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Thema: Comic-Stammtisch: Die grosse Macht des kleinen Schninkel

  1. #26
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von lucien Beitrag anzeigen
    Für mich hätte eventuell nur das Szenario Sinn gemacht, aber in Verbindung mit den wirklich großartigen Bildern Rosinskis falle ich von einer Assoziation in die andere und fühle mich zwar unterhalten, kann aber den wohl durchaus vorhandenen Untertönen nichts abgewinnen, da ich nicht mehr in der Lage bin diese wahrzunehmen.

    So fühle ich mich bei der eigentlich gut gelungenen Szene um Volga, permanent an Moebius Difool und sein "Abenteuer" mit der Proto-Königin erinnert, dann noch eine Prise R. Corben und hmmm ich tippe mal auf Dany (was die Darstellung der Traumgestalt Volgas angeht) hinzu und fertig sind die Seiten. Wie gesagt amüsant aber eben für mich einfach mit diesen Bildern belegt.
    Kenne die von Dir angesprochenen Szenen nun nicht genau - aber wenn es dir beim Betrachten der Bilder so geht wie du es beschreibst - wäre eses sehr interessant den Gedankengang fortzusetzen und zu überprüfen ob die drei angesprochenen Werke von Moebius/Corben/Dany denn auch alle vor dem kleinen Schninkel veröffentlicht wurden und es sich vielleicht wirklich um eine Art Plagiat in macher Szene handelt!?

  2. #27
    Mitglied Avatar von Jerry Garcia
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    Gott als schwarzen Monolithen darzustellen hat mir auch sofort gefallen. Selbstverständlich hat es mich an Odyssee 2001 erinnert, aber da das einer meiner Lieblingsfilme ist (weils so passt - göttlich schöne Musik von Ligeti) hat mich das natürlich gefreut.

    Außerdem hab ich es ebenso empfunden, dass mit diesem Schachzug die Diskrimierung einer wie auch immer gearteten religiösen Einstellung vermieden wurde.

    Jerry

  3. #28
    Mitglied Avatar von lucien
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Kenne die von Dir angesprochenen Szenen nun nicht genau - aber wenn es dir beim Betrachten der Bilder so geht wie du es beschreibst - wäre eses sehr interessant den Gedankengang fortzusetzen und zu überprüfen ob die drei angesprochenen Werke von Moebius/Corben/Dany denn auch alle vor dem kleinen Schninkel veröffentlicht wurden und es sich vielleicht wirklich um eine Art Plagiat in macher Szene handelt!?
    Der Schninkel stammt ja aus dem Jahre 1988, John Difool In höchsten Höhen aus dem Jahr 1985, Richard Corben hat seine Den schon Anfang der 80er geschaffen und Dany zeichnet seine Mädels auch schon länger, zumindest vermute ich das mal.

    Zumindest John Difool besitze ich, da habe ich in dem oben genannten Band nachgeschaut, die Proto-Köningin ist zuerst eine wabernde Masse aus der ein Auge und ein Mund herausragen, um den Helden zu stimulieren verwandelt sie sich in die von unserem Privatdetektiv Klasse R angebetene Animah....

    Ich würde nicht so weit gehen um Van Hamme und Rosinsiki des Plagiats zu bezichtigen, sie haben sich aber deutlich fremd inspirieren lassen.

  4. #29
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von lucien Beitrag anzeigen
    Ich würde nicht so weit gehen um Van Hamme und Rosinsiki des Plagiats zu bezichtigen, sie haben sich aber deutlich fremd inspirieren lassen.
    Zum Glück haben sie dafür wenigstens gute Vorlagen genommen!

  5. #30
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    So - es geht mal weiter in der Storyline-Besprechung - wo war ich stehen geblieben?

    Ach ja - Mitte des 1. Bandes der Farbausgabe, wo wir den ersten der weiteren Begleiter J´ons kennenlernen , namens Bum-Bum.

    Bum-Bum ist ein Tawal, ein Affenähnliches Wesen - in etwa Gorilla oder Schimpanse - und gehört wie J´on einer versklavten Rasse auf Daar an.
    Im Krieg wahre Kampfmaschinen, werden sie von den fliegenden Bogenschützen Jargoth´s als Bodentruppen regelrecht ins Getümel geworfen und somit verheizt.
    Sie verständigen sich mit einer Art `Grunzsprache´ und sind in der Entwicklung des Intellekt wohl noch weit hinter den Schninkels geblieben.

    Ausgerechnet mit so einem anders gearteten Wesen entwickelt sich J´ons erste Freundschaft in der Freiheit.
    Er erwirbt Bum-Bums 1000%-ige Loyalität, indem er ihn aus den Fängen der Amazonen rettet, die ihn in einer Hetzjagd stellten, deren Ende seinen sicheren Tod bedeutet hätte.

    Obwohl von Ihrem Intellekt aber auch in ihrer Physiognomie völlig unterschiedlich, sind beide für bevorstehende Reise perfekte Weggefährten und ergänzen sich hervorragend.
    J´on ist der Denker - und Bum-Bum der handelnde Vollstrecker mit seiner enormen Kraft und seinem geringen Schmerzgefühl. So können sich beide Schutz geben.

    In diese Zweisamkeit tritt nun ein neuer Charakter ein, der das weibliche Wesen verkörpert und somit eine weitreichende Erweiterung des Variantenreichtums der Storyline mitbringt.
    G´Wel ist wie J´on Angehörige der Schninkel - aber im Gegensatz zu ihm lebte sie bisher in der freien Enklave der Schninkel Maelar, bevor sie von den Kolds gefangen und zur Fronarbeit verschleppt wird.
    Damit geht sie den umgekehrten Weg wie J´on der ja gerade vom Sklavendasein befreit wurde.
    Natürlich nutzen die Autoren den weiblichen Charakter um auch die üblichen Zutaten in die Handlung zu integrieren.
    So erhält die kleine G´Wel deutlich verstärkte weibliche Reize - die sie fast zur einer Art Sexbombe mutieren lässt. Naheliegend das J´on - wie wohl die meisten Männer - hin und weg ist und fortan auch an einer körperlichen Verschmelzung sehr interessiert ist. Selbstverständlich dauert diese seine Zeit, denn schliesslich ist G´Wel ja eine selbstbewusste und starke Schninkel-Frau, die gerne selbst bestimmt, wann und mit wem sie eine Liaison eingeht.
    Somit ist dem Aspekt der Emanzipation genüge getan - und der Leser bekommt in diesen 3 Figuren interessante Protagonisten zur Hand, mit denen er im weiteren Verlauf der Handlung mitfiebern und sich identifizieren kann.

    Mir persönlich haben auch die leicht Klischeebehafteten Aspekte rund um G´Wel sehr gut gefallen. Die Autoren haben in ihr einen rundherum facettenreichen Charakter geschaffen, die viel Charme mit ihrer Koketterie in die Handlung einbringt.

    Noch zu erwähnen sind natürlich die einzelnen Darsteller, der vermeintlich `bösen Seite ´.
    Da wären die *Androgynen (Bogenschützen) auf ihren fliegenden Orphyxen, die Amazonen die zum Tribut an Ihre Herrscherin sich jeweils das linke Auge zunähen lassen, oder die Zwergenhaften Kolds, rachsüchtige kleine Wichtel die auch vor Vergewaltigung weiblicher Schninkel nicht zurückschrecken.

    Eine ganze Armada höchst skuriler Gestalten mit denen der Leser im ersten Band konfrontiert wird, dazu noch eine interessante Storyline, die sehr viel Spannung aufbaut und durch viele witzige aber auch sehr gewalttätige Einlagen zu überzeugen weiss.

    Ich habe lange nicht mehr so einen überzeugenden und auch künstlerisch hochwertigen Opener gelesen wie den 1. Band aus diesem Zyklus.
    Man kann vielleicht die verschiedensten Anforderungen an eine gute Fantasy-Saga stellen, aber die meisten werden hier perfekt erfüllt!

    *Androgyn

    - ist Androgynie eine Bezeichnung für den männlichen Pseudohermaphroditismus (auch ScheinZwitter)
    - wird ein Mensch dann als androgyn bezeichnet, wenn er sekundäre Geschlechtsmerkmale des anderen Geschlechts aufweist.

    Davon abgeleitet werden auch Menschen, welche sich bewusst als männlich und weiblich zugleich darstellen, oder anderen Menschen so erscheinen, als androgyn bezeichnet, unabhängig von ihrem Körper, wie beispielsweise androgyn gekleidete Männer innerhalb Teilen der Gothic-Kultur oder der ehemaligen New-Romantic-Szene. Dabei üben diese Menschen auf einige andere Menschen eine gewisse sexuelle Attraktivität aus und gelten nicht selten als Sexsymbol – wofür David Bowie ein sehr bekanntes Beispiel ist.

    In vielen Schöpfungsmythen werden die menschlichen Wesen als androgyn beschrieben. In der persischen Mythologie lebte das erste Menschenpaar, Licht und Dunkelheit, im Garten Eden gemeinsam in einem Körper, bis Ahura Mazda sie trennte. Die griechischen Mythen erzählen eine ähnliche Geschichte: Prometheus formte den Menschen androgyn aus Lehm und Athene verlieh ihnen Leben. Göttervater Zeus trennte die ursprünglichen Kugelmenschen und entnahm dem weiblichen Körper ein Stück Lehm, welches er dem Manne ansetzte. So haben Frauen bis heute eine blutende Öffnung, Männer ein zusätzliches Stück Körper und beide fühlen sich zueinander hingezogen.
    [Quelle: Wikipedia]
    Geändert von hipgnosis (01.10.2006 um 17:42 Uhr)

  6. #31
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    Habe es am Wochenende geschafft, bei meinem Händler die sw-Ausgabe (in einem Band) zu bekommen (und nur für 12 E!).

    Sehr schöner Comic, tiefgründige Story, wahrhaft epische Größe... ein neuer Favorit für mich.


    Nur der letzte Satz hat mich als Atheist etwas gestört: Hat eine (unsere) Welt ohne Gott automatisch keine Zukunft?


  7. #32
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Max Sinister Beitrag anzeigen
    Habe es am Wochenende geschafft, bei meinem Händler die sw-Ausgabe (in einem Band) zu bekommen (und nur für 12 E!).

    Sehr schöner Comic, tiefgründige Story, wahrhaft epische Größe... ein neuer Favorit für mich.


    Nur der letzte Satz hat mich als Atheist etwas gestört: Hat eine (unsere) Welt ohne Gott automatisch keine Zukunft?
    Ich glaube bei uns im Stammtisch brauchst du keine Spoiler zu setzen - wir gehen in der Regel so tief in die Titel, daß jeder Thread ein einziger Spoiler wäre!

    Aber deine Frage ist völlig berechtigt.

    Witzigerweise ist der Satz aber auch auf unsere Welt ohne Gott anwendbar.

    Der Ausspruch lautete ja:

    " J´on der Auserwählte ist völlig umsonst gestorben ... denn diese Welt hat keine Zukunft! "


    Würde denn ein Gott etwas daran ändern, wenn die Menschheit die Welt (Erde) zu Grunde richtet?

    Oder anders herum - ist es nicht völlig schnurz ob es einen Gott gibt - wir richten die Welt auch ohne ihn zu Grunde!

  8. #33
    Mitglied Avatar von lucien
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    Bezüglich der phantasievollen Darstellung der Bevölkerung Daars bin ich auch begeistert. Neben den schon erwähnten Ähnlichkeiten mit anderen Werken, insbesondere Rosinskis eigenen, so sehen die Kolds seinen in den Thorgal Abenteuern auftauchenden Zwergen zum verwechseln ähnlich, haben mich vor allem die Orphyxen als eine Art fliegender Carnivoren begeistert.

    Zur Religion bzw. der Frage von Glauben. Hier vermute ich bei Van Hamme ein wirkliches Statement, "stellt euren Glauben in Frage" oder so ähnlich könnte man es interpretieren. Ich weiss nicht wie religiös Van Hamme ist, aber vielleicht ist ihm blinder Glaube einfach zuwieder.

  9. #34
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    Hole gerade meine "Urlaubsrückstände" auf. Leider kam ich noch nicht dazu, den einen Band/die drei Bände vom Schninkel (erneut) zu lesen und da meine Erinnerung allenfalls für oberflächliche Statements reicht, will ich mich auf ein, zwei Bemerkungen beschränken:

    lucien hat ja bereits mehrfach auf Van Hammes Eklektizismus hingewiesen.
    Ich habe immer die Meinung vertreten, dass ein solcher Voraussetzung dafür ist, das Medium Comic künstlerisch wirklich weiter zu entwickeln.

    Viele Comics sind selbstreferenziell, d.h. man merkt ihnen deutlich an, dass ihre Autoren ihre Inspiration aus nichts anderem als ... Comics beziehen.
    Das ist ein bisschen wenig und führt dazu, dass der Unterhaltungswert von Autoren, die meinen, sie wüßten wie man einen guten Comic schreibt, da sie seit ihrer Kindheit ja nichts anderes gelesen haben, in aller Regel zu wünschen übrig läßt.
    Hin und wieder mag der Bezug auf das eigene Medium ganz witzig sein, er führt aber auf Dauer zu Stagnation und - auch ein Auswuchs eines begrenzten Horizonts - der Ansicht, dass Comics für Erwachsene sich von denen für Kinder und Jugendliche durch ein Mehr an Sex und Gewalt unterscheiden.

    Van Hamme hingegen bedient sich frei und mit spürbarer Fabulierlust aller Quellen, die seine Geschichte voranbringen, sie bunter und überraschender machen ... und nach denen ihm der Sinn steht.
    Tatsächlich finden sich besonders viele Anspielungen auf diverse Bibelstellen (da ich relativ bibelfest bin, bedaure ich sehr, nicht die Zeit zu haben, den Schninkel nachzulesen, um noch etwas in dieser Richtung beizusteuern ...), aber da ich schon mal bei den religiösen Motiven der Geschichte bin:

    Mehrfach wurde die monolithische Form Gottes erwähnt.

    Warum wählte Van Hamme den Clarkeschen Ansatz (Arthur C. Clarke ist der Autor der Geschichte, die zur Grundlage für den Kubrick-Film "2001" wurde) ?

    Weil es ein sehr kluger Ansatz ist.

    Hier ein paar Gründe, die für eine Verwendung eines Monolithen sprechen:

    Steine gibt es seit "Anbeginn der Zeit" (wenn ich mich mal so unwissenschaftlich ausdrücken darf), sie symbolisieren "Alterslosigkeit" und Ewigkeit. Zwei Eigenschaften, die man auch Gott zuspricht.

    Der Grabstein verbindet den Lebenden mit den Toten, eine Verbindung, die für den Gläubigen durch Gott hergestellt wird.

    Ein "formloser" Stein hätte jedoch etwas Willkürliches, etwas Natürliches (im Sinne von: von der Natur geschaffen), in gewisser Weise auch etwas Beliebiges.
    Hinter exakten geometrischen Formen aber darf man Intelligenz vermuten. Häufig scheidet die Form Natur von Kultur. Auch hier ist dies der Fall: Natur ist nicht gleich Gott - wie religiöse Naturphilosophen meinen - sondern ein Etwas, dass personifiziert werden kann bzw. ein Etwas, dass sich manifestieren kann.
    Denn wer sagt, dass Gott hier als Monolith dargestellt wird?

    Ist der Stein nicht viel mehr nur eine Manifestation Gottes und nicht Gott selbst?
    So wie der jüdisch-christliche Gott aus einem brennenden Busch zu Moses sprach?

    Im Übrigen wird dem Stein universell religiöse oder zumindest religiös-symbolische Bedeutung zugesprochen
    Man denke an Altar- und Opfersteine oder Obelisken (auch Monolithen).
    Ansammlungen von Steinen religiöser Bedeutung findet man in Stonehenge, Carnac usw.
    In simpler geometrischer Form gestaltete Steine bilden die ebenfalls der religiösen Symbolik hinzu zuzählenden Pyramiden, die von Mittel- bis Südamerika, von Nordafrika bis Asien zu finden waren/sind.
    Die Form des Schninkel-Steins ist der der Kaaba, des höchsten islamischen Heiligtums, nicht unähnlich.
    Geändert von felix da cat (02.10.2006 um 23:56 Uhr)

  10. #35
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Hi felix - schön das du wieder unter uns weilst - hoffe einen schönen Urlaub gehabt zu haben!

    Zitat Zitat von lucien Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht wie religiös Van Hamme ist, aber vielleicht ist ihm blinder Glaube einfach zuwieder.
    Womit ich dann vollends auf einer Wellenlänge mit ihm liegen würde!

    Dann beginne ich mal mit einer kleinen Abhandlung zum 2. Buch - Der Auserwählte

    Wieder beginnt der Band mit einigen Seiten voller wundervollen Skizzen.

    Im ersten Kapitel - dem in der Chronologie der Geschichten 4. Teil - Maelar, wird J´on und G´Wel´s Reise nach,
    und Ankunft in der einzig freien Schninkel-Siedlung auf Daar erzählt.
    Dem ersten Moment grosser Freude, folgt schnell die Angst vor Repressalien gegenüber dem Dorf, solange J´on anwesend ist.
    Hier werden mehere Aspekte ins Spiel genracht - beginnend mit Angst bishin zu fehlender Zivilcourage.
    Aber kann man anhand des grausamen Krieges auf Daar und der willkürlichen Herrschaft nicht auch den Ältesten-Rat der Schninkel verstehen.
    Sie verweigern J´on die Zuflucht - nicht weil sie sich nichts mehr wünschten als sei er der prophezeite Auserwählte, sondern weil ihnen in gegebener Situation der Schutz und die Sicherheit der Allgemeinheit ein größeres Gut bedeutet - als der gegenüber des Einzelnen.
    So hart die Entscheidung auch sein mag - lieber so als eine Denunziation die bei einem Verbleib J´ons durchaus denkbar sein könnte.
    Dies ist auch eine Entscheidung rationalen Denkens - bei der oft das Herz oder das Bauchgefühl unterdrückt wird.

    Trotz allem hat der kleine Auftritt genügt um eine Schar " Jünger " zu bekehren und von der Mission J´ons zu überzeugen.
    Mit diesen kommt es auf S. 17 zur legendären Abendmahl-Szene, die scheinbar der Klassiker unter den biblischen Comicdarstellungen zu sein scheint.
    Und hier erlebt der Leser einen weiteren wichtigen Grundpfeiler der Storyline - die Hoffnung.

    Obwohl J´on immer wieder an sich und seiner Mission zweifelt, er teilweise sich in einem Traum wähnt, es ereignen sich immer wieder diese besonderen Szenen, in dem auf einmal alles wieder einen Sinn ergibt und er voller Hoffnung und voll des Glaubens neuen Taten entgegensieht.
    Die ganze Story ist in dieser Hinsicht eine Auf- und Ab, eine Achterbahnfahrt der Gefühle, welche auch dem interessierten Leser nicht verborgen bleibt und er sich ihr nicht verweigern kann!
    Geändert von hipgnosis (02.10.2006 um 21:59 Uhr)

  11. #36
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Weiter geht´s mit der Handlung des 2. Bandes.

    J´on + G´Wels Flossfahrt über das grosse Meer.
    Man könnte sagen typisch Mann - nix zu kauen oder zu trinken, aber ans vögeln denken.
    Und wieder ein Zeicner der schöne Brüste zeichnen kann - womit die Handlung in ihrem Erotikfaktor noch etwas intensiviert wird, was bei den vielen männlichen Fantasy-Leser ja sicherlich nicht das schlechteste Kaufargument darstellt!

    Klasse finde ich dann die Darstellung des alten Sualtams - diesem Jahrhunderte, gar Jahrtausend alten Wesen.
    Er selbst ist die ganze Insel - ein Lebensbaum der Weisheit - zu dem man wie zum Orakel von Delphi geht um eine Prophezeihung zu erhalten.
    Durch seine abgeschiedene Lebensinsel weit draussen zur See, hat sich auf ihm eine ganz eigene Lebensgemeinschaft entwickelt, die unglaublich liebevoll gefüllt von wunderbarer Phantasie existiert.
    In dieser Sequenz entwickelt für mich die Geschichte des kleinen Schninkel ihren größten Phantasie-Reichtum.

    Alleine die verschiedenen Lebensformen oder der Roboterhafte DschummDschumm - ein Lachjagul.
    Keine Idee wie dieser Begriff im Original hiess - aber die deutsche Übersetzung ist phänomenal an dieser Stelle - wie kommt man denn auf so etwas exotisches - Grosse Klasse!

    Dann eine weitere Überraschung, die den Leser verzaubert, als er in einem der vielen Astlöcher des alten Sualtams in die herrschaftliche Behausung Volgas eintritt. Diese lebt in einem riesigen Palast im Inneren des Baumes - daran kann man in etwa die Größe Sualtams ermessen!
    Auch Volga selbst ist wieder super gelungen. Sie stellt ja im Gegensatz zum weisen Sualtam der die ganze Vergangenheit der Welt kennt, die Seherin der Zukunft dar. Und so wird sie folgerichtig als Wesen mit `vielen Augen´ gezeigt.
    Natürlich will sie eine Gegenleistung für Ihre Vorhersagungen - und diese stellen sich in einer erotischen Sequenz dar, da sie um überhaupt ein Orakel abgeben zu können, erstmal in den Zustand höchster Lust versetzt werden muss. Würde man bei manch anderen Comics hier nun eine plumpe Erotikszene oder gar Hardcore-Porno erwarten, wird man auch bei Schninkel wieder mit überraschend vielen witzigen und ausgefallenen Ideen konfrontiert.

    Währenddessen wird G´Wel ausserhalb der Festung mit einer regelrechten Reizüberflutung in Form schöner Kleider überfordert. Wie kommt man nur auf solche Einfälle - mögen sie teilweise etwas sexistisch oder klischiert wirken, aber sie sind dabei nie verletzend und dermassen liebevoll und geistreich in Szene gesetzt, das auch jede emanzipierte Frau sicherlich ihren Spaß haben dürfte.

    Das 2. Album ist wirklich ein absoluter Quell an wundervollen Ideen und Phantasien!
    Geändert von hipgnosis (04.10.2006 um 13:39 Uhr)

  12. #37
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Exclamation

    Der kleine Schninkel taucht völlig unter - das hat er nicht verdient!

    Da ich nun schon einmal damit angefangen habe, möchte ich auch noch den abschliessenden 3. Teil der farbigen Ausgabe etwas genauer beleuchten.

    Vielleicht möchte sich ja doch nochmal der ein oder andere hier zu Wort melden und seinen Gesamteindruck mit abschliessendem Fazit setzen oder eine eigene Interpretation einer Szene oder der ganzen Geschichte wiederzugeben. Nur zu!

    Das Cover des dritten Bandes mit dem Titel - Das Urteil - und den drei verfeindeten Herrschern lässt noch jegliche Interpretation des Lesers zu. Wer hier gerichtet wird und von wem - bleibt zu diesem Zeitpunkt völlig offen - nur wirkt die Szenerie schon ein wenig bedrückend.
    Fast könnte man das gezeigte Schwert von Barr-Find schon als eine Anlehnung an das Schwert des Damokles deuten.

    Die Geschichte beginnt mit J´on + G´Wel´s Rückkehr nach Daar.
    Zwar kennt J´on nun die Prophezeihung, hat aber nicht den blassesten Schimmer wie er vorgehen könnte. Wie soll ausgerechnet er eine Vereinigung der 3 Feinde erwirken.
    Interessant ist hier, wenn man das Ende der Geschichte später kennt und sich die Ereignisse nochmal vor seinem geistigen Auge ablaufen lässt, daß die Vereinigung alleine indirekt durch seine Person schon eingeleitet wurde und sich das Rad der Zeit unaufhaltsam dreht.
    J´on kann die kommenden Geschehnisse gar nicht mehr groß beeinflussen, geschweige denn aufhalten - das Urteil wurde schon längst besprochen und es lautet - Tod

    Sowohl der J´ons aber auch der grosse Masterplan Gottes ist längst gefällt - Daar soll seiner kompletten Vernichtung zum Opfer fallen.

    Natürlich ist dieses Schicksal an besagter Stelle noch nicht zu erahnen - lediglich J´on könnte man eine ungewisse und beunruhigende Zukunft vorhersagen.
    Es dauert daher auch nicht lange, bis die beiden Schninkel von den Bogenschützen Jargoth´s gefangen werden, wobei man sie trennt und J´on zu anderen Schninkel ins Verlies wirft.
    Die Geschichte würde an dieser Stelle ihr jähes Ende finden sollen doch die Gefangenen am nächsten Tag in der Arena zur Belustigung des Volkes getötet werden, doch es wäre einfach keine komplette Geschichte, würde man nicht ausgerechnet J´on und Bum-Bum ein unerwartetes Wiedersehen ermöglichen, das den Fortgang der Story sichert.
    Die gesamte Sequenz mit den eingekerkerten Schninkel, die auf ihren Tod in der Arena warten erinnert doch sehr stark an die Christenverfolgung des alten Roms - wo auch Sklaven den Löwen vorgeworfen wurden oder sich in Kämpfen als Gladiatoren messen mussten. Obwohl die Christen wohl eher nur einfach abgeschlachtet wurden. Auch die Szene im Verlies erinnert doch stark an alte Bibel-Epen aus Hollywood.

    Der Auserwählte kehrt zurück um sein Volk (Anhänger) in Freiheit zu geleiten. Die Jünger schöpfen wieder Hoffnung und treten frohen Mutes Ihrem Schicksal entgegen.

    Und wieder sollte das Schicksal die beiden völlig verschiedenen Wesen miteinander verbinden und ihre zuvor erworbene und auf Lebenszeit erhaltende Freundschaft zumindest kurzzeitig eine Flucht in die Freiheit ermöglichen - nur um gleich wieder der nächsten Gefangennahme entgegen zu sehen.

    An dieser Stelle einen kleines Break - Abschluss der Story in Kürze!

  13. #38
    Mitglied Avatar von lucien
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    Ich fange schonmal mit einem Fazit an.....

    Die große Macht des kleinen Schninkel hat mich beim ersten Lesen ziemlich gefesselt, vor allem weil es so viele Anspielungen zu Literatur, Film und natürlich der neunten Kunst gibt. Beim lesen für diesen Thread konnte der Schninkel mich eher nicht begeistern. Woran kann es liegen, einfachste Erklärung meine Geschmacksrezeptoren haben sich geändert, damit will ich mich aber nicht zufrieden geben.
    Die wirklich sehr stringente Geschichte von Van Hamme ist phantasievoll und zitiert oben genannte Künste durchweg gekonnt, dies weiss zu unterhalten mir fehlt aber dennoch die Originalität, wenn man natürlich auch Van Hammes Ansatz als ebendiese auslegen kann. Mir fehlt wahrscheinlich die Aussage, sofern Van Hamme eine solche transportieren wollte, somit bleibt zwar das Gefühl gut unterhalten zu sein, was aber nicht nachhaltig ist.
    Rosinski hat die Geschichte in wundervollen Bildern unterstüzt und ist deutlich auf einem Höhepunkt seines Schaffens, er hält sich sogar mit seinen aus Thorgal bekannten Schraffuren etwas zurück, was dem Werk deutlich zu Gesicht steht. Auch vermute ich aus seinen Panels eine gewisse Freude am Zeichnen was sich positiv auf die Qualität der Zeichnungen auswirkt.

    Alles in Allem ein mehr als annehmbares Werk, was aber meiner Meinung nach doch deutlich von einem Klassiker oder einem Meilenstein des Genres entfernt ist.
    6,8 von 10 Punkten
    Geändert von lucien (10.10.2006 um 14:47 Uhr)

  14. #39
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Unhappy

    Oh - Schade, jetzt hatte ich so sehr gehofft, daß du auch weiterhin eine Bewertung in Zahlen folgen lässt, damit wir so ein wenig eine Referenz in unsere Tabelle im festen Stammtisch-Thread bekommen.

  15. #40
    Mitglied Avatar von lucien
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Oh - Schade, jetzt hatte ich so sehr gehofft, daß du auch weiterhin eine Bewertung in Zahlen folgen lässt, damit wir so ein wenig eine Referenz in unsere Tabelle im festen Stammtisch-Thread bekommen.
    Ich tue mir mit Benotung etwas schwer, es ist eben ein Prozeß....

  16. #41
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von lucien Beitrag anzeigen
    Ich tue mir mit Benotung etwas schwer, es ist eben ein Prozeß....

    Hui - dafür knallt die Benotung dann um so schwerer rein!

    Hier liegen wir ausnahmsweise mal meilenweit auseinander - aber das muss es ja auch geben

  17. #42
    Mitglied Avatar von PhoneyBone
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    Zitat von Lucien:
    6,8 von 10 Punkten
    Aua, das tut weh!!

    Für mich ist der Band (oder 3 Bände in der Neuauflage) das Beste Comic von Rosinski und VanHamme (und das heißt viel bei diesen beiden Ausnahmekünstler). Für mich ein sehr grosser Klassiker und deswegen meine Benotung 9.8/10.
    Infos aus Belgien: www.stripspeciaalzaak.be

  18. #43
    Mitglied Avatar von lucien
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    Tja, das ist schon problematisch mit der Benotung von einem Medium bei dem man zwar einige objektive Kriterien ansetzen kann, aber doch der persönliche Geschmack einfach eine Rolle spielt.
    Weiterhin setze ich meine Benotung ja in Relation zu einem anderen von mir bewerteten Werk, bisher in Notenform "Die 7 Leben des Falken", da habe ich 8,5 Punkte vergeben, da mir aber die Geschichte aus oben genannten Gründen nicht so zusagt kann ich nicht einfach 7 Punkte vergeben, wenn ich einem mir persönlich sehr gut gefallendem Werk eben "nur" 8,5 Punkte vergebe......
    Geändert von lucien (11.10.2006 um 20:39 Uhr)

  19. #44
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Bevor ich mein Fazit setze möchte ich der Formhalber doch noch den Abschluss der Inhaltsbesprechung bringen.

    J´on der nun von einer Gefangennahme in die nächste schliddert, wird mehr und mehr zum Spielball der Geschichte.
    An dieser Stelle kommt nun noch ein neues Element in die Handlung, daß bisher nicht erwähnt wurde - der Verrat
    J´on wurde nämlich ausgerechnet von einem seiner Gefolgsleute an die Kolds verraten. Diese Szene erinnert sehr intensiv an Judas Verrat an Jesus - wobei wir wieder beim Hauptthema wären, den Bibelanleihen.
    Natürlich kann auch J´on, ganz wie sein göttliches Vorbild seinem Verräter den schweren Vertrauensbruch verzeihen.
    Durch die Gefangennahme kommt unser Held nun zur nächsten der drei verfeindeten Parteien - Zembria der Zyklopin.
    Diese Sequenz ist eigentlich klassischste Fantasy - wir werden mit einem Reich von Amazonen konftrontiert die in martialischer Art und Weise ihrer Königin huldigen und sich die Zeit in Waffengängen und ähnlichem vertreiben. Die Szenerie erinnert wie eine Mischung aus Conan und Den - der phantastischen Welt des Richard Corben.
    So laufen die Kriegerinnen allesamt barbusig und bewaffnet umher - und wie als würde dies noch nicht zum optischen Genuss ausreichen, wurde ihnen makabrerweise, gleichsam ihrer Herrscherin das linke Auge zugenäht.
    Das sieht schon etwas gespenstisch aus - hier möchte man sich dann doch nicht so gerne gefangen nehmen lassen.
    J´on wird einer Prüfung unterzogen um seine Macht zu demonstrieren. Er soll über ein Becken voller Säure gehen und zur Abschreckung und zum Beweis das dies auch wirklich gefährlich ist, wird zuvor Ar´th der Verräter ins Becken geworfen.
    J´on kann unversehrt über die Säure - wie ehedem Jesus über das Wasser wandeln.
    Hier folgt nun ein Bruch in der Handlung - die in einer Zwischenwelten-Sequenz spielt. Dort trifft er seine geliebte G´Wel wieder - mit welcher er nun endlich seine lange ersehnte körperliche Vereinigung vollzieht.
    Ausserdem begegnet er dort N´om dem Ketzer, welcher für das ganze Dilemma auf Daar verantwortlich zeigt.
    Diese Sequenz die vor einem weissen Hintergrund spielt - dem Nichts - mutet schon fast etwas esoterisch an, so ein bisschen Moebius-like.
    Anfänglich störte mich diese eingeschobene Szene etwas in meinem Lesefluss - aber je mehr ich darüber nachdenke und ja mehr ich mir das Comic anschaue, desto sinnvoller und gut gelöst kommt sie mir vor.
    Witzig finde ich auch die Lösung der Zugänge zu dieser besagten Zwischenwelt.
    Der Zutritt erfolgte für J´on noch in Zembrias Gemächer - der Ausgang führte ihn direkt zu Barr-Finds Festung. Somit wurde ein geschickter Brückenschlag von den Autoren unternommen, um den Leser gleich wieder an das Hauptgeschehen zu binden.

    Allerdings muss in der Zwischenwelt-Phase auch eine etwas größere Zeitspanne verflogen sein, denn die drei ehemals verfeindeten Regenten sitzen nun in gemeinsamer Runde zu Gericht um J´on abzuurteilen.
    Doch sie selbst sind keinenfalls die Richter, sondern nur deren Vorsitz. Die Richter sind ausgerechnet Angehörige des freien Schninkel-Volkes, die den armen J´on zu Tode verurteilen. Das nennt man dann wohl Ironie des Schicksals.

    Tja, nun folgt die angesprochene Hinrichtungs-/Kreuzigungsszene, auf die wir zu Beginn unserer Besprechung genauer eingingen - und somit schliesst sich auch in unserer Runde der Kreis.
    Ich kann´s nur noch einmal wiederholen - obwohl das Ende der Geschichte eine weitere konsequente Umsetzung biblischer Ereignisse schildert - ist mir das Ganze doch etwas zu schwülstig - vielleicht auch etwas zu pathetisch.
    Pfiffig finde ich allerdings wiederrum den Einfall der Autoren, der Kreuzigung eine Evolution ähnlich unserer grauen Vorzeit folgen zu lassen, die mit einem sehr nachdenklichen Homo ergaster oder Homo erectus endet - oder sollte es sogar schon ein moderner Homo sapiens sein?
    Geändert von hipgnosis (12.10.2006 um 18:12 Uhr)

  20. #45
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    So, nun möchte ich auch noch mein Fazit setzen.

    Wie in den ersten Postings geschildert, halte ich den vorliegenden Zyklus für ganz große Fantasy - und wenn nicht jetzt schon - dann in Zukunft sicherlich zu den grossen Klassiker zählend.

    Die Autoren/Zeichner haben ein sehr ausgereiftes Skript entworfen, welches eine intensive Handlung auf einer der Erde ähnlichen Welt erzählt. Zu keiner Phase des Lesens kommt Langeweile auf - der Leser wird ständig auf Trab gehalten, indem er mit dem Hauptprotagonisten - dem kleinen Schninkel J´on - mitreist und mitfiebert. Die Geschichte wird mit wahrlich phantasievollen Gestalten ausgeschmückt und zählt auch zeichnerisch zu den ganz großen des Genres.
    Da ich nur die Farbausgabe besitze, kann ich auch nur darüber urteilen - aber die Kolorierung empfinde ich allgemein sehr stimmig und die tollen Coverzeichnungen runden den guten Gesamteindruck stimmig ab.

    Die Geschichte lebt von vielen Elementen - zu nennen wären hauptsächlich Fantasy, Abenteuer, Erotik und etwas Science Fiction. Alles ist gekonnt miteinander kombiniert und man merkt an jeder Stelle des Comics die große Routine der beiden Autoren.

    Lediglich eine Sache empfinde ich persönlich als etwas störend, sodaß hier die einzige kleine Abwertung für mich erfolgt.
    Die gesamte Geschichte bedient sich biblischen Vergleichen - bishin zur Kreuzigungsszene, die zu pathetisch und schwülstig geraten ist.
    Hier wäre ein anderer Ansatz für mich stimmiger gewesen, obwohl das Konzept der Autoren natürlich in sich sehr konsequent und auch aussagekräftig umgesetzt wurde.
    Nur habe ich nicht den großen Faible für Bibelstunden - sodaß mir ein anderes Grundkonzept besser gefallen hätte.

    Dennoch Alles in Allem ein wirkliches Highlight der Fantasy-Comics, was in dieser hohen Qualität sicherlich seinesgleichen sucht und sich in den TOP Ten des Genres einreihen dürfte.

    Daher von mir eine 9/10

  21. #46
    Mitglied Avatar von PhoneyBone
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    Zu Weihnachten wird Casterman den Schninkel farbig und in einem Band herausbringen. Für diesen "neuen farbigen Einzelband" gibt es ein neues Cover (siehe neues Cover unter: http://www.stripspeciaalzaak.be/StripFacts.php ).
    Infos aus Belgien: www.stripspeciaalzaak.be

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