Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
Ich lese das weniger zwischen den Zeilen heraus, und ich sehe auch das Problem gar nicht. MOF schreibt hier im Plural von Verlagen, die der Handel angeblich ruiniert hat. Aber spontan fallen mir nur zwei Verlage ein, die in den letzten Jahren dichtgemacht haben, nämlich Kult alt und Epsilon. Alle anderen veröffentlichen immer noch trotz des abgrundtief bösen Handels. Es sind sogar in den letzten Jahren noch viele weitere Verlage dazugekommen, die auch überleben, obwohl ihre Titel nicht ausschließlich direkt bestellt werden, sondern auch in Comic- und Buchhandlungen liegen. Mit anderen Worten: Alles Quatsch, diese Mutmaßungen über den Handel als Werkzeug des Untergangs.

Dass Epsilon irgendwann mal Schwierigkeiten bekommen hat, die eigenen Titel in den Handel zu kriegen, wundert mich freilich nicht.
Sehr schön und absolut richtig zusammengefasst. Man schaue sich z.B. nur mal an wie zuverlässig der Ein-Mann-Betrieb ALL-Verlag seit mehreren Jahren genau die Titel produziert die an sich auch typisches Epsilon-Material wären, dort aber irgendwie ja nicht finanzierbar waren. An einen April-Scherz hab ich dennoch von Anfang an nicht geglaubt, dazu war das alles einfach viel zu echte, klassische MOF-Rhetorik mit dessen ganz eigenen Blick auf die Comic-Welt. Und daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern, ganz gleich wie sehr die im obigen Zitat geschilderte Realität der sonstigen Marktteilnehmer der gewählten Opferrolle ("Tue Gutes und du wirst gekreuzigt") widerspricht.

Der "böse Handel" in der Tat. Entweder weigerte der sich die vermeintlichen Bestseller des Epsilon-Verlages zu bestellen und blockierte damit aufgrund seiner Macht den Durchbruch der deutschen Hobbykünstler. Oder er verkaufte die wenigen tatsächlich erscheinenden und gut gehenden Titel des Verlages, was aber auch eher verachtenswert ist, streicht dann doch der bequeme Geschäftemacher nur seinen Gewinn ein während der Verlag das ganze Risiko, der Produktions- und Lagerkosten tragen muss (das Risiko für den Händler auf fest eingekauften, unverkäuflichen Titeln sitzen zu bleiben scheint dagegen vernachlässigbar bzw gibt es das ja gar nicht, da laut MOF keine unverkäuflichen Titel existieren)

Ein Wehklagen das man tatsächlich stets nur aus diesem einen Munde hörte und daher begrüße ich auch ausdrücklich den nun erfolgten Schritt des Direktvetriebs. Denn fortan gibt es dann ja keinen Grund mehr den unfairen, ungeliebten Partnern Handel und Vertrieb die Schuld für eventuelle Mißerfolge zuzuschieben. Und da es der Verleger selbst natürlich auch nicht sein kann bleiben dafür dann am Ende nur die Kunden übrig, falls die es wagen sollten nicht genug Alben zu ordern bzw. auszusteigen, weil es sie es leid sind ewig auf Fortsetzungen zu warten . Na dann schaun mer mal.