ja, natürlich. aber menschen sind nicht "die sorgen und nöte des volkes". ein historischer roman handelt nun mal nicht von heutigen menschen. wer einen historischen roman schreiben will, sollte nicht seine 8 stunden in der amtsstube hocken, sondern muß recherchieren - d.i. in bibliotheken gehen, aber natürlich auch sich vor historischen stätten die sohlen abwetzen und mit fachleuten reden. du schreibst von menschen - aber nicht nur. und wenn du den kölner dom falsch beschreibst, machst du dich lächerlich, egal wie gut getroffen deine menschen sind. (was sie ohne kenntnis des historischen backgrounds aber gar nicht sein können.)
das gilt für alle realistischen genres. das gilt sogar für die mehr eskapistischen genres - man sollte sich wundern, wie viel recherche oft in fantasy- und sf-romanen steckt. frag mal andreas eschbach.
insofern hilft dein gemeinplatz einfach mal nicht weiter. literatur handelt von menschen. aber nicht nur. und eine exakte kenntnis der kumpels im kohleschacht hilft dem autor gar nichts, wenn er einen roman über die leuchtturmbauer an der nordsee schreiben will. oder über politikskandale in der berliner republik. oder über eine expedition ins sonneninnere.
äh ... glaubst du denn, daß schriftsteller keine freunde haben? mal 'ne blöde frage: in welcher welt lebst DU denn?Ein guter Künstler (erst recht einer der "hohe" Kunst produzieren will) muß nahe am Menschen sein, und dazu gehört für mich, daß er auch ein normales integriertes Leben führt, täglichen Umgang mit Menschen hat.
ich kenne einige schriftsteller, und die verkehren alle in völlig verschiedenen sphären - vom kumpeltyp aus der eckkneipe bis zum abgehobenen intellektuellen ist da alles dabei. und all diese autoren haben ihren markt. die art, wie du literatur auf eine ebene und ein sujet reduzierst, ist imo unerträglich.
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Ich würde gerne was von dir lesen, maunzi. Letztendlich geht es doch eigentlich darum. Geld dafür einzustreichen wäre für mich ein netter "Nebeneffekt"
Wenn du nur Standartabsagen bekommst, musst du dir allerdings Gedanken machen, on deine Gechichten gut, bzw, ob dein Exposeé dazu anregt, dein Manuskript zu lesen. Wenn du deine Geschichte nicht auf einer Seite irgendwie zusammengefasst bekommst, wars das häufig schon. Ich hab da häufig das selbe Problem -> da schreibt man 400 A4 Seiten voll und will ein Exposeé verfassen, ohne das (alle) wichtige Szenen zu kurz kommen? Ist extrem schwer. Ich habs dann immer so gemacht, dass ich versucht habe, den Klappentext zu schreiben, der dann auch um einiges zu lang wurde, aber immerhin noch auf eine Seite passte, hab das mit dem ersten Kapitel und nem Auszug aus einem der aussagekräftigsten Stellen verschickt. Gebracht hats mir zwar auch nichts, aber es gab immerhin mehr, als nur Standartabsagen. Mein Erzählstil wäre "mitreissend", die Personen "lebendig" und "interessant" nur am Szenario haperts bei mir immer, denn das ist dann meist "völlig abgedreht" "mehr als irre"(im negativen Sinne) "bekloppt bis durchgeknallt" (das war hart und das war ein großer Verlag, der das geschrieben hatte, war sehr geschockt) und am deutlichsten "absolut nicht massenkompatibel" sprich, der Verlag würde wenig Exemplare/Gewinn machen, weil der Autor erstens ein Niemand ist, der mit solchen Geschichten gar nicht anzukommen braucht, weil man die recht speziellen Storys auch über meinen Namen nicht vermarkten kann.
Dumm gelaufen und darum hab ichs aufgegeben zu versuchen, mit meinen Sachen Geld zu verdienen. Es stört mich aber nicht sonderlich. Ich will eh nur gelesen werden und Feedback haben, das ist mir am wichtigsten. Und das einige Lektoren von Verlagen geschrieben hatten, das ich einen tollen Erzähstil hätte, trotz "extrem schwacher Rechtschreibung, eigentlich legen wir sowas sofort wieder beiseite", hat mich schon sehr gefreut.
Geändert von Jot (27.02.2008 um 17:05 Uhr)
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Nun, Rechtschreibung und Grammatik sind für den Schriftsteller, was Hammer, Hobel und Säge für den Schreiner sind: Werkzeug, das perfekt beherrscht werden muß.
Da es keine echten Orks gibt, vermehren und benehmen sie sich genau so, wie ich es als Autor für angemessen halte. Es sei denn ich schriebe Fan-Fiction und müßte mich nach den Vorgaben eines anderen Autors richten.
@ Jot: www.geocities.com/buecherfreund
Was schreibst du denn so?
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Das trifft es auch nur zum Teil. Du mußt für Dich selbst alle Regeln deiner erfundenen Welt festlegen, denn Du darfst niemals dagegen verstoßen. Das ist schwieriger, als mancher glaubt.
So haben wir beispielsweise für unsere Arbeit an Ren Dhark ein Lexikon, das beständig aktualisiert wird und mittlerweile fast den Umfang von fünf Büchern (also ca. 1.500 Seiten!) hat.
Eine Romanserie zu schreiben (erst recht wenn mehrere Autoren daran arbeiten) ist ohnehin schwieriger, als ein Einzelband, bei dem man leichter die Übersicht behält. Vor allem muß man immer den gleichen Stil einhalten. Ich könnte das wahrscheinlich nicht. Vor allem würde es mich tödlich langweilen, wenn ich über Jahre an der gleichen Serie schreiben müßte. Aber ich finde es immer wieder bewundersnwert, wie Autoren es schaffen, u.U. mehrere hundert Geschichten mit den gleichen Figuren sich einfallen zu lassen. Wenn ich da an gewisse Krimis, oder TV-Serien oder Mangas denke (wie Detektiv Conan, u.a.)
@ Jot: Nur nicht so bescheiden. Ein wahrer Schriftsteller zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß er sich für das größte Genie seit Goethe hält. Erst recht, wenn er elitäre Literatur schreibt.
Interessanterweise sind die wirklich erfolgreichen Schriftsteller, die populäre Werke schreiben und Millionen verdienen, in der Regel die viel bescheideneren und sympatischeren Typen. (Nur rauchen und saufen tun sie wie die anderen )
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So sieht's aus. Zu einem wirklich guten Buch gehören 99 % Fleiß und 1 % Talent.
Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich bin leider viel zu faul, etwas aus meinen Talenten zu machen. (was bedauerlich ist... )
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In der Tat bedauerlich - und irgendwann nicht mehr gutzumachen. Dann trauerst Du Deinen vertanen Chancen nach.
fällt für mich unter "selbst schuld". ich habe meinen traumberuf und lebe vom schreiben, wenn auch nicht von literatur. es ist ein langer weg dahin, aber wenn man ihn nicht geht, kommt man auch nicht an.
ich habe den verdacht, maunzilla neidet es andren autoren, die eben jene 99% schweiß investiert haben und es weiterhin tun, ihren status.
Wobei hier die Zahl 1% missverstanden werden kann. Du meinst sicherlich in Realtaion zum Buch und nicht 1% beim Schriftsteller. Du brauchst nämlich schon Talent für ne gute Schreibe... wobei das bei Autoren wie Dan Brown wieder fraglich ist, ob überhaupt Talent vorhanden ist... Schwierig das alles ralativ einzustufen.
Geändert von Jot (29.02.2008 um 12:25 Uhr)
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So mißverständlich habe ich doch gar nicht geschrieben. Der Satz: »Zu einem wirklich guten Buch gehören 99 % Fleiß und 1 % Talent«, unterscheidet sich deutlich von der Aussage: »Zu einem wirklich guten Schriftsteller gehören 99 % Fleiß und 1 % Talent.«
Wobei ich nicht leugnen will, daß die Schriftstellerei kein Beruf für Faule ist.
Zu einem Guten Buch gehört ein guter Schriftsteller
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Aber mitnichten!
Ich beneide nur jene Autoren, die mit minderwertigen Büchern Geld verdienen, weil sie prominent sind, oder die richtigen Leute kennen, die sie protegieren.
Menschen, die fleißig und talentiert sind, bewundere ich hingegen sehr.
@ Hajo Breuer: Mit dem Single Malt könne ich mich noch anfreunden, aber auf die Havanna verzichte ich lieber. Ich hab mal ein Buch von einem passionierten Zigarrenraucher geschenkt bekommen. Das riecht nach über 15 Jahren noch nach den Stumpen.
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Deswegen habe ich ja auch extra von handgerollten Havannas und nicht von Stumpen geschrieben. Während letztere tatsächlich riechen (um es mal so freundlich zu formulieren wie Du), duften erstere himmlisch.
»Stumpen ist die Bezeichnung für ein spezielles Zigarrenformat, das ursprünglich aus der Schweiz stammt und das vor allem in Deutschland sehr beliebt war. Stumpen sind kurze, dicke, maschinengefertigte Zigarren mit dunklem Deckblatt, die überwiegend aus kräftigen Tabaken nord- und südamerikanischer Herkunft bestehen.« Guckst du.
Geändert von Hajo F. Breuer (01.03.2008 um 07:38 Uhr)
Oha, da bin ich an einen Experten geraten.
Für mich als passionierten Nichtraucher macht das keinen großen Unterschied. Gleichwohl ich zugeben muß, daß ich den Geruch von frischem, unverbranntem Tabak sehr angenehm finde.
Ich habe nur einmal eine Zigarre geraucht (teilweise). Schon nach kurzer Zeit wurde mir ganz schön blümerant. Und das war gar nicht mal ein billiges Teil.
Vielleicht sollte ich diese Episode aus meiner Jugendzeit in meine Autobiographie aufnehmen... (um elegant den Faden zurück zum eigentlichen Thema (zumindest in dessen Nähe) zu spinnen...)
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oder weil einfach ein markt für diese art literatur existiert.
mann, immer diese verschwörungstheorien. trivialliteratur hat gegeben, seit es den buchdruck gibt. und auch davor entstand sowas garantiert schon. es gibt rtl2, und es gibt den heimatroman in großschrift. dass beides existiert, hat nichts, aber auch gar nichts mit protegé zu tun.
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