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Ich find Suppenkasper hat leider etwas Überhand genommen
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Ich bin erst seit ein paar Tagen hier in diesem Forum. Erst nach und nach habe ich mich zu den alten Beiträgen vorangelesen. Ich hoffe ihr verzeiht es mir deshalb, dass ich diesen alten Thread wieder ausgegraben habe, um meinen Senf dazuzugeben.
In der Tat war Micky's Charakter (und ich spreche hier von dem "alten" Micky, über den indiskudablen Kasperl-Micky wurde hier bereits genug geschrieben) häufig recht eindimensional dargestellt. Hier aber möchte ich mich den Postern anschließen, die imho ganz zu recht anmerkten, dass die Möglichkeiten von Micky's Charakter ganz einfach nicht einmal annähernd ausgeschöpft wurden. Die Gründe hierfür sind wohl vielfähltig.
Das aber war keineswegs immer so. Es gab im Laufe (Frühzeit *seufz*) der LTB's einige echte Highlights.
Ich denke da z.B. an Band 76 (Ein Fall für Micky), Band 42 (Micky denkt am schnellsten) und natürlich an einen der Klassiker schlechthin Band 11 (Hexenzauber mit Micky und Goofy).
Leider weiß ich die neuen Titel der Bände nicht, da ich noch die alten Ausgaben habe (welche ich sorgsam hege und pflege.
Diese Bände waren noch sehr liebevoll gestaltet, mit Vorgeschichte und sorgsam aufeinander abgestimmten Stories (gerade mal 4 pro LTB)
Was die vielbescholtene "Plattheit" der meisten Kriminalgeschichten betrifft, so mag dies bei den "neuzeitlchen" zumindest zum Teil auch an deren Länge liegen. Ein gutdurchstrukturierter Plot, mit mehreren unvorhersehbaren Wendungen und tiefgründigen Nebenfiguren, lässt sich in 20-25 Seiten nun einmal nicht so leicht aufbauen, wie in 70-80 Seiten.
Zum Thema Sidekick: Gerade in der Reihe "Ein Fall für Micky" wurde ja der fatale Fehler begangen, auf eben jene weitgehend zu verzichten. Ich für meinen Teil zumindest habe Goofy damals schmerzhaft vermisst. Mit Sicherheit ein Grund dafür warum die Serie sich, trotz einiger teilweise wirklich gutdurchdachter Geschichten schließlich doch ziemlich schnell ermüdete. Wirklich gute Serien leben eben nicht nur von ihrem Mainchar, sondern eben auch zu einem wesentlichen Teil, von der Charaktertiefe ihrer Sidekicks und gelegentlich auftauchenden Nebenfiguren (Kommisar Hunter, Inspektor Issel, Trudi etca.)
Aber nochmal zurück zum Thema. Ich habe (nach Jahren, immer liebloser gemachter LTB's - und ja, Ausnahmen gab es glücklicherweise) durch die beiden "Kampf der Zauberer" Bände, endlich mal wieder das alte Fieber gespürt, das mich in meinen Jugendjahren stets zu packen pflegte, wenn das Erscheinungsdatum eines neuen LTB unmittelbar bevorstand.
Nun, diese beiden Bände zumindest bieten sehr wohl einige vielversprechnde Ansätze, Micky's Charakter Tiefe zu verleihen - wenngleich auch zugegebener Maßen bei Weitem nicht das was möglich gewesen wäre. (Siehe hier die im entsprechenden Thread bereits besprochene Aufstand-Storieline).
Naja, vielleicht bin ich einfach nur ein unverbesserlicher Optimist, aber ich habe einfach Hoffnung, dass der Kaschperl-Micky entgültig stirbt und dem vielschichtigeren Micky früherer Zeiten neues Leben eingehaucht wird.
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Moderator Disney Comics Forum
Hallo Wildwasser! Herzlich willkommen bei uns!
Ich kann Dir sagen, Du bist nicht alleine Viele hier möchten den Tod und die Wiedergeburt sehen
Teilweise wurde das ja schon erreicht: Egmont produziert keine Micky-Geschichten mehr (abgesehen von Crossovers).
Einen weiteren Schritt in die richtige Richtung versuchen wir hier zu erreichen: http://www.comicforum.de/showthread.php?t=103399
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Mitglied
Hallo Wildwasser,
auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich bin heute auf zwei interessante Artikel zum Thema gestoßen, die ich sehr lesenswert finde - insbesondere auch die Äußerungen von Peter Höpfner zur "Zukunft der Maus".
LG
Annette
http://www.berlinerliteraturkritik.d...gespraech.html
http://www.welt.de/welt_print/articl...der-Krise.html
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Danke erstmal für das nette Willkommen an euch beide.
Ich habe mir die beiden Artikel gerne Durchgelesen, allerdings fand ich gerade die Äußerungen Höpfners fast eher etwas "ratlos" und zu allgemein gehalten.
Nun, klar ist Micky ist einfach kein Donald, und wird es auch nie werden - und sollte es imho auch gar nicht! Micky hat, im Gegensatz zu meiner Lieblingsente, einfach nicht das Potential zum großen Alleinunterhalter. In den meißten meiner Lieblingsgeschichten verkörperte er eher den ruhenden Pol, zwischen dem liebenswert skurriel agierenden Goofy, der häufig sehr resolut auftretenden Minni, dem hoffnungslos überforderten - aber (zumindest in den besseren Geschichten) niemals zum Trottel degradierten Hunter. Die Rolle des Schussels hat, so die Geschichte eine solche erforderte, immer Inspektor Issel ausfüllen dürfen.
Bei Micky führten dann die Fäden all dieser gegensetzlichen Charaktäre zusammen. Seine Figur war eher als die des Ausgleichenden zwischen all diesen Extremen zu sehen. In dieser Rolle aber war eine Menge Spielraum zur Charakterentfaltung - ob dieser Spielraum dann auch genutzt wurde, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Im Übrigen aber zeigt sich, ähnlich wie in der Komplexität der Story, auch in der Komplexität der Charakterzeichnung, das Problem der Länge der Geschichten. Wenn nach spätestens 30 Seiten die Handlung zum Abschluss kommen muss, bleibt eben nur wenig Raum für Irrungen, Fehlschläge, Fehltscheidungen und Selbstzweifel. Es muss eine Lösung auf die Schnelle "aus dem Hut gezaubert" werden. Und das hat Micky dann leider nur allzuoft den Ruf des Besserwissers und des Überkorrekten eingebracht.
Sicher, nur mehr Seiten pro Geschichte alleine sind noch lange kein Allheilmittel, aber zumindest Grundvorraussetzung. Ohne entsprechenden Raum sehe ich da einfach kaum Entfaltungsmöglichkeiten - weder für Story noch Charakter.
Aber ich bin da eigentlich guter Hoffnung. Die Figur hat ganz einfach viel zu viel Potential (somit auch finanzielles) um sie einfach als Lückenfüller für ansonsten reine Entencomics untergehen zu lassen.
LG
Geändert von Wildwasser (18.10.2009 um 18:16 Uhr)
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Bei mir ist Micky unbeliebt wegen seinen Zeitreisen und seinen komischen Aliengeschichten,obwohl die Jubelbände von ihm sehr gut sind.
Im Allgemeinen ist Donald besser und da sind wir uns wohl alle einig.
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Mitglied
Zitat von Donaldfan1
Bei mir ist Micky unbeliebt wegen seinen komischen Aliengeschichten
Pff, als ob es keine "komischen Aliengeschichten" mit den Ducks geben würde.
Nagelneuer Verkaufsthread: Klick! ...mit Star Wars, Marvel & DC, Simpsons, Disney & mehr...
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Zitat von Donaldfan1
Bei mir ist Micky unbeliebt wegen seinen Zeitreisen und seinen komischen Aliengeschichten,obwohl die Jubelbände von ihm sehr gut sind.
Im Allgemeinen ist Donald besser und da sind wir uns wohl alle einig.
Ich sehe das etwas differenzierter. Sicherlich ist Donald eine klassische Figur, keine Frage. Eine Figur, die Sympathien auf sich zieht, die unterhaltsam ist. Allerdings neigen viele Autoren dazu, sich auf der Figur 'auszuruhen' und dementsprechend eher müde (und schon oft gelesene) Geschichten zu schreiben, die einzig von ihren ikonischen Figuren (auch Dagobert ist eine solche Figur) leben.
Demgegenüber ist die Figur Micky unprofilierter, aber gerade deshalb fordert Sie dazu heraus, mehr Gewicht auf die Story zu legen und mit interessanten Nebenfiguren das Spektrum zu beleben. Sicher, Micky-Geschichten, denen das nicht gelingt, gehören zu den schwächsten überhaupt. Die kurzhosige Verirrung ist dafür das abschreckende Beispiel schlechthin.
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Micky vs. Donald
Die klassischen Mäuse-Geschichten von Gottfredson (ca. 1930-1955) sind mindestens so gut wie die Barks-Geschichten. Leider hat die schon damals (in den 1950ern) niemand gewollt: Gottfredson musste seine wochenlangen Abenteuergeschichten, die zu den besten des gesamten Genres gehören, auf Druck der Zeitungsverlage zugunsten der Mini-Gags aufgeben.
Interessanterweise ist aber auch nie ein Gottfredson-Revival zustande gekommen, vergleichbar dem Barks-Revival. Der Versuch Ehapas, 1985 eine Gottfredson-Gesamtausgabe zu starten, wurde nach 8 Bänden wieder aufgegeben ("Mickys Klassiker"; enthält alle Werktagsgeschichten von 1930-1936). Die Werktagsgesamtausgabe von Horst Schröder (alle Geschichten von 1930-1955; 1970er, 26 Alben im DINA A4-Querformat) wurde von Disney nur auf 500 Exemplare lizensiert und darf nicht nachgedruckt werden. Die (farbigen) Sonntagsgeschichten sind noch nie irgendwo gesammelt erschienen. Die Nachdrucke in den "Ich ,---" bzw. "Wir ..."-Bänden sind die einzige halbwegs zugängliche Quelle auf Deutsch. Und natürlich der schöne englische Auswahlband "Mickey Mouse in Colour" (1988).
Insgesamt ist das alles so trostlos wie die Lage der Maus insgesamt - dabei wäre das Material vorhanden!
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Zitat von starfish-scrooge
Pff, als ob es keine "komischen Aliengeschichten" mit den Ducks geben würde.
Schon, aber nicht so viele.(und nicht so schlechte)
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Mitglied
Hab ich gerade entdeckt:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/193/493539/text/
Was soll man dazu sagen? Der Autor scheint Kasperlmicky komplett verschlafen zu haben. Und von einem (schon länger angekündigten) Computerspiel auf die Umgestaltung des Micky-Images zu schließen, halte ich für abenteuerlich, zumal der Autor das nicht als Vermutung, sondern als Fakt hinstellt. Jenes Computerspiel wird wohl eher ein Sonderweg sein. Wäre ja nicht das erste Mal. Es interessiert mich aber schon, zumal es von Warren Spector ist.
Edit: Ach ja: als ich die Überschrift und die ersten Zeilen las, dachte ich zunächst, Kasperl sei gemeint, und der Artikel wäre 10 Jahre zu spät :kopfschüttel:
Geändert von Capture Futain (05.11.2009 um 18:05 Uhr)
Zitat von Nicihamster
SPIEGEL und MM zielen doch auf ganz andere Käufergruppen!! Wieso sollte man den auf die "Krise" des SPIEGELs überhaupt reagieren?!
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Ich will mal sagen, wenn ihr kein Micky Maus lesen wollt, dann überspringt die Gechichten, oder kauft euch Enten-Editionen, da ist die Maus nicht drin.
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Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand ausser dir Mausstorys allen ernstes nicht lesen will...die meisten warten nur darauf. Also lass bitte solche neunmalklugen Beiträge, ausser deiner Abneigung gegen Mäuse sagen die rein gar nichts aus.
"... wie eine Seekuh hineinzuspringen, wie ein Maulesel darin... Ach, wenn ich mich doch nur erinnern könnte!"
- Onkel Dagobert in Der arme reiche Mann -
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Zitat von Capture Futain
Hab ich gerade entdeckt:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/193/493539/text/
Was soll man dazu sagen? Der Autor scheint Kasperlmicky komplett verschlafen zu haben. Und von einem (schon länger angekündigten) Computerspiel auf die Umgestaltung des Micky-Images zu schließen, halte ich für abenteuerlich, zumal der Autor das nicht als Vermutung, sondern als Fakt hinstellt. Jenes Computerspiel wird wohl eher ein Sonderweg sein. Wäre ja nicht das erste Mal. Es interessiert mich aber schon, zumal es von Warren Spector ist.
Die New York Times veröffentlichte was ähnliches am Tag zuvor:
"Mickey as he will appear in the video game Epic Mickey. The game, to be released next fall, will show the character's darker side."
http://www.nytimes.com/2009/11/05/bu..._r=1&th&emc=th
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Mitglied
Zitat von Donaldfan1
Ich will mal sagen, wenn ihr kein Micky Maus lesen wollt, dann überspringt die Gechichten, oder kauft euch Enten-Editionen, da ist die Maus nicht drin.
Normalerweile halte ich mich aus Diskussionen dieser Art raus, aber hier muss ich Don van Barks Recht geben.
Du bist neu bei uns im Forum, das weiß ich, aber viele deiner "Beiträge" stoßen hier auf wenig Gegenliebe, wenn du verstehst, was ich meine. In der Regel liest man eine zeitlang die Beiträge und äußert sich dann entsprechend -sofern man etwas zum jeweiligen Thread zu sagen hat.
Bei dir entsteht - leider - der Eindruck, du wolltest "mit aller Gewalt" Beiträge verfassen, nur um des Verfassens willen. Div. entsprechende Bemerkungen hier aus dem Forum dürften dir auch nicht entgangen sein.
Versteh mich bitte richtig, wir freuen uns über jeden Neuzugang im Forum. Nur manchmal ist es einfach besser, sich ein zeitlang "bedeckt" zu halten, um dann wieder einen passenden Beitrag zu liefern... .
Annette
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Zitat von Capture Futain
Hab ich gerade entdeckt:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/193/493539/text/
Was soll man dazu sagen? Der Autor scheint Kasperlmicky komplett verschlafen zu haben. Und von einem (schon länger angekündigten) Computerspiel auf die Umgestaltung des Micky-Images zu schließen, halte ich für abenteuerlich, zumal der Autor das nicht als Vermutung, sondern als Fakt hinstellt. Jenes Computerspiel wird wohl eher ein Sonderweg sein. Wäre ja nicht das erste Mal. Es interessiert mich aber schon, zumal es von Warren Spector ist.
Edit: Ach ja: als ich die Überschrift und die ersten Zeilen las, dachte ich zunächst, Kasperl sei gemeint, und der Artikel wäre 10 Jahre zu spät :kopfschüttel:
Ich denke der Artikel könnte schon zutreffend sein. Gerade auch wenn man den NY Times Artikel liest (der ja bereits verlinkt wurde), dann sieht es schon so aus als würde Disney in der Tat versuchen Mickey etwas umzugestalten. Macht ja auch Sinn, die Generation der großen Disney Fans kommt langsam in die Jahre und gerade im Hinblick auf das US-Geschäft mit den Vergnügungsparks und dem Fernsehen (wo Mickey in den USA schon immer wichtiger war als hierzulande) wäre es da schon sinnvoll das Aushängeschild aufzupolieren und der jungen Generation nahezubringen.
Ach ja und offiziell wurde Epic Mickey auch erst am 28.10. angekündigt also von daher ist das jetzt auch nicht wirklich kalter Kaffee.
Mit Kasperl hat das ausserdem denke ich mal wenig zu tun, denn der spielt ja eigentlich nur für Europa ne Rolle. Die in den Artikeln angesprochnenen Änderungen dagegen dürften IMO in allererster Linie mal die USA und Asien ansprechen.
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