Das zweite Pärchen (es hat viel zu lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass man nicht Päärchen sagt...) bietet durchaus Potential, aber das erste gefällt mir doch etwas mehr. Die Thematik von Trauma und Vorurteil wird aber weiterhin verfolgt, diesmal mit ganz anderem Ergebnis. Unterschiedliche Menschen reagieren unterschiedlich auf Traumata und obwohl beide Omegas Ängste und Hass davontragen, gehen sie ganz unterschiedlich damit um. Karasuma kapituliert vor der Realität und sieht Alphas als nichts als personifizierte Wollust an, bis er Takaba kennenlernt, während Sasabe sich gegen seine Rolle sträubt. Pragmatisch ist er auch: Sein Wunsch nach einer Paarbindung ähnelt jedenfalls einer Zweckhochzeit; dass für ihn keine Gefühle im Spiel sein sollen, ist klar. Er möchte die Bindung nur als Mittel zum Zweck nutzen, um seine Position als Omega zu tilgen. Daher sind auch Betas für ihn Luft. Während Karasuma ein unerwarteter Charakter war, ist Sasabe der Charakter, den ich zuerst als Omega erwartet und auch gewünscht hatte.
Uto haben wir auch schon kennengelernt - ein sympathischer Charakter, aber nichts allzu besonderes. Na ja, hat kein Trauma durchlitten und ist damit einfach ein freundlicher, unkomplizierter Typ zum Gernhaben. Die Beziehung der beiden war recht vorhersehbar und ich teile die Meinung, dass sich zu sehr auf die Brunstzeiten fokussiert wurde und da sie so viel Platz einnimmt, zieht sie den Band runter. Obwohl ich nicht weiß, was mit dem 'Hintergehen' gemeint ist.
Sehr viel mehr hat mir die weitere Entwicklung des Hauptpaares gefallen. Ich muss mich wohl bei LittleChi entschuldigen; ich hatte gesagt, dass der erste Band in sich abgeschlossen ist und das ist wohl doch nicht ganz der Fall. Zwar kann er alleine stehen, aber die Rollen des Hauptpaares bewegen sich definitiv höher als auf Gastniveau. >.<
Hier kommen die ganzen Szenen, die mich immer kriegen, egal wie oft ich sie sehe: Die Familienvorstellung ist die erste. Auch wieder so ein herrlich tragischer Moment, in dem der Vater seinen eigenen Sohn zuerst nicht erkennt... Aber sein Lächeln, nachdem Takaba Karasuma vorstellt! Den Vater mochte ich schon immer trotz seiner physischen und charakterlichen Schwäche. Ich hoffe, wir sehen noch mehr von der Familie. ^^
Das war's dann auch schon mit dem Hauptteil. Die Bonuskapitel waren aber nochmal sehr schön und retten den Band. :3 Da haben wir einmal noch eine Familie und eine richtige Großfamilie mit mehreren Generationen dazu! Die Dynamik gefällt mir auch sehr. Im Zweiten geht's um's Kochen und Innenausstattung. So ein richtiges Eheleben halt, wie schön.
Und da ich der Typ bin, für den das höchste der Gefühle das Warten auf einen Elternabend ist (siehe Ein Fremder im Frühlingswind :P) freut mich das sehr viel mehr, als es sollte. Das dritte Kapitel ist auch recht nett und diese Zusatzbilder aus den jeweiligen Kindheiten total niedlich! (Wieder der Vater
das ernste Bild mit Karasuma und seiner Mutter, in denen beide nicht mal so tun können, als würden sie lächeln, [wie in einem alten Gemälde] aber auch der gezielt eingerahmte Schriftzug beim Sport.
)
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