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Thema: "Das Nest" von Loisel / Tripp

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    Mitglied Avatar von Pelisse
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    "Das Nest" von Loisel / Tripp

    Ich bin mir nicht sicher, ob es zu dieser Reihe schon mal einen Thread gab- hab jedenfalls nichts gefunden.

    In allen Kritiken die ich -z.B. auf Amamzon zu "Das Nest" gefunden habe, wird immer die Atmosphäre und die liebevolle Auszeichnung der Charaktere gelobt- und das sicher durchaus zu Recht!!
    "Das Nest" wirkt wie ein Capra-Film- wie "Das Leben ist schön" zum Beispiel: irgendwie versöhnlich und milde stimmend und schön einfach und sympathisch altmodisch. Aber irgendwie finde ich diese Idylle auch trügerisch. Ich weiß nicht, vielleicht hätte ich von meiner eigenen Lebensstimmung mir einen neuen "Peter Pan" gewünscht, was wüsteres..

    Was mich im Moment so sehr stört ist, daß sich wieder einige (Loisel-) Grundthemen wiederholen-daß da wieder eine Frau ist, die sich unglücklich verliebt- (wie Molly und überhaupt mehr oder weniger alle Frauen in "Peter Pan",
    Miss Ratched in "Nobert, in "Pyrenee" gibt es ja auch eine Eifersuchtsszene).

    Ich weiß nicht, ob ich da einen zu selektiven Blick habe, daß mir das so auffällt.
    Vielleicht bin ich auch noch traumatisiert vom Lesen von den Interviewbuch mit Loisel ("Dans l`ombre de Peter Pan"), wo er seine Theorie aufstellt, daß Frauen deshalb so anbetungswürdig sind, weil sie so ein viel breiteres Gefühlsspektrum hätten und zu viel mehr Leidenschaft fähig sein sollen als Männer.
    _In Anbetracht dessen, wie oft in seinen Comics Frauen jemandem leidend hinterherschmachten und sich heulend aufs Bett schmeißen (in Gummistiefeln!) vor Frustration, finde ich diese Aussage etwas zynisch.
    (Wie war das nochmal bei Julie Burchill "Frauen leiden ästhetischer, deshalb machen sie das auch ganze Filme hindurch ?")

    Was mich auch stört, ist das es in "Das Nest" wieder diese ganz glatte Einteilung der Frauen gibt- es gibt die ordentlichen kleinen Mamis im Dorf und es gibt die
    ominösen Prostistuierten irgendwo da im tiefen Wald, wo die Männer halbjährlich arbeiten gehen. Sicher, zu der Zeit war das (offiziell) sicher so, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß das als nostalgisch verklärter Idealzustand hingestellt wird.- Hat auch so ein bißchen was von "Asterix"...

    Vielleicht nehm ich das zu ernst, schließlich sind Comiccharaktere immer irgendwie überzeichnet, aber gerade weil Regis Loisel immer als Meister der Ambivalenz gilt, finde ich es schade, daß die den Frauen eben nicht gestattet wird. -

    Und ich finde es blöd, wenn diese romantische Verliebtheit Maries
    so genüßlich ausgewalzt wird, nur um dann in Band 3 in so einer dummen (ok, gut in Szene gesetzten) "Ich bin schwul"-Szene zu enden

    . Und wieso hat Marie immer so was devotes im Blick, und wieso wird dieser Blick immer so verklärt-glänzend gezeigt?

    Grmbl...
    Geändert von Pelisse (04.06.2008 um 14:40 Uhr) Grund: Spoiler zu Band 3

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