Ja, zumal ja Kunst und speziell subkulturelle Kreativität (siehe auch Punk) grundsätzlich Sinn und Anspruch in Provokation und sogar Tabubrüche legt. Von Sachen wie Pasolinis 120 Tage will ich hier gar nicht anfangen. Es macht mich ganz wuschig wenn ich höre, dass Manara kleinlaut entschuldigend auftritt und er sich Plattheiten (pun intended) wie "ich liebe halt Frauen" von sich zu geben verpflichtet fühlt. In früheren Jahrzehnten hätte er doch mit Serpieri die Zunge dem Publikum rausgestreckt und gesagt: "Wir machen Porno, wie andere Kunst machen. Und mal gucken in wievielen Ländern wir auf dem Index landen.", während ihre Finger das Victory-Zeichen machen. Und jetzt plötzlich sollen sich die Künstler für die Freiheit der Kunst entschuldigen? Was für'n Sch... Allerdings gebe ich zu, dass Manaras Schwarze, wobei ich mal wieder den "Tag des Zorns" herbeizitiere, im Vergleich zu Dany sehr unverdächtig unrassistisch daherkommen. Trotzdem werde ich den Verdacht nicht los, dass das ne ganz schön scheinheilige Nummer ist und ehrlich gesagt gefällt mir der Platthaus-Artikel (siehe drüben im Carlsen-Thread) eher nicht. Differenziert finde ich den nicht, eher auch altväterlich. Macht aber nix, ist halt genau wie ich einer, der was zum Thema sagen möchte. Vielleicht gelingt es ihm ja besser, bei seiner einen, glattgebügelten Meinung zu bleiben, wo ich aus der Differenziertheit gar nicht mehr rauskomme.![]()


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liver
Kurz d'rüber nachgedacht: Um Rassismus zu sein, fehlt mir hier die Komponente des Herabsetzens, Diskriminierens bei gleichzeitiger Überzeugung der eigenen Höherwertigkeit. Dass 'Otto Normal-Kinogänger' Filme aus bestimmten Regionen eher nicht kennt, scheint mir mit 'Ignoranz' besser belabelt als mit 'Rassismus'.

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