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Thema: Wieso ist Preacher eigentlich so reizvoll?

  1. #1
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    Wieso ist Preacher eigentlich so reizvoll?

    Würd mich mal interessieren,
    wieso ihr es so gerne gelesen habt bzw. immer wieder reinschaut.

    Für mich ist Preacher sowas wie Pulp Fiction,
    nur "anders
    Anders ist sicherlich nicht das richtige Wort,nur mir fällt da grad nichts besseres ein..
    Das Zitat aus dem letzten Band trifft es doch irgendwie am besten:
    http://www.spicken.de/freeg/bill_preacher.jpg

    Irgendwie bin ich mir nicht so sicher,
    wie ich es beschreiben soll,
    aber ich spüre noch immer diese warme Gefühl im Bauch.
    Hört sich alless verdammt komisch an,ist aber so
    Wie steht's mit euch?

  2. #2
    Mitglied Avatar von Johnny Deville
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    Re: Wieso ist Preacher eigentlich so reizvoll?

    Original geschrieben von freeG
    dieses warme Gefühl im Bauch.
    DAS ist die Sonne über Texas.

    Und Bill Hicks war ein Gott, nicht wirklich ein Komiker, mehr ein Typ der einfach die Wahrheit gesagt hat. Wie Spider. Und damit schließt sich der Speed-Kreis.

    Was ich damit sagen will? Keine Ahnung, ist ja auch egal.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Guerillero
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    Ich finde die klare Grafik hebt sich gut von dem Superhelden-Gemansche ab.
    Der Vergleich mit Pulp Fiction ist nicht schlecht. Teilweise finde ich die Gewalt etwas überreizt, zielt aber fast immer auf einen Storytelling-Effekt.

    vielleicht isses auch einfach nur cool?

  4. #4
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    preacher hatte eine intressante überdrehte, knallharte und komische geschichte, wie man sie selten in einem comic findet.
    die charakter waren, alle recht gut beschrieben und es machte spaß ihre entwicklung über die laufzeit der serie zu verfolgen...
    und ausserdem war der hauptcharakter einfach recht cool, seine auffassung von moral und gerechtigkeit...
    und das absolute highligt war meiner meinung nach der saint of the killers...

  5. #5
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    na schätzchen ,

    überzeug mich mal detailierter, die serie zu lesen, ....bei den preisen muss ich echt darüber nachdenken.

    *ms*

  6. #6
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    Original geschrieben von morgensternchen
    na schätzchen ,

    überzeug mich mal detailierter, die serie zu lesen, ....bei den preisen muss ich echt darüber nachdenken.

    *ms*
    nun liebling, da du hitman von der machart gutfindest mußtest du Preacher eigentlich lieben... nur ist Preacher härter, gemeiner und etwas erwachsener als hitman...
    mehr fällt mir auf die schnelle auch nicht ein!

  7. #7
    Moderator SF-Radio Forum & DC-Fanpage Avatar von Michael Heide
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    Original geschrieben von morgensternchen
    überzeug mich mal detailierter, die serie zu lesen
    Preacher ist einfach für jeden etwas.
    Er ist ein Western, ein Road-Movie, eine philosophische Abhandlung über die Theodycee-Frage, eine Love-Story, Horror, Comedy, knallharte Splatter-Action, Kritik an der Musikindustrie, und, und, und...

    Hinzu kommt, dass es eine abgeschlossene Geschichte ist. Im Gegensatz zu Superman, Spawn und Hellblazer musst Du die Serie nicht in alle Ewigkeit kaufen, um "das Ende" zu erfahren.
    66 Hefte, plus Specials. Das war's.

    Ich schlage vor, Du holst Dir erst einmal den ersten Paperback (Preacher: Gone To Texas, Star System Nummer 01618D, $14.95). Der sieht gut im Regal aus und ist spaßig zu lesen. Wenn's Dir gefällt, machst Du nach und nach weiter. Wenn nicht, verschenke ihn (zum Beispiel zu Weihnachten). Vielleicht findet jemand anderes Freude daran.

  8. #8
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    preacherlein hatte mich ja schon so genervt (sorry^^) die serie zu kaufen, dass ich mir vorgenommen hatte, bald mit dem lesen anzufangen. die einzige offene frage ist/war, ob deutsch oder englisch, weil ich nicht genau weiss, wie gut man an die ersten ausgaben rankommt.

    *ms*
    Geändert von morgensternchen (16.12.2001 um 12:39 Uhr)

  9. #9
    Mitglied Avatar von Marcus
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    Mit der Verfügbarkeit der dt. Paperbacks sieht es zumindest teilweise nicht sehr gut aus. Band 2 soll komplett vergriffen sein. Aber über eBay hat man mit ein wenig Glück noch ganz gute Chancen, die Hefte zu echten Schnäppchenpreisen zu ergattern.

    Auf diese Weise hab ich mir auch schon 'nen großen Teil der Reihe zusammengeklaubt. Nur zu Lesen konnt' ich noch nicht anfangen: Band 1 fehlt mir noch!! Ich hab mich übrigens für die dt. Ausgabe entschieden, da ich hörte, die soll ganz gut gelungen sein.

    Mich interessiert noch, welche Specials zur Preacher-Reihe gehören, und ob man sie alle lesen sollte, oder ein paar getrost liegen lassen kann. Anybody?

    Marcus

  10. #10
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    @sternchen: die serie ist genial und immer noch meine lieblingsserie, also kaufen!

    warum die bände?! die hefte sind nur halb so teuer(merkt das denn keiner?).

    zu den specials: alle preacher-specials halt. ne,ich bin einfach zu faul jetzt alle aufzuzählen. wenn du fan der serie bist kauf alle specials...lediglich "good old boys" ist nicht gerade der hammer, sonst sind wirklich alle gut bis genial.

  11. #11
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    Post Preacher Specials

    Verstehen kann man die Serie problemlos auch ohne die Specials. Allerdings gehören sie meiner Meinung nach trotzdem dazu.

    Es gibt folgende:

    1.) Der Heilige der Killer (2 Hefte)
    2.) Denn er wußte nicht, was er tat
    3.) Good old boys
    4.) Cassidy: Blut und Whiskey
    5.) der Ein-Mann-Krieg
    6.) Aufrecht im Sattel

  12. #12
    Moderator SF-Radio Forum & DC-Fanpage Avatar von Michael Heide
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    Re: Preacher Specials

    Und jetzt noch mal für die, die das ganze auf Englisch lesen.
    1.) Saint of Killers Mini-Serie (4 Teile)
    2.) Preacher: The Story of You Know Who
    3.) Preacher: Good Old Boys
    4.) Cassidy: Blood and Whiskey
    5.) Preacher: One Man's War
    6.) Preacher: Tall in the Saddle

    Ennis hatte auch noch ein Special über die beiden Sex-Detectives geplant. DC hat's bis heute nicht zugelassen.

  13. #13
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    na, warten wir mal ab, wie tief vertigo noch in die misere rutscht...

    von den specials halte ich das saint of killers für absolut unerlässlich, da die geschichte äußerste relevanz für die serie hat (und der inhalt dort nur unzureichend zusammengefasst wurde), außerdem one mans war, weil es imho den absoluten höhepunkt der ganzen serie darstellt!

  14. #14
    Mitglied Avatar von cocopops
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    gabs nicht noch mehr Specials?

  15. #15
    Mitglied Avatar von Marcus
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    Thumbs up Re: Preacher Specials

    Original geschrieben von pensch

    Es gibt folgende:

    1.) Der Heilige der Killer (2 Hefte)
    2.) Denn er wußte nicht, was er tat
    3.) Good old boys
    4.) Cassidy: Blut und Whiskey
    5.) der Ein-Mann-Krieg
    6.) Aufrecht im Sattel
    Thanx.
    Wann und in welcher Reihenfolge (der gennanten?), sollte man die Specials lesen, I wonder. Vor, während, nach den regulären Heften? Oder ergibt sich das während der Lektüre der Serie?

    Marcus

  16. #16
    Moderator SF-Radio Forum & DC-Fanpage Avatar von Michael Heide
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    Als allererstes spielt wohl "Saint of Killers".
    Danach kommt wohl Tall in the Saddle, obwohl es weitaus später erschienen ist.
    Chronologisch als nächstes wäre das Cassidy-Special dran. Wenn man allerdings noch nichts über Preacher weiß, sollte man sich die Überraschung im ersten Paperback nicht verderben und sich "Blood and Whiskey" für später aufheben.
    "Good Old Boys" ist vollkommen irrelevant. Damit man weiß, um wen es geht, kann man vorher die Angelville-Storyline lesen.
    "One Man's War" spielt vor Crusaders.
    Arseface' Story kommt vor US #29.

  17. #17
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    eine philosophische Abhandlung über die Theodycee-Frage
    Auch wenn du mich für dumm hälst - was ist denn das?
    Ich habe übrigens vor ca. 'nem Jahr die #1 auf englisch für 80 Mark bekommen..(und jetzt ist sie sogar signiert)
    Allerdings war sie nicht gebraucht und somit topzustand.

  18. #18
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    Er meint die Theodizee-Problematik.
    Das Wort ist eine Latinisierung des Griechischen "Dicaiosynä thu Theu" also der "Rechtfertigung Gottes". Es geht darum, daß Gott sich vor der Welt Rechtfertigen soll, für das Leid, daß in der Welt herscht. Sie geht also der Frage nach, "Warum läßt ein allmächtiger guter Gott das Leid auf der Welt zu?". Die Problematik ist ziemlich alt und biblisch im Buch Hiob ausdiskutiert. Die Fragestellung, daß Gott sich verantworten soll, ist allerdings eine neuzeitliche und kam im 17. Jh. auf. Die erste Bedeutende Schrift zum Thema (und der Name) stammt von keinem geringeren als Gottfried Wilhelm Leibniz "Die Theodizee". Er kommt dabei zu dem Schluß der "Besten aller möglichen Welten", wir leben also in der bestmöglichen Welt, die Gott schaffen konnte. Große Bedeutung erlangte die Frage 1755 nach dem großen Erdbeben von Lissabon. Und im vorigen Jahrhundert natürlich angesichts des Holocaust.
    Literaturtip: Mit Gott streiten. Neue Zugänge zum Theodizee-Problem. Hrsg. von Harald Wagner. Herder Verlag. Freiburg 1998

  19. #19
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    Original geschrieben von Theoretiker
    Er meint die Theodizee-Problematik.
    [...] Es geht darum, daß Gott sich vor der Welt Rechtfertigen soll, für das Leid, daß in der Welt herscht.
    Da habe ich die Theodizee-Problematik allerdings anders verstanden: Trotz des Namens, der ja "Rechtfertigung Gottes" bedeutet, geht es eigentlich nicht mehr so sehr darum, dass Gott selbst sich zu rechtfertigen haette. In meinem Verstaendnis geht es bei der Theodizee eher darum, dass der denkende Mensch seinen Glauben an einen allmaechtigen, allguetigen Gott vor seiner eigenen Vernunft rechtfertigt. Es ist das Bemuehen, den Widerspruch zwischen der Leiderfahrung und der Guete Gottes logisch aufzuloesen, um auf intellektuell redliche Weise an seinem Glauben festhalten zu koennen.

    War zwar total off topic, aber wenn ich schonmal einen Theologen hier habe, kann ich ihn ja mal fragen, was er davon haelt. Also, Theoretiker, was haelst Du davon?

  20. #20
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    Ich kenne die Problematik (unter anderer Schreibweise) auch so, wie sie Theoretiker erklärt hat.
    Original geschrieben von Theoretiker
    Es geht darum, daß Gott sich vor der Welt Rechtfertigen soll, für das Leid, daß in der Welt herscht. Sie geht also der Frage nach, "Warum läßt ein allmächtiger guter Gott das Leid auf der Welt zu?".
    Und darum geht es ja in Preacher. Darum sucht Jesse Custer Gott. Darum sucht der Saint Of Killers Gott. Darum will der Leser wissen, wie Gott auf eine Konfrontation mit einem von beiden reagieren wird.

  21. #21
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    @mausman
    In etwa so hab ich es ja auch gemeint. Der Mensch sucht angesichts des Leides nach neuen und adäquateren Wegen, wie von Gott zu sprechen ist. Allerdings geht es im Zusammenhang der Theodizee nicht um die Frage nach der Existenz Gottes.

    @spider
    Mich stört, daß es sich Ennis bei Preacher mit seinem Gottesbild ziemlich leicht macht. Die Frage nach Gott wird bei ihm komplett auf die Theodizeefrage (in einem noch dazu recht naiven Ansatz) reduziert. Dadurch ist die Gott-Figur unter allen Charakteren in Preacher meiner Ansicht nach der Blasseste. Man kann es Ennis vielleicht nicht verübeln, bei seiner ziemlich strengen irisch-katholischen Erziehnung, die er in seiner Kindjeit erlebt hat und nun in seinen Werken verarbeiten will.

    Ein Ansatz in Preacher, den ich sehr interessant finde, aber höchstwahrscheinlich von Ennis nicht so gedacht war:
    Jesse läuft die ganze Serie über durch eine Welt, in der er ständig auf Menschen trifft, die ihn eigentlich an der Menschheit zweifeln lassen müßten. Gleichzeitig wird er selbst mit Gütern wie der Liebe Tulips, der Freundschaft Cassidys, der Macht des Wortes, der endgültigen Erlösung von seiner Kindheit, dem Leben seiner Mutter... beschenkt.
    Trotzdem verliert er seinen Glauben in Gott und behält seinen Glauben in die Menschen.
    Demgegenüber haben wir Herrn Starr. Dieser stellt schon fast das Paradebeispiel des unschuldig Leidenden dar. Obwohl er logisch, präzise, berechnend und fehlerfrei agiert, wird er Stück um Stück seines Körpers beraubt.
    Doch er wiederum schwankt kein bißchen in seinem Glauben zu Gott (und klagt ihn nie dafür an), dafür aber verliert er seinen Glauben an die Menschen.

  22. #22
    Moderator SF-Radio Forum & DC-Fanpage Avatar von Michael Heide
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    Original geschrieben von Theoretiker
    Mich stört, daß es sich Ennis bei Preacher mit seinem Gottesbild ziemlich leicht macht. Die Frage nach Gott wird bei ihm komplett auf die Theodizeefrage (in einem noch dazu recht naiven Ansatz) reduziert. Dadurch ist die Gott-Figur unter allen Charakteren in Preacher meiner Ansicht nach der Blasseste. Man kann es Ennis vielleicht nicht verübeln, bei seiner ziemlich strengen irisch-katholischen Erziehnung, die er in seiner Kindheit erlebt hat und nun in seinen Werken verarbeiten will.
    Ich gebe Dir zwar recht, dass Gott der eindimensionalste Charakter der Serie ist, allerdings liegt das garantiert nicht an Ennis' "strenger irisch-katholischer" Erziehung". Er ist als Atheist aufgewachsen, und das ist er immer noch. Seine Familie ist übrigens protestantischer Herkunft. Ennis' erster Kontakt mit organisierter Religion war in der Schule, als die Lehrer ihm etwas von Gott erzählten. Die Stelle in Preacher #9, in der Jesse's Großmutter ihm von Gott erzählt, zeigt Ennis' Reaktion auf die Geschichten über Gott. "It's kind of scary". Als seine Klassenkameraden ihn fragten, ob er Gott denn auch liebt, sagte er "No, I think I hate him". Zu Hause erzählte er es seiner Mutter, die ihn fragte, was er von der ganzen Sache hielt. Er antwortete, dass er das alles etwas dämlich findet. Seine Mutter gab ihm recht, und das war's.

  23. #23
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    Original geschrieben von Theoretiker
    @mausman
    In etwa so hab ich es ja auch gemeint. Der Mensch sucht angesichts des Leides nach neuen und adäquateren Wegen, wie von Gott zu sprechen ist. Allerdings geht es im Zusammenhang der Theodizee nicht um die Frage nach der Existenz Gottes.
    Das denke ich schon.
    Denn die Nichtexistenz Gottes ist die einzige bisher gefundene Moeglichkeit, das Theodizee-Problem zu "loesen", und zwar indem man es gegenstandslos macht. Gerade die Unmoeglichkeit einer Theodizee ist ein starkes, wenn nicht sogar das staerkste, Argument gegen die Existenz eines Gottes, wie er vom Christentum (und wohl auch von den anderen monotheistischen Religionen) postuliert wird. Auf logisch saubere Weise kommt man aus dem tiefen Widerspruch scheinbar nicht heraus, es wird ja schon seit Hiob erfolglos versucht. Um angesichts des Leids weiter glauben zu koennen, bleibt nur der Weg in die intellektuelle Unredlichkeit.

    @spider
    Mich stört, daß es sich Ennis bei Preacher mit seinem Gottesbild ziemlich leicht macht. Die Frage nach Gott wird bei ihm komplett auf die Theodizeefrage (in einem noch dazu recht naiven Ansatz) reduziert. Dadurch ist die Gott-Figur unter allen Charakteren in Preacher meiner Ansicht nach der Blasseste.
    Das Gott auf die Theodizee reduziert wird, finde ich nicht schlimm, da dies, meiner unfachmaennischen Meinung nach, die wichtigste, draengendste und empoerendste Frage nach Gott ist. Ich stimme Dir allerdings zu, wenn Du sagst, dass Ennis es sich zu leicht macht. Mir ist nirgendwo aufgefallen, dass irgendwo mal ein Theodizee Ansatz erwaehnt wird, ausser vielleicht an der Stelle, wo die weibliche Agentin, deren Namen ich vergessen habe, ueber ihre ermordete Schwester spricht. Ich finde es etwas billig, sich auf eine provokative "froehliche Gotteslaesterei" (die bei Ennis allerdings zugegebenermassen grossen Spass macht) zu beschraenken, ohne sich den Gegenargumenten zu stellen. Ich hatte schonmal an anderer Stelle geschrieben, dass ich mir einen Comic wuenschte, in dem die Religion ernst genug genommen wird, um echte Kritik ueben zu koennen. Preacher war ein ganz netter erster Ansatz, aber wohl nur wenig mehr als ausgezeichnete Unterhaltung.

  24. #24
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    Danke für eure Hilfe!

  25. #25
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    Cool

    Was mich bei Preacher übrigens generell überrascht (und das im absolut positiven Sinne) hat, ist, daß die Serie (gerade hierzulande) offenbar der Zensur so gut wie komplett entgehen konnte!
    Ich halte das ganze eh für ein absolutes Ausnahme (und Meister-)werk im Comicbereich. Aber man sollte sich nun auch nicht so viel von einem Comic versprechen, daß man erwartet, dort eine fundierte psychologische Auseinandersetzung mit der Theodizee-Frage (war mir bis hierher auch ein unbekannter Begriff) oder der Existenz Gottes aufzufinden. Letztlich bleibt es Unterhaltung, aber dies auf hohem Niveau und mit echtem Tiefgang! Und wie bereits an dieser Stelle gesagt wurde, hatte Preacher auch noch einen Haufen anderer Dinge zum Thema.
    Ich denke, der Grund, daß Preacher so reizvoll ist, liegt in der enormen Vielfalt der Serie: sie bedient sich diverser verschiedener Genres, und ist mal ernsthaft, mal witzig, mal dramatisch, mal zynisch, mal kritisch, absolut respektlos und und und...

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