Wie bereits angekündigt eröffne ich hiermit feierlich den Thread zum italienischen Topolino. Möge er viele Jahre überdauern…
Zur Einleitung zitiere ich kater karlos schön formulierte Definition – ohne seine freundliche Genehmigung:
"Topolino" ist italienisch und heisst "Mäuslein" bzw. "Micky Maus". Topolino Libretto (196 Seiten, davon ca. 130 Seiten Comics) erscheint jede Woche und enthält brandneue Disney-Comics. Die italienischen Comics im LTB stammen grösstenteils aus dem Topolino.“
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Die neuste Ausgabe des Topolino (hier klicken fürs sommerliche Cover, gezeichnet von Enrico Faccini), die Nummer 2639 beinhaltet sieben brandneue Geschichten, wovon man vier getrost der Vergessenheit überantworten kann. Drei verdienen es, erwähnt zu werden. Sie werden hier nach (subjektivem) Qualitätsgrad absteigend aufgeführt, also die beste zuerst:

1.) „Dynamite Bla e la cena dei buzzurri“
Zeichnungen: Andrea Ferraris
Text: Fausto Vitaliano
Seitenzahl: 25
Storycode: I TL 2639-7
Figuren: Habakuk, Dussel
Habakuk, den Hinterwäldler kennen die älteren Semester aus dem Forum noch aus der Micky Maus. Die Figur wurde kürzlich fürs Topolino wiederbelebt, in einer von Giorgio Cavazzano gezeichneten Geschichte; Autor war ebenfalls Fausto Vitaliano.
Die hier vorliegende zweite Geschichte zeichnete Andrea Ferraris, und man kommt nicht umhin, festzustellen, dass dieser Zeichner ein besonderes Flair für Habakuk zu besitzen scheint. Jedenfalls bringt er den Hinterwäldler so richtig deftig und saftig ‚rüber – ein Hauptvergnügen!
Die Story: Habakuk wird vom Jahresessen des Clubs der Hinterwäldler ausgeschlossen – wegen schlechter Manieren! Der neue Präsident will dem Club nämlich ein neues, gesittetes Image verpassen – nicht zuletzt, weil das Fernsehen über das Festessen einen Bericht drehen will. Klar, dass der rüpelhafte, bockbeinige Habakuk da nur stören würde. Doch Habakuk lässt sich nicht abwimmeln; er engagiert Dussel, ihm gutes Benehmen beizubringen – zum Piepen!
Das Jahresessen gerät natürlich zur Katastrophe; die versammelten Hinterwäldler fühlen sich in ihrer neuen Rolle alle äusserst unwohl, und das Fernsehteam meckert, weil es nur angerückt ist, um die Rüpelhaftigkeit der Hinterwäldler publikumswirksam auszuschlachten.
Ein Glanzstück von einer Geschichte: sorgfältig aufgebaut, voll Überraschungen und Gags, die ausnahmslos zünden. Hier gehen Story und zeichnerische Umsetzung eine höchst gelungene Verbindung ein. Und Dussel nervt kein bisschen. Toll!
Hier gibt's Anschauungsmaterial zur Geschichte.

2.) „Topolino e la quarta caravella“
Zeichnungen: Graziano Barbaro
Text: Alessandro Mainardi
Seitenzahl: 32
Storycode: I TL 2639-2
Figuren: Micky Maus, Rudi Ross, Professoren Zapotek und Marlin, Kater Karlo
Mit einigem Abstand folgt hiermit die zweitbeste Geschichte des neuen Topolino. Hier wird endlich Zapoteks gute, alte Zeitmaschine wiederbelebt, und man darf sich nun bestimmt auf weitere Abenteuer mit dieser Maschine freuen!
Die hier vorliegende Geschichte ist ganz gut; einem Vergleich mit den ausgesprochen starken Mausgeschichten der letzten drei Ausgaben hält sie aber nicht stand. Im Wunschgeschichten-Thread werde ich sie nicht empfehlen, da ja eh’ nur wenige Mausgeschichten ins LTB aufgenommen werden. Da soll dann wirklich das beste vom Besten erscheinen!
Zapotek und Marlin bitten Micky, ins Jahr 1692 zu reisen; sie haben einen Hinweis, Christoph Columbus sei mit vier statt mit den bisher angenommenen drei Karavellen in See gestochen. Dass statt Goofy diesmal der zufällig anwesende Rudi Ross in die Vergangenheit mitreist, hat seinen Grund in der leicht wackeligen Storykonstruktion, denn in der Mitte der Geschichte wird Rudis Reparaturkunst gebraucht. Immerhin ergibt Rudis Anwesenheit einige sehr schöne Gags.
Micky kommt einem Komplott gegen Columbus auf die Spur, angezettelt von – merkwürdig – einem Vorfahr Kater Karlos.

3.) „Paperino maestro di tranquillita`“
Zeichnungen: Giorgio Cavazzano
Text: Manuela Capelli
Seitenzahl: 18
Storycode: I TL 2639-6
Figuren: Donald Duck, Tick, Trick und Track, Onkel Dagobert, Klaas Klever
Hiesse bei dieser Geschichte der Zeichner nicht Cavazzano, wäre sie wohl kaum der Rede wert. So aber ist immerhin eine toll anzuschauende Gag-Geschichte mit gutem Unterhaltungswert daraus geworden.
Donald lässt sich zum Guru für Gestresste ausbilden und wird so zum allseits beliebten „Meister der Ruhe“. Als er allerdings seinen Onkel Dagobert von dessen Heissblütigkeit kurieren soll, kommt er an seine Grenzen…

Es gibt in dieser Ausgabe auch eine - eher schwache - Geschichte mit Phantomias und eine von Sergio Asteriti gezeichnete mit Kater Karlo – ebenfalls schwach. Asteritis Figuren ähneln je länger je mehr verschrumpelten Äpfeln…
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Im nächsten Topolino startet eine Fortsetzungsgeschichte mit Donny Duck – und Casty steuert eine selbst gezeichnete Geschichte bei.
Und im übernächsten Topolino wird die Reihe Mittwochs bei Goofy wiederbelebt! Schöne Aussichten!