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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #5751
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Unity II: Trapped By Webnet

    Enthält Unity 5-7

    In diesem Band feiert eine weitere Figur aus dem alten Valiant-Universum ihre moderne Neuinterpretation: Dr. Silk. Der entwickelt ein Virus, das bei den betroffenen Menschen eine Gehirnwäsche auslöst. Dazu nutzt er unter anderem Technologie aus abgestürzten Wrackteilen der zerstörten Vine-Flotte, welche die Aliens einst schickten, um die Menschheit zu vernichten. Die Überreste der Raumschiffe schweben weiterhin kreisförmig im Orbit um die Erde (siehe "X-O Manowar", Band 3). Unity kommt ihm bei seinem Plan jedoch auf die Schliche und auch in die Quere. Schließlich gelingt es dem Team nach und nach, Dr. Silks Machenschaften einzudämmen und ihn (scheinbar) endgültig zu besiegen. Vorher verübt er mittels des Virus aber noch einen schrecklichen Anschlag auf ein Flugzeug.

    Dieser Band setzt massiv darauf, dem Leser Hintergrundinformationen näherzubringen, während die eigentliche Handlung alles andere als komplex ausfällt. So erfährt man im Detail, woher Silk eigentlich kommt und wie seine Technologie funktioniert. Dank des Klonens hat er sich und seine rechte Hand Fitz nämlich praktisch unsterblich gemacht. Außerdem war er einst an der Entwicklung eines Superhelden-Teams während des Zweiten Weltkriegs beteiligt. Hier kommen Fans von "Bloodshot" und "Shadowman" durch entsprechende Cameos auf ihre Kosten.

    Besonders deutlich hebt Autor Matt Kindt den Unterschied zwischen den "Helden" aus dem Hause Valiant und anderen Superhelden-Verlagen hervor. Ninjak, Eternal Warrior, Livewire und X-O Manowar sind deutlich kaltblütiger. Sie sind aber auch mit mehr Fehlern behaftet und kommen (zumindest zu diesem Zeitpunkt) nicht reibungslos miteinander aus. Auch wenn sich die Lage seit Band 1 bereits gebessert hat.

    Die Zeichnungen stammen von CAFU, der sich im Laufe der Jahre zu einem der wichtigsten Künstler des Valiant-Verlags gemausert hat. Die in diesem Band enthaltenen Bilder stellen klar wieso. Detailliert und dynamisch ist er sowohl ruhigeren Szenen als auch brachialer Action gewachsen. Wirklich top.

    "Unity" kann also die in Band 1 etablierte Qualität halten. Einerseits nun etwas eigenständiger von "X-O Manowar", andererseits aber klar in den bestehenden Canon integriert. Von mir gibt es wieder einmal eine klare Leseempfehlung.

    Da dieser Band nur drei US-Hefte enthält, hat man als Bonus noch Ausgabe 5 von "X-O" hinzugefügt, in welcher Ninjak seinen ersten Auftritt hatte.

    Weiter geht es mit Unity in Band 3: "Armor Hunters".

    X-O Manowar (2012) VI: Prelude to Armor Hunters

    Enthält X-O Manowar (2012) 23-25

    "Armor Hunters" stellt das bislang größte Event des Valiant-Verlags dar. Um die Story vollständig lesen zu können, sind folgende Bände nötig: "X-O Manowar" Band 6 + 7, der Einzelband "Armor Hunters" sowie "Unity" Band 3. Darin sind sämtliche US-Hefte enthalten, um meine empfohlene Lese-Reihenfolge für das Event umzusetzen:

    X-O 26-28, X-O 23-25, Armor Hunters 1, Unity 8, Armor Hunters 2, Unity 9, Armor Hunters 3, Unity 10 - 11, Armor Hunters 4, X-O 29, Armor Hunters Aftermath 1

    Die beiden Mini-Serien rund um "Bloodshot" und "Harbinger", die ebenfalls zum Event gehören, liest man besser nicht ohne Vorwissen über die entsprechenden Figuren. Sie tragen zudem nur wenig zur Gesamt-Story bei. Von daher kann man sie auch problemlos ignorieren.

    Malgam (halb Alien, halb Manowar-Rüstung) flieht vor den Armor Hunters zur Erde. Sein Raumschiff schafft es jedoch nicht am Trümmerring vorbei, der seit der Zerstörung der Vine-Flotte im Erdorbit schwebt. Mitten zwischen den Wrackteilen kommt es zwischen ihm und Aric zu einem ausgewachsenen Kampf. Schließlich gelingt es Aric, den Eindringling zu überwältigen und gefangen zu nehmen. Am anderen Ende des Universums erledigen die Armor Hunters unterdessen ihre jüngste Mission. Nachdem sie eine weitere Manowar-Rüstung zerstört und anschließend den gesamten Planeten (mitsamt dessen Bevölkerung) "dekontaminiert" haben, legen sie ihr neues Ziel fest: Die Erde.

    Abgesehen von der Haupt-Storyline sind auch sämtliche Kurzgeschichten aus der Jubiläums-Nummer 25 enthalten. Diese stellen entweder Rückblicke dar, die uns Aric als Person näherbringen. Oder es handelt sich um Funny-Comics, die außerhalb des offiziellen Canons spielen. Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber einen gelungenen Bonus stellen sie auf jeden Fall dar.

    Zwar gefällt Robert Venditti's Story auch in diesem Band, doch wirkt das Geschehen etwas gestreckt. Lässt man die lange Kampfsequenz im Erdorbit weg, passiert nicht wirklich viel auf den Seiten. Vermutlich hätte man das Ganze auch in einem oder zwei Heften erzählen können. Auch wäre es besser gewesen, die gesamte "ArmorHunters"-Storyline in einen Band zu packen, wie damals bei "Planet Death", anstatt den Leser zweimal zur Kasse zu bitten. Was hingegen positiv auffällt, ist der Raum, der den Armor Hunters eingeräumt wird. Anstatt einfach irgendwelche Klischee-Bösewichte auf Aric zu hetzen, versucht Venditti ihnen eine richtige Persönlichkeit zu verpassen. Was ihm dann spätestens im nächsten Band auch endgültig gelingt.

    Diego Bernard feiert in diesem Band sein "X-O"-Debüt und scheint wie für diesen Job geschaffen. Erfreulicherweise bleibt er der Serie noch eine ganze Weile erhalten. Kreaturen- und Welten-Design fallen hier bereits sehr positiv auf, zu absoluter Höchstform läuft er jedoch im nächsten Band auf...

    ... X-O Manowar VII: Armor Hunters.
    Geändert von Clawfinger1986 (21.11.2020 um 11:27 Uhr)

  2. #5752
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Heute geht es vorrangig um gebleckte Beißerchen…


    Nosferatu 1 – Si Vis Pacem



    Ihr merkt es schon, ich bin seit Oktober ein wenig in Grusel- und Horror-Stimmung. Allgemein ist ein Splitter-Zweiteiler oft keine schlechte Wahl, also brachte der Griff zum Lese-K2 den ursprünglichen Vampir zum Vorschein. Wobei, ganz so klassisch wie in Murnaus Klassiker von 1922 geht es dann doch nicht zu, erwacht der Oberblutsauger doch im indischen Dschungel der Neuzeit, woraufhin er sich erstmal durch die Slums von Bombay beißt. Coole Vampirjäger, Krieg unter den Blutsaugerclans und Rückblicke bis zu Kaiser Caligula und Nosferatus Zeit an dessen Hof (ja, coole Mischung, gell?) verleihen dem Band eine große Breite und enorme Abwechslung. Spannend geht es auch zu und macht enorm Lust auf Teil 2.


    7/10




    Aliens – Dead Orbit



    James Stokoes Autorencomic liefert einen starken Beitrag zum Alien-Universum. Als ein Schiff scheinbar führerlos auf ein Treibstoffdepot zusteuert macht sich ein kleines Team in einem Shuttle auf den Weg, um nach dem rechten zu schauen. Erwartungsgemäß bricht an Bord des „Geisterfahrer“-Frachters die Hölle los. Dabei wird geschickt mit Versatzstücken aus den ersten beiden Kinofilmen (und in einer Szene auch dem Dritten) gearbeitet, was prima funktioniert. Blutig und actiongeladen bleibt aufgrund der altbekannten Muster zwar die Spannung ein wenig auf der Strecke, aber dafür weiß das hyperdetaillierte Artwork (hat mich ein wenig an Chris Burnhams Arbeit an Morrisons Nameless oder auch Geof Darrow an Hard Boiled erinnert) absolut zu überzeugen.


    7/10




    Nosferatu 2 – Para Bellum



    Nein, mit dem dritten Teil der John Wick Saga hat das Splitter Album nichts zu tun, auch wenn der Untertitel vertraut klingen mag. Im Finale der mit diesem zweiten Band leider schon beendeten Reihe wird das Geheimnis aus Nosferatus Vergangenheit aufgelöst und die Handlungsstränge zwischen den Vampirfürsten, den Jägern und Nosferatu selbst verknoten sich immer enger, bis zu einem spannenden Finale. Tolle Story, gekonnt zu Ende geführt, auch wenn es gegen Ende scheinbar etwas schnell gehen musste. Wie schon bei Ulysses 1781 wurde sich die Möglichkeit offen gehalten weiter zu machen, aber die meisten Storyfäden werden zu einem zufriedenstellenden Abschluss geführt. Schade eigentlich, ich hätte mir gerne noch ein paar der wirklich schön gezeichneten Bände gegeben.


    6,5/10




    Aliens – Staub zu Staub



    Das Teil möchte ich schon ganz gerne als einen Knüller des Franchise beschreiben. Die coole, roughe Optik, die deutliche Anlehnung an Teil zwei der Filmreihe mit massig Action und die starken Horrorelemente, die sich eher durch schonungslose Schockmomente als durch subtile Spannung entladen, sind schon äußerst gelungen. Meisterlicher Kniff des Autors und Zeichners Gabriel Hardman ist es aber, uns die Story komplett aus der Sicht eines de facto wehrlosen kleinen Jungen zu präsentieren. Es ist fast so, als würden wir James Camerons „Aliens – Die Rückkehr“ durch die Augen der kleinen Newt erleben, und das fühlt sich äußerst intensiv an!


    Im Gegenzug leidet durch die viele Action der Spannungsaufbau ein wenig, was sich durch teils unharmonisch anfühlendes Pacing noch verschlimmert wird. Da es in so einer Atemlosen Monsterhatz auch nicht allzu viel zu erzählen, sondern eher zu Stöhnen und Schreien gibt, ist der Band auch recht schnell durch. Aber lieber ein knackiges und intensives Erlebnis mit besonderem Kick, als 500 Seiten Langeweile.

    8/10




    Die Gruft von Dracula – Classic Collection 1



    Ihr merkt es, ich bin in Horror und Grusellaune, schon seit Ende Oktober so in etwa, und da die klassischen Gruselfilmgestalten wie Dracula, Frankenstein, der Wolfsmensch, der Schrecken vom Amazonas, die Mumie usw. seit früher Jugend zu meinen absoluten Lieblingen gehören war auch der berühmteste aller Blutsauger mal wieder in irgendeiner Form fällig. Adaptionen gibt es ja in allen Kunstformen zur Genüge, aber da ich von klassischem Marvel Material wie Conan und Planet der Affen so begeistert war dachte ich mir, dass ich mit diesem dicken, 36 Hefte umfassenden Prügel nicht allzu falsch liegen kann.



    Hier der Inhalt des umfangreichen Sammelbandes.


    Um mich ein Stück weit überraschen zu lassen habe ich mich die ganze Zeit über möglichst wenig über die Geschichten informiert, ging also sehr unbedarft an diesen ersten Testband heran. Bei Gefallen sollen die beiden übrigen, wovon der Dritte dann massig deutsche Erstveröffentlichungen enthalten wird, noch folgen.

    Überrascht wurde ich dann tatsächlich gleich zu Beginn, denn der Band beginnt nicht mit einer Nacherzählung des Originalromans. Die Reihe sieht sich eher als vergleichsweise spät einsetzende Fortsetzung des selbigen, trägt sich die Handlung doch zum Zeitpunkt der Entstehung der Hefte, also in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts zu. Das sorgte bei mir erstmal für eine kleine Enttäsuchung – die ungefähr fünf Seiten anhielt, dann hatte mich die enorm kurzweilige Story schon in ihren Bann geschlagen.


    Ich finde die stimmungsvolle Colorierung mit einer mächtigen Portion 70er Jahre Charme enorm gelungen.


    Der junge Pleitegeier Frank Drake reist mit seiner großen Liebe und seinem besten Freund nach Transsylvanien, hat er doch vor kurzem erfahren, dass er der letzte Nachfahre und somit Erbe des Geschlechts der Draculas ist. Bram Stokers als Roman getarnter Welthit ist in aller Munde, weshalb sollte sich mit dem frisch geerbten alten Schloss also nicht eine Touristenattraktion aufbauen und ordentlich Kohle scheffeln lassen? Was er nicht weiß ist zum einen, dass in den Katakomben des Gemäuers tatsächlich ein Untoter mit einem Pflock im Herzen liegt, den ein unachtsamer Besucher vielleicht versehentlich in einen wandelnden Untoten zurückverwandeln, quasi wiedererwecken könnte, und zum anderen, dass sein sogenannter bester Kumpel alles Andere als ein guter Freund ist, hat der doch geplant den guten Frank um die Ecke zu bringen, um sich im Anschluss an dessen Freundin, seine eigene Ex ranzumachen. Wie das Unheil auf Schloss Dracula dann seinen Lauf nimmt könnt Ihr sicher erahnen…


    Erster Auftritt des Daywalkers, kostüm noch deutlich anders, als von den Kinoauswertungen gewohnt.


    Es ist eine wahre Freude, wie enorm kurzweilig diese 788 Seiten daherkommen! Klar, zu Beginn, so die ersten ein bis zwei Handvoll Geschichten, wird die Richtung in die das Ganze geht ab und an mal noch etwas korrigiert. Das liegt sicher an den wechselnden Autoren, bis sich das Gespann aus Autor Marv Wolfman und Zeichner Gene Colan mal gefunden und ordentlich eingegrooved hat, aber selbst diese ersten sechs bis acht Hefte lesen sich super und verursachen keine riesigen Logiklöcher, die den weiteren Storyverlauf negativ beeinflussen würden. Spätestens als dann Van Helsings Ur-Enkelin mit ihrem Vampirkiller-Team auftaucht und auch noch mitmischt, kann ich die Reihe einfach nur noch feiern.

    Jede Menge Abwechslung und einfach beste Unterhaltung wird geboten. Mal steht Frank Drake im Mittelpunkt der Story, mal die Vampirjägertruppe, dann wieder Dracula selbst. Der wird zu Beginn sehr lange als der absolute Urbösewicht dargestellt, bekommt im weiteren Verlauf aber auch ab und an mal eine kleine Rolle als „Antiheld“, wenn er nur die richtig bösen Menschen aussaugt und andere verschont. Ein spannendes Wechselspiel in seinem Charakter, welches ihn schön unberechenbar macht.


    Dracula trifft auf den Werwolf.


    Ein absolutes Highlight sind immer die Auftritte von Blade, dem Daywalker. Nein, so wird er hier noch nicht genannt, dennoch ist sein erster Auftritt in Tomb of Dracula #10 denkwürdig, seine weiteren Einsätze enorm cool, und dass aus seiner Anlehnung an Richard Roundtrees Shaft kein Hehl gemacht wird, sondern der schwarze Vampirjäger regelmäßig einen entsprechenden Spruch auf den Lippen hat, gibt der Blaxsploitation Power einen herrlich selbstironischen Anstrich. Wenn im Nachgang seine Origin weiter ausgearbeitet wird kommen wir der aus dem Wesley Snipes Streifen sogar schon überraschend nahe. Ich liebe es! Im Gegensatz dazu wirkt der Privatschnüffler Hannibal King doch deutlich anders, als sein Ryan Reynolds Pendant aus dem leider sehr schwachen Blade 3.

    Dass die Geschichten in den 70ern entstanden sind merkt man vor allem an dem Mut alles auszuprobieren, worauf man Lust hatte. Die 70er sind für mich immer die Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten, im filmischen Bereich wie auch hier. Neben klassischen Gruselgeschichten, mal dramatischeren, mal lustigeren Beiträgen, werden auch immer mal wieder enorm trashige Elemente oder Versatzstücke aus beliebten Filmreihen eingestreut. Extravagante Bösewichte, die ganze Verbrecherorganisationen in James Bond Manier befehligen geben sich mit bösartigen Supergehirnen in Tanks mit Nährlösung die Klinke in die Hand, nur um zwei Hefte später wieder zu einer spannenden Vampirhatz in ein von Geistern heimgesuchtes Herrenhaus zurückzukehren.


    Hannibal King, im Kino ein taffer Vampirkiller mit großer Klappe, gespielt von „Dead Pool“ Ryan Reynolds, im Comic eher ein dem klassischen Film-Noir entliehener Privatschnüffler.


    Im Vorwort von Tom Field wird hochtrabend verlauten lassen, dass es sich hier um eine der besten Comicreihen der 70er Jahre handelt. Ich habe bislang nicht allzu viele Vergleichsmöglichkeiten gesichtet, kann mir das aber sehr gut vorstellen, denn ich hatte unglaublich viel Spaß! Das Vorwort ist neben einigen Covern und Artworks übrigens das einzige Bonusmaterial, doppelt und dreifach runtergeleierte Kommentare wie bei der Conan Classic Collection gibt es nicht (da wurde das echt ein wenig übertrieben), aber auch Leserbriefe gibt es keine, was ich ein wenig schade finde, die haben bei Conan echt nochmal zum Feeling und Zeitkolorit beigetragen. Aber vielleicht gab es bei Dracula damals gar keine? Ich weiß es nicht, aber allzu schlimm ist es wirklich nicht, zumindest wird man zwischen den Heften nicht aus dem Lesefluss gerissen.

    Ich kann nur empfehlen: Holt Euch den Blutsauger, wenn Ihr mit dem Thema auch nur entfernt was anfangen könnt, es lohnt sich absolut und die Jahreszeit könnte besser nicht sein. Band Zwei steht ebenfalls schon in den Regalen (und liegt seit meinem Geburtstag auf meinem Lese-K2 – An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die beste Ehefrau von allen), der finale Band drei erscheint voraussichtlich am 23. März 2021. Wenn Ihr wollt könnt Ihr Euch aber zuvor zu Weihnachten schon den Werwolf by Night holen. Angenehmes Gruseln (und auch Schmunzeln) wünsche ich!



    Ohne Schutzumschlag glänzt der Band in stilechtem Nachtschwarz.


    8,5/10

    VG, God_W.

    PS: Ich merke, ich falle in alte Verhaltensmuster zurück. Ich muss mich dringend wieder kürzer fassen! Aber die stickige Gruft von Dracula hat mich einfach verleitet, oder war es gar sein hypnotischer Blick? Egal. Wie findet Ihr den 70er Jahre Blutsauger? Habt Ihr den moderneren Nosferatu-Zweiteiler von Splitter auch gelesen? Meinungen dazu?

    Wer liest gerne Alien-Comics, und wie findet Ihr die beiden hier besprochenen? Vor allem auch zum Artwork würden mich Eure Ansichten interessieren! Ach übrigens, die Alien Lizenz läuft bei Cross Cult bald aus, falls Ihr Interesse habt (auch an den übrigen Franchise-Beiträgen des Verlags), dann greift in nächster Zukunft zu!
    Geändert von God_W. (21.11.2020 um 15:25 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  3. #5753
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    Ich schließe mich mal @God_Ws Ausflug in die 70er an mit

    Die Schiffbrüchigen der Zeit, Epsiode 3 & 4



    Die beiden Alben bilden ebenso wie Nr 1 & 2 eine zusammengehörige Geschichte, die nach dem Ende von Band 2 beginnt.
    Diesmal spielen die Trasserer keine Rolle - stattdessen bekommt es Chris mit einer gegen ihn gerichteten Intrige zu tun, mit dem Ziel, ihm gewisse (militärisch nützliche) Geheimnisse zu entlocken, mit deren Hilfe das Universum durch die Schurken erobert werden will.
    Was mir hier gefallen hat, ist der Umstand, dass die Schurken nicht mit roher Gewalt agieren, sondern durch Tücke und Manipulation Chris Vertrauen zu gewinnen versuchen. Auch dass eine Figur erst sehr spät als Bösewicht enttarnt wird, trägt zur Spannung bei. Besonders interessant ist die Figur der Quinine, die ambivalent angelegt ist und sowohl gute wie weniger gefällige Taten vollbringt und deren Motive auch glaubwürdig dargestellt werden. Der Tapir ist sicher einer der einprägsamsten Unholde.

    Eine spannende und ebenso unterhaltsame Geschichte, die hier zum letzten mal zusammen von Forest und Gillon präsentiert wird - ihre Wege trennen sich anschließend und Gillon führt die Serie allein weiter. Ich bin schon gespannt, wie gut dies gelingt.

  4. #5754
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Kürzlich gelesen:
    House of X / Powers of X 1-4

  5. #5755
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    X-O Manowar (2012) VII: Armor Hunters

    Enthält X-O Manowar (2012) 26-29

    Die ersten drei in diesem Band enthaltenen US-Hefte stellen eine echte Besonderheit dar. Immerhin drehen sie sich durchgehend um die Antagonisten der Geschichte, die Armor Hunters. Aric und dessen Abenteuer auf der Erde spielen vorerst keine Rolle mehr.

    Reebo und Malgam sind Kopfgeldjäger. Ein verzweifelter Überlebender erzählt den beiden von einer unglaublichen "Waffe", die seine Heimatwelt verwüstet hat. Er heuert sie an, um sie zu zerstören und sein Volk zu retten. Auf dem Planeten angekommen zeigt sich jedoch, dass sie zu spät sind. Niemand ist mehr am Leben. Bei der "Waffe" handelt es sich unterdessen um eine Manowar-Rüstung, die sich mit einem der Einheimischen verbunden hat und nun Amok läuft. Obwohl die Kopfgeldjäger alles geben, unterliegen sie und kommen gerade so mit dem Leben davon. Pleite und beschämt schließen sie sich einem General an, der eine ganze Armee aufstellt, um die Manowar-Seuche im Universum auszurotten. Denn immer mehr Rüstungen tauchen auf und verwüsten eine Welt nach der anderen. Nach einiger Überzeugungsarbeit werden aus Reebo, Malgam und einigen anderen Rekruten schließlich die besten Armor Hunters überhaupt. Sie erledigen eine Rüstung nach der anderen. Doch plötzlich bricht der Kontakt zum General ab und Malgam wird im Kampf schwer verletzt. Weil er seinen Freund nicht sterben sehen kann, lässt Reebo zu, dass sich eine Manowar-Rüstung mit ihm verbindet. Anschließend legt er Malgam in Stasis, doch der Infizierte entkommt und flieht zur Erde.

    Mit diesen drei Heften präsentiert Robert Venditti den eigentlichen Beginn der Storyline rund um die Armor Hunters. Gleichzeitig erweitert er den Mythos um die Manowar-Rüstung ganz massiv. Die Entscheidung, den Antagonisten gleich drei Hefte einzuräumen, um ihre Figuren zu etablieren und ihre Persönlichkeiten entfalten zu lassen, war ebenso mutig wie richtig. Tatsächlich sind Story und Charaktere dermaßen interessant, dass man Aric und die Erde schon nach wenigen Seiten gar nicht mehr vermisst.

    Heft 4 spielt hingegen nach dem eigentlichen Event und stellt praktisch den ersten Epilog dar (der zweite folgt in "Armor Hunters Aftermath"). Malgam ist weiterhin im zerstörten Bunker von M.E.R.O. gefangen, wird nun jedoch vom US-Militär befreit. Einer der Soldaten entpuppt sich als Verräter, der das Alien töten will, damit er dessen Rüstung für seine Auftraggeber in Besitz nehmen kann. Aric und Colonel Capshaw können ihn jedoch aufhalten. Schließlich wird Malgam an einen sicheren Ort gebracht.

    Die Zeichnungen stammen wieder von Diego Bernard, der nach seinem Debüt im vorigen Band endgültig zur Höchstleistung auffährt. Aliens, Umgebungen, Raumschiffe, Action, Charakter-Momente - alles davon meistert er problemlos und präsentiert dem Leser einige der bisher epischsten Bilder der gesamten Serie. Ein Glück, dass er noch eine ganze Zeit der Stammzeichner der Reihe bleiben wird.

    Armor Hunters (Einzelband)

    Enthält Armor Hunters 1-4, Armor Hunters Aftermath 1 (One-Shot)

    Die Armor Hunters erreichen die Erde und machen sich daran, die Manowar-Rüstung zu finden und zu zerstören. Eine erste Spur führt sie nach Russland, wo sie jedoch nicht die echte Rüstung finden. Stattdessen stolpern sie über menschliche Kopien, an denen das russische Militär arbeitet. Unterdessen nimmt der Anführer der Hunters, Reebo, Kontakt zu Aric und seinen Verbündeten auf. Wenn sie ihm die Rüstung aushändigen, verschont er den Planeten. Natürlich kommen sie dieser Aufforderung nicht nach, woraufhin er Mexico City komplett vernichtet. Im nächsten Schritt entsendet Reebo spezielle Jagdhunde. Diese sollen alle bekannten Lokalisationen, an denen die Manowar-Rüstung zum Einsatz kam, terminieren. Insgesamt acht Orte auf der Welt werden so gleichzeitig angegriffen. Einer davon ist Nebraska, in dem Arics eigenes Volk lebt. Zwar kann er alle Hunde töten, die Verluste sind jedoch verheerend. Auch M.E.R.O., die Organisation, die mit Aric zusammenarbeitet, wird angegriffen und praktisch vollständig zerstört. Angesichts der immensen Zerstörung plant Aric einzuknicken und die Rüstung an die Armor Hunters zu übergeben. Seine Verbündeten von M.E.R.O. überzeugen ihn hingegen, den Angreifern eine Falle zu stellen. Statt Aric trägt Livewire die Rüstung, gelangt so auf das feindliche Schiff und lässt dieses mittels ihrer Fähigkeiten abstürzen - mitten in Los Angeles. Hier kommt es dann auch zur letzten Konfrontation zwischen den Streitkräften der Erde und den Armor Hunters.

    In "Aftermath" erfahren wir dann auch, dass die Menschen das Raumschiff der Armor Hunters (das eigentlich ein "lebendiger" Roboter namens GIN-GR ist) für sich einsetzen wollen. Gleichzeitig wird aus M.E.R.O. die Organisation G.A.T.E., die nun halbwegs öffentlich auftritt, da der Alien-Angriff schließlich ebenfalls für alle sichtbar war. Einige der Hunters haben jedoch überlebt und werden im weiteren Verlauf auch noch Auftritte im Valiant-Universum hinlegen.

    Eines muss klar gesagt werden: Eigentlich ist diese Mini-Serie ein integraler Bestandteil von "X-O Manowar". Als kompletter Neuling im Valiant-Universum wird man hier nur wenig verstehen, ignoriert man den Band als X-O-Leser fehlt einem ein großes Stück der weiteren Geschichte. Die ärgerliche Veröffentlichungsweise einmal außen vor gelassen, überzeugt die Story von Robert Venditti jedoch auf ganzer Linie. Das Ausmaß an Ideen und Figuren, die in diesem Blockbuster-Comic eingesetzt werden, ist wirklich ganz erstaunlich. Beide Daumen hoch!

    Die Zeichnungen stammen zunächst von Doug Braithwaite, der nach dem ersten "Unity"-Band einmal mehr sein überragendes Talent präsentiert. Seine Bilder strotzen vor Details und Ausdrucksstärke. Außerdem passt sein etwas dreckigerer Stil perfekt zur Story. Den One-Shot "Aftermath" erweckt hingegen CAFU zum Leben, der seinem Kollegen in Sachen Qualität in nichts nachsteht. Auch wenn seine Zeichnungen "sauberer" daherkommen. Rein optisch weiß der Band damit ebenfalls komplett zu überzeugen.
    Geändert von Clawfinger1986 (22.11.2020 um 11:44 Uhr)

  6. #5756
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Scurry (Webcomic)

    https://www.scurrycomic.com/

    Grafik: niedlich, mit schönen Lichteffekten, Sehr stimmungsvoll, Stil Computergrafik aber sehr, sehr passend zur Story

    Story: eine von Menschen entvölkerte Welt in der die Mäuse merken dass sie ohne Menschen keine Nahrung haben, bzw. Ihnen die Nahrung ausgeht. Eine Intrige innerhalb der Mäusekolonie, eine versteckte Lovestory, ein niedlicher (Mäuse)held, Das Storytelling versucht eine vorsichtige Mischung aus Realität und Mystery und ist spannend erzählt. Es wird hier eine typische Abenteuerstory in einem etwas ungewöhnlichem Setting erzählt.
    Das Webcomic ist derzeit abgeschlossen. Man bekommt (für ein solch umfangreiches Webcomic doch eher selten) eine von A-Z abgeschlossene Story.
    Man konnte auch eine Hardcoverausgabe der drei Bände kaufen. Diese ist derzeit allerdings schon ausverkauft.

    Sprache: englisch
    Seiten: ca 300
    Wem könnte das gefallen? Leser von Bone, Mouseguard,

    Wertung: 9,5 von 10

  7. #5757
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    Mir würde das mit Sicherheit gefallen.
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  8. #5758
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Danke für die Erinnerung an Scurry, werde ich demnächst komplett von vorne lesen.

  9. #5759
    Mitglied Avatar von #churchi
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    PLUNGE (US # 01-06)
    (PANINI dt: Schiff der lebenden Toten)




    Joe Hill / Stuart Immonen


    03. Oktober 2020, Massacre Bay (Insel Attu / Alaska). Ein Tsunami löst eine Schockwelle aus der über die komplette Insel hereinbricht.
    Riesenkalmare werden angespült und Meeresbewohner wie Borstenwürmer fangen an sich gegenseitig aufzufressen.
    Durch das Unterwasserbeben wird das Wrack eines Vermessungsschiffes, die Derleth das vor ungefähr 40 Jahren vor der Küste sank
    wieder halb freigegeben. Das Schiff riss die gesamte Crew von 32 Mann in den Tod und mysteriöser Weise sendet es plötzlich ein Notsignal.

    Der Funk ruft die Besitzer der Derleth auf den Plan. Rococo International ist eine Firma die in der Forschung überall ihre Hände im Spiel hat.
    Sie senden ihren Mann Lacome, der sich mit Carpenter, Captain eines Bergungsschiffes das vor Alaska herumtümpelt in Verbindung setzt.
    Der bärbeißige Captain und seine Crew ist auf solche Operation spezialisiert, der Umstand das sich das Wrack auf russischem Territorium
    befindet macht den Einsatz zu einer „inoffiziellen“ Mission. Unterstützung bekommt das Team zusätzlich durch die Meeresbiologen
    Moriah und Bill.

    Drei Tage später befindet sich das Team vor dem Atoll das durch einen Meteoriteneinschlag vor ewigen Zeiten gebildet wurde.
    Während der Vorbereitungen zur Bergung erkunden sie auch die verlassene Küste. Dort macht Moriah eine grausige Entdeckung.
    Sie findet eine Leiche der verschollenen Besatzung. Bis auf ein paar Hundertfüßler die durch die leeren Augenhöhlen krabbeln und in
    Anbetracht des Alters aber ansonsten erstaunlich gut in Schuss. Sie bildet sich ein von dem Toten angesprochen zu werden, aber das kann
    ja nicht sein…

    Während die Leiche zu Untersuchung auf Carpenters Schiff gebracht wird beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen.
    Tja, was soll man sagen… auf der Insel und im Meer beginnt sich eine uralte Gefahr für die Crew zusammen zu brauen wobei die "Toten" noch
    das geringste Übel darstellen


    Zum Abschluss bringt Joel Hill noch einen interessanten Mix. Bei den Anspielungen der Namen kann man sich vielleicht schon denken
    wo die Reise hingeht. John Carpenter’s „Das Ding“, ein wenig „Alien“ Feeling und ein Schuss „Der Schwarm“. Ein weiterer Hinweis
    ist der Name des untergegangen Schiffes, denn Hill wildert auch noch bei

    Lovecraft und seinen Großen Alten, was dem Ganzen zum Ende hin einen netten Twist gibt.


    Gegenüber den anderen Titeln, ist „Plunge“ auch die einzige Geschichte die im Jetzt angesiedelt ist und bietet da einen gelungenen Kontrast.
    Das schnörkellose Artwork von Immonen passt zum Thema. Die Forscher / Techniker Crew ist sympathisch und Hill spielt wie schon meist
    mit bekannten Stilmitteln des Horrors. Gibt ein paar nette Anspielungen, aber auch einige Logiklöcher. Ist wohl Hill’s B-Movie Beitrag

    Geändert von #churchi (23.11.2020 um 12:32 Uhr)

  10. #5760
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Lucky Luke Hommage - Der Mann, der Lucky Luke erschoss von Matthieu Bonhomme (Egmont Ehapa)

    Viel drüber gelesen und dann doch mal irgendwann mal mitgenommen. Meine LL Zeit ist schon etwas her und ich hab wohl seit Jahrzehnten kein LL Comic mehr gelesen. Dafür gabs jetzt mal ein ernsteres Album.
    Ganz ohne auch lustige Passagen geht s auch hier nicht, diese halten sich aber in Grenzen und beschränken sich auf die Rauchgewohnheiten des lonesome Cowboys. Die eigentlich Story ist unterhaltsam und liest sich gut weg.
    Hat mir gut gefallen, irgendwie bleibt es trotz allem eine Lucky Luke Geschichte und das ist gut so. Und endlich erfahren wir warum LL nicht mehr raucht und dafür lieber auf Gras rumkaut (was für Gras bleibt allerdings im Unklaren )
    Schöne Hommage!


    Nick Cave Mercy on me hab ich auch gelesen, gibts im Carlsen Thread, wen es interessiert
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  11. #5761
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Unity III: Armor Hunters

    Enthält Unity 8-11

    Da Aric nicht länger zur Verfügung steht, sucht Unity nach neuen Rekruten. In Südamerika stöbert Livewire die lebende Killermaschine Bloodshot auf. Angesichts der aktuellen Bedrohung durch die Armor Hunters, die gerade Mexico City komplett zerstört haben, schließt er sich ihnen an. Ninjak und Eternal Warrior sind unterdessen nach Russland unterwegs. Die Hunters haben dort ein geheimes Waffenlabor angegriffen, in dem auch Alien-Technologie verwendet wird, weil sie die Manowar-Rüstung dort vermuten. Unity soll nun möglichst viel dieser Technologie retten, bevor die Aliens alles zerstören. Schwer verletzt gelingt die Mission. Kurz darauf lassen die Armor Hunters ihre Jagdhunde auf die Erde los. Einer der betroffenen Orte ist London, insbesondere das Hauptquartier des MI-6. Ninjak und Eternal Warrior gelingt es jedoch, den Angriff abzuwehren. Auf der anderen Seite des Atlantiks gerät nun M.E.R.O. (die amerikanische Einrichtung, die mit X-O Manowar zusammenarbeitet) unter Beschuss. Livewire und Bloodshot halten sich dort auf, als der Angriff der Jagdhunde beginnt. Während Bloodshot zurückbleibt, um die feindlichen Truppen zu bekämpfen, flieht Livewire zusammen mit den restlichen Überlebenden. Mittels eines Tricks bringt sie das feindliche Raumschiff im Orbit zum Absturz - mitten in Los Angeles. In Peru töten Eternal Warrior und Ninjak währenddessen die letzten verbliebenen Jagdhunde, bevor sie ebenfalls nach Los Angeles kommen. Dort nehmen sie es mit einer ersten Drohnen-Welle auf, welche die Armor Hunters auf die Stadt loslassen. Leider ist ihr Sieg nur von kurzer Dauer, da der Feind einfach immer mehr Drohnen in den Kampf schickt.

    Das große Problem dieses Bandes ist, dass man ihn nicht eigenständig für sich lesen kann. Die enthaltenen Hefte sind allesamt eng mit der "Armor Hunters"-Mini verbunden. Fairerweise muss man sogar sagen, sie stellen lediglich eine Erweiterung der Haupt-Story dar. Auf die man im Grunde auch verzichten kann. Leser, die sich nicht für "X-O Manowar" interessieren und nur die Abenteuer des Superhelden-Teams genießen wollen, werden mit diesem Band aus diesem Grund nicht zufrieden sein.

    Die besten Momente sind jene, in denen Matt Kindt sich vom Main-Plot löst und eigene kleine Details hinzufügt. Zum Beispiel die Anfangssequenz, in der Livewire Bloodshot rekrutiert. Dort und auch an deren Stellen bringt er uns die Heldin dank innerer Stimme näher. Für Gilad, den Eternal Warrior, gibt es ein paar Rückblicke in dessen langes Leben. Und das letzte enthaltene US-Heft wagt einen ersten, ernst gemeinten Einblick in die Figur Ninjak. Wie passend, dass Kindt im weiteren Verlauf dessen erste Ongoing schrieb. Sogar dem Roboter GIN-GR wird ein wenig Platz eingeräumt. Das natürlich nicht ohne Hintergedanken für den weiteren Verlauf von "Unity".

    Trotz dieser positiven Punkte kann man das Gefühl nicht abschütteln, dass diese vier "Unity"-Hefte teilweise überflüssig und gestreckt wirken. Das ist eben einer der negativen Aspekte solcher Events bzw. Crossover.

    Den Zeichenstift schwingt Stephen Segovia, der in den ersten drei Heften eine sehr hohe Qualität abliefert. Da warten schon einige sehr spektakuläre Szenen auf den Leser. Im letzten Heft geht ihm leider die Puste aus, was man den Bildern anmerkt. Auch mussten ihn gleich mehrere "Hilfszeichner" unterstützen, um die Deadline zu halten.

    X-O Manowar (2012) VIII: Enter: Armorines

    Enthält X-O Manowar (2012) 0, 30-32

    Wenn man dieser genialen Comic-Serie einen Vorwurf machen will, ist es wohl die zu starke Verstrickung in irgendwelche Crossover und Events. Glücklicherweise ist es damit nun vorbei und die Reihe kann sich ganz für sich alleine weiter entwickeln und ihre Geschichte ohne weitere Unterbrechungen erzählen.

    Zunächst führt uns Ausgabe 0 einmal mehr zurück in Arics Vergangenheit. Wir erleben, wie er zum ersten Mal auf dem Schlachtfeld gegen die Römer kämpfte und seine Angst vor der Schlacht in den Griff bekam. Abgesehen vom interessanten Einblick in die Entwicklung der Hauptfigur gefällt hier vor allem das Wiedersehen mit den verschiedenen Figuren aus früheren Bänden. Die Ausgabe entschädigt auch ein wenig dafür, dass Aric während des Events "ArmorHunters" den Platz mit so vielen anderen Figuren teilen musste. Zeichnerisch legt Clay Mann (unterstützt von Inker Seth Mann) eine hervorragende Leistung ab. Insbesondere die große Schlacht wird von ihm exzellent umgesetzt.

    Die eigentliche Storyline wird unterdessen in den anderen drei enthaltenden US-Heften weitergeführt. Nachdem die Armor Hunters besiegt wurden, stehen natürlich Veränderungen für die Welt aber insbesondere X-O Manowar an. Die UN verlangt nun, die Rüstung zu untersuchen. Um sicherzugehen, dass sie sich wirklich niemals gegen die Erde stellen wird. Mithilfe einiger schmieriger Tricks gelingt es dem größenwahnsinnigen Konzern-Chef Zahn, sich zum Leiter dieser Untersuchung zu machen. Sein Ziel ist es jedoch nur, Aric zu töten und die Rüstung zu besiegen. Dazu will er Technologie verwenden, die sein Unternehmen selbst entwickelt hat: die Armorines. Soldaten in speziellen Kampfrüstungen, die Zahns Konzern in Zukunft haufenweise verkaufen will. Der Sieg über Aric soll dabei als der ultimative Werbe-Stunt für seine Produkte dienen. Doch er unterschätzt die Manowar-Rüstung, wodurch er nicht nur den Kampf verliert. Er landet zudem im Gefängnis und verliert seinen Konzern. Die Armorines sollen nun unter staatliche Kontrolle gestellt werden.

    Wie würden Rüstungskonzerne reagieren, wenn sie die Chance hätten, auf Alien-Technologie zurückzugreifen? Im Grunde stellt Autor Robert Venditti in seiner Story genau diese Frage. Durch die Wrackteile der Vine-Flotte im Orbit und den Angriff der Armor Hunters hat nun jede Partei mit ausreichend Geld die Mittel, an weit fortgeschrittene Technologie zu gelangen. Die Armorines sind dabei ein weiteres altes Valiant-Konzept aus den 90ern, das nun modernisiert für das heutige Publikum präsentiert wird. Anfang der 2000er Jahre gab es sogar ein eigenes Videospiel rund um die Armorines (von Acclaim). Neben dem Hauptplot nimmt Venditti sich aber auch Zeit, stillere Momente einzubauen, die uns die Figuren näher bringen. Außerdem wird am Ende eines jeden Heftes bereits die nächste Story "Dead Hand" angeteasert.

    Die Zeichnungen stammen einmal mehr von Diego Bernard (Tusche: Allisson Rodrigues), der weiterhin wie geschaffen für diesen Job scheint .Exzellentes Storytelling, hoher Detailgrad, spektakuläre Bilder und Designs. Das ist schwer zu überbieten.

    "X-O Manowar" bleibt auch mit Band 8 eine klare Empfehlung für alle Fans von SF-Action.

    Weiter geht es in Band 9: "Dead Hand".
    Geändert von Clawfinger1986 (28.11.2020 um 16:47 Uhr)

  12. #5762
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    Morrisons Gold, 2 Bände, BDMust

    Ein Plan, ein Eisenbahnraub, Tote, ein Fluchtplan geht nicht auf, Improvisation, Tote, Verfolger, Tote, mehr Verfolger, Tote, noch mehr Verfolger, noch mehr Tote, Eifersucht, in Sicherheit?

    Natürlich hat man das alles schon mehrfach gelesen oder gesehen. Trotzdem gute Unterhaltung.
    Und in Band 2 Seite 7, Panel 2, eine bekannte Säufernase (Wer erkennt sie?).

  13. #5763
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    Habe jetzt erst den ersten Band von "Donjon" ("Das Herz einer Ente") gelesen und mit allergrößtem Entzücken festgestellt, dass die beiden Autoren anscheinend nicht nur D&D gespielt haben, sondern -- vermutlich sogar vor allem -- Runequest.

    Nach der Lektüre des ersten Bandes leuchtet mir ein, weshalb die Serie einen derart guten Ruf hat. Unglaublich schön gezeichneter, schrulliger Fantasy-Funny.

  14. #5764
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    22 Jahre nach Erstveröffentlichung. Besser spät als nie.

    Hier eine Übersicht aller bald 44 Alben: https://www.reprodukt.com/programm/serien/donjon/

  15. #5765
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    X-O Manowar (2012) IX: Dead Hand

    Enthält X-O Manowar (2012) 33-37

    In diesem Band muss Aric sich den Konsequenzen stellen, die aus seinem Sieg über die Armor Hunters entstehen. Diese hatten nämlich einen Notfallplan: Sollten sie auf ihrer Jagd nach den Manowar-Rüstungen unterliegen, wird eine gigantische Armee von Robotern aktiviert, die sämtliches Leben in der Galaxis auslöscht. Denn wo kein Leben, da können die Manowar-Symbionten nicht überleben. Anschließend soll die Galaxis mithilfe von Proben, welche die Maschinen vor der Zerstörung entnehmen, neu bevölkert werden.

    Das erste enthaltende US-Heft ist sowohl Rückblick in Arics Jugend als auch Prolog für die eigentliche Dead Hand-Story. Nicht die Erde, sondern Loam, der Heimatplanet der Vine-Aliens, läuft nämlich Gefahr, von den Robotern vernichtet zu werden. Die Manowar-Rüstung spürt das drohende Unheil und drängt Aric zum Handeln.

    Rafa Sandoval als Zeichner und Jordi Tarragona als Inker liefern hier beeindruckende Bilder. Gerne hätte man von ihnen mehr gesehen - hat sich wohl auch Valiant gedacht, weshalb man die beiden damit beauftragte, den nachfolgenden Band 10 zu zeichnen.

    In der Hauptstoryline erleben wir zunächst, wie die Armor Hunters auf ihrem Heimatplaneten von den Manowar-Rüstungen besiegt wurden. Ein Ereignis, das in der zurückliegenden Storyline nur angedeutet wurde. Anschließend muss Aric (und mit ihm der Leser) dabei zusehen, wie Dead Hand Loam tatsächlich dem Erdboden gleichmacht. Während ein letzter Rest Überlebender an Bord von Raumschiffen entkommt, bewegt sich die Roboter-Armee als nächstes zur Erde. Dem Feind nicht gewachsen, ruft Aric weitere Rüstungen aus dem All zur Hilfe. Es stellt sich nämlich heraus, dass diese miteinander kommunizieren können. Ähnlich wie die Vine-Aliens nutzen sie dazu eine Art von Telepathie. Gemeinsam gelingt es den Manowar-Rüstungen schließlich Dead Hand aufzuhalten.

    Die Zeichnungen stammen einmal mehr von Diego Bernard. Verschiedene Inker kommen ihm zur Hilfe. Jedoch merkt man diesem Band dann auch seine Erschöpfung an, nachdem er seit US-Heft 23 quasi ununterbrochen den Zeichenstift für "X-O Manowar" geschwungen hat. Die Bilder wirken streckenweise grober und unvollendeter als in den vorigen Bänden. Trotzdem besticht er einmal mehr mit seinen stimmigen Designs (insbesondere bezüglich der verschiedenen Manowar-Rüstungen)und präsentiert einige wirklich starke Bilder. Dieser Band stellt dann auch seinen Abschied von der Reihe dar.

    Autor Robert Venditti präsentiert einerseits massive Action, weiß aber auch mit leisen Momenten zu überzeugen. Gleichzeitig erweitert er die Hintergrundgeschichte um die Manowar-Rüstung ebenso mühelos wie überzeugend. "X-O Manowar" bleibt auch mit diesem 9. Band ein Muss für alle Fans von SF-Action!

    Weiter geht es in:

    X-O Manowar (2012) X: Exodus

    Enthält X-O Manowar (2012) 38-42

    Zunächst feiert Valiant mit Ausgabe 38 das dreijährige Bestehen von "X-OManowar" gleich in doppelter Weise. Einerseits wird der Umfang deutlich erweitert, andererseits heiratet Aric seine Langzeitfreundin Saana, welche er einst aus der Gefangenschaft der Vine befreite. Zunächst muss er sich jedoch noch den Segen seiner "alten" Frau Deidre holen, weshalb er Kontakt zu Dr. Mirage aufnimmt. Im weiteren Verlauf, der ziemlich lockeren und entspannten Ausgabe, kommt es im Rahmen der Hochzeit noch zu unzähligen weiteren Gastauftritten anderer Valiant-Charaktere. Sämtliche Bonus-Kurzgeschichten der Ausgabe kreisen inhaltlich ebenfalls um die Hochzeit.

    Viel Zeit zum Feiern bleibt jedoch nicht. Im letzten Band zerstörte Dead Hand den Vine-Planeten Loam und die letzten Überlebenden flüchteten sich in eine kleine Raumschiffflotte. Diese erscheint nun völlig unangekündigt in Arics Lager, was natürlich sofort zu massiven Spannungen führt. Die Menschen fühlen sich an die außerirdischen Übergriffe aus der jüngeren Vergangenheit erinnert, die Vine betrachten sich hingegen als grundlos angefeindet und unerwünscht. Die Lage droht zu eskalieren, als ein traumatisierter Jet-Pilot die Fassung verliert und die Aliens ohne Grund unter Beschuss nimmt. Doch es kommt noch schlimmer: Commander Trill, den Leser noch aus den ersten drei Bänden von "X-O Manowar" kennen, hat überlebt! Und er hasst die Menschen mehr denn je. Er führt inzwischen die Vine-Sprösslinge an, welche die Aliens seit vielen Jahrhunderten unerkannt unter den Menschen säen. Diese haben auch das US-Militär unterwandert und sabotieren nun auf Trills Befehl die Friedensgespräche zwischen Menschen und Vine. Denn Trill will einen ausgewachsenen Krieg mit der Erde. Am Ende gelingt es Aric, beide Seiten durch einen Trick zur Vernunft zu bringen. Doch eines steht fest: Der Frieden ist so lange bedroht, bis Commander Trill und die Vine-Sprösslinge vernichtet sind...

    Autor Robert Venditti bringt in "Exodus" sehr viele Figuren aus älteren Bänden zurück und geht auch auf frühere Plots ein. Der Grad der Planung, die hier beim Schreiben an den Tag gelegt wird, ist wirklich beachtlich. Ebenso interessant ist Arics Weiterentwicklung als Figur, der das aktuelle Problem nicht mit dem Schwert, sondern mit Worten löst. Auch Saana bekommt deutlich mehr Persönlichkeit verpasst und steht mehr im Fokus, was dem ganzen Geschehen sehr gut tut.

    Abgesehen von den Bonus-Geschichten aus Ausgabe 38 stammen sämtliche Bilder von Rafa Sandoval als Zeichner und Jordi Tarragona als Inker. Einen kleinen Vorgeschmack ihrer Fähigkeiten bekamen die Leser bereits in Band 9, aber hier können sie nun die volle Bandbreite ihres Könnens entfesseln. Und krasser könnte der inhaltliche Unterschied zwischen der Hochzeit und "Exodus" gar nicht sein. Die Zeichnungen sind jedenfalls hervorragend.

    "X-O Manowar" bietet durchgehende Top-Unterhaltung.

    Weiter geht es in Band 11: "The Kill List".
    Geändert von Clawfinger1986 (04.12.2020 um 18:43 Uhr)

  16. #5766
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    X-O Manowar (2012) XI: The Kill List

    Enthält X-O Manowar (2012) 43-46, Commander Trill 0, Valiant 25th Anniversary Special 1

    Zunächst enthüllt dieser Band endlich die Ursprungsgeschichte von Shanhara, der Manowar-Rüstung. Wie ist sie entstanden? Wie kam sie nach Loam, dem Heimatplaneten der Vine, wenn ihr Ursprungsplanet doch Gennin ist - wie wir seit der "Armor Hunters"-Storyline wissen? Wieso können sich die Vine nicht mit der Rüstung verbinden? All diese Fragen werden im enthaltenden Anniversary Special beantwortet. Die Ausgabe mündet schließlich in die Ereignisse der ersten Ausgabe von "X-O Manowar." Autor Robert Venditti sorgt für die eine oder andere Überraschung und führt den Leser geschickt zu den Anfängen seiner großartigen Story zurück. Die hervorragenden Zeichnungen stammen von CAFU, der Valiant-Lesern bestens vertraut ist.

    Gleich darauf folgt eine weitere Ursprungsgeschichte, nämlich die von Commander Trill, den man vor allem aus dem ersten Jahr der Reihe noch gut kennt. Wie wuchs er auf? Wie wurde er zu dem Soldaten, den wir heute kennen? Der One-Shot gibt einen interessanten Einblick in diese bislang recht stereotype Figur. So erfahren wir, dass ihn tatsächlich der Wunsch antreibt, sich selbst mit der Rüstung zu verbinden. Ihm diese Ehre aber vom Priester verwehrt blieb. Weswegen er sich gegen die Geistlichen und auf die Seiten der Rüstungs-Gegner innerhalb der Vine-Spezies stellt. Auch diese Sonderausgabe mündet schließlich in "X-O Manowar" 1, spannt den Bogen dann aber auch zur aktuellen Storyline "The Kill List." Francis Portela als Zeichner (Inks: Bit) macht einen soliden Job, sein Stil passt aber nicht ganz richtig zur vorliegenden Reihe. Man kennt ihn eher von lustigeren Titeln wie zum Beispiel "Ivar, Timewalker".

    "The Kill List" setzt unterdessen die Geschichte aus Band 10 nahtlos fort. Aric und einige Verbündete (darunter Ninjak) schalten die Vine-Sprösslinge auf der Erde aus. Um während seiner Abwesenheit für Sicherheit zu sorgen, werden zum ersten Mal die neuen Armorines eingesetzt. Bislang kam diese Truppe in der Reihe ja nur als Gegenspieler zum Einsatz. Natürlich kommt Commander Trill schnell hinter die Machenschaften der Menschen. Er setzt nun alles darauf, Vine und Erdenbewohner aufeinander zu hetzen. Dazu lockt er Aric und Ninjak in eine Falle, um ihnen anschließend den Tod vieler wehrloser Vine anhängen zu können. Leider gelingt sein Plan auch. Dann taucht mitten in der Schlacht jedoch plötzlich ein noch mächtigerer Feind auf...

    Robert Venditti beendet in diesem Band eine ganze Reihe von offenen Handlungssträngen aus der Vergangenheit. Im Grunde kehrt der Leser nun zum Anfang der Reihe zurück, was die Figuren und Ereignisse betrifft. Das Ganze gelingt hervorragend und weiß fast durchgehend zu überzeugen. Lediglich am Ende gerät die Story ein wenig ins Stolpern. Der Übergang von diesem zum nächsten Band wirkt ein wenig erzwungen.

    Ein anderer Robert, nämlich Robert Gill, setzt die Geschichte in Szene. Ihn kennen Leser zum Beispiel von "Book of Death" oder auch "Eternal Warrior". Er leistet tolle Arbeit. Vor allem einige seiner Bildkompositionen wissen zu begeistern. Einziger Kritikpunkt: Ausgerechnet die Proportionen der Hauptfigur muten bei ihm etwas seltsam an.

    Weitergeht es in:

    X-O Manowar (2012) XII: Long Live the King

    Enthält X-O Manowar (2012) 47-50

    Nun ist es also soweit. Das Ende von "X-O Manowar" ist gekommen. Wie im letzten Band auf den letzten Seiten bereits angedroht, muss sich Aric nun den Torment stellen. Riesige Aliens, die wie schwarze Schatten wirken, deren Schwärze jedoch durch Abbilder von Sternen und Galaxien durchbrochen wird. Schnell zeigen sich Aric und die menschlichen Truppen unfähig, die übermächtigen Torment zu besiegen, weshalb sie zunächst die Flucht antreten. Anschließend werden sämtliche Kräfte zusammengezogen: Menschen, Vine (sogar Commander Trill!), Armorines und Unity stellen sich gemeinsam den Torment. Doch selbst diese geballte Macht scheint dem Feind nicht gewachsen zu sein. Die Torment legen Manhatten in Schutt und Asche, Aric und die Rüstung werden besiegt, das Schicksal der Erde scheint besiegelt. Am Ende stellt sich jedoch heraus, dass die Torment gar nicht zerstören wollen, sondern auf der Suche sind. Auf der Suche nach jemandem, dem sie ihr angesammeltes Wissen überantworten können, um endlich zu sterben. In X-O Manowar haben sie diesen Auserwählten nun gefunden. So kommt die Alien-Invasion zu einem unerwarteten Ende. Anschließend werden die überlebenden Vine von Aric noch auf einem neuen Planeten angesiedelt.

    Ohne Zweifel hat Valiant einigen Aufwand für diese finale Storyline betrieben. Zunächst engagierte man Joe Bennett für die Zeichnungen, dessen kantiger und mit dicken Linien arbeitender Stil ein wenig Gewöhnung vom Leser braucht. Seine Bilder haben für mich dieses gewisse 90er-Jahre-Feeling und sind manchmal derart detailliert, dass sie schon fast überladen wirken. Roberto de la Torre (bekannt von "Shadowman" und "Doctor Mirage") liefert unterdessen ein paar famose Flashbacks. In Heft 50 fährt man dann nicht nur die üblichen Bonus-Kurzgeschichten auf, tatsächlich bringt man sämtliche wichtigen Zeichner der Reihe für Gastauftritte zurück. Man rekapituliert Arics bisherige Abenteuer und holt dafür Cary Nord, Diego Bernard und einige andere für jeweils ein paar Seiten zurück. Ein sehr netter Einfall, der insbesondere Langzeitleser freuen wird.

    Leider kann Robert Vendittis Story da nicht ganz mithalten. Bereits der Übergang ins Finale, der im letzten Band präsentiert wurde, fühlte sich nicht rund an. Nun kann man sich den Eindruck nicht verkneifen, dass das für das gesamte Finale gilt. Es gibt viele große Bilder, aber vergleichsweise wenig Handlung. Bis auf ein paar stille Momente, die sich auf Aric konzentrieren, findet auch kein Einblick in die Figuren statt. Außerdem ist man als Leser nach den großen Schlachten in den letzten beiden Bänden, in der Hinsicht ein wenig übersättigt. Einen weiteren Alien-Angriff hätte es da nicht wirklich gebraucht. Zumal die Auflösung des Ganzen sich eigentlich für eine andere Herangehensweise angeboten hätte. In gewisser Hinsicht eine verpasste Chance.

    Obwohl immer noch eine sehr hohe Qualität geboten wird, kann dieser Abschlussband auf Story-Ebene nicht vollends überzeugen.

    Der Verlag hat sich übrigens dazu entschlossen, einige verbliebene Sonderausgaben von "X-O Manowar" in einem 13. Band zu sammeln. Für alle, die eine lückenlose Sammlung haben wollen, geht es also weiter in: "Succession and Other Tales."
    Geändert von Clawfinger1986 (05.12.2020 um 13:29 Uhr)

  17. #5767
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    X-O Manowar (2012) XIII: Succession and Other Tales

    Enthält X-O Manowar (2012) Annual 1, 4001 AD: X-O Manowar, Book of Death: The Fall of X-O Manowar

    In diesem Band werden drei voneinander unabhängige Geschichten über X-O Manowar erzählt. Als erstes präsentiert uns Autor Robert Venditti einen weiteren Rückblick in die Zeit des alten Roms. Aric muss bei einem Überfall auf sein Volk lernen, was es wirklich bedeutet, ein Zuhause zu haben. Er erzählt hier eine Story über den jungen Aric weiter, die er in einem Rückblick in einem früheren Band anfing. Hervorragend bebildert von Pere Pérez, der Valiant-Fans kein Unbekannter ist. An einer Stelle in Band 12 "Long Live the King" bezieht sich Aric übrigens auf die Lektion, die er in diesem Abenteuer als Junge lernte. Deshalb sollte man das Annual am besten vor besagter Story lesen.

    Das Annual enthält noch zwei Bonus-Kurzgeschichten von Amy Chu und verschiedenen Zeichnern, die uns Hintergrundinformationen über Colonel Capshaw und Commander Trill liefern.

    Der "Book of Death"-Oneshot ist eigentlich Teil eines größeren Events. Alles dreht sich um das Buch des Todes, in dem unter anderem auch das Ende aller Valiant-Helden festgehalten ist. Auf Aric wartet, was man als Leser schon länger vermutet: Er wird am Ende gänzlich von der Rüstung vereinnahmt. Tatsächlich wird er selbst zu einer Rüstung, die anschließend seine Tochter trägt. Erzfeind Commander Trill macht sogar der Thronfolgerin noch Ärger. Die Zeichnungen stammen von Clayton Henry, der dem Valiant-Universum ebenfalls schon in verschiedenen Reihen seinen Stempel aufgedrückt hat.

    Das letzte enthaltende Heft dringt sogar noch weiter in die Zukunft vor, nämlich bis ins Jahr 4001. Das Valiant-Universum ist grob gesehen in zwei Zeitebenen aufgeteilt: Unsere Gegenwart und eben besagtes Jahr 4001. Darin dreht sich zunächst alles um die Stadt New Japan, die von der durchgedrehten KI "Vater" in den Erdorbit verfrachtet wird. Was katastrophale Auswirkungen auf den Rest des Planeten hat. Um Vater zu besiegen, wird eine weltweite Flotte von X-O-Mechs erschaffen. Wie der Leser allerdings weiß, kann diese Flotte nur scheitern... Auch dieses Heft, das eigentlich Teil eines größeren Events ist, wurde von Clayton Henry gezeichnet.

    Somit bietet auch dieser letzte Band der ersten modernen X-O-Reihe gute Unterhaltung. Allerdings handelt es sich eher um kleine Appetithappen, die ein paar interessante Details erläutern, ohne jedoch die Geschichte an sich großartig weiterzubringen. Das geschieht erst in der Nachfolgereihe von Autor Matt Kindt. Außerdem ist eigentlich nur das Annual neu, das restliche Material wurde schon in anderen Bänden gesammelt.

    Und damit kommt mein Vorhaben, Vendittis XO-Run mal am Stück zu lesen, an sein Ende. Hat sich gelohnt.
    Geändert von Clawfinger1986 (06.12.2020 um 10:46 Uhr)
    Ich schreibe auch eigene Bücher. Über einen Besuch würde ich mich sehr freuen: https://www.facebook.com/Pascal.Gillessen.Carnivore

  18. #5768
    Mitglied Avatar von #churchi
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    @Clawfinger1986

    Cooler ReRead

    X-O dreht IMO erst unter Matt Kindt so richtig auf, von der ersten Valiant Welle fand ich Harbinger / Unity am stärksten.
    Bloodshot war auch in Ordnung und Ninjak hat mich auch positiv überrascht


    Wie steht es im Moment generell um Valiant? So ganz scheinen die Corona (noch) nicht verkraftet zu haben...
    Geändert von #churchi (07.12.2020 um 09:47 Uhr)

  19. #5769
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    Habe zuletzt von Joann Sfar "Die Tochter des Professors" und Professor Bell 2 "Die Puppen von Jerusalem" gelesen. Bin von beiden begeistert. Das erste ist heiter, flott, völlig unsinnig und wunderschön. Das zweite ist sagenhaft atmosphärisch, pulpig, ziemlich abstrus mit leichten philosophischen Noten und ganz, ganz herrlich bebildert.

  20. #5770
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    @#churchi
    Ja, den Run von Matt Kindt möchte ich mir irgendwann auch mal am Stück geben. Mit Betonung auf "irgendwann". Leider hat der Tag ja nur 24 Stunden...

    Was Valiant angeht, so gab es bei denen hinter den Kulissen ja schon einige Änderungen, lange bevor auch nur irgendjemand an Corona gedacht hat. Deren Strategie war es während des ersten Lockdowns jedenfalls, sämtliche Arbeiten einstellen zu lassen. Das führt nun zu massiven Verzögerungen. Da kommt fast gar nichts mehr raus, außerdem sind wohl auch einige Zeichner abgesprungen, weil die eben Geld verdienen müssen und nicht wochenlang rumsitzen können. Überhaupt fehlt es den neuen Verantwortlichen an einer echten Richtung für den Verlag. Die Comics sind nicht schlecht, aber irgendwie zusammenhanglos. Mal sehen, wie lange die sich noch halten können.
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  21. #5771
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
    Habe zuletzt von Joann Sfar "Die Tochter des Professors" und Professor Bell 2 "Die Puppen von Jerusalem" gelesen. Bin von beiden begeistert. Das erste ist heiter, flott, völlig unsinnig und wunderschön. Das zweite ist sagenhaft atmosphärisch, pulpig, ziemlich abstrus mit leichten philosophischen Noten und ganz, ganz herrlich bebildert.
    Geht eines davon ein wenig in die Richtung seiner Rabbinerkatze?
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  22. #5772
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Schon vor einigen Wochen habe ich meine abenteuerliche Reise durch DCs Dark Verse der New52-Ära beendet und jetzt wird es endlich Zeit, dass ich zu den finalen Bänden noch ein paar Zeilen schreibe, bevor ich das nächste Mammutprojekt in Angriff nehme. Den Anfang meines achtteiligen Abschlussruns macht gleich ein kleines Finale, nämlich das von Pandora.



    Pandora 3 – Das Licht der Hoffnung



    Der Einstieg in Pandora wurde mir ja durch das „Trinity War“-Konstrukt ein wenig verhagelt, im zweiten Band ging es dann steil bergauf, auch wenn dieser mit „Forever Evil“ schon zum nächsten Großevent gehörte. Hier jetzt also der finale Band um die vermeintliche Sünderin. Und der zeigt, was man aus dem tollen Charakter herausholen kann. Eine intensive Story, voller Dramatik, die durch fetzige Action a’ la „Angriff der 20-Meter-Frau“ und die Präsenz von Oberbösewicht Vandal Savage noch aufgewertet und aufgelockert wird. Große Emotionen, tragische Szenen und starke Nebenrollen. Ein rundum gelungener Band und huckepack gibt es noch den ersten Einblick in „Futures End“ – Mysteriös und spannend.

    8/10



    Constantine 2 – Zauberer und andere Scharlatane



    Band eins war für mich ein klarer Lichtblick im „Trinity War“. Bei diesem zweiten Band gab es auch wieder deutlich mehr Licht als Schatten, allerdings hab ich auch ein paar größere Kritikpunkte, was äußerst interessant ist, wo doch lediglich der Zeichner wechselt, der Autor Ray Fawkes jedoch gleich bleibt. Gleich das erste Heft „Der Irrgärtner“ bringt mir deutlich zu viel offensichtlichen und auch sichtbaren Zauberfirlefanz mit sich. In der Originalserie um den Hellblazer war das immer schön hintergründig und subtil, davon hier keine Spur. Ständige Leuchtblitze, Rauch, Effekte etc…, das ist einfach nicht mein Hellblazer. Im Anschluss wird bei „Die Stimme im Feuer“ dafür fast alles goldrichtig gemacht. Starkes Setting, coole, etwas creepy Story und ein kaltschnäuziger Constantin. So mag ich das! „Glücksspiel“ macht dann leider wieder viele Fehler von „Der Irrgärtner“, zumindest was die Optik angeht. Dafür ist die Story selbst nebst dem faszinierenden Schauplatz ziemlich cool und vor allem das mal wieder außerordentlich trickreiche Vorgehen des Tricksters tut sein Übriges für ein am Ende doch spaßiges Heft. Mit „Die Gestalt“ kommen wir dann zu meiner Lieblingsstory des Bandes, nicht nur stimmungsvoll gezeichnet, sondern mit den vielen Anleihen bei klassischen Monster-Filmen einfach zu 100% mein Geschmack. Das finale Heft „Welten und Kriege“ beginnst äußerst stark, endet jedoch mit einem – wie ich finde – ziemlich doofen Cliffhanger. Bin trotzdem gespannt, wie es weiter geht.

    6,5-7/10



    Phantom Stranger 2 – Der Riss in der Schöpfung



    Der Namensgebende „Riss in der Schöpfung“-Dreiteiler ist nicht schlecht, mir aber etwas zu verspielt und kitschig. Weiß auch nicht warum, aber das für mich ein wenig over the top. Dafür finde ich den folgenden Zweiteiler „Gefallen“ absolut grandios und auch das „Futures End“-Heft zum Finale bietet ganz großes Kino. Leider nicht so umfangreich wie der erste Stranger-Band, aber dennoch wieder richtig toll.

    7,5/10



    Justice League Dark 6 – Das verlorene Paradies



    An sich eine sehr unterhaltsame und auch spannende Story mit vielen Wendungen. Besonders gefallen hat mir die massive Screentime für Deadman, die den Charakter wirklich gut beleuchtet und facettenreich dargestellt hat. Auch das Meiste vom Rest hat richtig Spaß gemacht und das Futures End-Heft am Ende war erneut extrem cool. Allerdings stört es mich enorm, dass John Constantine in dem Band für meine Begriffe vollkommen out of Charakter dargestellt wird – also noch mehr als in der New52 sowieso schon. Das gibt Punktabzug.

    7/10



    Swamp Thing 6 - Giftpflanzen



    Zurück im Sumpf – äh – im Meer… oder beides? Ja, irgendwie schon, denn gleich zu Beginn erwartet uns ein (zumindest optisch) fettes, zweibändiges Cross-Over zwischen unserem Sumpfding und dem Aquaman. Klar, dass es in diesen Gipfeltreffen zu 99% darauf rauslaufen muss, dass die beiden Protagonisten aneinander vorbei (oder gleich gar nicht miteinander) reden, und sich deshalb in die Haare kriegen ist maximal bescheuert, aber insgesamt gesehen ist der Zweiteiler äußerst unterhaltsam und mit üppigem Artwork ausgestattet. Macht echt Laune! Erzählerisch DEUTLICH besser ist der fast schon grandiose Zweiteiler „Der Wolf und die Hexe“, der nicht nur mit spannender Story, sondern auch mit viel Witz, massig Coolness und zwei hervorragend charismatischen Antagonisten punkten kann. Hier bewahrheitet sich mal wieder eine alte Bond-Weisheit – Je besser der Bösewicht umso besser der Film, äh… Comic.
    Bevor es zum Abschluss in Futures End mal wieder einen enorm Krassen Ausblick auf das was da kommen werde gibt, muss in „Jede Geschichte kommt einmal an ihr Ende“ erstmal jemand mit seiner Vergangenheit abschließen. Wundervoll erzählt, intensiv und einfühlsam. Eine tolle Geschichte und insgesamt einfach ein hervorragender Band.

    9/10



    Constantine 3 – Der böse Doppelgänger



    Diesmal BEGINNT der Band mit der Futures End-Story, die dann trickreich weitergesponnen wird. Über weite Strecken echt enorm cool und fesselnd, aber auch teilweise wieder mit dem übertriebenen Zaubererfirlefanz bestückt und John selbst wir charakterlich erneut nicht immer gut getroffen. Das wird zum Ende hin deutlich besser und macht dann auch wieder richtig Spaß, was man vom Artwork nicht behaupten kann. Juan Ferreyra hat da qualitativ leider mit enormen Schwankungen zu kämpfen. Seine Stilwechsel in unterschiedlichen Zeiten bzw. bei verschiedenen Inkarnationen von John funktionieren nur bedingt und insgesamt wirkt das etwas unrund für mich. Also ja, insgesamt ganz gut, aber mit deutlich Luft nach oben. Etwas amüsant fand ich, dass Zeichner Ferreyra im angehängten Interview meinte, dass es egal ist in welchem Universum John Constantine steckt, solange man ihm als Figur treu bleibt. Gerade das ist beim Umzug des Tricksters in die New52 des regulären DC-Kosmos meines Erachtens nicht sonderlich gut gelungen, schade eigentlich. Ich bin gespannt, wie es mit dem Hellblazer nach der New52 weiterging, da habe ich ja noch einen Schwung Bände hier liegen.

    6,5-7/10



    Justice League Dark 7 – Im Bernstein dieses Augenblicks



    Ein einziges, großes, fettes Epos bildet dieses nahezu fulminante Finale um die Justice League Dark im New52-Zeitalter. Das Haus der Mysterien und das Haus der Geheimnisse, zwei undurchsichtige Entitäten, die jeweils ein Team ganz besonderer Charaktere, eine eigene Justice League um sich versammeln, um eine alles entscheidende Kollision herbeizuführen. Ein Team um Zatanna, eins um John Constantine. Sowohl der Hellblazer, als auch die Magierin glauben das Richtige zu tun. Nightmare Nurse, Deadman und Swampie, sowie Black Orchid, Madame Xanadu, Superagent Frankenstein und der Vampir Andrew Bennett sind am Start. Klingt überfrachtet und abgedreht? Vielleicht ein klein wenig, funktioniert aber einfach prächtig und macht einen Heidenspaß! Eine fulminante All-Star Show aus dem DC-Dark-Verse, die an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Mut bei den Zeichnern vertragen hätte und bei der Constantine manchmal wieder etwas out of Character rüberkommt. Aber das sind nur kleine Kritikpunkte, denn es gibt auch zeichnerisch sehr starke Passagen und die Eigenarten des Tricksters ziehen sich durch die komplette New52-Ära, ist also irgendwo auch wieder konsequent. Starkes Finale.

    9/10



    Swamp Thing 7 – Der Eiserne Frühling



    Willkommen zum Endspiel bei Swamp Thing, und damit auch gleichzeitig zum Finale meines DC-Dark Runs durch die New52-Zeit. Ursprünglich hatte mich ja nur Constantine interessiert. Tja, der hat ja Swampie dann quasi mit sich gebracht (oder auch umgekehrt), und da der Trickster den Posten des Teamchefs der JLD übernehmen sollte war die dann auch irgendwann gesetzt. Das sollte es dann aber auch gewesen sein! Tja, so der Plan – doch dann kam @LaLe . Ja, der Gute hat mich schon auf so manch einen Kauf draufgehoben, der meinen Geldbeutel bitterlich zum Weinen brachte, auch abseits des DC-Dark-Verse. Aber hier muss ich wirklich sagen, trotz einiger kleiner Aussetzer, der Ritt durch die Dunkelheit der DC-Welt hat sich wahrlich gelohnt.

    Ja, dieser finale Swampie-Band mag mit seiner FÜNFTEN Partei, neben dem Rot, dem Grün, dem Grau (das hätte ich schon nicht mehr gebraucht) und der Fäule vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack sein. Sinn macht die Weiterentwicklung an dieser Stelle aber dennoch, auch wenn diese von Beginn an recht vorhersehbar von statten geht. Packend inszeniert, mit toll ins Rampenlicht gestellten Charakteren und optisch auf der Höhe der Zeit ist der Band dennoch ein Prachtstück und eines großen Finales durchaus würdig.

    8,5/10



    Das war schon ein wilder Ritt durch 44 mit Blut, Magie und Mystizismus vollgepackte Ausgaben, womit ich wohl nahezu alles, was auf der Schiene in Deutsch erschienen ist, abgedeckt habe. 44 Softcover, für die ich ziemlich genau 44 Wochen gebraucht habe, schließlich habe ich immer mal wieder was Anderes dazwischen gelesen. Dennoch kann ich wohl mit Fug und Recht behaupten, 2020 war mein DC-Dark-Jahr. Das passt ganz gut, denn der düstere Ton und die härtere Gangart passen zum düster-nervigen *********-Jahr 2020 wie die Faust aufs Auge.

    Ja, die erste weltweite Pandemie der Neuzeit hat die Erde in ein Chaos gestürzt, wie es auch die Superkrisen aus den Comicuniversen nicht viel besser hinbekommen. Der eisige Griff der unsichtbaren Gefahr hat uns alle mehr oder weniger in unserem Leben beeinflusst, und dabei sicher mindestens neun von zehn Leuten eher zum Negativen hin. Dennoch, genau wie unsere (manchmal unfreiwilligen) Helden im DC-Dark-Verse werden auch wir diese harte Zeit überstehen, am Ende alles zum Guten wenden, und vielleicht sogar gestärkt und etwas weiser aus dieser finsteren Zeit hervorgehen. Daran glaube ich zumindest ganz fest.

    Erste Lichtblicke sind bereits zu verzeichnen! Seien es die verschiedenen Impfstoffe in der Zulassungsphase, oder der Abschuss des Obermuftis von überm Teich, Ihr wisst schon, der mit dem Fiffi auf, und der gewaltigen Klatsche an der Birne. Ich glaube das wird schon und auch wenn 2021 noch nicht alles in geregelten Bahnen laufen wird, so wird es dennoch ein wundervolles Jahr mit stetigem Aufwärtstrend, ein Jahr in dem alles besser wird, und an dessen Ende uns trotz aller Widrigkeiten auf dem Weg dorthin ein Happy End erwartet, vielleicht sogar fast so schön wie im Märchen?

    Märchen? Was würde da besser passen als – richtig – die Fables! Also wird 2021 mein Fables-Jahr. Mit allen Spin-Offs und Crossover kommt die Reihe auf stolze 57 Bände. Wenn ich im Januar damit starte muss ich mich also ranhalten und darf nicht nur einen Band pro Woche lesen, aber irgendwie schaffe ich das schon. Klar, auch die DC-Dark Schiene ging nach den New52 noch weiter und so werde ich mich natürlich auch öfter mal wieder mit dem Hellblazer oder der Justice League Dark auf die Socken machen, aber insgesamt wird 2021 ein märchenhaftes Jahr, versprochen! Ich hoffe wir lesen uns dann alle gesund und munter wieder!

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (12.12.2020 um 09:45 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  23. #5773
    451858164354
    Gast
    Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
    Habe jetzt erst den ersten Band von "Donjon" ("Das Herz einer Ente") gelesen und mit allergrößtem Entzücken festgestellt, dass die beiden Autoren anscheinend nicht nur D&D gespielt haben, sondern -- vermutlich sogar vor allem -- Runequest.
    Deshalb kann ich wohl nix mit der Reihe anfangen - kenn ich beides nicht. Fand diesen Einstiegs-Band eher fad, die Reihe lässt mich daher kalt.

  24. #5774
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von P_Mancini Beitrag anzeigen
    Deshalb kann ich wohl nix mit der Reihe anfangen - kenn ich beides nicht. Fand diesen Einstiegs-Band eher fad, die Reihe lässt mich daher kalt.
    Ich bin kein Rollenspieler finde aber Donjon super!

    Hab ich mich weggeschmissen in Band 1, irgendwann wenn Geld und Zeit da ist kaufe ich weitere.

  25. #5775
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Ich bin kein Rollenspieler finde aber Donjon super!

    Hab ich mich weggeschmissen in Band 1, irgendwann wenn Geld und Zeit da ist kaufe ich weitere.
    Könnte von mir sein, der Satz.

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