Ja, der Film ist inszenatorisch und schauspielerisch eigentlich drittklassig, es fehlt jede Finesse. (Quentin Tarantino könnte anderer Meinung und ein de Ossorio-Verehrer sein, man weiß es nicht...) Es ist fieses Grindhouse- und Bahnhofskinomaterial, über das die zeitgenössische Filmkritik die Nase rümpfte, noch dazu aus Spanien, wo sich nicht mal eine florierende B- und C-Film-Industrie wie in Italien etabliert hatte.
Und doch: DNDRL ist das seltene Beispiel eines Trashfilms, der eine kulturelle Signifikanz, eine ikonische Qualität erlangt hat und zum Kultfilm wurde. Wenn ich es richtig überblicke, begann mit dem Film auch die popkulturelle Verwurschtung des Templer-Mythos', insofern war de Ossorio seiner Zeit voraus.
Stellt sich die Frage, ob der Film eine subtile gesellschaftskritische Message enthält oder nicht... ich halte es nicht für abwegig, dass mit den untoten katholischen Templern, die aus den Gräbern heraus die Lebenden terrorisieren, das "untote" katholische Regime der "lebenden Leiche" Franco gemeint ist, das damals in seinen letzten Zügen lag. Interessanterweise endete die Leichen-Reihe im gleichen Jahr, in dem auch Franciscos irdische Existenz und damit faktisch die katholische Diktatur in Spanien endete. Ein weiterer Leichen-Film war dann nicht mehr vonnöten.
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