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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #9176
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Heute den 12. Band von Jeremiah gelesen.





    Auch hier, wiederum ein Top Abenteuer aus der Feder vom grossen Meister Hermann!

    Mir gefällt der Stil seiner Zeichnungen. Endzeit. Alles ist schmutzig, alles ist heruntergewirtschaftet. Nur einige Superreiche können sich das Paradies auf Erden leisten.
    Alles ist schmutzig.
    Alles ist schmutzig.
    Alles ist schmutzig.

    In den letzten Tagen habe ich mir Zeit genommen um das erste Dutzend dieser Serie zu geniessen. Es sind fantastische Geschichten! In jedem Album erzählt Hermann die Abenteuer von Jeremiah, seinem Kumpel, dessen Pferd (oder Maultier) und deren gerade momentanen Wegbegleiter.

    Ach ja, alle Frauen sind immer hässlich dargestellt. Fällt einfach auf. Es gibt kein weibliches Wesen, welches irgendwie attraktiv wirkt.



    Wenn ich bedenke, wie ich diese Alben vor gut vier Jahrzehnten gelesen habe, sind meine Ansprüche an Comics mittlerweile anders. Viele Comics von dazumal sind heute so was von out, total veraltet, öde und fast schon langweilig.

    Hingegen bei Jeremiah sieht es anders aus. Heute noch top aktuell, fast schon modern, würde ich sagen.

    10 von 10 Fensterreinigungsfachkräften

  2. #9177
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Julius und Romea ist auch einer meiner Lieblingsbände der Serie. Aber in der Gegend war die Serie eh auf einem einsamen Höhepunkt. Und zu dem Zeitpunkt fand ich die Frauen gar nicht so übel. Die waren halt - wie ich immer fand absichtlich - nicht nach dem Da Vinci-Maß gezeichnet und vom 90-60-90 Mythos beseelt. Und entsprachen so meiner Fantasie von Sex. Modelmaße = Werbung. Alles andere = Sex.
    Art is a naked dream for consciousness.

    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

  3. #9178
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Ich finde Hermann gerade herausragend weil seine Figuren eben nicht den gängigen Idealen entsprechen, das hebt ihn für mich ganz nach oben. Es gibt, gefühlt, glaube ich keinen Zeichner international, der es schafft so wunderbar realistisch unsere Welt darzustellen.

    Allein für die tropfende Nase des Opas in Bos Maury, eines der absolut widerlichsten und gleichzeitig lustigsten Panels in der Comicwelt muss man ihn preisen.

  4. #9179
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    Oh jetzt fällt mir gerade beim abermaligen lesen auf, ich bin nicht nur schlau sondern auch ein ziemliches Dummerle, da ist ja gar kein Textfehler!
    Alles völlig korrekt. Ich selbst konnte und mein Hirn hat sich dagegen gestemmt den Satz richtig zu verstehen. Aus Ohr wollte ich gedanklich Ort machen, aber das passt überhaupt nicht.
    Nicht nur die Wikinger sind ab und an im Nebel :-)

  5. #9180
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    „Schön“ ist der Band, das lässt sich nicht leugnen, aber schön im Sinne von Poesiealbum. Süße Zeichnungen, gute Botschaft und Lebensweisheit und das ein bisschen sehr plakativ rübergebracht. Der Comic will einfach gefallen. Mir fehlte da die Ambivalenz (wie z.B. bei erwähntem Huckleberry Finn). Aber glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieben, sonst wäre die Welt sehr langweilig. :-).



    Grüße,
    Frank

  6. #9181
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Diverse Kurzepisoden aus Risque-Tout mit Buck Danny, Johann und Pfiffikus, Harry und Platte und Lucky Luke.

    Risque-Tout war ein recht kurzlebiges Produkt mit 4-seitigen Kurzgeschichten unserer Helden von 1970 im Tageszeitungsformat - und wohl etwas fehlgeratenem Layout. Bei Buck Danny fällt auf, dass diese 4-Seiter alle später - teils mehrfach - in Albenlänge erneut erzählt wurden, und sei es bei Dan Cooper oder Mick Tanguy. Und überhaupt ist das ganze doch immer einfach zu kurz. Es fällt sehr stark auf, dass die mitunter mindestens doppelt so langen Kurzgeschichten aus Tintin Selection und vergleichbaren Taschenbuchausgaben (in deutsch die Zack Parade) deutlich mehr hergeben und inspirierter sind. Trotzdem: warum das keiner gekauft hat, wundert mich schon. Ich wäre auf jeden Fall dabeigeblieben, keine Frage. Nicht legendär, aber doch sehr nett.

    Die Geschichten finden sich alle in veröffentlichungschronologischer Reihenfolge in den betreffenden GAs der Serien. Die Buck Danny Stories (4 Stück) gibt es außerdem in Band 1 des Kurzgeschichtenbandes bei Salleck, wo sie bearbeitet und qualitativ gewaltig auf Vordermann gebracht wurden. Respekt!
    Geändert von Jovis (08.07.2023 um 09:59 Uhr)
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  7. #9182
    Mitglied Avatar von #churchi
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  8. #9183
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    Ich rufe mal ein "Danke" für die Beantwortung meiner Wikingerfrage ins Rund.
    Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.

  9. #9184
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    Heute Morgen wieder 20 Seiten von den vernebelten Wikinger gelesen, zum sich wegschmeißen herrlich.
    Lupano at is best, was für schreiend komischen, intelligente Dialoge. Die Zeichnungen dazu auf den Punkt Schön schräg.
    Wenn der Sohn vom Cheffe beim Rudern ob der eintönigen Tätigkeit, vom Kraftprotz Kollegen nebenan am Ruder empfohlen bekommt:
    „Nutze es für Dein seelisches Gleichgewicht. Rudern ist eine introspektive Tätigkeit „

  10. #9185
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    Warum nur schafft es keiner an die geniale Übersetzung im Macao Torpedo 1936 Album anzuknüpfen.
    Auch die All GA 1 hat längst nicht den Fluss und fängt den guten Luca ähnlich ein wie eben die erstgenannte.
    Schon besser als Cross Cult aber weit von großartig.

  11. #9186
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Mit Band 17 der Buck Danny Serie lernen wir endlich seine größte Widersacherin Lady X persönlich kennen. Und sie kommt in Form einer Dragon Queen, deren Präsenz in der Glamour-Travestie sich dadurch begründet, dass diese Frauen üblicherweise dieselben Gesichtszüge aufweisen wie der männliche Held, und so auch hier. Wäre Buck Danny eine Frau, sie wäre böse. So einfach ist das Weltbild der 50er Jahre und Lady X ist in der Tat nur durch die Frisur von ihrem Erzfeind zu unterscheiden. Würde Buck Danny sich Frauenkleidung anziehen, seine Gegner würden sich seinen Anordnungen unterwerfen. Obwohl natürlich Lady X in Männerkleidung rumläuft. Man fragt sich schon, warum sie nicht per Haarschnitt als Buck Danny aufgetreten ist. In späteren Episoden, nach der Entstellung ihrer Stimme, wäre das sicher einfach möglich gewesen.

    Doch kommen wir zur Handlung. Es ist ein wenig tragisch, dass diese historisch bedeutsame erste Begegnung in einem Band stattfindet, der visuell so ungeheuer trist ausgefallen ist. Die Gefangenschaft Buck Danny's auf einem Dachboden hat dem Album optisch auf jeden Fall geschadet. Die fliegerblaue Jacke ist das einzige, was über weite Strecken des Albums Farbe in das Geschehen bringt. Das Finale der Polartrilogie fällt etwas schlicht aus. Jedoch ist die Thriller-Atmosphäre zugleich eine gewisse Abwechslung vom Einerlei des Fliegerlebens. Ich kann mich nicht entscheiden. Jedes Mal freue ich mich auf diesen Band, doch spätestens bei der 4-seitigen Bastelei für den Luftballon, der Rettung herbeirufen soll, wünsche ich mir das Ende herbei. Und auch hier, wie in jedem anderen der frühen Lady X-Bände, hat die hochintelligente Spionin der anrückenden US-Kavallerie aber auch gar nichts entgegenzusetzen. Das wiederholt sich in jedem einzelnen Lady X-Band solange Charlier sie schreibt. Sie hat nichts zur Verfügung, womit sie sich verteidigen oder wehren kann. Am Ende bleibt Lady X nur die überstürzte Flucht. Die sie jeweils nicht zu überleben nur scheint. Eine tragische Form des Chauvinismus, in der so viel mehr möglich gewesen wäre.
    Geändert von Jovis (09.07.2023 um 07:38 Uhr)
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  12. #9187
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    Habe die letzten Tage mal wieder die Schiffbrüchigen von Ythaq gelesen.
    Also Bände 1-9 des ersten Zyklus.

    Speziell 1-8 finde ich ziemlich stark mit Spannung, Action, Humor, große Mischung aus Sci-Fi und Fantasy.

    Der Abschluss in 9 ist eher ein mauer Band, und ich kann mich erinnern, dass ich schon beim ersten Lesen dachte, dass das Ende nicht so kickt.

    Trotzdem, top Unterhaltung mit klasse Zeichnungen.

  13. #9188
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Ja, die Serie habe ich auch noch irgendwo auf meiner Einkaufsliste.
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  14. #9189
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zu meinem chinesischen Heilmediziner ins Wartezimmer nahm ich heute mit: "Manara Werkausgabe Band 1" von Panini, mit 2 Werken nach Frederico Fellini

    Und das passte echt gut zusammen. Super! Wenngleich die geniale Geschichte "Reise nach Tulum" sich ja eigentlich an Carlos Castaneda anlehnt und mit Jodorowsky und Moebius im Innenteil zwei überaus prominente Gäste als Personen auftauchen, die man eher mit Südamerika verbindet als mit China. Macht aber nichts. Wenn ich mir den Rest der Werkausgabe angucke, die mit viel Erotik daherkommt und mit "X-Men - Frauen auf der Flucht" auch einen Ausflug in Trash-Gebiete nicht scheut, dann war es überaus klug, die Fellini-Sachen an den Anfang zu stellen, einfach um Missverständnisse zu vermeiden. Manara ist Kunst. Die hohe Kunst, das Leben als Welt der Schönheit und damit auch der Erotik zu vermitteln. Die geniale Badeszene im Zentrum von 'Tulum' spricht Bände über das Weltbild von Kunstschaffenden, denen die Liebe zum Leben nicht fremd geworden ist, selbst wenn eine größer und nervtötender werdende Menge an Moralisten uns eine ganz andere Geschichte erzählen wollen.

    Jedenfalls setzt dieser erste Band uns den Blick gerade auf den hohen Anspruch, den Manara an sich und sein Schaffen setzt, unabhängig davon, ob es um das Leben nach dem Tode, um den Sinn des Lebens oder einfach nur um anale Phasen oder Körperöffnungen geht. Jede andere Geschichte hätte uns vielleicht den Eindruck erweckt, es gehe insgesamt nur um Sex. Oder Erotik. Man könnte nicht falscher liegen.

    Panini hat sich in vielfacher Hinsicht selbst übertroffen mit dieser Werkausgabe. Ich bin mir zwar nicht sicher, wie viele Fans das Papier hat, aber zum Beispiel hat das Weglassen der Seitenzahlen Stil. Das savoir vivre kennt kein Seiten zählen, kein Preis-Leistungs-Verhältnis. Das savoir vivre kann Manara nicht in Frage stellen. Der immer schon Besseres verdient hatte als eine Albenausgabe oder ein notdürftig geklebtes Paperback.

    Ach, und apropos Schreiber+Leser... Was ist denn aber mit dem Affenkönig? Den brauchen wir schon noch irgendwann mal wieder.
    Geändert von Jovis (10.07.2023 um 12:19 Uhr)
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  15. #9190
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    Tiger Joe, Der Elefantenfriedhof, Charlier, Hubinon, Boiselle Löhmann

    Tiger Joe muss der jungen Miss Sheila beistehen, möchte sie doch den legendären Elefantenfriedhof finden den ihr verstorbener Vater entdeckte. Leider begibt sie sich mit drei miesen Schurken auf den Weg in die Blauen Berge, eine unbekannte und kaum erforschte Ecke in Afrika, wo noch fiese Kannibalen sich zu gern am zarten weißen Fleisch laben.

    Durch Zufall drüber gestolpert als ich meine Comic+ Caesars las. Hinten ist ja Werbung, und irgendwie habe ich dann aber falsch geklickt und statt der Comic+ Ausgabe habe ich jetzt die s/w Version von Boiselle-Löhmann. Ich will nicht meckern, da ich großer Fan der puren Kunst bin holt mich diese Version sehr gut ab.

    Hubinons Zeichnungen sind klasse, wunderbarer Strich und Charlier kann es einfach. Packend und mit viel Dynamik treibt er die Story nach vorne.

    Ich weise daraufhin, dass dieser Comic heutigen Gefühlsregungen und Verständnissen betreffend zu Kontroversen führen könnte. Wer aber einfach eine Zeitreise machen möchte in die Vergangenheit und eine klischeebeladene Abenteuergeschichte nicht scheut könnte mal einen Blick riskieren.

    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Jetzt muss ich allerdings noch loswerden, dass meine Bewunderung für Chalands Elefantenfriedhof einen kleinen Dämpfer bekommen hat, denn ich behaupte mal frech, dass er gnadenlos genau diesen Comic persifliert, der eben wie oben beschrieben auch wirklich wie dafür gemacht ist.
    Geändert von dino1 (10.07.2023 um 15:20 Uhr)

  16. #9191
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    ABBA Hallo, Ralph König, Rowolth


    Konrad und Paul mag ichja eigentlich sehr und schon oft hat mich Ralph König herzhaft lachen lassen, aber ABBA Hallo fand ich nicht so gut.
    Das lag schlichtweg daran, dass ich über die Corona Zeiten und insbesondere das Impfthema bis heute nicht lachen kann. Diese gesellschaftliche Spaltung verursacht durch extreme Positionen und eine furchtbare Sprache der meisten Politiker steckt mir noch immer den Knochen. So finde ich weder die Darstellung der Impfgegner als Vollidioten noch das Verhalten von Konrad (Stichwort: Die kommt mir nicht in die Wohnung) lustig.
    Am besten ist noch die Geburtstagsparty. Dort drängen sich dann 30 geimpfte und getestete Personen ängstlich auf den kleinen Balkon. Da musste ich dann doch etwas schmunzeln…..

  17. #9192
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Milo Manara Werkausgabe 2: Ein Indianischer Sommer

    Meine Güte, ist der gut. Weit über dem was man eigentlich erwartet, egal ob man sich einen Film anguckt, einen Roman oder Comic liest, etwas von dieser Wucht und Kraft bekommt man normalerweise nicht geboten. Ein echtes Jahrhundertwerk. Im Vergleich mit der Südseeballade kann der 'Sommer' zwar locker mithalten, ist aber dennoch deutlich schneller gelesen. Das mindert nicht den nachhaltigen Eindruck. Dennoch: der Südseeballade folgte eine größere Serie von ähnlich poetischer Kraft. Man kann die Ballade für sich stehen lassen, oder sie in das noch VIEL größere Gesamtbild der nachfolgenden Corto-Abenteuer einbetten. Das wurde uns mit dem Indianischen Sommer leider nicht geschenkt. Wie schade. Vom Ende ausgehend hätte das in eine Art moderne Neuauflage von Ticonderoga münden können. Mich hätte das fasziniert, doch Pratt würde womöglich sagen: War schon da, hab's schon gemacht. Kann man verstehen.
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  18. #9193
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Chainsawman 12, Fujimoto, Egmont

    Nachdem mit Band 11 eigentlich alles fertig erzählt war über Denjis Erlebnisse als Teufelsjäger und ich dachte es wäre vorbei kam natürlich gleich Band 12.
    Diesmal ist aber Denji fast den ganzen Comic nicht dabei, erst zum Ende tritt der Chainsawman auf.
    Stattdessen treffen wir Asa, ein armes Mädchen welches nicht gerade vom Glück verfolgt wird.
    Jetzt stirbt sie auch noch wird von einem Teufel übernommen der Denji fertigmachen will.

    Für mich hätte nach dem letzten Band auch Schluss sein können, trotzdem muss ich sagen, dass mit Asa ein frischer Wind reinkommt und ich schon wieder angefixt bin.

    Wieder krasse Zeichnungen, durchgedrehte Story mit dem typisch japanischen Flair was gefühlt allen mir bekannten westlichen Comics abgeht.

    Wer schräge Action mit tollen Zeichnungen mag kann mit der Serie nichts falsch machen.

  19. #9194
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Olivier und Columbine Band 3: Das Schloss der 4 Monde (in der Riedl GA Band 1)

    Damit habe ich den ersten Band durch und sehe etwas klarer, worum es sich hier handelt. Es ist schiere Opulenz in jeder Hinsicht. Visuell, world building-mäßig und auch sprachlich, was eine luxuriös gute und sprachgewandte Übersetzung vollkommen unabdingbar macht. Doch zur Handlung:

    Wenn es in Asterix einen Stereotyp gibt, dann sind das natürlich jene Abenteuer im gallischen Dorf, wo irgendwer durch dieses oder jenes, mal eben dieses, dann wieder jenes, kompromittiert oder bestechlich wird, moralisch oder pekuniär. Das gibt es im Streit um Asterix, bei der Trabantenstadt und auch im Geschenk Cäsars. Und man stelle sich vor, man übertrage jene Asterix-Folgen in den "Zauberer von Oz" oder gar in "Tschitti Tschitti Bäng Bäng", dann hat man diese dritte Episode von Olivier und Columbine. Nix gallisches Dorf, nix frische Fische Fische, die nicht verliehen werden. Hier gibt es fliegende Schlösser, anarchistische Maschinen für jeden Zweck, bonbonfarbenes Interieur jeder Art und eine geradezu hochgestochene Sprache, die man in dieser Form in Comics nur selten erlebte. Womöglich noch bei Little Nemo? Die Geschichte ist also wohlbekannt, geradezu schlicht. Alles andere hingegen ist das Gegenteil: opulent, übertrieben, surreal, verträumt und märchenhaft. Man sollte sich etwas Zeit mitbringen und auch danach nicht zum Schreibtisch gehen oder einen Arzttermin wahrnehmen. Wie ich das später mal als ganze vielbändige Serie beurteile, wage ich jetzt noch nicht zu beurteilen. Ich fürchte ein wenig, dass die klare Ausrichtung auch für kleinere Kinder mir irgendwann ziemlich auf die Nerven gehen könnte und ich weiß auch noch nicht, ob ich Lust gehabt hätte, meinen Sohn in früheren Zeiten mit dieser Bonbonfabrik zu malträtieren. Ehrlich gesagt: mit einem deutlich erotischeren Strich gewänne die Serie das, was mir im Moment noch fehlt.

    Ganz klar: hier MUSS in der Übersetzung ganze Arbeit geleistet werden. Die Texte sind ganz offensichtlich das, was die Geschichten heraushebt aus dem, was wir inhaltlich eigentlich schon kennen, nur nicht in solcher Opulenz.
    Geändert von Jovis (14.07.2023 um 10:39 Uhr)
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  20. #9195
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Amazing Spider-Man: Renew Your Vows (2016) Volume 1: Brawl In The Family

    Diese Reihe knüpft an die gleichnamige Mini-Serie von 2015 an. In einer Parallelwelt sehen wir den Alltag von Peter Parker, seiner Frau Mary-Jane sowie der gemeinsamen Tochter Annie. In seinen Dreißigern ist Peter weiterhin für den Daily Bugle tätig und auch sein Alter Ego legte keine Pause ein. Für seine Frau entwickelte er einen Anzug, der ihr ähnliche Kräfte wie die von Spider-Man ermöglicht. Die achtjährige Annie hat diese Fähigkeiten von Hause aus, mit ihrem Spinnensinn erhält sie sogar Visionen von der nahen Zukunft.

    Im ersten Band muss die Spinnenfamilie als solches noch zusammenfinden und erhalten mit dem Mole Man einen (für Spidey) ungewöhnlichen Gegner. Außerdem wird mit dem zehnjährigen Norman Osborne II. ein Antagonist entwickelt, der für die Reihe wohl noch eine größere Rolle spielen wird. Die Schurken finde ich eher lahm. Das Konzept von Mole Man finde ich hoffnungslos veraltet, seinen Auftritt finde ich dennoch gelungen. Hingegen ein Kind im Chefsessel eines Multikonzerns zu sehen finde ich lächerlich. Der junge Norman macht auch nichts, was nicht andere Figuren in dieser Position nicht bereits sehr oft getätigt haben, wodurch er erstmal nur als Klischee verkommt.

    Insgesamt mag ich den Comic. Die Ausgangsituation ist einfach ein Traum für Spideyfans wie mich. Peter und MJ passen einfach zusammen und Annie sieht man in allen Belangen an, wer ihre Eltern sind. Es gibt noch zwei kleine Backup-Geschichten, die ihren Fokus auf Humor legen und gut unterhalten. Es besteht zwar die Gefahr, dass in dieser Reihe vieles nur recycelt wird, aber jetzt bin ich erstmal gespannt und hoffe auf frische Ideen.
    Geändert von Kumahiro (15.07.2023 um 19:51 Uhr)

  21. #9196
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    Lucky Luke - Der falsche Mexikaner (in der neuen GA Band 4 von Ehapa)

    Der letzte LL ohne Szenario von Goscinny und ich kenne ihn schon aus Zack, wo er erschien als ich 8 war. Das mag Entschuldigung dafür sein, dass mir die Natur der Geschichte als spätes Frühwerk nicht bewusst wurde. Aber mir gefällt die Geschichte. Sie ist nicht so gut wie der Vorgänger (schon von Goscinny!), aber es ist ein Feuerwerk kurzer Gags, so eng eingebettet in eine zusammenhängende Story, dass es nicht so stark auffällt. Ich muss zugeben: den Schlussgag verstehe ich nicht.

    Bemerkenswert: hier haben wir die Coca Cola-Episode, die Morris leider eine engere Zusammenarbeit mit der Firma vermasselt hat. Aber im Nachhinein natürlich ein Glücksgriff für den politisch korrekten Leser. Und für den mag es auch noch eine Terz lustiger sein, den Gag zu lesen.

    Noch bemerkenswerter ist aber das zumindest in meiner Sammlung hiermit allererste Erscheinen jenes alten Herrn mit dem Bomben- und Dynamitfetisch, der regelmäßige Auftritte bei Bilal hatte, zumindest in den Legenden der Gegenwart bis hin zum Schlaf der Vernunft, der aber ja auch einen Auftritt in "Vogelfrei" bei Blueberry hatte. Das finde ich spektakulär genug, um es hier zu erwähnen. Im redaktionellen Teil wird es nicht erwähnt und daher meine Frage: gibt es irgendwo eine Erwähnung dieses legendären frankobelgischen Originals und womöglich sogar eine Auflistung seiner Auftritte? @ZAQ?

    EDIT: Habe grade mal ansatzweise gestöbert. Bei Blueberry heißt er Landsky. In Bilals Kreuzfahrt der Vergessenen heißt er Joseph. Im Schlaf der Vernunft habe ich ihn jetzt nicht gefunden, obwohl ich mir sicher bin, dass er drin ist. Ich wundere mich, dass er überhaupt namentlich erscheint. Ich hatte ihn eigentlich mehr als Gag am Rande in Erinnerung. Er taucht überall auf, mal darf er was in die Luft jagen, mal will er's bloß.
    Geändert von Jovis (15.07.2023 um 09:29 Uhr)
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  22. #9197
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  23. #9198
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    Antananarivo (Eacersall & Vallée, Splitter)

    Ein typischer Vertreter dieser von sämtlichen Kritikern hochgejubelten, sogar auf einigen Jahresbestenlisten auftauchenden Erwachsenencomics, der mich nach der Lektüre etwas ratlos zurücklässt. Ja, die Zeichnungen sind toll, aber inhaltlich hatte ich viel mehr erwartet. Klar, alle großen Themen des Lebens sind drin (Älterwerden und Tod, Liebe, Ehe und Familie, Freundschaft, Freiheitsdrang vs. Sicherheitsstreben...), werden aber relativ vorhersehbar abgehandelt. Den Clou der Geschichte hat man nach einem Viertel verstanden und es endet dann recht unvermittelt. Vielleicht habe ich auch das Ende nicht richtig verstanden. Statt, dass der Protagonist doch noch auf ein großers Abenteuer aufbricht, kehrt er zurück zu Frau, Heim und Herd. So what? Leider ist der Autor hier kein Nury. Jedenfalls fand ich "Es war einmal in Frankreich" und "Katanga" um Längen besser.

    De Blauwbloezen - Een Hommage door... (verschiedene ZeichnerInnen & Autoren, Dupuis)

    Kurzgeschichtenband von 2016, der leider nur auf Französisch und Niederländisch erschien und in dem eine Vielzahl von KünstlerInnen ihre Versionen der Blauen Boys präsentieren dürfen. Die Bandbreite reicht dabei von harmlosen Gagstorys über mythisch angehauchte Minidramen (Aimée de Jongh, die auch das Cover der niederländischen Ausgabe beisteuerte) bis zu ernsten Antikriegsgeschichten in bester Cauvin-Tradition. Ebenso unterschiedlich sind die Zeichenstile, die von plakativ-verniedlichend bis zu realistisch reichen. Zu den auch bei uns bekannten Künstlern zählen Munuera, Bodart, Clarke, der wie immer großartige Schwartz mit einer herrlich ...äh schwarzen Satire auf Rassismus, Maltaite & Zidrou und natürlich Blutch mit einem lakonischen Einseiter, der uns die Zukunft von Chesterfield und seinem Namensvetter nach Ende des Krieges zeigt. Die Sammlung beweist, wie vielschichtig die Serie im Grunde ist: Von belanglosem Slapstick über Miniaturen zum Thema Freundschaft bis zu tiefgründigen Dramen über Rassismus, Völkermord und den Wahnsinn des Krieges ist alles dabei. Warum Salleck dieses Album nicht auf Deutsch gebracht hat, ist mir schleierhaft.

  24. #9199
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    Dieser imposante Comic-Band Sentient erzählt die Geschichte der Reise von Auswanderer nach der Suche neuer Welten. Die Erde geht zugrunde und Siedler werden hurtig noch zu fernen Planeten gekarrt. So weit so gut.

    Doof nur, dass auf der alten Erde Krieg herrscht und nicht jede Organisation steht hinter der Idee dieser Kolonialisierung, respektive versucht diese zum eigenen Vorteil zu nutzen. Diese Rebellionen werden eiskalt und rücksichtslos durchgeführt.



    Im ersten Band (von vier oder sechs Bänden) erleben wir wie die ganze Crew (Passagiere) hingemeuchelt werden. Überleben tun nur die Kinder. Kleine Kinder. Kinder, welche vom Bord-Computer geschützt wurden. Die KI Valerie an Board der U.S.S. MONTGOMERY versucht nun das beste aus der Situation zu machen um die letzten Überlebenden zum Zielplaneten zu bringen.
    Dabei werden sie von einem weiteren Schiff abgefangen. Deren KI Victor ist offenbar komplett anders gestrickt und es kommt zu einer tödlichen Auseinandersetzung, bei welcher nur einer gewinnen kann. Welche KI ist nun die gute? (Hier wird nicht weiter gespoilert. Selber Lesen, der Comic ist mit seinen 170 Seiten wirklich lesenswert!)

    Das eigentliche Abenteuer beginnt !!!





    Die Bilder sind aus dem Internet „entliehen“.

    Obwohl der Band bereits etwas älter ist scheint nichts mehr nachgekommen zu sein. Ich hoffe doch, dass der Verlag Panini dran bleibt und das ganze nicht einfach sang- und klanglos beerdigt wurde. Leider hört die Story mitten drin auf. Auf der letzten Seite dürfte noch ein kleines Bonbon enthalten sein, welches den Übergang zum zweiten Band einleitet.


    Fazit: Das Lesen war kurzweilig. Zu keinem Moment war ich abgelenkt oder war unlustig um bis zum Schluss weiter zu lesen.

  25. #9200
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    Puh, zum ersten Mal Alfons gekauft und schon beim schnellen durchblättern leicht genervt. In vielen Artikeln, muss sie zugegebenermaßen erst richtig lesen, schwingt so eine unterschwellige Arroganz und der mir total auf den Sack gehende Hang zur politischen Korrektheit.

    Jaaa, Igorts Werk über den russischen Krieg gegen die Ukraine ist sicherlich aus ukrainischer Sicht unglücklich, denke kein Werk eines nicht Betroffenen kann wirklich die Gräuel einfangen, Erika Fuchs stößt mir auch nicht als besonders kompetente Übersetzern auf, aber selbstverständlich verwendet sie Begriffe die oft in preußischer Tradition stehen, 2023 bei vielen als politisch unkorrekt gelesen werden, ihr aber nachzutragen ein Kind ihrer Zeit zu sein finde ich vollkommen bescheuert.
    Ein Artikel über Walt Disney beginnt mit der Erkenntnis, dass vom Konzern vieles verklärt wird und bietet aber selbst wenig mehr als Spekulation, tut aber so als wäre man sozusagen Disney selbst.

    Sorry, vielleicht wird es noch besser.

    Die ersten Gags der Wikinger im Nebel sind richtig mau. Da ist Hägar um Klassen besser und lustiger. Hoffe das wird noch.

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