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Thema: Ehapa-/Egmont Comic Collection

  1. #4676
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Auch wenn bei den Privaten einst sicherlich viele Filmklassiker versendet wurden, gab es nur bei den Öffentlich-Rechtlichen engagierte Redakteure, die in den 70er Jahren mit viel Liebe, Sachverstand und Engagement tolle Reihen wie "Der phantastische Film" (mit dem legendären psychedelischen Vorspann von Heinz Edelmann) oder "Der Science Fiction-Film" (mit dem legendären Donna-Summer-Vorspann) zusammenstellten. Gleiches gilt für TV-Klassiker wie "Western von gestern", "Zwei Herren Dick und Doof", "Väter der Klamotte" oder "Männer ohne Nerven". Hier wurde nicht bloß uralter Content aus dem Kirch-Archiv versendet, sondern es wurde klassisches Filmmaterial mit großem Aufwand so aufbereitet und zusammengestellt, dass es in den 70er Jahren viele Zuschauer fand bzw. vor dem Vergessen gerettet wurde. Hier seien besonders die genialen Kommentare von Hanns Dieter Hüsch erwähnt, die eine Kunstform für sich darstellen!

    Ein solches Engagement, einen solchen Aufwand hat es bei den Privaten doch nie gegeben. Sowas war nur bei den Öffentlich-Rechtlichen denkbar.

  2. #4677
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Wobei die Western von Gestern ja ziemlich grausam zusammen geschnitten waren. Die anderen genannten Klassiker wahrscheinlich auch. Aber ja, du hast womöglich Recht. Aber vielleicht nicht ganz. Ich glaube, dass die Privaten auch ihre Idealisten hatten, zum Beispiel anfangs Pro7. Und sicher auch noch andere. Im modernen Kulturbereich glänzte Viva. Unterm Strich würde ich fast die Behauptung wagen, dass durch die Privaten MEHR Gutes in die Glotze kam. Ganz einfach weil sie auch die schiere und extreme Masse mitbrachten. Und es war definitiv nicht alles Gold was ARD und ZDF brachten. Hier wurde auch manipuliert und schöngeredet, geschnitten und fehlübersetzt, und einiges mehr. Ob wir heute schlauer wären, wenn das Private nicht gekommen wäre? Ich glaube, da müssen wir den Horizont nochmal erweitern, weg vom Fernsehen. Wir hatten ein fantastisches Bildungssystem in den 80ern. Die Unis stöhnten unter der Last der Abiturienten. Und ich habe 2010 mal Abiturklausuren mit meinen eigenen verglichen und einen nicht zu kleinen Schreck bekommen. Das Bildungsniveau damals war wirklich exzellent. Dazu selbstkritisch, selbstreflektiert, fortschrittlich, analytisch. Wir haben unser Bildungssystem seit Mitte der 90er systematisch runtergewirtschaftet. In Kindergärten und Grundschule wurde die Saat gesät, die wir heute ernten. Das können wir nicht alles dem Fernsehen anlasten. Es fing damit an, dass in den 90ern Erwachsene anmahnten, dass wir den Kindern wieder Respekt beibringen müssen (den die Erwachsenen in den 90ern auch immer noch nicht verdient hatten). Was wir eigentlich meinten: es ist doch lästig, die zu selbständig Denkenden zu erziehen. Vielleicht sollen die doch einfach mal machen, was man ihnen sagt.
    Geändert von Jovis (29.05.2023 um 12:06 Uhr)

  3. #4678
    Mitglied Avatar von Kickaha
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    Laurel & Hardy wurden auch zerstückelt und z.b. aus zwei Kurzfilmen einer gemacht, aber immerhin konnte man die dadurch kennenlernen, und heute sehe ich mir die ungeschnitten Filme von denen an.
    Ja, @Jovis, ARD und ZDF haben auch schon mal entschieden was dem deutschen Zuschauer zuzumuten ist und was nicht. Ich denke da an Serien wie Mit Schirm, Charme und Melone, das ZDF hat Folgen gekürzt und einige gar nicht erst gezeigt.
    @ BobCramer, "Der phantastische Film" und "Der Science Fiction-Film" fand ich auch gut, einige Filme finde ich auch immer noch gut.

  4. #4679
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Ob wir heute schlauer wären, wenn das Private nicht gekommen wäre? Ich glaube, da müssen wir den Horizont nochmal erweitern, weg vom Fernsehen. Wir hatten ein fantastisches Bildungssystem in den 80ern. Die Unis stöhnten unter der Last der Abiturienten. Und ich habe 2010 mal Abiturklausuren mit meinen eigenen verglichen und einen nicht zu kleinen Schreck bekommen. Das Bildungsniveau damals war wirklich exzellent. Dazu selbstkritisch, selbstreflektiert, fortschrittlich, analytisch. Wir haben unser Bildungssystem seit Mitte der 90er systematisch runtergewirtschaftet. In Kindergärten und Grundschule wurde die Saat gesät, die wir heute ernten. Das können wir nicht alles dem Fernsehen anlasten.
    Das war das, was ich mit dem EWG-Beispiel und den dafür heute (theoretisch) fehlenden Kandidaten meinte. In den 80ern gab es noch so eine humanistische Grundbildung, zumindest bei Leuten, die Abi gemacht hatten (zu denen ich übrigens nicht zähle, falls da wieder Vorwürfe wegen Elitarismus kommen sollten, ich hab nur Fachabi auf dem zweiten Bildungsweg). Heute sind die meisten Akademiker doch eher Fachidioten, woran das Bolognasystem nicht unschuldig sein dürfte: Wer Ingenieur oder Informatiker ist, hat nicht zwingend Grundkenntnisse in Bildender Kunst oder klassischer Literatur. Geschweige denn, dass er oder sie sich dafür interessieren würde. Bin mir da ehrlich gesagt selbst bei Grundschullehrenden nicht mehr sicher. Bis in die 80er war es aber noch normal, dass wer studiert hatte (egal was) eben auch mal ins Theater oder ein Kunstmuseum ging und vielleicht nicht (nur) Schlager und Top Ten hörte. Wobei der LehrerInnen-Anteil unter den Kandidaten bei Kuli schon extrem hoch war (lag aber auch daran, dass die ausländischen ja alle gut Deutsch sprechen mussten, und da waren Deutsch-LehrerInnen natürlich eine naheliegende Wahl).

  5. #4680
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    Um auch mal meinen Senf dazu zu geben: Ohne die Öffentlich Rechtlichen hätte ich die ganzen Klassiker mit Humphrey Bogart, James Cagney, John Wayne oder Peter Lorre nicht gesehen. Auch deutsche Filme - jetzt mal von jeder Ideologie losgelöst - wie die Hans Albers- oder Heinz Rühmann-Filme gab es nur dank der ÖR. Allerdings hatten Formate wie "Wünsch dir was" auch damals schon ein leichtes Geschmäckle.

    Allerdings war das Bildungsumfeld in den 1960ern und 1970ern - wie oben bereits angemerkt - ein ganz anderes. Ich würde behaupten, dass das Niveau stetig gesunken ist, solche Sendungen heute gar nicht mehr möglich wären. Die Frage ist dabei, ob das an den Privaten Sendern liegt, oder diese nur eine Antwort auf eine allgemeine "Verdummung" sind. Auch die ÖR haben sich mittlerweile mit grenzdebilen Endlos-Vorabendserien und pseudo-politischen Selbstdarstellungsshows telegener Politiker diesem Niveau angepasst, wenngleich sie dem ganzen einen etwas seriöseren Anstrich geben. Ich denke, das Volk bekommt, was es verdient.

    EfWe

  6. #4681
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Ich denke, das Volk bekommt, was es verdient.EfWe
    Im Comic-Bereich wohltuend anders. Noch nie gab's eine derartige Breite des Spektrums auf Deutsch wie jetzt. Es ist halt auch nicht gratis, wie die ÖR-Sender ...

  7. #4682
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Kickaha Beitrag anzeigen
    Laurel & Hardy wurden auch zerstückelt und z.b. aus zwei Kurzfilmen einer gemacht, aber immerhin konnte man die dadurch kennenlernen
    Und genau das ist der Punkt: das uralte Material wurde zielgruppengerecht aufbereitet und konnte so ein Massenpublikum erreichen. Der Purist und Cineast mag die Nase rümpfen, aber durch "Väter der Klamotte" etc. konnten Millionen TV-Zuschauer die alten Comedy-Meister würdigen und sich an ihnen erfreuen. Die wären sonst womöglich alle in Vergessenheit geraten. Der elitäre Standpunkt ist nicht immer der einzig richtige. In den 70er Jahren sah man das alles auch noch nicht so (str)eng, da wurde popkultureller Content frischfrommfröhlichfrei so angepasst und zusammengestellt, wie es in einem bestimmten Kontext zweckmäßig schien. Das kennen wir ja aus dem Comicbereich, zum Beispiel von den berühmt-berüchtigten Koralle-Übersetzungen.

    Zitat Zitat von Kickaha Beitrag anzeigen
    und heute sehe ich mir die ungeschnitten Filme von denen an.
    Und genau das ist ja das schöne an der heutigen Home-Cinema-Zeit: dass zum Beispiel der Laurel & Hardy-Purist das Werk der beiden unbearbeitet genießen darf und nicht auf "Zwei Herren Dick & Doof" zurückgreifen muss. (Ich habe nicht den detaillierten Überblick, aber es scheint so zu sein, dass das alte Laurel & Hardy-Material ziemlich vollständig vorliegt.)

    Zitat Zitat von Kickaha Beitrag anzeigen
    Ich denke da an Serien wie Mit Schirm, Charme und Melone, das ZDF hat Folgen gekürzt und einige gar nicht erst gezeigt.
    Ja, so wurde das damals eben praktiziert. Aber man muss klar sagen: das entsprechende Material wurde damals nicht für feinsinnige Pokulturfreaks aufbereitet, sondern für den TV-Massenmarkt. Feinsinnige Popkulturfreaks, die die Änderungen und Kürzungen registriert oder kritisiert hätten, gab es damals ja auch noch gar nicht. Das Gebaren der damaligen Verantwortlichen aus heutiger Sicht zu kritisieren, fände ich nicht angebracht. Anders liegen die Dinge bei bizarren übersetzerischen Perversionen der Sorte "Siggi und Babarras".

    Im Übrigen findet gerade im popkulturellen Bereich seit Jahrzehnten eine kontinuierliche Kanonisierung statt, die dafür sorgt, dass signifikante / relevante Werke wie eben "Mit Schirm, Charme und Melone" (meines Erachtens übrigens ein viel besserer Serientitel als "The Avengers") bewahrt, restauriert und in optimaler Form zugänglich gemacht werden. Ich habe mir deshalb zum Beispiel das Vergnügen gegönnt, die Bluray-Editionen der klassischen "Schirm"-Staffeln 4 und 5 ins Haus zu holen.

    Zitat Zitat von Kickaha Beitrag anzeigen
    @ BobCramer, "Der phantastische Film" und "Der Science Fiction-Film" fand ich auch gut, einige Filme finde ich auch immer noch gut.
    Für mich waren beide Reihen eine Offenbarung. Hier wurde von den Redakteuren wirklich Grundlagenarbeit geleistet, und tolle Klassiker fanden ihren Weg in die deutsche Glotze und damit ins Bewusstsein des deutschen Filmfreundes. In der ARD wurden Kracher gezeigt wie "Kampf der Welten", "Andromeda", "Soylent Green", "Godzilla", "Der Tag, an dem die Erde stillstand", "Dark Star", "Formicula", "Colossus", "Fahrenheit 451", "Mr. C.", "Tarantula", "Die Zeitmaschine", "Der Omega-Mann", "Westworld", "Metaluna 4", "Metropolis". Und zwar wurden die nicht bloß auf irgendeinem nächtlichen Programmplatz lieblos wegversendet, sondern am Samstagabend direkt nach Carrell und Kulenkampff bzw. dem "Wort zum Sonntag" präsentiert!
    Geändert von BobCramer (29.05.2023 um 15:09 Uhr)

  8. #4683
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    @BobCramer
    Alles sehr schön, was du hier aufzählst und als tolle Arbeit der Redakteure verkaufst. Aber sehen wir es real, das waren Filme, die alle etwa erst 10 - 15 Jahre auf dem Buckel hatten und da eben große Kinoerfolge waren. Nichts anderes machen die Redakteure heute auch, nur dass eben vor 10 - 15 Jahren echt viel Schrott im Kino lief und unglaublich erfolgreich war ("American Pie"-Reihe).

    EfWe

  9. #4684
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    @BobCramer
    Alles sehr schön, was du hier aufzählst und als tolle Arbeit der Redakteure verkaufst. Aber sehen wir es real, das waren Filme, die alle etwa erst 10 - 15 Jahre auf dem Buckel hatten und da eben große Kinoerfolge waren. Nichts anderes machen die Redakteure heute auch, nur dass eben vor 10 - 15 Jahren echt viel Schrott im Kino lief und unglaublich erfolgreich war ("American Pie"-Reihe). EfWe
    Ich verkaufe nichts. Ich weise nur darauf hin, dass die Verantwortlichen zu einer Zeit, in der es noch (fast) keine Filmnerds, kein Internet und (fast) keine Filmliteratur gab, Grundlagenarbeit geleistet haben, indem sie relevante Filme des phantastischen Genres zusammengestellt haben (von denen viele keine großen Kinoerfolge waren - große Kinohits im phantastischen Genre gab es vor "Star Wars" fast keine). Heute gibt es tausende von Filmfreaks, die jederzeit eine ähnliche Reihe zusammenstellen könnten, aber damals musste man eine spezielle Fachkompetenz haben, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen.

    Man kann das analog zur Comicszene sehen. Heute gibt es im deutschsprachigen Raum unzählige Nerds, die sehr viel Hintergrundwissen haben (und in diesem Forum unterwegs sind). Aber vor 45 Jahren konnte man die entsprechenden Spezialisten wohl noch an einer Hand abzählen (Spina, Tschernegg, Förster, Knigge...).
    Geändert von BobCramer (29.05.2023 um 17:04 Uhr)

  10. #4685
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    Das mit den SF-Filmhits würde ich so nicht unterschreiben. Es gab generell keine Blockbuster, aber sehr erfolgreiche Filme wie die "Planet der Affen"-Reihe, die Lemmy Caution-Filme, "Batman hält die Welt in Atem", die ganzen japanischen Monster- und SF-Filme, "Fahrenheit 451", "2001: Odyssee im Weltraum" usw. Und das sind jetzt nur die 1960er Jahre. Aus Deutschland gehören eigentlich auch die Mabuse-Filme dazu. Und in den 1970ern ging es dann gerade so weiter: "Silent Running" etc.
    Sicherlich gäbe es nur begrenzte Filmliteratur (nicht umsonst habe ich mir Bücher aus den USA schicken lassen), aber Ende der 1970er startete die Heyne Filmbibliothek, Georg Seelen begann zu veröffentlichen. So ganz die Diaspora war's dann doch nicht.

    Ich bin überrascht, dass du von Nerds mit Comic-Wissen sprichst. Meine Erfahrung sagt mir eher, dass die Nerds mittlerweile 45+ sind, sich hier im Forum tummeln, aber kaum mehr an den Schalthebeln der großen Verlage sitzen, um ihr Wissen auch umzusetzen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).

    EfWe

  11. #4686
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Apropos Planet der Affen! Das war nämlich ein prima Beispiel für Filme, die niemals im öffentlich-rechtlichen TV zu sehen waren. Als die Williams-Comics rauskamen, lief im Sonntags-Matinee-Programm unseres Kinos einen Sonntag lang Teil 1 und 2 und ich wäre klauen und betteln gegangen für die Fortsetzung, zumal die ja im Comic auch abgebrochen wurde. Als der Videorekorder erfunden wurde habe ich einen Klassenkameraden dafür bezahlt, dass wir bei ihm ein PdA Event machen. Plus Caliguila. Aber das war dann schon in den 80ern!

    Btw: nur dass nicht vergessen wird: in ARD/ZDF gab es noch Ansager! Und die Sachen, die sie zu den Filmen sagten, brachten uns überhaupt erst auf die Idee, dass Film ein Wissensgebiet sein kann. Das stützt doch noch mal Bob's Position. Es war schon einiges engagierter als im Privaten.

    Und zu den Nerds: vor 20 Jahren hätte ich gebettelt für einen Job als Comicmagazin-Schreiber und da hat mir einer was gesagt, was eigentlich für die gesamte Nerd-Welt gilt: "Egal wie viel du weißt, oder wie gut du bist, im Fanbereich wird es immer haufenweise Leute geben, die es umsonst machen." DAS ist der Grund warum wir uns immer noch hier tummeln und nicht an den Schalthebeln der Verlage. DA waren die Privaten Sender schlauer. Leute wie Raab, Kuttner, alles Viva-Volk und Moderatorenvolk wurde von der Straße und aus den Discos rekrutiert und mit richtig Kohle zum Bleiben gebracht. Das hat der Comicmarkt wohl versemmelt. Oder konnte es sich nicht leisten.

    Ach ja, und Blockbuster. Die Sage geht ja, dass der Weiße Hai 1 der erste Blockbuster war und dann Star Wars kam und der Rest ist Geschichte. Das stimmt glaube ich so. Vorher wurde Erfolg in viel kleineren Zahlen gemessen und da waren dann Filme wie Soylent Green, Silent Running usw. am Start, die ja dann auch den Weg ins TV fanden, wenn sie inhaltlich keinen Argwohn erregten. Und ASrgwohn: da gibt es durchaus ja Zitate aus allen Zeiten. Star Trek mit Kirk wurde zum Beispiel als grundsätzlich sadistisch und leidvoll bewertet und deshalb wurden nur so wenige Folgen ausgesucht. Bei Planet der Affen mag es die vielbemühte Klausel 'sozial desorientierend' gewesen sein. Und Flammendes Inferno hat's ja schon nur gekürzt ins deutsche Kino geschafft, weil er so brutal ist.
    Geändert von Jovis (29.05.2023 um 18:47 Uhr)

  12. #4687
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Apropos Planet der Affen! Das war nämlich ein prima Beispiel für Filme, die niemals im öffentlich-rechtlichen TV zu sehen waren.
    Soviel zum Thema unterschiedliche Erinnerungen, aber ich bin mir ziemlich sicher, die ganze ursprüngliche Planet der Affen-Reihe als Kind in den 80ern im Ersten oder Zweiten gesehen zu haben. Privatsender bekamen wir damals noch gar nicht rein.

    Ansonsten würde ich efwe zustimmen, dass die negativste Folge der Privatsender eigentlich ist, dass sich die ÖRs denen immer weiter angepasst haben, sodass heute, wenn man mal eine aktuelle TV-Zeitschrift durchblättert, im Ersten, ZDF und den Dritten im Grunde kein großer Unterschied zu den Privaten mehr zu entdecken ist (Ausnahme: die Casting- und Trashshows, die es tatsächlich nur bei RTL, ProSieben & Co. gibt): tagsüber seichte Unterhaltung mit Hausfrauenshows, Telenovelas und in den Dritten Zoodokus en masse, am Vorabend geht's mit den SOKOs los und abends hauptsächlich Quizze, Krimimassenware und Polittalkshows, in denen es nicht um Argumente geht, sondern gewonnen hat, wer am lautesten redet. In den Dritten kommt dann noch hirnloser Regionalpatriotismus à la "Wunderschönes Sauerland", "Wunderschönes Wuppertal", etc. dazu. Kultur und Dokus laufen ein bis zweimal die Woche nach 23 Uhr, Spielfilme nachts. Alles, was anspruchsvoller ist oder Minderheiten-Zielgruppen anspricht (Theater, Oper, Pop- und Rockmusik, Kulturmagazine, etc.) wurde auf arte abgeschoben. Hier muss man eigentlich der FDP rechtgeben, dass sich ARD und ZDF auf ihren Programmauftrag beschränken und alles andere einsparen sollten - dazu zählen übrigens mMn auch Fußball- und Olympia-Rechte, die nicht durch Gebühren finanziert werden müssten.
    Geändert von HerrHase (29.05.2023 um 19:34 Uhr)

  13. #4688
    Mitglied Avatar von M.Hulot
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    Seit Tagen ... fast ausschließlich off topic. Kann man dafür nicht einen eigenen Thread aufmachen? Mittlerweile kann ich mir zwar schon denken, dass jedesmal, wenn eine Benachrichtigung kommt, es nicht um das Egmont-Programm geht, trotzdem nervt es

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  14. #4689
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Früher gab's im Sommer den Ferienfilm beim ZDF. Da haben sie Das Ding aus einer anderen Welt mit dem baumlangen James Arness als fleischfressende Riesenkarotte ausgestrahlt. Und das am Nachmittag. Mann.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
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  15. #4690
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Als der Videorekorder erfunden wurde habe ich einen Klassenkameraden dafür bezahlt, dass wir bei ihm ein PdA Event machen. Plus Caliguila.
    Ein Double Feature mit "Planet der Affen" und "Caligula"! Hier wurden die Grenzen des guten Geschmacks aber weit überschritten!!

    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Ach ja, und Blockbuster. Die Sage geht ja, dass der Weiße Hai 1 der erste Blockbuster war und dann Star Wars kam und der Rest ist Geschichte. Das stimmt glaube ich so. Vorher wurde Erfolg in viel kleineren Zahlen gemessen und da waren dann Filme wie Soylent Green, Silent Running usw. am Start, die ja dann auch den Weg ins TV fanden, wenn sie inhaltlich keinen Argwohn erregten.
    Es gab natürlich auch vor "Der weiße Hai" extrem erfolgreiche Filme. "Der Pate" hatte 1972 ein wetweites Boxoffice von 250 Millionen, "The Sound of Music" 1965 160 Millionen, "Ben Hur" 1959 74 Millionen. "Psycho" hatte 1960 weltweite Einnahmen von 50 Millionen Dollar, weshalb sich Hitchcock an dem Film dumm und dämlich verdient hat... das waren allerdings die Blockbuster VOR den Blockbustern, dem heutigen Popcorn-Kino.

  16. #4691
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von M.Hulot Beitrag anzeigen
    Seit Tagen ... fast ausschließlich off topic.
    Das stimmt. Diese Filmdiskussion ist wirklich völlig fehl am Platz... da muss ich mich schuldig bekennen...

  17. #4692
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Hat Ehapa nicht früher Filmbände rausgebracht? War Alien 1 ein Ehapa-Band? Da wo das Alien auf einer doppelten Splashpage aus dem Körper kommt und eine gigantische Blutwelle die ganze Doppelseite in Beschlag nimmt? Aber die Star Wars Filmcomics, die waren nicht von Ehapa, ne?

    Tanguy CE 3 sollte diese Woche kommen. Ich freu mich. Wann kommt wohl der erste Band mit 4 Alben drin?

  18. #4693
    Mitglied Avatar von frank1960
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    In den frühen 60ern Mickyvision noch bevor die Sehnsucht nach Michael Voss aufkeimte.
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  19. #4694
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Ja, das waren aber keine Alien-Filme. Das waren doch bestimmt eher so frühe Disney-Filme wie Natty Gann, Ein toller Käfer und so.

  20. #4695
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Ja, klar, Aliens waren das nicht. Star Wars war glaub Ich bei Wilhelms als Krieg der Sterne. Den ersten Band hatt Ich mir gekauft. Weiß nicht, ob's da weiterging. Die Zeichnungen na ja...
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    Euer Frank

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  21. #4696
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Den ersten Film haben die beendet. Aber da sind wir leider schon wieder Off Topic. Ehapa hat GAR keine Filmbände rausgebracht? Jeder Verlag hat das gemacht. Sogar Moewig. Als Roman. Ehapa muss doch Filmbände rausgebracht haben. Außer Asterix und Lucky Luke.

    EDIT: Wer hat denn damals diese Mondbasis Alpha 1 Bücher rausgebracht. Kurzromane zu den Folgen, aber mit ganz viel Photos. Im quadratischen Format. Irgendwo zwischen Single- und LP-Größe.
    Geändert von Jovis (29.05.2023 um 21:09 Uhr)

  22. #4697
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    Selbstverständlich hat Ehapa damals eine Reihe mit Filmbänden herausgebracht, die hieß sogar exakt so:

    https://www.comicguide.de/series/108...a%252DFilmband

    Und auch mit Krieg der Sterne/Star Wars ging es nach den ersten drei Williams-Heften bei Ehapa weiter.

    Die Filmadaption von "Alien" erschien aber tatsächlich bei Moewig.

  23. #4698
    Mitglied Avatar von Grubert
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Naja, gebe Jovis insofern Recht, als dass vor Einführung der Privaten im deutschen TV tatsächlich nie Kinofilme liefen, die jünger als 15 bis 20 Jahre waren, meistens deutlich älter.
    Das mag gefühlt so gewesen sein, stimmt aber nicht.

    Im TV lief damals ja nur eine überschaubare Menge an Kinofilmen, und auch diese geringe Anzahl wurde schon von verschiedenen Seiten als "zu viel" beklagt. Große neuere Kinoerfolge liefen tatsächlich eher selten. Aus verschiedenen Gründen, aber es gab auch noch den sogenannten "Autorenfilm", und da kam sehr viel sehr zeitnah im TV, oftmals nur mit 1 - 2 Jahren Abstand zum Kinoeinsatz. Außerdem wurden viele Filmklassiker, die im Kino gar nicht liefen, fürs TV synchronisiert und erstaufgeführt. Darunter vieles wo ich mich heute wundere, daß die im Kino gar nicht erst angeboten wurden, oder erst nach ihrer TV Ur-Aufführung.

    Gelegentlich liefen aber auch Erfolgsfilme nach wenigen Jahren schon mal im TV. Die hatte dann in den 70ern auch so ziemlich jeder gesehen. Aber da auch Western aus den 50ern sensationelle Einschaltquoten hatten, gab es auch gar nicht so viele Gründe mehr Geld für neuere Filme auszugeben. Zumal diese damals ja immer noch im Kino zu sehen waren, und teils dort auch Jahre später noch ordentlich Kohle machten.
    Geändert von Grubert (30.05.2023 um 12:05 Uhr)

  24. #4699
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Tanguy CE 3 sollte diese Woche kommen. Ich freu mich. Wann kommt wohl der erste Band mit 4 Alben drin?
    Die aktuelle Integral-Ausgabe ( EGMONT nutzt diese Vorlage) umfasst in Frankreich bisher 10 Bände OHNE einen Band mit 4 Alben.

  25. #4700
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    Zitat Zitat von Grubert Beitrag anzeigen
    Außerdem wurden viele Filmklassiker, die im Kino gar nicht liefen, fürs TV synchronisiert und erstaufgeführt.
    "Casablanca" wurde in Deutschland zum Beispiel erst 1975 in der (bis heute gebräuchlichen) ungekürzten und korrekt synchronisierten Fassung gezeigt - die damals von der ARD in Auftrag gegeben worden ist. Es liefen viele alte Filme bei den Öffentlich-Rechtlichen.
    Geändert von BobCramer (30.05.2023 um 12:35 Uhr)

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