Ahoihoi Tschöppi,
erst mal was ganz anderes: Deine klaren Worte zu Millus im anderen Thread waren mehr als eine Wohltat!
Torso ist eine Miniserie, die irgendwie (frag nicht) zum Jinx-Zyklus (Goldfish/Jinx/Torso) von Brian Michael Bendis dazu gehört, aber wie alle Bände dieser Serie ohne Probleme alleine gelesen werden kann. Es geht um Eliot das Schmunzelmonster - Quatsch: um Eliot Ness, der nach seiner Zeit in Chicago (Ness und seine Spezialeinheit brachten Al Capone wegen Steuerhinterziehung in den Knast) als Polizeichef nach Cleveland versetzt wurde. Dort ging zu dieser Zeit ein Serienmörder (manche sagen auch der erste Serienmörder der Geschichte) um und Ness jagte auch diesen Missetäter mit modernen Polizeimethoden, auch wenn er den Fall offiziell nicht gelöst hat, so ranken sich in Cleveland und Umgebung doch zahlreiche Legenden um diesen Fall.
Der frühere Batman-Schreiber und Krimi-Autor deluxe Max Allan Collins hatte diese Geschichte bereits vor zehn Jahren zu einem Roman verarbeitet, der auch auf deutsch bei Bastei erschienen ist und "Killer in der dunklen Stadt" heißt (ist, wie alle Nate Heller- und Eliot Ness-Romane von Collins, schwer empfehlenswert). Bendis hat sich nun auch dieses True Crimes angenommen und einen sehr schönen, ultraharten und nicht immer appetitlichen Comic daraus gemacht. Ist aber um Klassen besser, als alles, was er gerade für Marvel macht.
Gezeichnet hat den Band Marc Andreyko, der vorher nicht besonders auffällig Dr. Strange, Wolverine und Spider-Man gemacht hat. Inzwischen hat Andreyko vom Comiczeichner zum Drehbuchautoren umgesattelt.
1999 gewann Torso den Eisner Award, war nominiert für den Prteis der internationalen Horrorautoren als beste grafische Geschichte, sowie für den britischen Eagle Award als bester s/w-Comic. Und der Toddler, der damals ganz scharf auf Bendis' Mitarbeit war, sonderte ein "Der beste Comic den ich seit Jahrzehnten gelesen habe" ab.
Mehr über Bendis auf www.jinxworld.com
Mucho Spaß!
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