei anderen Verlagen keine Heimat findet. Dark Horse hat da ja noch so einiges im Angebot...

  7. #7
    Mitglied Avatar von JRN
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    Re-Post meiner Antwort im Nachbar-Thread:

    @Clawfinger1986 :

    Puuh, Dein "scheinbar" in der ersten Zeile hat mein Herz kurzfristig zum Stillstand gebracht ... aber nach kurzem Weiterlesen bin ich jetzt fast sicher, dass Du "anscheinend" meinst. Beruhigend.

    Und: Der Band beruht auf einer in sich abgeschlossenen Kurzgeschichte. Es gibt also tatsächlich bisher keine Fortsetzung. Gaiman hat alles erzählt, was er erzählen wollte ... also wird es von ihm absehbar auch keine Fortsetzung geben.

    Einige der Dark-Horse-Titel haben wir uns tatsächlich schon genauer angeguckt ... ein paar davon sind nicht so doll, ein paar andere aber grandios [was nicht an Gaimans Vorlagen liegt, sondern an den jeweiligen Szenaristen ... Eine Studie ... ist IMHO auch deswegen so brillant, weil die beiden Rafaels (Albuquerque und Scavone) an Gaimans Text praktisch nichts verändert haben (sie haben nur die beschreibenden Passagen in Bilder übersetzt)]. Will sagen: Wenn sich Eine Studie ... gut verkauft [und es sieht gerade ganz danach aus], wird es wohl immer mal wieder eine weitere Gaiman-Perle bei Dantes geben ...

    Wie immer:



    Mit 1000 Grüßen,
    der Übersetzer

  8. #8
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Hey, "Reposten" (nicht Restposten) kann ich auch:

    Dauernd liest man irgendwo was über Gaiman! Werde mich in Kürze auch endlich mal auf mein erstes Werk von ihm stürzen müssen. Nein, die Studie in Smaragdgrün wird das nicht sein, aber keine Angst, als Lovecraft Fanboy muss ich mir die sowieso irgendwann holen. Wird aber vermutlich eher Herbst werden.

    Geändert von God_W. (29.03.2020 um 20:47 Uhr)

  9. #9
    Mitglied Avatar von JRN
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    Da zwingt mich der Mann doch glatt zu einem Re-re-Repost:

    "Kein Problem. Bis zum Herbst ist es ja nicht mehr soo lange hin ..."

    Das gibt mir aber Gelegenheit, noch etwas Inhaltliches beizutragen ...

    Ich hatte ja nun in den letzten Jahren ein paar der "großen Namen" unter den Erzählern auf dem Tisch ... und unter diesen sticht Gaiman eindeutig heraus.
    Keine Ahnung, ob es mir in meinen Übersetzungen gelingt, die ursprünglichen sprachlichen und stilistischen Eigenheiten der Schreiber immer nachvollziehbar widerzuspiegeln [dem stehen zu kleine Blasen und mangelnde Ausdrucksmöglichkeiten z.B. für Slang oder einen Südstaatendialekt entgegen], aber es gibt sie:
    Alan Moore ist "barock", seine Spache schwer und überladen; er verwendet extrem viele mehrfach konnotierte Worte [also Ausdrücke, die Assoziationen in drei oder mehr Richtungen wachrufen (was ihre deutschen Entsprechungen in der Regel nicht tun)]; Ellis experimentiert oft, schlüpft immer wieder in neue Rollen und will dann jedes Mal anders übersetzt werden; Delano ist der Meister der Verkürzung [seine Figuren verschlucken Silben, reden grundsätzlich Dialekt, Slang oder Jargon, wobei aber immer eine Anspielungsebene da ist (literarische und Filmdialogzitate sowie Songtexte ... wie früher auf dem Schulhof)], Ennis ist zwar ähnlich anspielungsreich, aber irgendwie glatter, "runder", vielleicht auch stärker zuspitzend, übertreibend [vor allem die auch bei Delano vorhandene Ironie wird sprachlich deutlicher herausgearbeitet]; Mills Stil grenzt an die Schreibe der "Stream of Consciousness"-Autorinnen und Autoren, er ist extrem wandlungsfähig und scheint manchmal den Promoter in sich nicht im Griff zu haben; Sakai ist ein methodischer Handwerker, der aber schöne und zugleich funktionale "Werkstücke" drechselt, ohne je ein Wort zu viel zu schreiben ... und Gaiman? Der ist gleichzeitig präzise und elegant. Wie ein Florettfechter oder eine Ballerina. Wie Heine ... nur ohne den Spott.

    Obwohl Eine Studie in Smaragdgrün auch nicht gerade ohne Anspielungen ist, hatte ich überhaupt keine Schwierigkeiten, den Text blasengerecht zu übersetzen. Englisch wie aus dem Lehrbuch. Gleichzeitig hatte ich so stark das Gefühl, dass hier Watson [also Conan Doyle] schreibt, dass ich nachgeguckt habe, wie die betreffenden Stellen in A Study in Scarlet lauten ... und da ist nichts abgeschrieben oder zitiert. Gaiman trifft einfach den Ton ... und zwar so, dass du glaubst, den Text schon einmal gelesen zu haben, ohne dass dies der Fall ist. Das ist, in Ermangelung eines passenderen Ausdrucks, einfach nur ... schön [im Sinne von "kunstschön", "erhaben"].

    Wie gesagt: Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, all das in meinen Übersetzungen zu vermitteln.
    Was Gaiman angeht, kann ich sagen, dass einige seiner literarischen Werke dringend neue Übersetzungen brauchen.
    Will sagen: Wer Gaiman nur auf Deutsch liest, sollte eventuell "uninspiriert" erscheinende Arbeiten nicht vorschnell dem Autor anlasten...

    Über den Lovecraft-Einfluss in Eine Studie in Smaragdgrün schreib' ich hier jetzt mal nix, denn der liegt auf einer anderen Ebene. Ich müsste spoilern ...

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (02.04.2020 um 12:17 Uhr)

  10. #10
    Mitglied Avatar von Gerwulf
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    Ich möchte an dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an den Verleger Josch und den Übersetzer JRN aussprechen.

    Dieses kleine feine Album hat mir unfassbar viel Freude bereitet beim lesen.
    Wann habe ich überhaupt schon einmal permanent beim Lesen immer wieder ins Glossar blicken dürfen, um dann mit vielen neuen interessanten und witzigen Anmerkungen, immer tiefer in diese Geschichte einzutauchen
    Ich bin als Freund des viktorianischen Zeitalter und somit auch großer Fan von Holmes, aber auch V.von F.., Stoker, Stevenson und auch Poe und Lovecraft, eh vorbelastet.
    Dennoch ist und war es einfach und Lesevergnügen der Extraklasse.
    Der Ton der Erzählung ist einfach sehr stimmig und ich kann mich sehr gut auf diese phantastischer Erzählung einlassen.
    Das Highlight sind und bleiben für mich die kleinen grafischen Werbespots am Anfang eines jeden Kaptiels, selten so herzhaft geschmunzelt über die ganzen Anspielungen und diesen Wortwitz.

    Für mich bis jetzt das beste Album des Jahres.

    Und nun kommt der neue Usagi an die Reihe, der gestern mit der Post kam.

    Macht weiter so und bleibt alle gesund!
    Geändert von JRN (03.05.2020 um 10:20 Uhr) Grund: Hinzufügung eines nicht ganz unwichtigen "o" [in "Poe"] ...

  11. #11
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Gerwulf :

    Vielen Dank für das Dankeschön und die lobenden Worte.
    Und ja: Die Werbeanzeigen, die [auch schon in der Kurzgeschichte] die Kapitel eröffnen, sind kleine Meisterwerke verdichteter Kurzprosa.

    Bleib selbst auch gesund ... und außerdem zahlungsfähig und lebensfroh.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  12. #12
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Ich habe den Band jetzt fertig gelesen, und hab dann festgestellt, dass ich in der letzten Zeit echt viel von Dantes gelesen habe.
    Und ich jetzt auch noch einen Usagi lesen darf auf den ich mich sehr, sehr freue.

    Ich würde aber zu dem Band Studie in Smaragdgrün echt eine Meinung hören von jemanden der sich da auskennt.
    Der Band ist dermaßen voll mit Anspielungen das ich eigentlich voll überfordert war sobald ich zum denken begonnen habe.

    Bis fast zum Schluss hin hab ich mich echt gut unterhalten gefühlt. Eigentlich sogar sehr, sehr gut. Die Zeichnungen sind toll.
    Die Atmosphäre die aufgebaut wird ebenso. Auch die mMn sehr witzigen "Anzeigen" zu Beginn jedes Kapitels sind super witzig.

    Knackpunkt war dann die Namensnennung des Doktors. Also des Mörders. Das kehrte dann eigentlich schlagartig alles gelesene irgendwie um.
    Und obwohl eigentlich immer etwas vakant war in der Story hatte es mich dann doch überrascht und dann war eigentlich wieder alles klar.
    Alles so wie es scheint, alles umgekehrt oder wie jetzt? - ungefähr so lässt mich dieser Comic zurück.
    Und das auf eine angenehme Weise. Also nicht so, dass man es nicht verstanden hätte. Nur kann ich es nicht wirklich "greifen".

    Tolle Story. Tolle Zeichnungen.
    Super Leselektüre.
    kann es nur jeden empfehlen

    Und ich würde hier echt gerne eine Rezi von Rezimeister lesen. (ich mein dich god_w)

  13. #13
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    Bleib gesund, zahlungsfähig und lebensfroh
    Der Spruch gefällt mir außerordentlich gut.

  14. #14
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von robert 3000 Beitrag anzeigen
    Und ich würde hier echt gerne eine Rezi von Rezimeister lesen. (ich mein dich god_w)
    Huch! Danke für die Blumen!
    Zu dem Band werde ich zu 100% irgendwann ein paar Zeilen hier lassen, aber da ich den noch nicht mal besitze wird das vermutlich eher Herbst werden.

    Allerdings hast Du da doch selbst gerade eine sehr schöne Rezi eingestellt, die ehrlich gesagt für ein ganz schönes Jucken in den Fingern sorgt sich den Band endlich zu greifen!

    Mit Anspielungen ist das immer so eine Sache. Oftmals gehen ganz viele an einem vorbei, ohne dass man das überhaupt mitbekommt. Aber solange man einige findet über die man sich freuen kann macht das Ganze ja dennoch immensen Spaß, gerade weil man gar nicht weiß, was man ggf. verpasst hat. Wenn ich mir den Werbeslogan von Smaragdgrün so anschaue habe ich da auch immense Lücken. Ich habe Holmes-Mäßig zwar Unmengen an filmischem Material, sowohl in S/W als auch in Farbe gesichtet, aber zu meiner Schande noch keine einzige Originalstory gelesen. Damit verstehe ich dahingehend schon mal ganz sicher nicht alles, was vielleicht irgendwo angedeutet wird. Von Lovecrafts Werk habe ich Adaptionen in allen möglichen Medien gesichtet und ca. zwei Drittel bis drei Viertel seines Werkes gelesen. Den Rest spare ich mir absichtlich noch auf, damit ich noch ein bisschen was zu entdecken habe . In der Richtung bin ich also gefestigter.

    Dazu kommt: Mein Erstkontakt mit Mr. Gaiman in Comicform steht noch aus, falls der also irgendwo Bezug oder eine kleine Anspielung auf eins seiner eigenen Werke gibt tappe ich da vollkommen im Dunkeln. Aber das werde ich bald ändern, denn Band vier des bislang herausragenden Miracleman liegt ziemlich weit oben auf meinem Lese-K2 und auch der Sandman wartet zum größten Teil bereits im Regal auf mich.

    Also lieber @robert 3000: Bitte weiter fleißig Deine Meinung Posten, gerne auch einige Zeilen umfangreicher, aber auch so hat das doch schon ordentlich Lust auf die Lektüre gemacht! Viel mehr kann eine noch so lange Besprechung auch nicht bewirken. Ich empfinde das eh schon als kleinen Ritterschlag, dass so ein "alter Hase" wie Du gerne meine Newbie-Meinung liest.

  15. #15
    Mitglied Avatar von JRN
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    @God_W. :

    Auch wenn Eine Studie in Smaragdgrün stark den besonderen, poetisch-nostalgischen Geist atmet, der vielen Werken des Dreamkings zu Eigen ist, musst Du kein einziges seiner anderen Werke gelesen haben, um dieses genießen und seinen spezifischen Charme erfassen zu können.

    Grundsätzlich gilt: Du wirst nicht glücklich sterben, ohne nicht zumindest ein paar der klassischen Kurzgeschichten mit Sherlock Holmes gelesen zu haben. Die Werkausgabe vom Haffmanns Verlag ist im deutschen Sprachraum die beste ihrer Art [ich nenne sechs deutsche und drei englische Ausgaben mein Eigen - von letzteren ist die kommentierte Penguin-Classics-Ausgabe zu empfehlen, die aber leider nicht vollständig ist]. Holmes macht am meisten Spaß, wenn er chronologisch "entdeckt" wird ... und seinen ersten Auftritt hat er in Eine Studie in Scharlachrot. Es ist, wie angesichts des Titels unschwer zu deduzieren ist, genau dieser eine Holmes-Roman, dessen vorherige Kenntnis das Lektüreerlebnis von Eine Studie in Smaragdgrün noch einmal deutlich erhöht - auch wenn Gaimans Geschichte im Prinzip auch ohne jedes Vorwissen funktioniert.

    Was Lovecraft angeht, so reicht es IMHO aus, dass Du schon einmal von der Existenz des Cthulhu-Mythos gehört hast ... und davon, dass einige der Großen Alten und der Älteren Götter versuchen, auf die Erde zurückzukehren, um "wieder" zu herrschen [was immer das genau bedeuten mag]. Mindesdens ebenso wichtig ist, dass Du mit dem Inhalt gewisser Schlüsselwerke von Mary Wollstonecraft Shelley, Bram Stoker, Ambrose Bierce, Robert W. Chambers und Robert Louis Stevenson sowie der Politik des viktorianischen Imperialismus einigermaßen vertraut bist. Für alles andere gibt es hinten im Band ein hoffentlich nicht allzu ausführlich geratenes Glossar vom Autor dieser Zeilen.



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (19.04.2020 um 09:00 Uhr)

  16. #16
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    So viele Anspielungen kann man bei den Comics von Dante gar nicht verpassen. Dank der massiven umfangreichen Anmerkungen. (die ich immer gerne lese)

  17. #17
    Mitglied Avatar von JRN
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    @robert 3000 :

    Danke für die Blumen ... aber ich versuche schon, mich auf Sachverhalte zu beschränken, die entweder für ein Verständnis der Handlung unerlässlich sind [weil die meisten unserer Titel schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und ihre Autoren sich kulturellen Gruppen zugehörig fühlten oder fühlen, deren Themen und Diskursformen heute nicht mehr jedem vertraut sind] - oder die einen Einzelaspekt noch einmal in ein anderes, für ein deutschsprachiges Publikum nicht naheliegendes Licht rücken. Das heißt nicht, dass nicht in allen Dantes-Titeln auch noch massig Verweise und Anspielungen enthalten sind, die unsere Leserinnen und Leser selbst aufspüren müssen...

    Diese "Entdeckerfreude" gehört für mich zur Lektüre von Graphischer Literatur einfach dazu. Comiclesen fördert IMHO das "In-die-Breite-Denken". Das ist dieser Ausdrucksform "eingeschrieben".

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (19.04.2020 um 11:49 Uhr)

  18. #18
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    @God_W. :

    ...
    Grundsätzlich gilt: Du wirst nicht glücklich sterben, ohne nicht zumindest ein paar der klassischen Kurzgeschichten mit Sherlock Holmes gelesen zu haben. ...

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Dessen bin ich mir natürlich bewusst und auf der Agenda steht das natürlich. Es gibt aber auch noch so viele andere tolle Sachen, die entdeckt werden wollen und alles gleichzeitig geht halt nicht. Aber wenn "Die Studie in Scharlachrot" sowieso der ideale Einstiegspunkt ist werde ich die zuvor mal sichten, wenn auch wohl erstmal nur als e-book für 49 Cent .

  19. #19
    Mitglied Avatar von JRN
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    @God_W. :

    Nur zu.
    Eine Sache solltest Du vielleicht noch wissen ... abgesehen von The Hound of the Baskervilles sind die anderen drei Holmes-Romane klassische Abenteuergeschichten mit einer Holmes-Kurzgeschichte als "Rahmen". Das heißt: Holmes und Watson kommen in weiten Teilen der Handlung nicht vor. Das wird Dich wahrscheinlich nicht stören [aufgrund der Einblicke in lokale und kulturelle Gegebenheiten aus unterschiedlichen Gegenden des Empires bzw. der Englisch sprechenden Welt vielleicht sogar besonders begeistern], Du solltest aber darauf vorbereitet sein, dass Arthur Conan Doyle seinen Holmes tatsächlich erst in den auf den zweiten Roman [The Sign of Four] folgenden Kurzgeschichten zu voller Entfaltung bringt ...

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (03.05.2020 um 10:27 Uhr)

  20. #20
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Das Autorenteam macht gleich mit einem nächsten Projekt bei Dark Horse weiter
    https://www.darkhorse.com/Comics/300...dden-Society-1
    Sieht gut aus wie immer bei Rafael Albuquerque, passt hier optisch aber überhaupt nicht ins Dantes Programm
    Obwohl :
    https://www.cbr.com/hidden-society-2/
    Geändert von Huckybear (24.04.2020 um 19:34 Uhr)
    Ein
    Herz
    für Hardcover

  21. #21
    Mitglied Avatar von Pickie
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    Das hat aber Spaß gemacht!

    Nach dem letzten Kapitel war ich überrascht - ja entsetzt -, dass es nicht weiterging, brauchte dann aber nur noch den Kommentar dahinter zu lesen und diesen Thread noch mal zu überfliegen, um RUNDUM ZUFRIEDEN zu sein.

    (Ein kleines Träumchen von mir ist es, mal in original "The Strand"-Magazinen die Kurzgeschichten zu lesen, vielleicht täte es auch die oben empfohlene Werkausgabe ... Problem: Genug Zeit und Muße über - mindestens - MONATE zu haben! Oh well, one day ...)

  22. #22
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Pickie :

    Vielen Dank für das Formulieren und Hinterlassen einer Rückmeldung. Noch dazu einer positiven!



    Ja, ging mir auch so, dass ich eine laute innere Stimme niederkämpfen musste, die "mehr, mehr" forderte.
    Die alten The Strand-Ausgaben dürften schwierig zu beschaffen sein. Aber was wäre das Leben ohne Herausforderungen ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  23. #23
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    Ui, habe erst gerade von der Veröffentlichung mitbekommen. Werde ich mir wohl bei Gelegenheit anschaffen müssen (irgendwie hatte ich ja immer bei Splitter mit ihm gerechnet, aber ich will ja nicht wählerisch sein).

    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    Wenn sich Eine Studie ... gut verkauft [und es sieht gerade ganz danach aus], wird es wohl immer mal wieder eine weitere Gaiman-Perle bei Dantes geben ...
    Fragen wir doch mal andersrum: Wenn sich die Band so gut verkauft… wie sehe es denn dann mit weiteren Holmes-Perlen aus?

    Es gibt ja noch so einige Comics, die mit dem Detektiv etwas frei umgehen, und sich sicherlich gut in euer Verlagsprogramm einfügen würden.

    Ich denke da z.B. an The Seven-Per-Cent Solution (basierend auf dem Roman „Sherlock Holmes und der Fall Sigmund Freud“ von Nicholas Meyer, vermutlich besser bekannt durch seine Verfilmung „Kein Koks für Sherlock Holmes“) der sich mit seiner Drogensucht und seiner Verbindung zu Professor Moriarty beschäftigt, L'ultime Défi de Sherlock Holmes (basierend auf „Der letzte Sherlock-Holmes-Roman“ von Michael Dibdin), in dem es ebenfalls um seine Drogensucht und Jack the Ripper geht, oder (es müssen ja nicht nur Literatur-Adaptionen sein) das etwas ältere Scarlet in Gaslight und dessen Fortsetzungen, in dem es Holmes mit Dracula, dem Unsichtbaren und Konsorten zu tun bekommen.

    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    Eine Sache solltest Du vielleicht noch wissen ... abgesehen von The Hound of the Baskervilles sind die anderen drei Holmes-Romane klassische Abenteuergeschichten mit einer Holmes-Kurzgeschichte als "Rahmen". Das heißt: Holmes und Watson kommen in weiten Teilen der Handlung nicht vor.
    Das stimmt so nicht ganz. Es ist richtig, dass sowohl bei „Eine Studie in Scharlachrot“ als auch „Das Tal der Angst“ die komplette zweite Hälfte jeweils aus einer großen Rückblende besteht, die die Motive des Täters beleuchten, und in der Holmes und Watson nicht vorkommen.

    Bei „Das Zeichen der Vier“ sieht die Sache jedoch anders aus. Hier wird dem Täter zwar auch ausführlich Platz eingeräumt seine Vorgeschichte zu erklären, aber dies ist nur ein einziges Kapitel. Unser Duo aus der Baker Street ist hier eindeutig die treibende Kraft über den gesamten Roman.

    Dafür ist Holmes jedoch in „Der Hund der Baskervilles“ für einen großen Teil der Handlung abwesend, und lässt Watson alleine bei den Ermittlungen.


    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    Holmes macht am meisten Spaß, wenn er chronologisch "entdeckt" wird ... und seinen ersten Auftritt hat er in Eine Studie in Scharlachrot.
    Obwohl ich dir im Prinzip zustimme, merkt man der Studie teilweise doch an dass es ein Erstling war und vieles noch nicht richtig ausgebaut ist (plus der eben angesprochene Punkt, dass Holmes in der Hälfte der Geschichte gar nicht auftaucht).

    Sofern es also darum geht Holmes für sich zu entdecken (und nicht nur, mögliche Anspielungen in Gaimans Geschichte besser zu verstehen) würde ich eher mit den Fällen aus dem ersten Kurzgeschichtenband (Die Abenteuer des Sherlock Holmes) anfangen, um zu prüfen, ob sie einem gefallen. Den Roman sollte man danach dann aber zügig nachholen.

  24. #24
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Tribble :

    Willkommen bei Dantes.
    Da auch Äthermechanik in gewisser Weise eine Holmes-Geschichte ist, schließe ich nicht aus, dass Josch sich auch in Zukunft immer mal wieder entscheidet, eine weitere Detektivgeschichte zu bringen ...

    Ja, The Sign of Four bin ich in der Tat nicht gerecht geworden. Mein Beitrag, aus dem Du zitierst, sollte ja vor allem God_W. und anderen Holmes-noch-nicht-Kennern helfen, sich im Conan-Doyle-Oeuvre zurechtzufinden. Und normalerweise hätte ich ihm ebenfalls empfohlen, mit dem ersten Kurzgeschichtenband anzufangen - aber eben nicht zur Vorbereitung auf Eine Studie in Smaragdgrün.
    Ich denke, Du wirst mir zustimmen, nachdem Du die Gaiman-Geschichte gelesen hast.

    Ich hab' ja auch [in einem Nachbarthread] schon versucht, God_W. The Sign of Four schmackhaft zu machen ... und mir würde auch noch ein weiterer, schnellfüßiger Grund einfallen, warum gerade diese zweite Holmes-Erzählung den Lesegenuss von Eine Studie in Smaragdgrün noch einmal steigern könnte, aber das wird er sicherlich alles bald selbst herausfinden ...



    Ich freu mich auf Deinen Lektürebericht ...

    Mit 1000 Grüßen,
    der Übersetzer

  25. #25
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    Den Aetheric Mechanics habt ihr auch? Ich muss euer Verlagsprogramm wirklich mehr im Auge behalten. (Und jetzt hadere ich mit mir, ob ich mir das Teil noch einmal auf Deutsch anschaffen soll.) Aber okay, dann füge ich meiner Liste von Gestern noch Ellis' Adaption vom Sussex Vampire hinzu.

    Was ich in meinem letzten Post außerdem noch vergessen hatte, aber vielleicht den ein oder anderen hier interessieren könnte: Neil Gaiman bietet die eurem Album zugrundeliegende Kurzgeschichte kostenlos auf seiner Homepage an (natürlich auf Englisch).
    Geändert von Tribble (21.05.2020 um 15:22 Uhr)

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