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Thema: Der Comic im Kopf - Thread zum Blog / zum Buch

  1. #101
    Moderator Pony X Press / Katzenjammer / Webcomics Avatar von Laburrini
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    Wie immer, schafft es Manfred einen ganz okayen Punkt so zu formulieren, dass man sich als Angesprochener zurecht tödlich beleidigt fühlen könnte.
    Besonders den letzten Satz Deines vorletzten Posts hättest Du Dir getrost sparen können...

    Whatever, ja, tatsächlich würde ich gerne ein paar mehr Comicbeispiele in Deinen Texten sehen. "Love&Rockets" wäre meiner Meinung nach das gelungenste Beispiel, das man zitieren könnte, da es meiner Meinung nach schafft seine Geschichten genau im Medium Comic perfekt wiederzugeben. Death Of Speedy und so…
    Da hattest Du ja mal nen tollen Artikel in Cosmix zu geschrieben. Vielleicht kannst Du die Erkenntnisse aus Deinem damaligen Artikel ja noch mal hervorkramen?

  2. #102
    Mitglied Avatar von tigermuse
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    Ich habe hier ein bisschen den Anschluss verloren, aber was ich bisher gelesen hatte fand ich interessant und auch gut auf den praktischen Leser hingeschrieben, bzw. modernisiert. Beispiele wie "Szenen einer Ehe" sind vielleicht, wenn man das Material und seine Historie nicht kennt etwas missverständlich und laufen Gefahr, dann einfach nur gedroppt zu werden. Klar setzt sich das monumentale Filmwerk (180 min) aus einzelnen Szenen zusammen, spaltet sich dann aber auch nochmal in 240 (?) Minuten Tv-Version und eben den Szenen.
    Das Beispiel erfüllt auf jeden Fall seine Funktion, aber verschwindet auch unter dem atemlosen Ton der Erzählstimme, was ich wiederum gut finde, weil es die Hysterie des Schreibens auf Augenhöhe zwischen Leser und Erzähler bringt. Ich bin selbst kein großer Fan von "How To Write"-Büchern, vor allem deshalb, weil sie oft schlecht geschrieben sind, aber ich finde dieses hier hat auf jeden Fall allein aufgrund seiner Erzählstimme seine Vorteile.
    Da es (soweit ich das bisher überschaut habe) hauptsächlich um das Erzählen geht, ist es auch vollkommen gleichgültig wo die Beispiele herkommen. Ich kenne "How To Write"-Bücher hauptsächlich aus der Filmecke und da haben sich dann auch die renommiertesten Exemplare schnell überholt, weil nach ihnen die eindrucksvollsten Filme niemals entstanden wären. Das ist die Stärke an Spongs Projekt, dass es auch aus diesem Bewusstsein geschrieben ist, auch Raum für die Unsicherheit lässt.

  3. #103
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Danke Sarah, danke Tigermuse - dass ich viel mit Filmbeispielen arbeite hängt damit zusammen, dass

    - viele Grundlagen einfach universell gelten. Eine gute Story und gute Charaktere sind immer wichtig, egal ob es ein Film oder ein Comic werden soll.

    Medien Film und Literatur haben da eine längere und weitere Tradition. Allein die statistische Wahrscheinlichkeit, dass ich bei Film oder Literatur auf Paradebeispiele stoße, ist sehr hoch.

    - die Beispiele weitaus greifbarer sind. Wenn ich ein schönes Beispiel bei THE WIRE finde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Szene irgendwo auf Youtube liegt, auf die ich dann einfach verlinken kann. Die Alternative wäre, die Szene aus dem Comic entweder zu beschreiben, oder die Seite zu scannen. Oft sind da die Filme schlicht die pragmatischere Lösung.

    Allerdings gehen viele dieser Beispiele auf den Unterricht zurück, wo es, gerade bei längeren Sequenzen, leichter war, allen einen Filmausschnitt zu zeigen, als ein Dutzend Comicseiten ein Dutzendmal zu kopieren, und dann zu warten bis sie alle gelesen haben.

    Spätestens bei den Abschnitten ums Inszenieren gehts ja spätestens auf die Comic, und spätestens da werde ich versuchen, so weit wie möglich aus Comicbeispielen zu schöpfen. Inwieweit das praktisch möglich ist, wird man sehen.

    Und @Sarah ich werde sicher auch einige Beispiele ausführlicher beschreiben, wie zB Sachen von Alex Robinson, Mark Kalesniko oder vllt tatsächlich auch THE DEATH OF SPEEDY. Bei vielen Indie-Autoren ist es auch kein großes Problem, sich das Okay für die Beispiele einzuholen. Bei Marvel- oder DC-Produktionen sieht es dann anders aus.
    Geändert von Spong (09.03.2011 um 01:33 Uhr)

  4. #104
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    Der Film hat keine "längere und weitere Tradition" als der Comic. Beide sind ungefähr zur selben Zeit entstanden, und die Comicproduktion steht der Filmproduktion in nichts nach.

    Wenn du behauptest, dass es im Film leichter sei, Beispiele für gelungenes Erzählen zu finden, dann zeigst du damit ein latentes Vorurteil gegenüber Comics.

    Und, wow, du besprichst den Comic anhand von Filmen, weil es bequemer ist, Filme anzuschauen, als Comics zu scannen?
    Geändert von qwertyboy (09.03.2011 um 04:59 Uhr)

  5. #105
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    Der Vorteil von Comics?: Keine Regel.

    Erfolgreiche Comics?: Nimm Tarzan und mach ihn zum Spider-Man. Jane = Mary Jane. Nur ein Beispiel.

  6. #106
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    Zitat Zitat von qwertyboy Beitrag anzeigen
    die Comicproduktion steht der Filmproduktion in nichts nach.
    Eben! Was hierzulande Ehapa & Carlsen und in den USA Marvel & DC an Kohle umsetzen, da können Holly- und Bollywood gemeinsam gegen abstinken!

  7. #107
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    ihr macht witze, richtig? das koennt ihr doch im ernst nicht vergleichen...

    hier ein paar zahlen:

    Posted 20 May 2010 - 01:17 AM

    I have been doing some math to calculate the revenue streams of the comic book market. I have come up with this so far:

    Total Comics Reported Dollars Per Month: $19,350,000
    Total Trades Reported Dollars Per Month: $5,250,000
    Total Market Reported Dollars Per Month: $25,000,000
    Total Market Reported Dollars Per Year: $300,000,000
    Diamond Overall Shares By Dollars Per Year:
    1) Marvel = 39% : $117,000,000
    2) DC = 30% : $90,000,000
    3) Dark Horse = 5% : $15,000,000
    4) Image = 4% : $12,000,000
    5) IDW = 4% : $12,000,000
    6) Indy = 18% : $54,000,000


    You can look up Marvel's quarterly earning reports. A quick glance suggests that Marvel's profit per year for publishing comics and graphic novels is in the $30 million a year range. Their 2009 Q1 report said they were aiming to make a 30% profit margin, though at that time they were at 27%.

    I'd guess DC is similar. The smaller publishers may have less overhead and could squeeze out a bit more of a margin in the best case, but not a lot more.






    also, Marvel macht etwa $30 millionen dollar IM JAHR!!!!

    da hier alles ueber Diamond als vertrieb an den fachhandel geht,
    ist dies die ueberschlagsrechnung fuer einen titel, nach abzug der produktionskosten und des vertriebsanteils:

    To speculate highly, I'd guess a $4 title selling 100k will bring Marvel something like $100,000 in profit per issue.

    $100.000 gewinn PER AUSGABE, wenn sie 100.000 Exemplare verkauft.



    (quelle: http://asoiaf.westeros.org/index.php...rofit-margins/ )




    zum vergleich, die 2010 erklaerung von disney (denen marvel ja gehoert):

    In total, the Burbank-based entertainment giant reported net income of $953 million on revenue of $8.58 billion, up from $613 million on $8.09 billion in the same quarter a year ago.


    (quelle: http://latimesblogs.latimes.com/ente...-improves.html )


    also 'hollywood' und 'comics' spielen finanziell nicht nur nicht in der gleichen liga, die sind in wirklichkeit in zwei verschieden galaxien...
    Geändert von MathiasL (10.03.2011 um 04:35 Uhr) Grund: quellenangaben hinzugefuegt

  8. #108
    Mitglied Avatar von Towbson
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    Wenn man die Höhlenzeichnungen der Frühmenschen schon unter Comics zählt, dann sind Comics weit älter als der Film.

    @Spong
    Nein, nein. Natürlich nicht.

  9. #109
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    Die Rechnung gilt aber nur für Comics, da gibt es noch Merchandising, Lizenzen etc. die noch die Kassen auffüllen.
    Ein Hollywood Film wird heutzutage auch nicht mehr so oft verkauft und ein Disneyfilm verdient sein ganzes Geld meistens auch nur durch Lizenzen/Merchandising.
    Vielleicht sieht es bei den Disney DvD/Blu Ray Verkäufen in USA fast identisch aus wie bei den Comics, wenn man diese vergleicht.

  10. #110
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Zitat Zitat von MathiasL Beitrag anzeigen
    ihr macht witze, richtig? das koennt ihr doch im ernst nicht vergleichen...
    Du weißt schon, dass Ironie ein sprachliches Stilmittel ist, oder (zumindest bei dinter3)?

    Außerdem: Hast Du selber diese Zahlen (in einem anderen Forum) zusammengestellt? Wenn nicht, dann editiere bitte Deinen Post und verlinke so bald wie möglich die Quelle und nenne den Autor. Ansonsten müssen wir den übernommenen Text rausschmeißen.

  11. #111
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von dinter3 Beitrag anzeigen
    Eben! Was hierzulande Ehapa & Carlsen und in den USA Marvel & DC an Kohle umsetzen, da können Holly- und Bollywood gemeinsam gegen abstinken!
    Manfred ging es ja wohl eher um den Output als um das Income.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  12. #112
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Marvel, wie wohl auch DC, und das sind immerhin die CASH COWS unter den Comicverlagen, waren ganz schön am Knapsen, bevor die Superheldenverfilmungen sie rettete:

    Originally a comic book company best known for its superheroes, Marvel Enterprises was deep in debt after a decade of ill-timed acquisitions by its previous owner, Ronald O. Perelman, and was operating under Chapter 11 bankruptcy protection when Isaac Perlmutter won control of it in 1998.

    Perlmutter, who owned an action-figure manufacturing company called Toy Biz Inc., hired F. Peter Cuneo, who had turned around the Remington Products Co., to do the same at Marvel.

    At the heart of his strategy were the rights to the X-Men, Captain America, Daredevil and hundreds of other characters that have been created over the years for Marvel's comic books. Cuneo and his team remade Marvel as an entertainment company focused on licensing its characters to movie makers, toy makers, video game makers and television producers.

    Marvel, which has been run by Allen S. Lipson since Cuneo retired in December, is now less a comic book publisher than a toy manufacturer that is remaking itself into an intellectual-property company with a movie-production subsidiary. About half its $299 million in revenue last year came from making toys, down from more than 70 percent in 2000. Only 21 percent came from publishing comic books last year.

    The remainder -- just more than 26 percent -- was from licensing Marvel's characters to other companies, including filmmakers. That is up from 8 percent in 2000, and has been a catalyst in Marvel's rebound. Starting with "X-Men" in 2000, which sold $157 million in tickets in the United States, movies based on Marvel characters have proved remarkably popular.

    "Spider-Man," released last summer, has pulled in $403 million at the domestic box office; "Daredevil," released earlier this year, has done more than $100 million worth of business; and "X2: X-Men United," released just two weeks ago, has already sold $149 million in tickets. Arriving in theaters next month will be "The Hulk," based on the character from The Incredible Hulk comic.

    "What happened was our own realization that the core strength of the company is our intellectual property," Lipson said. "Coming out of bankruptcy in 2000 with $250 million in high-yield notes, we needed a business model that was not capital-dependent. This is a low-risk, low-capital model."

    So far, the model is working. In the first quarter, Marvel posted net income of $41.1 million, reversing a loss of $7.9 million in the corresponding period a year ago. Revenue grew 53 percent, to $87.4 million.


    http://www.comicbookmovie.com/comic_news/news/?a=360

    http://abcnews.go.com/WNT/story?id=130357&page=1

  13. #113
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Es gibt dann schon einen Zusammenhang zwischen Kohle, die reingesteckt wird, und der Menge und der Qualität des Outputs. Ich muss allerdings sagen, dass nach meinem Empfinden im Moment nicht im Kino am besten erzählt wird, sondern im TV. HBO hat die Messlatte mit SIX FEET UNDER, SOPRANOS et al sehr hoch gehängt, und andere Sender sind gefolgt. Eine Folge BREAKING BAD kostet 3 Millionen Dollar. Dafür bekäme man eine ganze Menge guter Comics. Und auch wenn ein Großteil des Budgets für Werbung et al draufgehen, sind an den Produktionen trotzdem sehr gute "inhaltliche" Handwerker beteiligt, großartige Regisseure und Autoren. Und so kommt es eben häufig so, dass ich in einer HBO Serie zB einen Dialog finde, der in Inhalt und Inszenierung derart dicht und intelligent ist, dass man lange, LANGE nach eine Äquivalent in den Comics suchen müsste.

    Aber natürlich gebe ich Frauke, Sarah und Querboy recht, dass ein Buch über Comics mehr Beispiele aus Comics bräuchte. In einer perfekten Welt wäre das kein Problem.

  14. #114
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Und so kommt es eben häufig so, dass ich in einer HBO Serie zB einen Dialog finde, der in Inhalt und Inszenierung derart dicht und intelligent ist, dass man lange, LANGE nach eine Äquivalent in den Comics suchen müsste.
    Ich hätte sehr schnell welche parat: z. B. Alison Bechdel "Fun Home", Line Hoven "Liebe schaut weg", Chris Ware "Jimmy Corrigan". Dass diese Comics nicht genauso inszeniert sind wie Filme, ist klar. Es sind eben Comics. Aber mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, gehen sie genauso intelligent und souverän um wie die Drehbuchautoren der o. g. Fernsehserien.

  15. #115
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Zitat Zitat von qwertyboy Beitrag anzeigen
    Der Film hat keine "längere und weitere Tradition" als der Comic. Beide sind ungefähr zur selben Zeit entstanden, und die Comicproduktion steht der Filmproduktion in nichts nach.

    Wenn du behauptest, dass es im Film leichter sei, Beispiele für gelungenes Erzählen zu finden, dann zeigst du damit ein latentes Vorurteil gegenüber Comics.

    Und, wow, du besprichst den Comic anhand von Filmen, weil es bequemer ist, Filme anzuschauen, als Comics zu scannen?
    Auch wenn ich den sarkastischen Ton dieses Beitrags missbillige, muss ich ihm doch in der Sache Recht geben. Wenn es dir bloß ums Erzählen ginge, lieber Frank, wäre alles kein Problem. Aber es geht dir ja erklärtermaßen ums Erzählen im Comic. Und dabei auf Beispiele aus der Filmgeschichte zurückzugreifen, ist irgendwie ein ästhetisches Crossover (das zugegebenermaßen heute schwer im Trend ist). Entscheidend ist ja nicht die Tatsache, dass in beiden Medien erzählt wird (erzählt wird, wie du selbst sagst, überall). Entscheidend ist vielmehr die Frage, wie beide Medien erzählen. Und um das im Fall des Comics herauszufinden, braucht es eben etwas länger. Es ist vor allem dieser Umstand, der den Comic radikal vom Film unterscheidet und ihn zum Bruder des Romans, des Dramas, des Gedichts macht (tatsächlich tendieren ja viele sog. Graphic Novels neuerdings zum Wälzerformat). Wir lesen Comics. Filme aber lesen wir nicht, sondern wir sehen sie. Dieser kleine, aber feine Unterschied der Rezeptionsweisen ist m. E. nicht zu unterschätzen.

  16. #116
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    I HEAR you, Fum, und im Prinzip rennst du ja auch offene Türen ein. Ich bin allerdings immer noch der Meinung, dass man aus einem gut inszenierten Dialog aus einem Film sehr viel lernen kann, denn der Inhalt, Wortwahl, Subtext etc. wären ja im Comic derselbe. Die Inszenierung, das Abbilden des Dialoges in Panels auf der Seite, ist ein komplett anderes Thema.

  17. #117
    Mitglied Avatar von Towbson
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    Ich hab mir letztens Valhalla Rising angeschaut.
    Sehr wenig Dialoge und sehr viel Bildsprache. Ich würde sogar soweit gehen und sagen das er mehr
    mit einem Comic als Film zu vergleichen wäre.

  18. #118
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    Zitat Zitat von dinter3 Beitrag anzeigen
    Eben! Was hierzulande Ehapa & Carlsen und in den USA Marvel & DC an Kohle umsetzen, da können Holly- und Bollywood gemeinsam gegen abstinken!
    Lest ihr überhaupt und versteht ihr, was da geschrieben steht?

    Spong schrieb, es gäbe mehr gute Filme als gute Comics, weil es mehr Filme als Comics gebe. Ich schrieb, es gäbe gleich viel Comics wie Filme.

    Von Finanzen war nie die Rede. Nur weil ein Film Produktionskosten von 10 Millionen Dollar hat und ein Comic 10.000, sind es immer noch ein Film und ein Comic.

    1 = 1

    Soweit verstanden?

    Und um jetzt mal zu rechnen:

    Wieviele Fernsehsender gibt es in den USA? Wieviele Sendeplätze für Serien gibt es da pro Woche?

    Fernsehsender x Sendeplätze = ???

    Dazu kommen noch die Filme: Wieviele Filme kommen wöchentlich heraus?

    Demgegenüber stehen die wöchtenlich erscheinenden Comics: Serien in Heftformat, Strips in Zeitungen, Webcomics usw. usf.

    Ich bin ziemlich sicher, dass es mehr Comics als Filme/Fernsehserien sind, in jedem Fall aber sind es von beidem genug, dass es reichtlich gute und reichlich schlechte darunter geben wird.

    Es muss ein leichtes sein, in beiden Bereichen zahlreiche gute Beispiele zu finden, es sei denn, der eine Bereich sei deutlich schlechter als der andere. Diese Annahme steckt in Franks Aussage latent drin, wenn er meint, er habe Schwierigkeiten gute Comics zu finden, während offenbar jeder Film, den er sich anschaut, gut genug ist, um ihm als Beispiel zu dienen.

    Frank, ich bin absolut der Meinung, dass man vom Film für den Comic lernen kann.

    Mich frustriert, und das habe ich schon gesagt, die Reduktion aufs Filmische und die Auskammerung von Comicspezifischem. Du hast bisher noch nichts zum Comicstrip, zum Webcomic, zu anderen kurzen Formen gesagt, die doch gerade einen extrem große und populären Teil der Comics ausmachen. Mir fehlt (auch im Film übrigens) der nicht-fiktionale, dokumentarische Anteil. Mir fehlt das Experimentelle, Autobiographische usw., das es im Film nur selten und am Rande, im Comic dagegen im Mainstream und sehr häufig gibt.
    Geändert von qwertyboy (09.03.2011 um 14:57 Uhr)

  19. #119
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    Zitat Zitat von Laburrini Beitrag anzeigen
    Wie immer, schafft es Manfred einen ganz okayen Punkt so zu formulieren, dass man sich als Angesprochener zurecht tödlich beleidigt fühlen könnte.
    Und dass man nicht weiß, ob man auf den darin enthaltenen Punkt eingehen soll oder nicht.

    Ich versuch's mal:

    Manfred hat recht, dass es einige Unterschiede zwischen Comicschreiben und z.B. Filmschreiben gibt. Und ich stimme ihm sogar zu, dass ein gutes Buch übers Comicschreiben auf diese Unterschiede eingehen sollte.

    Aber davon unabhängig gibt es bewährte Formen des Geschichtenerzählens, und wer einen guten Comic (oder irgendwas) schreiben will, sollte die kennen. Das sind die Grundlagen, auf denen auch das Comicschreiben aufbaut. Und ein systematisches Buch übers Comicschreiben sollte mit den Grundlagen anfangen. Jede gute Geschichte braucht ausgestaltete Charaktere, lebendige Dialoge (wobei es allein wegen des Platzmangels hier schon einen Unterschied zwischen Comics und anderen Formen gibt) und zumindest eine Ahnung von Struktur und Setting. ob man die dann in der hergebrachten Weise benutzt oder nicht.

    Ich denke mal, dass können wir dann beurteilen, wenn das Blog etwas weiter gediegen ist.

    Was zwei der konkreten Vorwürfe angeht:

    Die Drei-Akt-Struktur kommt nicht vom Film, die geht sehr viel weiter zurück und hat, wie es heißt, unser Gefühl für Geschichten seit den Griechen geprägt. Sogar Witze haben oft eine Drei-Akt-Struktur aus Setup, Vertiefung oder Wiederholung, und Pointe. Das geht auch in episodischen Comics nicht verloren. Da hat dann jede Episode eine Struktur und die ganze Geschichte eben auch. Und wenn die Geschichte ein Zweiakter ist oder ein Fünfakter, dann ist deren Erzählstruktur eben auch durch den Unterschied zum Dreiakter gekennzeichnet.

    Was die Beispiele angeht, die können von sonstwo herkommen, wie auch Inspirationen zu Comics sonstwoher kommen. Ich habe in meinem Blog sogar Inspirationen aus der Popmusik aufgenommen. Natürlich sind auch Beispiele gut, die zeigen, wie gewisse Sachen in Comics funktionieren, aber nicht nur.

  20. #120
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    Filme aber lesen wir nicht, sondern wir sehen sie.
    Wir sehen und hören sie.

    dass man aus einem gut inszenierten Dialog aus einem Film sehr viel lernen kann, denn der Inhalt, Wortwahl, Subtext etc. wären ja im Comic derselbe.
    Noch nicht einmal in einem Stummfilm mit eingeblendetem Dialog. Geschriebene und gesprochene Sprache sind zwei Welten. Genau wie Comic und Film.
    blog.eriks-deae.de

  21. #121
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    Nun Erik, vergiss nicht, dass jedes gesprochene Wort, egal ob Film oder Theater, zunächst mal von irgendwem GESCHRIEBEN wird. Abgesehen davon, dass man die Schwerpunkte in der Umsetzung von Sprache / Handlung in den verschiedenen Medien anders legt, sehe ich wirklich keinen "Welten"unterschied. Am Anfang steht immer der Autor, der einen Satz niederschreibt.

  22. #122
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    @Jähling danke, fühle mich verstanden :--)

  23. #123
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    Du lenkst ab. Es geht um die 1:1-Übertragung der Regeln von audovisuellen Medien mit ihrer gesprochenen Sprache und ihrer bekannten Erzählkniffe auf das visuelle Medium Comic mit seinen Bildern und seiner geschriebenen Sprache.
    Dass alle in Film und TV gesprochenen Worte tatsächlich im Dialogmanuskript eines der vielen Autoren standen... Naja. Literatur, Comic, Theater, TV und Fim unterscheiden sich nicht nur in ihren medialen Möglichkeíten, sondern auch darin, wie viele Spezialisten in den einzelnen Entstehungsphasen am letztlichen Endergebnis beteilgt sind. Fumetto hat recht, es ist ein langer Weg, den Comic und seine Eigenarten zu beschreiben. Kann ich auch nicht.
    blog.eriks-deae.de

  24. #124
    Mitglied Avatar von Ambroggio
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Nun Erik, vergiss nicht, dass jedes gesprochene Wort, egal ob Film oder Theater, zunächst mal von irgendwem GESCHRIEBEN wird. Abgesehen davon, dass man die Schwerpunkte in der Umsetzung von Sprache / Handlung in den verschiedenen Medien anders legt, sehe ich wirklich keinen "Welten"unterschied. Am Anfang steht immer der Autor, der einen Satz niederschreibt.
    Hab jetzt nicht den kompletten Thread durchgearbeitet, deshalb nur kurz und ohne globalen Anspruch meine Meinung dazu:

    Nicht jedes gesprochene Wort im Comic wird zuerst geschrieben, dass setzt einen gewissen Arbeitsstil voraus. Entweder ist das also eher der in Einzelschritten abgeschlossene Entwicklungsprozess, bei dem ein Comicschaffender erst schreibt und dann zeichnet oder halt die typische Arbeitsteilung bei Projekten mit mehreren Mitarbeitern, wo Autor und Zeichner eben nicht die Personalunion bilden.
    Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass ich bedeutend bessere und flüssigere Dialoge schreibe und visuell inszeniere, wenn ich mir den Luxus gönne gleich das Bild mit dem Wort im Schaffensprozess zu verknüpfen. Das wirkt dann im Comic auch mehr aus einem Guss, weil die szenarische Einbettung des Dialogs gleich Teil der Bildsprache ist und umgekehrt.

    Alldieweil ändert das natürlich nichts daran, dass für die grundlegenden Fragen von Charakter-, Set- und Storyentwicklung tatsächlich kein großer Weltenunterscheid besteht, weshalb man hier definitiv die Überschneidungen aus anderen Medien mitthematisieren sollte... solange man dazu eben auch die Analysen und vor allem Lösungen für das Medium Comic bereit hält. Literatur über besagte Thematik gibt es im Bereich Film reichlich, da kann man sich dann auch weitere Abhandlungen sparen, solange man nichts Neues zu sagen hat - in dem Fall gilt für mich das "building on the shoulder of giants". Wenn man sich da das Label "Comic" aufklebt, sollte man sich dann auch die Mühe machen "Comic" reinzustecken, sonst sieht's schnell so aus, als wäre man nicht bereit den nötigen Rechercheaufwand zu betreiben.

    Konkret würden mich also eher statt Filmmaterial direkte Analysen zu einzelnen Comics interessieren - exemplarische Stilvarianten, was daran funktioniert und was nicht, was man besser machen könnte und was man wie bei bestimmte Comicformen beachten muss um sie adäquat umsetzen zu können. So unterliegen zweiseitige Seriencomics in Magazinen anderen Regeln als dem typischen Seriencomic der US-Industrie. Die wiederum müssen inzwischen zumindest bisweilen einer Graphic-Novel-Verwertbarkeit genügen, was wiederum andere Anforderungen stellt. Es ist ein Unterschied, ob man in einem Alben-Comic pro Band einen Story-Arc präsentiert (Tim & Struppi, Asterix) oder einen gesamtübergreifenden schafft (XIII). Es bestehen auch massive Unterschiede zwischen sehr platzintensiven Comics (z.B. Dragonball) zu sehr dicht erzählten Comics, die sich wiederum sehr stark auf die Art der Charakterentwicklung, die Art der zu schreibenden Dialoge, Erzähltempi, Spannungsaufbau und visuelle Gestaltung auswirken. Hölle, allein für Comicstrips kann man da ein unendliches Fass aufmachen - siehe die Unterschiede von Ein-Bild-Pointen wie nichtlustig, Ein-Strip-Pointen, Mehr-Strip-Storybögen-mit-ein-Strip-Pointen oder Mehr-Strip-Storybögen-mit-einer-Pointe. Mal abgesehen davon, dass es vielleicht auch gar keine Pointe geben kann.

    Ich hab jetzt nur kurz in den Blog geschaut - sah mir auf den ersten Blick vor allem nach einer Kolumne über Stereotypen aus, die man Querbeet erschlagen kann, aber ohne konkreten Handlungsbezug an passenden Beispielen, was ich mir eher wünschen würde - ersteres kann unterhaltsam sein, zweiteres ist sehr arbeitsintensiv, aber lehrreich. Aber wie gesagt: Erster Blick - für Genaueres muss ich mich da erst reinsetzen.
    Homepage: http://www.ambroggio.de
    Letztes Update: 05.01.2013

  25. #125
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    @Erik ich habe nicht das Gefühl, irgendwelche Regeln eines Mediums zu übertragen. Bisher ist das Allermeiste für mein Empfinden über das allgemeine Erzählen gegangen. Wenn das so nicht ankommt, heisst das für mich, dass ich noch nicht deutlich genug kommuniziert habe, worum es mir geht.

    @Ambro ich denke schon, dass ich einiges tieferes und neueres zu sagen habe. Die Kapitel zu den jeweiligen Themen waren ja wenig mehr als Einleitungen und die jeweiligen Bereiche. Je tiefer es ins Detail geht, desto mehr wird es Zeug geben, das NICHT Allgemeingut ist. Das ist zumindest mein Anspruch. Aber wenn man über Plot schreibt, kommt man fmE zB an Aristoteles und dem Drei-Akte-Schema nicht vorbei. Ich muss allerdings sagen, dass sich Blog und Buch nur um das Erzählen von Geschichten drehen werden, kürzere und längere Erzählungen, nicht um Strips oder Cartoons.

    Wie gesagt, es ist alles noch sehr im allgemeinen Bereich, und in der Tat, die Umsetzung der Theorie auf der Comicseite ist die größte Herausforderung.

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