Rezension von: Stephan Schunck

Auch der zweite Fall von Die Vier von der Baker Street entführt in die märchenhafte historische Welt des viktorianischen Londons. Dijan, Legrand und Etien knüpfen mit Die Akte Raboukin nahtlos an den Stil von Das Geheimnis des blauen Vorhangs an.
Nicht ganz so verträumt wie im ersten Teil, wird die Geschichte um Exilrussen und den Ochrana, die Geheimpolizei des zaristischen Russlands erzählt. Aber auch hier gilt, was auf den ersten Blick wie eine Geschichte für ein jüngeres Publikum erscheint, wird durch die komplexe Handlung um faule Machenschaften, Verrat, hinterhältigen Tricks und skrupellosen Machtmenschen, die auch vor brutalen Morden nicht zurückschrecken, eines besseren belehrt.
Diese Melange aus Verträumtheit, Realismus und den stimmigen Bildern von David Etien sind in der Lage, zu verzaubern und versetzen den Leser zurück in eine vergangene Zeit.
Entsprechend dem Spruch "Kinder Mund tut Wahrheit kund” werden neben der eigentlichen Handlung durchaus sozial kritische Themen der damaligen Zeit angesprochen. Vorurteile gegen Fremde - in diesem Fall Exilrussen - die sich scheinbar nicht integrieren wollen und in ihrer eigenen Welt leben. Das kann man auch durchaus auf unsere heutige Zeit übertragen. [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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