Extra-Stammtisch





Unser erster Extra-Stammtisch der heute beginnt, widmet sich ganz der Serie Spirou und Fantasio.
Unter dem Motto - Die neuen Spirou – wollen wir anhand dreier exemplarischer Bände versuchen, nicht nur eine reine Albenbewertung zu initieren, sondern diesen Aufhänger vielmehr dazu verwenden, die komplette Serie und ihre Autoren/Zeichner zu beleuchten.
Hierbei sollen die Geschichten der nachfolgenden Autoren/Zeichner-Gespanne uns dazu dienen, einen Vergleich mit dem herausragenden Künstler der Serie André Franquin zu ziehen.
Dieser soll uns als Fixpunkt für etwaige Erörterungen, Thesen und Analysen im Laufe des Threads dienen.
Im Gegensatz zur normalen Stammtisch-Debatte ist es diesmal ausserordentlich erwünscht, wirklich alle Aspekte rund um das Spirou-Universum anzusprechen.
Da sich im Laufe der Zeit noch weitere Künstlerpaare der Serie widmeten, sahen wir uns genötigt eine kleine Limitierung der Titel vorwegzunehmen – was aber nicht heissen soll, daß nicht auch diese im Zuge der Besprechung hier Einklang finden sollen.
Bei all den folgenden umfangreichen Exkursen sollten wir dennoch auch nicht die drei Alben gänzlich aus den Augen verlieren und zum Ende wie gewohnt in eine aussagekräftige Bewertung einfliessen lassen.

Vorab möchte ich allen Teilnehmern einen kleinen Einblick in die Welt von Spirou gewähren und eine Liste ansprechender Sekundärliteratur empfehlen.

Eine Liste der deutsprachigen Veröffentlichungen findet ihr wie immer im Comic Guide

Zu den Originalveröffentlichung kommt ihr unter Eingabe Spirou z.b. bei der bedetheque

Spirou erblickte nicht erst durch Franquin das Licht der Welt.
Schon im Jahre 1938 erschien eine erste Episode von Rob-Vel, seinerzeit im Magazin Spirou.
Es folgten weitere Auftritte, bei denen sich Rob-Vel und Jijé abwechselten [1], bevor im Jahre 1946 die erste Geschichte unter André Franquin entstand [2]
Das erste Album welches den uns heute bekannten Serien-Titel Spirou et Fantasio trug, erschien im Januar 1950 unter dem Titel 4 aventures de Spirou et Fantasio.
Im Laufe der Zeit sollte Franquin hin und wieder auch Künstlerkollegen zur Mitarbeit bewegen, bevor er sich ganz aus der Serie zurückzog und 1968/69an Jean-Claude Fournier übergab.
Bis dahin entstanden unter seiner Regie insgesamt 19 Alben – das letzte - Panade à Champignac - wurde dann im Januar 1969 in Albenform erstveröffentlicht.
Unter anderen arbeite´ten bis zu diesem Zeitpunkt folgende Künstler an der Serie mit:
Greg, Jidehem, Peyo, Gos, Jean Roba, Maurice Rosy, Jean-Marc Salmon, Jean Darc, wobei auf Greg die Mehrzahl der Zusammenarbeit fiel.
Mit dem 24. Album Tembo Tabou meldete sich Franquin 1974 nochmal kurz zurück, bevor er sich wieder ganz seiner zweiten grossen Serie Gaston zuwendete.
Fournier begleitete Spirou et Fantasio bis 1979, bevor nun nacheinander verschiedene Autorenpaare die Serie übernehmen sollte.

Originalband:

Nr. 30 – 32 Autor: Raoul Cauvin / Zeichner: Nic

Nr. 33 – 46 Autor: Tome / Zeichner: Janry

Nr. 47 – 49 Autor: Jean David Morvan / Zeichner: José-Luis Munuera

Unter dem Originaltitel Une aventure de Spirou et Fantasio erschienen ab 2006 bisher 2 Alben, die in Deutschland in der Serie Spirou Spezial ihren Platz finden.

Tome 1 – Die steineren Riesen (Spezial – Band 2) Les géants pétrifiés
Autor: Fabien Vehlmann / Zeichner: Yoann

Tome 2 – Die Sümpfe der Zeit (Spezial – Band 4) Les marais du temps
Autor/ Zeichner: Frank Le Gall

In Deutschland wird die Serie in Albenform von Beginn an von Carlsen (Semic) veröffentlicht.
Von Salleck Publications existiert eine Luxus-Ausgabe der Nummer 44 (1999 – Hardcover)
Der Rainer Feest Verlag publizierte von 1985 – 1987 Die Abenteuer von Spirou im Paperback Querformat.
Zuvor erschienen aber schon in den 1960er Jahren im Gevacur-Verlag einige Geschichten in den Kauka-Heften – Fix und Foxi Super TipTop + Fix und Foxi Spass [3]
- Serientitel: Pit und Pikkolo
Die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte aber bereits in der Serie Der heitere Fridolin vom Alfons Semrau Verlag.
Dort erschienen von 1958-1961 insgesamt 54 Hefte - und Spirou erhielt den Serientitel - Fridolin und Ferdinand
Zuletzt fand auch eine Geschichte Einzug in das neue Zack–Magazin Heft 60.
Dort veröffentlichte man in deutscher Erstveröffentlichung unter dem Titel Spirou und Fantasio & Bizu eine Kurzgeschichte aus der Feder Jean-Claude Fourniers, mit dem Namen Urlaub in Brocéliande.

Desweiteren gibt es noch Ablegerserien, die teilweise auch schon eine lange Vergangenheit aufweisen.

- Marsupilami
- Der kleine Spirou

Auch existieren eine unglaubliche Anzahl Sekundär-Literatur, sowohl zu der eigentlichen Serie, als auch zu den verschiedenen Künstlern.
Ich möchte hier nur auf die bekanntesten und informativsten deutschen Publikationen verweisen, die sich mit Franquin, Spirou oder ihren Ablegern beschäftigen.
(keine Vollständigkeit)

  • Numa Sadoul: Das grosse André Franquin Buch (Carlsen)
  • Die Kunst des André Franquin (Edition Kunst der Comics)
  • Comic Forum-Spezial 1/1986: Franquin
  • REDDITION Nr.37/Dezember 2001: Dossier André Franquin
  • REDDITION 23/24
  • ZACK Dossier 2: Spirou und seine Autoren
  • COMIXENE 73/Mai 2004: Exklusiver Spirou-Comic
  • Andreas Mietzsch: HUBA HUBA - Das Marsupilami-Buch 1985 ( Edition Comicplus+)


Eine übersichtliche und vor allem umfangreiche Auflistung vieler französischen, niederländischen und deutschen Sekundärtitel findet der interessierte Leser in der REDDITION 37




[1] In den Heftnummern 2 – 44/1940 arbeiten Rob-Vel und Jijé zusammen an der Story Le fils du milliardaire
[2] Der Panzer – im Original Spirou et le tank
[3] Fix und Foxi Super TipTop Nr. 9,26,33 + Fix und Foxi Spass Nr. 27 / Serientitel