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Ergebnis 351 bis 375 von 599

Thema: Wie gehen Comicverleger und -leser mit Wokeness-Themen um?

  1. #351
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    Wild Wedding
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    Zitat Zitat von Pip Beitrag anzeigen
    Ich möchte aber auch nochmal Tim im Kongo erwähnen, der Band wurde bereits in den 60ern wegen Kolonualismus- und Rassismuskritik aus dem Programm genommen und über Jahre nicht nachgedruckt, diese ganze Debatte ist also nicht neu. Hergé konnte im Gegensatz zu Dany zugeben das er Vorurteile hatte und davon beeinflusst war und genau das ist für mich ein extremer Unterschied. Ich habe weiter vorn im Thema schon mal gesagt das ich mich in erster Linie nichtmal so sehr über die Darstellung in Danys Gorgone aufrege, sondern mehr über Danys Reaktion. Niemand von uns ist perfekt, wie treten alle mal in Fettnäpfchen, das wichtige ist aber wie man damit umgeht, Dany erkennt keinen Fehler an, zieht nichtmal in Erwägung das er einen Fehler gemacht hat, die anderen sind das Problem, er ist das wahre Opfer usw., das ist lächerlich und ob er sich irgendwann vorher mal entschudigt hat spielt keine Rolle, denn das aktuelle Interview zeigt wieviel diese Entschuldigungen wert waren, nämlich nichts.
    Das ist halt das Problem an der Art, WIE über den angeblichen Rassismus in diesem Album diskutiert wird: Nieman hat mit Dany gesprochen, sondern es wurde nur über ihn gesprochen. Davon, und weil das Album aus dem Verkauf genommen wurde, fühlt sich der Künstler halt persönlich angegriffen - und auf Angriff reagieren die meisten Menschen mit einer Verteidigungshaltung. Gerade, wenn man sich keiner Schuld bewusst ist, werden die meisten Leute eben nicht reflektieren, sondern in die Defensive gehen - was dann als "bockig" und "nicht einsichtig" wahrgenommen und indirekt als Beweis der Schuld verstanden werden wird. Und so dreht sich das Empörungskarussel munter eine Stufe weiter...

  2. #352
    Mitglied Avatar von brilli
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    Zitat Zitat von albert-enzian Beitrag anzeigen
    Hmmm, ist das wirklich so?
    (…)
    Sieht man hier wirklich gravierende Unterschiede zwischen schwarz, weiß, braun oder gelb?
    Ich sehe sie definitiv nicht.

    Zitat Zitat von albert-enzian Beitrag anzeigen
    Ich glaube, Dany kann Frauen gar nicht mehr anders zeichnen.
    Und damit kommen wir zu einem wichtigen Punkt, nämlich dem Stil eines Zeichners. Stil und Zeichner gehören zusammen (explizite Stilkopien ausgenommen) und das ist ein Entwicklung über viele Jahre. Das kann ich mögen oder nicht, das kann zeitgemäß sein oder nicht, das kann gut oder schlecht gemacht sein. Dany ist jetzt 82, der wird seinen Stil sicher nicht mehr ändern. Und wir haben vor vielen Seiten (oder in einem anderen Thread?) schon mal darüber gesprochen. Danys Stil fanden wir lange Jahre in Ordnung, er war damit erfolgreich. Jetzt auf einmal ist es nicht mehr politisch korrekt. Manara hat jahrzehntelang spärlich bekleidete junge Frauen gezeichnet. Das wurde genausolange erfolgreich verkauft und war in Ordnung, plötzlich ist es Schmuddelkram und sexistisch.

    Ehrlich, wenn sich die ganz jungen Leute darüber aufregen, meinetwegen, die Zeiten ändern sich. Aber sie müssen es auch nicht kaufen. Bei den Älteren und Alten, die diese Dinge immer gerne gekauft haben, ist diese Haltung in meinen Augen verlogen. Und wenn ich mir die Darstellungen von Frauen in manchen Mangas anschaue, deren Zielpublikum die Jüngeren sind, dann sind Dany und Manara Chorknaben.

    Vielleicht sollten wir über einen etwas entspannteren Umgang mit diesen Dingen nachdenken.

  3. #353
    Friend of Jodie Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Pip Beitrag anzeigen
    (...) Wenn du relativ weit ausholen muss um zu erklären warum eine Darstellung nicht rassistisch ist, dann ist sie vielleicht doch rassistisch?
    Natürlich kann man rassistische Darstellungen nutzen um zu kritisieren, zu kommentieren und sie ad absurdum zu führen, die Darstellung bleibt aber trotzdem rassistisch. (...)
    Dasselbe mit der Darstellung von Schwarzen, Baba in Asterix als schwarzer Mann mit knallroten Schlauchbootlippen ist eine rassistische Darstellung egal in welchem Kontext, der Kontext entscheidet nur ob die Verwendung dieser Darstellung problematisch ist oder nicht und es ist die Aufgabe des neuen Werks diesen Kontext zu geben. (...)
    So formuliert reduzierst Du 'rassistisch' auf einen wertfreien, beschreibenden Begriff, der lediglich besagt, dass 'Rassenmerkmale' dargestellt werden (oder im Falle der Karikatur überzeichnet dargestellt). Diese 'sachliche' Verwendung ist heutzutage insofern problematisch, als es laut aktuellem Stand der Wissenschaft gar keine sich unterscheidenden menschlichen Rassen gibt. Erstens. Zweitens: Du verwendest den Begriff hier 'wertfrei' und fügst die Wertung 'separat' hinzu, indem Du den Begriff 'problematisch' hinzu nimmst. Damit sagst Du dann quasi, dass es 'unproblematische' rassistische Darstellungen gibt/geben kann. - Das kann man so machen, erschwert aber ob dieser unterschiedlichen Begriffsverwendung die Diskussion. Denn Dany (und anderen) wird ja die rassistische Darstellung zum Vorwurf gemacht, insoweit steckt da (und in der Diskussion hier wie fast überall und eben auch im allgemeinen Begriffsverständnis) die Wertung der Darstellung als 'problematisch' bereits impliziet im Begriff 'rassistisch' mit drin.

    Zitat Zitat von Pip Beitrag anzeigen
    (...) Ich kann auch verfassungswidrige Nazisymbole straffrei nutzen, z.B. in Dokumentationen, Filmen etc., das macht die Symbole nicht weniger verfassungswidrig, es ist meine Aufgabe den Symbolen den Kontext zu geben, der notwendig ist um sie akzeptabel zu machen. (...)
    Kleine Korrektur: Es gibt keine 'verfassungswidrigen' Symbole. Es gibt nur verfassungswidrige Organisationen (Parteien, Vereinigungen). Und für die zu werben, steht unter Strafe (ist ergo 'verboten'). Das gilt natürlich auch für Werbung mittels des öffentlichen Zeigens von Symbolen (der Gesetzestext spricht hier von 'Propagandamitteln'), die eben für diese Organisationen stehen. Es ist also nicht das Symbol, das verboten ist, sondern die Organisation und die Werbung für diese. Zu anderen Zwecken als der Werbung ist die Verwendung derartiger Symbole nicht verboten. Einige dieser 'anderen Zwecke' sind in § 86 StGB, Absatz 4, ausdrücklich genannt.
    Insofern passt Dein Vergleich hier nicht, weil es eben keine 'verbotenen' Symbole gibt, sondern lediglich die Verwendung von Symbolen zu bestimmten Zwecken verboten ist oder eben nicht. - Im Gegensatz dazu gibt es aber eben durchaus 'rassistische' Darstellungen.
    Geändert von ZAQ (16.07.2025 um 14:27 Uhr)
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  4. #354
    Mitglied Avatar von brilli
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    Ich würde so gern ein Mangabeispiel hochladen, bin aber zu doof … Copy&Paste klappt diesmal nicht.

  5. #355
    Friend of Jodie Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von brilli Beitrag anzeigen
    (...) Und damit kommen wir zu einem wichtigen Punkt, nämlich dem Stil eines Zeichners. Stil und Zeichner gehören zusammen (explizite Stilkopien ausgenommen) und das ist ein Entwicklung über viele Jahre. Das kann ich mögen oder nicht, das kann zeitgemäß sein oder nicht, das kann gut oder schlecht gemacht sein. Dany ist jetzt 82, der wird seinen Stil sicher nicht mehr ändern. Und wir haben vor vielen Seiten (oder in einem anderen Thread?) schon mal darüber gesprochen. Danys Stil fanden wir lange Jahre in Ordnung, er war damit erfolgreich. Jetzt auf einmal ist es nicht mehr politisch korrekt. Manara hat jahrzehntelang spärlich bekleidete junge Frauen gezeichnet. Das wurde genausolange erfolgreich verkauft und war in Ordnung, plötzlich ist es Schmuddelkram und sexistisch.

    Ehrlich, wenn sich die ganz jungen Leute darüber aufregen, meinetwegen, die Zeiten ändern sich. Aber sie müssen es auch nicht kaufen. Bei den Älteren und Alten, die diese Dinge immer gerne gekauft haben, ist diese Haltung in meinen Augen verlogen. Und wenn ich mir die Darstellungen von Frauen in manchen Mangas anschaue, deren Zielpublikum die Jüngeren sind, dann sind Dany und Manara Chorknaben.

    Vielleicht sollten wir über einen etwas entspannteren Umgang mit diesen Dingen nachdenken.
    Das unterschreib ich. Insbesondere den letzten Satz. Entspannterer Umgang täte vielfach gut. Ich muss mich nicht über jede Beleidigung aufregen (und wenn ich es tue, tu ich damit nur dem einen 'Gefallen', der mich beleidigt hat und nichts ärgert den mehr als wenn ich seine Beleidigung schlicht ignoriere). Und ich muss mich schon gar nicht 'fremd-aufregen', sprich: Mich nicht über (mögliche) Beleidigungen aufregen, die gar nicht auf mich zielen.

    Witzigerweise musste ich gestern auch an die von Dir genannten Dany und Manara denken. Und dann kam mir dazu noch Hermann in den Sinn: Dem wirft man ja oft vor, er könne keine 'Sexy-Frauen' zeichnen. Man sieht: Egal, ob man Frauen so zeichnet oder eben grade anders: Es wird immer jemanden geben, dem das so, wie mans macht, kritikwürdig erscheint. Neben 'entspannterem Umgang' wäre daher wohl auch etwas mehr 'Toleranz' hilfreich: Wenn mir die Darstellung von Frauen bei Manara, Dany oder Hermann nicht gefällt, kann ich das ja so sagen. Ich muss es aber nicht so formulieren, dass ich damit den Zeichner oder diejenigen, die das Gezeichnete so wie es ist mögen, angreife...

    Christian Morgenstern hat mal gesagt: "Alles, was man mit Liebe betrachtet, ist schön." Das sagt, wie ich finde recht treffend, dass es bei der Beurteilung von etwas weniger auf das Betrachtete ankommt, sondern mehr auf den Betrachter. - Bedeutet hier: Wer für die Frauen, so wie von Hermann, Dany, Manara oder sonstwem, beim Betrachten keine 'Liebe' empfindet, findet es halt nicht schön. Muss ja auch nicht. Aber man sollte doch soviel Zugeständnis an andere machen, dass man denen zugesteht, ein anderes 'Liebesempfinden' (beim Betrachten) zu haben als man selbst. Niemand ist schließlich das Mass aller Dinge.
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  6. #356
    Friend of Jodie Avatar von ZAQ
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    PS: Und Stichwort Dany sei nun mal ein 'alter, weisser Mann': Ja. Mag sein. Aber: Er hat Frauen schon seit Jahrzehnten so gezeichnet, wie er es eben tut. Also auch dann schon, als er noch ein 'junger, weisser Mann' war. Mit dem Alter hat es also nix zu tun...
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  7. #357
    Mitglied Avatar von brilli
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Niemand ist schließlich das Mass aller Dinge.
    Hach, das sollten sich viele gülden einrahmen.

  8. #358
    Mitglied Avatar von Anasor
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    Fakt scheint aber zu sein, dass niemand innerhalb der Comicszene diesen Band bzw. den Zeichenstil von Dany darin in irgendeinerweise angeprangert hätte!
    Vor allem wenn man seinen bisherigen Zeichenstil kennt! Hier wäre es ein typisches "lesen oder meiden" gewesen...

    Jetzt, wo jmd. von ausserhalb sich über die Darstellungen empört und in den Zusammenhang zur heutigen Gesellschaftsansicht stellt, entsteht erst die Diskussion um das Werk.

    Wer sich nochmal einen Überblick verschaffen will, empfehle ich folgenden Link, auf dem auch das Video der Influencerin zu sehen ist:
    https://www.blackaustria.info/2024/1...itisch-spirou/

    Im Grunde sind es doch drei Szenarien, die ggfs. voneinander getrennt, betrachtet werden sollten:

    1) Die Influencerin
    Eine engagierte junge Influencerin bekommt einen Comic in die Hand und moniert die Darstellung einer Völkergruppe. Sie ist nicht in der Comicszene bewandert und besitzt daher keine weiteren Informationen zu Zeichner, Verlag oder Leserschaft! Sie betrachtet als nur diesen "aktuellen" Comic und ist über die immer noch heutige Darstellung von dunkelhäutigen Menschen (zu Recht) empört.
    Wenn man nur ihr Video sieht, kann man dieser Darstellung problemlos folgen! Entsprechend breitet sich ein Shitstorm unter der Bevölkerung aus, denen sich am Ende Verlag, Zeichner und Leserschaft stellen müssen!

    2) Der Verlag
    Nach bereits einigen Tagen reagiert der Verlag, was sicherlich richtig ist! Schweigen und zu hoffen, dass keine weiteren Einbussen hinzunehmen wären, wäre hier der falsche Weg gewesen. Der Verlag distanziert sich allerdings vom Werk seines Zeichners und ruft den Comic zurück bzw. will die Stellen korrigieren lassen! Man befürchtet Rufschädigung für die Serie Spirou!
    (Was wäre wohl gewesen, wenn es nur ein normales Dany-Album gewesen wäre?)

    3) Der Zeichner

    Dany versteht die Welt nicht mehr! Er zeichnet seine Comics genauso, wie die letzten Jahrzehnte und plötzlich kommt aus dem Off ein Shitstorm. Der Verlag, der bisher gutes Geld mit ihm verdient hat, lässt ihn einfach fallen und stempelt ihn zum Sündenbock. Für ihn ist eine Änderungs seines Stils keine Alternative und weigert sich, die Korrekturen am Band selbst vorzunehmen.


    Alle drei Bereiche haben ihre Sichtweise und Berechtigung - jeder dieser Bereiche könnte ausführlich diskutiert werden und dabei müsste man die Sicht- und Handlungsweise der Akteure berücksichtigen. Alle hätten vllt. anders, sensibler und sinnhaftiger agieren können.

    Man kann froh sein, dass diese Diskussion nicht sogar noch auf das Leseverhalten der Comicszene ausgedehnt wurdr. Nach dem Motto "der Zeichner/Verlag produziert ja nur das, was der Leser will"! Und schon würde die Comicszene in den Medien zusätzlich negativ beleuchtet...

  9. #359
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Kleine Korrektur: Es gibt keine 'verfassungswidrigen' Symbole. Es gibt nur verfassungswidrige Organisationen (Parteien, Vereinigungen). Und für die zu werben, steht unter Strafe (ist ergo 'verboten'). Das gilt natürlich auch für Werbung mittels des öffentlichen Zeigens von Symbolen (der Gesetzestext spricht hier von 'Propagandamitteln'), die eben für diese Organisationen stehen. Es ist also nicht das Symbol, das verboten ist, sondern die Organisation und die Werbung für diese. Zu anderen Zwecken als der Werbung ist die Verwendung derartiger Symbole nicht verboten. Einige dieser 'anderen Zwecke' sind in § 86 StGB, Absatz 4, ausdrücklich genannt.
    Insofern passt Dein Vergleich hier nicht, weil es eben keine 'verbotenen' Symbole gibt, sondern lediglich die Verwendung von Symbolen zu bestimmten Zwecken verboten ist oder eben nicht. - Im Gegensatz dazu gibt es aber eben durchaus 'rassistische' Darstellungen.
    Du kennst offenbar § 86a StGB nicht: Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen

    https://dejure.org/gesetze/StGB/86a.html
    Quot libros, quam breve tempus – So many books, so little time.
    (Stephen King/ Frank Zappa)

  10. #360
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    Doch, kenn ich. Aber auch da geht es -wie beim Vorgänger, § 86, auf den in 86a, Absatz 3, ausdrücklich verwiesen wird- nicht um die Symbole, sondern deren Verwendung. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
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  11. #361
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Simulacrum Beitrag anzeigen
    Du kennst offenbar § 86a StGB nicht: Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen

    https://dejure.org/gesetze/StGB/86a.html
    Stimmt und stimmt nicht. Das Symbol an sich ist nicht verfassungswidrig. Nur die Verwendung des selben in Zusammenhang mit verfassungswidrigen Tätigkeiten. (Oder solchen, die man dafür halten könnte.)

    2) 1 Kennzeichen im Sinne des Absatzes 1 sind namentlich Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen. 2 Den in Satz 1 genannten Kennzeichen stehen solche gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Swastika

  12. #362
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Doch, kenn ich. Aber auch da geht es -wie beim Vorgänger, § 86, auf den in 86a, Absatz 3, ausdrücklich verwiesen wird- nicht um die Symbole, sondern deren Verwendung. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
    Deine Worte waren
    Zu anderen Zwecken als der Werbung ist die Verwendung derartiger Symbole nicht verboten.
    und decken sich nicht mit § 86a, das Verbreiten ist schon strafbar

    Und Pip kann das wohl etwas verkürzt ausdrücken ... in einem Comicforum.
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  13. #363
    Friend of Jodie Avatar von ZAQ
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    @Anasor: In Beitrag 358 hast Du die Sache sehr schön zusammengefasst und gut auf den Punkt gebracht. Danke dafür.

    Das bietet mir die Basis, mal meine Halt- und Meinung dazu zu skizzieren:

    "Ich möchte in einer Welt leben, in der ich aus der Toilette trinken kann ohne Ausschlag zu bekommen!"

    1.) Die Influencerin:
    Aus dem großen zeitlichen Abstand zwischen Veröffentlichung des Comics und der des Videos ist es legitim, zu vermuten, dass die Influencerin mit Comics nicht sehr stark vertraut ist. Wäre sie zB regelmässige Spirou-Leserin, wäre ihr der Band sicher viel früher übel aufgestossen. Zudem lässt ihre Kritik im Video nicht erkennen, dass sie den Band überhaupt gelesen hat (ich unterstelle: Hat sie nicht. Ist aber unerheblich: Da sich ihre Kritik rein und ausschließlich auf einige ausgewählte Panels beschränkt, die in keinerlei Kontext verortet werden, bewegt sich auch die Kritik auf einem Niveau, das eine Lekture des Comics nicht voraussetzt.). Kurz: Sie spricht von etwas, von dem sie im Grunde keine Ahnung hat, ihre Kritik ist folgerichtig (erkennbar!) oberflächlich und substanzlos. - Aber: Ich möchte in einer Welt leben, in der auch derartig grottige und unbegründete Kritik vorgebracht und verbreitet werden kann und darf.

    2.) Die Follower: Schon aus den Begrifflichkeiten Influencer/Follower ergibt sich, dass Follower 'Einflussnehmern' folgen, ergo zu bequem oder zu dumm sind, sich eine eigene Meinung zu bilden und daher anderen Meinungen 'folgen'. Das find ich falsch und fatal. - Aber ich möchte in einer Welt leben, in der jeder die Freiheit hat, sich eine eigene Meinung zu bilden, was einschließt, dass jeder das Recht hat, diese Freiheit 'an der Garderobe abzugeben'.

    3.) Der Verlag: Im Gegensatz zu den Followern von Influencern erwarte ich von einem Verlag, dass er erkennbar(!, s.o.) oberflächliche, substanzlose Kritik als eben solche auch erkennt. Und dementsprechend reagiert, nämlich in einer Weise, dass klar wird, wie oberflächlich, substanzlos die Kritik ist und welche Konsequenzen er als Verlag aus derartiger Kritik zieht. Und ich erwarte von einem Verlag, dass er ebenfalls die Meinung von 'Followern' als das einschätzen kann, was sie ist: Nämlich keine Meinung. Und dass man als Verlag auch daraus die entsprechenden Konsequenzen zieht: Sich 'dem Mob' zu beugen (ebenso unreflektiert, wie die Kritik ist), ist mMn keine angemessene Konsequenz. Sich der 'Dummheit' mit 'Kompetenz' und Argumenten entgegen zu stellen, wäre eine Konsequenz gewesen, die ich von einem Verlag erwarten würde. - Also: Ich möchte in einer Welt leben, in der Verlage sich vor dem Verlegen darüber klar werden, ob und warum sie etwas verlegen - oder eben grade nicht. Und wenn sie sich dann fürs Verlegen entscheiden, dann sollten sie bei 'Gegenwind' nicht einknicken, sondern mit den im Vorfeld gemachten Überlegungen zu dem Verlegten stehen.

    4.) Der Zeichner: Im Grunde dasselbe wie beim Verlag: Er soll wissen, was er tut und anschließend dazu stehen. Unterstellt, dass Dany kein Rassist ist, wäre mMn eine angemessene Reaktion auf die entsprechende Kritik gewesen, wenn er gesagt hätte: "Ich bin kein Rassist. Ich habe meine Zeichnungen so gut gemacht, wie ich konnte. Wenn sie so geraten sind, dass sich einige Betroffene davon rassistisch beleidigt fühlen, dann bitte ich diese um Entschuldigung, dass ich nicht fähig war, meine nicht-rassistische Haltung in meinen Comics besser deutlich machen konnte. Aber ich habe es so gut gemacht, wie ich konnte und ich werde es nicht ändern, weil ich es eben nicht besser machen kann. Und allen, die sich stellvertretend empören, ohne selbst betroffen zu sein, denen sage ich: Geht kacken!" - Ich möchte also in einer Welt leben, in der sich jeder bemüht, kein *A*R*S*C*H*L*O*C*H* zu sein. Dass es nicht jedem immer auch gelingt, liegt in der Natur der Sache.

    Unterm Strich und in kurz: Jeder hat das Recht einen Narren aus sich zu machen. Das schließt ein, dass er auch damit leben muss, dass andere ihn dann einen Narren nennen.

    Sorry für die *V*E*R*S*A*L*I*E*N*-Schreibweise, aber ohne dem zensiert die Software den Begriff oben...
    Geändert von ZAQ (16.07.2025 um 18:06 Uhr)
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  14. #364
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    Zitat Zitat von Simulacrum Beitrag anzeigen
    (...) das Verbreiten ist schon strafbar (...)
    Nö. Das Verbreiten ist (zB in den in § 86, Absatz 4 genannten Fällen) nicht strafbar. Auch wenn der Unterschied 'klein aber fein' ist, sollte es eigentlich möglich sein, zwischen "Symbol" und "Verwendung von Symbol" unterscheiden zu können. Spätestens, wenn man mit der Nase drauf gestoßen wird.
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  15. #365
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    Zitat Zitat von Simulacrum Beitrag anzeigen
    (...) Und Pip kann das wohl etwas verkürzt ausdrücken ... in einem Comicforum.
    Natürlich kann er. Und ich kann es dann genauso gut korrigieren - und darauf hinweisen, dass aufgrund der Korrektur der Vergleich (rassistische Darstellung - verfassungswidrige Symbole) nicht zutrifft.
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  16. #366
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Simulacrum Beitrag anzeigen
    .. nicht mit § 86a, das Verbreiten ist schon strafbar
    Grundsätzlich schon, aber....

    § 86 StGB
    (4) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht, wenn die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.

    (5) Ist die Schuld gering, so kann das Gericht von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen.
    Edit:
    Danach hätte m.M. damals bei Max Comics Band 4 "Thor Vikings" das Symbol auf dem Heckflügel der Messerschmidt gar nicht umretuschiert werden müssen.
    Womit wir wieder beim Thema wären: "Sind Comics Kunst?"
    Geändert von albert-enzian (16.07.2025 um 18:13 Uhr)

  17. #367
    Mitglied Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    PS: Und Stichwort Dany sei nun mal ein 'alter, weisser Mann': Ja. Mag sein. Aber: Er hat Frauen schon seit Jahrzehnten so gezeichnet, wie er es eben tut. Also auch dann schon, als er noch ein 'junger, weisser Mann' war. Mit dem Alter hat es also nix zu tun...
    Dany fällt in die Gruppe alter weißer Mann. Diese Gruppe ist nie persönlich mit Rassismus oder Sexismus konfrontiert worden, sondern hat im Zweifel eher davon profitiert. Da fehlt einigen (aber nicht allen) alten weißen Männern die Sensibilität, wenn etwas in Rassismus oder Sexismus abgleitet.

    Ja, Dany war auch mal ein junger weißer Mann. Aber das war in den 60ern, als die Schwarzen noch als "Neger" bezeichnet wurden, die Rassentrennung in den USA gerade erst abgeschafft war, von Frauen wurde erwartet, dass sie nach der Heirat mit der Arbeit aufhören und sich nur um die Familie kümmern. Da passten seine Zeichnungen in die Zeit.

    Die heutigen jungen weißen Männer sind hingegen in einer Gesellschaft aufgewachsen, die diesbezüglich viel sensibler ist, in der Gleichberechtigung unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe ein allgemein akzeptiertes Ziel ist. Die heutigen jungen weißen Männer sind da oftmals viel sensibler.

    Insofern hat es doch was mit dem Alter zu tun, wenn auch indirekt.

    Zitat Zitat von Anasor Beitrag anzeigen
    Wer sich nochmal einen Überblick verschaffen will, empfehle ich folgenden Link, auf dem auch das Video der Influencerin zu sehen ist:
    https://www.blackaustria.info/2024/1...itisch-spirou/
    Vielen Dank für den Link. Mann, spricht die schnell. Ich habe das Video zweimal sehen müssen, um den ganzen Text zu verstehen.

    Auch wenn sie eine sehr emotionale Rede abgibt, mit ihrer Argumentation hat sie recht. Man kann es so sehen. Was in den 60ern gerade noch in die Zeit passte, geht im Jahr 2025 gar nicht. Man muss den Band schon sehr als Hommage an die 60er verstehen, um die Zeichnungen zu akzeptieren. Aber das funktioniert nicht, weil inhaltlich ein eher modernes Thema aufgegriffen wird. Insofern ist der Band misslungen.

    Zitat Zitat von albert-enzian Beitrag anzeigen
    Ich glaube, Dany kann Frauen gar nicht mehr anders zeichnen.
    So sieht es aus. Frauen mit normal großen Brüsten und Hüfte schafft er nicht. Ich mag den Stil nicht, weil er die Frauen damit extrem auf ihr Äußeres reduziert, und dann auch noch rein auf ein erotisches Äußeres.

    Da hat sich die Tiktokerin gegen Ende des Videos auf aufgeregt, über die "femme hypersexualisée". Aber das hätte für einen Shitstorm nicht ausgereicht. Sex ist immer noch beliebt ...
    Geändert von Anthracite (16.07.2025 um 18:39 Uhr)

  18. #368
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Aber das war in den 60ern, als die Schwarzen noch als "Neger" bezeichnet wurden,
    Hmmm, meine Kusine (oder Großkusine) hat sich in der Zeit selbst so bezeichnet. (War das adoptierte Kind meiner Großtante, aber nur ein Jahr älter als ich.) Fand keiner im Umfeld irgendwie abwertend.
    Wie Mick Baxter schonmal richtig anführte, Neger bedeutet eigentlich nur Schwarz.


    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    ...von Frauen wurde erwartet, dass sie nach der Heirat mit der Arbeit aufhören und sich nur um die Familie kümmern...
    Wenn ich mich nicht ganz irre, wurde sogar erst in den 60ern der Paragraph abgeschafft, nachdem Frauen ihre Ehemänner noch fragen mussten, ob sie überhaupt arbeiten dürften.

  19. #369
    Mitglied Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    zu vermuten, dass die Influencerin mit Comics nicht sehr stark vertraut ist. Wäre sie zB regelmässige Spirou-Leserin, wäre ihr der Band sicher viel früher übel aufgestossen. Zudem lässt ihre Kritik im Video nicht erkennen, dass sie den Band überhaupt gelesen hat
    Die Tiktokerin sagt im Video klar: Ihre Schwester habe sich das Comic gekauft, ihre Schwester habe wegen der Zeichnungen den Band nicht bis zum Ende gelesen und den Kauf bereut. Gemeinsam haben sie sich dann die Zeichnungen angeschaut.

    Also hat sie den Band nicht gelesen. Das ist auch in Ordnung, da sie nicht den Inhalt, sondern nur den Zeichenstil kritisiert.

  20. #370
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    @albert-enzian:

    Ja klar, um die Sozialadäquanz ging es Pips ja auch in seiner Argumention. Ich will hier auch keine OT-Diskussion starten, wann ein Verbreiten im strafrechtlich Sinn vorliegt

    Verbreiten im Sinne des § 86a StGB bedeutet, dass die Kennzeichen einemgrößeren Personenkreis zugänglich gemacht werden, wobei es genügt,
    wenn das Kennzeichen einer Person überlassen wird und der Täter mit
    der Weitergabe an eine größere, nicht mehr zu kontrollierende Zahl von
    Personen rechnet bzw. rechnen kann.


    Darum geht es in diesem Thread ja nicht.

    Im Wikipedia-Artikel zu § 86 a StGB war ich noch auf diese Entscheidung getroffen, die auch ganz schön auf den angeprochenen Kontext eingeht, in dem rassistische Darstellungen und Kennzeichen verfassungswidriger Parteien gezeigt werden, falls es wen interessiert.

    https://voris.wolterskluwer-online.d...1-f8257a3eda4d
    Quot libros, quam breve tempus – So many books, so little time.
    (Stephen King/ Frank Zappa)

  21. #371
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Also hat sie den Band nicht gelesen. Das ist auch in Ordnung, da sie nicht den Inhalt, sondern nur den Zeichenstil kritisiert.
    Also das kann man doch eigentlich nicht in Ordnung finden. Wenn ich mit so gewichtigen Hämmern wie "Rassismus" und Sexismus" losschlage, kann man den Text doch nicht von den Zeichnungen trennen.
    Das würde m.E. doch auch die vorstehend genannten §§ 86 und 86a ad absurdum führen. Denn dann könnte es auch keine Ausnahmen für die Verwendung von NS-Symbolen geben.

  22. #372
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Simulacrum Beitrag anzeigen
    @[URL="https://www.comicforum.de/member.php?u=18907"]

    Im Wikipedia-Artikel zu § 86 a StGB war ich noch auf diese Entscheidung getroffen, die auch ganz schön auf den angeprochenen Kontext eingeht, in dem rassistische Darstellungen und Kennzeichen verfassungswidriger Parteien gezeigt werden, falls es wen interessiert.

    https://voris.wolterskluwer-online.d...1-f8257a3eda4d
    Jo, hat mich interessiert. Und hier der im Leitsatz zum Urteil so wichtige Teilsatz:
    ....Hochladen von nationalsozialistische Symbole verherrlichenden Bildern ...
    Noch einmal zur Verdeutlichung, nicht das Symbol an sich ist verfassungswidrig, sondern die Verwendung für verfassungswidrige Tatbestände! Aber nun hör ich auch auf mit dem OT. Versprochen.

  23. #373
    Mitglied Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von albert-enzian Beitrag anzeigen
    Wenn ich mit so gewichtigen Hämmern wie "Rassismus" und Sexismus" losschlage, kann man den Text doch nicht von den Zeichnungen trennen.
    Hätte sich in dem Falle durch den Text irgendetwas geändert in der Beurteilung?

  24. #374
    Friend of Jodie Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    (...) Also hat sie den Band nicht gelesen. Das ist auch in Ordnung, da sie nicht den Inhalt, sondern nur den Zeichenstil kritisiert.
    Da bei Comics Text und Zeichnung untrennbar zusammen gehören (das ist ja das Wesen von Comics) kann es natürlich nie und nimmer 'in Ordnung' sein, das eine vom anderen getrennt zu beurteilen. Es fehlt zudem dann der Kontext, der -nicht nur bei Comics- immer zur Beurteilung dazu gehört*. Und grade wenn man bei der Kritik mit 'sensiblen' Themen wie Sexismus und Rassismus operiert, sollte man fundiert argumentieren und nicht derart 'leichtfertig' und oberflächlich, wie es die Influencerin hier tut.

    *Du selbst stellst ja zB den 'jungen' Dany auch in den zeitlichen Kontext der 60er Jahre und erklärst(!) ihn damit.
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  25. #375
    Friend of Jodie Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Hätte sich in dem Falle durch den Text irgendetwas geändert in der Beurteilung?
    Das ist doch nicht die Frage. Es macht schon einen Unterschied, ob ich zufällig, weil geschätzt, richtig liege, wenn ich sage 34 plus 67 ergibt 101 oder ob ich auf 101 gekommen bin, weil ich es mathematisch korrekt gerechnet habe...
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