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Thema: kontakt zu zeichnern?

  1. #1
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    kontakt zu zeichnern?

    Gegrüßt sei die Comic-fan-Szene, an die ich mal ne frage hätte!
    ich hoff einfach, dass es irgendwo jemanden gibt, der mir evtl. weiterhelfen könnte, denn es is wirklich wichtig

    ich muss nämlich dieses jahr für die schule ne facharbeit schreiben und ich mach meine in französisch mit dem thema die geschichte und entwicklung des französischen bds heute...naja und da hab ich mir gedacht, ich könnte doch einige französische zeichner - oder auch verlage - kontaktieren und mit denen so ne art interviwe machen und das in die facharbeit einbringen... jetzt hab ich schon versucht, mails an verschiedene autoren zu schicken, aber da antwortet naturlich keiner...
    könnte mir nich jemand sagen, wie ich an autogrammadressen französischer zeichner komme und es vielleicht via post versuche?
    danke an euch schon mal im voraus!
    liebe grüße
    steffi

  2. #2
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    Adressen von französischen Comiczeichnern kann ich dir nicht geben, aber vielleicht helfen dir die Erfahrungen, die Stefan Dinter gemacht hat:
    http://www.comicgate.de/cesa_in02_3.htm
    comicgate.de: Wie kam es zu deinem "Good Comics - 13 Interviews"? Wie kamst du an die ganzen Leute ran?

    Stefan Dinter: Das lief so, dass... Ich hatte den grossen Klassiker gebracht, ich verliebte mich in den letzten drei Wochen von meinem Praktikum in eine Amerikanerin. Hervorragend! Es war sehr schön und man hat sich alle sechs Monate relativ kurz gesehen und sonst telefoniert. Das war natürlich nicht so rasend ergiebig. Mein Prof meinte dann zu mir, was mein Diplomthema wäre... Ich weiss nich'? Entwicklung des T-Shirt-Bedrucks in Deutschland finde ich ganz interessant. Er so... Häh, was'n Scheiss, mach was über Underground Comics. Wieso Underground Comics? Er sagt, es hat zwei Vorteile: Dann ist erstmal endlich mal was darüber gemacht worden und zweitens bist du doch bei diesem Verlag da. Du nimmst dir jetzt ein Urlaubssemester und bist sechs Monate mit deiner Freundin zusammen. Ich so... hm, überleg... Stimmt, ich bin sechs Monate mit meiner Freundin zusammen, bin in Amerika. Das heisst, selbst wenn ich überhaupt nicht zu Rande komme, nehme ich einfach die drei Bücher, die es schon gibt, layoute sie anders um, interessiert eh keinen... für mein Grafik-Design-Ding würde das noch locker reichen.

    comicgate.de: Ich überlege gerade, was Bücher wie "Krieg und Frieden" wohl für triviale Hintergründe haben.

    Stefan Dinter: Na ja, ich meine "Krieg und Frieden" ist es nicht gerade. [lacht] Ich hab immer gedacht, bei Goethe kam es immer darauf an, mit welcher Frau er gerade etwas zu tun hatte.

    comicgate.de: Könnte ich mir vorstellen.

    Stefan Dinter: Man denkt ja manchmal schon praktisch. In dem Fall mein Prof praktischer als ich. Er meinte, er hätte es nicht mehr mitansehen können. Ich hätte so Druck auf der Leitung gehabt. [lacht] Das wäre natürlich ziemlich teuer gewesen. Ich bewarb mich deshalb um ein Diplomarbeits-Recherchestipendium, was es nämlich gibt. Das habe ich auch bekommen. Das hat mir immerhin das Essen gezahlt in Amerika. Meine Eltern haben mich auch sehr unterstützt und dann ging das. Ich bin rüber und erstmal drei Monate auf der Couch von meiner Freundin gelegen. Während der Zeit las ich alles aus der Bibliothek von Fantagraphics, was es über Undergrounds zu lesen gab. Nach drei Monaten hat's dann irgendwie geschnaggelt und ich wusste auf einmal, worum das ganze Ding eigentlich geht. Das es nämlich nicht um Drogen und Sex geht, sondern um Comics. Im Grunde, als alles anfing, ging es einfach um Comics. Das fand ich doch sehr interessant. War sowieso schon schlimm genug, dass ich so lange brauchte, um darauf zu kommen. Hab' dann die ganzen alten Comic Journals gelesen, da sind ziemlich viele Interviews mit den meisten davon drin; hab' bei Sammlern und in Unibibliotheken recherchiert. Hatte mir schon sehr viel zusammen geschrieben und bin dann los zu Kim und hab' gesagt: Kim, da gibt's so ein paar Leute, die würde ich gerne interviewen. Ich weiss, dass du einen grossen Rolodex hast, wo die ganzen Adressen von denen drin sind, kannst du mich mit denen in Kontakt bringen? Kim hat mir tatsächlich einfach die Adressen von denen gegeben. Ich hab die dann angeschrieben, sagte, dass ich sie deshalb mal in einer Woche anrufen werde. Ich überlegte mir, dass das ganze Problem an den Büchern, die schon geschrieben waren, bis zu dem, was ich gemacht habe, war, dass es nie first hand war. Es war immer third hand. Ich dachte mir, wenn ich das Ganze so aufbaue, dass die Leute mir die Geschichte erzählen und ich aus dem, was sie erzählt haben, dann die Geschichte schreibe, dann funktioniert das besser. Dann werden auch verschiedene Leute über den gleichen Sachverhalt verschiedene Sachen sagen. Dann kriegt man am Ende vielleicht etwas, was näher an dem ist, was wirklich passiert ist. Die Wahrheit findste ja eh nie. Das ging dann relativ gut, ich hatte.. die Eltern von meiner Freundin wohnten in der Nähe von Chicago, da wohnten Skip Williamson und Jay Linch. Ich hätte es fast noch runter nach Kansas City zu Richard Corben geschafft, der wahnsinnig erleichtert war, dass ich es nicht mehr geschafft habe. [lacht] Dem war das Ganze sehr unangenehm. Der gibt nicht gerne Interviews.

    comicgate.de: Shit.

    Stefan Dinter: Ich war mal ein grosser Corben Fan, ich hätte ihn gerne ein paar Sachen gefragt. Das waren die ersten beiden. Danach bin ich zurück nach Seattle. Ich hatte Glück, dass ich ein paar Leute schon von Parties her kannte. Sahri Flenniken hatte ich schon mal getroffen. Dann habe ich Peter Bagge noch mit reingenommen, weil er durchaus eine Art Weiterführung des damaligen Undergrounds ist. Leondard Rifas war da oben, Roberta Gregory, die ja auch sehr viel damit zu tun hat. Dann bin ich nochmal 'ne Woche nach San Francisco und hab den Rest rund gemacht. An einem Tag habe ich zwei Interviews auf einmal gemacht, das war cool. Vormittags Bill Griffith, nachmittags Spain Rodriguez.. oder so. Bill Griffith war hervorragend. Paul Mavrides, Trina Robbins. Das lief alles ziemlich gut. Jay Linch in Chicago, das war mein allererstes Interview, das war noch sehr holprig, aber am Ende lief es ziemlich gut. Dann bin ich nach Hause, hab' den ganzen Kram transkribiert, angefangen, die Story zu schreiben. Dann kam dieses Ding, dass ich dachte, eigentlich muss ich noch Robert Crumb interviewen. Jeder meinte, als ich sagte, Interview mit Robert Crumb... Nö, gibbs nich', macht der nicht, vergiss es. Das kannst du gerade mal bleiben lassen. Ich wusste, dass der jetzt in Südfrankreich unten lebt, in Sauve, ich wusste auch, wo das ist. Ich hätte vorbei fahren können. Am Ende der Vorarbeit, bevor ich richtig angefangen habe, hab ich einen Brief geschrieben...Ja hallöchen und so isses, ich könnte ja mal vielleicht vorbei kommen und ich ruf sie nächste Woche an. Hab' das dann gemacht. Crumb gleich am Telefon: Ja? Ach so, jaja der Brief, war okay. Wie jaja.. ist das okay mit dem Interview? Und er so jaja klar, lass uns das machen, aber über Telefon. Komm bloss nicht hier vorbei. Ich so ...ah ...oh das hatte ich nicht erwartet, jetzt habe ich gar keine Fragen, kann ich sie nächste Woche nochmal zurückrufen? Und das haben wir gemacht. Er hat dann wahnsinnig lange geredet. War ein ziemlich gutes Interview. Da habe ich ein paar Sachen erfahren, die in keinem der anderen Bücher, die ich gelesen hatte, drinstanden. Dann musste ich es eigentlich nur noch fertig machen. Das sind dann 300 Seiten geworden. 100 Seiten die Geschichte, die ich selber geschrieben habe, und 200 die Interviews in einer nur sehr leicht gekürzten Version.

    comicgate.de: Wie lange dauerte das?

    Stefan Dinter: Insgesamt ein Jahr. sechs Monate für die Recherche, nee, zehn Monate und dann nochmal vier Monate für Layout, richtige Konzeptionierung, Bildauswahl und den ganzen Scheiss. Dann drucken und Filme machen. 14 Monate also.

  3. #3
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    hey danke für die info! kann ich ja trotzdem gebrauchen! super
    noch n schönes wochenende!
    liebe grüße
    steffi

  4. #4
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Nun liegt die eigentliche Entwicklung der französischen Bandes Desinées schon ziemlich lange zurück. Es gibt also kaum noch Zeichner, dir Dir was erzählen können. Eventuell Albert Weinberg ("Dan Cooper"). Kontalt bekommst über über Eckart Schott (Salleck Publications). Für die Zeit bei Pilote und Metal Hurlant müßtest Du Moebius befragen. Das ist dann schon nicht mehr so einfach.

  5. #5
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    moebius war ja nun nicht der einzige künstler bei metal hurlant...

  6. #6
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Aber sehr viele Gründer gibt es nicht, und noch weniger waren auch bei Pilote.

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