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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #6226
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Rampokan, Peter van Dongen, Europe Comics

    Johan Knevel, Sohn holländischer Eltern, geboren auf Sulawesi, kehrt nach dem zweiten Weltkrieg nach Indonesien zurück. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit erleben wir eine verwobene Geschichte der holländischen Besatzung Indonesiens, des Freiheitskampfes und auch mystischen Begebenheiten.

    Autor und Zeichner van Dongen hat ein großartiges Werk geschaffen, dass zum mehrmaligen Lesen einlädt, geschickt verwebt er die Schicksale der Protagonisten, erzählt die Geschichte der ehemaligen holländischen Kolonie Indonesien ohne sich aber anklagend zu sehr ins Politische zu verirren.

    Die Zeichnungen im besten Ligne Claire Stil schaffen zum Glück auch eine gewisse Distanz zum teilweise brutalen Geschehen in einem Land zerrieben von Kolonialherrschaft, kurz vorher beendeter japanischer Besatzung und Freiheitskämpfern.

    Großartiger Comic und empfohlen für alle die sich für Geschichte der Neuzeit interessieren, ebenso Ligne Claire begeisterte Leser dürften auch auf ihre Kosten kommen.

    Unbedingte Empfehlung!

  2. #6227
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    @dino1 Heute morgen habe ich mir noch überlegt, ob ich mir Rampokan kaufen soll (jetzt werde ich). Bist du auch durch den Artikel über den Autor in Reddition 72 darauf gekommen?

  3. #6228
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Ja, Rampokan ist klasse. Auf deutsch übrigens bei avant. https://www.avant-verlag.de/comics/r...uct-8782161620

  4. #6229
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von Gagel Beitrag anzeigen
    @dino1 Heute morgen habe ich mir noch überlegt, ob ich mir Rampokan kaufen soll (jetzt werde ich). Bist du auch durch den Artikel über den Autor in Reddition 72 darauf gekommen?
    Jein.

    Eine Mischung aus Werbung bei Instagram, folge da Europe Comics, und dem Porträt von van Dongen in der Reddition. Durch die Werbung viel mir der Artikel wieder ein und da ich schon damals beim Lesen dachte den Comic hätte ich gern habe ich eben gekauft.

  5. #6230
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Rampokan, Peter van Dongen, Europe Comics

    Johan Knevel, Sohn holländischer Eltern, geboren auf Sulawesi, kehrt nach dem zweiten Weltkrieg nach Indonesien zurück. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit erleben wir eine verwobene Geschichte der holländischen Besatzung Indonesiens, des Freiheitskampfes und auch mystischen Begebenheiten.
    Das gleiche Thema behandelt übrigens der sehr gute niederländische Spielfilm "De Oost", der seit kurzem bei Amazon Prime zu sehen ist. Mit Schwerpunkt auf die niederländischen Soldaten, die (sehr brutal) gegen indonesische "Rebellen"/Freiheitskämpfer vorgingen.

  6. #6231
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Monster - Band 1 (Naoki Urasawa)



    Nach reichlich Abenteuer-, Horror-, Fantasy- und Batmanstoff hatte ich schon seit Längerem mal wieder Lust auf einen richtig spannenden Krimi oder Thriller. Nachdem die Reihe mit dem neunten und letzten Band von Carlsen ja kürzlich erst vervollständigt wurde, und ich schon seit einiger Zeit heiß drauf bin, fiel die Wahl auf Naoki Urasawas Monster. Die 1994 gestartete und 2001 nach 18 Sammelbänden (Carlsen hat aktuell Doppelbände veröffentlicht) beendete Reihe markierte den internationalen Durchbruch des Mangaka, kann also so schlecht nicht sein, und spielt überraschenderweise in Deutschland.

    Düsseldorf 1986 – ein Notruf geht bei der Polizei ein. Ein besorgter Nachbar hat aus dem Nebenhaus Schüsse vernommen. Vor Ort erwartet die Beamten ein Bild des Schreckens. Der erst kürzlich mit seiner Familie aus der DDR geflohene Außenhandelsberater Liebert und seine Frau wurden augenscheinlich durch Kopfschüsse hingerichtet. Der 11-jährige Johann hat ebenfalls eine Kugel im Schädel, lediglich seine Zwillingsschwester Anna konnte dem Blutbad entrinnen. Jetzt zählt jede Sekunde, um das Leben des Jungen zu retten.

    In der renommierten Düsseldorfer Eisler-Klinik praktiziert seit einiger zeit der begnadete, junge Neurochirurg Kenzo Tenma. Es scheint als sei er der Einzige, dem es gelingen könnte das am seidenen Faden hängende, junge Leben zu retten. Doch wie wir spätestens sein „Anatomie“ aus dem Kino wissen, ist die Hierarchie innerhalb einer solchen Klinik eine ganz spezielle Angelegenheit, und als dann kurz nach dem Jungen auch noch der Bürgermeister der Stadt mit einem Gehirnaneurysma eingeliefert wird muss sich Tenma entscheiden: Folgt er seinen Idealen als Arzt und seinem Gewissen, oder den Anweisungen des Klinikleiters, komplizierterweise auch noch der Schwiegervater in Spee.

    Schon allein die persönlichen Konsequenzen, welche die Entscheidung des jungen Idealisten mit sich bringen, würden ausreichen, um eine spannende und tragische Geschichte zu erzählen, doch weit gefehlt. Was Dr. Tenma mit seiner gut gemeinten Tat alles auslöst, hätte er sich in seinen wildesten Träumen nicht ausmalen können!


    Ein hochspannendes Feuerwerk, welches Naoki Urasawa hier mit dem ersten Doppelband der Reihe abliefert! Die reizvollen Schauplätze Düsseldorf und Heidelberg bevölkert er mit interessanten und äußerst eigenwilligen Charakteren, die gerne auch mal etwas speziell sein dürfen. Neben dem Hauptprotagonisten Tenma sei da allen voran der hochintelligente, aber etwas spleenige Ermittler des BKA genannt, Tenmas Kollege Doktor Becker, der Raubeinige Zeitungsredakteur Maurer, die arrogante Tochter des Klinikleiters und ihr nur auf den eigenen Vorteil bedachter Vater, der blinde Kriegsveteran und, und, und…

    All diesen äußerst faszinierenden Persönlichkeiten, die man mögen, aber auch super hassen und verachten kann, mit denen man mitleidet oder gar Schadenfreude empfindet, die einem aber niemals egal sind, denen hetzt der Autor vor dem Hintergrund des Mauerfalls, denn die Geschichte überspannt vorerst neun Jahre, ein unbändiges, erbarmungsloses Grauen auf den Hals, eine tödliche Bestie, die weder Erbarmen noch Bedauern kennt – ein Monster.

    Was bin ich direkt heiß auf Band zwei! Aber nein, ich folge meiner alten Prämisse und lese jetzt erstmal was Anderes (zu Ende), dann geht es weiter. Auf alle Fälle ist Meister Urasawa ein Start mit Knalleffekt gelungen, auch wenn einige Figuren etwas stereotyp daherkommen. Das soll aber auch der Einzige winzige Kritikpunkt sein, denn Storyaufbau sowie die wunderbaren Zeichnungen sind einfach packend und famos!

    9/10

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  7. #6232
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Jeremiah, Hermann, Carlsen

    Weiter geht es mit den Jeremiahs.

    Postapokalypse, USA, bla, bla, bla, kennt man ja...

    Ich finde die Serie des Jeremiah und seines Buddys Kurdy gewinnt durchaus an Fahrt in den Alben ab 5/6, Hermann findet hier langsam seinen bissig, zynischen Stil der bisweilen die Stories etwas unerwartet enden lässt. Grafisch wird es auch noch besser, immer feiner strichelt er sich durch die Seiten.

    Ein wenig vorhersagbar aus heutiger Sicht, viele Themen sind eben schon in ähnlicher Art durchgekaut und verarbeitet worden. Dennoch schafft Hermann es seinen ganz persönlichen Stil in die Geschichten zu bringen was die Serie durchaus über einen guten Mainstream hinaushebt und besonders macht.

    Leider arbeitet der Meister ja mit dem entsetzlichen Erko Verlag zusammen, der es schafft eine Jahrhundertserie wie Bos Maury völlig unzulänglich als GA voller Rechtschreibfehler und ohne Extras zu veröffentlichen. So werden wir wohl auf eine adäquate Umsetzung von Jeremiah als schöne SPLITTER GA nicht hoffen können.

    Wer Action und Sozialkritik mit etwas Dystopie und grandiosen Zeichnungen mag sollte die Serie mal antesten.

  8. #6233
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    Fables 10 – Väter und Söhne



    Mit den Ausgaben #52-#59, also ganzen acht Heften, wird im zehnten Band so einiges geboten. Los geht es direkt hammerhart, denn Gepetto sucht die „Endlösung für Fabletown“. Dazu hat er die Väter und Söhne (sowie eine eiskalte Tochter) seines Reiches zusammengerufen, um zu beratschlagen, wie Fabletown denn am effektivsten von der Landkarte zu tilgen sei. Hier wird die ganze Dimension der Bedrohung irgendwie zum ersten mal richtig greifbar. Die verschobenen Denkweisen und Begründungen um das eigene, bösartige Handeln zu rechtfertigen können einem richtig Angst einjagen. Hauptproblem: All die brutalen und zerstörerischen Pläne klingen tatsächlich, als könnten sie funktionieren und die Chance, dass Pinocchio seinem Erzeuger die Sache mit guten Worten auszureden vermag tendiert eher gegen Null.

    Dazwischen werden einige kleine, feine Geschichten gestreut, die Einzelcharaktere näher beleuchten und Abwechslung ins Artwork bringen. Die Gedankenspiele zum Thema Technik vs. Magie finde ich ebenfalls äußerst interessant, denn wie dicht sind wir technologisch heutzutage denn an Dingen, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch als Zauberei oder Hexerei verteufelt worden wären?

    Die Weihnachtsausgabe zwischen den beiden Hauptteilen des Bandes war ein kleines Extraschmankerl für mich, die habe ich richtiggehend genossen. Ob bei Familie Wolf zu Hause, mit Blue Boy und Rose auf dem fliegenden Teppich, Jacks Finger mal wieder in der Keksdose, oder bei der vielleicht wichtigsten Frage der gesamten Kindheit, und der absolut herzerwärmenden Art und Weise, auf die sie gestellt wird. Ganz fein, hole ich mir im Dezember vielleicht nochmal hervor den Band, nur für dieses Heft.


    Bevor der Band zum Abschluss einen äußerst kreativen Weg findet Leserfragen zu beantworten bleibt Bigby nichts anderes übrig als seiner Familie nachzugeben und zu Weihnachten seinen alten Herrn zu besuchen. Das Problem die ungeliebte Verwandtschaft zu Weihnachten treffen zu müssen kennt ja der ein oder andere, aber nur in seltenen Härtefällen ist der eigene Papa dabei das Objekt der Missgunst und Ablehnung. Ob und wie sich die beiden schließlich doch noch zusammenraufen, sowie einige weitere, überraschende Familienhintergründe werden in den zwei Heften aufgetischt.

    Zusammen mit der Weihnachtsstory hat mir der große Vierteiler zu Beginn am besten gefallen, aber auch die Bigby/Nordwind-Story fand ich ziemlich stark. Bei den Shorties am Ende weiß nicht jeder zu glänzen, aber insgesamt habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und mich zumeist auch über Artwork gefreut, wenn es nicht vom Stammzeichner kam. Klar, der Buckingham hat einen schönen, glatten Stil, ist aber oft (nicht immer) sehr sparsam mit den Details und macht es sich meines Erachtens an einigen Stellen zu einfach. Ist halt ein allgemeingefälliger Stil, mir persönlich aber ein wenig zu glattgebügelt.

    8,5/10

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  9. #6234
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Jeremiah, Hermann, Carlsen

    Weiter geht es mit den Jeremiahs.

    Postapokalypse, USA, bla, bla, bla, kennt man ja...

    Ich finde die Serie des Jeremiah und seines Buddys Kurdy gewinnt durchaus an Fahrt in den Alben ab 5/6, Hermann findet hier langsam seinen bissig, zynischen Stil der bisweilen die Stories etwas unerwartet enden lässt. Grafisch wird es auch noch besser, immer feiner strichelt er sich durch die Seiten.

    Ein wenig vorhersagbar aus heutiger Sicht, viele Themen sind eben schon in ähnlicher Art durchgekaut und verarbeitet worden. Dennoch schafft Hermann es seinen ganz persönlichen Stil in die Geschichten zu bringen was die Serie durchaus über einen guten Mainstream hinaushebt und besonders macht.

    Leider arbeitet der Meister ja mit dem entsetzlichen Erko Verlag zusammen, der es schafft eine Jahrhundertserie wie Bos Maury völlig unzulänglich als GA voller Rechtschreibfehler und ohne Extras zu veröffentlichen. So werden wir wohl auf eine adäquate Umsetzung von Jeremiah als schöne SPLITTER GA nicht hoffen können.

    Wer Action und Sozialkritik mit etwas Dystopie und grandiosen Zeichnungen mag sollte die Serie mal antesten.
    Du bist ja noch ganz am Anfang? Wie bist Du überhaupt nach so vielen Jahren darauf gekommen, wegen Bois Maury? Bis Band 12 ist Jeremiah richtig gut.

  10. #6235
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    Es gibt so Serien die wollte ich immer schon haben, Bos Maury, Jeremiah, Tim und Struppi, aber habe sie aus irgendeinem Grund nie gekauft. Als es losging mit Comics hatte ich nicht so viel Geld, also sammelte ich Spirou, ein Freund Tim, so konnten wir also beide Serien lesen.
    Naja, und irgendwann kauft man mehr und mehr, aber es bleibt halt immer was liegen.

    Bin schon bei Band 14, habe noch vier mehr, aber danach werde ich keine mehr kaufen, denke mir reicht das. Bin kein Komplettsammler.

  11. #6236
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    Conan der Barbar – Classic Collection 4



    Die Comics sind aus den 70er Jahren, die Originalgeschichten von Howard schon aus den Dreißigern, von daher werde ich jetzt mal keine Spoiler-Tags setzen, auch wenn ich das ein oder andere aus dem Storyverlauf verrate, soviel nur mal vorab.

    Der vierte Band der Classic Collection zum berühmtesten Barbaren der Popkultur markiert gleich aus mehreren Gründen einen Wendepunkt in der langen Geschichte der Nemedischen Chroniken. Zum einen steht mit Heft #100 ein großes Jubiläum an, mit Heft #115 wird gar das zehnjährige Bestehen der Reihe gefeiert, dieses Heft soll gleichzeitig für lange Zeit das Letzte von Autor Roy Thomas verfasste Abenteuer des großen Kriegers sein und um nochmal auf die #100 zurückzukommen, da wird endlich einer meiner kleinen Kritikpunkte an Band drei der Classic Collection ausgemerzt.


    Ja, ich gebe es zu, ich war froh als Bêlit, die Königin der schwarzen Küste endlich das zeitliche segnete, denn für meinen Geschmack war sie viel zu lange zentraler Teil der Story, wo sie doch in Howards Gesamtwerk nur einen vergleichsweise kurzen Auftritt hat. Klar, das war insgesamt nicht schlecht gemacht und auch die Vorgeschichte, die Roy Thomas für sie ausgekleidet hat machte was her, dennoch hätte man das alles viel schneller abfrühstücken sollen, statt ein Epos über mehr als 40 Hefte draus zu stricken. So war ich auch ganz froh, dass die ersten Hefte dieser vierten Omnibus-Ausgabe durch Bêlits Abwesenheit glänzten.

    Also nicht gänzlich, aber zumindest sind Conan und Bêlit da noch getrennt unterwegs und der Fokus liegt selbstverständlich auf dem Cimmerier. Der trifft dann direkt einen neuen Weggefährten, der uns eine Weile erhalten bleiben soll. Die Rede ist von Zula, dem Letzten seines Volkes, seines Zeichens sowohl Krieger als auch Magier/Hypnotiseur und ein toller Charakter, der mir beim Lesen richtig Freude bereitet hat! Da sieht man mal, dass es nicht zwingend eine Vorlage von Meister Howard persönlich benötigt, um einen stimmigen und interessanten Sidekick in das Hyborische Zeitalter zu integrieren. Scheinbar erfreute sich Zula auch damals schon großer Beliebtheit, wenn man den Leserbriefen glauben darf und so ist es nicht verwunderlich, dass Roy die Figur später auch in das von ihm verfasste Drehbuch zu Conan der Zerstörer integriert hat. Okay, die magischen Fähigkeiten wurden außen vor gelassen und das Geschlecht gewechselt, aber seien wir mal ehrlich, Grace Jones war einfach perfekt auf der Leinwand!


    Auf jeden Fall waren Conans und Zulas Abenteuer in den Comics stets spannend, abenteuerlich und unterhaltsam, außerdem hat John Buscema häufig in die Trickkiste gegriffen und zum Beispiel das „Howardsche Ägypten“ eindrucksvoll zum Leben erweckt. Nach einer kurzen Abhandlung über das Hyboriusche Zeitalter wird das Trio bestehend aus Conan, Bêlit und Zula endlich vereint und kann sich zu großen Taten aufmachen, immerhin will Bêlits rechtmäßiger Thron zurückerobert werden, Zulas Rache an den Vernichtern seines Volkes steht noch aus, und schließlich geht es ja auch schon bald auf Heft #100 zu, in welchem wir mit dem Ableben der Königin der schwarzen Küste endlich wieder zu Howards Vorlage zurückkehren, aber zuvor war noch Zeit für einige faszinierende Abenteuer, aus denen für mich die Sirenenstory in Heft # 98 nochmal deutlich heraussticht – Schauriges Seemannsgarn vom Feinsten!

    Da Zula überleben soll, war er ja nicht Teil von Howards Originalgeschichte und soll vielleicht später noch weitere Abenteuer erleben, verlässt er das Schiff, bevor der Rest der Truppe den finsteren Fluss hinauffährt, sozusagen dem Schicksal entgegen. Das Finale der Storybogens ist dann doch wieder vergleichsweise dicht an der Vorlage, auch wenn Roy Thomas einige kleine Anpassungen vornehmen musste, gerade was Bêlits Motivation anbelangt, denn ihren Charakter hatte er in den vergangenen 40 Heften dann doch deutlich abweichend von Howards Original weiterentwickelt. Dennoch, ein für mich runder Abschluss an dessen Ende Conan erstmal alleine und selbstverständlich trübsinnig da steht.


    Zula anderweitig unterwegs, Amras schwarzer Löwe auf dem Weg zum letzten Bêlit-Abenteuer dahingeschieden, die Königin der schwarzen Küste für immer verloren. Aber hey, Barbaren sind von Natur aus Einzelgänger und so macht sich der Hüne auf, neuen Abenteuern entgegen. Kämpfe gegen allerlei Monster und Gefahren führen schließlich dazu, dass er sogar einige Zeit Häuptling eines Eingeborenenstammes wird, inklusive Stammesfehden, Politik und allem drum und dran. Nach Schlachten gegen Vampire und schleimige Tentakelwesen gibt er jedoch irgendwann das Stammesleben auf und zieht erneut weiter.

    Mal wieder als Söldner unterwegs trifft er später, nach angemessener Trauerphase, erneut auf die holde Weiblichkeit, und schließt sowohl neue Bekanntschaften, frischt aber auch alte wieder auf. Kleine Zwerge, mächtige Bären, gefährliche Dämonen und Zauberer sowie ein im Grunde gutherziger Bandit begleiten ihn auf Strecken seines Weges, wobei sich eher actionorientierte Monster of the Week Hefte mit erzählerischen kleinen Juwelen voller Dramatik die Wage halten, eine prima Mischung, die nie Langeweile aufkommen lässt.


    In den King Size Heften am Ende bekommen wir mal wieder Einblick in einen späteren Lebensabschnitt Conans, eine Zeit als Kriegsherr, König und schließlich sogar – Ehemann! Doch auch auf dem Weg zu diesen, vielleicht gefährlichsten aller Abenteuer, gilt es reichlich Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Kämpfe zu bestehen. Lasst Euch überraschen. Apropos, wie es kommt, dass es Conan zu einem kurzen Stelldichein ins New York Ende der 70er Jahre verschlägt ist auch äußerst… äh… überraschend.

    Schwupps, sind wir schon am Ende des vierten Bandes der Classic Collection um den Barbaren angelangt und für mich war es die beste Strecke, die ich mit dem Marvel-Barbaren bestreiten durfte. Unmengen gute Geschichten, schöner roter Faden, der sich wie ein Abenteuer aus einem Guss anfühlt, sowohl Zeichner Buscema als auch Autor Thomas scheinen hier so etwas wie eine Hochphase gehabt zu haben, für Roy stellt der Band ja auch gleichzeitig einen Abschied dar, denn der verließ Marvel kurz darauf und kam erst viele Jahre später zurück. Das weiß ich sicher, wurde es im Bonusmaterial doch bestimmt viermal angesprochen. Einer meiner kleinen Kritikpunkte, denn wenn ich zu so einem fetten Sammelband ein Umfassendes Vorwort des Autors abdrucke, dann muss ich im Anhang nicht noch mehrfach Vorworte der gleichen Person zu anderen Veröffentlichungen des gleichen Stoffes bringen, die die gleichen Informationen in leicht geändertem Satzbau enthalten, das ist dann schon ermüdend.


    Sehr gut gefallen haben mir allerdings wieder die Leserbriefe, die im englischen Original belassen wurden, sich aber im Grunde sehr einfach lesen lassen. Die sind oft interessant, manchmal witzig, manchmal kritisch, ab und an sogar informativ. Herausgestochen und im Gedächtnis geblieben ist mir da vor allem der Beitrag eines offensichtlich afroamerikanischen Fans, der sich zum einen natürlich über die Figur des Zula gefreut hat, Roy Thomas aber auch als Autor lobt, weil er es schafft bei dieser Neuinterpretation der Howard-Stories dessen doch recht rassistische Grundhaltung, die in einigen Geschichten auch deutlich nach außen tritt, zu umschiffen, ohne den Ton der Erzählung zu verfälschen. Bemerkenswert fand ich vor allem die sehr differenzierte Sichtweise des guten Mannes, der selbst auch großer Fan der Originalgeschichten von Howard ist, und meint, man müsse das halt ein wenig ausblenden und auch im zeitlichen Kontext sehen, wann die Conan-Geschichten wo geschrieben wurden, denn im Texas der 20er und 30er Jahre war das nun mal eine „normale“ Grundhaltung, also gang und gäbe und nicht speziell böswillig. Wenn ich sowas von einem offensichtlich intelligenten Comicfan der 70er Jahre lese bestärkt mich das doch enorm in dem Glauben, dass es falsch ist Kulturgut im Nachhinein zu ändern, umzuschreiben usw. nur, weil es dem heutigen, aufgeklärteren Zeitgeist nicht mehr entspricht. Die Leser sind nicht dumm und können durchaus differenzieren, also liebe Verleger: Schreibt gerne eine Einleitung mit Erklärungen weshalb etwas nicht mehr angemessen ist und dergleichen, aber lasst die Werke selbst doch bitte unangetastet.

    8,5/10

    Mal schauen, ob ich als nächstes wieder einen Franko-Belgischen Conan nebst Howards Originalgeschichte, oder den zweiten Savage Sword Omnibus zur Hand nehme, da bin ich noch unentschlossen.

    VG, God_W.
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  12. #6237
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Sag mal @God_W., kann man diese dicken Wälzer überhaupt vernünftig lesen? Oder braucht man da Conans Bizeps?

  13. #6238
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Heute schlümpfe, Band 24, Schlumpfsalat!

    Nette Geschichte mit einigen lustigen Elementen.
    Aber das Beste: es geht auch um Quarantäne, Masken tragen und siehe da, die Epidemie lässt sich trotzdem nicht aufhalten....

    Was hab ich gelacht!!

  14. #6239
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von Largo Beutlin Beitrag anzeigen
    Sag mal @God_W., kann man diese dicken Wälzer überhaupt vernünftig lesen? Oder braucht man da Conans Bizeps?
    Hehe, naja, also ich war früher mal recht sportlich, aber das ist lange lange her, also ja, die Teile kann man auch als Normalsterblicher lesen. Da muss man aber nochmal differenzieren, denn der erste Savage Sword of Conan Omnibus, Werewolf by Night oder auch ganz aktuell Morrisons Doom Patrol sind nochmal deutlich dicker als die Conan der Barbar Classic Omnibus Ausgaben. Also wenn man die Teile vor sich auf den Tisch legt und liest geht das natürlich problemlos, oder wenn man sie aufs Bett legt und sich davor oder daneben legt ebenso. Ich lese allerdings am liebsten im Lesesessel mit dem Buch auf dem Schoß. Da wird es bei dem Gewicht mit der Zeit durchaus unangenehm, bzw. ist es fast unmöglich die mit einer Hand zu halten während man Erdnüsse konsumiert oder am Whisky schlürft. Deshalb schwöre ich seit einiger Zeit auf Leseknochen. Das ist ein speziell geformtes Kissen, welches man unterschiedlich einsetzen kann. Ich sitze zumeist im Lesesessel, habe die Beine auf einen Schemel hochgelegt, also extrem relaxt, nehme das Kissen dann auf die Oberschenkel und kann dort das Buch dagegen lehnen. Sehr bequem.

    Hatte ich beim Werewolf by Night am Ende der Rezi mal ein Bild gemacht (Spoiler öffnen):
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5724199
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  15. #6240
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das ist der Vorteil des Leseknochens, ich brauche ja nur noch eine Hand zum Umblättern (in der Regel rechts, weil links der Beistelltisch mit Whisky und Knabberkram steht) also bleibt die Andere (links) frei zum Naschen.
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  16. #6241
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Die ersten Bände von Luzian Engelhardt auffem Thron lesen. Unbeschreibliches Gefühl. Da bleibt kein Darm trocken. Wenn das nur der gute alte Elvis hätt erleben können. Der wär dann noch hier.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  17. #6242
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Zitat Zitat von Spiro Agnew Beitrag anzeigen
    Erste Regel, die ich immer befolgt habe: Nie essen oder trinken beim Lesen von Comics.
    Och, ich mach das schon ganz gerne, lese sogar recht oft zur Abendbrot-Zeit. Aber ich achte dann darauf, dass der Teller diesseits des Comics steht und nicht jenseits.

  18. #6243
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ich achte auch drauf, dass ich die Comics nicht einsaue, aber Regeln diktiere ich mir da keine. My Comics, my rules.
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  19. #6244
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Fables 11 – Der gute Prinz



    Nachdem wir in den „Schneeweißen Nächten“ seine herzzerreißende Vorgeschichte kennenlernen „durften“ und der schüchtern/sympathische Fliegenfänger in Band 10 endlich wieder zu sich gekommen ist können wir ihn jetzt erleben wie er - - - völlig am Boden zerstört, wie ein Häuflein Elend vor sich hinvegetiert. Jahre nach der schrecklichen Tragödie, die seiner Familie widerfuhr, ist er jetzt erst bereit die notwendige Trauerarbeit zu leisten.

    Derweil wird weiter in alle Richtungen spioniert, Prince Charming schlägt sich mit Hänsel rum, während die Baba Yaga im Keller ausgequetscht wird und was Kay so alles in Frau Totenkinder sieht würde mich ja brennend interessieren. Schließlich schmeißt Flycatcher seinen Job hin, denn weiter Böden schrubben, um für erfundene Mini-Vergehen zu büßen, das kann nicht länger sein Dasein bestimmen. Nein, er muss andere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel die nächste Fuhre zur Farm. Das ist allerdings nur ein Vorwand, denn der Plan, den er dort seinem alten Kumpel Blue Boy offenbart ist sicher nicht das, was wir von dem Häuflein Elend erwartet haben, und so wird dieser von seinem Buddy auch rundheraus abgelehnt. Doch das spornt Flycatcher, Ambrose, also den Froschkönig nur zu einem weitaus waghalsigeren Unternehmen an, einer selbstauferlegten Bürde mit ungewissem Ausgang, einem Weg wie er beschwerlicher kaum sein kann…


    Was für ein wahnsinnig toll erzählter Band zum mitfiebern, mitleiden, staunen und schwelgen. Die wundervolle Hauptfigur nimmt uns mit auf eine spannende, gefühlvolle, märchenhafte und gefährliche Reise voller Gefahren und Wunder, einfach von vorne bis hinten rundum gelungen und für mich das große Highlight der bislang sowieso durchgehend starken Reihe.

    10/10

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  20. #6245
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von Spiro Agnew Beitrag anzeigen
    Erste Regel, die ich immer befolgt habe: Nie essen oder trinken beim Lesen von Comics.
    Gerade beim Lesen von Winterworld von Dixon und Zaffino kippte mein Stück Schwarzwälderkirschtorte und verteilte lustig diese fiesen Schokoraspeln auf den Seiten.
    Ganz vorsichtig wieder wegbekommen. Puh...

  21. #6246
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Batman – Ein Tod in der Familie (DC Comics Graphic Novel Collection Band 14)



    Robin Nummer zwei, alias Jason Todd, hatte es bei den Fans der damaligen Zeit offenbar nicht allzu leicht. Kurz nach seinem Auftreten wurde seine Origin nochmal in abgewandelter Form erneuert, und den zu langweiligen Burschen etwas wilder und eigenständiger zu machen, doch auch (oder vielleicht gerade?) diese draufgängerische, etwas vorlaute und eigensinnige Art war es dann, die dem Publikum schon einige Jahre später nicht mehr so zusagte. So kam es dann zum Jahreswechsel 1988/89, zum 50sten Jubiläum der Fledermaus, zu dieser äußerst umstrittenen, und zum damaligen Zeitpunkt absolut einzigartigen Geschichte. Erzählt wurde eine spannende, mehrere Hefte überspannende Story, zur Jubelnummer durfte natürlich auch der Joker nicht fehlen, und wie so oft gab es selbstverständlich auch wieder einen nervenaufreibenden Cliffhanger.

    Doch ab diesem Punkt sollte alles anders werden, denn diesmal waren es nicht die Autoren, sondern die Leser, die Fans, die Comicliebhaber, die den Fortlauf der Geschichte bestimmen sollten. In einer Beispiellosen Aktion sollten die Bat-Jünger Amerikas telefonisch über Leben und Tod entscheiden. Wie heißt es so schön? The rest is history.

    Ja, selbst ich als unbedarfter Neuling konnte nicht an diese Geschichte gelangen, ohne ihren Ausgang zuvor schon zu kennen. Mal davon abgesehen, dass Titel und Cover schon dezent spoilern kommt man in der Community einfach nicht umhin vom Tod des zweiten Robin zu hören. Aber ganz ehrlich? Als ich vor etwa drei Jahren mit dem Lesen von Comics begann wusste ich davon noch genau nix! Ich wusste nicht mal, dass es mehr als einen Robin gibt! Aber so ist das nunmal, ruck zuck ist man „versaut“, von ungewolltem Wissen überschwemmt, was soll man machen? Dennoch wollte ich natürlich wissen, wie es dazu kommen sollte, was die beiden Jims (Starlin und Aparo) im Petto haben, um den großen Abgang des kleinen Rotkehlchens zu zelebrieren.


    Das kann sich dann tatsächlich wirklich sehen lassen. Das der Mitternachtsdetektiv und sein Mündel zu Beginn erstmal getrennt unterwegs sind, sich eine Mischung aus Spionage- und Detektivgeschichte aufbaut und die beiden dann schließlich durch Zufall während ihrer jeweiligen Mission wieder aufeinandertreffen, das ist schon geschickt und sehr unterhaltsam konstruiert. Für Robin geht es mit der Suche nach seiner verschollenen Mutter auch um ein zentrales, für ihn nachvollziehbar unendlich wichtiges Thema, im Konterpart stellt der Joker mit Atombewaffnung eine ungeheure Bedrohung dar, nicht nur für Gotham City.

    Der Hauptakt, auf den alle warten, gestaltete sich für mich dann überraschend hart und gnadenlos, also im positiven Sinne, falls man das so sagen kann. Da wurde nicht mit Samthandschuhen gearbeitet, sondern eher nach dem Motto „Ihr wolltet es so, jetzt kommt damit klar.“ Ja, da kann sich schon ein kleiner Knoten in der Magengrube bilden, wenn man zart besaitet ist.

    Bleibt schlussendlich eine fein erzählte, unterhaltsam und spannend getaktete Batman-Story, der die überraschende Pointe über die Jahre (oder eigentlich schon direkt nach Veröffentlichung) leider abhandengekommen ist. Trotzdem ein absolutes Muss für jeden Batman-Interessierten und vollkommen zurecht nicht nur umstritten, sondern auch ein Klassiker.

    Als Bonus hat Eaglemoss diesmal neben allen Covern der Einzelausgaben auch noch die Seite für den Aufruf zur Telefonabstimmung abgedruckt, das alternative Ende in dem Robin überlebt hätte und als Klassiker: Batman #366 . In der herrlich abgedrehten Story um den Joker und eine Söldnerarmee mitten im Dschungel bei der Ruine eines alten Maya-Tempels stritt Jason Todd zum ersten mal im waschechten Robin-Kostüm in Erscheinung. Also mal wieder ein runder Abschluss zu einem einzigartigen Batman-Abenteuer.

    8/10

    Wie hättet Ihr abgestimmt? Mochtet Ihr Robin #2 und hättet ihn gerne noch länger an der Seite des Dunklen Ritters gesehen, oder wurde es Zeit, dass die Nervtröte endlich den direkten Abgang geprobt hat?

    VG, God_W.
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  22. #6247
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Tod in der Familie war schon ein Hammer... Schlichtweg das Faktum, dass Robin von Joker ermordet wird, war eine "Sensation"!

    Ich bin ja vor fast 20 Jahren bei den Superheldencomics ausgestiegen (Daredevil bildet da eine Ausnahme), aber in den 90er Jahren gabs schon richtig gute Storylines, z.B. die Batman Knightfall-Storyline. Hab da heute noch die Ehapa Ausgaben der 90er Jahre daheim (trau ich mir aber nimma lesen, die Dinger drohen auseinanderzufallen).
    Die jetzige Batman Stories kann ich nicht mehr beurteilen. Das ist mir auch zu unübersichtlich geworden.

  23. #6248
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    Ich kaufe mir Batman nur noch nach Artwork. Zuletzt die sehr guten Batman:Noel, Batman:Joker (beide im Riesenformat), Batman Damned (3 Bände) alle von Lee Bermejo Meisterhaft in Szene gesetzt, der 3-bändige Batman Die drei Joker (sieht sehr nach Brian Bolland aus, auch die ganze Aufmachung des Bandes erinnert extrem an den unerreichten Killing Joke), und zuletzt den grottigen Batman/Catwoman Band 1 von 3. Die Bände 2 und 3 werde ich mir garantiert niemals ansehen. In meinen Augen ganz großer Mist. Und das ist noch verharmlost!
    Sonst kann ich nur God_W mit seinen Rezensionen empfehlen. Da finde ich dann auch einmal ältere Schätze. Da er netterweise immer Fotos in seine Rezensionen einbaut, kann ich mir schon einmal ansehen was denn da auf mich zukommen könnte. Zuletzt die beiden großartigen Die Geburt des Dämons mit dem Artwork (2.Band) von Norm Breyfogle. Unglaublich gut. Mit das beste was ich je in sachen Batman gelesen und gesehen habe.
    Zu Jim Aparo: Sein Batman war für mich immer der auffallendste. Kein Zeichner konnte das Cape so in Szene setzen wie er. Seine Cover sind Legende.

    LG
    Mollari
    Verkaufe Comics.

  24. #6249
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    @Mollari

    Danke!

    Aber gibts eigentlich noch sowas wie eine fortlaufende Batman Geschichte?

    Deine Empfehlungen sind ja sehr interesante Einzelbände

  25. #6250
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    @Largo Beutlin
    Spiro Agnew hat da bedeutend mehr Ahnung von Batmancomics als ich. Wie gesagt, ich kaufe nur Einzelbände nach Artwork. Da passen dann auch immer wieder mal Bände der Batman Collection oder DC Graphic Comic Collection. Die vier oben genannten Zeichner der Batman Collection sind alle Top. Leider habe ich da nur die Bände von Neal Adams, als ich erfuhr das es die Bände gibt, waren die Bände von Jim Aparo mir schon zu teuer. Alan Davis kannte ich nicht, aber das Artwork sieht sehr gut aus. Den Band bekommt man noch zum Normalpreis. Werde ich mir in der nächsten zeit auch zulegen.

    LG
    Mollari
    Verkaufe Comics.

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