Rezensionsexemplare werden verschenkt - der normale Käufer muss teure Kohle ausgeben

[Bernd Glasstetter]

Gehts hier im Thread nicht um Rezensionsexemplare und deren Verwendung? Die Diskussion welche Site nun vollwertiges Onlinemagazin ist, oder nicht, ist denke ich in einem anderen Thread besser aufgehoben. Wie gesagt habe ich mich auf drei korrigiert. Und jetzt Back To Topic bitte.

[LeGuy]

Und jetzt Back To Topic bitte.

Okay. Was meines Erachtens von den Verlagen noch viel zu wenig genutzt wird, sind die Möglichkeiten des Digitalen. Warum nicht einfach mal PDFs an Rezensenten geben?
Ich weiß, das hat auch Nachteile. Man kann die z.B. Aufmachung des Endprodukts nicht beurteilen, und ich wäre auch nicht sonderlich scharf darauf, einen dicken Comic komplett am Bildschirm zu lesen.

Aber: Gerade für Verlage, die über die hohen Kosten von Rezensionsexemplaren stöhnen, wäre das durchaus erwägenswert. Es ist schnell, unkompliziert und kostet nix. Zum anderen könnte man damit auch Rezensenten frühzeitig bestücken, noch bevor der Titel in den Verkauf geht, was ja in anderen Medien gang und gäbe ist.

Und die armen Rezensenten, denen die Regale überquellen, brauchen dann höchstens noch ne neue Festplatte

[Bernd Glasstetter]

Okay. Was meines Erachtens von den Verlagen noch viel zu wenig genutzt wird, sind die Möglichkeiten des Digitalen. Warum nicht einfach mal PDFs an Rezensenten geben?

Finde ich prinzipiell eine gute Idee. Im Fall von "Blut der Templer", zu dem wir gerade ein Special vorbereiten, habe ich auch das PDF bekommen. Das geht bei 96 Seiten gerade noch, aber es ist auch sehr anstrengend und man ist an den Rechner gebunden. Und es gibt denke ich noch ein Problem: Die PDFs sind schon recht gross, da bräuchte man also eine zentrale Site, auf der die verteilt werden können, denn per Mail kann man die nicht mehr verschicken.

Ach ja und noch was muss man bedenken: Ich denke mal, dass man den meisten Rezensenten vertrauen kann, aber vielleicht gibt es doch jemanden, der das PDF dann in eine Tauschbörse stellt... Technisch gesehen kann man die PDFs signieren - und zwar so, dass man es nicht sieht. Dann könnte man den Verursacher herausfinden und abstrafen. Ob das aber nicht schon ein zu hoher Aufwand ist?

[Amigo]

Genau: So bald Du einen ganzen Comicband komplett digital durch die Gegend schickst, öffnest Du, wenn Du an das bereits angesprochene "Schwarze Schaf" gerätst, der "Comic-Piraterie" Tür und Tor. Der einzige große Vorteil von Büchern und Comics im Vergleich zu DVDs und Musik-CDs ist ja, dass man sie erst komplett scannen muss, bevor man sie illegal erhältlich machen kann.

Zudem lese ich selbst nur sehr, sehr ungern Comics am Bildschirm. Ich will was in der Hand halten.

[MisterWoo]

Ich finde das ganze Thema müßig. Wir werden hier das Rad nicht neu erfinden. Jeder Verlag wird nach einer eigenen maßgeschneiderten Lösung suchen, was eben im Einzelfall durchführbar und realistisch ist. Grundsätzlich ist die Zahl der Rezensenten nicht sooo unüberschaubar, wie's hier vielleicht manchmal klingen mag. Und grundsätzlich gibt es ein Vertrauensverhältnis zwischen Verlag und Rezensent. Das sollte man wahrscheinlich nicht mit starren Regeln und ideologischen Grundsätzen pflastern, sondern mit einer Portion Good Will, Vernunft und der gemeinsamen Leidenschaft für Comics.

[MisterWoo]

Zudem lese ich selbst nur sehr, sehr ungern Comics am Bildschirm. Ich will was in der Hand halten.

Schließe mich kommentarlos an.

(Einzige Ausnahme: Horst und sein Pony!)

Woo

[cyqle]

Comics am PC sind imho einfach... scheisse. Das geht nur mit kurzen Strips. Aber ganze Bände? Zumal der Rezensent eventuell auch die komplette Aufmachung gerne rezensieren würde. Und was dann?

Aber, wie MisterWoo schrieb, diese Diskussion ist wirklich müßig. Ich denke, was gesagt werden konnte, wurde gesagt. Einzig die Verlage müssen schauen, wie sie dieses Problemchen gut handlen...

Übrigens, zum oben kurz angesprochenen Thema: http://www.comicforum.de/showthread....12#post2639112

[Comedian]

bist immer noch am Kriegsbeil wetzen? Stell dir vor, ich hab in diesem Jahr tatsächlich ein Fünftel meiner Sammlung unter den Hammer gebracht. Weil ich eben auch nicht alles aufhebe.

Die PDF-Idee find ich so übel nicht. Auf dem Rechner nehmen Comics doch deutlich weniger Platz weg. Was die Piraterie betrifft. Gibt es wirklich eine deutsche Scanlationszene ähnlich den US-Scannern? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

[MisterWoo]

Mir selbst hat man mal auf einer Börse die Bände "Fables" Nr.1-4 verkauft, ungelesener Zustand, aber schwacher Aufdruck "Rezensionsexemplar" am oberen Schnitt an dem sauber herumradiert worden war. Habe ich allerdings erst später entdeckt und war bis dahin der Meinung, es handele sich um reduzierte Neuware.

Fables 4 gibts doch erst seit ein paar Wochen. Reduzierte Neuware? Ohne Fehler? Wie blauäugig bist Du denn..?

Woo

[Amigo]

Die PDF-Idee find ich so übel nicht. Auf dem Rechner nehmen Comics doch deutlich weniger Platz weg. Was die Piraterie betrifft. Gibt es wirklich eine deutsche Scanlationszene ähnlich den US-Scannern? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

Eben nicht, weil es sich wohl nicht lohnt, die Bände zu scannen. Aber wenn man PDFs durch die Gegend schickt, würden sich die Unholde das Scannen ja sparen.

[Bernd Glasstetter]

Gibt es wirklich eine deutsche Scanlationszene ähnlich den US-Scannern? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

Bei US-Comics eher nicht. Aber bei Mangas gibt es sie leider und sie ist recht groß.

[Amigo]

Du kannst nahezu jeden einigermassen wichtigen US-Comic der letzten 5-10 Jahre komplett downloaden.

[L.N. Muhr]

und auch die klassiker. dazu muss man nicht mal in tauschbörsen gehen.

nein, leseproben stellen imho das maximum an derzeit machbarem dar. ich sehe kein problem darin, 4, 8 oder 22 seiten als pdf oder java online zu stellen. für alle, vor erscheinen. das dürfen dann auch gerne die rezensenten nutzen - auf die art weiss der kollege, ob ihn der band wirklich interessiert und kann dann ja immer noch nachfragen.

allerdings MUSS bei sowas immer auch die rechtliche seite geklärt werden. nicht jeder lizenzvertrag beinhaltet die erlaubnis zur digitalen veröffentlichung.

ich hatte ja schon mehrmals die einrichtung einer zentralen verlagsübergreifenden datenbank/ anlaufstelle/ website für eben diese leseproben angeregt, nur *verdammt* ich bin ein technik-idiot. ich hab ja schon zehn tage gebraucht, um das log-in für meine eigene seite wiederzukriegen.

[L.N. Muhr]

du hast genre-fremd anstatt branchen bzw. medienfremd benutzt :-)
mit genrefremd waren musikzeitschriften gemeint.

ich hab das wort "genre" nicht mal in den mund genommen in diesem diskussionszusammenhang. (da das posting uneditiert ist, kannst du das ja ganz leicht selbst nachprüfen.)

[MisterWoo]

Auf Ebay kannst Du doch auch per "Sofortkauf" aktuelle Titel bei portofreier Belieferung kaufen, die sind ja dann, wenn man den Wert von Porto und Verpackung berücksichtigt, auch unter Neupreis.

Da biegst Du Dir aber was zurecht. In den eBay-Shops kann ich aktuelle Comic-Neuerscheinungen zum regulären Ladenpreis kaufen. Einige Shops verschicken dann versandkostenfrei. Also nix mit "unter Neupreis", sondern mehr mit "versandkostenfrei". Das gegeneinander zu rechnen, ist mE Quatsch.

Woo

[L.N. Muhr]

Man sieht doch ständig Paketangebote oder auch Einzelbände die unter dem regulären Ladenpreis verkauft werden. Auf Ebay kannst Du doch auch per "Sofortkauf" aktuelle Titel bei portofreier Belieferung kaufen, die sind ja dann, wenn man den Wert von Porto und Verpackung berücksichtigt, auch unter Neupreis.

was ist das denn für eine logik? demnach wäre ja sogar amazon illegal in deinen augen, weil sie für bücherversand kein porto nehmen.

andere händler haben ladenfläsche und müssen die bezahlen und nehmen auch keinen aufschlag für den comicverkauf. das (porto, lager, laden) sind alles kosten, die von der handelsspanne gedeckt werden. daran ist nichts illegal oder auch nur fragwürdig. (ausser vllt. für den händler, der weniger gewinn macht.)

[LeGuy]

nein, leseproben stellen imho das maximum an derzeit machbarem dar. ich sehe kein problem darin, 4, 8 oder 22 seiten als pdf oder java online zu stellen. für alle, vor erscheinen. das dürfen dann auch gerne die rezensenten nutzen - auf die art weiss der kollege, ob ihn der band wirklich interessiert und kann dann ja immer noch nachfragen.

Das Piraterieproblem ließe sich durchaus auf ein Minimum reduzieren, denke ich. Man könnte solche PDFs ja auch entsprechend kennzeichnen, nicht nur per Wasserzeichen, sondern auch sichtbar. So wie das bei speziellen Presse-DVDs per Einblendung auch gemacht wird.

Aber ich seh schon, ihr seht halt eher die Risiken als die Chancen (War und ist ja bei der Musik- und Filmindustrie auch nicht anders, naja...)

[L.N. Muhr]

ich bin ja mal gespannt, wie sich die modelle von radiohead und trent reznor letztlich wirklich rechnen. stephen king jedenfalls ist mit seinen "zahlt was ihr wollt"-ideen vor einigen jahren grandios gescheitert.

auch die experimente von cory doctorow finde ich natürlich sehr spannend. aber ob sich das mittelfristig auszahlt, bleibt abzuwarten.

und an solchen modellen kann man auch ablesen, wie man in zukunft mit digitalen comics umgeht.

[L.N. Muhr]

diese bände werden aber nicht unter "ladenpreis" verkauft. sondern da werden ganz simpel laufende kosten mit der handelsspanne verrechnet. das ist nicht "unter ladenpreis". der händler entscheidet sich lediglich, den kundenservice zu optimieren, ohne dass der kunde MEHR als den coverpreis zahlt. dafür und damit der händler gewinn macht beim verkauf, ist die handelsspanne ja schliesslich da.

(apropos: es gibt keinen ladenpreis bei dt. büchern, der preis ist ja fix. es ist ein coverpreis.)

[Comedian]

Man sieht doch ständig Paketangebote oder auch Einzelbände die unter dem regulären Ladenpreis verkauft werden. Auf Ebay kannst Du doch auch per "Sofortkauf" aktuelle Titel bei portofreier Belieferung kaufen, die sind ja dann, wenn man den Wert von Porto und Verpackung berücksichtigt, auch unter Neupreis. Auf dem Gebiet scheint doch `ne Menge möglich zu sein.

Amazon verschickt auch portofrei.

[MJGore]

was ist das denn für eine logik? demnach wäre ja sogar amazon illegal in deinen augen, weil sie für bücherversand kein porto nehmen.

andere händler haben ladenfläsche und müssen die bezahlen und nehmen auch keinen aufschlag für den comicverkauf. das (porto, lager, laden) sind alles kosten, die von der handelsspanne gedeckt werden. daran ist nichts illegal oder auch nur fragwürdig. (ausser vllt. für den händler, der weniger gewinn macht.)

wieso verstehst du ihn nicht?
ist doch ganz leicht, wenn ein band bei ebay unterm ladenpreis angeboten wird und dann kein porto kostet??? ist doch logisch

[s.dinter]

bißchen off-topic:

ich bin ja mal gespannt, wie sich die modelle von radiohead und trent reznor letztlich wirklich rechnen. stephen king jedenfalls ist mit seinen "zahlt was ihr wollt"-ideen vor einigen jahren grandios gescheitert.

auch die experimente von cory doctorow finde ich natürlich sehr spannend. aber ob sich das mittelfristig auszahlt, bleibt abzuwarten.

und an solchen modellen kann man auch ablesen, wie man in zukunft mit digitalen comics umgeht.

na, dann wollen wir mal hoffen dass digitale comics so gut laufen, wie das radiohead-album: http://blog.wired.com/music/2007/10/...tes-radio.html

da nehm ich sogar die niedrigere einschätzung gerne mit zur bank

[MisterWoo]

wieso verstehst du ihn nicht?
ist doch ganz leicht, wenn ein band bei ebay unterm ladenpreis angeboten wird und dann kein porto kostet??? ist doch logisch

Bei den eBay-Shops kosten neue Bände genau das, was auf dem Cover steht. Häufig versandkostenfrei. Und das ist eben nicht unterm Preis, sondern völlig in Ordnung. Somit ein schlechtes Beispiel, um zu verdeutlichen, dass man neue Bände ganz leicht für wenig Kohle abstauben kann. Sie kosten bei den eBay-Shops nämlich GENAUSO viel wie im Laden.

[L.N. Muhr]

wieso verstehst du ihn nicht?
ist doch ganz leicht, wenn ein band bei ebay unterm ladenpreis angeboten wird und dann kein porto kostet??? ist doch logisch

es war aber die rede von bänden, die ZUM ladenpreis, aber OHNE porto angeboten werden.

[MJGore]

naja, wenns privatverkäufer sind, dann wäre es schon sehr komisch! weil welcher privatverkäufer bietet was zum coverpreis an und zahlt das porto drauf???