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Thema: E.O.Plauen und Erika Fuchs

  1. #1
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Thumbs up E.O.Plauen und Erika Fuchs

    Ich war gestern erstmals in der Erich Ohser-Ausstellug in Plauen.

    Bilder zum Ansehen: https://www.facebook.com/media/set/?...8048623&type=3



    https://e.o.plauen.de/

    Dabei fiel mir auf, dass viele der frühen Ohser-Zeichnungen an den "frühen Hegen" erinnern.

    Es war eben Erich Ohser, der 1920 nach Leipzig kam, um hier an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe zu studieren, Hegen studierte 1943/44 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und 1947 bis 1950 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

    Ich kann die Plauener Ausstellung tatsächlich NUR EMPFEHLEN.

    Vorher war ich gestern noch im Erika Fuchs-Haus Schwarzbach/Saale, NATÜRLICH gibt es dort ebenfalls MOSAIK-Bezüge, HIER die Bilder von gestern, SOGAR EINS mit DIGEDAGS-Bezug:

    https://www.facebook.com/media/set/?...8053911&type=3


  2. #2
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Ja, die Galerie e.o. plauen ist wirklich einzigartig in Deutschland, ist sie doch das einzige Museum, welches einem einzelnen deutschen Comickünstler gewidmet ist. Nach Aussage der Stiftungsvorständin war das der Beharrlichkeit des Sohnes, Christian Ohser zu verdanken, sonst wäre der Nachlass wohl im Vogtlandmuseum gelandet und ähnlich wie Hegens Nachlass im ZFL hauptsächlich archiviert worden.

    Neben den Vater & Sohn Geschichten sind insbesondere auch viele Original-Karikaturen dort ausgestellt. Ohser hatte ja für die Wochenzeitung ,,Das Reich'' gezeichnet und insbesondere seine Stalin-Porträts sind sehr gelungen.
    Wenn man mal bei Wikipedia schaut, ist es schon eine erstaunliche Liste der Autoren, die für die Zeitung geschrieben haben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Reich

    Kriegsbedingt waren die Darstellungen mitunter recht drastisch, hier eine Karikatur aus meiner eigenen Originale-Sammlung:

    https://www.comicforum.de/attachment...9&d=1678911883

    Darauf ist zu sehen, wie der englische Löwe das Dahinscheiden Frankreichs im 2.WK bedauert, sich aber damit tröstet, dass er hoffentlich die Kolonien erbt.

    In der Hegen-Biographie wird Erich Ohser als Inspirationsquelle namentlich mit genannt.

  3. #3
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Leider wird da wohl nur bei Interesse geöffnet, wir waren zu zweit die einzigen Besucher und wurden von einer Angestellten extra in die oberste Etage gebracht und dort dann von einer anderen Dame empfangen, die sich wunderte, dass ich den Künstler gut kannte, sie erlebe wohl viel öfter Gegenteiliges.
    Inzwischen fahren auch die Plauener Stadtbusse mit Ohser-Zeichnungen beschmückt.
    Ich kann mir vorstellen, dass seine NS-Aktivitäten, die ihn ja schlussendlich zum Suizid führten, der Grund waren, ihn in der DDR "klein zu halten" und wenig zu veröffentlichen.

  4. #4
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von thowiLEIPZIG Beitrag anzeigen
    ...dann von einer anderen Dame empfangen, die sich wunderte, dass ich den Künstler gut kannte, sie erlebe wohl viel öfter Gegenteiliges.
    Ich bin beeindruckt! thowi du hast dich gut gehalten! Respekt!

  5. #5
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von thowiLEIPZIG Beitrag anzeigen
    ...Ich kann mir vorstellen, dass seine NS-Aktivitäten, die ihn ja schlussendlich zum Suizid führten, der Grund waren, ihn in der DDR "klein zu halten" und wenig zu veröffentlichen.
    Naja, ein Nazi war er nicht, im Gegenteil. Denunziation hat ihn ja ins Gefängnis gebracht und das drohende Todesurteil ihn in den Selbstmord getrieben. Man hätte auch einen Märtyrer aus ihm machen können. Allerdings hat er in der Zeitung ,,Das Reich'' Deutschlands Kriegsgegner ziemlich schonungslos entblößt, darunter eben auch Stalin und die Sowjetunion. Einer posthumen Nachkriegskarriere in der DDR war das sicher auch nicht zuträglich.

  6. #6
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Zitat Zitat von thowiLEIPZIG Beitrag anzeigen
    Leider wird da wohl nur bei Interesse geöffnet, wir waren zu zweit die einzigen Besucher und wurden von einer Angestellten extra in die oberste Etage gebracht und dort dann von einer anderen Dame empfangen, die sich wunderte, dass ich den Künstler gut kannte, sie erlebe wohl viel öfter Gegenteiliges.
    Inzwischen fahren auch die Plauener Stadtbusse mit Ohser-Zeichnungen beschmückt.
    Ich kann mir vorstellen, dass seine NS-Aktivitäten, die ihn ja schlussendlich zum Suizid führten, der Grund waren, ihn in der DDR "klein zu halten" und wenig zu veröffentlichen.
    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Ich bin beeindruckt! thowi du hast dich gut gehalten! Respekt!
    Man tut, was man kann.

  7. #7
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Zitat Zitat von thowiLEIPZIG Beitrag anzeigen
    Leider wird da wohl nur bei Interesse geöffnet, wir waren zu zweit die einzigen Besucher und wurden von einer Angestellten extra in die oberste Etage gebracht und dort dann von einer anderen Dame empfangen, die sich wunderte, dass ich den Künstler gut kannte, sie erlebe wohl viel öfter Gegenteiliges.
    Inzwischen fahren auch die Plauener Stadtbusse mit Ohser-Zeichnungen beschmückt.
    Ich kann mir vorstellen, dass seine NS-Aktivitäten, die ihn ja schlussendlich zum Suizid führten, der Grund waren, ihn in der DDR "klein zu halten" und wenig zu veröffentlichen.
    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Ich bin beeindruckt! thowi du hast dich gut gehalten! Respekt!
    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Naja, ein Nazi war er nicht, im Gegenteil. Denunziation hat ihn ja ins Gefängnis gebracht und das drohende Todesurteil ihn in den Selbstmord getrieben. Man hätte auch einen Märtyrer aus ihm machen können. Allerdings hat er in der Zeitung ,,Das Reich'' Deutschlands Kriegsgegner ziemlich schonungslos entblößt, darunter eben auch Stalin und die Sowjetunion. Einer posthumen Nachkriegskarriere in der DDR war das sicher auch nicht zuträglich.
    Richtig. Vor Allem seine NS-Aktivitäten waren dem Grund geschuldet, weiterarbeiten zu können und nicht im Krieg verheizt zu werden.

  8. #8
    Mitglied Avatar von gbg
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    Es gab im TV vor ca. 2 Monaten spät abends einen Film über Erich Kästner, dort wurde parallel auch der Weg Ohsers beleuchtet. Er hatte sogar eine Skizze wo Hitler ein Hakenkreuz pinkelt, das hatte der "Fan" vom Kästner alles aufgehoben. Leider wurde das Versteck der Zeichnungen auch verraten und der Bewunderer und Mitglied der Kinderschauspieler zum "Fliegenden Klassenzimmer" an die Front geschickt, die er leider nicht überlebte. Im Gegensatz zu Kästner.
    Sein Freund Ohser wurde denunziert, weil er in einer Kneipe einen schlechten Witz über das Nazi-Regime machte. Da Ohser schwerhörig war, hat er immer sehr laut gesprochen, das wurde ihm zum Verhängnis. Er hat sich in Untersuchungshaft das Leben genommen oder es wurde genommen.
    Sein Mitangeklagter Redakteur wurde nach Verurteilung zum Tode, sofort hingerichtet. Ohsers Frau erfuhr erst im Gerichstsaal, dass Ohser sich ein Tag vor der Verhandlung das Leben nahm.

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