Beilagen

[Bhur]

Lagen die Beilagen (Steinchen an Steinchen, ect.) eigentlich allen Mosaiks bei oder nur einem Teil der Auflage? Ich habe nämlich sowas bis jetzt nur mal im Net gesehen, was auch daran liegen kann das mein Vater seine frühen Hefte beim Altpapiersammeln ergattert hat und für die Beilagen damals kei Interesse hatte.

[Predantus]

Mir ist ganz dunkel in Erinnerung, daß der BVJW mal mit dem Gedanken gespielt haben soll, die Beilagen wohl in einer der Reprintmappen als Füllmaterial unterzubringen. Damals war wohl geplant, nur die Hefte 1 bis 89 in Form von Reprintmappen herauszubringen. Und da für die letzte Mappe keine zwölf Hefte mehr vorgelegen hätten, sollte diese eventuell mit den Beilagen aufgefüllt werden. Dann aber hat man sich doch wohl entschieden, mit der Runkelserie fortzufahren.

[Blechreder]

Meines Wissens wurden die Beilagen per Hand in die Hefte eingelegt und deshalb nicht der gesamten Auflage beigefuegt.
Die Knappheit der Beilagen duerfte damit und mit der Tatsache, dasz sie oft sehr stark ideologisch gefaerbt sind, zusammenhaengen. Sowas ho(e)b(t) man nicht unbedingt auf. "Klaus und Hein erzaehlen aus dem Pionierleben" (Nr. 25-36) sind in dieser Hinsicht heute noch echte Brueller
"Steinchen an Steinchen" (39-59 und 62-69) sind nicht mehr ganz so extrem, vertiefen und erweitern vielmehr meist (nicht immer) die in den Heften der Neos-Serie angeschnittenen Themen.
Es gab noch zwei Verlagsmitteilungen (37 und 70).
Dann habe ich mal etwas von Beilagen zu Heft 86 und 108 gehoert, habe aber keine Ahnung, ob diese wirklich existieren. Vielleicht weisz hier ja jemand Becheid

[FranzJägerBerlin]

Nee, in allen Heften waren sie wohl nicht drin. Die Auflage war wohl nur so bei etwa 40.000 bis 60.000. Genau weiß ich die Zahl aber nicht. Wird wohl wegen Papiermangel nicht anders möglich gewesen sein
Aber was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde ist, wie die Beilagen eigentlich in die Hefte kamen: lose oder eingeklebt, da ich schon Beilagen gesehen habe, die am Falz noch Reste von Kleber und Heft hatten und auch welche die ohne solche Spuren sind.

[Tangentus]

@ Predantus:
um es richtigzustellen - der BVJW hat mit diesem Gedanken nicht gespielt, das war eine Idee von mir, die ich auf meiner Homepage in einem Beitrag untergebracht habe. Auch gegenüber dem Verlag habe ich es damals vorgeschlagen, als die Sache mit der ursprünglich geplanten letzten Reprintmappe aktuell wurde. Der Verlag hat es aber nicht aufgegriffen, sondern bekanntlich mit den Reprints über die Nr. 89 hinaus fortgesetzt - aus heutiger Sicht wohl die bessere Entscheidung. Und die Möglichkeit, die Beilagen nachzudrucken (z.B. in einem speziellen Sammelband) besteht ja weiterhin...

[Predantus]

Dann habe ich wohl was verwechselt. Ich wußte nur noch, daß ich es irgendwo gelesen habe.
Aber ist ja auch nicht tragisch. Oder?

[Tangentus]

Nö

[Pierrot]

Was ist eigentlich an diesem ideologischen Mist sammelwürdig? Rechtfertigt der alleinige Aspekt das es dem Mosaik beigelegt werden mußte eine Einstufung als "Mosaikbeilage"? Eine gute Entscheidung von Seiten des Verlages diesen roten Schwachsinn nicht nochmals zu verbreiten....Es wäre genau so schwachsinnig die Werbung von LEGO, die manchmal den Abrafaxen Anfang der 90-er Jahre eingeklebt war, in 25 Jahren als "Mosaikbeilage" nachzudrucken, oder sehe ich das falsch?...

[Orlando]

Sicher war ein großer Teil der Beilagen Stuß und Demagogie. Aber es gab auch eine ganze Reihe unpolitische. Ich sehe mir die Blätter hin und wieder gern an. Mittlerweile hat man genügend Abstand gewonnen um herzlich darüber zu lachen.

[Tangentus]

Der Grund für die Sammelwürdigkeit (wobei jeder Sammler natürlich mit sich selbst abmachen muss, was sammelwürdig ist und was nicht) liegt darin, dass diese Blätter mit Zeichnungen der Mosaikzeichner versehen sind.
Die Reihe "Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben", die mehr Ideologie-lastig ist, enthält Comicstories, während die Serie "Steinchen an Steinchen" hauptsächlich technisch-naturwissenschaftliche Grafiken und Cartoons enthält.
Die seltenen Verlagsmitteilungen an die Leser beinhalten sogar Digedag-Abbildungen, die nicht in den Mosaikheften vorkommen und sind deshalb besonders beliebt.

[Blechreder]

@Pierrot: Ja!
Mag sein, das Klaus und Hein aus heutiger Sicht oft hart an der Grenze agierten, wenn ich mir von meinem Vater anhoere, welche Bedeutung damals Aktionen wie "Max braucht Eisen" auch fuer Kinder hatte, ist es damals vielleicht gar nicht so uebertrieben gewesen. Gerade Steinchen an Steinchen hat die Ideologie dann aber (nicht immer) recht gut hinter (natur)wissenschaftlichen Erklaerungen versteckt. Wenn man das Mosaik als zeitgeschichtliches Dokument betrachtet, wozu ich (gerade fuer die fruehen Hefte, v.a. die Neos- und Erfinder-Serie) immer staerker tendiere, gehoeren die Beilagen einfach dazu. Weiterhin bestand bei Steinchen... meist ein inhaltlicher Zusammenhang zum Mosaik, was deinen Vergleich mit Werbung entkraeftet.
Und nicht zum Schlusz trug die Erfuellung des "erzieherischen Auftrages" mit Hilfe der Beilagen (die wahrscheinlich nicht umsonst in einer kritischen Phase das Mosaik "begleiteten") dazu bei, das Heft von Ideologie und Propagande weitgehend frei zu halten.

[Predantus]

@Pierrot, in einer Beziehung hast du sicher recht, die Beilagen werden wohl tatsächlich zum größten Teil nur deshalb gesammelt, weil sie dem Mosaik beilagen und auch von den gleichen Leuten gezeichnet wurden. Ganz sicher sind sie auch nur deshalb so teuer. Aber ich vermute mal, hätten sie dem Mosaik nicht beigelegen, obwohl sie von den gleichen Leuten gezeichnet sind, dann wären sie heute kein solches Sammlerobjekt. Mit Ausnahme vielleicht derjenigen Beilagen, auf denen die Digedags abgebildet sind.

[Reniarenail]

In welchem Zusammenhang waren denn dort noch die Digedags abgebildet?

[Predantus]

Also mit Sicherheit waren sie auf der Beilage von Heft 86, eine Art Einlegeblatt. Stichwort: "Liebe Mädchen und Jungen, liebe Eltern". Es ist so eine Art Meinungsumfrage.

[Bhur]

Es gab eine Leserumfrage die einem Heft beilag. Auf diesem Zettel sieht man Dig und Dag wie sie eine Schriftrolle in der Hand halten, darunter sind einige Fragen zur aktuellen (Mj. Treskow...) Geschichte.

[Reniarenail]

Ja, stimmt, Dräger hat mal vor dem Microfon erzählt, daß er alleine mit einer Frau Zimmermann als Zeichnerin diese Beilagen angefertigt hat. Als Hegen davon Wind bekam, soll er gesagt haben: "Wenn Sie das unbedingt machen müssen, dann bitte zu Hause in Ihrer Freizeit, aber nicht bei mir ...!"

[Dieser Beitrag wurde von Reniarenail am 11. März 2001 editiert.]

[gbg]

Reniarenail hat recht, so oder ähnlich soll es sich abgespielt haben, selbst die beiden fehlenden Beilagen waren fertig gestellt, aber durch den Verlagswechsel nicht gedruckt worden. Es wäre toll, wenn davon mal einige auftauchten, um zu sehen was da überhaupt behandelt wurde.
Bis ca vor 10 Jahren hat sich eigentlich niemand so richtig für diese Beilagen interessiert, wenn nicht mal Lothar Dräger beim Mosaik-Club Apolda zu Gast gewesen wäre und hätte davon berichtet. ich denke seit dieser Zeit hat der eine oder andere signierte Beilagen von L.D. und die Beilagen sind erst einmal in das Bewusstsein der Sammler gerückt.
1990 konnte man "billig" an die Dinger kommen, im Gegensatz zu heute.

[Reniarenail]

Ich glaube, ich erinnere mich noch an die Beilage aus #37, als der Verlagswechsel bevorstand! Lief da nicht schon eine Vorschau auf die neue Weltraumexpedition ab, auch auf eine Planung der Erfinderserie?! Aber auf jeden Fall stand der Raketenstart in Heft 45 schon fest! War nicht auch ein Bild mit den Digedags, Bhur Yarm und weiteren Besatzungsmitgliedern im Raumschiff zu sehen?

[Predantus]

Na sag ich doch, hätten die Beilagen nicht im Mosaik sondern was weiß ich wo beigelegen, dann würde sich heute keiner dafür interessieren. Da sieht man mal wieder, wie eine Nachfrage künstlich hergestellt werden kann.
Ich möchte nicht wissen, wieviele dieser Beilagen schon damals ungelesen im Müll gelandet sind.

Übrigens, weiß jemand näheres über die Beilage, welche dem heft 108 oder 109 beigelegen haben soll? Es soll doch irgend so eine Aufruf von Altenburger an die Leser gewesen sein. Ich habe aber auch schon gehört, daß diese Beilage nur ein Mysterium sei und nie wirklich existiert hat. Ich jedenfalls kenne sie nicht. Hat sie einer von euch?

[Dieser Beitrag wurde von Predantus am 11. März 2001 editiert.]

[gbg]

@reni.. ich habe mal diese Beilage ins Netz gestellt. Obwohl Hegen diese Dinger nicht leiden mochte ist er doch darauf vertreten. siehe selbst.
Ich muss mich noch korrigieren, nur eine Beilage: die Nr. 38 ist nicht erschienen und da schwört aber Dräger, dass er sie abgeliefert hat.

@predantus. habe davon auch schon mal gehört, denke aber diese Sache wird mit der "letzten Beilage" verwechselt!
Gesehen habe ich sie jedenfalls noch nicht, erst wenn ich eine Kopie oder das Original mal in Händen gehabt habe, glaube ich an Fantome! Genauso soll noch ein weiteres englisches Mosaikheft(Digedags) außer der 105 existieren, bislang hat aber keiner je ein Bild gesehen.



[Dieser Beitrag wurde von gbg am 11. März 2001 editiert.]

[Predantus]

@gbg, also war meine Vermutung, daß es sich bei dieser letzten Beilage um ein Mysterium handeln könnte doch nicht so verkehrt.

Aber wie langweilig würde das Mosaiksammlerleben mit der Zeit werden, wenn es nicht immer mal wieder solche Gerüchte geben würde und man auf der Jagd nach neuen Informationen nichts neues mehr entdecken würde.

[Dieser Beitrag wurde von Predantus am 11. März 2001 editiert.]

[Predantus]

Auf der Rückseite der Beilage von Heft Nummer 37 befinden sich die beiden (Dig und Dag) auch. Dort teilen sie den Lesern mit, daß sich "Klaus und Hein" verabschieden, da man aus technischen Gründen in Zukunft keine Beilage mehr beilegen könne. Sodann wird darauf verwiesen, daß ab dem nächsten Mosaik der Verlag wechselt und man seine Leserbriefe von nun an an eine andere Adresse richten müsse.


Eigentlich ist es ja erstaunlich, daß die Digedags überhaupt mal den Weg auf einige dieser Beilagen gefunden haben, denn wenn ich recht informiert bin, hat HH diese nicht nur nicht gemocht sondern auch als vollständig überflüssig betrachtet. Deshalb durften sie ja auch nicht bei ihm im Studio gefertigt werden sondern mußten in freiwilliger Heimarbeit erstellt werden.
Stimmt das so?



[Dieser Beitrag wurde von Predantus am 11. März 2001 editiert.]

[Reniarenail]

@gbg, ja diese Beilage meinte ich! Erfreulich, sie wiedermal zu sehen, leider schlecht zu lesen! Auch Syria Kysur scheint dort abgebildet zu sein! Das Dig-und-Dag-Motiv ist das gleiche, was auf dem Brief war, der Weihnachten 1960 an meine Mutter ging (in Zusammenhang mit dem Weihnachtsgeschenk für mich und der Neujahrskarte). Das Musketier-Motiv vom Briefpapier war das, was auch auf dem Brief war, den ich Anfang der 70er von Hannes Hegen erhielt, als ich Fragen zur zeitlichen Reihenfolge hatte! Orlando hat ja so einen Brief auf seine Homepage gestellt, allerdings von W. Altenburger unterschrieben!

[Bhur]

@gbg:
Was hat es denn mit dem Auto auf sich, ich kann es kaum erkennen, wüsste es aber auch nicht ein zu ordnen?

[Atomino]

Ich bin voll dafür, dass wir beim Verlag mal Druck machen, dass die Beilagen als Reprinte wieder erscheinen. Wenn der Meister aber damals schon eine Antipathie dagegen hatte, wird es wohl schwierig werden, sie in den Reprint-Mappen unterzubringen.
Hat er denn überhaupt auch die Rechte an den Beilagen ??? Waren doch wohl eher Dräger-Werke.