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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #7876
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, die Renaissance kam kurz nach dem Mittelalter. Zu viel Clynelish getrunken?
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  2. #7877
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    War mir jetzt aber auch neu, dass man davon zu viel trinken kann.

  3. #7878
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Auch wieder wahr.
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  4. #7879
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Karl der Wikinger



    Eine der Arbeiten des jungen Don Lawrence.

    Deutlich ist sein Stil zu erkennen. Der Künstler hatte bereits in frühen Jahren sein Talent zu Papier gebracht.



    Die Geschichten selbst sind eher belanglos. Umgesetzte Sagen und Erzählungen eines von Wikinger adoptierten Kleinkindes, welches später zum Anführer wurde.

    Schön gezeichnet und mit Leidenschaft in Szene gesetzt. So lieben wir Don Lawrence!



    Ein herrlicher Bildband von Panini Comics aus dem Jahr 2017. Bereits fünf Jahre auf dem Markt erhältlich und erst jetzt zufällig in meine Hände gelangt. Irgendwie stets übersehen. Da wusste ich nicht mal, dass es so etwas wie Wikingergeschichten von Don gibt. Asche auf mein Haupt!

    Im Gegensatz zu den jüngeren Abenteuer um Trigan und um Storm ist dieser edle Hardcover-Band in schlichten schwarz-weiss gehalten.

    Fazit: 8 von 10 Wikingerschwertern
    Geändert von Örtliche Bücherei (16.12.2022 um 16:00 Uhr) Grund: Korrekturen durchgeführt

  5. #7880
    Mitglied Avatar von Diskomo
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    Hast du nie KOBRA gelesen? Da war der schon drin. „Die Klampfen der Salonlöwen“ oder so ähnlich hieß das.

    Ich warte gerade auf den zweiten Band. Soll bei Rebellion erscheinen.
    Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.

  6. #7881
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Doch, Kobra habe ich öfters gelesen. Jedoch scheint die Erinnerung zu verblassen.

  7. #7882
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Gefühlt erhalten immer mehr Manga eine passende deutsche Übersetzung, da finde ich es schade, dass man sich bei Our Precious Conversations anscheinend dagegen entschieden hat.

    Diese RomCom finde ich ungewöhnlich gut. Man kommt hier ohne überzeichnete Charaktere und unnötiges Drama aus. Stattdessen liegt der Fokus auf Dialoge, die sehr authentisch die Erfahrungen von Jugendlichen wiederspiegeln. Da können sich Aussagen schon mal Fehlannahmen oder Vorurteilen stützen. Das geht sogar soweit, dass bei einer Aussage per Textbox betont wird, dass das Ausgesprochende nur die Ansicht dieser fiktiven Figur vertritt.

    Die beiden Hauptcharaktere entwickeln eine glaubhafte Freundschaft zueinander. Gewürzt wird die Reihe mit sympatischen Nebencharakteren, die ebenfalls einen gewissen Werdegang durchlaufen. Wenn man mal von den Figuren absieht, die dann größtenteils doch nur im Hintergrund stehen, bleibt die Anzahl an relevanten Charakteren sehr übersichtlich. Das soll jedoch kein Kritikpunkt sein. Zusammen mit der bodenständigen Geschichte empfinde ich dies auch als Stärke des Mangas. Einzig das Ende ist etwas nüchtern, weil dieses halt von Anfang an feststeht und man nur bei den Nebencharakteren nicht gleich einschätzen kann, was da noch kommt.

    Bin sehr zufrieden. Definitiv einer der besseren Genrevertreter!

  8. #7883
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Nun ja, gut kann ich mich erinnern, dass da mal einige Seiten im
    Pandarve - Das Don Lawrence Magazin drin war. Allerdings nur unvollständig. Leider wurde dieses wirklich gute Produkt eines sehr engagierten Fanclubs nach fünf Nummern eingestellt. (Daran, dass auch im Kobra bereits Karl enthalten war ist von mir irgendwie komplett vergessen worden. Jedoch ist es so, ich habe extra nachgeschaut und tatsächlich, diese Geschichten wurden im Kobra abgedruckt. Danke für die Info Diskomo.)



    Hier nun den zweiten Band von total 6 Bänden:

    Karl der Wikinger
    Von Göttern und Wölfen



    Wie bereits im ersten Album sind auch hier zwei Abenteuer enthalten.



    Gezeichnet im typischen Don Lawrence Stil, sehr schön. Alles ist stimmig. Es gibt eigentlich nichts negatives zu berichten. Top!

    Selbst die Perspektiven sind perfekt.



    Man möge den kampflüsternen Augen der Männer zur Kenntnis nehmen. Sie fiebern regelrecht mit, ob ihr Anführer schnell oder mit langsamer Brutalität gewinnt? Wie der Kampf ausgehen wird?



    Im Vergleich zu den Auszügen des Fanmagazins wurden hier, wie bereits im ersten Band, die Texte in den Sprechblasen fehlerfrei gesetzt. Auch ansonsten sind die Texte stimmiger, meinem Eindruck nach.

    Der Druck ist gestochen scharf und die hohe Qualität dieser doch bereits etwas älteren Geschichten ist phänomenal! Wow!

    Die Mädels und Jungs aus der verantwortlichen Abteilung des Verlags Panini Comics haben wiederum ein absolut fantastisches Album erstellt.
    Gefällt mir!

  9. #7884
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Heute wird es bei mir nochmal richtig bissig…


    American Vampire 6



    Wir bleiben vorerst noch in den 50er Jahren, jedoch geht es von Amerika diesmal nach Europa, wo die Vasallen des Morgensterns im Untergrund von London an einem sehr besonderen Ort eine geheime Basis nebst riesigem Labor betreiben. Dort wurde etwas sehr Gefährliches weggesperrt und untersucht. Doch wie es das Schicksal, oder vielmehr eine feindliche Gruppierung will, wird eben dieses risikobehaftete Objekt in einem wahnwitzigen Heist entwendet. Die Rede ist von den Gebeinen des ersten aller Karpater, Dracula höchstpersönlich.


    Die Jagd führt über Frankreich nach Osteuropa, denn nach den Nazis sind die Soviets jetzt am Zug, denn der Kalte Krieg wütete wohl auch unter Vampiren und ihren Jägern. Dazu gesellen sich noch Werwolf ähnliche Kreaturen und ach ja, da gilt es ja auch noch die Erziehung eines ganz besonderen Jungen zu überwachen. Was sich daraus wohl so entwickeln wird?


    Starke Action, spannende Jagd, blutige Fights in eiskalten Landschaften. Treibend geschrieben und von Dustin Nguyen in starken Bildern festgehalten. Sehr schön auch, wie er den Stil ändert, wenn beispielsweise Darculas Werdegang in der Vergangenheit beleuchtet wird. Wieder ein Pageturner, den man nicht aus der Hand legen kann, American Vampire rockt weiter den Vampirmythos. Einziges Manko: Der Band ist viel zu schnell vorbei.

    8,5-9/10

    VG, God_W.
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  10. #7885
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Auch der Oldie unter den Vampiren hat noch mächtig Biss…


    Die Gruft von Dracula – Classic Collection 3



    Die letzte Marvel-Runde mit dem wohl berühmtesten Blutsauger aller Zeiten ist angefüllt mit deutschen Erstveröffentlichungen, denn die in Schwarz/Weiss gehaltenen Magazinausgaben wurde damals wohl bei uns nicht veröffentlicht. Sehr schade eigentlich, wenn man die zumeist tollen, atmosphärischen Zeichnungen betrachtet und auch viele der enthaltenen Geschichten lesen sich prima. Klar, da ist auch Einiges an Trash dabei und nicht jede Story ist so richtig packend, aber dennoch finden sich in dem Band auch enorm viele Highlights.


    Allen voran sei da die Adaption von Stokers Originalroman erwähnt, die von Autor Roy Thomas und Zeichner Dick Giordano in ganz hervorragender Weise begonnen, aber damals leider nicht zu Ende geführt werden konnte. Dennoch liest sich die über mehrere Hefte ausgedehnte Schauergeschichte ganz hervorragend. Das ist in dem Band übrigens öfter so, dass sich Geschichten über mehrere der zumeist zweimonatig erscheinenden Hefte erstrecken. Es befinden sich in einem „Dracula Lives!“-Magazin also oft Teilstücke zu zwei oder drei Fortsetzungsgeschichten und zusätzlich häufig noch eine Prosa-Erzählung. Das kann mitunter ein wenig verwirrend sein bzw. den Lesefluss beeinträchtigen. In diesem knapp 950-Seiten Wälzer kann man dem Problem natürlich ganz Einfach entgegenwirken, in dem man beispielsweise zuerst alle Teilstücke der Geschichte über Draculas Tochter, die Antiheldin Lilith liest – sehr unterhaltsam!!! - , dann alles über Draculas Zeit am französischen Königshof, später die damals erschienenen Teile der originalen Dracula-Adaption, die erst 30 Jahre später beendet werden sollte, und so weiter…


    Insgesamt bietet der Brecher ein wahres Sammelsurium an Ideen und Geschichten aus allen möglichen denkbaren Epochen. Dabei darf Dracula mal mordende Bestie, mal Antiheld, mal nächtlicher Schrecken, mal vom Schicksal gebeutelte, tragische Figur sein. Dass es irgendwo zwischen Renaissance, Viktorianischem England, dem wilden Westen, altem Europa und der Neuzeit der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht immer schlüssig und logisch zugeht, darüber sollte man schon hinwegsehen können, wenn man an allen enthaltenen Geschichten seine Freude haben will. Ernsthafte Gruselgeschichten voller grandioser Bilder geben sich mit pulpigen Hirngespinsten die Klinke in die Hand und nicht immer ist das Artwork wirklich ansehnlich, klar bei 30(!) verschiedene Zeichnern, aber zumeist doch wirklich gelungen und stimmungsvoll.


    Derart sind die Prosa-Geschichten mit der ein oder anderen Illustration ausgestattet.


    Ebenfalls positiv erwähnt werden soll, dass es in den Stories keinesfalls blutleer zugeht und auch häufig etwas aufreizend in Szene gesetzte Vertreter der Damenwelt für Eyecandy sorgen, denn in den Magazinausgaben der Gruft von Dracula und von Dracula Lives! musste man sich nicht an den Comics Code halten, der zu dieser Zeit sowieso schon so langsam gelockert wurde. Zum runden Abschluss beinhaltet der Band noch die Team-Ups mit den übrigen Marvel eigenen Helden und Monstern, die Dracula im Laufe seiner Abenteuer traf. In den vorigen Bänden war beispielsweise schon der „Werewolf by Night“ am Start, diesmal gibt es Zusammentreffen mit Solomon Kane aus einem Savage Sword of Conan Magazin und drei Runden mit dem Monster von Frankenstein, Letztere sogar in Farbe. Diese Crossover sind, wie so häufig, keine Großtaten, tun aber auch nicht weh.


    Insgesamt ein gelungener und würdiger Abschluss der „Gruft von Dracula“, die wir jetzt vorerst verschließen können. Mir persönlich hat die durchgehende Erzählweise mit einem großen Handlungsstrang in der Farbserie vom Storytelling her etwas mehr zugesagt, dafür bestechen die tollen S/W-Zeichnungen mit viel stärkerer Atmosphäre und zeitlosem Charme. Davon abgesehen gab es auch hier wirklich einige Highlight-Geschichten, die sich auch immer losgelöst vom Rest lesen lassen, was durchaus ein Vorteil sein kann, wenn man nur mal wieder etwas schmökern möchte. Auf alle Fälle ist es sehr schön, dass diese Ausgaben jetzt erstmals auf Deutsch und auch noch in gesammelter Form vorliegen, eine ganz tolle Veröffentlichung.


    Hier nochmal der gesamte Inhalt des Bandes.


    7,5-8/10

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  11. #7886
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Jackie Kottwitz 28, Finix Verlag

    Seit 40 Jahren zeichnet und schreibt Dodier seinen verschrobenen Privatdetektiv.
    Und nach 9 hervorragenden Gesamtausgaben hat der Finix Verlag nun den aktuellen Stand der Veröffentlichung erreicht.
    Deshalb geht es jetzt dort mit Einzelalben weiter.

    Aber wie von Finix gewohnt, gibt es ein Making Of und ein Interview mit Dodier, so dass der Band auf stolze 88 Seiten kommt.
    Die Geschichte ist etwas düsterer als gewohnt, es geht ums Thema "Stalking", aber wieder ganz große Klasse.

    "Jackie" bleibt eine meiner absoluten Lieblingsserien!
    Und die Verarbeitung von Finix ist weiterhin großartig.

    jackie.jpg

  12. #7887
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Kleine Frage am Rande, darf man noch - realistisch gesehen - auf einen weiteren GA-Teil hoffen?

  13. #7888
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Kleine Frage am Rande, darf man noch - realistisch gesehen - auf einen weiteren GA-Teil hoffen?
    Ich meine mich erinnern zu können, dass ... Ich weiß es nicht mehr. Dazu gesagt wurde mal was...
    VERKAUFE COMICS
    (US, Superhelden, Frankobelgisch, Graphic Novel, ganze Serien)


  14. #7889
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Kleine Frage am Rande, darf man noch - realistisch gesehen - auf einen weiteren GA-Teil hoffen?
    Erst mal werden jetzt Einzelbände kommen.
    Vielleicht wird in ein paar Jahren noch ein GA-Band nachgeschoben.
    Aber so lange könnte ich nicht warten

  15. #7890
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Damit sie auch morgen noch kräftig zubeißen können…


    American Vampire 7



    Da haben wir es schon, sozusagen das „kleine Finale“ des American Vampire. Zumindest hat Panini nach diesem Band erstmal aufgehört die reihe bei uns zu veröffentlichen. In den Staaten ging das Ganze noch weiter, doch da auch dieser Band wieder aus in sich abgeschlossenen Storybögen besteht, und gerade der Letzte auch einen stimmigen Abschluss bietet, ist es wirklich nicht schlimm. Erst kürzlich wurde mit „American Vampire 1976“ der Versuch gestartet, die Reihe bei uns mit einem aktuelleren Band fortzuführen, aber dazu morgen mehr.

    Hier sind wir noch nicht in den wilden 70ern angelangt, denn die „furious Fifties“ haben noch so Einiges zu bieten. So beinhaltet dieser siebte Band drei Stories auf insgesamt stattlichen 180 Seiten, die den US Heften American Vampire #26-33 entsprechen. Also auf zur (fast) letzten Runde auf dem blutigen Parkett.


    Die Nachtaktiven ist eine sehr coole, in den Südstaaten spielende Interpretation der Rassenproblematik, wie sie zu der Zeit im Süden noch überdeutlich zu verspüren war. Einerseits klingt mir der großartige Jazz beinahe schon beim Lesen von den Seiten, andererseits hat mich das Ganze auch an Geschichten des Rat Pack erinnert, in denen davon die Rede war, dass Sammy Davis Jr. nicht in den gleichen Hotels wie der Rest der Truppe hätte übernachten sollen, weil die Hoteliers keinen Schwarzen beherbergen wollten. Ähnlich der Geschichte von Don Shirley (Green Book), zu Beginn der 60er Jahre. Jetzt paaren wir das Ganze mit Gruppe alter weißer Männer, die sich gerne als Gutmenschen geben, des Nachts aber zu hungrigen Bestien mutieren und einem ganz speziellen Afro-Amerikaner, der in die Südstaaten kommt. Richtig, das fetzt.


    Herzstück des Bandes ist Die Blacklist. Sozusagen das Pendant zur Schwarzen Liste Hollywoods, die damals gegen die Verbreitung des Kommunismus helfen sollte, im Film „Trumbo“ mit Bryan Cranston großartig thematisiert. Die „Rote Angst“ richtet sich bei American Vampire nur nicht gegen „rotes Gedankengut“, sondern gegen Blutsauger, die augenscheinlich hohe Positionen in Hollywood einnehmen, oder zumindest für sich gewinnen konnten. Pearl Jones muss mit Skinner Sweet eine ungeliebte Verbindung eingehen, um den Auftrag für die Vasallen des Morgensterns zu erledigen, und die Liebe ihres Lebens zu retten – oder zumindest zu rächen.


    Ein heißblütiges, dramatisches und wendungsreiches Horror-Action-Drama vor grandioser Kulisse und mit so mancher Überraschung, führt zu einem großartigen Western-Style Showdown. Ein absolut runder und befriedigender Schluss – bevor mit Der Graue Händler im letzten Heft nochmal ein „neuer alter“ Bösewicht angetriggert wird. Eine dunkle Bedrohung, die ihre Schatten vorauswirft, also ähnlich wie bei so manchem Horrorstreifen, wo in einer Ecke am Ende doch noch ein Ei brütet, zwei Augen in der Dunkelheit aufleuchten etc… Also ja, es wäre schon interessant zu wissen, was da als nächstes passiert, aber ein gelungenes Ende ist es dennoch.


    American Vampire ist genau das Richtige für alle, die ihre Vampire gerne klassisch blutrünstig mögen, aber doch auch Bock auf frischen Wind in dem übermäßig penetrierten Genre haben. Style, Coolness, spannende Entwicklungen und Verflechtungen auf Charakterebene, explosive Action und Gewaltausbrüche – alles da, und noch viel mehr.

    9/10

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  16. #7891
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Zitat Zitat von Mervyn Beitrag anzeigen
    Jackie Kottwitz 28, Finix Verlag

    Seit 40 Jahren zeichnet und schreibt Dodier seinen verschrobenen Privatdetektiv.
    Und nach 9 hervorragenden Gesamtausgaben hat der Finix Verlag nun den aktuellen Stand der Veröffentlichung erreicht.
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    Aber wie von Finix gewohnt, gibt es ein Making Of und ein Interview mit Dodier, so dass der Band auf stolze 88 Seiten kommt.
    Die Geschichte ist etwas düsterer als gewohnt, es geht ums Thema "Stalking", aber wieder ganz große Klasse.

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    jackie.jpg
    Ahhh!!! Der ist auch schon raus?? Ok, muss bis Januar warten.

  17. #7892
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Aus gegebenem Anlass…


    Argentina (Andreas)



    Na was haben wir denn hier? Einen beinahe schon geradlinigen und leicht verständlichen Andreas! Also alles im Rahmen und Kontext zu vielen seiner übrigen Werke. Es geht um die kleine France, die sich selbst lieber Silver nennt, weil France ja ein Land ist, auch noch das, in welchem sie lebt. Die Tochter eines ehemals sehr mächtigen Politikers wird wurde nach Argentinien entführt, kehrte aber innerhalb von zwei Tagen wieder zurück, ohne dass jemals eine Lösegeldforderung gestellt wurde. Das Ganze wirft natürlich massenhaft Rätsel auf und ruft die Polizei mit einer schön eigentümlichen Sonderermittlerin auf den Plan.


    Schnell wird klar, dass nicht nur der einst mächtige Vater so Einiges zu verbergen hat, nein, auch auf der anderen Seite des Parks, in der Klinik in der Silvers Mutter seit ihrer Geburt im Koma liegt, gehen äußerst merkwürdige, unerklärliche, ja, geradezu übernatürliche Dinge vor sich. Also doch nicht alles so klar und geradlinig, aber für Andreas-Verhältnisse eben schon, denn das durchaus schreckliche und schockierende Finale löst alle Rätsel auf, und man wünscht sich es wäre anders.


    Ein überhohes, 96-Seitiges Album mit einem fesselnden, mit Mystery-Elementen angereicherten Andreas-Thriller, in dem der Meister optisch mal wieder neue Wege geht. Die ausdrucksstarken, außergewöhnlichen Perspektiven behält Andreas bei, aber die klare Linie seines Strichs wird über weite Strecken deutlich minimalistischer und die so entstehenden Flächen, teilweise sogar sehr großflächig, werden von Koloristin Isa Cochet flächendeckend einfarbig ausgefüllt. Keine Schattierungen, keine Schraffuren, nichts. Das wirkt zu Beginn etwas befremdlich, nackt und unterkühlt, aber schon nach wenigen Seiten konnte ich diese etwas eigenartigen aber irgendwie auch faszinierenden Bildkompositionen sehr genießen und die Story sog mich sowieso sofort in ihren Bann.

    8/10

    Wenn ich mal kleinlich sein darf: Im oberen rechten Panel auf Seite 15 ist mir ein kleiner Kolorierungsfehler aufgefallen, da wurde Hautfarbe verwendet, wo ergrautes Haar hingehört. Stört aber nicht wirklich.

    VG, God_W.
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  18. #7893
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    - Hellboy
    - Katze des Rabbiners
    - Walhalla
    - Locke & Key
    - Adele Blanc-Sec
    - The Boys
    - Durango
    - Trouble is my Business
    - Die Gruft von Dracula

    Na da habe ich es doch geschafft zum Jahresende noch einige schöne, von mir begonnene Serien abzuschließen, oder mich zumindest auf den neusten Stand zu bringen. Die dunkle Jahreszeit macht mir aber weiterhin Lust auf Gruselstoff, weshalb sich neben den amerikanischen Vampiren jetzt auch noch die Hill House Comics hinzugesellen dürfen.


    Joe Hill – Ein Korb voller Köpfe (Hill House Comics)



    Joe Hill, der erfolgreiche Schöpfer von Locke & Key sowie weiterer erfolgreicher Comics und auch starker Horror-, Sci-Fi- und Fantasy-Romane (sowie Sohn von Autor Stephen King) bekam bei DC unter dem Black Label Dach vor einiger Zeit seine eigene Sparte oder „Marke“ Hill House Comics. Die Bände, die hier erscheinen wurden von verschiedenen Autoren und Zeichnern geschaffen, Hills Name steht also nur als Schirmherr drüber, präsentiert das Ganze also nur. Doch bei dieser ersten Geschichte setzte sich Hill selbst an die Schreibmaschine. Die Romane und Comics, die ich bislang von ihm gelesen habe fand ich durch die Bank toll bis großartig, habe die Lektüre also mit Spannung erwartet.


    Ich mache es kurz: Ich wurde nicht enttäuscht, breche aber auch nicht in Begeisterungsstürme aus. Die schön schwarzhumorige Story über das Mädel, welches auf der Insel Brody Island (sicher nicht zufällig nach dem Sherriff aus „Der weiße Hai“ benannt) zusammen mit dem Freund in eine mittelschwere Katastrophe reinrutscht, sich mit einer alten Wikingeraxt zur Wehr setzt und schließlich feststellt, dass diese magische Kräfte besitzt, wodurch die abgetrennten Köpfe ihrer „Opfer/Peiniger“ weiterleben, weiß prima zu unterhalten. Leerlauf gibt es nicht und am Ende wartet sogar noch ein schöner Twist in der Story.


    Die überraschend unaufgeregte Akzeptanz der meisten Beteiligten, ob der übernatürlichen Vorkommnisse, fördert eine recht schräge, entrückte Atmosphäre zu Tage, die ein wenig an das Locke-&-Key-Feeling erinnert. Das Artwork ist kein Meisterwerk, sieht aber durchweg gut aus, beherbergt ein paar echt witzige Kniffe und macht einfach Spaß. Vor allem der Zeitgeist der 80er Jahre wird optisch schön zum Leben erweckt. Doch, hat Laune gemacht und kann man sicher nochmal lesen.

    7/10

    VG, God_W.
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  19. #7894
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    American Vampire 1976 – Bite them Back (Limitiertes Hardcover)



    Nach Band sieben der Paperback-Reihe hat Panini Deutschland die Vertigo-Serie American Vampire damals abgebrochen. Einige Jahre später, Weihnachten 2021, hat der Verlag mit diesem Band, der ganze zehn US-Hefte umfasst, die im Original 2020 und 2021 erschienen sind, eine Art Testballon veröffentlicht. Erzählt wird das vermutlich letzte Kapitel in der Ballade von Skinner Sweet, dem (ersten?) Amerikanischen Vampir. Alles was dazwischen, also zwischen Panini Paperback 7 und „Bite them Back“ passierte bekommen wir in einem Vorwort erklärt, welches mich erahnen lässt, dass in der Zwischenzeit ganz schöner Humbug auf die Seiten gebracht wurde. Hätte dieser Band hier enormen Erfolg gehabt, so wäre Panini wohl geneigt gewesen, die Serie neu zu veröffentlichen, ggf. inklusive der bislang nicht veröffentlichten Hefte. Nachdem ich „Bite them Back“ jetzt durchgeackert habe kann ich sagen: Es ist ein Glück, dass daraus nichts wurde.


    Ein kruder, zumeist leider ziemlich unspannender Mix verquaster Ideen, die alle möglichen seltsamen Fraktionen zusammenwürfeln, der sich über weite Strecken sehr krampfig liest, weil ich ständig das Gefühl habe, dass der Autor Dinge aus seiner Welt erklären muss, die er wohl selbst enorm cool findet, die aber leider eher lächerlich denn spaßig und cool wirken und sich eben nicht wie aus einem Guss ganz natürlich in Story und Setting einfügen. Da verkommt die blutige Vampirhatz im stylischen Seventies Setting schnell zum Fremdschämkanon mit Kaijugroßen Riesenvampiren und Atomschlägen der Supermächte. Echt schade, wenn man bedenkt wie grandios die Reihe mal angefangen hat. Zum Glück wirken die Vorgängerbände jeweils in sich recht abgeschlossen, sodass man jederzeit zu einem starken Moment einen Schlussstrich ziehen kann. Wenn ich im Vorwort schon lese, dass zwischen Ende der Panini-Strecke und diesem neueren 10-Teiler auch Ausflüge ins All stattgefunden haben (klar, Cowboy-Vampires in Space - fehlen nur noch geflügelte Nazi-Werwölfe und die Taliban-Mumien mit den flammenden Bandagen der Hölle), dann bin ich ganz froh, dass Panini damals abgebrochen hat.


    Am ärgerlichsten ist es, dass sogar dieser Band hier ein paar echt schöne Ansätze und stimmungsvolle Szenen zu bieten hat, und das Artwork geht auch zumeist klar. Potential hatte also bestanden. Leider wurde das in den Sand gesetzt und zu allem Überfluss ist mir das Hardcover in der Leseecke auch noch runtergefallen, weil ich eingenickt bin. Deshalb ist eine Ecke jetzt böse angerömmelt (rechts unten), bekomme ich also auch nicht allzu gut weiterverkauft.


    3,5-4/10

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  20. #7895
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    3,5 bis 4 von God_W. !!

    Das gbs nur ganz selten! :-)

  21. #7896
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Da hat er sich bestimmt verschrieben

  22. #7897
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Bestimmt nicht, das war ja schon fast Arbeit den Band zu lesen.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  23. #7898
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von Largo Beutlin Beitrag anzeigen
    3,5 bis 4 von God_W. !!

    Das gbs nur ganz selten! :-)
    Haha, wie geil, ich war auch so geschockt, dass ich gleich kommentieren musste!!! Das gab es ja noch nie, oder?

  24. #7899
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ihr Spaßvögel!

    Ja, es passiert nicht allzu häufig, habe wohl im Allgemeinen Glück mit meiner Comicauswahl und bin nicht der allerkritischste Geselle, aber es ist immerhin schon das achte mal in diesem Jahr, dass die Wertung niedriger als 5/10 ausfällt. Ist jetzt also nicht so als würde der Halleysche Komet vorüberziehen.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  25. #7900
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Gelesen habe ich einen neueren Band aus dem Hause Salleck:



    Es handelt sich um den allerersten Band Die neuen Abenteuer von Buck Danny, einem modernen „Reload“ der alten Geschichten.

    Zeichnerisch sehr gut gemacht. Die Panels versprühen den Chic aus den originalen Comics. Hier die Bestnote!



    Zeichnungen, Darstellung, Perspektive von Personen ... alles ist so, wie es sein soll. Hervorragend!



    Selbst die technischen Zeichnungen der MIGs oder der Sabres sind makellos!




    Doch leider leider konnte ich mich am Plot dieser Geschichte nicht wirklich erwärmen. Zu simpel ist die Story gestrickt, zu dämlich agieren die russischen Oberbösen und so weiter, und so weiter.

    Zudem hört der Band inmitten der Geschichte auf! Ob ich mir noch das zweite Album antun werde? Wahrscheinlich wenn es mal einige Tage durchregnet und man sonst nichts schlaueres tun kann...

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