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  1. #1
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    editorial "zack" 12/2010

    da die ersten abonnnenten heute das neue "zack magazin" im briefkasten hatten, anbei das aktuelle editorial zum fröhlichen diskutieren.

    efwe


    Liebe Leser,

    demnächst steht einmal mehr die Bekanntgabe der Halbjahresprogramme der großen Verlage an, die wieder mit großer Spannung erwartet werden. Doch da große Verlage wirtschaftlich denken müssen und andere Kostenstrukturen haben als Klein- und Mittelverlage, sollten die Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt sein.
    Von dem, was bisher zu vernehmen war, werden sich Carlsen und Egmont auch weiterhin auf altbewährtes verlassen: Fortsetzungen bestehender Reihen, Gesamtausgaben, Disney, Asterix, Graphic Novels. Die große Bandbreite des franko-belgischen Comic wird man aus bekannten Gründen nicht wirklich finden.
    Diese bleibt weiterhin den kleineren und mittleren Verlagen vorbehalten, die sich – oft unter dem Zwang der Selbstausbeutung – dem großen Angebot unserer westlichen Nachbarn widmen.
    Natürlich ist es schön, wenn so doch eine fast unglaubliche Bandbreite an verschiedenen Themen und Stilen den Weg zu uns findet, aber aufgrund der engeren Vertriebsstrukturen von Firmen wie PPM oder MSW, über die die meisten Verlage ihre Bücher vertreiben, nicht den Weg in die großen Buchhandlungen betreten kann, sondern sich auf den Comicfachhandel beschränken muss. Damit wird der Comic in seiner großen Ausprägung auch weiterhin ein Spartendasein fristen, da selbst geneigte potenzielle Käufer, die sich nicht aus den Reihen der Fans rekrutieren, ihr Wunschprodukt nicht einfach in der Thalia-Filiale um die Ecke erwerben können.
    Es ist lobenswert, wenn Rezensionen interessanter Comics in Tageszeitungen und Wochen- oder Monatsmagazinen veröffentlicht werden. Allerdings sind gerade die Leser dieser Blätter überwiegend keine Comicfans, die nicht unbedingt aufwändige Recherchen betreiben wollen, um in den Besitz eines besprochenen Albums zu kommen.
    Hier liegt also ein nicht zu unterschätzendes Problem: auf der einen Seite die mögliche Akzeptanz des Mediums durch potenzielle Leser, auf der anderen Seite die nur beschränkte Verfügbarkeit.
    Es ist also kein Wunder, dass der Comic per se als Kinderunterhaltung angesehen wird, wenn sich vor allem etwa Asterix, Disney, Tim & Struppi und Manga in den Regalfächern der großen Filialisten tummeln.
    Möglicherweise ist ja der nächste Gratis-Comic-Tag ein Mittel, um in diese Richtung einen Vorstoß zu wagen.

    In diesem Sinne


    Georg F.W. Tempel
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  2. #2
    Moderator Splitter Forum
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    Lustigerweise wird der nächste Gratis-Comictag
    aber in Richtung Jugend- und Kindercomic ausgebaut!

    Man möchte also hier diesmal genau das "Bild in der
    Öffentlichkeit" nutzen, um die Jugend verstärkt in das
    Fachgeschäft zu locken.

    Papa oder Mama sollten dann halt mal die Zeit nutzen
    und in die Regale für Erwachsene schauen!

  3. #3
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Lustigerweise wird der nächste Gratis-Comictag
    aber in Richtung Jugend- und Kindercomic ausgebaut!


    wieso lustigerweise? Nur weil alle Comics für Kinderkram halten, sollen Verlage auf Kinder in Zukunft verzichten?

  4. #4
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Lustigerweise wird der nächste Gratis-Comictag
    aber in Richtung Jugend- und Kindercomic ausgebaut!

    Man möchte also hier diesmal genau das "Bild in der
    Öffentlichkeit" nutzen, um die Jugend verstärkt in das
    Fachgeschäft zu locken.

    Papa oder Mama sollten dann halt mal die Zeit nutzen
    und in die Regale für Erwachsene schauen!
    Es heisst ja immer in bestimmten anderen Threads , dass sich die Verlage im Vorfeld schon dabei etwas gedacht haben und bestimmt nicht scharf darauf sind sinnlos Geld zu verbrennen.
    Also wenn die maßgeblich beteilligten Verlage samt Experten sich auf dieses Konzept geeinigt haben...na dann wird es wohl schon richtig und richtungsweisend für die Zukunft sein.
    Geändert von Huckybear (20.11.2010 um 21:39 Uhr)

  5. #5
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Damit wird der Comic in seiner großen Ausprägung auch weiterhin ein Spartendasein fristen, da selbst geneigte potenzielle Käufer, die sich nicht aus den Reihen der Fans rekrutieren, ihr Wunschprodukt nicht einfach in der Thalia-Filiale um die Ecke erwerben können.
    Jeder Interessent kann jeden Comic in jeder Buchhandlung bestellen, die den dann beim Barsortiment oder direkt beim Verlag bestellen kann. Ein Vertriebsproblem sehe ich nicht. Den Lesern eines Magazins zu suggerieren, sie könnten einen Comic, den sie im Magazin kennengelernt haben, nicht im Buchhandel erwerben, halte ich nicht für hilfreich.

    Natürlich gibt es im Buchhandel ein Angebotsproblem, aber dass das Angebot von der Nachfrage bestimmt wird, ist kein Geheimnis und angesichts der unendlich vielen Bücher von Comic- und Literaturverlagen auch gar nicht anders machbar.

    Der Comicfachhandel ist keine Beschränkung, sondern ein zusätzlicher Vertriebskanal, den Literaturverlage gar nicht haben. Damit sind wir eigentlich sogar im Vorteil. Wenn wir aus dem Spartendasein rauskommen wollen, brauchen wir nicht nur einen Weg in die großen Buchhandlungen, sondern vor allem größere Fachhandlungen. Der Gratis-Comic-Tag ist dafür nur ein erster Schritt.
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    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

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  6. #6
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    das ist ja nun keine neue erkenntnis. tatsache ist aber, dass derjenige, der sich einen comic bestellen will, sich bereits mit der thematik auseinandergesetzt hat. damit erfährt er aber nicht unbedingt etwas über die bandbreite der themen, die comics bieten.
    und dass das angebot an comics im buchhandel allein von der nachfrage bestimmt wird, halte ich für ein gerücht. da liegen genügend titel auf den präsentiertischen, die fürs renommee gut sind, aber auflagentechnisch im mittleren comicbereich dümpeln. da spielt der ruf der comics immer noch eine große rolle, wenn man ihre abwesenheit erklären will.
    ja, es ist schön, den fachhandel zu haben, aber er hilft nur, das spartendasein zu vertiefen, da die wenigsten comicläden, die ich kenne, dazu angetan sind, laufkundschaft zu locken. hier finden sich vor allem diejenigen ein, die eh schon comicfans sind. so bleibt man weiterhin unter sich.
    anstatt darauf zu setzen, dass die comicläden schon genug auflage der einzelnen kleineren verlage verkaufen werden, sollten diese vielleicht einmal darüber nachdenken, wie man in konzertierten aktionen für den buchhandel interessant werden kann.

    efwe

  7. #7
    Mitglied Avatar von Wassermann
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    Das ich im Buchhandel meine Comics bestellen kann, habe ich schon mehrfach ausgenutzt.

    Dafür gehe ich in ein Geschäft und stöbere neben meiner Bestellung auch noch etwas im Laden herum. Meistens bleibt ein gutes Buch, oder mehr, dabei auch noch hängen. Das finde ich sehr gut, da mein Lesebedarf doch groß ist.

    Leider habe ich dieses Glück aber nicht im Comicbereich. Die nächste reine Comicshop ist 100km entfernt und dann ergibt sich ein Stöbern nur, wenn ich genau weiß, ich will den Einen oder Anderen Comic gezielt kaufen.

    Zur Vervollständigung meiner Serien ist das gut. Es geht aber sehr viel verloren, wenn eine gute Storie eines kleinen Verlages mir unbekannt bleibt. Ebenso habe ich kritisch festgestellt das auch sehr beworbene Geschichten oder Serienfortsetzungen gelegentlich ganz übler Mist sind (Bitte nicht nach Einzelheiten fragen). Dies hätte ich beim Stöbern doch ausfiltern können, aber bei einer Bestellung muss man das nehmen, was man bestellt hat.

    Bei der Vorauswahl hilft mir das ZACK-Magazin ganz ordentlich, doch wie gesagt es geht auch viel unter oder wird durch irreführende Werbung zu Unrecht als Top-Comic bezeichnet.

    Das wichtiger für mich im Comic- aber auch im Buchladen ist das umsehen und stöbern. Flächendeckend gibt es gute Buchläden, die ihr Sortiment gerne um die Sparte Comics erweitern könnten. Warum das nicht geschieht habe ich aber nicht so richtig verstanden, da Bestellungen sehr wohl möglich sind.

  8. #8
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    ja, es ist schön, den fachhandel zu haben, aber er hilft nur, das spartendasein zu vertiefen, da die wenigsten comicläden, die ich kenne, dazu angetan sind, laufkundschaft zu locken.
    Die Comicläden für Laufkundschaft attraktiv zu machen, ist der nächste wichtigste Schritt. Sonst laufen alle Verlagsaktionen ins Leere.

    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    anstatt darauf zu setzen, dass die comicläden schon genug auflage der einzelnen kleineren verlage verkaufen werden, sollten diese vielleicht einmal darüber nachdenken, wie man in konzertierten aktionen für den buchhandel interessant werden kann.
    Das ein schließt das andere nicht aus. Als Verlag braucht man beide Vertriebsschienen, um existieren zu können. Nur ist der Buchhandel schon platztechnisch kaum dazu geeignet, die Bandbreite der Themen, die Comics bieten, überhaupt anbieten zu können.

    Zitat Zitat von Wassermann Beitrag anzeigen
    Dies hätte ich beim Stöbern doch ausfiltern können, aber bei einer Bestellung muss man das nehmen, was man bestellt hat.
    Mit den Leseproben im Internet lässt sich das viel besser ausfiltern als mit kurzem Durchblättern im Laden.
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  9. #9
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    efwe,

    möchtest Du die Comicläden abschaffen, damit alle Comics im Buchhandel verkauft werden?

  10. #10
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    Also ich sehe das ähnlich: Der Erfolg von Splitter basiert meiner Meinung zu einem großen Teil auf idealer Nutzung des Internets. Splitter Titel werden auf ganz vielen Seiten besprochen und Splitter holt die Leute genremäßig dann dort ab wo sie sind.

    @efwe: Ich glaube Mark Fischers Einwand über den Bezug von Comics bezog sich auf diese Textzeile: Allerdings sind gerade die Leser dieser Blätter überwiegend keine Comicfans, die nicht unbedingt aufwändige Recherchen betreiben wollen, um in den Besitz eines besprochenen Albums zu kommen.
    Nee, das kann heute jeder der Zugang zu einem Computer hat. Das man dann immer noch nicht in Geschäften auf Riesenangebote trifft, ist in der Tat ein Problem, aber wer einen Titel will, der kommt auch dran!

    Übrigens zeigen Untersuchungen der letzten Jahre, dass Kleinverlage dank Internet besser wahrgenommen werden und über diesen Kanal viel erfolgreicher sind als über das stationäre Sortiment. Dabei beziehe ich mich auf die normale Buchproduktion. Bei einem Nischenprodukt Comics ist das aber auch wichtig und richtig, was nach meiner Meinung die "Großen" Carlsen und Ehapa entweder noch nicht verstanden haben oder die Kosequenzen nicht ziehen wollen. Ein Konzept zum Internetvertrieb, Betreuung von Foren, Facebook, alles was Nutzung von Web2.0 angeht fehlt dort (Das ist eine Feststellung. Mir ist klar, dass eine Änderung von vielen Faktoren und Abwägungen abhängt.

  11. #11
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    der Disneybereich hat es erkannt, für diesen Selbstgänger gibt es eine Facebookgruppe Lustiges Taschenbuch

  12. #12
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    Religionsersatz? --

    Liebe Freunde,

    bisher konnte mir noch niemand stichhaltig erklären, warum man Leute, die offensichtlich keine Neigung dazu haben, davon überzeugen möchte, Comics zu lesen.

    Warum sollten Comics gesellschaftlich anerkannter sein?

    Stelle ich derartige Fragen, gucken mich die Comicsektierer befremdet an; die, die glasige Augen und einen entrückten Gesichtsausdruck bekommen, wenn sie davon reden.

    Warum könnte ich wollen, daß meine Neurose zum Maßstab aller Dinge wird?

    In der richtigen Welt haben Comics den Stand, der ihnen gebührt, und das ist nicht abwertend gemeint,

    Gruß --

  13. #13
    Mitglied Avatar von Gerwulf
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    [QUOTE=Mark O. Fischer;2983354]Jeder Interessent kann jeden Comic in jeder Buchhandlung bestellen, die den dann beim Barsortiment oder direkt beim Verlag bestellen kann. Ein Vertriebsproblem sehe ich nicht. Den Lesern eines Magazins zu suggerieren, sie könnten einen Comic, den sie im Magazin kennengelernt haben, nicht im Buchhandel erwerben, halte ich nicht für hilfreich.


    Das ist eben der Denkfehler, den Ich für mich hier bei diesem Thema entdecke

    Otto Normal will wohl eben nicht stundenlang Recherche betreiben.

    Der liest seine Zeitung.
    Wenn er zufällig im fabelhaften Feuilleton eine Comic Rezension entdeckt hat und für interessant befunden hat, nach Feierabend beim Bummeln im Einkaufszentrum bei Thalia
    dieses Album auf einen Tisch mit Novitäten entdeckt,
    ist wohl die Wahrscheinlich ein vielfaches höher, dass hier ein Käufer entsteht, als
    wenn er nichts sieht und dann zu Hause vor dem TV langsam eindöst
    beim Lustigen Quiz der Tiere, oder liege ich da falsch?

    Wenn man allein bedenkt, wie viele potentielle Kunden, die gute alte Laufkundschaft, Tag für Tag durch die
    1000 oder mehr Thalia Läden in Deutschland rennt,

    frage ich mich seit Jahren wieso es nicht möglich ist, das die Vertriebe der Verlage, wie z.B.
    ppm, mit einer starken Stimme in Verhandlungen mit den Ketten tritt,
    und Monat für Monat einen Tisch mit Novitäten anbietet.

    So viele unterschiedliche Menschen erreicht der Fachhandel in
    einem ganzen Kalenderjahr nicht.

    Nur in solchen Ketten kann man das Medium Comic für die Masse
    zugänglich machen.

    Warum gibt es keinen Zusammenschluss zu einem Verband, der solche wichtigen Maßnahmen voran treibt?

  14. #14
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
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    Zitat Zitat von brocca Beitrag anzeigen
    Warum sollten Comics gesellschaftlich anerkannter sein?
    Es geht um gleichberechtigte Akzeptanz von Medien, mit denen Geschichten erzählt werden. Wenn eine gezeichnete Geschichte automatisch weniger Konsumenten erreicht als wenn sie nur geschrieben oder ein Film wäre, dann stimmt das Verhältnis nicht.

    Niemand muss einen Comic lesen, weil es ein Comic ist, sollte aber nicht eine Geschichte ablehnen, weil sie "nur" gezeichnet ist. Comic vereint in sich gleich drei Kunstformen: Literatur, Malerei und filmische Inszenierung. Das nur wenige Leute dies überhaupt wahrnehmen, erstaunt mich immer wieder.
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  15. #15
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von Gerwulf Beitrag anzeigen
    frage ich mich seit Jahren wieso es nicht möglich ist, das die Vertriebe der Verlage, wie z.B.
    ppm, mit einer starken Stimme in Verhandlungen mit den Ketten tritt,
    und Monat für Monat einen Tisch mit Novitäten anbietet.
    Die Antwort ist einfach: Die Stimme Thalias (und anderer großer Ketten) ist wesentlich stärker und verstummt nur nach Überweisung vieler vieler Tausend Euros.

  16. #16
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    funktiniert aber nur, weil die (großen) Buchverlage diese ohne mit den Wimpern zu zucken bezahlen

  17. #17
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    und das müssen sie in form von wkz (werbekostenzuschuss), um überhaupt gute platzierungen im handel zu erhalten. oder glaubt jemand, dass thalia, weltbild etc ihre prospekte selbst finanzieren?
    natürlich möchte ich den comicfachhandel nicht abschaffen, das wäre unsinn. aber solange viele comicläden noch aussehen, als wären sie ein gemischtwarenladen, und nicht wie etwa das comickaufhaus in nürnberg, dürfte es kaum gelingen, laufkundschaft zu generieren.
    und da die meisten comicverlage - wenn sie wirklich wirtschaftlich arbeiten - mit den über den fachhandel verkauften auflagen nicht ökonomisch kalkulieren können, muss der buchhandel als flächendeckende vertriebsstruktur geknackt werden.
    solange es aber nicht möglich ist, dass die kleinen und mittleren verlage als vereinte verkaufsorganisation auftreten, werden sie bei den ketten auch nicht gelistet werden, da thalia etc sich schon heraussuchen, wen sie in ihren häusern präsentieren. anders als im zeitschriftenhandel gibt es im buchhandel keine pflicht, produkte im sortiment zu führen.

    efwe

  18. #18
    Mitglied Avatar von Wassermann
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    [Mit den Leseproben im Internet lässt sich das viel besser ausfiltern als mit kurzem Durchblättern im Laden. ][/QUOTE]

    Mein Leben findet jedoch neben dem Internet statt. Dafür bewege ich mich ganz gerne einmal in die Läden.

    Das nächste Problem ist im Internet dann auch ich muss vorab schon entschieden haben ich rufe jetzt diese besondere Seite auf und lese diesen besonderen Comic.
    Wenn mich aber weder Texter, noch Zeichner, noch etwas anderes auf den Comic aufmerksam machen, dann suche ich die Seite nicht auf.

  19. #19
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    wieso lustigerweise? Nur weil alle Comics für Kinderkram halten, sollen Verlage auf Kinder in Zukunft verzichten?
    Nein nein, das sollen sie nicht. Da hättest du meine Anmerkung
    falsch verstanden. Trotzdem bleibt der "lustige" Spagat, dass
    man nun in zwei Richtungen denken muss. Am selben Ort
    wäre die Situation ca. so, dass man den Sohn einläd, um
    dem Papa zu erklären, dass es eigentlich ein viel größeres
    Erwachsenenangebot gibt und man könnte das Gespräch
    auch genau anders herum führen - also nach der Einladung
    des Vaters das Jugendangebot hervorheben!

    Bekäme z. B. der eine Vater ("Vater" steht hier nur als
    Erwachsenen-Platzhalter) das nachfolgende Verkaufsgespräch
    mit, würde er sich sicher wundern, weil der nachfolgende
    Interessent nun alles anders herum erzählt bekommen wurde.

  20. #20
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    Zitat Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
    Die Antwort ist einfach: Die Stimme Thalias (und anderer großer Ketten) ist wesentlich stärker und verstummt nur nach Überweisung vieler vieler Tausend Euros.
    Zehn- bis Hunderttausender, um genau zu sein.

  21. #21
    Mitglied Avatar von Gerwulf
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Zehn- bis Hunderttausender, um genau zu sein.

    Aha..Danke für die Information.

    Da frage ich mich aber...

    ...diese Summen zahlen die beiden Branchenriesen Carlsen und
    Egmont, damit sie in die letzten Ecke im Regal stehen, wo so gut wie
    niemand vorbei kommt und sich die Mühe macht, die wenigen Exemplare
    zu betrachten?!

    Macht für mich keine sinnvolle Investition, oder gibt es öffentliche Zahlen,
    wie viele Exemplare in solchen Ketten abgesetzt werden?

    Warum gibt es dnn keinen Zusammenschluss der kleinen Verlage,
    um ein stärkerer Verhandlungspartner aufzutreten?

    Sind die Interessen sooo verschieden, dass man sich auf keine
    Strategie einigen kann?

    Ist das Risiko einfach zu groß,
    da die realitsche Umsatzsteigerung durch die Ketten in keinen Verhältnis
    zu dem finanziellen Aufwand ( monatliche Ausgaben, um überhaupt
    dort seine Ware anbieten zu dürfen) steht?

    Gibt es eigentlich keine brauchbaren Zahlen, wie viele Menschen überhaupt
    ein Comic, eine Graphic Novel etc. kaufen würden?

    Sind überhaupt solche Zahlen zugänglich, oder sind die beiden Branchenriesen die Hüter dieser Zahlen?

    Ich finde diese Thematik sehr spannend und wünsche mir wirklich
    mal ein bischen Größenwahn und eine Aufbruchstimmung.

    Das wäre mein Wunsch Szenario:

    Monatlich Eine neue große bunte Auswahl an Comic Alben im Buchhandel und für den Kiosk billige SC Ausgaben,
    also max. 5 Euro das Album .

  22. #22
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von Gerwulf Beitrag anzeigen
    Aha..Danke für die Information.

    Da frage ich mich aber...

    ...diese Summen zahlen die beiden Branchenriesen Carlsen und
    Egmont, damit sie in die letzten Ecke im Regal stehen, wo so gut wie
    niemand vorbei kommt und sich die Mühe macht, die wenigen Exemplare
    zu betrachten?!
    Gestern hast du noch von einem Tisch voll Novitäten gesprochen.

  23. #23
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    Korrekt. Es ging natürlich um die zentrale Präsentation z.B. durch einen Tisch, nicht um die Anwesenheit im Regal.

    Aus gutem Grund landen nur die planbaren Bestseller auf diesen Tischen.

    5-Euro-Comics sind nur machbar, wo zehn- bis hunderttausende davon verkauft werden, andererseits ist dem Handel der Umsatz durch solche Titel zu gering und er wird sie nicht führen. Bücher sind u.a. deshalb so teuer, weil der Handel kein Interesse an billigen Büchern hat, ausser sie gehen wie warme Semmeln vom Tisch. Insgesamt ein sehr komplexes Feld, lieber Gerwulf, das tendentiell Tage zum Erklären bräuchte. Nur die Kurzfassung: wenn du dran glaubst, hindert dich keiner daran, entsprechend finanziell mit fünf- bis sechstelligen Summen in Vorkasse zu gehen.

    Allgemein, und das sei jedem Kunden für immer ins Stammbuch geschrieben, läuft im Handel nichts aus Bösartigkeit, Faulheit oder anderen Untugenden nicht so, wie man sich das wünscht. Sondern es geht immer um Geld. Es gibt immer eine marktlogische, kapitalistische Erklärung für einen sonderbaren oder unangenehmen Prozeß. Das ist keine Rechtfertigung dieses Prozeßes, sondern eine Erklärung.

  24. #24
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von Gerwulf Beitrag anzeigen
    Ist das Risiko einfach zu groß,
    da die realitsche Umsatzsteigerung durch die Ketten in keinen Verhältnis
    zu dem finanziellen Aufwand ( monatliche Ausgaben, um überhaupt
    dort seine Ware anbieten zu dürfen) steht?
    Dass Produzenten die Händler dafür bezahlen müssen, dass diese ihre Waren anbieten, finde ich schon sehr absurd. Läuft das in anderen Branchen auch so? Zahlt bspw. Kraft den Supermarktketten Hunderttausende Euro, damit die ihre Spaghetti ins Sortiment aufnehmen? Kann ich mir nicht vorstellen.

    Zitat Zitat von Gerwulf Beitrag anzeigen
    Das wäre mein Wunsch Szenario:

    Monatlich Eine neue große bunte Auswahl an Comic Alben im Buchhandel und für den Kiosk billige SC Ausgaben,
    also max. 5 Euro das Album .
    Smells like ewig gleiche Grundsatzdiskussion

  25. #25
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Dass Produzenten die Händler dafür bezahlen müssen, dass diese ihre Waren anbieten, finde ich schon sehr absurd. Läuft das in anderen Branchen auch so? Zahlt bspw. Kraft den Supermarktketten Hunderttausende Euro, damit die ihre Spaghetti ins Sortiment aufnehmen? Kann ich mir nicht vorstellen.
    Ist aber so.
    Oftmals muss man sich einkaufen, mit zu verhandelnden Beträgen pro präsentiertem Quadratmeter Handelsfläche. Vielleicht nicht bei Aldi, dort gelten ganz eigene Regeln, aber bei vielen anderen gerade der großen Ketten.
    Insofern übertragen Thalia und co nur anderswo übliche Regeln auf den Buchmarkt.

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