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    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Little Monsters von Lemire / Nguyen




    Band 1


    Irgend jemand hat mal geschrieben, dass man - mit Abstrichen - bei den kleinen Monstern nicht viel falsch machen kann. Das sehe ich - mit Abstrichen - auch so. Ich würde sogar sagen: man kann gar nichts falsch machen.



    Aber ich bin eben auch ein Typ, dem Mainstream gefällt. Es muss nicht immer alles 4 - 5 Metaebenen haben und/oder ein Meisterwerk der neunten Kunst sein. Hier haben wir es wieder einmal mit einer dystopischen Welt nach einer Pandemie zu tun. Technologie ist passé, dafür haben die Überlebenden viel Platz. Yin und Yang. Alles zerfällt, aber die Luft ist sauber und niemand sieht sich noch veranlasst, Hände an eingefallenen Fassaden oder zerbrochenem Asphalt festzukleben. Die letzte Generation besteht aus einer Gruppe von Kindern mit eher ungewöhnlichen Eigenschaften. Sie mögen Blut, ernähren sich von Ratten und haben die typischen Eigenschaften von Vampiren. Ist das nicht ein übler Spoiler, werdet ihr jetzt vielleicht denken. Ist es nicht, weil es genau so schon auf der Rückseite des Bandes steht. Und auf wen treffen unsere Kids? Überraschung, Überraschung. Wird nicht verraten, lässt sich aber auch auf der Rückseite nach- oder besser vorlesen. Im Ergebnis also eine ziemlich klassische Story, die sich zunächst in anscheinend gewohnten Bahnen bewegt. Haut doch niemand vom Hocker, werdet ihr einwenden. Lohnt sich das wirklich? Ja, das tut es. Lemire lässt sich Zeit, stellt die einzelnen Charaktere vor. Die Langweile der ewig gleichen Spiele. Die Eintönigkeit des Alltags. Das Warten auf Godot. Bis sich plötzlich alles ändert. Ein allwissender Erzähler tritt auf. Die latente, unterschwellige Gewalt explodiert. Die fragile Gruppenstruktur gerät ins Wanken und ordnet sich neu. Die Spannungskurve wird am Ende wird immer steiler und endet - wie es sich gehört - mit einem Cliffhanger. Das ist handwerklich alles sehr gut gemacht.


    Das Artwork von Dustin Nguyen ist spätestens aus Descender bekannt, das erste gemeinsame Werk mit Lemire. Der Stil ist der gleiche. Diesmal ist die Kolorierung aber ganz überwiegend in schwarz-weiß und Grautönen gehalten, unterbrochen von einzelnen blutroten Farbtupfern, abgerundet mit einer teils farbigen Covergalerie.


    Fazit: Gefällt mir besser als die beiden letzten OneShots von Lemire. Die Fortsetzung ist leider noch nicht angekündigt. Schade dass mit Band 2 schon wieder Schluss sein soll.
    Geändert von Zardoz (14.03.2023 um 19:22 Uhr)

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